Oberbürgermeister zu aktuellen Themen
Hanau auf der Expo Real in München: „Mutig bleiben, Vertrauen schaffen!“
„Unser Ansatz ist progressiv und mutig, das Machen steht immer im Fokus. Wir sind der Auffassung, dass der Handel neue Nachbarn braucht“, sagte Oberbürgermeister Claus Kaminsky auf der internationalen Fachmesse für Immobilien und Investitionen „Expo Real“. Mehr als 40.000 Besucherinnen und Besucher aus 75 Ländern informierten sich Anfang der Woche in München. ...
Gedankenaustausch, Diskussionsrunden und Messestände mit 1.778 Ausstellerinnen und Ausstellern aus 34 Ländern gehörten zum Konferenzprogramm, die Stadt Hanau war auf der bedeutenden Immobilienmesse auf dem Gemeinschaftsstand der Metropolregion FrankfurtRheinMain vertreten. Erika Schulte, Andreas Kunz und Matthias Mainka von der Hanau Wirtschaftsförderung GmbH, Stadtentwickler Martin Bieberle, Geschäftsführer BauProjekt Hanau GmbH und Hanau Marketing GmbH (HMG) und Geschäftsführer Daniel Freimuth (HMG) sowie Mirja Dorny, Geschäftsführerhin der Baugesellschaft Hanau GmbH, gehörten ebenfalls der Hanauer Delegation an. Im Fokus standen Gespräche mit Projektentwicklern, der Austausch über die Herausforderungen für Innenstädte, welche funktional aufgewertet und insgesamt neu gedacht werden müssen, um langfristig attraktiv und lebendig zu bleiben. Der Standort Hanau stand auf der Messe in diesem Kontext besonders im Fokus. Der städtische Ankauf des ehemaligen Kaufhofs am Marktplatz und die Weiterentwicklung zum neuen Stadthof stößt bundesweit auf großes Interesse.
Auf einem Podium der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte diskutierte Oberbürgermeister Claus Kaminsky unter anderem mit Klara Geywitz (Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen) zum Thema „Zukunftsfähige Innenstadt – neue Ideen für die urbanen Zentren“. Kaminsky stellte klar, dass multifunktionale Ansätze, weg von der reinen Handelsimmobilie, bei der Nachnutzung den größten Erfolg versprechen. „Monofunktionale Innenstädte haben ausgedient. Daher vereinen wir unterschiedlichste Themenfelder wie Bildung, Erlebnis, Kultur und eben auch ein besonderes Einkaufserlebnis im neuen Stadthof. Es entsteht ein Treffpunkt im Herzen der Stadt, wir schaffen ein neues Quartier.“
„Die zahlreichen Gespräche mit Entwicklern und Investoren haben gezeigt, dass der Standort Hanau auch in diesen Zeiten gefragt ist“, sagt Andreas Kunz, Geschäftsführer der Hanau Wirtschaftsförderung GmbH. „Dass der Markt teilweise die Talsohle durschritten hat, zeigen die Messegespräche, ich denke hier an innerstädtische Wohninvestments in bundesweiten Metropolen. Gleichwohl verbleibt im Gewerbesegment eine gewisse Unsicherheit, sich langfristig zu binden. Makroökonomische Hemmnisse spielen bei großflächigen Hallenvermietungen weiterhin eine wichtige Rolle. Diese können wir sicher nicht beeinflussen, aber Vertrauen in den Standort schaffen und die richtigen Partner zusammenführen. Dies ist gerade im Rahmen der Rechenzentrumsstrategie sehr gut gelungen“, so Matthias Mainka, der für den städtischen Messeauftritt verantwortlich ist. „Wir bleiben mutig und schaffen Vertrauen“, fasst Oberbürgermeister Kaminsky zusammen.
Zensus weiter unverständlich: Stadt Hanau schickt Fragenkatalog an Hessisches Statistisches Landesamt
Methode, Berechnung, Dokumentation nicht nachvollziehbar
„Wenn wir schon Millionen Euro verlieren, dann wollen wir wenigstens verstehen, warum. Ich habe gelernt, dass man Bescheide so transparent erklären muss, dass derjenige, der davon möglicherweise belastet ist, nachvollziehen kann, warum das so ist“, sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. ...
In einer Veröffentlichung hat das Hessische Statistische Landesamt am 25. Juni mitgeteilt, dass laut dem Zensus 2022-Ergebnis 6.675 Menschen weniger in Hanau leben würden als bisher angenommen. Statt 100.307 Einwohnerinnen und Einwohner ergab die auf einer Hochrechnung basierende Erhebung die Zahl 93.632 rückwirkend zum Mai 2022, ein Rückgang um 6,655 Prozent. In einer umgehenden Prüfung kamen Oberbürgermeister Kaminsky, Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri und Stadträtin Isabelle Hemsley zu dem Ergebnis, dass die ohne weitere Begründungen vorgelegte Zahl nicht plausibel ist, und belegten das mit einer Reihe von Beispielen. Ein erstes Gespräch mit dem Amt im August brachte keine Klarheit – die durch das für Mitte September angekündigte Erläuterungsblatt herbeigeführte werden sollte. „Dem ist nicht so“, stellt Bürgermeister Dr. Bieri fest. Der promovierte Mathematiker nimmt sich in Absprache mit Oberbürgermeister und Stadträtin den jüngsten Veröffentlichungen gemeinsam mit Prof. Dr. Rainer Schnell an. Der Sozialwissenschaftler, Professor an der City University London und Inhaber des Lehrstuhls für „Sozialwissenschaftliche Methoden/Empirische Sozialforschung“ im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Universität Duisburg-Essen berät die Stadt Hanau.
29 Fragen zum Zensus 2022
Zwar ist der Stadt Hanau noch kein offizieller Bescheid zur Feststellung der amtlichen Einwohnerzahl nach dem Zensus 2022 zugegangen, dennoch liegt seit dem 23. September das Datenblatt zur Ermittlung der amtlichen Einwohnerzahl von Hanau vor, das erklären soll, wie die Einwohnerzahl ermittelt wurde. „Aber dieses Datenblatt stellt keinen Erläuterungsbericht dar. Das Papier enthält keine detaillierten Informationen, wie die amtliche Bevölkerungszahl insbesondere methodisch im Rahmen des Zensus 2022 ermittelt wurde“, so Dr. Bieri, der betont: „Es geht nicht darum, einen Schuldigen zu finden, sondern den Prozess transparent im wissenschaftlichen Sinne zu erklären. Die hochgerechnete Zahl ist weiterhin für uns nicht nachvollziehbar. Bis heute haben wir keine auch nur ansatzweise mathematisch vollständige Dokumentation der Verfahrensweise erhalten.“ Das Verwaltungsverfahrensgesetz sehe vor, dass Verwaltungsakte zu begründen sind. Diese Begründungspflicht diene dazu, die Entscheidung für den Betroffenen nachvollziehbar zu machen und ihm die Möglichkeit zu geben, seine Rechte effektiv wahrzunehmen. „Eine nachvollziehbare Entscheidung setzt eine gründliche Sachverhaltsermittlung voraus. Die Behörde muss darlegen können, auf welcher Tatsachengrundlage sie ihre Entscheidung getroffen hat. Dafür benötigt es eine detaillierte, nachvollziehbare und beweisbare Berechnung“, so Dr. Bieri, der heute dem Hessischen Statistischen Landesamt per Brief 29 Fragen geschickt hat. „Gemeinsam mit Prof. Dr. Schnell haben wir das Datenblatt zur Ermittlung der amtlichen Einwohnerzahl der Stadt Hanau gesichtet. Hierbei haben sich detaillierte Fragen insbesondere zur Methode und der Berechnung ergeben, welche wir schriftlich beantwortet sehen möchten“, so Dr. Bieri.
Warum es keine vollständige Dokumentation aller einzelnen Verfahrensschritte für den aktuellen Zensus gibt, warum die Programme und die Programmcodes nicht öffentlich zugänglich sind, ob unabhängige Prüfungen der Programme stattgefunden haben und falls ja, wo diese dokumentiert sind, ob unabhängige Zweitberechnungen, zum Beispiel der Hochrechnung, stattgefunden haben und falls ja, wo diese dokumentiert sind – sowie weitere Fragen zu den Formeln für die Hochrechnung, der Erhebung und der Haushaltsgenerierung, die einen wesentlichen Bestandteil des Zensus darstellen hat Hanau dem Statistikamt zukommen lassen.
Eingriff in die Finanzhoheit der Stadt
„Der Zensus 2022 hat wohl gravierende finanzielle Auswirkungen für die Stadt Hanau zur Folge. Gleichzeitig können wir diesen weder inhaltlich noch methodisch nachvollziehen. Das ist ein Eingriff in die Finanzhoheit der Stadt Hanau sowie unsere kommunale Selbstverwaltung“, stellt Dr. Maximilian Bieri gegenüber dem Hessischen Statistischen Landesamt fest. Den Rechtsweg will man nicht beschreiten, so Dr. Bieri, „wir halten ihn aber nicht für ausgeschlossen“.
Photovoltaik-Rangliste: Hanau sonnt sich auf Rang zwei
Hanau zeigt beeindruckende Fortschritte in der Nutzung von Solarenergie und positioniert sich als Vorreiter in der nachhaltigen Stadtentwicklung. Im neuesten nationalen Städte-Solar-Ranking erreicht Hanau herausragende Ergebnisse: Mit einem zweiten Platz unter Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern und einem eindrucksvollen achten Platz im gesamtbundesweiten Vergleich demonstriert die Stadt ihr starkes Engagement für die Energiewende. ...
Das Ziel der Stadt Hanau ist ambitioniert: Bis zum Jahr 2040 soll die vollständige Klimaneutralität erreicht werden. Ein wesentlicher Baustein dieser Vision sind die Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden. Derzeit sind in Hanau 58 dieser Anlagen in Betrieb, die nicht nur zur CO2-Reduktion beitragen, sondern auch die städtischen Energiekosten senken.
Die positive Entwicklung in Hanau wird durch eine strategische Planung und das kontinuierliche Engagement des städtischen Eigenbetriebs IBM, Hanau Immobilien- und Baumanagement, vorangetrieben. Dieser betreibt nicht nur bestehende Anlagen, sondern forscht auch aktiv nach weiteren geeigneten Dachflächen, um die Installation von Solaranlagen zu erweitern. Besonders hervorzuheben sind dabei die Anlagen auf der August-Schärttner-Halle mit 406 kWp, der Friedrich-Fröbel-Schule in Maintal-Dörnigheim und der Lindenauschule, die signifikante Mengen an Strom produzieren.
Die Stadtwerke Hanau GmbH spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle in der Umsetzung des "CO2-Minderungspfads". Ein Ziel ist es, den Anteil der Photovoltaik in Hanau bis 2030 um 300 Prozent zu steigern. Durch diese und andere Maßnahmen sollen bis 2030 etwa 35.000 Tonnen CO2 eingespart werden, was der CO2-Menge entspricht, die bei 3.890 Flügen von Frankfurt nach Sydney entstehen würde.
Die bisher installierten und geplanten Solaranlagen in Hanau bringen die kommunale Gesamtleistung aktuell auf 3.300 kWp. Dies entspricht fast drei Millionen kWh Strom jährlich. In Kooperation mit den Stadtwerken Hanau ist geplant, diese Kapazität in den nächsten zehn Jahren zu verdoppeln, um den Eigenstrombedarf der städtisch verwalteten Objekte vollständig zu decken.
Diese Entwicklungen sind nicht nur ein Beleg für Hanaus Führungsrolle in der urbanen Energiewende, sondern auch ein klares Zeichen für das Bestreben der Stadt, zukunftsfähige, nachhaltige Lösungen aktiv zu fördern und umzusetzen. Hanau setzt damit Maßstäbe für eine nachhaltige, grüne Zukunft in urbanen Räumen.
„Deutliche Verbesserungen“: Neuer Wertstoffhof für Hanau
Hanau plant die Eröffnung eines neuen, modernisierten Wertstoffhofs in der Benzstraße in Großauheim für den kommenden Sommer. Nach Genehmigung durch das Regierungspräsidium Darmstadt und erfolgreicher Kampfmittelsondierung, schreiten die Tiefbau- und Erdarbeiten zügig voran. Der neue Wertstoffhof wird deutliche Verbesserungen im Vergleich zum bestehenden Standort in der Daimlerstraße bieten, darunter erweiterte Öffnungszeiten an sechs Werktagen, die Annahme von 28 verschiedenen Abfallarten und verbesserte Verkehrsbedingungen durch eine zweispurige Anfahrt und eine klare Wegeführung, die Staus minimieren soll. ...
Die innovative Anlage wird zweigeschossig sein, mit getrennten An- und Abfahrten für eine effiziente Abfallentsorgung. Der neue Standort ermöglicht eine Kapazitätserweiterung von bisher 5.200 Tonnen auf 7.450 Tonnen Abfall pro Jahr. Die Stadt investiert etwa 6,9 Millionen Euro in dieses Projekt, um den Bürgern von Hanau eine zukunftsfähige und umweltfreundliche Abfallentsorgung zu bieten und gleichzeitig illegale Müllablagerungen und Umweltverschmutzung zu reduzieren.
Erklärung des Oberbürgermeisters zum Jahrestag des 7. Oktober 2023
Anlässlich des Hissens der Israelischen Flagge zum Jahrestages des Angriffs auf Israel, erreichten mich diverse Nachrichten und Fragen. Ich will diesbezüglich hier Stellung nehmen:
Am Anfang stand der Hamas-Überfall. An der Seite der Überfallenen
Heute jährt sich der Terrorangriff der Hamas auf Israel zum ersten Mal.
Ich will – neben dem Gedenken an alle unschuldigen Opfer, die aus diesem Angriff heraus ihr Leben verloren oder verletzt wurden – meine Position heute nochmals klar formulieren.
Ich beschäftige mich schon lange mit der Lage zwischen Israel und Palästina. Spätestens seit 1972, als ich als 14jähriger sportbegeisterter Schüler die Entführung unschuldiger israelischer Sportler durch terroristische Palästinenser bei den Olympischen Spielen in München verfolgt habe.
Ich bedauere zutiefst, dass die Bemühungen Sadats, Rabins, Arafats, Perez und anderer nicht zu einem dauerhaften friedlichen Miteinander im Nahen Osten geführt haben.
An keinem Tag seit dem Holocaust wurden mehr Menschen jüdischen Glaubens hingerichtet als an diesem schrecklichen 7. Oktober 2023.
Dies ist für mich blanker Terror.
Ich bin im Übrigen sicher, dass auch viele Menschen muslimischen Glaubens dieses Massaker verurteilen.
Ich will in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass die Hamas Menschen als lebende Schutzschilde nutzt – und zwar egal welchen Glaubens, welchen Geschlechts oder welcher Nationalität sie sind.
Für mich ist es im Übrigen ein fundamentaler Unterschied, ob ein Soldat eines demokratischen Staates in den Krieg geschickt wird oder ein Terrorist.
Dass ich – wie jeder normal empfindende Mensch – für die Kinder und Familien in Gaza Empathie aufbringe, versteht sich von selbst.
Eine Empathie, die ich der Hamas grundsätzlich abspreche. ...
Der demokratische Staat Israel muss völkerrechtlich entscheiden, wie er seine Mitbürgerinnen und Mitbürger schützen kann und muss dies auch verantworten. Es ist ein Staat, der für seine Fehler zur Rechenschaft gezogen werden kann – durch seine eigene Justiz und seine Bürgerinnen und Bürger. Und: hier findet eine demokratische Auseinandersetzung und Entscheidung in Israel statt. Dies ist gleichwohl unglaublich schwer.
Selbst die engsten Verbündeten beginnen, sich öffentlich von Netanjahu zu distanzieren. Die zunehmende Spaltung innerhalb der israelischen Gesellschaft und eine wachsende internationale Isolation stellen ebenso große Bedrohungen für die Sicherheit Israels dar, wie externe Feinde. Die israelische Regierung steht vor der Herausforderung, das Land vor solchen internen und externen Gefahren zu schützen. Doch die Politik Netanjahus erleichtert es oft den Gegnern Israels und erschwert es den Unterstützern Israels, wie mir, unerschütterlich an seiner Seite zu stehen.
Wer die aktuellen Geschehnisse in der Region verfolgt, wird erkennen, dass Israel inmitten von Autokratien und Diktaturen als einzige Demokratie hervorsticht. Es ist eine aufgeklärte und freiheitliche Gesellschaft, die sich aktiv mit Meinungsverschiedenheiten auseinandersetzt.
Es ist bemerkenswert, dass trotz aller Herausforderungen in Israel Hunderttausende von Menschen Woche für Woche auf die Straße gegangen sind, bis der Konflikt ausbrach. Verglichen mit deutschen Verhältnissen entspräche dies etwa 2,5 Millionen Menschen. Dies verdeutlicht, dass in Israel Meinungsfreiheit und das Recht auf Demonstrationen respektiert werden. In den umliegenden Ländern hätten Demonstrationen gegen Könige oder Ajatollahs unweigerlich zu Verhaftungen oder sogar zu Todesfällen geführt.
Es geht also um einen Konflikt zwischen einer aufgeklärten Gesellschaft, die nach Fortschritt strebt, im Gegensatz zu einer Gesellschaft, die rückwärtsgerichtet ist und ins Mittelalter zurückfallen möchte.
Ich stelle jedoch klar, dass ich kein Anhänger der rechts-religiösen Regierung Israels bin.
Trotz meiner Kritik an Netanjahus Politik, bleibt meine Unterstützung für Israel ungebrochen. Regierungen wechseln, doch meine tiefe Verbundenheit mit diesem außergewöhnlichen Land und seinen Menschen bleibt bestehen.
Meine Solidarität mit Israel gründet sich darauf, dass wir Deutschen aufgrund der Schrecken des Holocausts eine bleibende Verantwortung für die Sicherheit Israels tragen.
Ich fühle mich zudem verpflichtet, laut gegen den zunehmenden Antisemitismus und den Hass auf Israel einzutreten. Israel als einziger demokratischer und rechtsstaatlicher Ort im Nahen Osten, an dem Menschen aller Religionen, Ethnien und sexuellen Identitäten frei leben können, bleibt für das jüdische Leben weltweit ein essentieller Sicherheitsgarant.
Im Ergebnis kann es auf Sicht im Nahen Osten nur Frieden geben, wenn eine Zwei-Staaten-Lösung realisiert wird. Diese ist allerdings durch das Massaker vom 7. Oktober weiter entfernt denn je.
Ich bedaure dies sehr.
Neben unserer historischen Verantwortung in Bezug auf die Gräueltaten des Holocausts, sollten wir uns aus deutscher Sicht und im Interesse der westlichen Welt dafür einsetzen, ein Land zu verteidigen, das barbarischen Angriffen ausgesetzt ist.
Hanau unterstützt „heimat shoppen“-Aktion der IHK
Mit der Initiative „heimat shoppen“ möchten die regionalen Vertretungen der Industrie- und Handelskammern die Relevanz des örtlichen Einzelhandels, der Gastronomie und Dienstleister hervorheben. Die Stadt Hanau unterstützt die Kampagne in diesem Jahr zum bereits vierten Mal und möchte dabei helfen, die Bedeutung der lokalen Vielfalt und Einzigartigkeit der Innenstadt deutlich zu machen. ...
„Heimat ist der Ort, an dem wir leben, an dem wir uns zu Hause fühlen, an dem wir alles und jeden kennen. Diese Heimat kann jeder von uns unterstützen und dafür sorgen, dass dieser Ort und dieses Gefühl erhalten bleiben. Mit der Initiative ´heimat shoppen´ der IHK möchten wir deutlich machen, wie wichtig es ist, den lokalen Einzelhandel, die örtliche Gastronomie und das Dienstleistungsgewerbe zu unterstützen. Sie alle helfen dabei, Heimat zu schaffen, Vertrautheit herzustellen, soziale, ökonomische und werteorientierte Netzwerke zu knüpfen“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky.
Die Aktion „heimat shoppen“ erfährt in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum und hat ihren Ursprung bei der IHK Mittlerer Niederrhein. Mittlerweile haben sich 47 IHKs in ganz Deutschland angeschlossen, wodurch sich „heimat shoppen“ zur mittlerweile größten Initiative für den Einzelhandel entwickelt hat.
Amir Nimer (Abteilungsleiter Außenwirtschaft und Unternehmensförderung der IHK-Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern) bekräftigt die Meinung des Oberbürgermeisters: „Mit der Aktion ´heimat shoppen´ stärken wir nicht nur den lokalen Einzelhandel und die ansässige Gastronomie, wir beleben damit auch unsere Innenstädte. Wir erinnern die Besucher daran, dass Heimat ein Wert an sich ist, der nicht im Internet zu finden ist. Heimat ist das gemeinsame Erleben, Genießen, Sehen und Gesehen-Werden. Durch das regionale Einkaufen bleiben zudem Arbeitsplätze erhalten, die Innenstädte weiterhin attraktiv - und wir können auf ein qualitativ hochwertiges Angebot und Dienstleistungen bauen. Das hilft uns allen.“
Mehmet Kandemir, 1. Vorsitzender des Hanau Marketing Vereins, schätzt die Unterstützung der Stadt und der IHK: „Die aktuellen Zeiten sind für den Einzelhandel durchaus herausfordernd. Es ist daher sehr begrüßenswert, dass sich die Stadt und die IHK dafür einsetzen, die lokalen Geschäfte zu unterstützen und das Bewusstsein dafür zu schärfen, welchen Wert sie für das Stadtleben haben. Hanau unternimmt dafür schon extrem viel, jede weitere Initiative und Aktion sorgt aber natürlich für noch ein wenig mehr Aufmerksamkeit.“
Um die Sichtbarkeit der Aktion in der Innenstadt zu erhöhen und den partnerschaftlichen Gedanken des gemeinsamen Ziels zu verdeutlichen, wurde die Aktion „heimat shoppen“ an den Aktionstag „Hanau für Dich – Herbst für Dich“ am vergangenen Samstag gekoppelt. Teilnehmende Geschäfte und Läden warben mit den Plakaten und Tragetaschen der IHK für die Kampagne, die Innenstadt wurde mit zahlreichen Aktivitäten und Promotionen aufgeladen – von den farbenprächtigen Stelzenläufern über die Kindermeile bis hin zu einer großen Walzer-Einlage der Tanzschule Berné, die den Tanz des Jahres in der Hammerstraße gemeinsam mit der Neuen Philharmonie Frankfurt präsentierte.
Weiter Blumen in der Hanauer Altstadt
Simsek-Blumen aus Schlüchtern/Langenselbold übernimmt zum 15. November das Traditionsgeschäft Holzschuh
„Die Maßnahmen unseres Stadtentwicklungsprogramms ‚Hanau aufLADEN‘ sind im wahrsten Wortsinn ein bunter Blumenstrauß. Dass es nun gemeinsam gelungen ist, in der Altstadt weiterhin ein Floristik-Fachgeschäft zu haben, zeugt einmal mehr davon, dass der Hanauer Weg funktioniert – und dies sogar in Zeiten, in denen die Marktlage sehr angespannt ist“, so Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. ...
Seit 148 Jahren gibt es das von der Familie Holzschuh geführte Traditionsgeschäft in der Marktstraße 7. Eröffnet wurde es von Alex Holzschuh am 30. Mai 1876, am 31. Oktober 2024 wird Dieter Holzschuh (70), der das Geschäft gemeinsam mit Anita Holzschuh seit 1986 führt, schließen. Für die Nachfolgesuche hatte sich Holzschuh frühzeitig und direkt an die BAUprojekt Hanau GmbH und die Hanau Marketing GmbH (HMG) gewandt, die mit dem Hanau aufLADEN-Instrumentarium allen Gewerbe-Immobilieneigentümerinnen und Eigentümern bei der Mietersuche unter die Arme greifen. Grundlage ist hierfür die in einem bundesweiten Modellprojekt entwickelte Software LeAn, die Anbieter und Suchende unkompliziert zusammenbringt. „Ich wünsche mir, dass an dem Standort auch weiterhin mit frischen, saisonalen Blumen für die vielen Stammkunden, privaten wie geschäftlichen, gearbeitet wird“, hatte Dieter Holzschuh bei der Kontaktaufnahme gesagt.
Sein Wunsch hat sich nun erfüllt, die Nachfolge ist geregelt, der Mietvertrag für das 80 Quadratmeter große Ladengeschäft und die Nebenräume (20 Quadratmeter) unterschrieben. „Ich bin sehr glücklich, dass die Tradition an dieser Stelle weitergeführt wird. Mein Dank gilt der HMG. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden, ihre Netzwerke aktiviert und die Suche auch öffentlich gemacht. Diese Unterstützung und diese Zusammenarbeit sind goldwert“, freut sich Dieter Holzschuh.
„Seit 148 Jahren steht die Familie Holzschuh für erstklassige Floristik in der Region, und wir fühlen uns geehrt, diese Tradition fortführen zu dürfen“, sagt Osman Simsek. Simsek-Blumen ist seit 1995 ein fester Bestandteil der floristischen Landschaft im Main-Kinzig-Kreis. Neben einem Blumengroßhandel in Schlüchtern betreibt das Unternehmen das erfolgreiche Floristikgeschäft „Don Röschen“ in Langenselbold. „Seit fast 30 Jahren sind wir mit Leidenschaft und Fachkompetenz für unsere Kunden da und liefern hochwertige Blumenkreationen – stets zuverlässig und individuell gestaltet. Mit der Übernahme von Floristik Holzschuh freuen wir uns, unsere Expertise nun auch in Hanau anzubieten und die langjährige Tradition in den vertrauten Räumlichkeiten weiterzuführen“, so Simsek. „Unser Ziel bleibt es, mit der gewohnten Qualität und Hingabe für unsere Kunden da zu sein und die floristische Vielfalt in der Region zu bereichern. Wir freuen uns ab dem 15. November auf eine blühende Zukunft in Hanauer Altstadt.“ Die Familie Simsek handelt seit vielen Jahren mit Blumen. Das Geschäft übernahm Osman Simseks Vater von dessen Onkel Enver Simsek, der am 11. September 2000 in Nürnberg starb. Er war das erste Opfer der Mordserie der terroristischen Vereinigung NSU.
„Die Stadt Hanau hat sich mit ihren stadteigenen Gesellschaften schon frühzeitig auf den Weg gemacht und tragkräftige Konzepte zur Rettung unserer Innenstadt entwickelt – und vor allem umgesetzt. Die große Dynamik des Zusammenspiels von Vorkaufsrechtssatzung, Pop-up-Stores, Komplizen-Netzwerk, professionellem Ansiedlungsmanagement und vielem mehr hilft den Händlerinnen und Händlern, die schon seit langer Zeit in Hanau handeln, und den neuen mutigen Menschen, die ihr Geschäft in unserer Stadt anbieten. Dass an dieser Stelle in der Altstadt eine gute Tradition weitergeführt werden kann, ist ein weiteres positives Signal aus Hanau für Hanau“, sagt Joachim Stamm, Vorsitzender des HMG-Aufsichtsrats und verweist auf den ebenfalls geglückten Erhalt des Spielwarenstandorts an der Rosenstraße: „Auch wenn die Lage für den stationären Handel schwierig ist, konnten wir nun zum zweiten Mal eine Nachfolgelösung für ein Traditionsgeschäft finden.“ Vor etwas mehr als zwei Jahren war es mit dem Hanau aufLADEN-Instrumentarium bereits gelungen, einen Nachfolger für „Spielwaren Brachmann“ zu finden – dort führt jetzt „Glücks Spielzeugkiste“ die Tradition fort.
Der Stadthof als Kunstobjekt
Neugestaltung des Rolltors in der Salzstraße abgeschlossen
Als Kunstobjekt im öffentlichen Raum diente das Stadthof-Rolltor in der Salzstraße in den vergangenen Tagen Hanauer Graffiti-Künstlern – und solchen, die es vielleicht noch mal werden wollen. Der Zugangs- und Andienungsbereich wurde von der Abteilung Familien- und Jugendarbeit im Amt für Soziale Prävention bei einer Spray-Aktion mit Unterstützung der Senioren-Sprayer-Gruppe „Sprayground old Robinson“ an das Design der Außenfassade angepasst. Das Spielmobil Augustinchen sorgte vor Ort für kreativ-künstlerische Beteiligung für Kinder und Jugendliche.
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„Nachdem wir die Außenfassade des Stadthof neugestaltet hatten, war klar, dass auch das große Rolltor in der Salzstraße eher früher als später an das neue Design angepasst werden sollte. Dass wir hierfür von der Abteilung Familien- und Jugendarbeit und deren Netzwerk Unterstützung erhalten haben, finde ich ganz prima und macht den Stadthof nur noch mehr zu einem Stück Stadt“, freut sich Martin Bieberle, Hanaus Stadtentwickler und Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH.
Das Team um Torsten Rosa und Martin Hübscher, beide aus dem Amt für Soziale Prävention, wurde bei der Graffiti-Aktion von Künstler Andre Himmel sowie der Senioren-Sprayer-Gruppe „Sprayground old Robinson“ bei der Umsetzung der Neugestaltung tatkräftig unterstützt.
Von der Reinigung des Rolltors bis zur finalen Klarlackversiegelung steckt über eine Woche Arbeit in dem Projekt, welches seinen Höhepunkt am vergangenen Samstag hatte. Denn parallel zur Spray-Aktion bot das Spielmobil Augustinchen Kindern und Jugendlichen vor Ort die Möglichkeit, sich kreativ mit Spraydosen, aber auch Wasserfarben und Staffeleien für die ganz Kleinen, auszuleben. Finanziert wurde das Projekt mit Mitteln aus dem Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“.
Aus dem Kreativkeller in den Stadthof - Creativo Design Space Hanau wird nächster Mieter
Individuelle Designs, kreativ gestaltete Textilien und nahezu unendliche Möglichkeiten in Sachen Layout und Muster für alles Bedruckbare bietet der Creativo Design Space Hanau im Stadthof Hanau, dem ehemaligen Kaufhof, zur Eröffnung im März 2025. Mit der umfangreichen Produktpalette der Marke „Cricut“ sowie der fachkundigen Beratung durch Inhaberin Lea Toscani wird ein deutschlandweit in der Form nur noch in Berlin zu findendes Angebot rund um das Zeitgeist-Thema „Do it yourself“ präsentiert. ...
„Der Stadthof soll ein Ort sein, an dem Jung und Alt zusammenkommen, ein Treffpunkt im Herzen der Stadt. Das Thema Plotten und auch die damit verbundende „Do it yourself“-Bewegung bieten hierfür eine perfekte Möglichkeit, unterschiedliche Generationen an einen Tisch zu bringen. Ich freue mich daher sehr, dass wir mit Lea Toscani eine waschechte Hanauerin für den Stadthof begeistern konnten, die im Bereich kreative, handgemachte und bedruckte Produkte hervorragend vernetzt und durch ihre Online-Präsenz in der Szene bekannt ist“, freut sich Martin Bieberle, Stadtentwickler und Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH (HMG).
Beim Stadthof-Bürgerwochenende Ende Mai kam es zum ersten Kontakt zwischen der HMG und der Familie Toscani. Nach einer Führung durch das Gebäude und dem Anhören einiger Vorträge zu den Zielen des Stadthofs nahm die 20-jährige Jungunternehmerin Kontakt auf und präsentierte ihr Konzept. „Ab dem Moment ging es wirklich sehr schnell. Die Zusammenarbeit mit der HMG läuft super. Meine Ladenidee ist hier auf sehr fruchtbaren Boden gefallen und alle sind total engagiert, um mich zu unterstützen. Die Zusammenarbeit macht richtig viel Spaß“, so Toscani. Zurzeit stehe vor allem die Gestaltung der Inneneinrichtung im Fokus, bei der sie im Rahmen der Beratungsoffensive der HMG von Expertinnen und Experten angeleitet wird.
Die angehende Verwaltungsfachangestellte gründete im Dezember 2021 ihr erstes Kleingewerbe, welches sich so gut entwickelte, dass sie Anfang des Jahres 2024 ihre Aktivitäten und Bereiche in den Web-Shop und die Social Media-Präsens „Leas Kreativkeller“ überführte. Der Erfolg gibt ihr weiterhin Recht: über 6.100 Menschen folgen dem Kreativkeller mittlerweile auf Instagram und mit dem namhaften amerikanischen Hersteller von Schneidemaschinen, Heizpressen und allem, was es für das kreative Selbermachen braucht, Cricut, wurde eine Partnerschaft eingegangen, die Toscani zur Markenbotschafterin in Deutschland macht.
„Wir wollen uns als Familie jetzt einfach mal was trauen und finden die Idee und Vision, die Hanau mit dem Stadthof hat, sehr spannend. Wir wollen gerne ein Teil davon sein, denn ich finde das Projekt richtig cool und bin davon überzeugt, dass es etwas total Erfrischendes für die Stadt wird“, so die ehemalige Schülerin der Otto-Hahn-Schule.
Unter dem neuen Namen „Creativo Design Space Hanau“ werden zur Stadthof-Eröffnung am 13. März 2025 die Aktivitäten der gebürtigen Hanauerin in einer Ladenfläche vereint und präsentiert. Im Mittelpunkt steht dabei die Produktpalette der Marke Cricut, also vornehmlich Schneidegeräte und dazu gehörende und passende Materialien. Neben einem Geschäft in Berlin gibt es somit nur in Hanau die Möglichkeit, das nahezu vollständige Cricut-Sortiment vor Ort zu kaufen und vor allem ausgiebig zu testen. Fachkundige Beratungen und Kreativ-Workshops runden das Angebot ab und geben dem Thema „Do it yourself“, welches sich im Internet gerade bei jüngeren Generationen großer Beliebtheit erfreut, im Stadthof eine erste Anlaufstelle.
Über den Stadthof
Am 13. März 2023 gab der Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzern die Schließung von 50 Filialen, darunter auch die in Hanau, bekannt. Noch am selben Tag erklärte Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, dass die Stadt das Gebäude übernehmen wolle.
Für den Kaufpreis von 25 Millionen Euro wurde das 16.000 Quadratmeter große Gebäude bereits 372 Tage später, von der KH Hanau S.C.S. aus Luxemburg übernommen. Fördermittel bezieht die Stadt aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (1,2 Millionen Euro) und vom Land Hessen („Zukunft Innenstadt“; 625.000 Euro). Rund 40 Millionen Euro wird die etagenweise Sanierung des Gebäudes laut aktueller Planung kosten.
Nach der effektvollen Neugestaltung der Außenfassade des Gebäudes finden zurzeit umfassende bauliche Veränderungen im Inneren des Stadthofes statt, um zur Eröffnung am 13. März 2025, also exakt zwei Jahre nach der Bekanntgabe der Schließung, mit einer Mischung aus Einzelhandel, Kultur und Begegnungsstätte aufzuwarten.
„Eine beschämende Tat“
19. Februar: Gedenkbild in Frankfurt geschändet
„Es ist eine beschämende Tat. Wir dürfen vor diesem sich verbreitenden Ungeist nicht zurückweichen“, verurteilt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky die Schändung des Gedenkbildes der Opfer, das in Frankfurt am Main an die Opfer des rassistischen Mordanschlags vom 19. Februar 2020 in Hanau erinnert. ...
Am Wochenende hatten Polizeibeamte entdeckt, dass das Graffito unter der Friedensbrücke in Frankfurt mit volksverhetzenden und rassistischen Symbolen geschändet worden war. „Dass die Beamten die verfassungsfeindlichen Schmierereien sofort übermalt haben und den Fall an den Staatsschutz übergeben haben, ist richtig. Dafür danke ich ihnen im Namen der Angehörigen der Opfer, der Stadt Hanau und ganz persönlich. Der oder die Täter müssen ermittelt und zur Rechenschaft gezogen werden“, sagt Kaminsky.
Das Kunstwerk eines Frankfurter Künstlerkollektivs zeigt die Gesichter der Opfer des Anschlags, Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili-Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov sowie die Sprüche „Rassismus tötet“ und „Niemals vergessen“. Das Gedenkbild soll am Sonntag wiederhergestellt werden. Ich habe dem Künstlerkollektiv die Übernahme der Kosten für die Wiederherstellung des Motivs zugesagt.
„Optimistischste Stadt Deutschlands“
Deutsche Stadtmarketingbörse voll des Lobes für Hanauer Arbeit zur Innenstadtentwicklung - Handels-Experten besuchen Stadthof
Mehr als 300 Stadtmarketingexpertinnen und -experten waren sich nach der Deutschen Stadtmarketingbörse der Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland (bcsd), die vom 22. bis 24. September erstmals in der Brüder-Grimm-Stadt im Congress Park Hanau (CPH) stattfand, einig: Hanau kann in vielen Bereichen als Vorbild für die Innenstadtentwicklung dienen. Davon überzeugten sich auch rund 50 Handelsfachleute, die im Rahmen des „Trendforum Retail“ den Stadthof Hanau besuchten. ...
„Ein urbanes, lebendiges Zentrum ist für jede Stadt unerlässlich. Die vielen Expertinnen und Experten, die wir bei der Deutschen Stadtmarketingbörse in Hanau begrüßen konnten, haben diese Meinung nicht nur bestätigt, sondern unsere vielen Bemühungen und Initiativen immer wieder als Vorbilder hervorgehoben“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Es gelte nun, getreu dem Motto „Miteinander. Mutig. Machen.“ den Schwung der Veranstaltung für die weiteren Aufgaben und Herausforderungen mitzunehmen, denn Stadtentwicklung sei ein nie endender Prozess. „Wir können – und müssen – voneinander lernen, wenn wir unsere Innenstädte attraktiv halten wollen. Die Rettung unserer Innenstädte ist kein kommunaler Wettstreit, sondern eine gemeinschaftliche Aufgabe“, lobte Kaminsky den Austausch von Erfahrungen und Konzepten bei der Veranstaltung.
Stadtführungen durch die Hanauer Innenstadt und durch den Stadthof am Marktplatz, zahlreiche Vorträge von Expertinnen und Experten sowie eine Fachausstellung boten ein Veranstaltungsprogramm, das sich im Kern um die Frage drehte: „Zentral egal – Wer braucht die Innenstadt eigentlich noch?“. Den 300 Teilnehmenden, die aus ganz Deutschland nach Hanau angereist waren, wurden im CPH optimale Bedingungen geboten, um zu dieser Thematik ausgiebig zu diskutieren, sich auszutauschen und zu vernetzen. Das Fazit der Veranstaltung: Die eine große Lösung wird es nicht geben. Es sind die vielen kleinen Schritte, die zum Ziel und Erfolg führen, so die Bundesvorsitzende der bcsd, Bernadette Spinnen, in ihrem Fazit.
Ein Beispiel dafür sei die „Coole Map“ des Hanauer Amtes für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz. Die Stadtkarte, die besonders kühle Orte der Innenstadt im Sommer digital und in ausgedruckter Form abbildet, wurde im Rahmen des Kongresses in den Projektpool „Stadtimpulse“ als „Best Practice 2024“ aufgenommen und ausgezeichnet. Den Preis nahm Hanaus Klimaanpassungsmanager Philipp Engel entgegen.
Die Bundesvorsitzende der bcsd stellte nach der Tagung zufrieden fest.: „Die Deutsche Stadtmarketingbörse in Hanau war hervorragend organisiert, und das Team der Hanau Marketing GmbH war ein sehr charmanter und wunderbarer Gastgeber. Dafür einen großen und herzlichen Dank. Wir konnten deutlich spüren und erleben, mit wie viel Energie, Kreativität und Leidenschaft das Thema Innenstadtentwicklung hier gelebt und umgesetzt wird. Hanau befindet sich im Aufwind – und strengt sich extrem an, im Aufwind zu bleiben. Dank der vielen Programme und Initiativen, die sicht- und spürbar Früchte tragen, ist Hanau für mich aktuell die optimistischste Stadt Deutschlands.“
Daniel Freimuth, Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH (HMG), fasste die Veranstaltung so zusammen: „Es ist immer unglaublich hilf- und lehrreich, sich mit den Kolleginnen und Kollegen der anderen Stadtmarketing-Organisationen auszutauschen. Wir alle verfolgen die gleichen Ziele und machen aus unseren Erkenntnissen und Erfahrungen keine Geheimnisse. Das viele Lob und die Anerkennung für das, was wir leisten, tun sehr gut und bestärken uns in dem, was wir tun und noch vor haben. Wenn ein Projekt wie der Stadthof Hanau von einem der Referenten mit dem Centre Pompidou in Paris verglichen wird, dann nehmen wir das natürlich als außerordentliche Motivation mit.“
Die nächste Stadtmarketingbörse der Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland findet im April 2025 in Kiel statt, doch für die Hanauer Stadtentwickler gab es zunächst keine Pause. Denn unmittelbar am Folgetag der Stadtmarketingbörse war Hanau auch der Startpunkt des Trendforum Retail 2024, welches sich den Wissensaustausch und Know-How-Transfer rund um innovative und nachhaltige Trends im Handel zum Ziel gesetzt hat.
Im Stadthof wurde bei schönstem Blick über Hanau und den Wochenmarkt das zweitägige Forum eröffnet. Auf ein gemeinsames Willkommensfrühstück und einen Vortrag zum Stadthof-Projekt von Daniel Freimuth folgten eine Besichtigung der ehemaligen Kaufhof-Immobilie. Im Anschluss rundeten Besuche des Service-Centers Hanau aufLADEN mit dem Gewächshaus der Ladenkonzepte sowie des aus dem Online-Handel in die Innenstadt gewachsenen Geschäfts für Premium-Second-Hand-Kleidung „Lotte im Glück“ den Auftakt der Veranstaltung ab. Weiter ging es für die über 50 teilnehmenden Handels-Fachleute mit zahlreichen Veranstaltungen und Vor-Ort-Besichtigungen in Frankfurt.
„Bruder 4“ im Pioneer Park eingeweiht: New Work-Campus auf 8.000 Quadratmetern
Arbeitsplätze, öffentliches Café, Eventflächen, Tagungsräume
„Die Arbeitswelt verändert sich, dem wird die Nutzung der Brüder 4 und 5 im Pioneer Park mit dem Konzept ‚New Work Campus PioneerMakers‘ auf besondere Weise gerecht“, eröffnete Oberbürgermeister Claus Kaminsky die nun fertiggestellten Flächen in Bruder 4. ...
Als Willkommensgeschenk überreichte Oberbürgermeister Kaminsky die Urkunde über einen im Staatspark Wilhelmsbad gepflanzten Baum an PioneerMakers-Leiterin Sandra Weih, die bei der offiziellen Eröffnung mit Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri und Stadträtin Isabelle Hemsley den kompletten hauptamtlichen Magistrat der Stadt Hanau begrüßte: „Das ist eine besonders große Wertschätzung für unser Engagement in Hanau“, so Sandra Weih, die über den Campus sagt: „Das Angebot umfasst auf 8.000 Quadratmetern, davon 3.000 im Bruder 4 moderne Co-Working-Flächen, einen MakerSpace, Eventflächen, exklusive Büro- und Meetingräume sowie einen Gastronomiebereich und ein Yoga-Studio. Der Campus bietet eine ideale Plattform für innovative Arbeits- und Lebenskonzepte und richtet sich sowohl an Unternehmen, Selbständige, Gründer als auch kreative Köpfe.“ Geschäftsführer Dr. Marc Weinstock: „Unser Konzept steht für Gemeinschaft, Kreativität, Flexibilität und Nachhaltigkeit. Wir schaffen hier die perfekte Umgebung für Menschen, die in einer vernetzten und flexiblen Arbeitswelt erfolgreich vorankommen möchten.“ Die Arbeitsplätze sowie die Event- und Tagungsräume von PioneerMakers sind mit modernster Technik ausgestattet und bieten vielfältige Möglichkeiten für Konferenzen, Workshops, Ausstellungen und kreative Veranstaltungen.
Bereits seit Anfang Juni hat im Bruder 4 das „Pioneer’s Café“ geöffnet. „Ursprünglich war es als Eisdiele geplant, nun bieten wir täglich ab 9 Uhr liebevoll zubereitete Frühstücke an, eine Tradition, die sich bereits während der 15-jährigen Führung des ‚Come In‘ in Großauheim bewährt hat. Von Montag bis Freitag steht zusätzlich ein wöchentlich wechselnder Mittagstisch auf dem Programm, der auch vegetarische Optionen umfasst. Gäste können außerdem aus der regulären Speisekarte Gerichte wie Burger, Flammkuchen, Ofenkartoffeln und frische Salate wählen“, sagt Betreiberin Elke Scholz.
„Hanau wächst und der Pioneer Park ist ein guter Gradmesser“, so Oberbürgermeister Kaminsky. So wurde das Parkhaus West in Betrieb genommen und pünktlich wie geplant startete nach den Sommerferien Ende August die dreizügige Grundschule Pioneer ins neue Schuljahr.
Neue Preisstruktur bei den Festspielen
Drastische Preissenkung für Kinder bis 14 Jahre / Titel des Theaterklassikers bekanntgegeben
Die Brüder Grimm Festspiele Hanau haben die bisherige Preisstruktur bei der Familienermäßigung grundlegend überarbeitet, um den Zugang einfacher und transparenter zu gestalten. ...
Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass die Familienermäßigung in einigen Punkten missverständlich war und zu Umsetzungsschwierigkeiten führte. Mit dem neuen Kinderpreis setzen die Hanauer Festspiele ein klares Zeichen: Die Preise für Kinder von 3 bis 14 Jahren werden deutlich gesenkt. Und nun profitieren auch einzelne Elternteile und Alleinerziehende mit einem Kind mehr von einem deutlich vergünstigten Festspielbesuch.
Bisher gab es eine Familienermäßigung von 10 Euro pro Person auf den Normalpreis für Erwachsene und Kinder bis 14 Jahre. Diese galt ab zwei Erwachsenen mit mindestens einem Kind und konnte von bis zu zwei Erwachsenen mit maximal vier Kindern in Anspruch genommen werden. Mit diesem Angebot sollte Familien ein kostengünstiger Zugang zu den Festspielen ermöglicht werden. Allerdings war die Ermäßigung aufgrund ihrer Komplexität für die Kunden oft schwer verständlich und führte immer wieder zu Missverständnissen, Fehlbuchungen und Problemen beim Einlass.
Neues Preismodell: Nur das Alter zählt
Um diese Probleme zu lösen und gleichzeitig ein attraktives Angebot für Familien zu erhalten, haben die Festspiele ein neues Preismodell entwickelt. Dabei zahlen Erwachsene den Normalpreis, während die Preise für Kinder von 3 bis einschließlich 14 Jahren deutlich reduziert werden, in den meisten Fällen um 15 Euro pro Kind.
Erstmals auch für Alleinerziehende mit einem Kind
Da der bisherige Familienrabatt erst ab 3 Personen galt, konnte er in der Vergangenheit von Alleinerziehenden oder einzelne Elternteile mit einem Kind nicht gebucht werden. Um dieses Manko zu beheben, wurde nun der Kinderpreis eingeführt. Mit diesem können nun auch Alleinerziehende oder einzelne Elternteile mit einem Kind von günstigeren Tickets profitieren und die Personenzahl spielt keine Rolle mehr.
Der Kinderpreis gilt für alle Veranstaltungen des Familientheaters, im kommenden Jahr ist dies „Rapunzel“, und des Familienstücks mit Musik: dies wird in 2025 „Hänsel und Gretel“ sein. Auch das Musical, nächstes Jahr die „Die Bremer Stadtmusikanten“, kann mit dem Kinderpreis bei Vorstellungsbeginn vor 18 Uhr günstig von Familien besucht werden. Alle anderen Preise und Ermäßigungen bleiben in der kommenden 41. Festspielsaison unverändert.
„Bunbury. Ernst sein ist Alles“ als Theaterklassiker auf der Festspielbühne
Die Brüder Grimm Festspiele haben bereits im Sommer angekündigt, dass die erfolgreiche Reihe „Grimm Zeitgenossen“ nach zehn Jahren neu ausgerichtet wird. Auf dem Programm stehen weiterhin Theaterklassiker, die aber nicht mehr unbedingt aus der Zeit der Brüder Grimm stammen müssen. Nun steht auch fest, welches Stück im Sommer 2025 in der neuen Reihe Theater.Klassiker im Amphitheater zu sehen sein wird: „Bunbury. Ernst sein ist alles“, eine der bekanntesten und beliebtesten Komödien von Oscar Wilde. Das 1895 uraufgeführte Stück, das zu den Meisterwerken der englischen Theaterliteratur zählt und sich durch scharfsinnigen Humor, brillante Dialoge und satirische Anspielungen auf die Gesellschaft auszeichnet, wird von Intendant Frank-Lorenz Engel inszeniert.
Der Vorverkauf für die kommende Spielzeit beginnt am 1. November 2024. Dann können Karten für das Musical „Die Bremer Stadtmusikanten“, das Familientheater „Rapunzel“, das Familienstück mit Musik „Hänsel und Gretel“, den Klassiker „Bunbury. Ernst sein ist alles“ und die Wiederaufnahme von „Tschick“ gebucht werden.
Keine Steuererhöhung und keine Kürzungen bei freiwilligen Leistungen
Magistrat beschließt Nachtragshaushalt 2024 zur Sicherung des Klinikums und der HSB
Finanzielle Stabilität für das Klinikum Hanau und die Hanauer Straßenbahn GmbH stehen im Fokus des Nachtragshaushaltes 2024, den der Magistrat der Stadt Hanau in seiner Sitzung am Montag beschlossen hat. ...
Notwendig wurde dieser, um den Fehlbetrag des Klinikums Hanau von rund 7,3 Millionen Euro und den Fehlbetrag der HSB zum Teil ausgleichen zu können – im Übrigen hofft der Magistrat, dass in der Holding insgesamt in diesem Jahr noch bei der ein oder anderen Gesellschaft bessere Ergebnisse erzielt werden können als im Wirtschaftsplan 2024 geplant. „Dies gelingt uns, ohne die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt zu belasten. Wir verzichten darauf, Steuern zu erhöhen oder freiwillige Leistungen zu kürzen“, macht Oberbürgermeister Claus Kaminsky deutlich, dass es die finanzielle Situation der Stadt erlaubt, diesen Weg zu gehen.
„Die aktuelle Haushaltsentwicklung ist zufriedenstellend und ich gehe davon aus, dass wir den im ursprünglichen Haushalt veranschlagten Überschuss in Höhe von 4 Millionen Euro auch erreichen werden und zur Finanzierung des Defizits verwenden können.“ Der darüber hinaus benötigte Betrag in Höhe von rund 4,5 Millionen Euro werde der Rücklage entnommen, die derzeit mit 48,3 Millionen Euro ein „durchaus komfortables Polster“ darstelle.
Der ursprüngliche Haushalt 2024 der Stadt Hanau, der im März verabschiedet worden war, hatte einen anderen Weg zur Stabilisierung des Klinikums und der städtischen Unternehmen HSB und Hanau Bäder vorgesehen. Das Regierungspräsidium Darmstadt hatte allerdings in seiner Genehmigungsverfügung geplante Kapitaleinlagen in Höhe von insgesamt 8,5 Millionen Euro, die für das Klinikum Hanau und die Hanauer Straßenbahn GmbH vorgesehen waren, als „nicht werthaltig“ eingestuft und die Kreditfinanzierung dieser Einlagen untersagt. Daraufhin musste die Stadt einen neuen Weg finden, um die Defizite zu decken. Kaminsky erläuterte: „Wir haben jetzt entschieden, diese Beträge nicht mehr über Kredite, sondern aus unseren Rücklagen zu finanzieren. Das bedeutet zwar eine Verringerung der Rücklagen, aber keine zusätzliche Belastung für die Bürgerinnen und Bürger.“
Im Mittelpunkt des Nachtragshaushalts steht der Verlustausgleich für das Klinikum Hanau in Höhe von 7,3 Millionen Euro. Dieser Betrag wird verwendet, um den im Jahr 2023 entstandenen Verlust des Klinikums auszugleichen und dessen Eigenkapital zu stabilisieren. Kaminsky hob die Bedeutung dieser Maßnahme hervor: „Das Klinikum ist eine der zentralen Einrichtungen unserer Stadt. Es ist unsere Pflicht, es finanziell abzusichern, damit es auch weiterhin in der Lage ist, den Bürgerinnen und Bürgern eine hochwertige medizinische Versorgung zu bieten.“ Zusätzlich wird die Hanauer Straßenbahn GmbH mit einem Betrag von rund 1,15 Millionen Euro unterstützt, um deren Defizit zu decken. Auch diese Mittel sind nach seinen Worten notwendig, um die Mobilität innerhalb der Stadt aufrechtzuerhalten und den öffentlichen Nahverkehr zu sichern.
Wichtig ist dem Hanauer Oberbürgermeister, dass die Stadt Hanau trotz dieser finanziellen Herausforderungen keine Steuererhöhungen vornehmen wird. Dies betrifft sowohl die Grundsteuer als auch die Gewerbesteuer. „Wir sind angetreten, um zu gestalten, nicht um Steuern zu erhöhen“, betonte Kaminsky und bekräftigte seine Entschlossenheit, die städtischen Finanzen ohne zusätzliche Belastungen für die Bürger zu stabilisieren. „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not. Diese Prämisse zahlt sich gerade aus, denn wir haben mit den geschaffenen Rücklagen ein Sparbuch, auf das wir jetzt zugreifen können.“
Kaminsky zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass die Stadt trotz dieser Rücklagenentnahme gut aufgestellt bleibt: „Auch mit dieser Entnahme stehen wir mit einem Sparbuch in Höhe von 43,8 Millionen Euro finanziell stabil da. Unsere Rücklagen sind weiterhin solide, und wir haben ausreichend Spielraum, um auf unvorhergesehene Entwicklungen zu reagieren.“ Zudem bestehe die berechtigte Hoffnung, dass der Jahresüberschuss eventuell noch ein wenig höher ausfallen könnte.
Zudem kündigte Kaminsky an, dass die Stadt weiterhin an ihren sozialen, ökologischen und kulturellen Standards festhalten wird. Freiwillige Leistungen, die das Zusammenleben in Hanau maßgeblich prägen, bleiben unangetastet. „Es wäre unverantwortlich, an den Strukturen zu rütteln, die das soziale Gefüge unserer Stadt tragen. Deshalb greifen wir auch nicht in die freiwilligen Leistungen ein“, so Kaminsky. Er räumte jedoch ein, dass manch ein kostenintensives Projekt wie beispielsweise das geplante Bürgerwochenende jetzt in einem kleineren Rahmen stattfinden werde. „Wir müssen Prioritäten setzen, aber das bedeutet nicht, dass wir auf unsere wichtigsten Projekte verzichten werden.“
Für das kommende Haushaltsjahr 2025 plant die Stadt, falls notwendig, erneut auf ihre Rücklagen zurückzugreifen, um finanzielle Stabilität zu gewährleisten. Kaminsky betonte, dass 2025 ein Übergangsjahr sein wird, in dem die Stadt möglicherweise weitere Rücklagen in Anspruch nehmen muss, um wichtige Projekte und Investitionen zu sichern. „Wir sind bereit, in 2025 weitere Rücklagen zu verwenden, wenn dies im Sinne unserer finanziellen und sozialen Stabilität notwendig ist.“
Abschließend ging Kaminsky auf die anhaltenden Herausforderungen im Gesundheitssektor ein, insbesondere auf die schwierige finanzielle Lage des Klinikums Hanau und anderer kommunaler Krankenhäuser. „Es bleibt eine große Herausforderung, die Kliniken in eine stabile finanzielle Situation zu bringen. Hier müssen Bund und Länder Lösungen finden, um eine langfristige Absicherung zu gewährleisten. Kommunale Haushalte sind weder dafür vorgesehen noch geeignet, dauerhaft Krankenhausdefizite auszugleichen.“
Kaminsky machte deutlich, dass die Stadt Hanau weiterhin Druck auf die übergeordneten politischen Ebenen ausüben wird, um eine nachhaltige Lösung für die Finanzierung kommunaler Krankenhäuser zu erreichen. „Wir brauchen geordnete Rahmenbedingungen, in denen Krankenhäuser ihre Investitionen und laufenden Kosten so decken können, dass sie zumindest eine schwarze Null schreiben.“
Mit dem Nachtragshaushalt 2024 beweise die Stadt Hanau einmal mehr, dass sie auch in schwierigen Zeiten handlungsfähig sei. „Ohne Steuererhöhungen und ohne Eingriffe in freiwillige Leistungen sichern wir unsere finanziellen Grundlagen und stabilisiert zentrale Einrichtungen wie das Klinikum Hanau. Wir stehen zu unserer Verantwortung und gestalten die Zukunft der Stadt Hanau aktiv mit“, so OB Kaminsky abschließend.
„Das ist ein bedeutender Mosaikstein für das neue Quartier in Hanau“
Gebiet rund um den Hauptbahnhof wird entwickelt / Heraeus-CEO Rinnert, Oberbürgermeister Kaminsky und Bürgermeister Dr. Bieri unterschreiben „Städtebauliche Vereinbarung“
„Das Gebiet rund um den Hauptbahnhof werden wir zu einem Quartier entwickeln, das einer Großstadt angemessen ist. Im engen Schulterschluss gehen wir die notwendigen Schritte gemeinsam“, dankt Oberbürgermeister Claus Kaminsky für die partnerschaftliche Kooperation mit dem Unternehmen Heraeus: Heute unterschrieb er mit Jan Rinnert, Vorsitzender der Geschäftsführung und CEO von Heraeus und Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri die „Städtebauliche Vereinbarung“. ...
Der Magistrat der Stadt Hanau und die Stadtverordnetenversammlung hatten einstimmig das umfangreiche Strukturkonzept für das rund 30 Hektar große Gebiet rund um den Hauptbahnhof beschlossen. Zum Beschlusspaket gehört die „Städtebauliche Vereinbarung“ mit Heraeus, die Eigentümerin des bisher industriell genutzten Quarzglas-Areals ist. „Wir freuen uns, gemeinsam mit der Stadt Hanau ein neues Stadtviertel umsetzen zu können, das Wohnen und Arbeiten verbinden wird. Die Lage in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hauptbahnhof schafft besondere Möglichkeiten für ein attraktives Stadtentrée“, so Jan Rinnert. Heraeus Quarzglas wird die Produktion im kommenden Frühjahr am Quarzglas-Standort Kleinostheim zusammenführen. Die Planungen des neuen Quartiers beinhalten neben den Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten in direkter Nähe zum Mobilitätsknotenpunkt Hauptbahnhof auch neue, attraktive Fuß und Radwege zur Ehrensäule in die Innenstadt.
Den Entwicklungszeitraum für das Areal benennt Oberbürgermeister Kaminsky mit zehn bis fünfzehn Jahren. „Die Entscheidungen für ein modernes und attraktives Eingangstor in unsere Stadt sind getroffen. Die heutige Vertragsunterzeichnung läutet ein, dass wir loslegen. Das ist ein bedeutender Mosaikstein für das neue Quartier“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky.
Gedenken an Alptug Sözen und Vili Viorel Păun
Tag der Zivilcourage am Donnerstag, 19. September
Der Tag der Zivilcourage findet seit 2015 jährlich am 19. September statt. An diesem Tag werden in Deutschland bundesweit Aktionen durchgeführt, die Menschen ermutigen sollen, sich in der Öffentlichkeit für den Schutz ihrer Mitmenschen gegen Beleidigung, Diskriminierung, Bedrohung, Rassismus, Kriminalität, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt einzusetzen. ...
In Hanau gedenkt man an diesem Tag zwei besonderen jungen Männern, die unglaublich viel Mut und Einsatz für andere gezeigt haben, und beim Versuch anderen Menschen zu helfen, auf tragische Weise selbst ums Leben kamen: Alptug Sözen und Vili Viorel Păun. Seitens der Stadt Hanau werden am Tag der Zivilcourage Blumen an Orten abgelegt, die an die beiden mutigen und selbstlosen Hanauer erinnern.
Am 13. November 2018 starb der 17 Jahre alte Hanauer Schüler Alptug Sözen beim Versuch einen hilflosen Mann aus dem Gleisbett an der Frankfurter S-Bahn-Station Ostendstraße zu retten. Nachdem er den Mann von den Gleisen geholt hatte, wurde er von der S-Bahn erfasst, bevor er sich selbst in Sicherheit bringen konnte.
Ihm zu Ehren wurde in der Ludwig-Geißler-Schule, die Alptug besuchte, eine Tafel zu seinem Gedenken angebracht, die von einem Lehrer und Schülern der nahe gelegenen Staatlichen Zeichenakademie gestaltet wurde. Im Bürgerpark Freigericht – unweit der Wohnung seiner Eltern - ließ die Stadt Hanau zu Ehren und im Gedenken an Alptug Sözen einen Ginkgo-Baum pflanzen. Hier werden am 19. September auch die Blumen niedergelegt.
Vili Viorel Păun verfolgte in der Nacht des 19. Februar 2020 den Attentäter des rassistischen Anschlags in Hanau und versuchte erfolglos die Polizei zu informieren und den Attentäter zu stoppen. Er schaute - genauso wie Alptug Sözen - nicht weg, sondern bewies in beispielhafter Weise Mut und Zivilcourage und versuchte weitere Gewalttaten zu verhindern. Er ist dabei selbst zum Opfer eines brutalen Verbrechens geworden. Für Vili Viorel Păun wurde ein Kreuz mit seinem Namen am Kurt-Schumacher-Platz platziert. Hier werden für ihn am 19. September ebenfalls Blumen niedergelegt.
„Das selbstlose und heldenhafte Handeln von Alptug Sözen und Vili Viorel Păun macht sprachlos und ehrfürchtig“, so der OB. Es sei wichtig und richtig, nicht die Augen und Ohren zu verschließen und Menschen in akuter Not zu helfen, und sich in der Öffentlichkeit für den Schutz der Mitmenschen gegen Beleidigung, Diskriminierung, Bedrohung, Rassismus, Kriminalität, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt einzusetzen, sagt Kaminsky. Er appelliert an alle Bürgerinnen und Bürger, Zivilcourage zu zeigen und sich für andere einzusetzen, doch gleichzeitig auch Besonnenheit bei der Wahl der Mittel zu zeigen. „Zwei junge hoffnungsvolle Leben wurden viel zu früh beendet und die Familien der beiden jungen Männer müssen mit dem schrecklichen Verlust leben. Das darf nie wieder geschehen!“
4. Grimm-Bürgerdozentur für Rafik Schami
Die 4. Grimm-Bürgerdozentur der Stadt Hanau erhält dieses Jahr der syrisch-deutsche Schriftsteller Rafik Schami. Die Auszeichnung, die in Zusammenarbeit mit der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur Volkach e.V. und dem Institut für Jugendbuchforschung der Goethe-Universität Frankfurt vergeben und von der Brüder-Grimm-Stiftung der Sparkasse Hanau unterstützt wird, überreicht Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri am Dienstag, 1. Oktober 2024 um 20 Uhr, im Kulturforum Hanau. ...
Claudia Maria Pecher, Präsidentin der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, wird die Laudatio halten, ehe Rafik Schami aus seinen Büchern lesen und erzählen wird.
Rafik Schami ist einer der erfolgreichsten deutschen Schriftsteller der interkulturellen Literatur. Er wurde 1946 in Damaskus geboren, studierte Chemie, Mathematik und Physik, lebt seit 1971 in Deutschland und schloss 1979 in Heidelberg sein Chemiestudium mit der Promotion ab. 1978 erschien mit „Andere Märchen“ sein erstes Buch in deutscher Sprache, sehr bekannt sind der Roman „Die dunkle Seele der Liebe“ (2004) und „Wenn du erzählst, erblüht die Wüste“ (2023).
Seine Bücher über die Märchenwelt Arabiens und das Leben von Migranten wurden in 35 Sprachen übersetzt. Insbesondere seine Lesungen und seine Erzählkunst sind literarische Ereignisse. Die Kritikerin Sabine Berking bezeichnete ihn als „Ein orientalischer Meister der deutschen Sprache“. Zu Schamis zahlreichen Auszeichnungen zählen unter anderem der Hermann-Hesse-Preis, der Nelly-Sachs-Preis, der Preis „Gegen Vergessen – Für Demokratie“, der Gustav-Heinemann-Friedenspreis und die Carl-Zuckmayer-Medaille.
Claudia Maria Pecher und Martin Hoppe, Fachbereichsleiter Kultur der Stadt Hanau, beide Ideengeber der Dozentur, freuen sich sehr, dass der vielbeschäftigte und renommierte Autor die Hanauer Auszeichnung angenommen hat. Die Grimm-Bürgerdozentur wird seit 2016 vergeben und soll das Leben und Werk der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm für die Gegenwart aktualisieren, sichtbar machen und fortwirken lassen. Bisher wurden Dr. Tilman Spreckelsen, Dr. Irene Wellershoff und Sebastian Meschenmoser geehrt.
Wer an der Veranstaltung im Lesecafé des Kulturforums Hanau teilnehmen will, wird unbedingt um Anmeldung unter stadtbibliothek@hanau.de gebeten. Nur so kann ein Sitzplatz garantiert werden. Einlass ist um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Kathinka-Platzhoff-Stiftung und Stadt Hanau: Gemeinsam für die Zukunft der Kinder und Jugendlichen in Hanau
Beteiligungsprozess von Jugendlichen für eine geschwisterliche Durchlässigkeit / Kathinka-Platzhoff-Stiftung stellt Konzept in enger Zusammenarbeit mit der Stadt vor
„Über ‚die Gesellschaft‘ reden, ist eine Sache. Sie zu gestalten, sehen wir als unsere Aufgabe“, sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, der den Vorstand der Kathinka-Platzhoff-Stiftung zu einer gemeinsamen Denk-Runde mit Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri und Stadträtin Isabelle Hemsley ins Rathaus eingeladen hatte. ...
Hintergrund ist die von der Kathinka-Platzhoff-Stiftung im Frühjahr beim „rheingold Institut“ beauftragte Studie zum Zusammenleben der Menschen in Hanau in der für verschiedene Bereiche Handlungsbedarf benannt wurde. Die Stadt Hanau und die Kathinka-Platzhoff-Stiftung unternehmen bereits viel, um Bildung, Gemeinschaft und friedliches Miteinander in Hanau zu fördern. „Die Zusammenarbeit in verschiedenen Projekten zwischen den beiden Partnern ist seit vielen Jahren eng und vertrauensvoll. Auf diesem fruchtbaren Boden säen wir nun neue Projekte für unseren Nachwuchs in Hanau. Das gemeinsame Arbeiten an der Zukunft unserer Stadt soll auch das Vertrauen in die eigene, ganz persönliche Entwicklung der jungen Menschen stärken“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky.
Die Kathinka-Platzhoff-Stiftung begleitet und fördert Familien, Kinder und Jugendliche sowie Senioren im gesamten Stadtgebiet. Mit zwei modernen Kindertageseinrichtungen, Betreuungseinrichtungen für Kinder und Familien in prekären Lebenssituationen, einem eigenen Seminarhaus mit generationsübergreifenden Bildungs-, und Freizeitangeboten, der Ganztagsbetreuung an zwei Hanauer Grundschulen sowie einer seniorengerechten Wohnanlage begleitet die Stiftung Menschen aller Generationen in und um Hanau. „Was die Kathinka-Platzhoff-Stiftung für die Menschen in Hanau leistet ist vorbildlich“, so Oberbürgermeister Kaminsky, der insbesondere die beiden Betreuungsangebote MiTTENDRiN im Freigerichtviertel und Hanau Nord-West oder das Engagement für ein MINT-Zentrum und die damit verbundenen Bildungsinnovationen nennt. „Wir sind dankbar, durch unsere Stifterin, die Möglichkeit zu haben, in Hanau einen Beitrag für alle Generationen zu leisten. Einen besonderen Schwerpunkt haben wir aktuell auf das Thema Bildung, Gesellschaftliches Zusammenleben und die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gelegt. Damit wollen wir die Zukunft in Hanau positiv mitgestalten“, so Christoph Obladen, Vorsitzender der gemeinnützigen Stiftung. Mit dem Rheingold Report wollte die Stiftung ihr eigenes Wirken reflektieren und den Entscheidern eine Baseline für künftige Aktivitäten bieten. Aus den Ergebnissen abgeleitet, hat die Stiftung gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen IFOK ein Konzept für einen innovativ angelegten Beteiligungsprozess mit Kindern und Jugendlichen vorgelegt. Dieses Projekt will die Stiftung gemeinsam mit der Stadt umsetzen. Ein Beteiligungsgegenstand könnte das neu entstehende Haus für Demokratie und Vielfalt sein. Derzeit wird das Haus am Kanaltorplatz umgebaut und die Eröffnung ist für das Jahr 2026 geplant. Verantwortlich für die Inhalte, die es derzeit noch zu entwickeln gilt, ist das Amt für Sozialen Zusammenhalt und Sport. Um das Nutzungskonzept so bedarfsgerecht wie möglich zu gestalten, sind für die kommenden Monate intensive Bürgerbeteiligungsformate geplant. Mit dem von der Stiftung vorgestellten Konzept soll eine weitere junge Zielgruppe von Kindern und Jugendlichen zwischen 11 bis 18 Jahren aus verschiedenen Hanauer Schulen und Milieus angesprochen werden. „Bei dem Projekt geht es uns auch darum, mehr über die Sichtweisen und Perspektiven junger Menschen auf die Stadt Hanau zu erfahren. Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, sich aktiv in die Gestaltung ihrer Umgebung und Lebenswelt einzubringen. Gleichzeitig wollen wir einen Bildungsbeitrag für das Demokratieverständnis jungen Menschen leisten“, führt der Geschäftsführer der Stiftung Daniel von Hauff aus.
In die Bildung unseres Nachwuchses investieren wir viel. Gerade Kinder und Jugendliche können mit ihren Ideen und Vorschlägen die Stadt bereichern“, sagt Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri. „Das Ergebnis unserer Diskussion, ein gemeinsames Beteiligungsprojekt für die Kinder und Jugendlichen in unserer Brüder-Grimm-Stadt auf den Weg zu bringen, ist zukunftsorientiert, verbindend und durch und durch positiv“, so Stadträtin Isabelle Hemsley.
In den kommenden Wochen wird die Kathinka-Platzhoff-Stiftung gemeinsam mit dem Amt für Sozialen Zusammenhalt und Sport das Projekt im Detail ausarbeiten.
Ein Beteiligungsformat für jungen Menschen, welches eine Verzahnung mit Demokratie und Vielfalt für die gesamte Gesellschaft biete, sei in jedem Fall wünschenswert, so das Fazit der Gesprächsrunde.
Stadt Hanau heizt klimafreundlich: Rathaus ans Fernwärmenetz angeschlossen
„Wir treiben die Energie- und Wärmewende in Hanau voran und gehen auch selbst mit gutem Beispiel voran. Neben Sparmaßnahmen, die wir mit der Wärme- und Klima-Kommission Hanau entwickelt haben, wollen wir natürlich auch unsere eigenen Liegenschaften möglichst umweltfreundlich heizen“, sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Die Stadtwerke Hanau GmbH hat das Rathaus am Marktplatz nun ans städtische Fernwärmenetz angeschlossen. ...
Bisher wurde das Rathaus mit Gas beheizt, die beiden Gaskessel wurden nun ausgebaut und gegen eine Fernwärme-Übergabestation mit zwei Mal 420 Kilowatt ersetzt. Durch die beiden Wärmetauscher ist die Versorgungssicherheit auch im Störfall gewährleistet. Zusätzlich wurden zur Wärmevorhaltung Pufferspeicher eingebaut. „Das Klimaziel der Stadt gilt auch uns als Leitplanke“, ordnet Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau GmbH, ein: „Als kommunales Unternehmen unterstützen wir aktiv, die städtischen Klimaziele zu erreichen und haben uns ebenfalls der Klimaneutralität 2040 verschrieben.“
Durch Hanau führen mehr als 70 Kilometer Fernwärmeleitungen. „Wir arbeiten stetig daran, unsere eigene Treibhausgasbilanz zu verbessern“, so Martina Butz. Dafür haben die Stadtwerke einen CO2-Minderungspfad entwickelt. Es handelt sich um ein konkretes Paket an Maßnahmen zur Senkung der Treibhausgasemissionen und zur Förderung erneuerbarer Energien, das fortlaufend umgesetzt, überprüft und bei Bedarf angepasst wird. „Die Wege, die wir dabei gehen und die Erfahrungen, die wir damit machen, teilen wir mit den städtischen Verantwortlichen und stehen mit Rat und Tat zur Seite.“ So wurden schon viele städtische Liegenschaften, wie zuletzt die Schulneubauten im Pioneer Park und die Tümpelgartenschule, Kindertagesstätten und Bürgerhäuser mit Photovoltaikanlagen ausgestattet und noch viele weitere werden folgen. „Der jetzige Fernwärmeanschluss im Rathaus ist ein weiterer sinnvoller Schritt und sicher nicht der letzte. Im Sinne einer transparenten Nachhaltigkeitsberichterstattung ist unser CO2-Minderungspfad neben all unseren anderen Nachhaltigkeits-Engagements auf unserer Website veröffentlicht“, sagt Martina Butz.
Bereits in den Jahren 2018 und 2019 hatte die Hanauer Stadtverordnetenversammlung die Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes als auch das Ziel der Klimaneutralität beschlossen, die 2040 erreicht werden soll. „Mit dieser Maßnahme kommen wir unserem Ziel ein gutes Stück näher“, sagt OB Kaminsky. Allein durch die Umstellung von Gas auf Wärme werden so 295 Tonnen klimaschädliches CO2 pro Jahr gespart. Um dieses CO2 zu neutralisieren, müsste man 20.750 Buchen pflanzen, für die man eine Fläche von 52 Hektar oder 73 Fußballfelder brauchen würde.
Der nächste Meilenstein in Sachen Wärmewende ist schon in Sicht: Ab kommendem Sommer kommt die Wärme aus dem neuen Heizkraftwerk, welches aktuell auf dem Gelände der ehemaligen Großauheim-Kaserne als Gemeinschaftsprojekt der Stadtwerke Hanau GmbH und der Frankfurter Mainova entsteht. Dieses erzeugt mittels Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig Strom und Wärme, was es besonders effizient macht. Die modernen Motoren können als Brennstoff auch Wasserstoff nutzen, sobald dieser verfügbar ist. Die Leitungen dafür liegen bereits. „Mit dem Gemeinschaftskraftwerk haben wir die Weichen für eine umweltschonende Versorgung unserer Stadt mit Fernwärme gestellt. Dies gilt für Haushalte und Industriebetriebe“, sagt Kaminsky. Bisher wurde zur Wärmeversorgung das Steinkohlekraftwerk Staudinger genutzt.
„Es ist nur logisch und richtig, unser Rathaus als eines unserer prominentesten Gebäude an die Fernwärme anzuschließen, als eine der aktuell effizientesten Heizmethoden“, so Oberbürgermeister Kaminsky.
„Eine starke Stimme für die Stadtteile“
Der Magistrat der Stadt Hanau hat die ehrenamtliche Stelle einer „Stadtteilbeauftragten“ eingerichtet. Oberbürgermeister Claus Kaminsky hatte in einer gemeinsamen Sitzung mit den Ortsvorsteherinnen und Ortsvorstehern Angelika Opfermann vorgestellt. Die Stadträtin ist bis zum Ende der aktuellen Wahlzeit (2026) bestellt. ...
„Die ehrenamtlich tätigen Ortsbeiräte haben in unserer Stadt eine sehr wichtige Aufgabe. Sie sind der Kitt zwischen Bürgerinnen und Bürgern und der Stadtpolitik sowie der Verwaltung. Sie diskutieren Ideen, Aufgaben und Anregungen, die für den jeweiligen Stadtteil gelten und oftmals für die Entwicklung der gesamten Stadt Impulse und Vorschläge geben. Sie sind der Seismograf“, so Oberbürgermeister Kaminsky. Die Idee der Stadtteilbeauftragten rührt aus der Bündelung von Themen, die es in mehreren Stadtteilen gibt. Diese sollen nun gemeinsam mit verschiedenen Ämtern, Eigenbetrieben und der städtischen Hanau Marketing GmbH in regelmäßigen Abständen erörtert werden. Pro Jahr gibt es etwa 250 Anträge aus den Ortsbeiräten. „Mit der Stadtteilbeauftragten haben die Stadtteile eine weitere starke Stimme“, so Kaminsky. Angelika Opfermann ist seit vielen Jahren in der Hanauer Kommunalpolitik fest verankert, war unter anderem zwischen 2006 und 2023 Mitglied des Ortsbeirats Großauheim/Wolfgang, zwischen 2006 und 2011 sowie 2016 und 2023 Stadtverordnete, in verschiedenen Ausschüssen und Kommissionen tätig. Am 1. Oktober des vergangenen Jahres wurde sie in den ehrenamtlichen Magistrat gewählt. „Die wichtigen Themen, die aus den Stadtteilen über die Ortsbeiräte kanalisiert werden, mit weiteren Stellen in der Stadt zu diskutieren, um Entscheidungsprozesse zu fokussieren, ist eine spannende Aufgabe, auf die ich mich sehr freue“, so Angelika Opfermann.
Gemeinschaftskraftwerk Hanau erreicht Meilenstein
Seit über einem Jahr laufen die Bauarbeiten auf dem Gelände der ehemaligen Großauheim-Kaserne in Hanau auf Hochtouren – schließlich soll das neue Gemeinschaftskraftwerk der Stadtwerke Hanau GmbH und der Mainova AG im Sommer 2025 die Stadt mit umweltschonender Fernwärme versorgen. ...
Inzwischen sind wichtige Meilensteine erreicht. Nahezu alle wesentlichen technischen Komponenten sind bereits
installiert: drei hocheffiziente, wasserstofffähige Gasmotoren, die das Herzstück der Anlage bilden, daneben die Generatoren, die sogenannten Turbomodule und die Abgaswärmetauscher. Die Anschlussarbeiten im Inneren des Rohbaus sind bereits weit vorangeschritten. Anlass genug für die Betreibergesellschaft Gemeinschaftskraftwerk Hanau GmbH & Co. KG (GKH), gemeinsam mit den wesentlichen Projektbeteiligten, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Neben den Stadtwerken Hanau und Mainova zählt dazu der Generalunternehmer Engie Deutschland GmbH, der für den schlüsselfertigen Bau des Kraftwerks bis zur Inbetriebnahme verantwortlich ist.
Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau, sowie der Mainova-Vorstand Martin Giehl versicherten sich gemeinsam über den Projektfortschritt. Oberbürgermeister Kaminsky erklärt: „Ich bin froh, dass das Gemeinschaftskraftwerk sichtbar Formen annimmt und 19.000 Hanauer Haushalte ab Sommer 2025 mit umweltschonender Fernwärme versorgen wird. Für die Klimaschutzvorgaben der Stadt ist das eine entscheidende Etappe. Schließlich halten wir an unserem Ziel fest, bis 2040 klimaneutral zu sein. Im Vergleich zum früheren Steinkohle-Kraftwerk Staudinger, verringern sich die CO2-Emissionen pro Jahr um rund 45.000 Tonnen – ein Minus von 40 Prozent. Perspektivisch kann das Kraftwerk komplett mit Wasserstoff betrieben werden. Dann verursacht die Anlage gar kein CO2 mehr. Vielen Dank an die verantwortlichen Unternehmen für die hervorragende Arbeit.“
Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau, betonte: „Auch die Stadtwerke Hanau haben sich der Klimaneutralität bis 2040 verschrieben. Ein Ziel, dem wir mit dem neuen Gemeinschaftskraftwerk ein gutes Stück weit näherkommen. Es ist schön, mit unserem strategischen Partner Mainova dieses Projekt realisieren zu können, das aktuell im Zeit- und Budgetplan liegt. Gehen die Arbeiten mit unserem Generalunternehmer Engie weiter wie bisher voran, versorgt das Kraftwerk ab Sommer 2025 unsere Kundinnen und Kunden mit umweltschonender Fernwärme. Das neue Blockheizkraftwerk bildet zusammen mit Hanaus erstem Photovoltaik-Park und dem neuen Umspannwerk unseres Tochterunternehmens Hanau Netz GmbH eine perfekte Symbiose – den Ort in Hanau, an dem die Innovationen stattfinden. Damit sind wir bestens für die
Zukunft gerüstet.“
Mainova-Vorstand Martin Giehl ergänzt: „In enger Partnerschaft mit den Stadtwerken Hanau unterstützen wir durch den Bau des Gemeinschaftskraftwerks die Region beim vorzeitigen Kohleausstieg. Dies ist ein wichtiger Meilenstein für die Energiewende, den Klimaschutz und einer sicheren, zukunftsfähigen Wärmeversorgung,
denn wir werden die Fernwärmeversorgung Hanaus vergrünen. Neben dem Einsatz effizienter, wasserstofffähiger Gasmotoren, die gleichzeitig Strom und Wärme produzieren, planen wir die Abwärme
des benachbarten Rechenzentrums von Data4 mittels einer Großwärmepumpe einzubinden. Dadurch verringern sich die CO2-Emssionen weiter. Eine Absichtserklärung mit Data4 ist bereits unterzeichnet, die Gespräche laufen."
Niklas Wiegand, Geschäftsführer Engie Deutschland, zieht Bilanz: „In Hanau unterstützen wir als Generalunternehmer zum wiederholten Mal eine Kommune und ansässige Energieversorger bei der Umsetzung der Wärmewende – von der Planung über den Bau bis hin zur Inbetriebnahme des Kraftwerks. Dabei geht es mit großen Schritten voran. Ein gutes Jahr nach Baustart sind wir hervorragend auf Kurs. Die Installationsarbeiten für die Technik laufen auf Hochtouren, im Spätherbst steht die sogenannte kalte Inbetriebnahme auf der Agenda, also der Funktionstest der gesamten Anlage. Im Februar 2025 wechseln wir voraussichtlich in den Probebetrieb und übergeben nach der Inbetriebnahme im Sommer das Kraftwerk in die
Hände der Gesellschaft Gemeinschaftskraftwerk Hanau."
Hintergrund zum GKH
In Zukunft erzeugt das GKH mit drei hochmodernen, wasserstofffähigen Gasmotoren nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig Strom und Wärme. Die Leistung des Blockheizkraftwerks liegt bei insgesamt 30 Megawatt thermisch und 30 Megawatt elektrisch. Genug, um 19.000 Hanauer Haushalte
zuverlässig und klimaschonend ab Mitte 2025 mit Fernwärme zu versorgen. Den Strom speist das GKH ins lokale Netz. 2021 gründeten die Stadtwerke Hanau und Mainova die gemeinsame Gesellschaft Gemeinschaftskraftwerk Hanau GmbH & Co. KG, um das Kraftwerk zu bauen und nach Fertigstellung zu betreiben. Nach einer europaweiten Ausschreibung erhielt Engie Deutschland den Zuschlag als Generalunternehmer für das Projekt. Mit einem Wirkungsgrad von über 90 Prozent arbeitet das GKH hocheffizient. Das bedeutet, dass der eingesetzte Brennstoff überwiegend in Strom und Wärme umgewandelt wird. Zum Vergleich: Bei konventionellen Kraftwerken liegt der Wirkungsgrad lediglich bei 40 bis 60 Prozent, der Rest des Energieträgers geht ungenutzt verloren. Allein durch die effiziente Technik und den Umstieg von Kohle auf zunächst Gas, verringert sich der CO2-Ausstoß um 40 Prozent. Mit der Einbindung der Abwärme aus dem künftigen Rechenzentrum ins Energiekonzept des GKH, würden sich die CO2-Emissionen weiter kräftig verringern. Sobald grüner Wasserstoff in der Region ausreichend verfügbar ist, arbeitet die
Anlage komplett CO2-frei.
Technische Daten GKH
- 3 BHKW à ca. 10 MW thermische und 10 MW elektrische Leistung
- 2 Heißwasserkesseln mit je 8 MW Leistung (als Reserve)
- 2 Pufferspeicher (Druckwärmespeicher), ca. 40 MWth
- 3 Fernwärmepumpen
Stadthof Hanau-Logos am ehemaligen Kaufhof-Gebäude angebracht
Auf Kaufhof-Grün folgt Stadthof-Schwarz. Die alten Kaufhof-Logos am ehemaligen Warenhaus am Hanauer Marktplatz wurden abmontiert, nun leuchten dort die neuen Stadthof Hanau-Logos. Knapp drei Meter hoch und exakt vier Meter breit sind die Schriftzug- und Logo-Kombinationen, die jeweils an der Front des Gebäudes an den Ecken zur Salzstraße und der Nürnberger Straße angebracht wurden. ...
„Die Baumaßnahmen im und jetzt vor allem auch am Stadthof-Gebäude gehen gut voran. Die Anbringung der neuen Logos und Schriftzüge sind für uns ein Meilenstein, denn nun ist das Gebäude auch optisch deutlich und weithin sichtbar als Stadthof Hanau erkennbar“, freut sich Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Binnen zweier Tage wurden die alten Kaufhof-Logos auf zehn Meter Höhe abmontiert und die neuen, mit LEDs ausgestatteten, Stadthof-Logos angebracht.
Von außen nicht sichtbar, aber dennoch mit ebenso viel Tempo gehen die Baumaßnahmen im Innenbereich des Gebäudes voran. So wurden zur Vorbereitung der kommenden neuen Geschäftsflächen im Erdgeschoss alle Rückbauten der alten Werbewände des Kaufhofs entfernt. Die defekten Aufzüge werden derzeit in Stand gesetzt und weitere Wartungsmaßnahmen an den technischen Vorrichtungen, wie die „große Sprinklerprüfung“, vorgenommen. Eröffnet werden soll am 13. März 2025.
Für den Einzug der Brüder Grimm Berufsakademie Hanau (BGBA) ins dritte Obergeschoss des Stadthofes werden aktuell vorbereitende Maßnahmen wie Elektrorückbauten und die Instandsetzung von Fenstern durchgeführt. Studentische Arbeitsräume, Laboratorien und Seminarräume sollen dann schon ab Ende dieses Jahres im Herzen der Stadt den 118 Studierenden der BGBA zur Verfügung stehen.
Einen ganz frischen Eindruck der baulichen, organisatorischen und infrastrukturellen Maßnahmen bekamen die Inhaberinnen und Inhaber der umliegenden Geschäfte des Stadthofes am Montagabend vermittelt. Die Hanau Marketing GmbH (HMG) hatte die Nachbarn des Stadthofs zu einer Informations- und Netzwerkveranstaltung in das dritte Obergeschoss eingeladen. Die Projektverantwortlichen gaben den Teilnehmenden Einblicke in die aktuellen Entwicklungen rund um das Gebäude und dessen künftige Nutzung – und freuten sich über die anschließende, intensive Diskussion.
„Es ist uns wichtig, immer wieder darauf aufmerksam zu machen, dass der Stadthof kein isoliertes Gebäude der Stadt ist. Er ist Teil eines ganzen Quartiers, der ganzen Innenstadt. Und dies bedenken wir bei allem, was wir tun. Wir kommunizieren transparent und offen, um alle Beteiligten abzuholen“, betont Martin Bieberle, Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH und BAUprojekt Hanau GmbH, nach dem Treffen. „Es war daher gut und richtig, dass wir uns mit den umliegenden Händlerinnen und Händlern zusammengesetzt haben und über die Pläne, Konzepte und Visionen des Stadthofes in kleiner Runde zu sprechen. Ich denke, beide Seiten konnten aus dem Treffen sehr viel mitnehmen“, so der Stadtentwickler.
„Hanau neu gedacht“: Bekenntnis zur gemeinsamen Gestaltung des Produktionsstandortes
Nachhaltige, zirkuläre Produktion im Fokus
Die Zukunft des Industriestandortes Hanau liegt in der Transformation hin zu nachhaltiger, zirkulärer Produktion. Dies ist ein komplexer Prozess, der nur gemeinsam gelingen kann und entscheidend ist für die Zukunftsfähigkeit des Produktionsstandortes. Die „Perspektiven für den Wirtschaftsstandort“, unter dem Titel „Hanau neu gedacht II“, zeigen auf, wie diese Transformation gelingen kann. ...
Das Positions- und Perspektivpapier ist das Ergebnis eines Diskussionsprozesses zwischen ortsansässigen Unternehmen und der Stadt Hanau, der bereits seit einigen Jahren geführt wird. Im Nachgang zum Debattenwochenende „Zukunft Hanau“ und unter dem Eindruck der massiven Veränderungen durch die Corona-Epidemie hatten Oberbürgermeister Claus Kaminsky und die Geschäftsführerin der städtischen Wirtschaftsförderung, Erika Schulte, 2020 eine Umfrage in Auftrag gegeben, in der Hanauer Firmen nach ihren Zukunftsperspektiven befragt wurden. Daraus hat sich eine Diskussion entwickelt, in der Unternehmen und Stadt gemeinsam Ziele und Rahmenbedingungen für den künftigen Industriestandort Hanau erarbeitet haben, wie die Koordinatorin des Projektes, Doris Krüger-Röth, berichtet. Das Ergebnis dieses Diskussionsprozesses ist eindeutig: Zirkuläre Prozesse sind nachhaltig und bieten große Potenziale für viele Hanauer Unternehmen.
Abgestimmte wirtschaftspolitische Strategie
In den vergangenen Monaten wurde viel über die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland gesprochen und die Diagnosen sind je nach Absender und Adressat vielgestaltig. Die Herausforderungen, vor denen speziell Deutschland steht, sind komplex und vielfältig: internationale Konflikte, Lieferengpässe, weltpolitische Verwerfungen, steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie zunehmende Bürokratie auf nationaler und internationaler Ebene.
„Kommunalpolitik kann – dessen sind wir uns sehr bewusst – wenig Einfluss auf die Ursachen dieser Herausforderungen nehmen. Dennoch sind wir überzeugt, dass wir durch vorausschauendes Handeln und eine abgestimmte wirtschaftspolitische Strategie die Rahmenbedingungen für die erfolgreiche Entwicklung unseres Wirtschaftsstandortes schaffen können,“ ist Oberbürgermeister Kaminsky überzeugt.
Mit dem Ziel, den Standort exportunabhängiger zu machen, wurde im November 2021 eine Rechenzentrumsstrategie entwickelt und demokratisch legitimiert. So hat Hanau die Ansiedlung von Rechenzentren aktiv zum Wohle des Gesamtstandortes gestaltet.
„Hanau ist ein starker Wirtschaftsstandort mit einem besonderen industriellen Profil, der Materialtechnik. Die Unternehmen in diesem Sektor sind sehr innovativ und exportstark. Wir wollen, dass unsere Materialtechnikunternehmen auch langfristig erfolgreich in Hanau forschen, entwickeln und produzieren. Daher haben wir uns auf den Weg gemacht, dieses Bekenntnis zum Industriestandort ebenfalls durch einen demokratischen Beschluss zu bekräftigen und mit konkreten Projekten und dem Willen zur Zusammenarbeit zu untermauern,“ erläutert der Oberbürgermeister die Motivation für das nun vom Magistrat beschlossene Strategiepapier.
Beste Voraussetzung in Hanau durch Materialtechnik
Dabei spielt dem Wirtschaftsstandort Hanau in die Karten, dass die Produkte und Dienstleistungen der Hanauer Materialtechnikunternehmen eine entscheidende Rolle bei der weltweiten Defossilisierung spielen. Gleichzeitig bauen die Unternehmen ihre Produktion nachhaltig und zirkulär um. Ressourcen werden geschont, indem Materialien wiederverwendet, repariert und recycelt werden, was den Abfall erheblich reduziert. Auf diese Weise entsteht ein nachhaltiger Kreislauf, also Zirkularität. Zudem passen die Unternehmen ihre Produktionsprozesse an und senken den Energie- und Materialverbrauch, gestalten sie damit nachhaltiger. Alles mit dem Ziel, eine langfristig positive Entwicklung ihrer Unternehmen sicherzustellen. „Diese beiden Säulen – Nachhaltigkeit und Innovation in Richtung Zirkularität – möchten wir gemeinsam stärken und voranbringen.“
Dabei sei ein integriertes, abgestimmtes Vorgehen von entscheidender Bedeutung und am Standort Hanau gelebte Praxis. Denn zum einen könne man komplexen Herausforderungen nur gemeinsam begegnen. Zum anderen ist es in Hanau geübte Tradition, mit allen Akteuren des Wirtschaftsstandortes gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Das bestätigt Kerstin Oberhaus, Evonik-Standortleiterin des Industrieparks Wolfgang, und erweitert diesen kooperativen Ansatz auf ihr Unternehmen: „Einen industriellen Produktionsstandort nachhaltig und zirkulär aufzustellen ist eine große Herausforderung, die nur in Teams und mit vielen Partnern gelingen kann“, ist sie überzeugt. Dass bei der zirkulären Wirtschaft neben der Produktion auch das Thema Recycling eine große Rolle in der Hanauer Industrie spielt und spielen wird, zeigt ein Beispiel von vielen bei Evonik. Entwickelt wird zurzeit ein Verfahren zur Rückgewinnung des seltenen Metalls Lithium aus Lithium-Ionen-Akkus. Es befinde sich bereits in der Testphase und soll in wenigen Jahren Marktreife erlangen.
Dr. Bernhard Fuchs, Vorstandsvorsitzender der Umicore AG & Co. KG, ist von dem Ansatz sehr überzeugt: „Umicore legte bereits in den 80er-Jahren den Grundstein für die Forschung und Entwicklung von Brennstoffzellenkatalysatoren in Hanau. Unsere jahrzehntelange Erfahrung in der Technologieentwicklung hat uns gelehrt, dass der Bedarf an diesen Schlüsseltechnologien kontinuierlich steigen wird.“ Einher mit der Entwicklung von innovativen Produkten geht bei Umicore der nachhaltige Standortumbau. So sollen bereits im Jahr 2025 alle Standorte in Europa, also auch Hanau, zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt werden.
Auch aus der Sicht der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist eine gemeinsame Strategie und deren kooperative Umsetzung die Voraussetzung dafür, auch langfristig gute Arbeitsplätze im Rhein-Main-Gebiet zu erhalten: „Transparenz, offene Kommunikation und vor allem die Möglichkeit aller Akteure zum Mitgestalten sind wichtig. Bei uns haben sich über 1.300 Mitarbeitende an einer Umfrage des Betriebsrates beteiligt, um gemeinsam mehr als 900 innovative Ideen zur Förderung der Nachhaltigkeit zu entwickeln. Vorschläge zur Energieeinsparung oder Einrichtung agiler Arbeitsplätze sind schon in der Umsetzung. Unser Ziel ist es, Nachhaltigkeit greifbar zu machen und alle mitzunehmen“, erklärt Matthias Krebs, Betriebsratsvorsitzender des Evonik Gemeinschaftsbetriebs Hanau.
33 Beispiele für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen Hanauer Unternehmen sowie den nachhaltigen Umbau der Hanauer Produktionsstandorte wurden in der vorliegenden Veröffentlichung zusammengetragen. „Es ist uns wichtig zu zeigen, was ‚gemeinsame Gestaltung eines Industriestandortes‘ konkret bedeutet“, betont Erika Schulte. So werde man Hanau weiterhin als Materialtechnikstandort positionieren, hier das Profil noch weiter schärfen im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Zirkularität. Dies sei ein besonderer Motivator für die dringend benötigten Fachkräfte. Zudem werde man die Zusammenarbeit auch an konkreten Projekten wie beispielsweise der Nutzung von Abwärme fortführen und verstärken. Ergänzend zu dem Fraunhofer Institut IWKS und dessen Leistungszentrum GreenMat4H2 werde man in dem Netzwerk H2anau weiter an der Etablierung eines Anwendungszentrums Wasserstoff in Hanau arbeiten. Im Anwendungszentrum sollen Firmen aller Größenklassen und Hochschulen Anwendungen für grüne Materialien in der Wasserstoffwirtschaft erproben können. „Bildung ist auch hier der Schlüssel zu allem“, ist Schulte überzeugt. Daher soll nachhaltige Bildung in der Stadt angeboten werden mit dem MINT-Zentrum, aber auch mit unserer BGBA, in der Studierende lernen können, wie man Produkte von Beginn an so designt, dass sie wiederverwendbar oder recycelbar sind.
„In den heute vorgelegten ‚Perspektiven: Gemeinsam den Produktionsstandort Hanau gestalten – Integriert denken und handeln – Nachhaltig, zirkulär produzieren‘ wird konkret beschrieben, wie sich unser Wirtschaftsstandort nachhaltig und zirkulär entwickeln kann. Wir zeigen mit aktuellen Beispielen, dass wir auf dem Weg sind und arbeiten künftige Arbeitsschwerpunkte heraus. Zudem zeigen wir, wie sich unsere Rechenzentrumsstrategie einfügt und welche Rahmenbedingungen wir auf kommunaler Ebene beeinflussen können und werden. Gemeinsam werden wir unseren Industriestandort langfristig nachhaltig gestalten und wettbewerbsfähig halten“, sagt Oberbürgermeister Claus Kaminsky.
„Hanau bekommt eine neue Visitenkarte“
Magistrat der Stadt Hanau beschließt umfangreiches Strukturkonzept für das Gebiet rund um den Hauptbahnhof / Verträge mit GHC und Heraeus ermöglichen neue urbane Achse Richtung Innenstadt / Öffentliche Sitzungen am 3. und 9. September ...
„Wir haben heute verschiedene, sehr bedeutende Grundsteine für die Weiterentwicklung unserer Stadt gelegt. Wir führen unsere Strategie, Hanau als lebens- und liebenswerten Ort, als attraktiven Wirtschaftsstandort und als verlässlichen Partner für Bürgerschaft und Unternehmen in die Zukunft zu führen, konsequent fort. Nach Konversion und Stadtumbau ist dieses Quartiers-Projekt ein weiterer Meilenstein unserer Stadtentwicklung“, sagt Oberbürgermeister Claus Kaminsky.
In den vergangenen Jahren haben sich Fachkräfte der Stadt Hanau intensiv mit möglichen Entwicklungsmaßnahmen rund um den Hanauer Hauptbahnhof beschäftigt. Diese Vorarbeit trägt nun Früchte: Am heutigen Montag beschloss der Magistrat verschiedene Vorlagen, die richtungsweisende Änderungen anstoßen sollen. Hierzu zählen neben Bebauungsplänen auch vertragliche Einigungen mit den Unternehmen Gerling, Holz & Co. Handels GmbH (GHC) und Heraeus Site Operations III GmbH (Heraeus). Über die Vorlagen wird in der nächsten Stadtverordnetenversammlung am 9. September abgestimmt. Am 3. September werden die Pläne im – ebenfalls öffentlichen – Struktur- und Umweltausschuss der Stadt vorgestellt. Die Stadtverordnetenversammlung findet im Neustädter Rathaus am Marktplatz statt, der Struktur- und Umweltausschuss tagt am 3. September im Congress Park Hanau am Schlossplatz.
„Der erste Eindruck zählt. Wenn Menschen, die mit Bus und Bahn reisen, am Hanauer Hauptbahnhof aussteigen, dann finden sie dort ein wenig einladendes Umfeld vor. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dies zu ändern. Das gesamte Areal soll künftig ein modernes, attraktives Eingangstor in die Brüder-Grimm-Stadt sein, das einlädt und neugierig macht, die Stadt weiter zu erkunden. Es gilt, das große Potenzial auszuschöpfen“, sagt Oberbürgermeister Kaminsky. Das Quartier soll ein Ort werden, mit dem sich die Menschen identifizieren und an dem sie sich wohlfühlen.
Im urbanen Raum arbeiten und leben
Das Konzept für die grundlegende Erneuerung des gesamten Quartiers stellt einen weiteren Meilenstein für die gesamte Stadtentwicklung dar. Wie bereits bei der bisherigen Innenstadtentwicklung wird im dem Konzept Wert darauf gelegt, Stadtplätze zu gestalten und zu etablieren, den urbanen Raum attraktiv zu gestalten. Entsprechend soll der Bahnhofsvorplatz neugestaltet und aufgewertet werden. Zeitgemäße Neubauten, gepflegte Freiflächen und möglichst viel Stadtgrün sollen zu einer hohen Aufenthaltsqualität beitragen und das Nebeneinander von Arbeiten und Wohnen ermöglichen. Und dies direkt an einem zentralen Mobilitätsknotenpunkt, der Hanau mit dem gesamten Rhein-Main-Gebiet – inklusive des 30 Kilometer entfernten Flughafens Frankfurt – direkt verbindet. Weiterhin soll auch der ehemalige Standort von Heraeus Quarzglas zwischen Hauptbahnhof und Ehrensäule entwickelt werden und so eine neue, attraktive Wegebeziehung zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt entstehen.
Die längerfristige Entwicklung des Bahnhofsgebäudes liegt im Verantwortungsbereich der Deutschen Bahn (DB). Hierzu werden Konzeptstudien erstellt. DB und die Stadt stehen dazu bereits in einem positiven Austausch. Die Kooperationsbereitschaft ist vorhanden, sodass das Empfangsgebäude und die direkt an den Bahnhof angrenzenden Flächen, die sich im Besitz der DB befinden, in die Überlegungen zur Gesamtkonzeption einbezogen werden können.
Ein weiterer Meilenstein innerhalb der angestrebten Quartiersentwicklung ist das gegenüber dem Hauptbahnhof geplante „Haus rund um das Erwerbsleben“, welches die Bundesagentur für Arbeit und die Stadt Hanau gemeinsam errichten und betreiben werden. „Wir wollen dabei einen modernen Ort schaffen, an dem unterschiedliche Beratungs-, Dienstleistungs- und Bildungsangebote gebündelt werden und so gleichermaßen die Wettbewerbsfähigkeit unserer Stadt und die Lebensqualität unserer Bürgerschaft gestärkt wird. Die Verknüpfung und verstärkte Zusammenarbeit aus den Bereichen soziale Unterstützung, Weiterbildung, Arbeitsförderung und Arbeitgeberserie unter einem Dach ist ein essenzieller Baustein, um die Chancen der Kreisfreiheit zu nutzen und besondere Synergieeffekte zu ermöglichen. Ein verzahntes Miteinander aller Stellen vom Jobcenter bis zum Sozialamt bedeutet immer auch ein verbessertes Beratungs- und Hilfeangebot“, sagt Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri. Für den Bebauungsplan zum „Haus rund um das Erwerbsleben“ soll in der nächsten Stadtverordnetenversammlung der Entwurfs- und Offenlagebeschluss gefasst werden.
Neues, belebtes Quartier
Voraussetzung, um diese Planungen umzusetzen, sind weitreichende Vereinbarungen mit GHC und Heraeus. Der Grund: Beide Unternehmen betreiben vor Ort industrielle Produktionsstätten, an denen beispielsweise Gase, Kältemittel und Chemikalien verarbeitet und gelagert sowie Quarzglaskomponenten hergestellt werden. Größere Wohngebäude oder andere schützenswerte Nutzungen dürfen innerhalb gesetzlich geregelter Sicherheitsabstände nicht neu geplant werden. Da beide Firmenbetriebe lange vor der Festsetzung eben jener Abstände errichtet wurden, war es lange Zeit nicht möglich, das Areal rund um den Hauptbahnhof weiterzuentwickeln. Sowohl mit GHC als auch mit Heraeus konnte die Stadt Hanau wegweisende Einigungen erzielen. So führt Heraeus Quarzglas die Produktion im Frühjahr 2025 am Quarzglas-Standort Kleinostheim zusammen. GHC wird Teile der Produktion an andere Standorte in Deutschland verlagern sowie präventiv, zur Unterstützung der geplanten Stadtentwicklung weitere technische Verbesserungen am Standort vornehmen, der Sitz in Hanau bleibt erhalten. „Dadurch verringert sich der notwendige Achtungsabstand und versetzt uns in die Lage, nördlich des Hauptbahnhofs neue Gebäude zu errichten und zeitgleich das bisherige Gelände von Heraeus Quarzglas einem neuen Zweck zuzuführen“, sagt Kaminsky. Denkbar ist etwa eine gemischte Nutzung in Form von Büros, stadtverträglicher Produktion, Bildungs- und Kulturangeboten sowie Wohnungen. Die Aufstellung der jeweiligen Bebauungspläne bietet die hierzu notwendige Planungssicherheit.
„Wie bei allen Bauprojekten, die wir in Hanau planen und in den vergangenen Jahren bereits umgesetzt haben, werden wir auch hier am Hauptbahnhof sensibel darauf achten, ein auskömmliches Verkehrskonzept zu entwickeln, das allen Mobilitätsformen gleichermaßen Rechnung trägt. Die Lebenswirklichkeit der Bürgerinnen und Bürger steht im Mittelpunkt unserer Überlegungen“, sagt Stadträtin und Verkehrsdezernentin Isabelle Hemsley. „Der Hauptbahnhof ist ein essenzieller Knotenpunkt für Reisende und Pendelnde. Gemäß unserem Verkehrsleitbild achten wir daher darauf, dass An- und Abreise möglichst reibungslos sichergestellt sind – egal, mit welchem Transportmittel die Menschen unterwegs sind. Unter Federführung des städtischen Eigenbetriebs Hanau Infrastruktur Service (HIS) werden für den Bahnhofsvorplatz aktuell Konzepte im Rahmen einer verkehrstechnischen und städtebaulichen Studie erarbeitet. Der Planungsauftrag hierüber wurde bereits gemeinsam mit der DB AG vergeben. Der Neubau der Hauptbahnhofbrücke ist ein weiterer wichtiger Mosaikstein für die neue Visitenkarte“, so Hemsley.
Start im kommenden Jahr
Die Entwicklung des Areals wird die Stadt Hanau, wie bereits im Zuge der umfassenden Umgestaltung der Innenstadt, in engem und regelmäßigem Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern durchführen. Der Entwicklungszeitraum nach Baubeginn wird eine Aufgabe für das nächste Jahrzehnt sein. Erste Aufbereitungsmaßnahmen der Flächen könnten bereits im kommenden Jahr beginnen. „Wir legen mit diesen Entscheidungen die Grundlage dafür, ein unserer wachsenden, modernen und wirtschaftsstarken Stadt angemessenes, attraktives Eingangstor für alle Bürgerinnen und Bürger und für alle Neuankommenden zu schaffen“, so Oberbürgermeister Kaminsky abschließend.
Hochschulstandort Hanau: So viele Studierende wie noch nie
Semesterbeginn an der BGBA Hanau – University of Cooperative Education / Rathaus als Hörsaal
Die Brüder Grimm Berufsakademie Hanau (BGBA) begrüßt zum neuen Semester 48 neue Studierende, die sich für ein duales, ausbildungsintegriertes Studium in den Fachrichtungen Produktgestaltung, Designmanagement und Innovationsmanagement entschieden haben. Im neuen Jahrgang hat sich die Zahl der Neuaufnahmen im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt. „So viele Studierende wie noch nie starten in ihre Ausbildung, das freut uns sehr, spricht es doch dafür, dass unser Angebot sehr gut angenommen wird“, betonen Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der BGBA ist. ...
Diese erfreulich hohe Nachfrage sei der besonderen Qualität des Studienangebotes und dessen mittlerweile erhöhtem Bekanntheitsgrad sowie den erweiterten räumlichen Kapazitäten der BGBA zu verdanken. Damit studieren ab August dieses Jahres insgesamt 118 Studierende über alle Jahrgänge und Studienfächer hinweg an der BGBA in Hanau. Dieses Wachstum braucht auch personelle Veränderungen. Seit August gibt es mit Herrn Kai Linke, einen vierten hauptamtlichen Lehrenden und rund 20 freie Dozenten, die die Studierenden unterrichten.
„Es ist großartig zu sehen, wie die BGBA seit ihrem Start 2012 wächst und sich entwickelt,“ sagt Erika Schulte, Geschäftsführerin der BGBA und der Hanau Wirtschaftsförderung GmbH. „Dank der Unterstützung der Stadt Hanau, die nun den Ausbau der Räumlichkeiten im Stadthof Hanau, dem ehemaligen Kaufhof, ermöglicht hat, können wir nun noch mehr Studierenden ein erstklassiges Studienerlebnis bieten. Der Ausbau wird studentische Arbeitsräume, Laboratorien und Seminarräume umfassen, die mitten im Herzen der Stadt, in unmittelbarer Nähe zum Rathaus, entstehen.“ Ab dem 29. August wird der Elisabeth-Selbert-Saal, in dem die Stadtverordnetenversammlung tagt, im Neustädter Rathaus zum Beginn des neuen Semesters zum Vorlesungssaal. „Sowohl mit den neuen Räumen im Stadthof als auch der Öffnung des Neustädter Rathauses als Hörsaal, setzen wir starke Zeichen: Studierende der BGBA gehören nach Hanau und in die Innenstadt. Der Elisabeth-Selbert-Saal ist ein Raum von und für Bürger. Ebenso haben wir auch Projekte, um Wohnraum für Studierende in der Innenstadt zu schaffen“, so Maximilian Bieri.
Oberbürgermeister Claus Kaminsky unterstreicht die Bedeutung der BGBA für den Hochschulstandort Hanau: „Die Stadt Hanau ist stolz auf ihre BGBA. Sie ist ein wichtiger Bestandteil unserer Bildungslandschaft und trägt maßgeblich dazu bei, Hanau als attraktiven Wirtschafts-, Lebens- und Studienort weiterzuentwickeln.“
Einzigartiges Studienkonzept
Die BGBA bietet ein bundesweit einzigartiges Studienmodell, das eine Ausbildung mit einem akademischen Studium verbindet. „Unsere Studierenden absolvieren am Ende ihrer dreieinhalbjährigen Studienzeit nicht nur den Bachelor of Arts, sondern haben auch einen anerkannten Ausbildungsabschluss“, erklärt BGBA-Akademieleiter Professor Martin Krämer. „Dieses Konzept stellt hohe Anforderungen an die Studierenden, fördert deren Fähigkeiten und bereitet sie optimal auf ihre berufliche Zukunft vor.“
Die Akademie sei stolz darauf, dass Studierende aus nahezu allen Bundesländern und sogar aus dem benachbarten Luxemburg den Weg nach Hanau gefunden haben. „Diese Vielfalt zeigt, dass unser Studienangebot weit über die Grenzen Hessens hinaus Anklang findet,“ freut sich Martin Krämer.
Über die BGBA Hanau, University of Cooperative Education
Die BGBA Hanau widmet sich als tertiäre Bildungseinrichtung der Stadt Hanau insbesondere dem Thema Innovation. Es werden in allen drei Studiengängen sowohl akademische Inhalte mit dem Abschluss des Bachelor of Arts als auch die praktischen Fähigkeiten in verschiedenen Ausbildungsberufen vermittelt.
In den Studiengängen Produktgestaltung und Designmanagement sind es kreativ, handwerkliche Ausbildungen, wie etwa Goldschmiedin, Goldschmied, Metallbildnerin, Metallbildner bis hin zu Mediengestalterin, Mediengestalter. Im Bereich Innovationsmanagement und Marketing sind die kaufmännischen Ausbildungsberufe, wie Industriekaufmann/-frau und Kaufmann/-frau für Marketingkommunikation integriert.
Heißt, die Studierenden erwerben in nur dreieinhalb Jahren eine Doppelqualifikation: Den Abschluss des Bachelors in ihrem akademischen Studium sowie den in ihrer Berufsausbildung. Dadurch werden sie bestmöglich auf die Anforderungen der zukünftigen Arbeitswelt vorbereitet. Die Kooperationspartner der BGBA Hanau schätzen dabei insbesondere die integrierte Verbindung, da das methodische Wissen unmittelbar in der Anwendung überprüft, verstanden und eingesetzt werden kann.
Ein Beispiel für echten Unternehmergeist in Hanau
OB Claus Kaminsky besucht i-ProDens im Industriepark Wolfgang
Als ein leuchtendes Beispiel für echten Unternehmergeist hat Oberbürgermeister Claus Kaminsky die erfolgreiche Entwicklung der i-ProDens GmbH bezeichnet. Der OB hat dieser Tage das Unternehmen im Industriepark Wolfgang besucht und ein ausführliches Gespräch mit den Geschäftsführern Stefanos Hormann und Yohannes Woldegergis geführt. Die beiden Geschäftsführer gründeten das Unternehmen im Jahr 2019 nach einem Management-Buy-out aus der Kulzer GmbH und haben seitdem beeindruckende Erfolge erzielt. ...
„Der unternehmerische Mut und die Innovationskraft von Stefanos Hormann und Yohannes Woldegergis sind beeindruckend“, sagte der Oberbürgermeister. Ihr Engagement und ihre Hingabe, sowohl in der Gründungsphase als auch bei der Weiterentwicklung des Unternehmens, seien ein leuchtendes Beispiel für erfolgreichen Unternehmergeist in Hanau. „Ich freue mich über ihren Erfolg und die positiven Auswirkungen, die dies auf unseren Wirtschaftsstandort hat.“
Aufgrund der Neuausrichtung des ehemaligen Quarzglas-Areals in der Nähe des Hauptbahnhofs war i-ProDens gezwungen, diesen Standort bis Ende 2022 aufzugeben. Wie Erika Schulte, Geschäftsführerin der Hanau Wirtschaftsförderung GmbH (HWG) in dem Gespräch vor Ort erläuterte, stand die HWG schon früh in engem Kontakt mit i-ProDens, um bei der Standortsuche zu helfen und den Umzug zu erleichtern. „Dank der Unterstützung und Vermittlung der Hanauer Wirtschaftsförderung konnten wir erfolgreich in den Industriepark Wolfgang umziehen“, lobte Stefanos Hormann die gute Zusammenarbeit. Yohannes Woldegergis ergänzte, dass die HWG auch sehr hilfreich unterstützte, als es um den Umnutzungsantrag für eines der Bestandsgebäude im IPW ging.
Wie der OB von den beiden Geschäftsführern erfuhr, zeichnet sich die i-ProDens durch große Kompetenz, eine verantwortungsvolle Orientierung an Kundenwünschen und schnelle Lieferzeiten aus. Als Pioniere in der Fertigung von individuellem Zahnersatz im CAD/CAM-Verfahren entwickelt das Unternehmen schlanke Prozesse, um die Arbeit in Praxen und Laboren zu erleichtern. Eigene Softwarelösungen für Implantatstrukturen und der Einsatz hochwertiger Materialien haben i-ProDens zu einem Marktführer gemacht. „Damit tragen Sie erheblich dazu bei, dass Hanau seinen Titel als Dentalhauptstadt Deutschlands zu Recht führt,“ so der OB.
Die i-ProDens GmbH, ein Fräszentrum für Zahnersatz, bietet eine Vielzahl von Konstruktionen aus unterschiedlichen Materialien an und hat sich schnell als Marktführer etabliert. Mittelfristig plant das Unternehmen, mit etwa 40- 50 Mitarbeitern zu arbeiten.
„Unsere Mitarbeiter sind hoch spezialisiert, was die Qualität der Produkte zusätzlich steigert“, so Hormann. Im gesamten Team würden Abläufe kontinuierlich überprüft und optimiert, um den Kunden perfekte Ergebnisse zu bieten. Zur Kundenorientierung gehören bestmögliche Lösungen und individuelle Ergebnisse. „Zudem unterstützt i-ProDens seine Kunden auf dem Weg vom traditionellen Handwerks- und Technikbetrieb zu hochmodernen, digitalen Unternehmen.“
Ehemaliges „Papa Napoli“ baut Brücke zwischen Stadthof und Marktplatz
Nach der Schließung des italienischen Restaurants „Papa Napoli“ am Marktplatz wird das Gebäude künftig als „Stadt-Treff“ eine Brücke zwischen Stadthof Hanau und Wochenmarkt bilden. Beginnend mit dem 17. August gibt es bei gutem Wetter an Samstagen während des Wochenmarktes im Außenbereich die „Marktlounge“ sowie ab voraussichtlich Oktober im Innenbereich einen neuen Info- und Servicepoint für Marktangelegenheiten und den Stadthof. Weitere Nutzungsmöglichkeiten sind in Planung. ...
„So sehr wir es bedauern, dass sich die Betreiber des `Papa Napoli´ entschieden haben, die Filiale in Hanau zu schließen, so sehr freuen wir uns über die Chance, an dieser markanten Stelle im Herzen der Stadt neue Services und Angebote zu etablieren und eine Brücke zwischen Stadthof Hanau und dem Wochenmarkt zu schaffen“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Sowohl Wochenmarkt als auch der Stadthof seien überregionale Aushängeschilder der Stadt und können nun noch mehr zusammenwachsen.
Gastronomisch wird die Terrasse in der ersten Nutzungsphase zunächst an den Wochenmarktsamstagen genutzt. Mit Stefan Gebauer konnte schnell ein Komplize aus dem Netzwerk der Hanau Marketing GmbH (HMG) gewonnen werden, der als Betreiber des angrenzenden „Klara“ und des gegenüberliegenden „Central“ das Geschehen am Marktplatz bestens kennt. Inspiriert durch den neu etablierten und beliebten Feierabendmarkt (jeden dritten Donnerstag im Monat am Platz der Wallonisch-Niederländischen Kirche) wird die „Marktlounge“ das Wochenmarkttreiben zwischen 10 und 16 Uhr erweitern. Angeboten werden im Außenbereich des ehemaligen „Papa Napoli“ Spritzgetränke, hochwertige Weine, auch Champagner und natürlich alkoholfreie Softdrinks. Alle Gäste sind eingeladen, auf dem Wochenmarkt Speisen und Lebensmittel einzukaufen oder mitzubringen und dann in der neuen Marktlounge zu verzehren. Ganz markttypisch werden die Getränke direkt an der Theke gezahlt; los geht es im Außenbereich bei gutem Wetter am 17. August. Ermöglicht wird das neue Angebot mit Unterstützung aus dem Landesförderprogramm „Zukunft Innenstadt“.
„Mit der `Marktlounge´ erhöhen wir die Verweilqualität auf unserem beliebten Wochenmarkt noch einmal deutlich und bereichern das Angebot um eine neue Facette. Wir starten zunächst testweise an den Samstagen und arbeiten bereits an Plänen und Ideen, wie wir das Konzept auch auf den Mittwochsmarkt ausdehnen können“, sagt Stadträtin Isabelle Hemsley. Zudem werde einmal im Monat auch ein Kinderangebot mit dem Spielmobil Augustinchen integriert, um auch die Jüngsten an Markttagen zu begeistern.
Eine optische Veränderung wird das ehemalige „Papa Napoli“-Gebäude in den kommenden Wochen erfahren. Im Stile des Bauhaus-Flairs werden Elemente und Designs der Außenfassade des gegenüberliegenden Stadthofes auf das Gebäude mit der Adresse Am Markt 8a übertragen. Voraussichtlich ab Oktober soll dann die neue Nutzung als Service- und Infopoint für Marktangelegenheiten und den Stadthof Hanau beginnen.
Die genauen Pläne, wie das Gebäude, welches vom Hanauer Eigenbetrieb Infrastruktur Service (HIS) vermietet wird, in naher Zukunft genutzt wird, erarbeitet zurzeit eine Projektgruppe. Angedacht sind unter anderem Aufbewahrungsmöglichkeiten für die Wochenmarkteinkäufe, ein Aufenthalts- und Wartebereich mit kleinem Getränkeangebot oder Bollerwagenverleih für den entspannten Markteinkauf.
„So wie der Stadthof selbst, soll der neue Servicepoint eine Begegnungsstätte werden. Wichtig ist uns dabei, dass wir drinnen wie draußen auch einen konsumfreien Raum anbieten. Ganz im Sinne des Wochenmarktes, der als sozialer Faktor für unsere Stadt enorm wichtig ist“, so Hemsley.
Erster Hanauer Trinkbrunnen am Freiheitsplatz in Betrieb genommen
Die Stadt Hanau hatte anlässlich der Kampagne „EURO 2024 nachhaltig: ein Spiel – ein Trinkbrunnen“ des Bundesumweltministeriums einen Zuschuss in Höhe von 15.000 Euro für Anschaffung und Betrieb eines Trinkwasserbrunnens gewonnen. Dieser wurde nun am Freiheitsplatz nahe dem dortigen Kiosk in Betrieb genommen. Der Brunnen erfüllt sämtliche hygienische Standards und kann kontaktlos bedient werden. Der Wasserstrahl eignet sich sowohl zum direkten Trinken als auch zum Befüllen von Flaschen. Auf die Barrierefreiheit wurde geachtet, sodass der Brunnen seitlich auch von Rollstuhlfahrern und Kindern bedient werden kann. Die Stromversorgung erfolgt durch ein verbautes Solarmodul und aufgrund der Frostresistenz kann der Trinkbrunnen das ganze Jahr über benutzt werden. ...
„Dieser erste Hanauer Trinkbrunnen ist ein wichtiger Baustein innerhalb unseres Hitzeaktionsplans. Bislang konnten Besucherinnen und Besucher unserer Stadt ausschließlich sogenannte Re-Fill-Stationen nutzen, um sich kostenlos mit Trinkwasser zu versorgen. Ab sofort gibt es auch eine zentrale, dauerhaft zugängliche Stelle, die dieses Angebot erweitert“, sagt Oberbürgermeister Claus Kaminsky.
Eine offizielle Eröffnungsfeier von Hanaus erstem Trinkbrunnen findet am 19. September um 11 Uhr statt. Anwesend sein werden die Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesumweltministeriums Frau Dr. Bettina Hoffmann, Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, der an der Kampagne beteiligte Verein „a tip: tap“ sowie Verantwortliche aus der Stadtverwaltung. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger können sich den Termin jetzt schon vormerken und sind ebenfalls herzlich eingeladen.
Derzeit weist der Trinkbrunnen einige Verfärbungen an der Frontseite auf. Diese sind unschön, haben jedoch keinerlei Auswirkungen auf die weiterhin sehr gute Trinkwasserqualität. Die Verschmutzung des Brunnens, die kurz nach Arbeiten vor Ort auftrat, wird in Kürze behoben werden.
Die Bewerbung für den Trinkwasserbrunnen erfolgte durch das Amt für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz. Dieses ist auch federführend dafür zuständig, den Hanauer Hitzeaktionsplan auszuarbeiten. Seit November 2023 trifft sich hierzu eine Arbeitsgruppe in regelmäßigen Abständen. Beteiligt ist unter anderem die Stabsstelle Gesundheit, das Stadtplanungsamt, der Eigenbetrieb Kindertagesbetreuung, das Stadtschulamt, der Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service, die Hanau Bäder GmbH sowie die städtische Pressestelle.
Die Hitzeaktionsplanung zielt darauf ab, mit geeigneten kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen einen Beitrag zur Anpassung der Stadt an die Folgen des Klimawandels zu leisten. In diesem Sommer werden bereits einige Maßnahmen umgesetzt. Dazu zählen beispielsweise eine verbesserte, öffentliche Trinkwasserbereitstellung durch Trinkbrunnen und die Refill-Kampagne, eine Übersicht über kühle, grüne und schattige Orte in der Stadt anhand der kürzlich veröffentlichten „Coolen Map“, die Beschattung von Spielplätzen oder bei mehreren Hitzetagen in Folge ein Lauftext mit einer Hitze-Information auf den digitalen Fahrgastinformationstafeln. Mit diversen Veranstaltungen und Informationsmaterialien versucht die Stadt zudem schon seit mehreren Jahren, die Bevölkerung über Hitzegefahren zu informieren und für das richtige Verhalten zu sensibilisieren. Auch die Stadtklimaanalyse ist beinahe fertiggestellt. Sie identifiziert städtische Wärmeinseln und soll an diesen Orten prioritäre Maßnahmen empfehlen.
„Nicht nur Hanau, sondern alle Städte sind bei Hitze aufgrund der dichten Bebauung und starken Versiegelung besonders von einer starken Aufheizung am Tag betroffen. Nachts kühlt es dabei nur langsam ab, sodass die sogenannten städtischen Wärmeinseln teilweise mehrere Grad heißer sein können als ihr unmittelbares, grüneres Umland. Dies kann je nach Schwere der Hitze gesundheitlichen Folgen für die Bevölkerung haben. Besonders betroffen davon sind Kinder sowie alte und kranke Menschen, aber auch Schwangere, Obdachlose oder im Freien arbeitende Personen. Insofern ist es uns ein wichtiges Anliegen, Maßnahmen zu ergreifen, um Menschen vor Hitze zu schützen und einen aktiven Beitrag dazu zu leisten, für mehr Schatten und Abkühlung zu sorgen“, betont Kaminsky.
Ein weiteres Ziel der Hitzeaktionsplanung ist es, offizielle Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) über verschiedene Stellen der Stadtverwaltung an die Stadtbevölkerung im Allgemeinen und die erwähnten Personengruppen im Speziellen zu kommunizieren, um die hitzebedingten, gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch frühzeitiges Handeln so niedrig wie möglich zu halten.
Die Hitzewarnungen mit entsprechenden Verhaltensempfehlungen können entweder kostenfrei über die DWD-App „WarnWetter“ bezogen werden oder über den ebenfalls kostenfreien Newsletter per Mail unter www.hitzewarnungen.de. Weitere Informationen zu Projekten und Maßnahmen der Stadt Hanau sind im Hitze-Portal unter www.hitze.hanau.de zu finden.
„Sicher Wohnen in Hessen“: Zweites Gebäude in Hanau mit Gütesiegel ausgezeichnet
Mit dem Neubau am Erlenweg 3 im Stadtteil Tümpelgarten wurde das zweite Wohngebäude in Hanau mit dem Gütesiegel „Sicher Wohnen in Hessen“ ausgezeichnet. Dieses wird vom Hessischen Innenministerium in Kooperation mit dem Verband der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft (VdW Südwest) vergeben. ...
Einbruchhemmende Fenster- und Türelemente, Videosprechanlagen, Ausleuchtung der Zuwege ohne tote Bereiche, blickdichte Kellerabteile, Vollglasausführungen an den Balkonen, die keine Aufstiegsmöglichkeiten in die oberen Stockwerke bieten und viele weitere Maßnahmen wurden beim Neubau am Erlenweg 3 umgesetzt. Beim Bau und der Planung des Gebäudes der Baugesellschaft Hanau GmbH wurde schon früh zusammen mit der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle des Polizeipräsidiums Südosthessen zusammengearbeitet, um die größtmögliche Sicherheit der Mieterinnen und Mieter zu gewährleisten.
Neben den baulich-technischen Sicherungsmaßnahmen setzen auch die präventive Quartiersgestaltung und das Sozialmanagement am Thema Sicherheit an. So wurde das Gelände des Quartiers offen und einsehbar gestaltet, vor allem im Umfeld der Eingangsbereiche. Die Mülltonneneinhausungen sind abschließbar und vom Haus abgesetzt, um nicht als Aufstiegshilfe zu dienen. Dazu finden in Zusammenarbeit mit der polizeilichen Beratungsstelle des Polizeipräsidiums Südosthessen Veranstaltungen zu sicherheitsrelevanten Themen wie „Sicherheit im Internet“ oder „Betrüger unterwegs“ statt.
Knapp 80.000 Euro hat die Baugesellschaft Hanau GmbH für die umfassende Sicherheit ihrer Mieterinnen und Mieter investiert. Dies führt nun dazu, dass das Haus im Erlenweg 3 das zweite Wohngebäude in Hanau ist, welches mit dem Gütesiegel „Sicher Wohnen in Hessen“ ausgezeichnet wurde. Bereits im März 2021 wurden die Wohngebäude der Baugesellschaft Hanau GmbH an der Otto-Wels-Straße 21/21a mit dem Siegel ausgezeichnet.
Das nun mit dem Gütesiegel ausgezeichnete Gebäude Erlenweg 3 wurde 2021 errichtet und umfasst auf einer Gesamtwohnfläche von 1.820 Quadratmetern sieben Geschosse mit insgesamt 28 barrierefreien Wohnungen. Das Gebäude ist Teil einer im Jahr 2024 abgeschlossenen Quartiersentwicklung. Auf dem gesamten Areal „Erlenweg/Buchenweg“ wurden 106 Wohnungen mit einer Gesamtfläche von knapp 8.400 Quadratmetern erbaut. Zudem wurde ein weiteres Gebäude umfangreich modernisiert. Im Zusammenhang mit der Verleihung des Gütesiegels findet deshalb für die Mieterinnen und Mieter auch ein Quartiersfest statt.
Das Gütesiegel „Sicher Wohnen in Hessen“ wird seit 2006 verliehen und ist eine Aktion des Hessischen Innenministeriums in Kooperation mit dem Verband der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft (VdW Südwest). Ziel ist es, den bereits erfolgreich eingeschlagenen Weg der Verhinderung von Wohnungseinbrüchen, Vandalismus und Gewalt fortzuführen und dadurch für mehr Wohnsicherheit zu sorgen. Grundlage ist eine von der Polizei und der Wohnungswirtschaft erstellte Sicherheitskonzeption, die auf den Säulen Quartiersgestaltung, baulich-technische Sicherungsmaßnahmen und Sozialmanagement aufbaut.
Stimmen zur Meldung
Innenminister Roman Poseck sagte nach der Siegelverleihung: „Insbesondere in den eigenen vier Wänden möchten sich die Menschen so sicher wie möglich fühlen. Unser Ziel ist es deshalb, Wohnungseinbrüchen mit Präventionsmaßnahmen vorzubeugen und den Druck auf Wohnungseinbrecher konsequent hochzuhalten. Dass der Maßnahmenmix aus Prävention, Repression und Technik funktioniert, zeigen die Fallzahlen bei Wohnungseinbruchdiebstahl, die seit 2014 um rund 50 Prozent gesunken sind.
Aber auch beim Hausbau, bei Renovierungen oder Modernisierungen muss die Sicherheit mitgedacht werden. Unterstützen können dabei polizeiliche Erfahrungen, die zeigen, dass durch angepasste Quartiersgestaltung, baulich-technische Sicherungsmaßnahmen sowie geschicktes Sozialmanagement sicheres Wohnen gewährleistet und Kriminalität verhindert werden kann. Die Baugesellschaft Hanau hat bei der Planung und Ausführung des Projekts in Hanau-Lamboy polizeiliche Erkenntnisse berücksichtigt und zahlreiche Präventionsmaßnahmen umgesetzt, um einen hohen Sicherheitsstandard für das neue Mehrfamilienhaus zu gewährleisten. Für ihr Engagement für mehr Sicherheit erhält die Baugesellschaft Hanau für dieses Neubauprojekt das Gütesiegel ,Sicher Wohnen in Hessen‘. Ich gratuliere allen Beteiligten zu diesem Erfolg und hoffe, dass dieses beispielgebende Engagement viele Nachahmer findet.“
Kaweh Mansoori, Minister für Wohnungs- und Städtebau betonte: „Alle Menschen in Hessen sollen eine angemessene, bezahlbare und sichere Wohnung finden können. Neben der polizeilichen Präventionsarbeit kann auch die städtebauliche Kriminalprävention einen wichtigen Beitrag leisten, damit sich Bürgerinnen und Bürger in ihrer Stadt oder ihrem Quartier sicher fühlen können. Diese Präventionsmaßnahmen gehen wir unter anderem mit dem Förderprogramm ‚Sozialer Zusammenhalt‘ an. Das Ziel sollte dabei sein, das Sicherheitsgefühl und das soziale Miteinander zu fördern.“
Dr. Axel Tausendpfund, Verbandsdirektor des Verbands der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft ergänzte: „Die Baugesellschaft Hanau legt großen Wert darauf, dass sich die Mieterinnen und Mieter sowohl in ihrem Zuhause als auch im Wohnumfeld sicher und wohl fühlen. Das hat sie bei dem Projekt im Erlenweg eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die getroffenen Vorkehrungen verbessern die objektive Sicherheitslage und das subjektive Sicherheitsempfinden der Bewohner und erhöhen damit maßgeblich die Wohnqualität. Deswegen hat das Projekt das Gütesiegel ´Sicher Wohnen in Hessen´ absolut verdient.“
Dr. Maximilian Bieri, Bürgermeister der Stadt Hanau führte aus: „Ein sicheres und angstfreies Leben im sozialen Nahraum ist das erklärte Ziel der Hanauer Stadtpolitik. Dazu gehört eine präventive Quartiersgestaltung, die Hand in Hand mit technischen Sicherungsmaßnahmen und einem abgestimmten Sozialmanagement geht. Mit der Aktion ´Sicher Wohnen in Hessen ´ und der heutigen Verleihung der Urkunde und der Plakette werden diese umfassenden Bemühungen gewürdigt. Von den durchgeführten Ertüchtigungen profitieren alle Bürgerinnen und Bürger durch ihr sicheres Wohnumfeld. Und ich bin stolz darauf, dass Hanau mit Vorzeigeprojekten wie diesem eine Vorreiterrolle einnimmt. Ich danke allen Beteiligten, die dieses Projekt möglich gemacht haben, und freue mich auf den weiteren Austausch.“
Mirja Dorny, Geschäftsführerin der Hanauer Baugesellschaft GmbH: „Sich in den eigenen vier Wänden sicher zu fühlen ist ein Grundbedürfnis. Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass die Menschen sich in unseren Wohnungen und auch in den Wohnquartieren sicher fühlen. Die Auszeichnung mit dem Gütesiegel ´Sicher Wohnen in Hessen´ bestätigt unser bisheriges Engagement. Nachdem bereits unser Neubau in der Otto-Wels-Straße 21/21a als erstes Gebäude im Main-Kinzig-Kreis mit dem Gütesiegel ausgezeichnet wurde, war für uns klar, dass wir auch weiterhin verstärkt auf Einbruchschutz und präventive Maßnahmen setzen. Durch die Neubebauung des Areals im Erlenweg hatten wir die Möglichkeit, die Quartiersentwicklung komplett neu anzugehen und dabei die Kriterien des Gütesiegels zu berücksichtigen. Einbruchsichere bauliche Maßnahmen, eine bewusste Wohnumfeldgestaltung und achtsame Nachbarschaften sind die besten Mittel gegen Wohnungseinbrüche.“
„Kompetente Unterstützung im Kampf gegen die Zensus-Statistik“
Stadt Hanau gewinnt Prof. Dr. Rainer Schnell als fachkundigen Berater
Die Veröffentlichung der Zensus-Ergebnisse 2022 durch das Hessische Statistische Landesamt und die damit einhergehende Herabsetzung der Einwohnerzahlen hat nicht nur die Stadt Hanau irritiert. Wie Oberbürgermeister Claus Kaminsky sagt, hat er gemeinsam mit Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri und Stadträtin Isabelle Hemsley diese Ergebnisse eingehend geprüft. Gemeinsam sind sie zu dem Ergebnis gekommen, dass die Zahlen nicht plausibel sind. ...
Laut der aktuellen Erhebung hat Hanau am Stichtag 15. Mai 2022 nur noch 93.632 Einwohnerinnen und Einwohner gezählt, was einem Rückgang von 6.675 Menschen gegenüber des Jahres 2021 entsprechen würde. „Diese Diskrepanz von fast sieben Prozent zu den fortgeschriebenen Zahlen aus dem Jahr 2011 ist für keinen von uns nachvollziehbar. Alle von uns nachweisbaren Steigerungen – beispielsweise von Grundschülern, Wahlberechtigten oder Hauswasseranschlüssen etc. widersprechen dem. Es stellt sich die Frage, warum eine statistische Hochrechnung, die auf der Basis von rund zehn Prozent der Bevölkerung vorgenommen wurde, präziser sein soll als die fortlaufend aktualisierte Einwohner-Meldestatistik.“
Um die Ungereimtheiten zu klären, wurde bereits für August ein Gespräch mit dem Hessischen Statistischen Landesamt angesetzt, von dem sich die Stadt Hanau eine plausible Korrektur der Zahlen nach oben erwartet. Kompetente Unterstützung dabei wird Professor Dr. Rainer Schnell leisten, der - genauso wie Dr. Jürgen Dieter vom Hessischen Städtetag - an diesem Gespräch teilnehmen wird.
Der Sozialwissenschaftler, Professor an der City University London und Inhaber des Lehrstuhls für „Sozialwissenschaftliche Methoden/Empirische Sozialforschung“ im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Universität Duisburg-Essen hat sich bereits mit dem Zensus 2011 auseinandergesetzt. Schnell gilt als Kritiker des Verfahrens und unter anderem den Artikel „Derzeitige Dokumentationslücken im Zensus 2011, Technischer Bericht für die Senatsverwaltung für Inneres und Sport, Berlin“ veröffentlicht. Darin schreibt er: „Keiner – auch nicht die Mitarbeiter im Statistischen Bundesamt selbst – können den Erhebungsprozess nachvollziehen, weil es keine Dokumentation gibt.“
„Ich hoffe sehr, dass wir jetzt zeitnah die für Mitte Juli angekündigte Erläuterung der Zensuszahl erhalten“, so Kaminsky, denn diese sei eine wichtige Basis für die Auseinandersetzung mit dem Hessischen Statistischen Landesamt. „Mit Professor Dr. Schnell haben wir einen Unterstützer gefunden, der mit seiner hohen Expertise unsere Position stützen kann.“ Schließlich sei es für Hanau von immenser Bedeutung, dass die Zahlen korrigiert würden. Andernfalls müsse man mit erheblichen finanziellen Einbußen rechnen.
50 Jahre Schuhsalon Hansen in Hanau
Seit mehr als 50 Jahren gibt es den Schuhsalon Hansen in Hanau. Grund genug für Oberbürgermeister Claus Kaminsky, um dem Traditionsgeschäft für hochwertige Markenschuhe einen Besuch in der Nürnberger Straße 25 abzustatten. Er gratulierte Joachim und Steffi Hansen herzlich zum runden Jubiläum und überreichte ein Baumzertifikat von Planet Tree. ...
„Der Schuhsalon Hansen ist ein gutes Stück Hanau und steht für 50 Jahre Qualität und Einzelhandelstradition! Es ist wirklich bemerkenswert, dass Sie seit 50 Jahren hier vor Ort sind. Ich danke Ihnen dafür. Es sind kleine, aber feine inhabergeführte Geschäfte wie das Ihre, die Innenstädten ihre individuelle Attraktivität geben“, sagte Kaminsky.
„Schuhe waren schon immer eine Leidenschaft von mir, insbesondere, wenn sie gute Qualität hatten. Das habe ich von meinem Vater übernommen, der stets maßgefertigte, handgenähte Schuhe trug!“, berichtet Steffi Hansen von den Anfängen. Daher habe sie 1973 ihren ersten Schuhsalon in der Hospitalstraße eröffnet. „Wir wollten anspruchsvollen Kundeninnen und Kunden eine besonders ausgesuchte und gepflegte Auswahl anbieten, die zu dieser Zeit in Hanau nicht zu finden war“, erinnert sie sich. Das Konzept kam gut an. „1980 sind wir dann in die Nürnberger Straße gezogen und zudem unterhielten wir viele Jahre noch eine Filiale in Wiesbaden“, berichtet Hansen weiter.
In den vergangenen 50 Jahren habe man sicher auch mal Krisenzeiten erlebt, wie die Corona-Pandemie oder die Zeit des Stadtumbaus, „aber wir haben uns immer auf unsere Stammkunden verlassen können, die die Qualität und gute Verarbeitung unserer Schuhe aus Italien, Spanien und Deutschland zu schätzen wissen“, berichtet Joachim Hansen. Eine ernsthafte Gefahr stelle allerdings seit einigen Jahren das Internet als Konkurrent dar, berichtet Steffi Hansen.
„Ein Grund mehr wieder einmal an alle Menschen in Hanau und der Region zu appellieren: Bitte kaufen Sie im Einzelhandel vor Ort ein und nicht im Internet! Nur so können wir unsere Innenstadt retten und charmante und hochwertige Geschäfte wie Schuhsalon Hansen in unserer Stadt halten“, bekräftigte der OB. „Ich hoffe, dass Sie uns noch lange erhalten bleiben und in ein paar Jahren wieder ein Jubiläum feiern können!“
Neu in der Hanauer Innenstadt: Traditionsunternehmen Kämmerer mit „Kaffee-Erlebniswelt“
50 Kaffee-Sorten / Espressobar am Marktplatz / „Komplize der ersten Stunde“
„Wir Kämmerers sind die Kaffeefamilie. Wir leben und lieben Kaffee. Deswegen sind wir davon überzeugt, dass wir jedem jeder Kundin und jedem Kunden den für perfekten Kaffeegenuss bieten können“, freut sich Gabriel Kämmerer, der in vierter Generation das Traditionsunternehmen führt. Am Samstag, 20. Juli, eröffnete er die „Kaffee-Erlebniswelt - tutto caffè“ am Marktplatz. ...
„Diese Neuansiedlung ist ein Paradebeispiel für die Zusammenarbeit in Hanau“, sagen Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri. Seit Beginn des Stadtentwicklungsprogramms Hanau aufLADEN, das unter Federführung der Hanau Marketing GmbH (HMG) mit neuen und Bestands-Händlerinnen und Händlern, Gastronominnen und Gastronomen, Dienstleisterinnen und Dienstleistern die Innenstadt weiterentwickelt, ist Gabriel Kämmerer Komplize und in engem Austausch mit der HMG. Am Samstag eröffnete der Familienunternehmer mit seinem Team einen Genuss- und Erlebnisort rund um den Kaffee sowie die vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten von Deutschlands Lieblingsgetränk Nummer 1. In direkter Nachbarschaft des Neustädter Rathauses, in den ehemaligen Räumen von „Porzellan Clemens“, findet man bei Kaffee-Kämmerer neben den über 50 Sorten hochwertiger Kaffees aus Anbaugebieten rund um den Globus auch Kaffeevollautomaten, Siebträgermaschinen, Kaffeemühlen und eine große Auswahl an Zubehör für jeden Bedarf.
Gabriel Kämmerer, der das über 100 Jahre alte Unternehmen in vierter Generation führt, liegen die Beratung rund um das Produkt und die Zubereitung besonders am Herzen. Seit 40 Jahren hat Kämmerer Erfahrung in der Beratung und im Verkauf von Kaffeemaschinen und Kaffees sowie bei der Wartung, Reparatur und dem Service für Gewerbekunden. „Dieses fundierte Wissen wollten wir nicht länger unseren Unternehmenskunden vorbehalten, sondern wirklich jedem Liebhaber einer guten Tasse Kaffee zur Verfügung stellen. Damit schließen wir auch eine Lücke, die Elektromärkte und Onlinehändler nicht abbilden können: Bei uns wird nicht nur beraten und erklärt, sondern auch selbst gewartet und repariert,“ sagt Gabriel Kämmerer. „Zwar betreiben wir seit Ende 2022 unter tuttocaffe-shop.de ebenfalls einen eigenen Online-Shop, Maschinen bieten wir allerdings nur per Click und Collect an. Wir wollen die Kunden mit den teilweise komplexen Maschinen nicht alleine lassen, sondern vom ersten Moment an unterstützen, dass sie möglichst viel Freude mit ihrem Gerät haben,“ so Kämmerer.
„Dass wir Gabriel Kämmerer überzeugen konnten, einen weiteren Standort zu eröffnen, freut uns sehr. Sein Angebot passt sehr gut in die Innenstadt und seine Haltung zu Hanau ist vorbildlich erfrischend und zukunftsgerichtet“, so HMG-Geschäftsführer Daniel Freimuth, der betont, dass der städtische Eigenbetrieb Hanau Immobilien- und Baumanagement (IBM) als Vermieter tatkräftig bei der Neuansiedlung unterstützt hat. „Die Zusammenarbeit hat wirklich vorbildlich funktioniert und ist ein Beispiel dafür, dass Hanau aufLADEN von allen städtischen Einheiten getragen und gelebt wird“, so Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri, der für den Eigenbetrieb IBM zuständig ist. Für sein Geschäft am Markt hat Kämmerer den „STARTzuSCHUSS“ der Stadt beantragt, mit dem Ansiedlungen neuer Handels- und Gastrokonzepte mit 5.000 Euro unterstützt werden, eine finanzielle Förderung aus dem Programm „Zukunft-Innenstadt“ des Landes Hessen. Die Mittel, die von der Lenkungsgruppe Handel einstimmig bewilligt wurden, können für Ladenausbau, Inneneinrichtung, Kassensystem oder Eröffnungswerbung verwendet werden.
Am Standort Hanau Großauheim, wo weiterhin die auf Gewerbe- und Gastronomiekunden spezialisierte Betreuung stattfindet, arbeiten zurzeit 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Verkauf, im Service und in der Werkstatt. Bei Kaffee-Kämmerer am Marktplatz möchte Gabriel Kämmerer den Kaffeegenuss und die Zubereitung für seine Kundinnen und Kunden sinnlich erlebbar machen, deswegen kann man hier nicht nur Kaffeemaschinen und Kaffee erwerben, sondern auch vor Ort probieren. „An der Espressobar gibt bei den rundum geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch den schnellen Espresso oder Cappuccino im Stehen wie man ihn aus Italien kennt“, so Gabriel Kämmerer.
„Die Mischung aus traditionellen Werten, Mut für ein neues Geschäft auf dem Präsentierteller Marktplatz und die Freude, weiterhin Lust auf Hanau zu machen, lebt Gabriel Kämmerer an seinem Wohnort Großauheim. Dass er sich jetzt in der Innenstadt engagiert, ist gut für Hanau“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky.
„Route der Industriekultur“ in Hanau erweitert
Das 1904 erbaute Gebäude der Dunlop Tech GmbH in der Offenbacher Landstraße 8 ist neuer Teil der „Route der Industriekultur Rhein-Main“, einem Projekt der KulturRegion FrankfurtRheinMain. Eine nun aufgehängte Informationstafel am Eingang des Geländes beschreibt die Geschichte des Gebäudes. Oberbürgermeister Claus Kaminsky weihte die Tafel mit Dunlop Tech-Geschäftsführer Bernd Schuchhardt ein. ...
„Der Standort der Dunlop Tech GmbH vereint Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und steht somit symbolisch für unsere Stadt“, so Claus Kaminsky. „Fortschrittliche Technologie in einem 1904 erbauten Haus zeigt, wie sich Moderne und Tradition perfekt ineinanderfügen können. In Hanau, als einem der wirtschaftlichen, historischen und kulturellen Zentren der Region, findet sich lebendige Industriekultur an vielen Stellen. Ich freue mich daher sehr, mit dem Gebäude der Dunlop Tech einen weiteren Standort der Route der Industriekultur Rhein-Main bei uns zu begrüßen“, führt Kaminsky aus. Hanauer Gebäude, die bereits mit den weinroten Tafeln der Route ausgestattet wurden, sind die Bracker-Hallen in der Fischerstraße und auch an der Haupteinfahrt zu Heraeus ist eine angebracht.
Die Geschichte des heutigen Dunlop Tech Gebäudes begann 1874, als Andreas Sebastian Herzing die „Chromolithographische Kunstanstalt“ in der Alicestraße gründete, die sich auf Banderolen und Etiketten für die Zigarrenindustrie spezialisierte. 1904 zog das Unternehmen in den Neubau an der Offenbacher Landstraße um. Nach dem Ersten Weltkrieg erweiterte Herzing die Produktion um Wein- und Spirituosenetiketten. 1936 übernahm Wilhelm Horst das Unternehmen, das nun als „Horst KG“ bekannt war. In den 1960er Jahren spezialisierte sich die Firma auf hochwertige Verpackungen und Displays. Nach dem Verkauf und der Übernahme des Unternehmens entwickelt am Standort in der Offenbacher Landstraße die Dunlop Tech GmbH mit rund 70 Mitarbeitenden seit 2016 intelligente Mobilitätssysteme für Automobile.
„Obwohl wir global agieren und handeln, fühlen wir uns als ein Hanauer Unternehmen. Es war uns daher sehr wichtig, bei der Übernahme und Restaurierung des Gebäudes behutsam vorzugehen, um das Erscheinungsbild des Hauses zu erhalten“, sagt Bernd Schuchhardt, Geschäftsführer der Dunlop Tech GmbH. So ist im Rahmen der Einzugsarbeiten der Zaun am Haus angepasst an die Gebäudearchitektur aufwendig saniert worden, das historische Treppenhaus blieb erhalten und die denkmalgeschützten Fenster wurden durch energetisch moderne und innenliegende Einrahmungen komplett bewahrt. „Ich möchte mich besonders bei der Wirtschaftsförderung, in Person von Erika Schulte und Matthias Mainka, bedanken, die uns das Gebäude vorgeschlagen haben. Wir fühlen uns hier sehr wohl und als gebürtiger Hanauer freue ich mich sehr, dass wir Teil der Hanauer Wirtschaft und nun auch ein Standort der „Route der Industriekultur“ sind.“
In der Metropolregion FrankfurtRheinMain haben sich seit 2005 mehr als 50 Landkreise, Städte, Gemeinden und der Regionalverband zur KulturRegion zusammengeschlossen. Die gemeinnützige Organisation hat das Ziel, die interkommunale Zusammenarbeit und die vielfältige lokale und regionale Kultur zu fördern sowie die attraktive Präsentation von Kultur in der Metropolregion FrankfurtRheinMain voranzutreiben. Das Thema Industriekultur wird in Deutschland und Europa als integraler Bestandteil des kulturellen Lebens und als identitätsstiftenden Angebot in den Regionen angesehen. Hanau war 2005 Gründungsmitglied der Organisation.
Das Projekt der „Route der Industriekultur Rhein-Main“ verfolgt das Ziel, die Zeugnisse des produzierenden Gewerbes sowie die dazugehörige Infrastruktur ins Bewusstsein zu rufen und zugänglich zu machen. Sie führt zu wichtigen industriekulturellen Orten im gesamten Rhein-Main-Gebiet und beleuchtet wirtschaftliche, soziale, technische, architektonische und städtebauliche Entwicklungen. Etwa 1.000 Orte sind mittlerweile Bestandteil der Route. Die jährlich stattfindenden „Tage der Industriekultur Rhein-Main“ machen Orte der Industriekultur, die sonst nicht zugänglich sind, erlebbar. Dieses Jahr finden sie unter dem Motto „Volle Energie“ vom 14.-22. September statt.
Wir diskutieren Inklusion nicht nur, sondern wir leben sie
Oberbürgermeister dankt dem Energieunternehmen MTV Förster für Projektförderung bei den Brüder Grimm Festspielen
Märchen für alle – das ist der Anspruch der Brüder Grimm Festspiele. Dabei geht es nicht nur um Altersklassen, sondern auch um Menschen mit Beeinträchtigungen: Mit speziellen Aufführungen für Gehörgeschädigte und Sehbeeinträchtigte gehen die Hanauer Festspiele bundesweit voran. ...
„Und das zu unterstützen, ist uns ein besonderes Anliegen, denn unser Unternehmen steht seit Jahren für den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, unterstreicht Holger Förster, Geschäftsführer des Energieunternehmens MTV Förster.
Oberbürgermeister Claus Kaminsky zeigte sich „hocherfreut“, dass MTV Förster seine langjährige Unterstützung auch im 40. Festspiel-Jahr fortsetzt. 10.000 Euro hat das Unternehmen an die Festspiele gespendet – „und damit wieder ermöglicht, dass wir Inklusion in Hanau nicht nur diskutieren, sondern leben“, wie der Oberbürgermeister betont. Drei spezielle Aufführungen werden in diesem Jahr von der Spende finanziert – eine für Sehbehinderte und zwei für Gehörgeschädigte. „Und die Nachfrage nach diesen Vorstellungen ist groß – wir sind eines der ganz wenigen Theater in Deutschland mit diesen Angeboten“, freut sich auch Intendant Frank-Lorenz Engel.
Die Vorstellung des „Gestiefelten Katers“ für Sehbehinderte, bei der mittels Audiodeskription das Geschehen auf der Bühne nacherzählt wird, war ebenso ausverkauft wie die Schülervorstellung für Gehörgeschädigte, bei der der „Gestiefelte Kater“ von Gebärdendolmetscherinnen live und simultan übersetzt wurde. „Jeder kennt die Märchen der Brüder Grimm. Sie sind der ideale Stoff, um Brücken zu schlagen. Und das ist genau das, was wir als Unternehmen wollen – Unterschiede überbrücken und den Zusammenhalt stärken“, begründet Förster das Engagement seines Unternehmens. Mit einem Teil der Spende ermöglicht MTV Förster stets auch anderen Beeinträchtigten das Kultur-Erlebnis: So gingen in diesem Jahr Karten an die Psychiatrie des Klinikums Hanau, an die Vitos-Klinik sowie an das Diakonische Werk, das zusammen mit Kindern aus suchtbelasteten Familien die Festspiele besuchte.
Die Firmengruppe MTV Förster GmbH & Co. KG betreibt insgesamt 45 Betriebe mit leistungsstarken Tankstellen, Autobahntankstellen, Aral pulse Schnellladestandorte mit bis zu 400 kW HPC Schnellladesäulen und insgesamt 44 Ladeplätzen mit 100% Ökostrom. Der Sitz der Firmengruppe ist Hanau.
Das Unternehmen wurde 1952 als „Mineralöl-Treibstoff-Vertrieb Förster GmbH u. Co. KG“ von Franz Förster gegründet. Holger Förster trat 1984 in das Unternehmen ein. Seit 1995 stellte Holger Förster als Vorstandsmitglied sein Fachwissen dem bft (Bundesverband Freier Tankstellen und unabhängiger Deutscher Mineralölhändler e.V.) zur Verfügung, um den ständig wachsenden Anforderungen an Qualität und Versorgung durch Vertriebs- und Führungskonzepte im Mineralöl-Mittelstand Rechnung zu tragen. Von 1995 bis 2019 war Holger Förster Vorstandsmitglied im bft – in den Jahren von 2004 bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2019 in der Funktion als Stellvertretender Vorsitzender. Darüber hinaus war Holger Förster lange Jahre Vertreter der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern.
Die Unterstützung sozialer Projekte und Förderung von Maßnahmen zur Integration von Flüchtlingen gehört bei MTV Förster schon seit langem zur Unternehmenskultur. So wurden auch zahlreiche Kriegsflüchtlinge in einem Projekt zur Sprachförderung unterstützt. 2006 hat Holger Förster zudem als Präsident des Lions Club Hanau-Brüder-Grimm den Hanauer Adventskalender ins Leben gerufen, dessen Verkaufserlöse Hanauer Kinder- und Jugendprojekten zu Gute kommen. „Holger Förster steht mit seinem Unternehmen sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für höchstes soziales Engagement. Das ist gerade in Zeiten wie diesen von herausragendem Wert für unsere Gesellschaft. Wir sagen ‚Danke‘ bei Herrn Holger Förster und Lars Ebert für die geleistete Unterstützung und hoffen auf viele weitere Jahre der guten Zusammenarbeit“, sagt Oberbürgermeister Kaminsky abschließend.
Zensus nicht plausibel
Gespräch zwischen Stadt Hanau und Hessischem Statistischem Landesamt vereinbart / Rechtsweg nicht ausgeschlossen
„Weshalb eine statistische Erhebung, die im Kern eine Hochrechnung auf der Basis von rund zehn Prozent der Bürgerinnen und Bürger darstellt, präziser sein soll als eine Einwohner-Meldestatistik, kann ich nicht nachvollziehen“, sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, der mit Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri und Stadträtin Isabelle Hemsley die Zahlen bewertet. ...
Das Hessische Statistische Landesamt (HSL) hat gerade die Ergebnisse des Zensus 2022 veröffentlicht, nach denen Hanau zum Stichtag 15. Mai 2022 eine Einwohnerzahl von 93.632 zugewiesen wurde. Damit liegt die Zahl, die auf dem Zensus 2011 basierend vom HSL fortgeschrieben wird um 6.675 Einwohner (minus 6,655 Prozent) niedriger. Das Landesamt hatte zu diesem Zeitpunkt die Hanauer Einwohnerzahl mit 100.307 angegeben. „Der Zensus ist nicht plausibel“, sagt Oberbürgermeister Kaminsky. Das Landesamt hatte für Hanau 1.096 Anschriften als Haushaltsstichproben ermittelt. Dort sollten laut HSL 10.492 Personen leben, ermittelt wurden von den Erhebungsbeauftragten allerdings 11.186 Personen zum Stand 15. Mai 2022, also 106,6 Prozent. „Das Amt ließ feststellen, ob die Menschen wirklich in Hanau leben. Ja, das tun sie und, das deckt sich mit vielen weiteren Indizien und unserer Wahrnehmung, wir sind sogar mehr, als wir glauben. Das Hanau geschrumpft sein soll, ist schwer zu verstehen“, so Kaminsky.
Noch hat Hanau keinen amtlichen Bescheid und auch keine Erklärung des Landesamtes zum Zensus 2022. „Wenn wir ihn kriegen, werden wir demnach keine Großstadt mehr sein“, so Kaminsky. Dies ist man, wenn eine Stadt die 100.000er-Marke an Einwohnerinnen und Einwohnern übersteigt. Das Überschreiten dieser Grenze hatte das Statistikamt im Oktober 2022 mitgeteilt. Für Mitte August hat das Hessische Statistische Landesamt der Stadt Hanau ein Gespräch zugesagt. „Ich erwarte, dass es eine plausible Korrektur der Zahlen nach oben gibt“, so Kaminsky, der den Rechtsweg für die Stadt Hanau nicht beschreiten will, ihn aber nicht für ausgeschlossen hält. Denn die neuen Zahlen haben vor allem finanzielle Auswirkungen „in Millionenhöhe“ für die Stadt Hanau. „Weniger Einwohner bedeuten weniger Geld“, bringt es Oberbürgermeister Kaminsky auf eine einfache Formel und führt als Beispiel die Anstrengungen der Stadt bei der Kommunalen Wärmeplanung an. Für Gemeinden mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern muss der Wärmeplan bis zum 30. Juni 2026 erstellt werden, kleinere Kommunen haben zwei Jahre mehr Zeit. Diese Planungen würden weiter fortgeführt, auch werde Hanau seine Berufsfeuerwehr behalten, die sie mit Ausblick auf die Großstadtwerdung und kreisfreie Stadt aufgebaut hat.
„Lex Hanau“: Kreisfreiheit nicht vom Zensus betroffen
Die Kreisfreiheit (ab 1.1.2026) ist vom Zensus nicht berührt: „Der Gesetzgeber hat in der Hessischen Gemeindeordnung glücklicherweise eine „Lex Hanau“ festgeschrieben, nach der die Grenze von 100.000 Einwohnern für uns nicht gilt, da Hanau schon so weit vorangeschritten ist“, so Kaminsky, der schmunzelnd hinzufügt: „Man könnte, wenn man der Fortschreibung der Zensus-Zahlen glaubt, davon ausgehen, dass die erneute Großstadt-Werdung durch weiteres Wachstum ins Jahr der Kreisfreiheit 2026 fällt. Hanau wäre damit jetzt zunächst wieder Hessens größte Kleinstadt und würde dann wieder Hessens kleinste Großstadt werden.“ Auffällig sei auch, so Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri, dass nach dem Zensus vor allem hessische Sonderstatusstädte vom Abrieb der Einwohnerzahlen auffällig überproportional betroffen seien, also neben Hanau auch Fulda, Gießen, Rüsselsheim und Marburg.
„Attraktives Hanau“ wächst um 7,9 Prozent Einwohner seit Zensus 2011
„Wenn der amtliche Bescheid im September 2024 kommt, werden wir knappe zwei Jahre Großstadt gewesen sein“, rechnet Bürgermeister Dr. Bieri vor und weist darauf hin, dass Hanau zwischen den Zensus-Veröffentlichungen aus den Jahren 2011 (86.803 Einwohner) und dem Zensus 2022 um 7,867 Prozent gewachsen ist. Im Vergleich dazu hätte der Main-Kinzig-Kreis ein Plus von 2,8 Prozent, Hessen von 3,9 und Deutschland von 3,1 Prozent. „Selbst die überraschend niedrigen Zahlen des Zensus 2022 zeigen ein überdurchschnittliches Wachstum von 7,9 Prozent und die Attraktivität Hanaus“, so Dr. Bieri. Bei der aktuellen Abweichung den neunen Zensus liege Hanau mit minus 6,655 Prozent unter den Top Ten der größeren deutschen Städte, die relativen Abweichungen bei Main-Kinzig-Kreis (minus 3,8 Prozent), Hessen (minus 2,6), Deutschland (minus 1,6 Prozent) fielen niedriger aus.
„Spiel mit Wahrscheinlichkeiten“
Um die Zensus-Zahlen zu ermitteln, wird als Grundlage eine Stichprobengröße von etwa 10 Prozent genommen. Die Hochrechnungen haben einen Zielwert der relativen Standardabweichung von 0,5 Prozent, das heißt, dass die tatsächliche Bevölkerungszahl mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent im Korridor von plus minus 0,5 Prozent um die errechnete Bevölkerungszahl liegen soll, so Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri: „Dementsprechend ist bei diesem Spiel mit Wahrscheinlichkeiten bei der großen Anzahl von Städten und Gemeinden also davon auszugehen, dass bei 540 Städten deutschlandweit die Zahlen eine höhere Abweichung haben.“
„Der Zensus weist nicht nur aus, wie viele Menschen hier leben, sondern differenziert auch nach verschiedenen Kategorien“, so Schul-Dezernent Dr. Bieri: So weise der aktuelle Zensus 3041 Kinder unter drei Jahren aus, zu diesem Zeitpunkt hatten allerdings 260 Kinder mehr (gesamt 3304) einen Kita-Platz beziehungsweise waren dafür angemeldet. „Das ist eine Abweichung von neun Prozent“, so Bieri. „Ebenfalls haben wir eine Abweichung bei der Anzahl von Grundschülern von rund fünf Prozent nach oben.“ Für Bieri ein Indiz, dass die tatsächliche Bevölkerungszahl hier weiter außerhalb der relativen Standardabweichung und deutlich über den errechneten 93.632 liegen müsse.
Sozialdezernent Dr. Bieri macht deutlich, dass „wir die Kita- und Schulentwicklungspläne sowie die Jugendhilfepläne der letzten Jahre immer mit den Zahlen der Ist-Schülerinnen und Schüler fortgeschrieben habe, der Ist-Belegung in den Kitas plus die Geburtenzahlen, die sich aus unserem Einwohnermeldeamt ergeben. Wir haben nie die Zensuszahlen zugrunde gelegt. Heute haben wir einen guten Grund, warum wir sie nie zugrunde gelegt haben, denn man könnte jetzt sagen, es gäbe plötzlich 300 Kita-Kinder weniger, die versorgt werden müssen, ein Problem gelöst. Das Gegenteil ist der Fall.“
„Warum kann eine Stichprobe genauer sein als unsere Daten?“
Stadträtin Isabelle Hemsley stellt „sehr hilfreiche Indizien“ vor, die die Plausibilität der nun veröffentlichten Zensus-Zahlen in Frage stellen. „Regelmäßig, in vielen Fällen tagtäglich werden vom Einwohnermeldeamt verschiedene Daten erhoben, verglichen und konsequent bearbeitet, die von verschiedenen Meldebehörden übermittelt werden wie Standesämtern, dem Bundeszentralamt für Steuern und Ausländerbehörden, dem Bundesjustizamt, außerdem finden regelmäßige Datenübermittlungen zum Hessischen Statistischen Landesamt statt“, so Stadträtin Hemsley. Postrückläufe von „unbekannt verzogen“ über Einladungen zum Hanauer Neubürgerempfang und Wahlbenachrichtigungen bis „unzustellbar“ werden berücksichtigt. „Wir stellen fest, wo es Abweichungen gibt“, so Isabelle Hemsley: Hinweise von Bürgerinnen und Bürgern, Mitteilungen des Wohnungsgebers oder Verletzung der Schulpflicht fließen ein. „Über unterschiedliche Zuständigkeitsbereiche werden hier immer wieder Daten nebeneinandergelegt und abgeglichen. Das bringt mich zu der Frage, warum eine Stichprobe genauer sein kann als unsere Daten“, so Stadträtin Hemsley.
Als weiteres Beispiel führt Stadträtin Hemsley den um 42 Prozent gestiegenen Frischwasserbedarf in den Jahren 2011 bis 2023 an. Dies entspricht einer mittleren jährlichen Zunahme von drei Prozent. Seit 2011 gibt es zudem mehr Wohnungen und Häuser (plus 3.513), was einem Zuwachs von 7.728 Einwohnern entspricht, es wurden etwa neun Prozent mehr Stromzähler und 13,8 Prozent mehr Wasseranschlüsse installiert und die Zahl der Restmülltonnen ist um 8.02 Prozent gestiegen. „Der gleiche Trend bei unserer Ausländerbehörde, alleine von Januar 2020 bis Juni 2024 ist die Zahl um 6.502 Personen angestiegen“, so Isabelle Hemsley, auch die Zahl der Wahlberechtigten zwischen 2011 und 2021 ist um 10,4 Prozent gestiegen.
„Mit den Zahlen des Statistischen Landesamtes haben wir unsere gesamte Planung, also auch die Finanzplanung der Stadt aufgestellt. Mit begründeten Zahlen von Einwohnerinnen und Einwohnern nehmen wir gesetzliche Aufträge für die Hanauerinnen und Hanauer wahr. Diese neue Zahl erscheint uns nicht plausibel“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky.
Vision des Stadthofs sorgt für Begeisterung: Erster Mietvertrag wird unterschrieben
Internationaler Spielwarenhersteller Toynamics kommt nach Hanau / Eröffnung des Stadthofs auf März 2025 festgelegt / Magistrat bringt Beschlussvorlagen auf den Weg
Der bundesweit Beachtung findende Stadthof Hanau hat seinen ersten Mieter gefunden. Nachdem durch das Hanau-aufLADEN-Programm vor zwei Jahren mit der Eröffnung des Spielwarenhändlers Glück´s Spielzeugkiste in der Rosenstraße 9-11 die Spielwarentradition in Hessens kleinster Großstadt gerettet werden konnte, wird dieser Bereich durch die Toynamics Europe GmbH nun gestärkt. Hanau baut damit seine Spielwarenkompetenz aus. ...
„Es ist großartig, dass wir mit einem europaweit führenden Spielwarenhersteller den ersten Mieter für unseren Stadthof gefunden haben“, freut sich Oberbürgermeister Claus Kaminsky. „Es beweist die Strahlkraft des Projektes und die hohe Qualität sowie tempoharte Durchsetzungskraft, die wir bei der Realisierung gemeinsam an den Tag legen.“
Die Toynamics Europe GmbH, mit Sitz in Mücke (Kreis Vogelsberg), wird die erste Mieterin im Stadthof Hanau. Das Unternehmen gehört zur Hape Unternehmungsgruppe und versammelt unter seinem Dach insgesamt 36 Unternehmen in 14 Ländern mit weltweit 3.000 Angestellten. Der weltweit größte Holzspielzeugproduzent, dessen Produktionen und Manufakturen auch in Deutschland sitzen, wurde bereits mehrfach für seine Qualitäts- und Design-Standards ausgezeichnet.
„Die Idee und die Vision des Stadthofs haben uns von der ersten Sekunde an begeistert“, so Dennis Gies, Geschäftsführer der inhabergeführten Toynamics Europe GmbH. „Im Stadthof trifft Erlebnis auf Design und Handel auf Inszenierung. Faktoren, bei denen wir von Toynamics ebenfalls die höchsten Standards ansetzen. Spielwaren muss man erleben, fühlen, teilweise sogar riechen oder hören. Wir wollen in unseren neuen Showrooms unsere Produkte interaktiv präsentieren und emotional aufladen. Der Stadthof bietet uns dafür ideale Möglichkeiten - in Hanau, mitten im Rhein-Main-Gebiet.“
Martin Bieberle, Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH und BAUprojekt Hanau GmbH: „Es ist uns extrem wichtig, den bestehenden Handel in Hanau – und vor allem die Händler im unmittelbaren Umfeld des Stadthofes – immer transparent abzuholen, mitzudenken und vor allem mitzunehmen. Vorrangig geht es darum, erweiterte Angebote zu schaffen und somit das Interesse an bestimmten Produktgruppen insgesamt zu steigern. Wir reden nicht nur mit unseren Händlern, wir hören vor allem auch gut zu.“ Im Rahmen der Zusammenarbeit mit Toynamics wurde so zum Beispiel im Vorfeld ein enger und konstruktiver Dialog mit Ralph Glück, Inhaber von Glück´s Spielzeugkiste geführt. Gemeinsam mit der Hanau Marketing GmbH, Ralph Glück und Toynamics werden zurzeit neue Kooperations-, Handels- und Erlebnismöglichkeiten im Bereich der Spielwaren angedacht, um gemeinsam neue Konzepte für den Stadthof zu entwickeln.
„Die enorme Wirkung des Stadthofes, aber auch die gesamte Stadtentwicklung Hanaus, sorgen dafür, dass wir trotz bundesweit gesamtwirtschaftlich schwierigen Zeiten mit sehr spannenden Unternehmen und Menschen in Kontakt kommen. Das Feedback der Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner zu unseren Plänen mit dem Stadthof sind durchweg positiv“, fasst Bieberle die bisherigen Erfahrungen zusammen. „Wir agieren und reagieren, passen an und entwickeln weiter, wo immer es sinnvoll und nötig ist. Für die Entwicklung des 16.000 Quadratmeter großen Gebäudes mitten in der Stadt gibt es keine Blaupause, keine Anleitung“, so Stadtentwickler Bieberle.
Ein Ergebnis der mittlerweile über 100 Gespräche mit Händlern und Multiplikatoren ist, dass die Eröffnung des Stadthofes sinnvollerweise verlegt wird. „Uns wurde sehr häufig zurückgespielt, dass eine Eröffnung vor Weihnachten zwar auf den ersten Blick eine gute Sache sei, in der Praxis die Abläufe aber extrem knapp und herausfordernd sind“, erklärt Daniel Freimuth, Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH. Das Weihnachtsgeschäft nehme ohnehin schon viele Ressourcen in Anspruch, die Eröffnung eines neuen Geschäfts wäre dabei in der Kürze der verbleibenden Zeit, gerade in Zeiten von großem Personalmangel, ein Problem. Daher wurde vom Stadthof-Beirat beschlossen, die Eröffnung des Stadthofes auf den 13. März 2025 zu terminieren - diese findet somit auf den Tag genau zwei Jahre nach Bekanntgabe der Schließung der Hanauer Kaufhof-Filiale statt.
Zeit, die gut genutzt wird, denn dadurch bietet sich die Möglichkeit, direkt mit der Nutzung von mehreren Etagen zu eröffnen. So gibt es bereits gute Gespräche mit international bekannten Wanderausstellungen, die das erste Obergeschoss großflächig nutzen und das kulturelle Angebot in Hanau bereichern könnten. Mit viel Einsatz soll auch das ehrgeizige Ziel verfolgt werden, das Untergeschoss mit Fokus auf innovativen Erlebnishandel im März 2025 zu eröffnen. Und mit der Brüder Grimm Berufsakademie Hanau (BGBA) soll nach Möglichkeit die Zwischennutzung des dritten Obergeschosses noch dieses Jahr beginnen. Entsprechende Umbaumaßnahmen werden zeitnah gestartet. Mittelfristig will die BGBA eines der Obergeschosse, eventuell gemeinsam mit der Kathinka-Platzhoff-Stiftung, zu einer Bildungsetage umfunktionieren.
Auch die Außengestaltung des Gebäudes wird in den kommenden Wochen weiter vorangetrieben, um den Stadthof weiter in das Stadtbild zu integrieren und ihn mit dem umliegenden Quartier interagieren zu lassen. Gleiches gilt für die Planungen rund um den ehemaligen Andienungshof des ehemaligen Kaufhofs sowie die durch die Karbener Spezialisten für Live-Kommunikation und Markenerlebnisse von satis&fy konzipierte Anmutung des Innenraumes im Erdgeschoss.
Nach dem einstimmigen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zum Erwerb der Kaufhof-Immobilie am 16. Oktober 2023 und der Übernahme des Gebäudes am 18. März 2024 hat der Magistrat der Stadt Hanau nun Beschlussvorlagen für die Sanierungsarbeiten des Gebäudes, geleitet von der BAUprojekt Hanau GmbH, für die Zusammenarbeit mit satis&fy zur Erarbeitung und Umsetzung eines Nutzungskonzeptes für das Erdgeschoss sowie die Kostenfestsetzung für die Sanierung und Zwischennutzung des Kaufhof-Gebäudes beschlossen, über die in der nächsten Stadtverordnetenversammlung am 8. Juli abgestimmt wird.
„Wir sind mit einem klaren und guten Kompass für die Stadt Hanau unterwegs, welcher der Bedeutung für diese wichtige Innenstadt-Immobilie gerecht wird“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky.
100 Jahre Hafen: Rund 10.000 Gäste beim Hafenfest
Buntes Familienfest auf und neben dem Wasser / Moderne trifft Tradition
„Vielen Menschen unseren Hafen näherzubringen, war das Ziel – und das ist beim großen Hafenfest zum 100. Geburtstag hervorragend gelungen“, freut sich Oberbürgermeister Claus Kaminsky, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Hanau Hafen GmbH ist, über die Resonanz: Am vergangenen Samstag kamen rund 10.000 Menschen in den Mainhafen. ...
Besonders beliebt bei den Besucherinnen und Besuchern waren die Rundfahrten vom zweitgrößten Binnenhafen Hessens zu Schloss Philippsruhe, die das Wasser- und Schifffahrtsamt angeboten hatte. Start und Ziel waren jeweils an der Kaimauer der 950 Meter langen Festmeile, so viele Meter misst das Hafenbecken des Industriehafens. Dort lag auch der Ponton des Amtes, das Hilfelöschboot der Hanauer Feuerwehr, das besichtigt werden konnte sowie ein Binnenschiff, das während des Hafenfestes von dem großen Portalkran der Firma Rhenus entladen wurde. Stand-Up-Paddler, Fischereizunft Steinheim, DLRG und ein Drachenboot der Ski- und Kanu-Gesellschaft (SKG) rundeten das kurzweilige Programm auf dem Wasser ab.
„‘Das wusste ich ja noch gar nicht‘, war ein Satz, den wir sehr oft gehört haben“, so Markus Menzen, Geschäftsführer der Hanau Hafen GmbH und BeteiligungsHolding Hanau GmbH. „Wir haben mit dem kleinen Hafen-Team und der Unterstützung vor allem der Hafen-Anlieger, des städtischen Veranstaltungsbüros, der Hanau Marketing GmbH, Hanau Infrastruktur Service (HIS), der Hanauer Straßenbahn GmbH (HSB) und vielen weiteren Helferinnen und Helfern ein Programm auf die Beine gestellt, das darstellen sollte, was im Hafen geleistet wird, verbunden mit einem kurzweiligen Familienfest“, so Markus Menzen, der sich besonders bei Hafen-Betriebsleiter Gerhard Einhoff bedankte: „Er ist Logistiker durch und durch. Das Hafenfest war dem Anlass angemessen ein großer Erfolg.“
Rund zwei Millionen Tonnen Güter – von Kali über Sand, Recyclingmaterial über Kies, Getreide und Raps – werden pro Jahr im Hanauer Hafen umgeschlagen. Mehr als 1.100 Binnenschiffe legen an, um Ladung zu löschen oder neu aufzunehmen, dazu kommen eine Million Tonnen Güter, die in etwa 20.000 Waggons be- und entladen werden. „Unser Hafen ist ein wichtiger Wirtschaftsstandort, der zu Wohlstand und Wohlfahrt der Bürgerinnen und Bürger Hanaus einen sehr wichtigen Beitrag leistet – und dies seit nunmehr 100 Jahren“, hob Oberbürgermeister Claus Kaminsky bei der offiziellen Eröffnung des Hafenfestes hervor. Er trug dazu die etwa 1,180 Kilogramm schwere Amtskette, die anlässlich der Hafengründung 1924 von Handwerkern und der Industrie- und Handelskammer gestiftet worden war und seit 1927 von den jeweiligen Stadtoberhäuptern getragen wird. Kaminsky hob die Leistung seiner Vorgänger hervor: „Die Geschichte des Hafens reicht weit mehr als 100 Jahre zurück. Nur Dank des Einsatzes und Verhandlungsgeschickes von Eugen Gebeschus und Kurt Blaum haben wir heute hier überhaupt einen Hafen.“ Mit der Amtskette, die im Historischen Museum Schloss Philippsruhe besichtigt werden kann, war Oberbürgermeister Kaminsky ein beliebtes Fotomotiv.
Der Hanauer Hafen ist trimodal, also ans Wasser-, Straßen- und Schienennetz angebunden. Ein weiterer Höhepunkt des Festes war der nostalgische Zug, den der Museumseisenbahn Hanau e.V. auf der Festmeile zeigte. Kinder fuhren auf Karussells, probierten einen 5D-Simulator aus, machten Baggerführerscheine. Die Auftritte des Shanty Chors des Sumser-Chor 1846 und die musikalische Begleitung der Stadtkappelle Hanau, die ebenfalls ihr 100-jähriges Bestehen feiert sowie weitere Musikdarbietungen an den Ständen der Hafen-Anlieger sorgten für das akustische Rahmenprogramm des Festes. „Das Wetter hat ebenfalls sehr gut gepasst, bereits kurz vor Öffnung des Festes, das von 11 bis 17 Uhr dauerte, kamen viele Gäste mit dem Fahrrad. Die HSB-Busse wurden sehr gut angenommen, eigens zwei eigene Hafenfest-Bushaltestellen wurden eingerichtet“, so Markus Menzen. Der Hafen hatte allen Bürgerinnen und Bürgern einen Tag kostenloses Busfahren an dem Fest-Samstag geschenkt, auch Bahn- und Bus-Verkehre des RMV konnten am Samstag unentgeltlich genutzt werden.
Das Gründungswochenende des Hanauer Hafens war vom 24. bis 26. Oktober 1924. „Wir haben uns für das Hafenfest den wetterstabileren Sommer ausgesucht – zudem ist das Jubiläumsdatum in diesem Jahr unter der Woche“, sagt Markus Menzen. Das Jubiläumsjahr des Hafens geht weiter: „Die sehr gut besuchte Ausstellung zum Jubiläum, für die die Raiffeisen Waren GmbH extra eine Halle ausgeräumt und zur Verfügung gestellt hatte, wird auch auf dem 62. Bürgerfest am ersten September-Wochenende zu sehen sein und auch weiterhin im Internet auf der Seite www.hanau-hafen.de.“
Unverzichtbarer Einsatz für eine lebenswerte Gesellschaft
OB Kaminsky überreicht Landesehrenbrief an Sabine Laber-Szillat
Die Großauheimerin Dr. Sabine Laber-Szillat ist für ihr außerordentliches Engagement mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet worden. Oberbürgermeister Claus Kaminsky würdigte mit dieser hohen Auszeichnung ihren Einsatz in zahlreichen ehrenamtlichen Funktionen und ihre Verdienste um die Stadtgesellschaft. ...
„Ehrenamtliches Engagement ist in unserer modernen Gesellschaft von unschätzbarem Wert. In einer Zeit, in der Gemeinschaft und Solidarität oft von individuellen Interessen überlagert werden, setzen Ehrenamtliche wie Sabine Laber-Szillat ein starkes Zeichen für das Gemeinwohl“, so der OB in seiner Laudatio im Rahmen der Feierstunde im Rathaus. Ihr selbstloses Wirken stärke das soziale Gefüge, fördere den Zusammenhalt und bereichere das kulturelle Leben. „Durch ihre vielfältigen Aktivitäten tragen Ehrenamtliche wie die heute zu Ehrende dazu bei, dass wichtige soziale, kulturelle und bildungspolitische Projekte realisiert werden können. Ihre Arbeit ist unverzichtbar für eine lebenswerte und zukunftsorientierte Gesellschaft.“
Wie der OB weiter ausführte, ist Sabine Laber-Szillat, in Großauheim (heute Hanau) geboren, seit Jahrzehnten eine tragende Säule der Gesellschaft. Nach ihrem Studium und der Promotion in Humanmedizin im Jahr 1980 hat sie sich seit 1984 als Fachärztin für Allgemeinmedizin und psychotherapeutische Ärztin in eigener Praxis in Großauheim niedergelassen. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit hat sie sich in verschiedenen Ehrenämtern eingebracht und dabei einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung und Bewahrung der Ortsgeschichte und -identität geleistet.
Als Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins Großauheim e.V. seit 2011, hat sie durch Vorträge, Führungen und Publikationen die Geschichte Großauheims lebendig gehalten. Besonders hervorzuheben ist ihre Schöpfung der Patronin „Irminrat“ zur 1200-Jahr-Feier Großauheims im Jahr 2014, für die sie bereits den Großauheimer Ehrenamtspreis erhielt.
Auch als Stadtverordnete der Stadt Hanau, stellvertretende Schiedsfrau und Mitglied in verschiedenen kommunalen Gremien hat Sabine Laber-Szillat stets Verantwortung übernommen. Besonders ihr Einsatz für die Gründung der Montessori-Schule in Großauheim sei bemerkenswert, so der OB. Trotz anfänglicher Rückschläge habe sie sich mit unermüdlicher Energie und Optimismus für dieses Projekt eingesetzt und maßgeblich zu dessen Verwirklichung beigetragen.
Oberbürgermeister Kaminsky gratulierte Sabine Laber-Szillat zu der Auszeichnung, die er übergeben durfte. Bei der Übergabe betonte er noch einmal: „Frau Dr. Laber-Szillat ist ein leuchtendes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement. Ihr unermüdlicher Einsatz in so vielen Bereichen unserer Stadtgesellschaft hat Großauheim und ganz Hanau nachhaltig geprägt. Mit ihrer Arbeit als Ärztin, Ehrenamtliche und Initiatorin wichtiger Projekte hat sie vielen Menschen geholfen und das Gemeinschaftsleben bereichert. Der Ehrenbrief des Landes Hessen ist eine wohlverdiente Anerkennung für ihre außergewöhnlichen Leistungen. Wir dürfen stolz sein, eine Bürgerin wie Sabine Laber-Szillat in unserer Stadtgesellschaft zu haben.“
„Mut zur Lücke“: Hanauer Keramikpreis 2024 vergeben
Der Keramikmarkt ist fester Bestandteil des Hanauer Marktjahres, rund 40 Ausstellerinnen und Aussteller zeigten und verkauften am Wochenende im Schlossgarten ihre handgearbeiteten Haushalts- und Dekorationsprodukte. Bereits zum 23. Mal wurde im Rahmen des Marktes der „Hanauer Keramikpreis“ verliehen. Er stand in diesem Jahr unter dem Motto „Mut zur Lücke“. ...
„So viel Kreativität in Hanau, das ist fantastisch“, freute sich Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck über die neun eingereichten Objekte, welche die Jury zu bewerten hatte. „Keine leichte Aufgabe“, befand der Hanauer Künstler Joerg Eyfferth, der neben Dr. Christianne Weber-Stöber, ehemalige Leitern des Deutschen Goldschmiedehauses, und Melanie Lembcke (Hanau Marketing GmbH) der Fachjury angehörte. Denn, so Eyfferth, zeigten die eingereichten Exponate die gelungene Verbindung großer Handwerkskunst und hohem künstlerischem Anspruch. Getreu des diesjährigen Mottos „Mut zur Lücke“ hatten die Künstlerinnen und Künstler ihre Werke bewusst unvollständig gelassen.
Mit dem ersten Preis wurde Keramik-Künstler Berthold Neumann aus Jestetten (Baden-Württemberg) ausgezeichnet. „Ihre Schale ist uns sofort ins Auge gesprungen“, so Joerg Eyfferth zur Jury-Begründung, er habe mit seinem Werk etwas geschaffen, was „eigentlich unmöglich ist“. In seiner Keramikwerkstatt hatte der diesjährige Preisträger das Werk „Schalenobjekt“ gefertigt und wird dafür neben dem Titel mit einem Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro gewürdigt. Mit dem 2. Preis wurde Susanne Bartram aus Boppard (Rheinland-Pfalz) ausgezeichnet, die mit ihrem Werk „Ventorium“ ein Aquarium zeigt, das keines ist, so die Jury. „Mein Verständnis“, so die Künstlerin, „von ‚Mut zur Lücke* bedeutet: Es gibt Raum für Neues, der mit Mut und Kreativität gestaltet werden kann.“ Der 2. Platz wird mit 600 Euro, der dritte Platz mit 250 Euro honoriert; gestiftet werden der Preis und die Preisgelder von der Stadt Hanau und der Stiftung der Sparkasse Hanau. Ausgezeichnet mit dem dritten Platz wurde Birgit Großmann-Kraus aus Nidderau-Windecken, die ihre Kunstwerke „Netzwerk 1 und 2“ nennt. Besonders hob die Jury hervor, dass die eingereichten Werke extra für den Hanauer Keramikpreis gefertigt worden sind, die Kunstschaffenden sich mit großer Hingabe dem Motto gewidmet hatten.
Mit hohem Anspruch an Design und Wirkung - Außengestaltung des Stadthofs wird fortgeführt
Stilelemente des Erdgeschosses werden auf die oberen Etagen erweitert / Innovative Lichtinstallationen werden verbaut
Gemeinsam mit den Spezialisten für Live-Kommunikation und Markenerlebnisse von satis&fy wird die Außengestaltung des Stadthof Hanau in den kommenden Tagen fortgeführt. Die Stilelemente der Folierung im Erdgeschoss werden auf die oberen Etagen ausgeweitet, LED-Installationen erweitern das visuelle Spektrum. ...
„Mit der Inszenierung des Erdgeschosses mit dem Tag der Übernahme des Gebäudes wollten wir von Beginn an ein deutliches Zeichen setzen, dass mit dem ehemaligen Kaufhof etwas geschieht, dass sich das Haus verändert“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Die Resonanz auf die Fassadengestaltung sei wie erhofft positiv ausgefallen und vermittle die gewünschte Aufbruchsstimmung, freut sich Kaminsky weiter. Nach Klärung von Fragen des Denkmalschutzes werden die Stilelemente des Erdgeschosses nun auf die oberen Etagen fortgeführt. „Der Stadthof liegt uns allen am Herzen, er ist für die Entwicklung unserer Innenstadt von maßgeblicher Bedeutung. Wir wollen mit ihm eine frohe und optimistische Botschaft transportieren.“
Die Gestaltung des Erdgeschosses folgt dabei historischem Vorbild und dem aktuellen Stadtcharakter. Klare Farben, einfache Formen und Linien sowie das reduzierte Design würdigen den Bauhausstil. Dieser wurde in den 1920er Jahren, also vor 100 Jahren, vom damals amtierenden Oberbürgermeister Dr. Kurt Blaum ganz bewusst im Kontrast in die bestehenden Bauformen der Innenstadt eingebracht. Dazu repräsentieren die bunten Farben und Muster die Vielfalt, Kreativität und Diversität Hanaus.
Insgesamt werden in den kommenden Tagen 120 Fenster auf einer Fläche von rund 250 Quadratmeter im ersten und zweiten Obergeschoss mit Hilfe von zwei Teleskop-Gelenk-Arbeitsbühnen beklebt. Dazu kommen rund 89 LED-Streifen sowie ein 97 Meter langer LED-Streifen rund um das Dach im dritten Obergeschoss. Alle Licht-Installationen sind Sonderanfertigungen von satis&fy. Für die Anbringung werden Teile des Gehwegs am Stadthof temporär gesperrt.
„Mit hohem Anspruch an Design und Wirkung wird der Stadthof ein Schauspiel liefern. Dieses Schauspiel beginnt mit der Außenfassade, die wir nun neu gestalten und findet in Zukunft im Inneren mit der Ladengestaltung seine Fortführung“, sagt Nico Ubenauf, Vorstand von satis&fy. „Beim Stadthof wird in erster Linie nicht in Euro pro Quadratmeter gedacht, sondern in Erlebnis pro Quadratmeter. Dieser qualitative Anspruch verlangt vor allem zu Beginn sehr viel Mut, doch bin ich mir sicher, dass dieser Weg langfristig funktionieren wird.“
Daniel Freimuth, Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH, führt weiter aus: „Der Stadthof, die Pläne und Visionen entwickeln sich täglich weiter, da ist es nur folgerichtig, dass nun auch der nächste Schritt der Fassadengestaltung umgesetzt wird. Spannend ist zudem, dass wir durch die Anbringung der LEDs die Möglichkeit haben, den Stadthof je nach Anlass anders aussehen zu lassen. Das Gebäude hat eine sehr hohe Transformationsfähigkeit und soll auch in 50 und 100 Jahren für das Stadtbild prägend sein. Mit den modernen und innovativen Gestaltungsmöglichkeiten der Außenfassade wollen wir dem Ausdruck verleihen.“ Nächster sichtbarer Schritt in der Ära Stadthof wird die Demontage der Kaufhof-Logos sein, welche in den nächsten Wochen mit dem neuen „Stadthof-Hanau“-Logo ersetzt werden.
Beratungsoffensive 2024 bietet Unterstützung für Hanauer Einzelhändler und Gastronomen
Die Beratungsoffensive 2024 der Hanau Marketing GmbH (HMG) bietet Hanauer Einzelhändlern und Gastronomen ein Schulungsangebot mit praxisnaher Unterstützung durch erfahrene Profis und Fachleute aus den Bereichen Marketing, Strategie, Ladengestaltung, Diebstahlschutz oder künstlicher Intelligenz. Kostenfreie Workshops und - für Mitglieder des Hanau Marketing Vereins ebenfalls kostenfreie - 1:1-Beratungen helfen dabei, das volle Potenzial der teilnehmenden Unternehmen zu entfalten. ...
Unter dem Motto „Mehr Kunden – mehr Umsatz – mehr Freude!“ bietet die Hanau Marketing GmbH im Rahmen der Beratungsoffensive 2024 zahlreiche Möglichkeiten der Weiterbildung und Geschäftsoptimierung für Hanauer Händler und Gastronomen.
„Wir wollen dem Handel und der Gastronomie in Hanau helfen, immer auf dem Laufenden über aktuelle Trends und neue Entwicklungen zu sein. Dafür arbeiten wir mit Expertinnen und Experten zusammen, die ihre Kompetenzen und Erfahrungen in unser Netzwerk einbringen“, so Joachim Stamm, Aufsichtsratsvorsitzender der Hanau Marketing GmbH. Gleichzeitig sei schon das Vernetzen der Akteure bei jeder Veranstaltung immer sehr befruchtend und bringe immer wieder neue Ideen und Kooperationen hervor, betont er.
Fünf Workshops bieten eine Vielzahl an Themen, die von Grundlagen über Praxisbeispiele bis hin zu spezifischen Umsetzungsstrategien reichen. Die Workshops werden hauptsächlich im Service Center Hanau aufLADEN in der Nürnberger Straße 31-33 angeboten und sind für alle Interessierten dank der Fördermittel aus dem Programm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ des Bundes-Bauministeriums kostenfrei. Für die Teilnahme ist lediglich eine Anmeldung per E-Mail an info@hanau-marketing-gmbh.de notwendig.
Die vertiefenden Einzelberatungen sind für alle Mitglieder des Hanauer Marketing Vereins (HMV) ebenfalls kostenfrei. Nicht-Mitglieder können die Beratungsleistungen der Experten für 99 Euro in Anspruch nehmen – oder direkt Mitglied im HMV-Netzwerk werden. Die Mitgliedschaft ist im ersten Jahr kostenfrei, danach beträgt der Jahresbeitrag 300 Euro.
Am 11. Juli findet um 18.30 Uhr der Workshop „Zukunftsfähiger Einzelhandel – Strategien für nachhaltiges Handeln“ statt. Die drei Referenten Sofia Kitzmann, Rouven Kneipp und Verena Seipp geben Einblicke in nachhaltige Ladenkonzepte und zeigen, dass die ersten Schritte zu mehr Nachhaltigkeit nicht kompliziert sein müssen.
Aus Möglichkeiten Wirklichkeit machen, lautet das Ziel des Workshops am 22. August. Ab 18.30 Uhr leitet Business-Design-Coach Jessica Jung durch das Programm, erklärt Grundlagen erfolgreicher Unternehmen und hilft, Potenziale zu erkennen.
Zweitägig ist der Workshop „Mehr Umsatz durch richtige Präsentation und Ladengestaltung“, der am 26. und 27. August jeweils ab 18.30 Uhr angeboten wird. Karin Wahl und Selina Dufek erläutern die Chancen, die in Gestaltung und Warenpräsentation liegen. Tag Eins ist der Theorie gewidmet, Tag Zwei der Praxis.
Die digitalen Welten sind die Themen bei „How to CHAT GPT“. Daniel Löber zeigt Wege auf, wie mit Hilfe von künstlicher Intelligenz der Arbeitsalltag erleichtert und Zeit eingespart werden kann. Dieser Workshop findet am 3. September um 18.30 Uhr in der Jahnstraße 37 im Coworking-Space Brick37 statt.
Benjamin Becker führt am 15. Oktober in das Themenfeld „Sicherheit im Handel: Effektive Prävention gegen Ladendiebstahl“ ein. Um 18.15 Uhr startet die Schulung, die Teil der Initiative „Sicherheit im Handel“ des Handelsverbands Hessen und des Hessischen Landeskriminalamtes ist.
Weitere Informationen zu den Workshops sowie zur Anmeldung gibt es auf der Website: https://hanauaufladen.jetzt/service/beratungsoffensive/
Lokale Identität gestaltet
Platz an der Schulstraße wird während Klanaamer Stadtteilfest offiziell in „Platz an der Alten Schule“ umbenannt
Im Zuge des Stadtteilfests in Klein-Auheim ist der relativ zentral an der Schulstraße gelegene Platz offiziell neu benannt worden. Ab sofort trägt das Areal den Namen „Platz an der Alten Schule“. Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri enthüllte in einer Feierstunde das entsprechende neue Hinweisschild. ...
Zu Beginn bedankte sich Bieri zunächst bei allen Vereinen und Ehrenamtlichen, die dafür gesorgt hatten, dass das Stadtteilfest überhaupt stattfinden konnte. „Es ist ein tolles und wichtiges Engagement, das Sie alle hier heute leisten, aber auch schon im Vorfeld geleistet haben. Nur Ihnen ist es zu verdanken, dass diese Veranstaltung bereits seit 2013 hier stattfinden kann“, betonte der Bürgermeister.
Anschließend enthüllte er dann gemeinsam mit Detlef Hellmann vom Heimat- und Geschichtsverein Klein-Auheim das neue Hinweisschild. Die Benennung des Platzes geht dabei auf eine Initiative direkt aus Klein-Auheim zurück: „Der Ortsbeirat hat dabei zunächst die Bürgerinnen und Bürger in den sozialen Netzwerken darüber abstimmen lassen, welchen Namen sie für diesen Platz passend finden. Anschließend erfolgte dann ein einstimmiger Beschluss innerhalb einer Ortsbeiratssitzung, dessen Umsetzung heute abgeschlossen ist“, so Bieri weiter. Das Schild wurde von der Stabsstelle Stadtteilentwicklung organisiert und anschließend vom städtischen Bauhof angebracht. „Dieser Prozess zeigt klar auf, wie lokale Identität in unserer Stadt von den Bürgerinnen und Bürgern gestaltet werden kann“, ergänzte der Bürgermeister. An der angrenzenden Mauer wurde zudem eine Schautafel angebracht, auf der die Historie der Alten Schule dargestellt wird.
Dass das Areal ab sofort „Platz an der alten Schule“ heißt, geht auf das vierte in Klein-Auheim gebaute Schulgebäude zurück. Wie Hellmann den Anwesenden erklärte, befand sich diese an eben diesem Platz an der Schulstraße. Das zweistöckige Gebäude wurde 1879 errichtet und bereits 1909 erweitert, ehe dann Ende der 1960er Jahre eine neue Schule errichtet wurde. Die alte Schule wurde später in ein Wohnhaus umgewidmet, musste nach einem Brand Anfang der 1990er Jahre jedoch letztlich im Jahr 2000 abgerissen werden.
Allerbeste Standort-Werbung für Hanau
digitalnaturals* und städtischer Eigenbetrieb erneut für Kampagne ausgezeichnet
Die langjährige Zusammenarbeit der Stadt Hanau mit der ortsansässigen Social First Agency digitalnaturals* wird zum wiederholten Male prämiert: Nachdem das Recruiting-Projekt “Kita Hanau” 2023 bereits mit dem Deutschen Preis für Onlinekommunikation ausgezeichnet wurde, durften sich die Kollaboratoren dieses Jahr über den German Brand Award für Brand Communication / Social Media in der Kategorie “Excellence in Brand Strategy und Creation” freuen. ...
Im Rahmen der engen Kooperationspartnerschaft haben es sich die Agentur und der Eigenbetrieb Hanau Kindertagesbetreuung zur Aufgabe gemacht, dem Personalmangel in den 32 städtischen Kindertagesstätten entgegenzuwirken. Dafür wurde eine innovative und prozessuale Herangehensweise für die Kommunikation auf den Social Media Plattformen der Kitas entwickelt: Durch das Teilen von emotionalen, authentischen Geschichten aus dem Alltag der Kindertagesstätten sollte das Interesse potenzieller neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geweckt werden. Dabei wurden neben dem Personal sowohl die Eltern als auch die Kinder aktiv mit einbezogen. Die Mitarbeitenden der Kita waren bereit, sich jederzeit bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen zu lassen. So erhielten die beteiligten Content Creatorinnen und Creators einen möglichst lebensechten Überblick über die Arbeit Kindertagesstätten. Auf konkrete Aufrufe zu Bewerbungen bei den Kitas wurde größtenteils verzichtet: Der Fokus lag auf “Recruiting machen, ohne Recruiting zu machen”.
„Das ist allerbeste Standort-Werbung für uns in gleich zweierlei Hinsicht“, freut sich Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. „Diese Auszeichnung ist einerseits ein beeindruckendes Zeugnis für die kreative und innovative Arbeit, die in unserer Stadt geleistet wird.“ Immerhin sei das jetzt ausgezeichnete Projekt “Kita Hanau” nicht nur ein Meilenstein für die Stadt, sondern darüber hinaus auch ein Vorbild für viele andere Kommunen. „Die Ergebnisse, die durch diese Kampagne erzielt wurden, zeigen, wie wichtig es ist, neue Wege in der Kommunikation zu gehen und dabei auf Authentizität und Emotionalität zu setzen.“ Seine Glückwünsche an die Agentur digitalnaturals*, die seit vielen Jahren ein Partner der Stadt Hanau ist, verband Kaminsky mit einem herzlichen Dankeschön an die Macher und auch an den Eigenbetrieb Kindertagesbetreuung für ihren unermüdlichen Einsatz. „Ihre Arbeit hat maßgeblich dazu beigetragen, dass wir als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden.“
Die Kampagne hat gezeigt, wie man mit der richtigen Strategie auf Social Media maßgeblich zum Kampf gegen Personalmangel an den Hanauer Kitas beitragen kann: Zwischen 2021 und 2023 konnte der Eigenbetrieb einen Anstieg der Bewerbungen von 175% verzeichnen und die Anzahl der Einstellungen von externen pädagogischen Fachkräften im Vergleich zu 2020 verdreifachen. So war es unter anderem möglich die beiden neuen Einrichtungen Pioneer und Campo Pond zu eröffnen und der Fluktuation von Personal etwas entgegenzusetzen. Zwischen Januar 2023 und Februar 2024 erreichte die Kampagne mehr als 490.000 Menschen auf Facebook und Instagram und generierte dabei über 858.205 Impressionen.
“Im Verlauf des Projektes ist das Ganze für uns zu weitaus mehr als einer einfachen Recruiting-Kampagne geworden. “Kita Hanau” ist ein Vorreiter-Projekt für die Branche. Neben dem Personalzuwachs hat sie auch Gemeinschaft für die vorhandenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kitas gestiftet: Die Kanäle wurden zu einem Ort des Austauschs und der gemeinsamen Freude; Eltern wurden zu Multiplikatoren, die selbst dazu beigetragen haben, neues Personal zu finden und unter den vorhandenen Mitarbeitenden hat sich ein ganz neuer Arbeitgeber- und Berufsstolz entwickelt. Ebenfalls sind wir sehr glücklich darüber, dass wir Ihnen durch die möglichst authentische Darstellung ihrer wertvollen Arbeit unsere Wertschätzung zeigen können. Das funktioniert natürlich nur, weil die Mitarbeitenden bereit sind, einen Einblick in ihr Arbeitsleben zu gewähren. Zusammengefasst konnten wir das Berufsbild von Erzieherinnen und Erzieher in der Stadt und über die Grenzen von Hanau hinaus positiv prägen und dafür sind wir sehr dankbar”, so Lutz Hanus, Geschäftsführer der digitalnaturals* und Astrid Weiermann, Leiterin des Eigenbetriebs Kindertagesbetreuung in Hanau.
Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri, zuständiger Dezernent für den Eigenbetrieb Kindertagesbetreuung, kommentiert den Erfolg der Zusammenarbeit: „Der Erfolg dieser Kampagne zeigt deutlich, wie wichtig es ist, bei Kommunikations- und Recrutingmaßnahmen mit der Zeit zu gehen.“ Dank der innovativen und durchdachten Kommunikationsstrategien sei es gelungen, die städtischen Einrichtungen in der Außenwahrnehmung zu stärken. „Die bemerkenswerte Steigerung der Bewerbungszahlen und die nachhaltigen positiven Effekte auf das Arbeitsklima in unseren Kitas sind beeindruckend.“ Neben dem Dank an die Agentur und den Mitarbeitenden in den Einrichtungen richtet sich Bieri auch an die Eltern der betreuten Kinder. „Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen und die Bereitschaft, Ihre Kinder als Botschafter für unsere Kindertagesstätten wirken zu lassen. Nur so ließ sich die Authentizität erzielen, die so maßgeblich für den Erfolg der Kampagne war.“
Congress Park Hanau im Allzeithoch
Bestes Umsatzergebnis seit Bestehen im Jubiläumsjahr 2023 / OB Kaminsky dankt Team für außergewöhnliche Leistung
„Der Congress Park Hanau und seine Mitarbeitenden tragen seit 20 Jahren als Gastgeber zur lokalen bis internationalen Wahrnehmung unserer Stadt bei. Im Jubiläumsjahr wird diese Leistung mit dem besten Umsatzergebnis der Geschichte belohnt“, freut sich Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. ...
Der Congress Park Hanau (CPH) konnte im Rahmen der Aufsichtsratssitzung der Betriebsführungsgesellschaft Hanau mbH sein umsatzstärkstes Ergebnis seit Bestehen vermelden. Im Jahr 2023 erzielte der CPH mit insgesamt 186 Veranstaltungen einen Umsatz von 1,74 Mio. Euro. Den größten Anteil am Umsatz, nämlich 68 Prozent, hatte der Bereich Kongresse und Tagungen. Insgesamt waren dies 92 zum Teil mehrtägige Veranstaltungen darunter große Konferenzen wie „SQL Conference“, „International Donor Registry“, „Digitale Städte – Digitale Regionen“, „eXPO23“ und einen SPD-Landesparteitag. Der Bereich Kultur steuerte mit 49 Veranstaltungen 14 Prozent zum Umsatzergebnis bei. Die restlichen 18 Prozent des Umsatzes wurden mit Messen und Bankettveranstaltungen wie etwa Abi- und Abschlussbällen sowie Pressekonferenzen und Eigentümerversammlungen erzielt. Darüber hinaus trägt auch die technische Unterstützung städtischer Formate wie Bürgerversammlungen und Dialogforen zum Umsatz bei.
Oberbürgermeister dankt Geschäftsleitung und Team
„Für den Aufsichtsrat stellen wir ein erfreuliches Allzeithoch des CPH bei leicht zurückgehendem Betriebsführungsentgelt fest. Dieses bisherige Rekordergebnis im Jahr des 20. CPH-Geburtstags ist vor allem dem außerordentlichen Engagement des Teams zu verdanken, das mit sehr viel Herzblut und ausgewiesener Dienstleistungsmentalität den CPH dorthin geführt hat, wo er jetzt steht. Ich danke daher der Geschäftsleitung und allen Mitarbeitenden des Hauses für ihren Einsatz“, erklärte Oberbürgermeister Claus Kaminsky in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der städtischen Betriebsführungsgesellschaft.
Qualität und Service
Mit dem aktuellen Umsatzergebnis hat der CPH die für die Veranstaltungswirtschaft besonders drastischen Auswirkungen der Corona-Pandemie endgültig überwunden. Hanaus Kongresszentrum wird sowohl regional als auch bundesweit für sein stilvolles Ambiente und seinen herausragenden Service geschätzt. Ein Team von zwölf Veranstaltungsprofis aus den Bereichen Projektmanagement, Technik und Marketing sorgt für eine regelmäßig hohe Auslastung und den reibungslosen Ablauf von Kongressen, Messen und Kulturveranstaltungen. „Veranstaltungshäuser gibt es gerade hier im Rhein-Main-Gebiet viele, aber der CPH ist außergewöhnlich, denn die Menschen darin leisten Außergewöhnliches“, betonte Oberbürgermeister Claus Kaminsky.
Mit „Gude Hanau“ in die Zukunft
„Gude Hanau“ grüßt es in Hessens kleinster Großstadt schon heute. Der grellgelbe Schriftzug findet sich auf einem Linien-Bus, auf XXL-Liegestühlen und in XXL-Format als mobiler Selfie-Point. Anlässlich ihres 20-jährigen Geburtstages rüstet sich die Hanau Marketing GmbH mit dem neuen, frischen Slogan für die Zukunft. ...
„Mit ´Hanau neu erleben´ und ‚Hanau erleben‘ haben wir die vergangenen knapp zehn Jahre sehr gute Erfahrungen gemacht und Erfolge verbucht. Wir wollten alle Menschen aus Hanau und dem Rhein-Main-Gebiet nach dem großen Stadtumbau in unsere Stadt einladen und ihnen zeigen, was Hanau ausmacht und dass es sich lohnt, die Stadt zu besuchen“, blickt Oberbürgermeister Claus Kaminsky zurück. Jetzt sei es an der Zeit für etwas Frisches – passend zum 20-jährigen Bestehen der Hanau Marketing GmbH. Für den OB ein idealer Anlass, sich als Stadtmarketing selbst wieder neu zu erfinden: „Wir wollen als Stadt direkter Ansprechpartner auf Augenhöhe für unsere Bürgerinnen und Bürger sein und aktiv den Dialog suchen. ´Gude Hanau´ ist dafür die perfekte Einladung an alle, die sich mit Hanau verbunden fühlen. Der Slogan ist zudem sympathisch und passt damit wunderbar zur gesamten Darstellung der Stadt und ihrer Marketing GmbH.“
Mit ausgewählten Highlights wird der neue Slogan in diesem Jahr sukzessive in das Stadtbild und -geschehen getragen, um dann ab 2025 zum neuen Werbeslogan für die Stadt Hanau zu werden. Bereits seit einigen Wochen fährt ein mit dem „Gude Hanau“-Schriftzug beklebter Linienbus der Hanauer Straßenbahn (HSB) durch das Stadtgebiet. Das 18 Meter lange Hybrid-Fahrzeug fungiert neben der Personenbeförderung auch als Appetitmacher für vielfältige Erlebnismöglichkeiten in Hanau.
Ein weiterer Hingucker ist der große „Gude Hanau“-Selfie-Point, der beim Wochenende der offenen Tür im Stadthof Hanau seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte. Die mobile und von innen beleuchtete Anlage wird auch bei kommenden Veranstaltungen präsent sein und vor allem für die sozialen Netzwerke wie Instagram eine wortwörtlich leuchtende Kulisse für zahlreiche Fotos bieten. Hergestellt wurde die Sonderanfertigung von den Spezialisten von MK Illumination, die auch seit vielen Jahren für die Weihnachtsbeleuchtung in Hanau verantwortlich zeichnen. Die Finanzierung erfolgte über das Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.
„Optimistisch, mit starkem Lokalkolorit, modern und traditionell zugleich soll unser neuer Slogan sein, also genauso wie die Stadt selbst. ´Gude Hanau´ als Motto mit dem gelben Schriftzug hat uns von Beginn an überzeugt und fühlt sich einfach richtig an“, so Martin Bieberle und Daniel Freimuth, Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH. Im kommenden Jahr werde man die Homepage, die Logos und somit den gesamten Außenauftritt anpassen. „Die Umstellung erfolgt schrittweise, da wir gerade mitten in den heißen Veranstaltungsmonaten stecken. Das runde Geburtstagsjahr der HMG geht ja aber auch bis Mai 2025, und wir wollen die Geschenke peu a peu auspacken“, so die HMG-Chefs.
Ganz gleich ob im Bus, an der Selfie-Station, auf einem der überdimensionierten XXL-Liegestühle, die bei diversen Veranstaltungen bereits zum Einsatz gekommen sind, oder als Begrüßung bei den Nachrichten im eigenen WhatsApp-Kanal der Stadt: Hanau erleben wird man in Zukunft am besten mit einem freundlichen „Gude Hanau“.
Neubau Hauptbahnhofbrücke: Sperrung und Verkehrsumleitung beginnen zum Start der Sommerferien
In Kürze beginnen die ersten konkreten Bau- und Messmaßnahmen im Zuge der Erneuerung der Hauptbahnhofbrücke. In Folge dessen muss die Brücke mit Beginn der hessischen Sommerferien im Juli voll gesperrt werden. Der motorisierte Verkehr, aber auch der Fuß- und Radverkehr werden infolge dessen umgeleitet. ...
Sämtliche Umleitungen werden umfassend ausgeschildert. Mit Beginn der Sperrung der Hauptbahnhofbrücke wird es für Verkehrsteilnehmende wieder möglich sein, mit dem Fahrzeug in die Rodgaustraße abzubiegen. Der Verkehr wird dort einspurig an der noch bestehenden Baustelle vorbeigeführt. Für den motorisierten Individualverkehr gelten mit Sperrung der Brücke folgende Umleitungsrouten:
Aus Fahrtrichtung Steinheim/Westerburgstraße kommend
Aus Fahrtrichtung Großauheim/Auheimer Straße kommend
Aus Fahrtrichtung Barbarossastraße/Ehrensäule kommend:
Die für den Fuß- und Radverkehr bestehenden Umleitungen bleiben weiterhin bestehen:
Klare Absage an ein neues Hanauer Stadtfest - Eröffnung von „Lamboyfest historisch“: „Identitätsstiftender geht es nicht“
„Das Lamboy-Fest ist für uns ein Anlass, über unsere Stadtgeschichte und unsere Identität nachzudenken. Dass wir eine bewegte Geschichte haben, wird man kaum bestreiten können und es ist auch so, dass uns diese Geschichte bis heute prägt“, führte Oberbürgermeister Claus Kaminsky in die Eröffnung von „Lamboyfest historisch“ ein. ...
Zum bunten Festtreiben in der Hanauer Altstadt (7. bis 9. Juni) gehört ein umfassender Blick in die Stadtgeschichte mit Vorträgen, einer Ausstellung, Führungen, Lesungen und Musikdarbietungen (3. bis 10. Juni). Im Kulturzentrum Ajoki in der Alten Johanneskirche werden zurzeit Leben und Leiden im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) in Hanau gezeigt, als kaiserlich-habsburgische Truppen unter der Führung von Wilhelm von Lamboy die Stadt belagerten. „Die Befreiung vor 388 Jahren brachte das Lamboyfest hervor. Es gehört sicher zu einer der Hanauer Eigentümlichkeiten, das Fest nach seinem Belagerer zu benennen. Die Hintergründe in einer so umfangreichen Schau zu zeigen, ist das Ergebnis jahrelanger Arbeit, Hingabe, und Leidenschaft für ein Thema. Sie umfasst mehrere Schautafeln und ein Dutzend detailreicher Dioramen, die die Begebenheiten rund um die Blockade Hanaus und andere Ereignisse in der Umgebung darstellen“, so Kaminsky in seiner Ansprache.
Das Lamboyfest sei für die Menschen in der Stadt und für die, die neu dazugekommen sind und sich interessieren eine Chance, Identität zu gründen, Identität zu finden und eine Chance, das kulturelle Gedächtnis aufzufrischen. „Identitätsstiftender geht es fast nicht“, so Oberbürgermeister Kaminsky, der sich in seiner Rede auch auf die vor kurzem veröffentlichte Rheingold-Studie bezog: „Mit jedem Kilometer, den man von Hanau weg ist und Hanau beurteilt, trübt sich der Blick auch ein bisschen ein. Auf die beiden großen Feste, die wir in Hanau haben, Lamboyfest und Bürgerfest, sind wir stolz. Sie sind nicht irgendwelche vom Himmel gefallenen Feierlichkeiten. Das Bürgerfest wurde 1958 als Dankeschön von Oberbürgermeister Heinrich Fischer, dem Magistrat und unseren Vereinen ins Leben gerufen als Dankeschön an die Bürgerinnen und Bürger, die nach dem 19. März 1945 angepackt haben. Auch das Johannisfeuer und das Bundesäppelwoifest in Steinheim, das Waldfest in Klein-Auheim, das Dorfbrunnenfest in Mittelbuchen, der Rochusmarkt und das Mainuferfest in Großauheim tragen zur Identitätsstiftung bei. Einem neu zu kreierenden Stadtfest, das uns Identität stiften soll, erteile ich eine klare Absage. Lamboyfest ja, Bürgerfest ja, unsere vielen Feste ja – ein neues Stadtfest nein. Wir haben etwas, was wir nicht aufs Spiel setzen.“
Den Gästen der Eröffnung sagte der OB mit einem Augenzwinkern, dass sie ein schlechtes Gewissen haben sollten, wenn sie das Lamboyfest nicht weiterempfehlen würden. „Hier können Sie die Geschichte unserer Stadt und Region in dieser Zeit ein Stück schmecken und fühlen.“
„Auf vielfältige Art und Weise in und für Hanau ehrenamtlich engagiert!“
Verdiente Würdigung eines engagierten Mitbürgers: Im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Hanauer Rathaus überreichte Oberbürgermeister Claus Kaminsky am Montag, 3. Juni, den Ehrenbrief des Landes Hessen an Dr. Thomas Göbel. ...
In seiner Ansprache würdigte der OB den Geehrten als hoch engagierten Mann, der sich in den vergangenen Jahrzehnten auf unglaublich vielfältige Art und Weise in und für Hanau und seine Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich engagiert habe. „Ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten reichen von der Gründung des 1. Großauheimer Karnevalsgesellschaft im Jahr 1999, über die Gründung des Carneval Clubs Blaues Blut im Jahr 2014 bis hin zur Mitarbeit im Verein „Förderkreis der Kultur in Großauheim“ seit 2009. In alle drei Vereinen haben Sie im Verlauf der Jahre den Vorsitz und viele andere Funktionen übernommen.“ Zudem habe Göbel für den IGV und späteren IGWV (Interessengemeinschaft Großauheimer & Wolfgänger Vereine und Verbände) zahlreiche Projekte realisiert und begleitet. „Unter anderem als Projektleiter das Festival der Kulturen in Großauheim in den Jahren 2013, 2016 und 2018“, führte Kaminsky in seiner Laudatio aus.
Darüber hinaus habe Dr. Thomas Göbel sich viele Jahre im Kirchenvorstand der Lutherkirche Wolfgang eingebracht und dort die langjährige Sanierung begleitet und 2014 den 1. Närrischen Gottesdienst mitorganisiert, der seither jährlich stattfindet. „Im Bereich der Stadtteil-Entwicklung vertritt Dr. Thomas Göbel die Interessen Großauheims und seit April 2021 ist er zudem im Ortsbeirat Großauheim vertreten“, schloss der Oberbürgermeister seine Ausführungen.
„Die Spannbreite Ihres ehrenamtlichen Engagements und die Fülle der Aufgaben, die Sie über die Jahrzehnte übernommen und zum Erfolg geführt haben ist wirklich beeindruckend“, stellte der OB fest. „Ihr Ziel war es und ist es, die Freundschaft zwischen den Vereinen zu pflegen, sich auszutauschen, Grenzen abzubauen, um somit Weichen zu stellen für fortschrittliche und partnerschaftliche Zusammenarbeit über die Vereine hinaus. Als Sprecher und Vorsitzender sind Sie Ansprechpartner der Vereine und Vertreter gegenüber der Stadt Hanau, sprechen Grußworte, moderieren Veranstaltungen und gelten als guter Vermittler. Freunde und Mitstreiter bezeichnen Sie als „hilfsbereit, organisiert und motiviert““, so Kaminsky.
Die Verleihung des Landesehrenbriefes nehme er daher zum Anlass, das öffentliche und hoch verdiente Dankeschön zu überbringen, das er bei dieser Gelegenheit stellvertretend für all die vielen Menschen ausspreche, die von Göbels Wirken profitieren konnten: „Danke für die unzähligen Stunden ehrenamtlicher Arbeit, die Sie unserer Stadt schenken! Danke für Ihre Entschlossenheit und Ihre Ausdauer, Ihr Einfühlungsvermögen, für all Ihre Talente und Fähigkeiten, die Sie in Ihre freiwilligen Aufgaben einbringen“, sagte Kaminsky und fuhr fort: „Danke vor allem dafür, dass Sie Ihr Bürgersein nicht nur als Katalog von Rechten und Ansprüchen verstehen, sondern auch als Aufforderung – manche würden sogar sagen: als Verpflichtung –, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Unsere Stadt wäre um vieles ärmer ohne Menschen wie Sie, lieber Dr. Göbel, die sich freiwillig für die Belange ihrer Mitmenschen und für ein gutes Miteinander engagieren.“
Trauerbeflaggung für zwei mutige Männer
Hauptamtlicher Magistrat in Hanau setzt Zeichen der Anteilnahme
Die Stadt Hanau setzt ein Zeichen der Anteilnahme und Solidarität. Im Gedenken an die tragischen Todesfälle zweier mutiger Männer, die ihr Leben im Dienst an der Gesellschaft verloren haben, haben sich Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri und Stadträtin Isabelle Hemsley darauf verständigt, am Marktplatz und an öffentlichen Gebäuden bis zur Beerdigung der beiden Männer Trauerbeflaggung hissen zu lassen. ...
„Wir sind fassungslos und bestürzt, deshalb wollen wir angesichts der tragischen Ereignisse innehalten und gemeinsam daran erinnern, wie wichtig es ist, jeglicher Spaltung entgegenzutreten,“ zeigt sich OB Kaminsky entsetzt über den Tod des jungen Polizisten in Mannheim, der nach einer brutalen Messerattacke seinen schweren Verwundungen erlegen war. „Der junge Mann hat sich mit großem Mut und Hingabe für die Sicherheit und die Grundrechte aller Bürgerinnen und Bürger eingesetzt. Im Bemühen, die Unversehrtheit der Anwesenden einer Kundgebung zu gewährleisten, hat er sein eigenes Leben verloren,“ so Bürgermeister Dr. Bieri.
Ebenso betroffen macht der Tod eines 42-jährigen Feuerwehrmannes, der bei einem Rettungseinsatz im hochwasserbetroffenen oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen ums Leben gekommen ist. Gemeinsam mit drei Kollegen war er unterwegs, um eine Familie aus einem vom Wasser eingeschlossenen Haus zu retten. Dabei kenterte das Boot. Angehörige der Wasserwacht konnten ihn nur noch tot bergen.
„Auch dieser tragische Unfall hat uns tief erschüttert. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Familien der betroffenen Feuerwehrleute, insbesondere bei der Familie des Verstorbenen", sagte Stadträtin Hemsley. „Die Feuerwehrleute setzen täglich ihr Leben aufs Spiel, um anderen zu helfen. Dieser Vorfall führt uns schmerzlich vor Augen, wie gefährlich ihr Einsatz jedes Mal ist.“
„Der Stadthof ist in Hanau angekommen“
Rund 4.500 Gäste beim Bürgerwochenende / 38 Führungen mit etwa 750 Teilnehmerinnen und Teilnehmern
Die Bürgerversammlung mit 150 Hanauerinnen und Hanauern am Mittwoch, ebenso viele Gäste beim Komplizentreffen der Hanau Marketing GmbH am Donnerstagabend und dann von Freitag bis Sonntag das große Wochenende der offenen Tür mit rund 4.500 Gästen im Haus – der Stadthof Hanau stand in den vergangenen Tagen im Mittelpunkt der Stadtgesellschaft. ...
„Der Stadthof wird das Bild und die Wahrnehmung Hanaus nachhaltig über die Stadtgrenzen hinaus mitgestalten. Das Projekt sorgt jetzt schon deutschlandweit für Aufmerksamkeit und viele Blicke sind auf uns gerichtet“, berichtete Oberbürgermeister Claus Kaminsky während des Wochenendes der offenen Tür im Stadthof Hanau. Ganz wichtig sei bei allem Tun und Handeln, dass die Ideen und Gedanken rund um das Gebäude von innen nach außen transportiert werden. „Der Stadthof ist ein Hanauer Gebäude für die Hanauerinnen und Hanauer, er ist absolut identitätsstiftend. Wir müssen daher jede Anstrengung unternehmen, unsere Bürgerinnen und Bürger für die Visionen und Ziele des Gebäudes zu begeistern und sie auf dem Weg mitnehmen. Nach den letzten Tagen bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass der Stadthof in Hanau angekommen ist und sehr positiv angenommen wird.“
Das Informationsangebot rund um den ehemaligen Kaufhof erstreckte sich nahezu über die gesamte Woche. Angefangen mit der Bürgerversammlung am Mittwochabend, bei der 150 Bürgerinnen und Bürger auf Einladung von Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck die Ausführungen der Projektverantwortlichen verfolgten. Es folgte am Donnerstagabend das Komplizentreffen der Hanau Marketing GmbH. Mehr als 150 Aktive aus dem Netzwerk der Marketinggesellschaft wurden informiert, begeistert und konnten im Anschluss an den offiziellen Teil die Komplizenschaft vertiefen. Zu den Gästen gehörten auch potenzielle Mieter der Flächen im Erdgeschoss, die sich begeistert zeigten vom Gemeinschaftsgeist, der in Hanau bei dem Thema Innenstadtentwicklung herrscht.
Von Freitag bis Sonntag öffnete der Stadthof dann seine Tore für das Wochenende der offenen Tür. Rund 4.500 Menschen nutzten die Gelegenheit und besuchten das Gebäude. Das Erdgeschoss war frei zugänglich, hier nutzen die Menschen die zahlreichen Informationsstände, um sich ein Bild über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Gebäudes zu machen. Zudem boten insgesamt 18 Vorträge zu unterschiedlichen Themen, von allgemeinen Plänen und Zielen bis hin zur Frage der Bedeutung des Gebäudes für das gesamte Quartier, die Möglichkeit, die Ideen und Ziele der Verantwortlichen nachzuvollziehen, zu verstehen und eine eigene Meinung zu bilden. Kritiken, Vorschläge und Ideen aus der Bürgerschaft konnten auf einer Wünsche-Wand aufgeschrieben werden. Mehr als 200 Beiträge werden in den kommenden Tagen von den Verantwortlichen ausgewertet. Knapp 750 Besucherinnen und Besucher nahmen an einer der 38 kostenlosen Führungen teil, die an dem Wochenende angeboten wurden und vom Dachgeschoss über die einzelnen Etagen bis runter ins Untergeschoss gingen.
Stadtentwickler Martin Bieberle erläutert die Gedanken hinter dem Wochenende so: „Stadtentwicklung ist nach unserem Selbstverständnis eine öffentliche Angelegenheit. So haben wir es auch schon beim großen Stadtumbau gehalten. Genau in diesem Sinne war auch das Bürgerwochenende zum Stadthof ein Angebot an alle Hanauerinnen und Hanauer, sich umfassend zu informieren und in den Austausch zu kommen. In meinen Augen haben die vergangenen Tage sehr gut geholfen, das Projekt tief in der Stadtgesellschaft zu verankern.“
Organisiert und durchgeführt wurden das Komplizentreffen und das Wochenende der offenen Tür von der Hanau Marketing GmbH. Deren Geschäftsführer Daniel Freimuth zog eine überaus positive Bilanz: „Es sind wesentlich mehr Menschen gekommen als wir erwartet hatten. Und die allermeisten stehen dem Projekt positiv gegenüber.“ Am erfreulichsten sei gewesen, dass an allen Tagen viele potenzielle Mietinteressenten vor Ort gewesen seien, die bei der HMG für die Vermietung zuständige Katrin Raddatz war eine der gefragtesten Gesprächspartnerinnen des Wochenendes. Freimuth: „Die letzten Tage bestätigen eindrucksvoll, dass die Entscheidung der Stadt, das Gebäude zu kaufen und selber zu entwickeln, goldrichtig gewesen ist. Wir gehen mit viel Rückenwind in die nächsten Wochen.“ Ziel ist, dass noch in diesem Jahr die ersten neuen Nutzer in das prominente Gebäude am Marktplatz ziehen.
Hanau wieder „Stadt der schönen Märkte"
Schmuckmarkt eröffnet am Wochenende die Saison – „Hanau für Dich“ lädt zum Sport
Dass der samstags und mittwochs stattfindende Wochenmarkt - einer der größten und schönsten in Hessen – ein Besuchermagnet ist, versteht sich von selbst. Aber auch die verschiedenen Spezial-Märkte, die Hanau den Titel „Stadt der schönen Märkte“ eingebracht haben, locken immer wieder viele Menschen an. ...
Am Wochenende startet der diesjährige Reigen mit dem traditionellen „Schmuckmarkt“. Zudem lohnt sich ein Besuch in der Stadt wegen zahlreicher Angebote der Reihe „Hanau für Dich“ der Hanau Marketing GmbH (HMG) und weiterer Veranstalter.
Am Samstag, 6., und Sonntag, 7. April, findet der „Hanauer Schmuckmarkt“ im Neustädter Rathaus statt. Jeweils von 11 bis 18 Uhr präsentieren 18 Künstlerinnen und Künstler aus Hanau, dem Rhein-Main-Gebiet und weiteren Städten ihre Glanzstücke und bieten sie zum Kauf an. Persönliche Gespräche mit den Ausstellern über Art und Entstehung der Schmuckstücke machen den Markt traditionell zu einem besonderen Erlebnis. Am Samstag wird um 18 Uhr auch der „Hanauer Schmuckpreis“ verliehen, der in bester Tradition der „Goldschmiedestadt“ steht.
Mit dem Schmuckmarkt wird die diesjährige Marktsaison eröffnet, die von der Stadt, der HMG und weiteren Akteuren organisiert wird. Bereits am 19. April und dann noch einmal am 27. September findet der beliebte Deutsch-Holländische Stoffmarkt statt. Zum Fahrradmarkt wird am 20. April geladen. Ein Besuch in der Altstadt lohnt sich besonders am 28. April und am 3. Oktober, wenn die IGHA zum Bauern- und Schlemmermarkt, sowie zum Antik- und Trödelmarkt und dem Bücherflohmarkt einlädt.
Der beliebte Kreativmarkt „Handgemacht“ findet am 11. Mai und am 21. September statt, der Internationale Keramikmarkt am 22. und 23. Juni und der Internationale Kunsthandwerkermarkt am 10. und 11. August. Kräftig was zum Schnabulieren gibt es vom 30. Mai bis 2. Juni beim Genussfestival und vom 2. bis 10. Oktober beim Streetfood-Markt. Blumenfreunde kommen beim Gartenfest Wilhelmsbad vom 30. Mai bis 2. Juni auf ihre Kosten, und vom 25. November bis 22. Dezember gibt es wieder den traditionellen Künstlerweihnachtsmarkt im Rathaus. Darüber hinaus gibt es wieder Märkte im Fronhof, unter anderem den „Nachtbummel“ vom 7. bis 9. Juni sowie vom 20. bis 21. September.
Neben dem traditionellen Wochenmarkt gibt es zudem den „Feierabendmarkt“ an der Wallonisch-Niederländischen Kirche. Unter anderem bieten hier verschiedene Wochenmarkthändler ihre Waren an, zusätzlich gibt es einen Trödelmarkt und die passende Stimmung durch Akteure der HMG-Reihe „Hanau für Dich - Musik für Dich“. Termine sind 16. Mai, 20. Juni, 18. Juli, 15. August und 19. September, jeweils von 16 bis 21 Uhr.
Neben dem Schmuckmarkt lohnt sich auch ansonsten an diesem Wochenende ein Besuch in der Stadt. In der HMG-Reihe „Hanau für Dich!“ heißt es am Samstag „Sport für Dich“. Von 10 bis 14 Uhr wird zu Fitness-Challenges mit „Jumpers Fitness“ an die Platane am Forum eingeladen. Außerdem zeigt Vidar Sport im Service-Center Hanau aufLADEN an der Nürnberger Straße Sportkleidung aus natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen wie Holz- und Algenfasern. Am Samstag werden auch ab 14 Uhr die Brüder Grimm - alias die Stadtführer Wolfgang Kamberg und Ulrich Lüer - durch die Geburtsstadt der großen Erzähler und Sprachforscher führen. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich.
Kinder ab vier Jahren sind am Samstag um 11.15 Uhr im Kulturforum bestens aufgehoben, wo wieder die beliebten Samstagsgeschichten angeboten werden. Ehrenamtliche lesen und erzählen hier spannende, lustige oder märchenhafte Geschichten, und im Anschluss gibt es Aktivitäten wie zum Beispiel Malen oder Basteln. Für Kinder – aber auch Erwachsene - dürfte am Sonntag,14 Uhr, der geführte Rundgang durch das historische Bahnbetriebswerk interessant sein. Anmeldungen hierzu sind auf der Website www.museumseisenbahn-hanau.de notwendig.
Musikfreunde kommen am Wochenende ebenfalls auf ihre Kosten. Im Congress Park gibt am Freitag, 5. April, 20 Uhr, Yundi, einer der berühmtesten Pianisten Chinas, ein Konzert mit Werken von Mozart. Und am Sonntag gastieren hier ab 18 Uhr die „Berlin Comedian Harmonists“ mit unvergesslichen Hits ihrer großen Vorbilder unter dem Motto „Veronika der Lenz ist da“. Virtuose Gitarrenklänge gibt es am Freitag ab 20.30 Uhr, wenn Michael Diehl, Gitarrist des Jazz-Pop-Duos „2inJoy“, im Jazzkeller gastiert. Am Samstag spielt dann hier die Soul- und Funkband „Soulfire“. Schmunzeln, Lachen und Nachdenken wiederum ist angesagt, wenn Stefan Danziger in der Reihe „Kultour“ am Sonntag, 20 Uhr, im Ajoki über Gott und die Welt sinniert.
Natürlich lohnt sich am Wochenende auch ein Ausflug in die Parkanlagen der Stadt, wo der Frühling das Zepter übernommen hat. Im Kurpark Wilhelmsbad findet am Samstag, 15.30 Uhr, wieder eine der beliebten „WeinKulturTouren“ statt, und am Sonntag lädt um 15 Uhr die KulturRegion in den Schlosspark Philippsruhe zu einer „literarischen Parkführung“ ein. Neben Geschichten über den Park können sich die Besucher auf Gedichte berühmter Schriftsteller freuen.
Begehrte Ausflugsziele sind auch die Galerien und Museen der Stadt, die zu zahlreichen Sonderausstellungen einladen. Im Radwerk Klein-Auheim wird zum Beispiel am Samstag um 15 Uhr die Frühjahrsausstellung der Gemeinschaft Steinheimer Kunstschaffender eröffnet, die noch bis zum 28. April läuft. Noch bis zum 14. April verlängert worden ist die Sonderausstellung zum 300. Geburtstag der Landgräfin Marie von Hessen-Kassel im Museum Schloss Philippsruhe.
Die komplette Übersicht über alle Veranstaltungen gibt es unter www.hanau.de im Veranstaltungskalender der Stadt. Hier sowie unter www.hanau-erleben.de kann man auch einen Jahresplaner mit allen Angeboten der HMG-Veranstaltungsreihe „Hanau für Dich“ herunterladen. Die Reihe wird gefördert von der Sparkasse Hanau, den Stadtwerken Hanau und aus Mitteln des hessischen Landesförderprogramms "Zukunft Innenstadt“.
Feierabendmarkt lädt zu Genuss und Gemeinschaft ein
Neue Marktreihe in Hanau startet am 16. Mai / Bis September an jedem dritten Donnerstag des Monats an der Wallonisch-Niederländischen Kirche
Genuss, Gemeinschaft und Marktgefühl in entspannter Afterwork-Atmosphäre mit Live-Musik, dazu den Einkauf erledigen und den Feierabend in traumhafter Kulisse einläuten: Das geht von Mai bis September auf dem Platz an der Wallonisch-Niederländischen Kirche dank der Initiative der Hanau Marketing GmbH beim neuen Feierabendmarkt, der ein weiteres Element des Stadtentwicklungsprogramms Hanau aufLADEN darstellt. ...
„Wochenmärkte sind ein integraler Bestandteil der Innenstadt. Sie sind Begegnungsstätte, urbaner Ort des Austausches und des Einkaufens zugleich“, erklärt Hanaus Stadträtin Isabelle Hemsley, in deren Zuständigkeitsbereich das Marktwesen fällt. „Sie beleben die Innenstadt und die Gemeinschaft und sorgen für ganz besondere Einkaufserlebnisse. Wir wollen diese Kultur, die es in Hanau schon seit 1303 gibt – also seitdem Hanau die Stadt- und Marktrechte hat – weiter fördern und mit dem Feierabendmarkt eine neue Facette verleihen.“
Wie für den beliebten Wochenmarkt, der jeden Mittwoch und Samstag auf dem Marktplatz stattfindet (7 bis 14 Uhr), werden den Marktbeschickern des Feierabendmarkts die Standgebühren in diesem Jahr erlassen. „Wir bieten neuen Konzepten somit auch die Chance, das Markttreiben in Hanau auszuprobieren. Vielleicht wird der eine oder andere Feierabendmarkt-Stand dann auch unseren Wochenmarkt bereichern“, sagt HMG-Geschäftsführer Daniel Freimuth.
„Unser Wochenmarkt gehört zu den schönsten und beliebtesten in ganz Hessen. Mit dem Platz an der Wallonisch-Niederländischen Kirche gibt es für den Feierabendmarkt eine ebenso spektakuläre wie attraktive Kulisse, die maßgeblich zum Ambiente und einer tollen Wohlfühlatmosphäre beitragen wird“, betont Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky.
Gefördert wird der Markt aus Mitteln des Landesförderprogramms „Zukunft Innenstadt“ und soll nach der Schließung der Kaufhof-Filiale als zusätzlicher Frequenzbringer und weiteres Angebot für die Innenstadt fungieren.
Freuen können sich Besucherinnen und Besucher des Feierabendmarktes auf ein buntes und vielfältiges Angebot. Einige der bekannten Marktbeschicker des Wochenmarktes werden ihre Produkte auch beim Feierabendmarkt anbieten. Viele weitere Marktstände werden indes neu in der Stadt sein und so für spannende und abwechslungsreiche Vielfalt sorgen. Dazu gehören unter anderen der Fashion Truck von „Fräulein Barbarossa“ oder der Stand von „Kubach Speisepilze“. Vom Wochenmarkt bekannte Angebote sind „Birtes Essig Laster“, „Cheese Valley“ und auch der Blumenstand von Floristin Heike Frühauf.
Stellflächen für weitere Marktstände sind noch verfügbar und können nach Anmeldung über info@hanau-marketing-gmbh.de reserviert werden.
Parallel zum Feierabendmarkt wird unter dem Motto „Frische trifft Trödel“ auch ein Trödelmarkt (keine Neuware) das Marktgeschehen an der Wallonisch-Niederländischen Kirche bereichern und zum Stöbern und Flanieren animieren.
Jeweils zwischen 17 und 20 Uhr werden zudem Bands und Solokünstler aus der Stadt und der Region den Markplatz mit Live-Musik bespielen und den Aufenthalt noch genussreicher machen. Aus der beliebten Reihe „Hanau macht Musik“ der vergangenen Jahre sind neben weiteren „Matt & Sascha“, „Reverend Schulzz“ und die Band „barRock“ mit dabei.
Um die unmittelbare Nachbarschaft rechtzeitig zu informieren und zu begeistern, wurden die im Umfeld der Wallonisch-Niederländischen Kirche wohnenden Bürgerinnen und Bürger vorab über die neue Initiative informiert. „Die positiven Erfahrungen und das sehr positive Feedback bei den GrimmsKrams-Märkten an selber Stelle haben gezeigt, wie wichtig der Nachbarschaftsdialog ist. Wir wollen und werden bei dem Markt Rücksicht auf die Anwohner nehmen“, so HMG-Geschäftsführer Freimuth, der das Konzept auch im Ortsbeirat Innenstadt vorstellte. Auch von diesem Gremium gab es breite Zustimmung.
Die Termine der Feierabendmärkte in der Übersicht:
16. Mai
20. Juni
18. Juli
15. August
19. September.
Beginn ist jeweils um 16 Uhr, Ende um 21 Uhr. Der Zugang zum Feierabendmarkt ist kostenlos und barrierefrei möglich.
Steinheimer Wochenmarkt feiert 20jähriges Bestehen
Mit Live-Musik, feierlichen Ansprachen und kleinen Geschenken an die Kundinnen und Kunden seitens der Marktbeschicker, feierte der Steinheimer Wochenmarkt am letzten Freitag sein 20jähriges Bestehen.
Der kleine, aber feine Wochenmarkt auf dem Kardinal-Volk-Platz lockt jeden Freitag zwischen 8 und 13 Uhr zahlreiche Steinheimerinnen und Steinheimer an, die das Angebot an frischen Lebensmitteln und das dazugehörige Schwätzchen zu schätzen wissen. Neben frischem Obst und Gemüse, gibt es hier Backwaren, Käsespezialitäten, Geflügel, Fleisch, Wurst, Spanische Weine und Olivenöl und natürlich Neuigkeiten aus dem Stadtteil. ...
„Der Steinheimer Wochenmarkt ist nicht nur regional und authentisch, sondern auch ein wichtiger Ort der Begegnung für die Anwohnerinnen und Anwohner“, stellte Oberbürgermeister Claus Kaminsky in seiner Ansprache fest. Er erinnerte an die Anfänge des Marktes, der damals vom SPD-Ortsverein initiiert wurde und auf viele Widerstände stieß: „Damals – am 19. März 2004 - stand ich hier mit Ortsvorsteher Jürgen Sticher. Wir hofften, dass der Markt sich mit der Zeit hier in Steinheim etablieren würde. Heute haben wir keine Zweifel mehr, dass er für den Stadtteil sehr wichtig ist, und es ihn noch lange geben wird!“, sagte der OB. Er freue sich, dass einige Mitglieder der Steinheimer SPD, die das Konzept des Marktes dereinst erarbeitet hatten, zum Jubiläum anwesend seien: „Vor allem Waldtraut Hoppe und Reiner Bohländer vom Steinheimer Gewerbeverein haben viel dafür getan, um den Wochenmarkt Realität werden zu lassen und es ist schön, dass sie heute hier sein können“, so Kaminsky.
Auch Ortsvorsteher Burkhard Huwe richtete Worte an die Gäste und Marktbeschicker und betonte, wie wichtig der Wochenmarkt für Steinheim sei. Dank ging auch an das benachbarte Eiscafé am Obertor, dass es seine Toiletten jeden Freitag für Beschicker und Gäste zur Verfügung stellt.
„Wochenmärkte waren und sind wichtig für unsere Stadt!“, sagte Kaminsky. Auch zukünftig werde die Stadt den Steinheimer, den Großauheimer und den Wochenmarkt in der Innenstadt wohlwollend begleiten und das Gespräch mit den Organisatoren suchen, um herauszufinden, wie sie weiter unterstützen könne.
Fröhliche Ostern in Hanau
Zahlreiche Veranstaltungen und spezielle Angebote während der Feiertage in der Brüder-Grimm-Stadt
Wer zu Ostern nicht auf Reisen ist, hat keinen Grund, Trübsal zu blasen: Die Hanau Marketing Gesellschaft (HMG) mit ihrer Reihe „Hanau für Dich“, ihre Partner und weitere Veranstalter sorgen dafür, dass es an den Feiertagen nicht langweilig wird in der Brüder-Grimm-Stadt. ...
Natürlich lohnt sich am Ostersamstag ein Besuch in der Innenstadt besonders. Nicht nur wegen des Wochenmarkts, der mit dem beginnenden Frühling jetzt wieder das pralle Marktangebot bietet. Vom farbenprächtigen Osterstrauß über Leckereien für das Festmahl bis zu internationalen Spezialitäten bietet einer der größten und schönsten Wochenmärkte Hessens wieder alles, was Leib und Seele erfreut. Und das Treffen mit Bekannten samt Schwätzchen gibt es gratis dazu.
Der Einzelhandel lockt am Samstag nicht nur mit bunt bemalten Ostereiern, die gratis an die Kunden verteilt werden, sondern auch mit speziellen Angeboten. Zum Beispiel in der Rosenstraße, wo zur „Großen Feier-Ei“ eingeladen wird. Verschiedene Aktionen warten auf die Besucher, und selbst der Osterhase soll sein Kommen zugesagt haben. Die Jüngsten dürften sich auch über das Forum-Maskottchen „Forino“ freuen, das am Samstag durch das Einkaufszentrum am Freiheitsplatz bummeln wird und manche Überraschung parat hält.
Für alle, die noch kein Ostergeschenk haben oder gern auf Schnäppchenjagd gehen, hat die Hanau Marketing GmbH ein besonderes Angebot parat. In ihrem Service-Center Hanau aufLADEN, Nürnberger Straße 31-33, erhält man am Samstag beim Kauf eines „Grimm-Schecks“ im Wert von 50 Euro ein zusätzliches Plus von zehn Prozent, so dass das Einkaufsguthaben auf insgesamt 55 Euro steigt. Den „Grimm-Scheck“ kann man bekanntlich in zahlreichen Geschäften und Gastronomiebetrieben in der ganzen Stadt einsetzen. Ein prima Last-Minute-Geschenk also, mit dem man zugleich Hanaus Handel und Gewerbe unterstützt.
Auch an den Feiertagen selbst lohnt sich ein Blick in den Hanauer Veranstaltungskalender. Am Ostermontag, 1. April, bietet die Tourist-Information zum Beispiel ab 14 Uhr einen „Osterspaziergang durch die Innenstadt“ an. Entstehung und Entwicklung der Alt- und der Neustadt stehen dabei im Mittelpunkt. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich. Ebenfalls am Ostermontag, 11 Uhr, kann man ein besonderes Hanauer Schmuckstück in Augenschein nehmen, wenn der Förderverein zur Führung durch das historische Karussell im Kurpark Wilhelmsbad einlädt. Auch hier wird um eine vorherige Anmeldung gebeten (Details im Veranstaltungskalender der Stadt im Internet). Ab 13 Uhr dreht sich dann das Karussell für alle und startet in die diesjährige Saison. Und natürlich lohnt sich auch ein Besuch in den verschiedenen Hanauer Museen mit ihren Dauer- und Sonderausstellungen.
Die ganze Familie ist Ostermontag eingeladen, wenn das Licht- und Luftbad an der Kinzig mit einem großen Familienfest neu eröffnet wird. Ein buntes Programm für Groß und Klein gibt es traditionell am Ostermontag im Wildpark „Alte Fasanerie“. Von 10 bis 13 Uhr wird hier zur „Hasen-Suchrallye“ eingeladen, bei der es viel zu entdecken und manches Rätsel zu lösen gilt. Auf der Festwiese gibt es Aktionsstände für Kinder, am Waschbärengehege liest Monika Dries spannende Geschichten, und die Förderkreismitglieder laden zu Kaffee und Kuchen ein.
Wer nicht nur an den Ostertagen fit bleiben will, sollte übrigens auf die Angebote des „Gesundheitstalk“ achten, die an jedem letzten Donnerstag im Monat vom Verein „Gesundes Hanau“ und dem Kulturforum veranstaltet werden. Am Donnerstag, 28. März, geht es diesmal ab 18.30 Uhr im Kulturforum um das Thema „Rückengesundheit“ und die japanische Methode „Sotai“, mit der Schmerzen gelindert werden können. Der Eintritt ist frei.
Die komplette Übersicht über alle Veranstaltungen gibt es unter www.hanau.de im Veranstaltungskalender der Stadt. Hier sowie unter www.hanau-erleben.de kann man auch einen Jahresplaner mit allen Angeboten der HMG-Veranstaltungsreihe „Hanau für Dich“ herunterladen. Die Reihe wird gefördert von der Sparkasse Hanau, den Stadtwerken Hanau und aus Mitteln des hessischen Landesförderprogramms "Zukunft Innenstadt“.
„Kunst schafft Individualität in der Innenstadt“
Neue Skulptur am Freiheitsplatz schlägt den Bogen zu Kurt Cobain
Seine amtliche Bezeichnung ist wenig poetisch Freiheitsplatzkreisel, doch viel bekannter ist er unter seinem Pseudonym Kurt-Cobain-Kreisel. Auch wenn das Rondell zwischen Nordstraße und Freiheitsplatz so nicht offiziell heißt, wird er in der Hanauer Stadtgesellschaft häufig so bezeichnet. ...
Mit einem neuen Projekt, das die Galeristin und Künstlerin Marion Sulzmann jetzt anlässlich ihrer Galerie-Neueröffnung zusammen mit Martin Hoppe, Leiter des Fachbereichs Kultur, Stadtidentität und Internationale Beziehungen, initiiert hat, erhält die an den weltbekannten Musiker erinnernde Benennung neuen Auftrieb. Eine knapp drei Meter hohe Skulptur des Bildhauers Achim Ripperger verleiht dem Platz seit wenigen Tagen neue Strahlkraft. Mit ihrem Titel „In Bloom“ ist die Skulptur auch als Hommage an den gleichnamigen Song der Band Nirvana, deren Frontmann Kurt Cobain war, zu verstehen.
Oberbürgermeister Claus Kaminsky ist sehr angetan von dieser jüngsten Aktion der tatkräftigen Galeristin. „Kunst und Kultur im öffentlichen Straßenraum sind von immenser Bedeutung, denn sie leisten einen wichtigen Beitrag für die Lebensqualität und Individualität unserer Innenstädte.“ Solche Akzente würden einen spürbaren Unterschied machen und so die Verweilqualität in der City erhöhen. „Von einer höheren Besucherfrequenz profitiert wiederum der Handel. Am Ende profitieren alle davon.“
Auf solche Win-win-Situationen setzt die Hanau Marketing GmbH (HMG) mit ihrem Stadtentwicklungsprogramm Hanau aufLADEN, um gegen den anhaltenden Strukturwandel im Einzelhandel und drohende Leerstände anzusteuern. Der OB hebt die konsequenten Anstrengungen der HMG hervor, die seit 2019 mit diesem Programm gezielt neue Ladenkonzepte in die Stadt holt, sich um Bestandshandel und -Gastronomie kümmert und eine Reihe Aktivitäten auflegt, um die Aufenthaltsqualität weiter zu steigern. „Die Platzierung von Kunst im öffentlichen Raum schaffe nicht nur kulturelle Anziehungspunkte, sondern stärkt auch das Gemeinschaftsgefühl und die Identifikation mit der Stadt.
In der Galeristin Marion Sulzmann, die unter dem Namen Mari Arp auch selbst als Kunstschaffende wirkt, hat die HMG erneut eine „Komplizin“ gefunden, die das Bestreben der Innenstadtbelebung durch neue Konzepte unterstützt. „Der Handel braucht neue Nachbarn“, fasst Daniel Freimuth, Geschäftsführer der HMG, die Idee zusammen, auf die die Galerie-Erweiterung samt des davor liegenden Kunst-Kreisels „absolut einzahlen.. Nicht jedes leerstehende Ladengeschäft kann und muss wieder durch Einzelhandel genutzt werden. Konzepte wie das der Galerie zeigen, wie die lebendige und attraktive Innenstadt aussieht.“ Deshalb seien Kunstprojekte schon seit geraumer Zeit Bestandteil von Hanau aufLADEN. Die HMG betrieb nicht nur den KunstKaufLADEN Tacheles, sondern realisierte auch große Kunstwerke an der Fassade des Parkhauses Am Forum sowie auf dem Belag der Salzstraße – bis heute Blickfänge in der Innenstadt.
Mit der Skulptur, die nicht nur ästhetisch beeindruckt, hat der Verkehrsknotenpunkt einen Blickfang erhalten, der zum Innehalten animiert. Dabei sollen die drei Figuren in der Skulptur die vielfältigen Möglichkeiten der persönlichen Ausrichtung und Entwicklung symbolisieren. „Sie stehen für die Natur in uns, die sich entfaltet und aufblüht – ein Thema, das nicht nur zeitlos ist, sondern auch eine direkte Verbindung zur Persönlichkeit von Kurt Cobain herstellt“, so Martin Hoppe, der das Projekt von Anfang an auf Seiten der Stadt begleitet hat.
Unterstützt wurde das Kunstprojekt durch einige weitere Akteure, darunter der Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service, der Fachbereich Planen, Bauen und Umwelt der Stadt Hanau, dem Ortsbeirat Hanau-Innenstadt sowie die Stiftung der Sparkasse Hanau.
Geprobt wird jetzt in der Hanauer Innenstadt
Brüder Grimm Festspiele beziehen neue Räume und stellen Gewinnerduo des Autorenwettbewerbs vor
Noch wirken sie leer, die neuen Probenhallen der Brüder Grimm Festspiele. Die drei Hallen in der Hanauer Nußallee, in denen früher eine Autolackiererei untergebracht war, wurden umgebaut, mit einem Tanzboden versehen und als Probenräume für die Festspiele hergerichtet. Jetzt ist erst einmal Ruhe vor dem Sturm: Ab nächster Woche zieht das Musical-Ensemble der Festspiele ein und probt täglich für „Die Gänsemagd“, eine Woche später folgt auch das Schauspiel-Ensemble. ...
„Endlich haben die Festspiele einen zentralen Ort in der Innenstadt, an dem kontinuierlich geprobt werden kann und wo der künstlerischen Kreativität freien Lauf gelassen werden kann“, sagt Claus Kaminsky, Oberbürgermeister der Stadt Hanau. „Ich bedanke mich an dieser Stelle bei allen Beteiligten, die dieses Projekt möglich gemacht haben. Der gute Kontakt zum Eigentümer der Hallen, Wilhelm Oschwald und dem (Unter)-Vermieter Lutz Hanus von digitalnaturals*, sowie die großzügige Spende des Hanauer Unternehmens Dunlop Tech GmbH haben das Projekt maßgeblich vorangebracht“, so der Oberbürgermeister weiter.
Auch der Intendant der Brüder Grimm Festspiele, Frank-Lorenz Engel, zeigt sich dankbar und betont die Bedeutung der neuen Probenräume für den Festspielbetrieb: „Ab April proben wir parallel von morgens bis abends an sechs Tagen in der Woche für unsere Inszenierungen. Dass wir jetzt einen zentral gelegenen Ort im Stadtzentrum haben, erleichtert die Sache sehr. Außerdem proben jetzt das Musical- und Schauspielensemble direkt nebeneinander.“
Gewinnendes Autorenduo vorgestellt
In den neuen Probenräumen stellten die Festspiele auch die Gewinner des vierten nationalen Autorenwettbewerbs vor. Für „Der gestiefelte Kater“ wurde im letzten Jahr ein bundesweiter Autorenwettbewerb ausgeschrieben. Die fünfköpfige Jury bestand aus Stefan Vögel (Autor), Anja Del Caro (Chefdramaturgin Hamburger Kammerspiele), Rebecca Reuter (Dramaturgin Staatstheater Mainz), Dieter Gring (Schauspieler und Autor) und Gerhard Kämpfe (Intendant Kurt-Weill-Fest Dessau). Nach Sichtung der 18 Einsendungen entschied sich die Jury für die Neuinterpretation des Autorenduos „Die Köbris“, Anja Kömmerling und Thomas Brinx.
Die Jury begründete ihre Entscheidung so: „Die dargestellte Szenenfolge zeichnet die ursprüngliche Geschichte der Brüder erzählerisch stringent nach und verknüpft sie zugleich mit neuen, phantasievollen Elementen, wie z.B. den beiden mechanischen Musikern. Die im Original passive Rolle der Prinzessin wird zeitgemäß interpretiert und zu einer aktiv handelnden und selbstbewussten jungen Frau erweitert.“
Das Gewinnerduo wurde bereits mehrfach für seine Arbeiten in Film und Fernsehen ausgezeichnet. Mit dem Auftrag der Festsiele betreten Kömmerling und Brinx erstmals die Theaterwelt. Die Autoren erklären dazu: „Das Märchen steckt schon von Haus aus so voller genialer Einfälle, dass es uns fast fahrlässig erschienen wäre, uns zu weit vom Original zu entfernen. Hauptsächlich ist es uns darum gegangen, die anderen Rollen zu stärken, vor allen unsere Hauptfigur, Fridolin, den jüngsten Müllersohn, der den Kater erbt und damit anfangs gar nicht glücklich ist. Außerdem war uns eine starke Frauenfigur wichtig, und so haben wir die passive Prinzessin aus dem Märchen in eine aufmüpfige, energische, voller Ideen steckende, junge Frau verwandelt, die ebenso wie Fridolin für ihre Träume kämpft.“
Festspiele schreiben auch Schreibwettbewerb für jedermann aus
Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Benefizgala „Open Stage“ ruft die Moderatorin des Abends, Claudia Brunnert, zu einem lokalen Schreibwettbewerb auf. Bis zum 10. Mai 2024 kann sich jeder mit einem selbst geschriebenen Märchenstoff bewerben. Das kann Prosa, Lyrik oder eine andere Textform sein, maximal 2 Seiten lang. Eine interne Jury wählt die fünf besten Einsendungen aus. Hieraus können dann alle Interessierten im Juni über den Siegerbeitrag abstimmen. Der Gewinnerbeitrag wird dann am 8. Juli 2024 im Rahmen der Open Stage von Schauspielerinnen und Schauspielern auf der Bühne vorgetragen.
Karten für alle Vorstellungen sind online über die Website der Festspiele, bei Frankfurt Ticket, im Hanau Laden (Am Freiheitsplatz 3, 63450 Hanau) sowie an allen weiteren Vorverkaufsstellen erhältlich. Weitere Informationen sowie das detaillierte Programm gibt es unter www.festspiele-hanau.de.
Service-Center Hanau aufLADEN baut Angebot aus
Hanauer Bürgerinnen und Bürger kommen ab sofort noch einfacher und entspannter an kostenlose gelbe Säcke, Müllsäcke für Restmüll, Laubsäcke sowie den Abfallkalender. Neben der Abholstation an der Infothek des Rathauses bietet ab sofort auch das Service- Center Hanau aufLADEN in der Nürnberger Straße 31-33 diesen Service an. Der besondere Vorteil sind die längeren Öffnungszeiten (Montag bis Samstag von 10 bis 18 Uhr). ...
Das von der Hanau Marketing GmbH betriebene Service-Center bietet noch viel mehr, macht das Einkaufen oder Bummeln in Hanaus Innenstadt einfacher und bequemer und ist erste Anlaufstelle für Einkaufswillige und Besucherinnen und Besucher der Stadt. Zum Angebot gehören Einkauf- und Gepäckaufbewahrung, Geschenke-Einpackservice, Bollerwagenverleih und kostenfreie Trinkwasserstation sowie die 75 Quadratmeter große Ravensburger-Spielewelt für Kinder zwischen drei und zehn Jahren. Mit dem Spielehersteller wurde ein buntes und vielseitiges Spielareal eingerichtet, in dem sich die Kinder austoben können, während die Eltern entspannt die nächsten Einkäufe angehen.
Außerdem ist das Service-Center Hanau aufLADEN auch die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um den Grimmscheck, der in Hanau an mehr als 150 Akzeptanzstellen als Zahlungsmittel genutzt werden kann. Der Stadtgutschein ist dort selbstverständlich auch erhältlich.
Seit Februar „wachsen und gedeihen“ im Service-Center, das mit Mitteln des Bundesförderprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) gefördert wird, neue kleine Labels, Start-ups und Manufakturen im sogenannten „Gewächshaus der Ladenkonzepte“. 13 Stadtgewächse stellen aktuell auf rund 100 Quadratmetern ihre Produkte vor.
Neue Praxis für Kieferorthopädie im Chariseum in Wolfgang
Seit wenigen Wochen gibt es im Pioneer Park in Hanau-Wolfgang eine neue Praxis für Kieferorthopädie. Oberbürgermeister Claus Kaminsky besucht „Hanau Smiles“ auf Einladung der Gründerinnen Dr. med. dent. Joana Dippmann und Dr. med. dent. Caroline Becker. ...
Die zwei Frauen haben im Januar im ersten Stock des sogenannten „Chariseum - Zentrum für Gesundheit, Schönheit und Lifestyle" in der Maria-Montessori-Allee 2 ihre neue Praxis mit rund 370 Quadratmetern Fläche eröffnet. Sie führten ihren Gast durch die großzügigen Räume des renovierten Altbaus mit Platz für sechs bis acht Behandlungszimmer, Wartezimmer, Aufenthaltsräume, Röntgenraum, Büros und einem eigenen Labor – alles hell, modern und einladend eingerichtet. „Wir verfügen über Einzelbehandlungszimmer und ein eigenes Labor, in dem unsere Zahnspangen hergestellt werden“, erläutert Dr. Caroline Becker. „Da wir noch weitere Behandlungszimmer zur Verfügung haben, planen wir in der Zukunft den Personalstamm noch zu erweitern und weitere Kolleginnen und Kollegen einzustellen“, ergänzt Dr. Joanna Dippmann. Ihre Kundschaft bestünde nicht nur aus Kindern und Jugendlichen, die eine Spange benötigen, sondern zunehmend auch aus Erwachsenen, die sich die Zähne richten lassen, um wieder unbesorgt lächeln zu können, berichten die beiden.
Die Ärztinnen sind vor rund einem Jahr von Frankfurt nach Hanau gezogen, weil die Brüder-Grimm-Stadt ihnen sowohl bezahlbaren Wohnraum als auch die Möglichkeit zur Eröffnung einer eigenen Praxis geboten hat. „Da wir jetzt beide mit unseren Familien in Hanau wohnen, haben wir sehr kurze Wege zur Arbeit“, berichtet Becker, „das erhöht natürlich die Lebensqualität!“. Von dem Projekt Chariseum im Pioneer Park Hanau hatten die Frauen vor rund zwei Jahren erfahren. „Wir fanden das hochspannend und haben sofort Kontakt aufgenommen und das Gebäude besichtigt“, erinnert sich Dippmann. „Damals sah alles noch sehr heruntergekommen aus, aber wir haben das Potential erkannt und sind heute froh, dass wir uns so entschieden haben!“ Im Chariseum schätzen die beiden Zahnärztinnen auch die Nähe zu den Kolleginnen und Kollegen: „Unser Fachgebiet überschneidet sich mit dem der Logopädie und auch mit der künftigen Physiotherapie. Wir schätzen die interdisziplinäre Zusammenarbeit hier im Haus sehr“, erläutert Becker.
„Neue Fachärzte sind für Hanau immer eine gute Nachricht. Sie erweitern mit ihrer neuen Praxis das medizinische Versorgungspektrum um eine weitere Facette und bieten einen wichtigen Service für Menschen aus Hanau und der Region. Es freut mich sehr, dass Sie sich entschlossen haben sich in Hanau sowohl beruflich als auch privat niederzulassen. Das spricht für unsere Stadt!“, sagte Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Für die Zukunft wünschte er viel Erfolg und gutes Gelingen.
Im Pioneer Park Hanau – einem ehemaligen Kasernengelände der US-Armee - entstehen auf einer Fläche von 50 Hektar derzeit 1.700 Wohneinheiten für rund 5.000 Menschen. Ein Teil des modernen Quartiers ist das "Chariseum – Zentrum für Gesundheit, Schönheit und Lifestyle". Die Projektgruppe "Kuffler+Henkel+Keck" hat das ehemalige Kasino und die Gebäude mit dem Namen "Bruder 1 und 2" erworben. Sie sind Teil der zehn denkmalgeschützten, gleichförmigen ehemaligen Kasernengebäude entlang der Aschaffenburger Straße. Neben einem Hotel entsteht hier "serviceorientiertes Wohnen" und im Bruder 1 das "Chariseum". Zudem wurde ein separater Neubau errichtet: Auf 300 Quadratmetern befindet sich hier die neue Hausarztpraxis "Avismed".
Rund 90 Prozent der Flächen im Chariseum sind bereits vermietet. Davon sind Logopädie, Allgemeinmedizin, Augenheilkunde, Osteopathie, Kieferorthopädie und zwei psychotherapeutische Praxen sowie die ASB-Tagespflege und ein Friseursalon bereits im Betrieb. Weitere Praxen werden in den kommenden Monaten folgen, wie beispielsweise eine große physiotherapeutische Praxis, eine Dermatologie, ein Hörgeräteakustiker, ein Optiker und ein großzügiger Wellness-Bereich.
Schlüsselübergabe an die Stadt: Kaufhof in Hanau leuchtet bunt
Immobilie jetzt im Eigentum der Stadt / Fassadeninszenierung hat begonnen / Namensfindung durch Bürgerbeteiligung gestartet
Mit einer effektvollen Neugestaltung des Kaufhof-Gebäudes begleitet die Stadt Hanau den offiziellen Erwerb der Immobilie. Bei der symbolischen Schlüsselübergabe öffnete Oberbürgermeister Claus Kaminsky heute zum ersten Mal die Tür der neuesten städtischen Immobilie. Wie das Haus am Marktplatz heißen soll, können die Bürgerinnen und Bürger ab heute mitbestimmen. ...
„Mit der heutigen Übergabe des Kaufhof-Gebäudes in unsere Hände starten wir eine neue Phase unserer Innenstadt-Entwicklung, mit klaren Zielen, in Eigenregie und voller Tatendrang. Wir werden das Gebäude von der ersten Stunde an neu präsentieren. Nach über einem Jahr an Planungen und Verhandlungen geht es jetzt richtig los“, freut sich Oberbürgermeister Claus Kaminsky auch über die Geschwindigkeit, mit der die Entwicklungen rund um die Immobilie voranschreiten. Denn vor knapp einem Jahr, am 13. März 2023, gab der Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzern die Schließung von 50 Filialen, darunter auch die in Hanau, bekannt. Noch am selben Tag erklärte Kaminsky damals, dass die Stadt das Gebäude übernehmen wolle.
Für den Kaufpreis von 25 Millionen Euro wurde das 16.000 Quadratmeter große Gebäude nun, gerade mal 372 Tage später, von der KH Hanau S.C.S. aus Luxemburg übernommen. Fördermittel bezieht die Stadt aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (1,2 Millionen Euro) und vom Land Hessen („Zukunft Innenstadt“; 625.000 Euro). Rund 40 Millionen Euro wird die etagenweise Sanierung des Gebäudes laut aktueller Planung kosten. Das große Ziel: Das Gebäude so schnell wie möglich für die Öffentlichkeit zugänglich machen und „das in hoher Qualität in der Gestaltung und Nutzung “, so Stadtentwickler und Geschäftsführer der BauProjekt Hanau GmbH, Martin Bieberle. Schon im Herbst 2024 soll das Erdgeschoss eröffnet werden und eine Mischung aus Handel, Kultur und Begegnungsstätte bieten.
„Wir arbeiten weiter an der Zukunftsfähigkeit unserer Innenstadt. Da ist es sehr gut, dass das Gebäude grundsätzlich in gutem Zustand ist und vor allem eine hohe Transformationsfähigkeit mitbringt. So wird es auch in 50 und 100 Jahren noch ein Stück Stadt für nachfolgende Generationen abbilden“, wirft Kaminsky einen Blick auf die Zukunft der Innenstadt-Immobilie.
Namenswettbewerb mit Bürgerbeteiligung
Welchen Namen das Gebäude tragen wird, darüber können die Hanauer Bürgerinnen und Bürger ab sofort mitentscheiden. Aus mehr als 250 Einsendungen, die über die Website https://hanauaufladen.jetzt/kaufhof/ oder bei der Bürgerversammlung im Oktober eingereicht wurden, haben ein Expertengremium sowie der Kaufhof-Beirat sechs Vorschläge für die Auswahl-Runde nominiert. Zur Auswahl stehen: HU am Markt, Stadthof Hanau, MarktZwei, Agora Hanau, Das Viertel am Markt und Kosmopol Hanau.
Die Abstimmung findet über die Internetseite https://hanauaufladen.jetzt/kaufhof/ statt. Im April sollen dann sowohl der neue Name als auch das dazu passende Logo der Öffentlichkeit präsentiert werden.
„Es sind sechs sehr spannende und interessante Vorschläge in die Endrunde der Abstimmung gekommen. Die Kreativität und das Engagement der Bürgerschaft haben uns alle begeistert“, so der Oberbürgermeister. Er unterstreicht aber auch: „Der Name, der es am Ende wird, wird nicht allen gefallen. Das liegt in der Natur der Dinge bei einer so subjektiven Frage. Und so war es auch beim Forum Hanau. Klar ist: Der Name muss auf verschiedenen Ebenen funktionieren und unterschiedlichste Nutzungen abdecken.“
Effektvolle Inszenierung des Gebäudes
Für Kreativität ist auch der Dienstleister satis&fy bekannt, der im Auftrag der BAUprojekt Hanau GmbH die Inszenierung des Gebäudes übernimmt. Die Folierung des Erdgeschosses wurde pünktlich zur Schlüsselübergabe fertiggestellt und präsentiert das Gebäude vom ersten Tag im städtischen Besitz an im neuen Gewand.
Als Spezialist für Live-Kommunikation und Markenerlebnisse von internationalem Rang und Renommee arbeitete satis&fy regelmäßig mit Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund zusammen, begleitet die Olympischen Spiele seit 2004 und inszeniert Konzertevents von Künstlern wie CRO, Hans Zimmer oder Wincent Weiss. Kunst- und Kulturprojekte wie die Luminale oder die Milan Design Week setzen für ihre Inszenierungen auf die Expertise von satis&fy.
Für die Neugestaltung des Kaufhof-Gebäudes ließ sich das Team des in Karben (Wetterau) sitzenden Unternehmens vom unverkennbaren Stil des Kaufhauses sowie der Geschichte der Stadt Hanau inspirieren: Klare Farben, einfache Formen und Linien sowie das reduzierte Design der Erdgeschossgestaltung würdigen den Bauhausstil. Dieser wurde in den 1920er Jahren, also vor 100 Jahren, vom damals amtierenden Oberbürgermeister Dr. Kurt Blaum ganz bewusst im Kontrast in die bestehenden Bauformen der Innenstadt eingebracht. Auch nach der Zerstörung des Warenhauses wurde beim Neubau 1957 an der aktuellen Stelle mit zeitgemäßer moderner Architektur ein wichtiger städtebaulicher Akzent gesetzt.
„Neben der Herleitung über die Geschichte des Gebäudes wollen wir auch ganz bewusst den heutigen Charakter der Stadt mit in die Gestaltung einfließen lassen“, so Nico Ubenauf, CEO von satis&fy. „Hanau lebt und steht für Diversität, ist kreativ und bunt. Im Konzept der Schaufenstergestaltung soll die Vielfalt, für die Hanau steht, in einer besonders modernen Form der Bauhausgrafik dargestellt werden“, erklärt der Spezialist für effektvolle Präsentation.
In den kommenden Wochen wird die Fassadengestaltung auch über die anderen Geschosse weitergeführt. Das Gebäude wird sich künftig unter anderem zu unterschiedlichen Anlässen, Jahres- und Tageszeiten durch innovative Lichtinstallationen anders präsentieren und darstellen. Und noch vor dem Sommer sollen die markanten Kaufhof-Logos an der Fassade mit dem neuen Namen und Logo ersetzt werden.
Weitere Informationen zum Projekt sowie ein Registrierungsformular für Mietinteressierte sind im Internet unter https://hanauaufladen.jetzt/kaufhof/ zu finden.
„Es ist toll, Sie hier in Hanau zu haben“ Oberbürgermeister Claus Kaminsky begrüßt vier Neueröffnungen in der Innenstadt
Die Entscheidung, in der Brüder Grimm-Stadt ihr Geschäft zu eröffnen, fiel ihr einfach, sagt Nadine Bergel-Dunkel, Inhaberin des Modegeschäfts „Stilecht“ in der Rosenstraße 8: Das tolle Angebot durch die Hanau Marketing GmbH, sich in der Innenstadt auszuprobieren, war genauso überzeugend wie das Ladenlokal selbst („fantastisch und vielseitig“). Zwei Geschäfte betreibt sie bereits in Seligenstadt, eines für Kleidung und eines für Schuhe. In Hanau bietet sie aus beiden Läden das Beste an. „Vor allem die Beratung ist in einem inhabergeführten Geschäft ein Alleinstellungsmerkmal“, antwortet die gebürtige Hanauerin auf die Frage nach ihrem Erfolgsrezept. „Es ist toll, Sie hier in Hanau zu haben und ich freue mich sehr, dass Sie unsere Innenstadt mit Ihrem bunten und eleganten Mode-Angebot bereichern“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Als Willkommensgeschenk überreichte er eine Urkunde über einen im Staatspark Wilhelmsbad gepflanzten Baum.
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„Ästhetik ist meine Leidenschaft, ich habe schon immer einen Hang dazu gehabt“, berichtet die Hanauerin Kübra Artug. In der Nürnberger Straße 39 hat sie die medizinisch-ästhetische Praxis „Art aestethics“ eröffnet. Von Faltenbehandlung, Lippenvolumen bis Haarausfall werden apparative und nicht-apparative Behandlungen durch ärztliches Personal mit entsprechender Ausbildung in medizinischer Ästhetik durchgeführt. Die Kundschaft nehme das Angebot gut an: „Die Resonanz ist sehr positiv. Wir haben bereits Stammkunden für uns begeistern können“, berichtet Artug, deren Familie seit 50 Jahren in Hanau ansässig ist. „Man merkt Ihre Leidenschaft schon in dem Augenblick, in dem man ihre Praxis betritt“, gratuliert der OB zur Eröffnung.
Über Behandlungen ganz anderer Art informierte sich der OB bei seinem Geschäftsbesuch bei Jose Alvarez. Er betreibt in der Krämerstraße 6 die Lederwerkstatt „Luneta“. Der Feintäschner arbeitet seit rund zehn Jahren in Hanau, nun ist der Spanier in die neue Ladenfläche umgezogen. „Etwas kleiner und viel heller“, erklärt Alvares. Oberbürgermeister Kaminsky kennt die Arbeit des Spaniers gut: „Mein Portemonnaie ist von Ihnen und meine Schreibtischunterlage auch. Ihre Arbeit hat hohe Qualität.“ Jedes Produkt wird von Alvares in Handarbeit hergestellt und ist ein Unikat. „Ich möchte, dass sich meine Produkte durch schlichte und zeitlose Schönheit, hohe Qualität und Langlebigkeit auszeichnen.“ Davon können sich seine Kundinnen und Kunden jederzeit selbst überzeugen, denn die Werkstatt befindet sich ganz bewusst prominent platziert im Laden. „Kürzlich hat ein Kunde mir gesagt, dass er den ganzen Tag zuschauen könnte, wie ich das Leder verarbeite“, lacht er.
Die strategisch gute Lage und das Potenzial, die Gemeinschaft zu bereichern, indem neue Niederlassungen eröffnet werden, nennt Patrick Steiger, Operations Manager Pepco Deutschland, als Gründe, in Hanau eine Filiale zu eröffnen. Pepco vertreibt europaweit Mode, Haushaltswaren, Dekoration und Spielwaren. Das rund 500 Quadratmeter große Geschäft liegt im ersten Obergeschoss des Forum Hanau. Oberbürgermeister Kaminsky übergab der Belegschaft das Willkommensgeschenk in Form einer Urkunde über eine Baumpflanzung im Staatspark Wilhelmsbad: „Es freut mich sehr, dass Pepco seinen Weg zu uns gefunden hat. Sehen Sie den in Ihrem Namen gepflanzten Baum als Einladung dafür, hier bei uns gut Wurzeln schlagen und wachsen zu können.“
„Vom kleinen Spezialbetrieb bis hin zu einem der größten europäischen Einzelhändler, von Mode bis zu ästhetischen Behandlungen – es ist die Vielfalt, das Bunte, Besondere und Lebendige, was Hanau auszeichnet. Genau dies spiegelt sich auch in den Geschäften unserer Innenstadt wieder. Ich freue mich über alle, die ich heute und in den vergangenen Wochen in unserer schönen Stadt empfangen konnte“, so der OB am Ende seiner Besuchsrunde.
Hanau regelt Nachfolge der Wirtschaftsförderung langfristig: Auf Erika Schulte folgt Andreas Kunz
OB bedankt sich bei Wirtschaftsförderin / Hanau wichtiger Industriestandort für Materialtechnik und Rechenzentren / „Schulte hat Strategien erarbeitet und verstetigt“ / Stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer folgt nach
„Als wir Erika Schulte für Hanau als Wirtschaftsförderin gewinnen konnten, stellte ich sie mit den Worten vor: ‚Man muss ihr Hanau nicht erklären.‘ Heute bescheinige ich ihr stolz, dass sie das Hanau-Gen hat“, sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky bei der Nachfolgevorstellung der Geschäftsführung der Wirtschaftsförderung Hanau GmbH (HWG). ...
Erika Schulte ist seit Gründung der Gesellschaft am 1. Januar 2010 Geschäftsführerin. „Bereits vor ihrer Berufung hat sie das Konzept dafür erarbeitet und ist seither mit großem Erfolg ihr unverwechselbares Gesicht und trägt viel zum positiven Image der Stadt bei“, so Kaminsky. Auf Erika Schulte folgt am 1. Januar 2025 Andreas Kunz, aktuell stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Hanau, der bereits drei Monate vor ihrem Ausscheiden die Arbeit bei der Wirtschaftsförderung aufnehmen wird.
„Wir haben 14 Jahre vertrauensvoll auf die fachkundige Unterstützung von Erika Schulte bauen können, daher blicke ich mit großer Freude auf die für die Stadt Hanau geleisteten Erfolge zurück. Unser Wirtschaftsstandort hat sich unter ihrer Führung sehr gut entwickelt, sie hat Netzwerke in Hanau und weit darüber hinaus aufgebaut und gepflegt. Ohne Wohlstand gibt es keine Wohlfahrt und als Stadtkämmerer bin ich dankbar für stabile Gewerbesteuereinnahmen, die allen Bürgerinnen und Bürgern sowie der Stadtentwicklung zugutekommen“, so Kaminsky, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Wirtschaftsförderung GmbH ist. Er betont, dass die Wirtschaftsförderung einer Kommune im Gegensatz zu anderen Fachbereichen, Ämtern und Gesellschaften kein feststehender Begriff mit klar definierten Aufgaben sei, umso mehr Gestaltungsspielräume habe. „Diese füllt Erika Schulte in besonderer Weise aus. Wir haben gemeinsam Strategien entwickelt, einen Markenkern für unseren Wirtschaftsstandort erarbeitet und dies mit allen wichtigen Stakeholdern des Wirtschaftsstandortes besprochen und abgestimmt. Genannt seien die Materialtechnikstrategie und die Rechenzentrumsstrategie. Daraus leiten sich dann konkrete Projekte ab, wie beispielsweise die Entwicklung des Fraunhofer Science Parks mit der Ansiedlung des Fraunhofer-Institutes IWKS und der ALD Vacuum Technologies GmbH sowie die Ansiedlung von Rechenzentren“, so Oberbürgermeister Kaminsky, der über die Zusammenarbeit mit Diplom-Mathematikerin Erika Schulte hervorhebt: „Sie hat Strategien entwickelt und verstetigt. Die Umsetzung von Gestaltungsanspruch kann nur erfolgreich gelingen, wenn der politische Wille und fachliche Kompetenz zusammenwirken.“
Wirtschaftsstandort konsequent entwickelt
„Wirtschaftsförderin in meiner Heimatstadt zu sein ist für mich kein normaler ‚Job‘, sondern eine Herzensangelegenheit“, sagt Erika Schulte. „Es ist im wahrsten Sinne des Wortes sinngebend, an der Entwicklung der Stadt mitwirken zu können und ich bin Mitarbeitenden, Kolleginnen und Kollegen und insbesondere auch den politisch Verantwortlichen – allen voran Oberbürgermeister Kaminsky – sehr dankbar, dass wir alle gemeinsam den Wirtschaftsstandort in den vergangenen Jahren konsequent und positiv entwickeln konnten“, so Erika Schulte, die darauf hinweist, dass die kommenden Jahre insbesondere für produzierende Industrieunternehmen herausfordernd werden. „Stolz bin ich darauf, dass es in Hanau einen breiten Konsens zum Bekenntnis für diesen Industriestandort gibt. Dass wir mit Andreas Kunz eine Person gefunden haben, der ich fachlich und menschlich vertraue und welche die Arbeit nahtlos fortsetzt, sodass ich nahtlos übergeben kann, erfüllt mich mit Zufriedenheit“, betont Erika Schulte.
Neu im „Team Hanau“
Als neuen Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Hanau GmbH stellt Oberbürgermeister Kaminsky Andreas Kunz vor: „Auch ihn zeichnet aus, dass er als Diplomingenieur bei einem Hanauer Industrieunternehmen gearbeitet hat – er kennt die Hanauer Industrie mit ihrer Besonderheit, der Materialtechnik, somit auch ‚von innen‘ und kann auch inhaltlich-technisch auf Augenhöhe mit Unternehmensvertreterinnen und Vertretern sprechen. In all den Jahren als Oberbürgermeister bin ich ihm in seinen verschiedenen Funktionen beim bisherigen Arbeitgeber immer wieder begegnet. Andreas Kunz kennt viele handelnde Personen in Unternehmen, Institutionen, in Politik und Verwaltung und hat sich auch mit den Themen, die uns auf den Nägeln brennen, intensiv auseinandergesetzt, also den Themen, die uns auch in Hanau in den kommenden Jahren beschäftigen werden: Arbeitskräftemangel und Nachwuchs, sowie Nachhaltigkeit und Transformation unseres Industriestandortes.“
Andreas Kunz, seit 2009 stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Hanau, leitet den Bereich Unternehmensförderung, der die Bereiche International, Gründung, Nachfolge, Handel und Stadtentwicklung, Umwelt, Energie und Nachhaltigkeit umfasst. „Auf meinem bisherigen Berufsweg haben sich in kurzen Abständen immer wieder neue Herausforderungen und Themen ergeben, die ich immer gerne angenommen habe. Als ich auf die Wirtschaftsförderung angesprochen wurde, habe ich deshalb ohne zu zögern zugesagt und freue mich nun – ebenso wie Frau Schulte –, meiner Heimatstadt Hanau etwas zurückzugeben. Mir ist selbstredend bewusst, dass es sich um große Fußstapfen handelt, in die ich jetzt treten werde“, sagt Andreas Kunz. Der verheiratete Vater von drei Kindern startete seinen Berufsweg 1988 bei der Leybold AG, wechselte dann zur IHK Hanau, bei der er in verschiedenen Bereichen tätig war. „Sozusagen ‚nebenbei‘ war ich 16 Jahre lang Geschäftsführer des Hanauer Jungunternehmerverbandes der Wirtschaftsjunioren, zeitgleich führte ich für drei Jahre den Landesverband der Wirtschaftsjunioren Hessen. Ich freue mich, jetzt Mitglied des ‚Team Hanau‘ zu sein.“
Stadträtin Isabelle Hemsley, zugleich stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Wirtschaftsförderung GmbH, weist darauf hin, dass es „insbesondere für Schlüsselpositionen wichtig ist, Nachfolge und Übergang wohl überlegt, frühzeitig und transparent zu organisieren. Dies gelingt hier vorbildlich. Ich freue mich, dass Andreas Kunz bereits im Herbst startet und gemeinsam mit Erika Schulte und ihrem Team den Übergang für alle Beteiligten harmonisch gestalten kann. Den zukünftigen Geschäftsführer erwartet ein hervorragend bestelltes Feld“, so Stadträtin Hemsley.
„Andreas Kunz kann ich tatsächlich mit denselben Worten begrüßen wie seine Vorgängerin: Man muss ihm Hanau nicht erklären“, so Oberbürgermeister Kaminsky abschließend.
Heraeus und Stadt Hanau unterzeichnen Pachtvertrag für Photovoltaikanlage
Auf der sieben Hektar großen Pachtfläche entsteht eine große Photovoltaikanlage / Mit der Anlage bestätigen Heraeus und die Stadt Hanau ihr gemeinsames Engagement für Nachhaltigkeit und grüne Energie / Investition unterstreicht das Bekenntnis von Heraeus
Das Technologie- und Familienunternehmen Heraeus macht in Zusammenarbeit mit der Stadt Hanau einen bedeutenden Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Energieunabhängigkeit. ...
Heraeus plant, auf einer Freifläche am Rodenbacher Weg die Errichtung einer großen Photovoltaikanlage. Dies spiegelt das Engagement von Heraeus wider, grüne Energie zu einem Pfeiler seiner Standortentwicklung in Hanau zu machen. Der Magistrat der Stadt Hanau hat dem Pachtvertrag und der Aufstellung des Bebauungsplans für die Freifläche am Rodenbacher Weg zugestimmt und auch die Stadtverordnetenversammlung in ihrer gestrigen Sitzung.
„Das vorbildliche Handeln des Hanauer Traditionsunternehmens Heraeus unterstütze ich ausdrücklich. Der ökologische Einsatz am Standort passt sehr gut, da auch die Stadt viele Schritte auf dem Weg zur Klimaneutralität unternimmt. Auch aus ökonomischer Sicht passt das Vorhaben genau an dieser Stelle, denn die Freifläche ist weder für Wohnbebauung noch als Gewerbefläche geeignet“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky.
Heraeus hat bereits im vergangenen Jahr begonnen, alle geeigneten Dachflächen an seinem Standort in Hanau mit Photovoltaikanlagen auszustatten. Zusammen mit der neuen Freiflächen-Anlage am Rodenbacher Weg sollen diese ab 2025 rund neun Gigawattstunden Solarstrom jährlich erzeugen. Das entspricht etwa einem Fünftel des gesamten Stromverbrauchs des Standorts im Jahr 2023. Der erzeugte Strom wird direkt in den Heraeus-Standort eingespeist und verbraucht.
Das Unternehmen setzt sich dafür ein, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. „Ich freue mich, dass sich die Gruppe zu einem konzernweiten übergreifenden Ziel verpflichtet hat, ihre eigenen CO2-Emissionen bis 2030 zu reduzieren, um die globale Erwärmung im Einklang mit dem Pariser Abkommen auf 1,5°C zu begrenzen“, erklärte Jan Rinnert, CEO und Vorsitzender der Geschäftsführung der Heraeus-Gruppe. „Einen wichtigen Beitrag leisten dazu die PV-Anlagen an unserem Standort in Hanau und weltweit.”
Der Pachtvertrag umfasst rund sieben Hektar Fläche, die direkt an das Heraeus Gelände angrenzen. Die Flächen befinden sich im Eigentum der Stadt Hanau, liegen in einem Wasserschutzgebiet, so dass andere Nutzungen als für Grünflächen oder Photovoltaikanlagen nicht möglich sind. Die ersten Arbeiten haben bereits begonnen, darunter Rodungen, Ausgleichsmaßnahmen und notwendige Rückbauten. Baum- und Heckenpflanzungen sowie die Schaffung von Blühwiesen werden sicherstellen, dass die lokale Flora und Fauna erhalten bleibt. Die Fertigstellung ist für Ende 2024 geplant.
Heraeus bedient mit seinen Produkten zahlreiche Industrien und betreibt am Standort Hanau innovative Produktionsprozesse. Insbesondere die Verarbeitung und das Recycling von Edelmetallen sind energieintensiv. André Christl, Geschäftsführer der Edelmetallsparte Heraeus Precious Metals, ergänzt: “Die Photovoltaikanlage leistet einen wesentlichen Beitrag, unsere Emissionen zu reduzieren und damit unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Gleichzeitig können wir damit unsere Stromkosten deutlich senken.”
Die Planung und Umsetzung des Projekts wurden in enger Abstimmung mit den Behörden und der Stadt Hanau vorgenommen, um eine effiziente und umweltbewusste Nutzung der Fläche zu gewährleisten. Diese Kooperation spiegelt die gemeinsame Vision und das Engagement beider Seiten wider, zukunftsfähige und nachhaltige Energieoptionen zu schaffen.
„Kaufhof-Immobilie soll Leuchtturm der Innenstadt werden“
Stadt Hanau übernimmt Kaufhaus / Planänderung: Langfristige Baustelle soll vermieden werden / Renommiertes Event-Unternehmen als Entwicklungs-Partner / Pressekonferenz in neuem „Gewächshaus der Ladenkonzepte“
Auf das Ende der fast 100-jährigen Kaufhaus-Geschichte folgt in Hessens kleinster Großstadt Hanau Aufbruch. Der Mietvertrag der Kaufhof-Immobilie am Marktplatz in der Innenstadt ist am 31. Januar 2024 ausgelaufen, die Stadt kauft das Gebäude und entwickelt es nun in Eigenregie. ...
„Die Stadtentwicklung an diesem zentralen Platz in Hanau nehmen wir selbst in die Hand“, sagte Oberbürgermeister Claus Kaminsky im Rahmen der heutigen Pressekonferenz „Kaufhof geht. Stadt kommt.“ im neu eingerichteten „Gewächshaus der Ladenkonzepte“ des Service-Center Hanau aufLADEN in der Nürnberger Straße 31-33.
„Wir glauben an die Zukunftsfähigkeit unserer Innenstadt. Seit Jahren unternehmen wir immense Anstrengungen, um Einkaufserlebnisse und die Aufenthaltsqualität zu steigern. Sowohl der große Stadtumbau, der für Bürgerinnen und Bürger, Handel, Gastronomie und Dienstleiterinnen und Dienstleister mit großen Mühen verbunden waren, und das unter Federführung unserer städtischen Hanau Marketing GmbH bundesweit beachtete Stadtentwicklungsprogramm Hanau aufLADEN zeitigen Erfolge“, führt der OB aus. Von der vitalen Innenstadt profitiere die gesamte Stadt.
Mitte März 2023 hatte der Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzern die Schließung von mehr als 50 Filialen bekanntgegeben, darunter auch Hanau. Kaminsky hatte am gleichen Tag gesagt, dass die Stadt die Immobilie erwerben wolle, um an dieser zentralen Stelle in 1A-Lage der Stadt keine Brache entstehen zu lassen. „Das Haus ist für die Innenstadt von herausragender Bedeutung. Abzuwarten und tatenlos zuzusehen, was mit der Immobilie passiert, ist für uns keine Option. Jedes Jahr, das wir tatenlos verstreichen lassen, geht von diesem Quartier eine furchtbar traurige Nachricht aus“, gab der Oberbürgermeister die Marschrichtung vor.
Unter der Leitung von Stadtentwickler Martin Bieberle bereitete eine Experten-Runde aus internen und externen Fachleuten in wenigen Monaten die Antworten zu umfangreichen Fragen von Finanzierung über Bausubstanz, Denkmal- und Brandschutz und weiteren mehr auf. Am 16. Oktober 2023 beschloss die Hanauer Stadtverordnetenversammlung einstimmig über alle Parteigrenzen hinweg den Kauf der Immobilie. „Das unterstreicht nachdrücklich, dass die Innenstadt einen hohen Stellenwert für Hanau und die Stadtgesellschaft hat“, betont der Oberbürgermeister.
Die erste Planung sah vor, das Haus nach der Schlüsselübergabe am 1. Februar für eine baldige Zwischennutzung herzurichten und in dieser Zeit mögliche Nachnutzungen zu bewerten und zu planen. Das Haus sollte zwischen 2026 und 2028 geschlossen und umgebaut werden. „Wir haben uns bisherigen Planungen überarbeitet. Es bleibt dabei, dass wir das Haus schnellstmöglich beleben werden – und zwar noch in diesem Jahr. Neu ist, dass wir nach der Neueröffnung keine Großbaustelle haben werden, in denen das Gebäude nochmals für mehrere Monate komplett leer steht“, so Kaminsky.
Zu einer Startverzögerung kommt es aktuell durch die dritte Konzern-Insolvenz, da Galeria-Karstadt-Kaufhof das Haus nicht - wie Kauf-vertraglich festgehalten - „besenrein“ zum 1. Februar übergeben konnte. „Wir starten etwa in einem Monat mit den Arbeiten im Haus“, so Martin Bieberle, Geschäftsführer der städtischen BAUprojekt Hanau GmbH, die in einem strukturierten Verfahren mit Bürgerbeteiligung die Zwischen- undNachnutzung des Hauses erarbeitet. Die Schlüsselübergabe soll voraussichtlich am 1. März erfolgen.
Fassadengestaltung ab Frühjahr
„Bereits in wenigen Wochen, im März, spätestens April, werden die Bürgerinnen und Bürger erste Gestaltungselemente in den Schaufenstern und an der Fassade des Kaufhofs sehen. Wir werden das gesamte Gebäude sinnbildlich als Leuchtturm für unsere Stadt inszenieren – im Sinne der Transformationsfähigkeit des Gebäudes“, kündigt Kaminsky an.
„Die Innenstadt braucht Frequenz und neue Angebote, neue Nachbarn. Dabei ist die Kaufhof-Immobilie ganz grundsätzlich im Konzert mit anderen Leuchttürmen in der Stadt zu begreifen. Vom Congress Park Hanau CPH mit Tagungen und Großveranstaltungen und der Alten Kanzlei am Schlossplatz, in der wir urbane Kultur im öffentlichen Raum organisieren, über das Kulturforum, das für Allgemeinbildung und Lernen steht, und dem geplanten Zentrum für Demokratie und Vielfalt bis hin zum Service-Center Hanau aufLADEN bieten wir diese Angebote, die andere Anreize für einen Innenstadtbesuch setzen“, so Bieberle. Kaufhof müsse sich in dieses Bild einfügen. Bieberle: „Diese neuen Angebote sollen sich möglichst nicht gegenseitige Konkurrenz machen. Darauf werden wir achten.“
Für die Fassadengestaltung hat die Stadt die renommierte Firma satis&fy mit Sitz in Karben in der Wetterau gewonnen, die weltweit für außergewöhnliche Umsetzungen kleiner und großer Veranstaltungen wie etwa Olympische Spiele und Fußball-Weltmeisterschaften steht. „Hanau ist mutig und durchsetzungsstark. Die Türen stehen offen, die Diskussionen sind lebhaft und klug – das imponiert mir. Das Haus für die Stadt, für die Bürgerinnen und Bürger mit entwickeln zu können, ist eine spannende und große Aufgabe. Ja, dieses Gebäude wird ein Leuchtturm“, so Vorstandvorsitzender Nico Ubenauf. Die detaillierte Planung für Erdgeschoss, Schaufenster- und Fassadengestaltung soll im April vorliegen. Als erstes geht es darum, dass Erdgeschoss in einer Zwischenlösung für die Hanauerinnen und Hanauer und Gäste der Stadt zu öffnen. Und entgegen der bisherigen Planung könnte diese kreative Zwischennutzung auch länger dauern als zwei Jahre.
Der Preis für die Kaufhof-Immobile (16.000 Quadratmeter Grundfläche) beträgt 25 Millionen Euro, die Stadt rechnet mit etwa 40 Millionen Euro Umbaukosten. „Ich freue mich sehr, dass unser Nachtragshaushalt dieser Tage vom Regierungspräsidium Darmstadt bestätigt worden ist. Damit sind unserseits alle Voraussetzungen für den Übergang der Immobilie an die Stadt Hanau gestellt“, so Kaminsky. Am Montag dieser Woche hatte die Stadtverordnetenversammlung – erneut einstimmig – zudem die Ausschreibung für die Suche nach einem Generalplaner beschlossen. Dieser soll die Kernsanierung und alle damit zusammenhängenden Schritte steuern.
„Auch wenn wir erst im März in das Gebäude kommen, um über weitere Bestandsaufnahmen zur weiteren Planung zu sprechen, tut das unserer Freude keinen Abbruch. Bestärkt werden wir in unserer Haltung und unserer Entscheidung auch durch den Blick in andere Kaufhaus-Städte. Wir sind auf dem richtigen Weg“, so Oberbürgermeister Kaminsky. Zum Spannungsfeld zwischen „Mühe und Freude“ stehe Hanau nun vor „hochkomplexen Aufgaben“, zu seien etwa Brand- und Denkmalschutz sowie Tragwerkplanung. „Das 1957 gebaute Gebäude hat einen großen Maschinenraum mit imposanten Gerätschaften. Es ist eine gute Nachricht, dass wir Uwe Eisermann vom Kaufhof übernehmen konnten. Als Gebäudemanager, also Techniker des Hauses, kennt er jeden Winkel, jeden Lichtschalter, weiß wo Sicherungen sind. Der Betrieb des Gebäudes geht weiter - und eine der ersten Aufgaben, der wir uns gestellt haben, war die Bestellung von Heizöl. Das soll zeigen, dass wir als Stadt nun eine ganze Reihe von Aufgaben haben, an die vor ein paar Monaten noch niemand gedacht hat“, so der OB.
Sanierung und Nutzung Etage für Etage
Während die Stadt zunächst davon ausgegangen war, sich während der Phase der Zwischennutzung Gedanken über die Vollsanierung zu machen, die für den Zeitraum 2026 bis 2028 angedacht war, haben neue bauliche Erkenntnisse nun dazu geführt, dass die Zwischennutzung und die Teilsanierung zeitgleich realisiert werden können. „Wir werden in dieser Logik etagenweise in die Vollsanierung gehen. Es wird also keine Komplettsanierung geben, das läuft dann parallel. Als erstes geht es darum, das Erdgeschoss in einer Zwischenlösung für die Hanauerinnen und Hanauer und Gäste unserer Stadt zu öffnen. Klar ist dabei, dass wir auch beim Thema Zwischennutzung Qualität vor Geschwindigkeit setzen. Unser Anspruch ist, dass wir Gestaltungsqualität und Flexibilität für das Erdgeschoss kombinieren“, so Bieberle. Das Erdgeschoss soll im Herbst dieses Jahres öffnen. Es soll Raum für Menschen, die auf einer Agora - also einer Marktplatz-Fläche mit Bühne – öffentliche, städtische, gesellschaftliche Themen besprechen können, für Handel und mehr. Ganz im Sinne der klassischen Bedeutung eines Marktplatzes, soll dies ein Ort sein, an dem Austausch stattfindet, man zusammenkommen kann. Für die Zwischennutzung sucht die Hanau Marketing GmbH Ergänzungen, Spannendes und Neues - von der Kaffeerösterei über Pop-ups bis hin zu Manufakturen und größerflächigem Einzelhandel. Sie ist offen für große nationale und internationale Marken, aber auch für kleine, lokale Produzenten, offen für interessante Handelskonzepte, in kleinem Umfang auch für Gastronomie sowie für mutige Newcomer, die Geschäftsideen erproben wollen. Mehr als 250 Ideen sind inzwischen bei der HMG zusammengekommen – weitere können über die Internetseite www.hanauaufladen.jetzt/kaufhof gemeldet werden. Alle Ideen sind und werden gesichtet und besprochen, mit mehr als 40 Interessenten steht die Hanau Marketing GmbH im konkreten Austausch. Entwickelt wird die Gestaltung des Erdgeschosses gemeinsam mit satis&fy. Bieberle sagt: „‘satis&fy‘ wird dafür sorgen, dass das Erdgeschoss seine bisherige Kaufhaus-Anmutung verliert. Unser gemeinsames Zeil ist es, spannende, kreative Räume zu schaffen, die sich immer wieder verwandeln und deshalb unbedingt Wiederholungsbesuche erfordern.“
Für das erste Obergeschoss laufen die Planungen für eine Bildungsetage. Interesse bekundet hat etwa die Kathinka-Platzhoff-Stiftung zum Thema MINT, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Da die bisher gedachte Zwischennutzung als MINT-Erlebniswelt aufgrund baurechtlicher Aufgabenstellungen kurzfristig nicht realisierbar ist, soll nun ein Konzept für eine dauerhafte Nutzung entwickelt werden. Bieberle: „Wir arbeiten sehr eng und sehr vertrauensvoll mit der Stiftung zusammen. Die dort verantwortlichen Personen sind im Sinne unseres Stadtentwicklungsprogramms hervorragende ‚Komplizen‘. Und wir sind guter Dinge, dass wir gemeinsam zu einem guten Ergebnis kommen werden, das der gesamten Stadt, wenn nicht sogar der Region einen innovativen Mehrwert bieten wird.“ Deshalb unterstütze die Stadt die Stiftung auch dabei, dass sie schon in diesem Jahr mit einem ersten MINT-Angebot die Stadt bereichern kann, zurzeit werde nach einer passenden Fläche gesucht, um auszuprobieren und Erfahrungen für eine mögliche dauerhafte Etablierung im Kaufhof zu sammeln. „Wir sind für die Bildungsetage zudem in Gesprächen mit weiteren Partnern – von unserer BGBA, also der Brüder Grimm Berufs-Akademie bis hin zur VHS Hanau, die zu unserem Amt für Bildung gehört. Ich bin sicher, dass es uns gelingen wird, im Kaufhof ein ganz neues Bildungs-Angebot zu etablieren, von dem auch unsere Material-Technik-Unternehmen – von Heraeus über Evonik bis Umicore – profitieren werden“, so Kaminsky.
Das zweite Obergeschoss könnte sich nach Auffassung der Stadt Themen, die mit Gesundheit in allen Facetten zu tun haben, befassen - von Beratung bis Physiotherapie. Die Planungen hierzu stehen aber noch am Anfang. In das dritte Obergeschoss sollen Ende diesen Jahres die Hanau Marketing GmbH, die BauProjekt Hanau GmbH und das städtische Veranstaltungsbüro einziehen, die bisher im „Haus des Handwerks“ am Schlossplatz untergebracht sind. Dieses wird dem Erweiterungsbau der Karl-Rehbein-Schule weichen. „Der Umzug in den Kaufhof bietet sich hier an. Denn das sind die Akteure, die den Kaufhof und das neue Quartier entwickeln und bespielen werden – bald sind sie dann direkt vor Ort und beziehen im Kaufhof ihre Büros. Es wird dort oben aber auch öffentlichen Raum geben, direkt an der Dachterrasse, die einen grandiosen Blick über und auf unsere Stadt, ganz besonders den Marktplatz, bietet“, so der OB.
Für das Kaufhof-Untergeschoss sind die Überlegungen ebenfalls noch am Anfang. „Wir können uns dort sehr gut Angebote aus den Bereichen Jugendkultur und Sport vorstellen. Zumindest in der Zwischennutzung. Für die Dauernutzung gilt es aber auch zu klären, ob wir die Tiefgarage unter dem Marktplatz erweitern wollen, oder die Fläche einem alltagstauglichen Frequenzbringer wie etwa einem großen Supermarkt zur Verfügung stellen wollen. Probieren werden wir in jedem Fall experimentelle Nutzungen wie Sport, Club, Ausstellung. Auch hier sind wir mit satis&fy im Gespräch und planen eine Zwischennutzung ab 2025“, sagt Kaminsky.
Namen und Nutzungsideen der Bürgerinnen und Bürger
Neben Ideen für mögliche Nutzungen sammelt die Hanau Marketing GmbH auch weiterhin Namensvorschläge für die Kauhof-Immobilie, ebenfalls auf der Internetseite www.hanauaufladen.jetzt/kaufhof. „Bis April werden wir dazu mehr sagen können, nachdem wir unsere Erkenntnisse im von mir gegründeten Kaufhof-Beirat vorgestellt und diskutiert haben“, so Kaminsky. Diesem „wachsenden“ Gremium gehören neben dem hauptamtlichen Magistrat um Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri, Stadträtin Isabelle Hemsley, Vertreterinnen und Vertreter der Fraktionen, externe Experten, Bankenvertreter, die BeteiligungsHolding Hanau GmbH sowie Vertreterinnen und Vertretern städtischer Ämter und Gesellschaften an.
„Die Innenstädte, da macht Hanau keine Ausnahme, befinden sich im Schicksalsjahrzehnt. Dem stellen wir uns. Wir wissen, dass es ohne das entschlossene Zutun von Land und Bund nicht leistbar ist“, so Kaminsky, der die Förderungen lobt: Das Land Hessen hatte für betroffene Städte das Förderprogramm „Zukunft Innenstadt“ erweitert, nach Hanau fließen 625.000 Euro für das „Projekt Kaufhof“. Der Bund unterstützt die Stadt in vielfältiger Weise mit dem Programm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“, 1,25 Millionen Euro gibt es für die Kaufhof-Entwicklung, 3,75 Millionen Euro für die Innenstadt-Entwicklung. Dazu gehören das „Gewächshaus“ im Service-Center Hanau aufLADEN, Pop-up-Stores, Beratungsoffensive, die Rettung des Spielwaren-Traditionshaus „Brachmann“, das jetzt „Glücks Spielzeugkiste“ ist, und weitere Unterstützungen bei der Ansiedlung neuer Komplizen.
Im ersten Halbjahr ist in der Kaufhof-Immobilie ein „Wochenende der offenen Tür“ geplant. „Wir setzen den Bürgerdialog fort – persönlich vor Ort. Und auch die Internetseite und der Newsletter helfen, im Austausch zu bleiben. Weiterhin reflektieren wir unser Tun mit dem Beirat. Denn klar ist, dass es hier um Steuergelder geht. Deshalb dauern manche Prozesse vielleicht auch länger. Wir gehen tempohart, seriös und rechtssicher vor, das ist unsere Verpflichtung, auch wenn es dem einen oder anderen manchmal zu langsam gehen mag“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky, der abschließend sagt: „Die schlechte Nachricht des Kaufhof-Aus ist verdaut und wir blicken zuversichtlich in die Zukunft, die wir mutig und entschlossen gestalten.“
Eine Stadt, die wächst, braucht einen Ort, an dem Ideen wachsen. Das „Gewächshaus“ im Service-Center Hanau aufLADEN, Ort der heutigen Pressekonferenz, ist selbst ein weiterer Meilenstein der Weiterentwicklung der Hanauer Innenstadt. Das einzigartige Ansiedlungs-Modul soll die Hemmschwelle zur Neuansiedlung noch niedriger setzen, als bisher. Austausch, voneinander Lernen und das Knüpfen von Kooperationen sollen es mutigen und innovativen Konzepten ermöglichen, sich zu präsentieren und womöglich den nächsten Schritt zu gehen. In dem „Gewächshaus“, so die Idee, werden zukünftige Ladenbetreiberinnen und -betreiber, Pop-up-Aspiranten, Sortimente für bestehende Läden, Komplizen für und in Hanau „aufgezogen“. 13 verschiedene Konzepte präsentieren sich zurzeit dort. Die aktuellen „Pflänzchen“ deuten schon an, wie vielfältig die Ideen und Möglichkeiten sind, denn von Mode über Glas- und Keramikobjekte bis hin zu neuen Getränkesorten findet sich eine bunte Mischung an kreativen Neuheiten im Service-Center an der Nürnberger Straße 31-33.
Weitere Informationen zu den 13 Stadtgewächsen gibt es direkt im „Gewächshaus für Ladenkonzepte“ oder online über www.hanauaufladen.jetzt/projekte/stadtgewaechse.
„Kommunale Wärmeplanung muss aus ökologischer und ökonomischer Sicht bewertet werden“
Erste Erkenntnisse der Wärme- und Klima-Kommission Hanau
Das Hessische Energiegesetz schreibt Kommunen ab 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern vor, bis 30. Juni 2026 eine kommunale Wärmeplanung zu entwickeln. Bereits im vergangenen November fiel der Startschuss in Hanau; die Stadt hatte dazu schon im Juli die „Wärme- und Klima-Kommission Hanau“ ins Leben gerufen. „Schon jetzt ist klar, dass der Bund nicht nur in Hanau nachbessern muss: Bundesweit wird mehr Geld gebraucht und sicher auch mehr Zeit“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky. ...
„Die Ausgangssituation für eine klimaneutrale Wärmeversorgung ist in Hanau grundsätzlich gut. Wir haben schon früh ein Fernwärmenetz aufgebaut, welches sich über viele Kilometer durch große Teile der Stadt zieht. Darauf können wir aufbauen. Ein wichtiger Baustein für eine klimaneutrale Wärmeversorgung ist beispielsweise unsere Rechenzentrumsstrategie, die künftig die Nutzung industrieller Abwärme vorsieht“, erklärte Oberbürgermeister Claus Kaminsky in einer außerordentlichen Dezernentenrunde.
Die Stadt Hanau hat beschlossen, bis zum Jahr 2040 – und damit fünf Jahre vor dem vom Bund geforderten Datum – klimaneutral zu werden. „Dieses Ziel zu erreichen, unterliegt großen Herausforderungen“, so Kaminsky weiter. „Neben einer verlässlichen rechtlichen Rahmensetzung gibt es ganz handfeste ökonomische Gegebenheiten, die zu berücksichtigen sind. Um beispielsweise neue Leitungen zu legen, braucht man Handwerkerinnen und Handwerker, Material, Vergabeverfahren sind anzustoßen und Genehmigungen einzuholen, sowie eine langfristige Finanzierungsstrategie und eine klare Förderkulisse.“
Kaminsky hatte im vergangenen Juli die Kommission eingesetzt, die er gemeinsam mit dem hauptamtlichen Magistrat, Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri und Stadträtin Isabelle Hemsley, führt. Die Kernarbeitsgruppe wird von Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau GmbH und Dieter Zuth, Leiter des Amtes für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz geführt. Der Kommission gehören weiterhin Verantwortliche der Hanau Netz GmbH, der städtischen Eigenbetriebe Hanau Infrastruktur Service (HIS) und Hanau Immobilien- und Baumanagement (IBM), von Stadtplanungsamt, BeteiligungsHolding Hanau GmbH, BauProjekt Hanau GmbH und Baugesellschaft Hanau GmbH an, die am 21. Februar in einer außerplanmäßigen Dezernentenrunde über den aktuellen Stand und die nächsten Schritte informierten.
Nach der Phase der Bestandsaufnahme und der Potenzialanalyse zeichnen sich nun erste Lösungswege über die Möglichkeiten der zukünftigen Wärmeversorgung ab. „Im nächsten Schritt erarbeiten unsere Experten Lösungen für die Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Industrie, wo mit welchen Energien unsere Stadt zukünftig optimal und verlässlich versorgt werden kann“, so Kaminsky.
Die Bestandsaufnahme der vorhandenen Infrastruktur von Hanau zeigt, wie viel Energie – abhängig von Verbrauchsdaten und Gebäudequalitäten – benötigt wird. In der Potenzialanalyse wird aufgezeigt, wie zukünftig Wärmeversorgung aussehen könnte. „Unsere Potenzialanalyse hat ergeben, dass der Wärmebedarf zu etwa 60 Prozent durch Wärmenetze und 40 Prozent durch Einzellösungen gedeckt werden kann. Hanau hat aufgrund des vorhandenen Abwärmepotenzials gute Voraussetzungen für eine klimaneutrale Wärmeversorgung“, so Martina Butz. Das Fernwärmenetz in Hanau hat aktuell eine Länge von 72 Kilometern mit 1.353 Anschlüssen, die um 50 Kilometer und weiteren 4.631 Anschlüssen in den kommenden Jahren erweitert werden können. „Die Wärmewende bietet die Chance für die Unabhängigkeit von Energieimporten und für lokale Wertschöpfung“, so Dieter Zuth, der nun gemeinsam mit Stadtwerke-Chefin Butz weitere Fragen und mögliche Antworten zusammentragen wird.
„Wie wir die Stadt mit Energie versorgen und was das konkret für die Bürgerinnen und Bürger bedeutet, wird nun weiter erarbeitet, dazu zählen sicher auch Gespräche über die Grenzen Hanaus hinaus. Das eng abgestimmte Zusammenwirken unserer Stadtwerke mit dem Amt für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz bei dieser Aufgabenstellung, die aus mehreren und unterschiedlichen Sichtweisen komplex ist, ist besonders wichtig“, so Oberbürgermeister Kaminsky über die Arbeit der Kernarbeitsgruppe.
Gewächshaus der Ladenkonzepte in Hanau: „Die Innenstadt von morgen haben wir ab sofort“
Hanau setzt auf neuen Ansatz bei der Stadtentwicklung / Dreizehn kleine Labels, Start-ups und Manufakturen ziehen in den „Hanau aufLADEN“
„Das ist der nächste Meilenstein bei der Weiterentwicklung unserer Innenstadt. Er folgt dem gelebten Komplizen-Gedanken der mutigen Menschen, die bereits in Hanau Handel, Gastronomie und Dienstleistungen anbieten und damit Einkaufs- und Aufenthaltsqualität hochhalten und steigern“, begrüßt Oberbürgermeister Claus Kaminsky die Eröffnung des neuesten Innenstadt-Projekts: „Das Gewächshaus der Ladenkonzepte“ bietet Neuansiedlungen innovative Chancen. ...
Mit dem ganzheitlichen und bundesweit beachteten Stadtentwicklungsprogramm „Hanau aufLADEN“ fördert Hessens kleinste Großstadt seit Jahren mit verschiedenen Maßnahmen bestehenden Handel und Gastronomie. Darüber hinaus werden neue Geschäftsmodelle in den wenigen noch leerstehenden Ladenlokalen von Jung- und Neuunternehmerinnen und -Unternehmern erprobt, die meisten sind mittlerweile zur Dauermiete in Hanau. „Newcomer-Förderung, Vorkaufsrechtssatzung, ein intaktes Miteinander, Pop-up-Stores, Ansiedlungsmanagement mit der LeAn-Datenbank, persönliche Kontakte, ein bundesweit positives Medienecho und Kalt-Akquise unserer Headhunterin für neue Ladenkonzepte, Susanne Schmitz, sind Bausteine für die Attraktivierung des Handels- und Lebensstandortes Hanau“, sagen Martin Bieberle und Daniel Freimuth, Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH (HMG), unter deren Federführung Hanau aufLADEN entwickelt wurde und weiterentwickelt wird. „Pop-up-Stores, leerstehende Läden, die von der Stadt gemietet und an neue, frische Konzepte zu einem kleinen, umsatzbezogenen Obolus weitervermietet werden sind ein erfolgreiches Modell, da die meisten Betreiber nach der Pop-up-Zeit von drei bis sechs Monaten als Hauptmieter in Hanau bleiben“, so Schmitz.
„Das nun gestartete ‚Gewächshaus der Ladenkonzepte‘ entstand aus der Fragestellung: Wie können wir weitere leichte und effiziente Möglichkeiten für Neuansiedlungen einrichten?“, sagt Susanne Schmitz, die die Idee entwickelt hat. „Wir bieten den sogenannten ‚Stadtgewächsen‘ einen Raum: unser Gewächshaus.“ Es befindet sich im neuen „Service-Center Hanau aufLADEN“ in der Nürnberger Straße 31-33, dem ehemaligen KunstKaufLADEN Tacheles in der Hanauer Innenstadt. „Auf 100 Quadratmetern bieten wir Platz für neue Ideen. Hier werden monatsweise Start-ups, Manufakturen, kleine Labels, Künstlerinnen und Künstler, Designerinnen und Designer sowie Menschen, die bisher ausschließlich im Onlinehandel tätig waren, ihre Waren und Dienstleistungen, bisher unbekannte oder für Hanau neue Produkte präsentieren. Dies inklusive Betreuung und Verkauf durch Fachpersonal, in einem einzigartigen Ambiente, mitten in der Hanauer Innenstadt“, so Schmitz.
Vom „Gewächshaus“ in den Hanauer Handel
„Mit ‚Stadtgewächse‘ bietet die Hanau Marketing GmbH nun ein weiteres, einzigartiges Ansiedlungs-Modul an, das auch Hanau-interessierten Unternehmen einen Experimentierraum bietet, die keine zusätzlichen Personal- oder Zeitkapazität haben, keinen ganzen Pop-up-Laden füllen können oder zu weit weg wohnen“, erklärt Daniel Freimuth, Geschäftsführer der HMG das neue Akquise-Tool. „Uns war es wichtig, die Hemmschwelle zur Neuansiedlung noch niedriger zu setzen als bisher.“
In dem „Gewächshaus“, so die Idee, werden zukünftige Ladenbetreiberinnen und -betreiber, Pop-up-Aspiranten, Sortimente für bestehende Läden, Komplizen für und in Hanau „aufgezogen“. „Die Logik entspringt der Natur: Wird aus einem Sämling, also einer Idee, eine wachsende Pflanze, kann sie in ein eigenes Ladenlokal umgetopft werden oder von einem Hanauer Geschäft ins Sortiment aufgenommen werden“, sagt Schmitz. Wir bieten damit im ‚Service-Center Hanau aufLADEN‘ eine ganz neue Komponente, in dem wir den Ort für Austausch, des voneinander Lernens und für das Knüpfen von Kooperationen zur Verfügung stellen. Es ist nicht nur eine Miniatur-Messe für mögliche Geschäftsgründungen, sondern die Produkte und Angebote kann man direkt vor Ort kaufen oder online bestellen“, so die Projektverantwortliche der HMG.
Anfang Dezember eröffnete das „Service-Center Hanau aufLADEN“: Es bietet Kundeninformationen, Gepäckaufbewahrung, dreimal wöchentlich Kinderbetreuung, Ravensburger Spielwelt, Geschenk-Einpackservice, Bollerwagen-Verleih oder kostenfreie Trinkwasserstation und ist Anlaufstelle für den Stadtgutschein Grimmscheck, der an mehr als 150 Akzeptanzstellen als Zahlungsmittel genutzt werden kann. „Handel, Gastronomie und Immobilienbesitzerinnen und -besitzer informieren wir zudem hier konkret über das Stadtentwicklungsprogramm Hanau aufLADEN“, so die HMG-Geschäftsführer. Gefördert werden sowohl das „Service-Center Hanau aufLADEN“ als auch das „Gewächshaus“ mit Mitteln aus dem Programm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.
„Es ist eine weitere starke Pionier-Story aus Hanau für Hanau. Dass wir als Kooperationspartner den Hessischen Handelsverband und die bundesweit vernetzte Innenstadt-Initiative ‚Die Stadtretter‘ gewinnen konnten, um sie auf den Weg zu bringen, hilft sicher allen Beteiligten. Der Handel braucht neue Nachbarn – im Gewächshaus können sie gedeihen“, freut sich HMG-Aufsichtsratsvorsitzender Joachim Stamm. Er betont, dass die Konzepte im „Gewächshaus“ vor allem davon profitierten, dass sie kein eigenes Personal stellen müssen. Stamm: „Verkauf und Beratung erfolgen über das HMG-Personal des Servicecenters. Damit lösen wir eines der größten Probleme, das Jung-Unternehmen bei Eintritt in das stationäre Geschäft haben.“
Größeninklusive Modelabels, German-Design-Award-Gewinner und Edelsteinwasserbar
Zum Auftakt ziehen am 1. Februar dreizehn Konzepte ins Gewächshaus ein: „Vidar Sport“ bietet natürliche Sportkleidung aus Holz- und Algenfasern. Die international agierende größeninklusive Mode-Expertin Michaela Leitz bietet exklusive Workshops für den aufgeschlossenen Mode-Einzelhandel an und ist verantwortlich für die Akquise drei junger Plus-Size-Labels, die sich in den kommenden drei Monaten im Gewächshaus präsentieren werden: Neben Christine Chlench, die sich mit ihrer selbstbewussten Slow-Fashion-Kollektion von den klassischen Größen verabschiedet und die Styles in den eigenen Größen 1-6 anbietet. Ebenso das junge Label „Call me Bina“, deren Designs flexibel geschnitten sind und für Kleidergrößen von 32 bis 56 in Hessen produziert werden. Designerin und Visionärin Tanja Ronaghi, die ihr Handwerk an der Hochschule für Gestaltung HfG in Offenbach gelernt hat, bringt ausdrucksstarke Mode, die sich durch viele Kombinationsmöglichkeitenauszeichnet, nach Hanau. Die Designerin hat mit Rapper Samy Deluxe Mode kreiert.
Ebenfalls im „Gewächshaus“ wird die Hanauer Marke „Cleverbelt“ zu finden sein, die mit dem Behinderten-Werk Main-Kinzig zusammenarbeitet und jüngst mit dem German Design Award 2024 ausgezeichnet wurde und hier das in Hanau handgefertigte Gürtelsystem zeigt und vertreibt. Andreas Gieck, der für Joop, Eduard Dressler, Mustang, MAC und andere Marken Produktdesigns entworfen hat, kommt mit nachhaltigen Taschen, die bisher nur auf Kreativ-Märkten zu finden waren. Schmuckdesignerin und Künstlerin Jennifer Sauer bietet mit „Anderswelten“ kreative Ringe und weitere, zum Teil mystische Schmuckstücke aus dem wilden Hunsrück an.
Die Zwillingsschwestern Kira und Sophie Bernauer freuen sich „Teil eines so einzigartigen Experiments zu sein“ und darauf, ihre extravaganten, handgefertigten Glas- und Keramikobjekte vorzustellen. Die beiden Offenbacherinnen, die wie Valerie Bender und Marvin Bernauer an der Hochschule für Gestaltung HfG Offenbach ausgebildet wurden, bringen als Quartett ihren selbstgemachten „offenbleiben Limoncello“ aus Offenbach mit. Er wird ohne Zusätze und künstliche Aromen, dafür nachhaltig und regional, hergestellt. Einen neuartigen Apfelwein-Aperitif bieten Philipp Mörschel und Christian Holzschuh, die sich aus gemeinsamen Hanauer Schulzeiten kennen, unter dem Label „Apfeltau“ an. Während der Corona-Zeit gründeten sie im Stadtteil Steinheim ein Start-up, das traditionelle Apfelweinkultur mit neuartiger Herstellungstechnik verbindet. „RS-Köstlichkeiten“ kommt mit selbstgemachten Leckereien aus dem Taunus, und „VitaJuwel“ bietet führt Edelsteinwasser in 14 verschiedenen Mischungen in der Brüder Grimm-Stadt an. Weitere Informationen zu den dreizehn Stadtgewächsen gibt es im „Gewächshaus für Ladenkonzepte“ und online unter https://hanauaufladen.jetzt/projekte/stadtgewaechse/.
„Stadtentwicklung ist eine dauerhaft spannende Aufgabe. In den vergangenen Jahren haben Immobilien-Spekulationen, Corona-, Kaufhaus- und Energiekrise, Onlineboom und Inflation für Konsumflaute und Ladenleerstände gesorgt. Unsere Innenstädte stehen im Schicksalsjahrzehnt und erfordern mutiges und kreatives Handeln. Wir gehen das für die Bürgerinnen und Bürger an – und haben ab sofort die Innenstadt von morgen in Hanau“, sagt Oberbürgermeister Kaminsky und betont: „Ich bin mir sicher, dass die Bürgerinnen und Bürger und Gäste unserer Stadt sowie die Hanauer Händerinnen und Händler sehr aufmerksam die neuen Angebote unter die Lupe nehmen werden. Hanau bleibt spannend.“
„Bisherige Fernwärme-Beschaffungsstruktur findet ein Ende“ - Drastische Preissenkung für Hanauer Fernwärmekunden
Die bisherige Beschaffungsstruktur für die Fernwärmeversorgung unserer Bürgerinnen und Bürger findet nun ein Ende. Zum 1. April wird Block 5 des Kraftwerks Staudinger keine Wärme mehr liefern“, sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. ...
Der Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke Hanau zeigt sich hocherfreut: „Nicht nur unter Klimaschutz-Gesichtspunkten ist dies ein absoluter Gewinn. Durch die Neugestaltung des Preissystems können strukturelle Kostenvorteile für alle fernwärmeversorgten Bürgerinnen und Bürger in Hanau weitergegeben werden.“
Zum Hintergrund: Aufgrund der Beendigung der Gasmangellage greift das Kohleverstromungsverbot zum 31. März 2024. Nach Beschluss der Bundesnetzagentur (BNetzA) darf der steinkohlebetriebene Block 5 des Kraftwerks Staudinger ab 1. April 2024 nur noch bei Engpässen zur Stabilität der Stromnetze zur Verfügung stehen. Gleichzeitig darf die bei der Stromerzeugung entstandene Wärme bis auf Weiteres nicht vermarktet werden. Da in der Erzeugungs- und Beschaffungsstruktur für die Hanauer Fernwärme somit der Kohleanteil entfällt, muss sich auch das Preissystem der Stadtwerke Hanau angleichen. Denn: Die jeweiligen Beschaffungs- und Erzeugungsstrukturen sind in der vertraglich vereinbarten Preisgleitklausel angemessen abzubilden.
Dieser strukturelle Vorteil, der sich auch in der Preiskalkulation widerspiegelt, wird von den Stadtwerken Hanau zum 1. April an ihre Kundinnen und Kunden weitergeben. Ausgehend vom aktuell noch auf sieben Prozent gesenkten Mehrwertsteuersatz auf Gas und Fernwärme sinkt der Arbeitspreis ab April um 40,34 Prozent auf 17,20 Cent pro Kilowattstunde. Mit dem von der Bundesregierung höchstwahrscheinlich zum 1. April auf 19 Prozent angehobenen Mehrwertsteuersatz beträgt die Senkung 33,61 Prozent auf einen Arbeitspreis in Höhe von 19,14 Cent brutto pro Kilowattstunde.
Oberbürgermeister Kaminsky hofft, dass die Bundesregierung die Überlegungen zur Mehrwertsteuererhöhung ad acta legt, ob der jetzt schon hohen Belastung der Fernwärme Nutzer.
„Die Energiekrise hat in 2022 und 2023 zu sehr starken Preissteigerungen und enormen Schwankungen geführt. Wir sind jedoch bestrebt, unseren Kundinnen und Kunden eine stabile Energieversorgung zu moderaten Preisen zu bieten“, betont Stadtwerke Hanau-Geschäftsführerin Martina Butz. „Glücklicherweise hatte die Preisbremse diese enorme Belastung für Bürgerinnen und Bürger abgefedert. Ich bin sehr froh, dass die aktuellen Entwicklungen und das damit einhergehende neue Preissystem wieder günstigere Preise zur Folge haben. Schließlich ist Fernwärme ein wichtiger Baustein der Wärmewende, an dem wir weiter festhalten“, so Kaminsky.
Künftig mehr Abwasser aus Maintal
Stadtteil Bischofsheim wird künftig an die Hanauer Kläranlage angeschlossen
Derzeit werden auf Maintaler Gemarkung rund 3,5 Kilometer neuer Anschlussleitungen zwischen den Stadtteilen Bischofsheim und Dörnigheim verlegt. Die Baumaßnahme ist notwendig, da zukünftig das Abwasser aus Bischofsheim ebenfalls in der Hanauer Kläranlage aufbereitet werden soll. Nach derzeitiger Bauplanung kann die Inbetriebnahme der Überleitung Ende dieses Jahres erfolgen.
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Mit Querung der BAB A66 und der nordmainischen Bahnlinie Frankfurt-Hanau sind die größten Hürden der Baumaßnahme bereits genommen. In Dörnigheim wird dann der Anschluss an die vorhandene Kanalisation erfolgen, die in Teilbereichen aber noch umgebaut werden muss. Dies ist notwendig, da durch den Anschluss Bischofsheims zusätzliche Abwassermengen anfallen, die mit der bestehenden Kanalisation nicht aufgenommen werden könnten.
Bislang wurde das Bischofsheimer Abwasser durch die Stadtentwässerung Frankfurt geklärt. Allein im Klärwerk Niederrad wird das Abwasser von insgesamt 1,35 Millionen Menschen aus der Rhein-Main-Region aufbereitet. In den kommenden Jahren ist dort mit hohen Investitionssummen zu rechnen, die in Teilen auch von der Stadt Maintal zu tragen wären. Da sich ein Mitspracherecht hierbei an der Zahl der Einwohner bemisst, hätte die Stadt Maintal nur wenig Möglichkeiten der Einflussnahme. In Hanau hingegen hat Maintal künftig einen Anteil von 22,5 Prozent.
„Seitens der Stadt Hanau sehen wir die Investitionen, welche Maintal nun für neue Anschlussleitungen tätigt, als ein Zeichen von Vertrauen in unsere Arbeit sowie in die seit Jahrzehnten bestehende gute Nachbarschaft. Immerhin steht das von Hanau betriebene Klärwerk seit mehr als 110 Jahren auf Dörnigheimer Gemarkung“, sagt Hanaus Stadträtin Isabelle Hemsley. Der Grundsatzbeschluss für eine weitere Kooperation im Bereich Abwasserentsorgung wurde in Maintal bereits im Jahr 2018 getroffen.
Vor Baubeginn musste zunächst geklärt werden, ob ein Anschluss des Stadtteils Bischofsheim technisch umsetzbar ist. Immerhin hatte die Stadt Hanau im vergangenen Jahr in eine neue Technik investiert, um die innerhalb der europäischen Wasserrahmenrichtlinie neu festgesetzten Werte von unter anderem maximal 0,4 Gramm Phosphor pro Kubikmeter einzuhalten. „Unsere Berechnungen haben ergeben, dass das zusätzliche Abwasser aus Bischofsheim keine Überbelastung darstellt“, so Hemsley. Nach dem Überschreiten der 100.000-Einwohnergrenze in Hanau stehen nach dem geplanten Anschluss von Bischofsheim noch Kapazitäten für weitere 10.000 bis 15.000 Einwohner zur Verfügung, von denen für etwa 5.000 Einwohner bereits Siedlungsflächen im Pioneer Park und im Bautz-Gelände erschlossen werden.
Für die Stadt Maintal ist der Anschluss Bischofsheims insbesondere wirtschaftlich von Vorteil. Während in Hanau der Ausbau des Klärwerks durch Aufrüstung der beiden Nachklärbecken zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben werden konnte, laufen die Planungen zum Ausbau der Klärwerke in Niederrad und Sindlingen weiter. Dabei könnten Kosten in Höhe von rund 370 EUR pro angeschlossenem Einwohner entstehen.
Für alle drei Kommunen, die ihre Abwässer im Klärwerk Hanau behandeln lassen – Hanau, Maintal und Bruchköbel – wirkt sich der Anschluss von Bischofsheim dahingehend aus, dass die Kosten auf mehrere Schultern verteilt werden als zuvor. Nach Abschluss der Baumaßnahmen wird das Abwasser von rund 170.000 Personen zentral behandelt. Zwar werden die laufenden Kosten für beispielsweise Energie, Zuschlagstoffe und Abwasserabgabe in der Summe insgesamt leicht steigen, allerdings entstehen keine zusätzlichen Kosten für Erweiterungsmaßnahmen. Entsprechend sinken die Kosten pro Einwohner, da deren Zahl durch den Anschluss von Bischofsheim zunimmt. „Entsprechend profitieren alle drei Kommunen von der Entscheidung, die in Maintal getroffen wurde“, sagt die Hanauer Stadträtin. Alternative Lösungen wie beispielsweise je ein Klärwerk pro Kommune wären mit deutlich höheren Kosten verbunden.
Rede von Oberbürgermeister Kaminsky - Demo "Hanau gegen rechts"
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
liebe Demokratinnen und Demokraten,
liebe Freundinnen und Freunde unseres Grundgesetzes,
liebe Anhänger des Artikel 1 – „die Würde des Menschen ist unantastbar“,
es ist gut, dass Sie alle heute hier sind.
Es ist aber auch erschütternd, dass wir alle heute hier sein müssen.
...
„Hanau steht zusammen“ – dieser Satz gehört zu unserer Stadt spätestens seit dem schrecklichen Ereignis im Februar 2020. Heute steht Hanau wieder zusammen.
Gegen die, die spalten.
Gegen die Feinde der Demokratie.
Gegen diejenigen, die unsere Freiheit, unseren Rechtsstaat bedrohen.
Wir stehen zusammen gegen diejenigen, die uns spalten wollen.
Gegen diejenigen, die aus der Geschichte nichts gelernt haben.
In diesen Tagen und Wochen gehen Hunderttausende in Deutschland auf die Straße, um gegen die Feinde der Demokratie zu demonstrieren.
Die Enthüllungen über das Treffen von Potsdam haben viele – zu Recht - endlich - aufgerüttelt. Die dort besprochenen Pläne zur Vertreibung von Millionen Menschen aus unserem Land, können niemanden unberührt lassen. Auf diese barbarischen Pläne kann es nur eine Antwort geben: „Nicht mit uns!“.
In Hanau leben Menschen aus 140 Nationen. Junge, Alte, Frauen, Männer, die hier leben, arbeiten, in die Schule gehen, die seit Jahren und Jahrzehnten zu Wohlstand und Wohlfahrt in dieser Stadt beitragen und deshalb auch hier eine klare und eindeutige Botschaft für diese Stadtgesellschaft: aus Hanau wird niemand vertrieben!
Hinter diesen Plänen steckt ein bekanntes Muster. Auf viele Probleme hat man eine einfache Antwort. Man sucht sich bestimmte Bevölkerungsgruppen als Sündenbock heraus und macht sie für alles verantwortlich. Die logische Folgerung dieser perversen Ideologie: Wenn man diese Gruppe aus dem Land entfernt – wie auch immer – sind alle Probleme gelöst.
Dieses Muster hat es in unserem Land schon einmal gegeben. Wir - gerade auch wir in Hanau – wissen, wohin das geführt hat. Vor 91 Jahren - am 30. Januar 1933 - wurde Hitler zum Reichskanzler ernannt und dies hatte - über die Pogromnacht in Hanau am 10. November 1938, den Judendeportationen im Mai und September 1942, der Deportation der Hanauer Sinti am 23. März 1943 bis hin zum 19. März 1945 an dem mehr als 2.000 Menschen starben – infernale Auswirkungen auch hier in Hanau.
Und deshalb sagen wir ganz deutlich: Das darf nie wieder geschehen!
Machen wir uns nichts vor: Das sogenannte Geheimtreffen von Potsdam ist kein singuläres Ereignis. Ganz offen haben sich die Radikalen in den letzten Jahren weiter radikalisiert, wie man am Beispiel der AfD sehen kann.
Die Radikalen tragen ihren Hass auf Minderheiten, ihre menschenfeindlichen Ansichten, ihre Verachtung der Demokratie ganz offen vor sich her.
Sie zeigen offen ihre Sympathien für Diktatoren, Autokraten, Demagogen.
Sie wollen nicht die starke Demokratie, sondern den „starken Mann“.
Sie wollen nicht die Stärke des Rechts, sondern das Recht des Stärkeren.
Sie wollen nicht die Herrschaft des Volkes, sondern die Herrschaft über das Volk.
Und deshalb ist es so wichtig, dass das Volk deutlich sagt: Stopp! Nicht mit uns!
Dann lassen Sie mich auch eines ganz klar sagen:
Mein Verständnis von wehrhafter Demokratie - und ich danke dem Bundesverfassungsgericht für sein jüngstes Urteil - kann jedenfalls nicht sein, dass die Demokratie mit Steuermitteln ihre eigene Bekämpfung finanziert.
Die jüngsten Enthüllungen sollten vor allem denen zu denken geben, die AfD nicht wegen, sondern trotz der rechtsradikalen Tendenzen wählen. Die nicht wählen, sondern vor allem protestieren wollen. Die einen Politikwechsel fordern.
Um es deutlich zu sagen: Protest ist ebenso legitim, wie die Forderung nach einem Politikwechsel.
Das sind existenzielle Grundlagen einer Demokratie.
Allerdings sollte man sich genau überlegen, ob man eine Partei wählt, die einen Politikwechsel fordert, in Wahrheit aber einen Systemwechsel meint. Die statt einer Demokratie von einem autokratischen, teilweise sogar einem diktatorischen System träumt. Ein System, das wir nicht wollen. Nie wieder ist jetzt!
Die radikalen Kräfte haben sich mittlerweile in unseren Parlamenten breitgemacht, wollen die Demokratie von innen heraus zerstören.
Manche werden sagen: Aber sie sind doch demokratisch gewählt.
Ja, sicher.
Aber eine demokratische Wahl macht aus diesen Leuten nicht automatisch Demokraten.
Auch das hatten wir alles schon einmal, und das wollen wir nicht mehr.
Nie wieder ist jetzt!
Es gibt in einer Demokratie keine Rechtfertigung dafür, Feinde der Demokratie zu wählen. Es gibt keine Berechtigung eine Partei zu wählen, die offen Sympathien für Rechtsradikale zeigt. Eine Partei, die Rechtsradikale in ihren Reihen duldet oder sie sogar in Führungspositionen hebt.
Demonstrationen wie diese können aber nicht die einzige Antwort auf radikale Tendenzen, auf die Feinde der Demokratie und des Rechtstaates sein.
Und die Demokratie wird auch nicht nur bei Wahlen verteidigt. Sie muss jeden Tag verteidigt werden.
Auch in dem man sich offen gegen radikale Äußerungen stellt. Am Arbeitsplatz, in der Schule, auf dem Marktplatz, im Verein, im täglichen Leben.
Wir müssen uns offen gegen jene stellen, die unseren freiheitlichen Rechtsstaat verhöhnen.
Gegen jene, die die Grundwerte unserer Verfassung, missachten.
Gegen Extremismus, gegen Ausländerhass, Antisemitismus, Islamophobie, Rassismus, und gegen Diskriminierung von Minderheiten.
Also gegen alle, die den Artikel 1 unseres Grundgesetzes missachten: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“.
So verteidigen wir unsere Demokratie.
Und so erfüllen wir die Forderung „Nie wieder ist jetzt“ mit Leben.
Und deshalb gilt weiterhin: „Hanau steht zusammen – auch gegen die Feinde der Demokratie!“
„Außergewöhnliches und vorbildliches Engagement“
Lenkungsgruppe „Projekt Phönix“ um Tilo Grabowski erhält Bürgerplakette für den Neubau an der Jula-Hof-Sportanlage
In unregelmäßigen Abständen ehrt die Stadt Hanau besondere ehrenamtliche Leistungen mit der Hanauer Bürgerplakette. In dieser Woche wurden 16 Personen für ihre Mitarbeit am Projekt Phönix der Turngemeinde Hanau mit dieser besonderen Ehrung ausgezeichnet. Die Gruppe hatte unzählige Arbeitsstunden in Planung und Umsetzung des Neubaus an der Jula-Hof-Sportanlage investiert hatten. Oberbürgermeister Claus Kaminsky überreichte die Bürgerplaketten im Zuge der feierlichen Eröffnung des neuen „Sparkasse-Hanau-Sportcampus“. ...
„Sie alle haben sich durch außergewöhnliches und vorbildliches Engagement in besonderem Maße für die Brüder-Grimm-Stadt und ihre Bürgerschaft eingesetzt. Es ist vor allem Ihrer Arbeit zu verdanken, dass die TG Hanau über einen neuen, modernen Sportcampus verfügt, der dem mitgliederstärksten Mehrspartensportverein des gesamten Main-Kinzig-Kreises viele neue Möglichkeiten für Training und Bewegung eröffnet. Außerdem profitieren auch die Hanauer Schulen von der neu gebauten Halle, da sie diese für den Sportunterricht nutzen können“, betonte Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Rund 16 Millionen Euro flossen in das Projekt, 1,5 Millionen Euro steuerte die Stadt Hanau bei.
Im Rahmen der Realisierung des TGH-Projektes Phönix wurde zunächst eine Projektgruppe ins Leben gerufen, aus deren Mitte sich der sogenannte Bau- und Lenkungsausschuss als Überwachungs- und Entscheidungsgremium rekrutierte. Die Ausschüsse tagten seit September 2018 turnusmäßig. Dabei beraten die Mitglieder die einzelnen Projektthemen, deren Umsetzungsverlauf und treffen Entscheidungen, auch zu von der Planung abweichenden Maßnahmen, die im Bauverlauf anfallen.
Kaminsky hob während der Veranstaltung insbesondere das Engagement von Tilo Grabowski hervor. Der gelernte und im Ruhestand befindliche Architekt hatte seinen 34-jährigen Erfahrungsschatz in der Realisierung großer, insbesondere öffentlicher Bauvorhaben in das Projekt mit eingebracht. Dabei war Grabowski neben Vereinspräsident Rüdier Arlt eine der zentralen Figuren der Projektbetreuung. Grabowski leistete seit Beginn der Maßnahme ehrenamtlich mehr als 4000 Stunden. „In dieser Zeit haben Sie Ihr gesamtes Knowhow in Bezug auf Vergabe- und Vertragsordnungen für Bauleistungen sowie öffentlichen Vergabeverfahren eingebracht. Dadurch haben Sie den Verein bei äußerst komplexen Fachthemen umfassend unterstützt und waren damit eine extrem wichtige Hilfe auf dem Weg hin zum nun fertiggestellten Sportcampus“, lobte Kaminsky. Auf Basis einer eigens erstellen Datenbank kontrollierte Grabowski zudem das Bauausgabenbuch und damit auch die Arbeit der bauleitenden Architekten.
Eine Hanauer Bürgerplakette erhielten: Rüdiger Arlt, Tilo Grabowski, Dr. Ulrich Kipper, Dr. Achim Kipper, Michael Berger, Klaus Jacob, Torsten Schaffer, Stefan Gorselitz, Thomas Kracker, Stanko Kovac, Gunnar Simmich, Miriam Wolf, Thomas Hegermann, Thomas Ritter, Christine Hartmann und Tanja Finken.
„Künstlerisches Schaffen voller poetischer Sensibilität“
Kazuo Katase gestorben – Schöpfer der Skulptur am Kurt-Blaum-Platz
Hanau. Vor 15 Jahren wurde die Straßenkreuzung am Kurt-Blaum-Platz in einen Verkehrskreisel umgestaltet. Seither steht dort eines der prägnantesten Kunstwerke im öffentlichen Raum in Hanau: der „Entwurf“ von Kazuo Katase. Der 1947 in Shizuoka / Japan geborene und seit 1976 in Kassel lebende Künstler ist leider am 9. Januar verstorben. ...
Oberbürgermeister Claus Kaminsky kondolierte der Familie und erinnert an Katases bescheidenes Wesen wie seine bedeutenden ästhetischen Kunstwerke, auch im Bereich Installationen, Bühnenbild, Fotografie und Malerei.
„Mit großer Anerkennung und ehrlichem Respekt erinnern wir uns an das beeindruckende Erbe von Kazuo Katase, einem herausragenden Künstler, dessen Wirken die Grenzen der zeitgenössischen Kunst erweitert hat. Doch nicht nur durch seine künstlerische Vision, sondern auch mit seiner Persönlichkeit hat er einen bleibenden Eindruck hinterlassen.“ Man werde sich an Katase als eine Persönlichkeit erinnern, die die Kraft der Kunst nutzte, um Brücken zwischen verschiedenen Zeiten und Kulturen zu schlagen. „Sein Beitrag zur zeitgenössischen Kunst wird weiterhin Menschen auf der ganzen Welt beflügeln und prägen.“
Wie der OB weiter ausführt, habe Katase als Lehrer und Mentor all jene inspiriert, die seine Leidenschaft für kreativen Ausdruck und kulturelle Verbindung teilten. Sein Engagement für die Förderung von Kunst und Kultur habe dazu beigetragen, eine nachhaltige und bedeutungsvolle Gemeinschaft von Künstlern zu schaffen.
Katases kreatives Schaffen erstreckte sich über verschiedene Medien, darunter Skulpturen, Installationen und Malerei. Seine Werke zeichnen sich durch eine faszinierende Synthese aus traditionellen japanischen Elementen und modernen Einflüssen aus. Dabei verstand Katase es meisterhaft, die Vergangenheit mit der Gegenwart zu verbinden und dabei eine zeitlose Ästhetik zu schaffen.
Besonders bekannt war er in der Welt der Kunst für seine einzigartigen Skulpturen, die oft eine tiefgreifende Reflexion über die menschliche Existenz und die Beziehung zur Natur darstellten. Sein Einsatz von Materialien und Formen spiegelte eine poetische Sensibilität wider, die den Betrachter dazu einlud, selbst in eine Welt der Sinnlichkeit und Spiritualität einzutauchen.
In Hanau ist Katases Werk „Der Entwurf“ aus Flachstahl zu sehen. Es wurde einst durch einen internationalen Kunstwettbewerb ausgewählt und 2008 realisiert. Im Volksmund „Tüte“ oder „Joint“ genannt, erinnert die 17 Meter hohe Skulptur an ein zusammengedrehtes Stück Papier, das eine Idee in sich trägt – einen „Entwurf“.
Katase wird der Konzeptkunst zugerechnet und wurde in Hanau lange Jahre von Galeristin Ursula König vertreten. „Er war ein oft gesehener Gast wie sehr geschätzter, humanistisch hoch gebildeter Gesprächspartner in Hanau“, schließt der OB die Würdigung des Künstlers.
„UFER 63 – Main Strandgarten“ geht im Sommer in Großauheim an den Start
In den vergangenen Jahren hat sich der Pop-up-Biergarten auf dem Festplatz am Großauheimer Mainufer zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. Hanauerinnen und Hanauer, aber auch Gäste von außerhalb schätzen die attraktive Location im Grünen mit Blick auf den Fluss. Jetzt hat die Stadt einen neuen Betreiber für die Pop-Up-Gastronomie gefunden: „UFER 63 – Main Strandgarten“ geht im Sommer 2024 in Großauheim an den Start. ...
Mittels Interessenbekundung suchte die Stadt in den letzten Monaten nach einem zuverlässigen und fachlich leistungsstarken Partner, der einen überzeugenden Beitrag zur touristischen und kulturellen Weiterentwicklung des Stadtteils Großauheim zu leisten vermag. Auf die Ausschreibung meldeten sich fünf Interessenten aus denen die Hanau Marketing GmbH und das Veranstaltungsbüro in Absprache mit der Stadtteilentwicklung und dem Ortsvorsteher von Großauheim und Wolfgang drei Kandidaten in die engere Auswahl nahmen. Nach ausführlicher Prüfung der Konzepte und Gesprächen mit den Bewerbern fiel die Wahl schließlich auf den das Konzept „UFER 63 – Main Strandgarten“.
„Wir freuen uns über die neuen Betreiber und sind sicher, dass dieser Platz auch im nächsten Sommer wieder zur beliebten Anlaufstelle und attraktiven Frequenzbringer für den Stadtteil wird“, sagt Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Der Pop-up Biergarten sei wichtig für die touristische Attraktivität des Mainufers, ist sich der OB sicher.
„Ufer 63“ ist eine neu gegründete Marke der Unternehmen „Expo-Outline Messebau & Event GmbH“ (Inhaber und Geschäftsführer Alexander Kayser), und „Leidl‘s Fried Chicken“ (Inhaber und Geschäftsführer Arash Hatami). Gemeinsam haben der Geschäftsmann und der Gastronom ein neues Gastro-Konzept für das Ufer 63 entwickelt und wollen einen einladenden und entspannten Ort am Mainufer zu schaffen. Mit dem Café, Bar & Event-Konzept soll ein attraktiver Ort für die Einwohnerinnen und Einwohner des Stadtteils Groß-Auheim, aber auch für den Tourismus im Interesse der Stadt Hanau entstehen.
Auf dem Festplatz, einem asphaltierten Areal in den Mainauen, wird ein Gastrostand mit rund 70 Sitzgelegenheiten, ein Liegestuhlverleih mit rund 100 Liegestühle sowie Toilettenanlagen entstehen. Am Nachmittag wird Kaffee und Kuchen angeboten. Am Abend wird mit ausgewählten Longdrinks, lokalen Weinen und leckeren Snacks eine passende Auswahl angeboten, um den Tagesausklang mit perfektem Sundowner am Main zu genießen. Für Spaziergängerinnen und Spaziergänger wird es einladende Sitzmöglichkeiten am „Ufer 63“ geben. Fahrradfahrende, die auf dem Main-Radweg unterwegs sind, haben die Möglichkeit die geplanten E-Ladestationen zu nutzen. Gemeinsam mit lokalen Unternehmen und Vereinen sollen zudem verschiedene Veranstaltungen, Workshops oder Projekte organisiert und umgesetzt werden.
Nachhaltigkeit ist den Betreibern besonders wichtig, das Speiseangebot soll saisonal ausgerichtet werden und beinhaltet daher die Zusammenarbeit mit regionalen Partnern wie Konditoreien, Metzgereien oder Winzern. Bei der Konzeptumsetzung wird auf recycelte Container gesetzt, die in den nächsten Ausbaustufen auch mit integrierten Photovoltaik-Elementen ausgebaut werden können. Die Dekorationselemente bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen, beim ToGo-Geschäft werden attraktive Mehrwegalternativen für die Speisen- und Getränkeangebot verwendet.
Hatami und Kayser haben noch viel mehr Ideen: Von temporären Sport- und Freizeitangeboten für Familien mit Kindern - beispielsweise an Aktionstagen - bis zu Trendsportarten, aber auch einem Ausbau der Container können sie sich vieles vorstellen. „Aufgrund der bestehenden Genehmigungslage ist vorläufig jedoch nur die Nutzung der asphaltierten Fläche geplant“, erläutert Konrad Kurjak vom städtischen Veranstaltungsbüro. Die Nutzung der Mainwiesen werde nur in enger Abstimmung mit den städtischen Ämtern, vor allem der Unteren Naturschutzbehörde, die für das Landschaftsschutzgebiet am Main zuständig ist, möglich sein. In den kommenden Wochen gehe es nun darum, das Konzept auf die zunächst nutzbare Fläche konkreter anzupassen, alle notwendigen Genehmigungen einzuholen und alle nötigen Vorbereitungen zu treffen. „Wenn alles gut geht, steht einer Saisoneröffnung im April nichts im Weg“, so Kurjak zuversichtlich. Unterstützt werden die Betreiber durch den Ortsbeirat aus dem Stadtteil heraus und als „Ermöglicher neuer Ideen“ durch die Hanau Marketing GmbH und das Programm „Hanau aufLADEN“.
„Gute Nachrichten für die Hausarzt-Versorgung in Hanau und der Region“
Oberbürgermeister besucht neue Hausarztpraxis Avismed im Pioneer Park / 85 Prozent der Flächen im „Chariseum“ - Zentrum für Gesundheit, Schönheit und Lifestyle vermietet
Hanau. Immer mehr Hausärztinnen und Ärzte gehen in den Ruhestand, ohne dass es Aussicht auf Nachfolge gibt. „Das gilt bundesweit – so auch in Hanau. Da kommen die Nachrichten aus dem Pioneer Park genau richtig: Hier wird mit einer neuen Praxis der Ärztemangel gelindert. Das ist ein gutes Signal“, sagt Oberbürgermeister Claus Kaminsky. ...
Auf einer Fläche von 50 Hektar entsteht das größte Neubaugebiet in Hessens kleinster Großstadt und eines der größten im Rhein-Main-Gebiet. 1.700 Wohneinheiten für 5.000 Menschen entstehen auf dem Gelände, auf dem bis 2008 die größte US-Kaserne in Hanau stand. Ein Teil des seit 2017 entstehenden, modernen Quartiers ist das „Chariseum – Zentrum für Gesundheit, Schönheit und Lifestyle“. Die Projektgruppe „Kuffler+Henkel+Keck“ hat das ehemalige Kasino und die „Brüder 1 und 2“ erworben, entlang der Aschaffenburger Straße werden die zehn denkmalgeschützten, gleichförmigen ehemaligen Kasernengebäude „Brüder“ genannt. Neben einem Hotel entsteht hier „serviceorientiertes Wohnen“ und im Bruder 1 das „Chariseum“.
Zwischen Bruder 1 und 2, direkt am Gesundheitszentrum, das in der Maria-Montessori-Allee 2 steht, wurde ein separater Neubau errichtet: Auf 300 Quadratmetern befindet sich jetzt, ausgestattet mit modernster Medizintechnik, die neue Hausarztpraxis „Avismed“ von Gründerin und Ärztin Annabelle Vogel, die mit den Hausärztinnen Petra Bichel-Kindl und Dr. Sybille Wenzel Patientinnen und Patienten betreut. „Im Januar stoßen noch eine weitere Kollegin und ein Kollege zu uns. Eventuell kommen im Verlauf des Jahres weitere Ärzte hinzu“, berichtet Annabelle Vogel. Des Weiteren beschäftigt Avismed sechs medizinisch-technische Fachangestellte und ist auf der Suche nach mehr Personal.
„Mindestens fünf neue Hausärzte in Hanau ab Januar 2024 – das sind sehr wohltuende Nachrichten für Hanau und die Region, denn es hebt die hausärztliche Versorgungslage auf ein besseres Niveau“, sagt Oberbürgermeister Kaminsky. „Damit gleichen wir ein wenig den Verlust an Hausartpraxen aus, der in jüngster Zeit leider stattgefunden hat und stattfindet“, so der Oberbürgermeister.
85 Prozent der Flächen im Chariseum sind bereits vermietet. Davon sind Logopädie, Allgemeinmedizin, Augenheilkunde, Osteopathie, Kieferorthopädie und Psychotherapie sowie ASB-Tagespflege, Optiker, Friseur und Hörakustik bereits im Betrieb oder stehen kurz davor. Weitere Praxen werden in den kommenden Monaten folgen. Trotz größter Anstrengungen gelang es bisher nicht, eine Kinderarzt-Praxis anzusiedeln.
„Die gute Nachricht ist, dass wir noch Kapazitäten frei haben, um neue Patientinnen und Patienten anzunehmen“, sagt Annabelle Vogel. „Zusätzlich zu den Arzt- und Behandlungsräumen verfügen wir über ein Arztzimmer mit separatem Eingang, was insbesondere für die Zeit der Infekte sehr wichtig ist. Zudem verringern wir die bürokratischen Hindernisse durch vermehrte Digitalisierung, unter anderen durch eine Patienten- und Impf-App.“
Es sei ihr zudem wichtig, ihre Patientinnen und Patienten nicht nur beim Gesundwerden, sondern auch bei der Gesunderhaltung kompetent zu unterstützen und zu beraten, betont die Hausärztin. „Deshalb legen wir neben der Diagnostik und Therapie ein besonderes Augenmerk auf Prävention“, erläutert sie. „Für uns stehen der Mensch im Mittelpunkt und wir begleiten die Patientinnen und Patienten auf dem Weg zu einer gesunden Lebensführung, denn ein gesunder Lebensstil ist die Basis für ein glückliches Leben“, sagt Annabelle Vogel.
Als Geschenk bracht der OB eine „Planet Tree“-Urkunde über einen Baum, der in Hanau-Wilhelmsbad gepflanzt wird, mit: „Ich bin sicher, vor Ihnen liegt eine erfolgreiche Zukunft und Ihre Praxis wird hier wachsen, gedeihen und feste Wurzeln schlagen, so wie der Baum, den wir für Sie pflanzen lassen“, so Oberbürgermeister Kaminsky abschließend.
Kaufhof-Revitalisierung: Hanau erhält 625.000 Euro Landesförderung
„Diese Förderung kommt im Herzen von Hanau an“, freut sich Oberbürgermeister Claus Kaminsky über die Unterstützung des Landes Hessen in Höhe von 625.000 Euro.
Das Hessische Wirtschaftsministerium hatte für die sechs von Galeria-Karstadt-Kaufhof-Schließungen betroffenen Städten im Land, neben Hanau noch Offenbach, Limburg, Wiesbaden, Frankfurt und Darmstadt, im Rahmen des Förderprogramms „Zukunft Innenstadt“ ein Förderprogramm mit einem Gesamtvolumen von drei Millionen Euro aufgelegt. Außer Frankfurt hatten alle Städte Konzepte eingereicht, Darmstadt wird mit 500.000 Euro unterstützt, die anderen Städte bekommen jeweils 625.000 Euro. ...
Wirtschafts- und Wohnungsbauminister Tarek Al-Wazir sagte dazu: „Die Schließung der zentralen Galeria Karstadt-Kaufhof-Häuser stellt die betroffenen Städte vor große Herausforderungen. Aber: So schwierig die Situation ist, es steckt selbst darin auch eine Chance für eine neue Nutzung und damit eine größere Vielfalt in den Innenstädten. Genau das wollen wir mit unseren Landesmitteln anstoßen und ermöglichen, auch als Beispiel für andere Städte, die in Zukunft vor ähnlichen Problemen stehen.“
Hanaus Oberbürgermeister Kaminsky hatte unmittelbar, nachdem der Galeria-Konzern die Schließungen verkündet hatte, gesagt, dass die Stadt die Immobilie in dieser 1A-Lage erwerben will, „damit dort keine Brache entsteht, von der jeden Tag eine traurige Nachricht ausgeht“. Am 16. Oktober hatte die Hanauer Stadtverordnetenversammlung einstimmig beschlossen, das Gebäude am Marktplatz zu kaufen und das Quartier zu entwickeln. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke (Offenbach) und Limburgs Bürgermeister Dr. Marius Hahn hatte sich Kaminsky an Wirtschaftsminister Al-Wazir gewendet, der das Förderprogramm auflegte. Hanau erhält zudem aus dem Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ für die Jahre 2024 und 2025 eine Unterstützung in Höhe von circa 1,1 Millionen Euro.
„Hanau hat sich für Unterstützung eingesetzt und um die Förderung beworben. Das Geld aus dem hessischen Sondertopf werden wir dafür einsetzten, die Bereiche unmittelbar um die dann ehemalige Kaufhof-Immobilie attraktiv zu halten“, so der OB. Die Hanauer Innenstadt erfreut sich dank vieler Faktoren einer großen Beliebtheit: Laut einer aktuellen „CIMA“-Analyse sticht Hanau wegen höchster Umsatzsteigerung, Einwohnerzuwachs und Umsatzsteigerung als „Top-Performer im Rhein-Main-Gebiet“ heraus.
„Die Fördermittel werden wir im Sinne des Antrages für die weitere Attraktivierung unserer Innenstadt einsetzen – die Menschen sollen auch weiterhin gerne nach Hanau kommen. Mit Kultur- und Kunstprojekten, unserem Wochenmarkt, der Etablierung neuer Märkte haben wir in der Unternehmung Stadt Hanau, allen voran die Hanau Marketing GmbH mit dem Stadtentwicklungsprogramm ‚Hanau aufLADEN‘, bereits eine Menge geschafft. Der Weg bleibt weit und unser Kompass für Hanau klar“, so Claus Kaminsky abschließend.
Hanau als „Top-Performer“ in Rhein-Main
Untersuchung bestätigt Erfolge der Innenstadtentwicklung – Neuer Mieter für Clemens-Fläche gefunden
„In Sachen Innenstadtentwicklung genießt Hanau inzwischen bundesweit eine Vorbildfunktion. Das ist auch dem engagierten Wirken aller Akteure zu verdanken.“ Das Fazit von Joachim Stamm, Aufsichtsratsvorsitzender der Hanau Marketing GmbH (HMG), passte perfekt zum Anlass des Abends: Rund 80 Vertreterinnen und Vertreter aus Handel, Gastronomie, Wirtschaft und aus der „Unternehmung Stadt Hanau“ hatten sich am Freitag in der Kanzlei-Kneipe am Schlossplatz eingefunden. ...
Dorthin hatte die HMG zum fünften Netzwerk-Treffen ihrer „Komplizen“ eingeladen. Mit dem Begriff bezeichnet die HMG ihre „Verbündeten“, mit denen sie gemeinsam an einer lebendigen und abwechslungsreichen Innenstadt arbeitet. Eingebettet war das „Komplizentreffen“ in die Eröffnung des „Wintergold“-Marktes, mit dem die HMG zusammen mit dem Gastronomie-Ehepaar Kannengießer in den kommenden Wochen den Fronhof bespielt.
Es gab aber nicht nur warme Worte und warme Getränke – die beiden Geschäftsführer der HMG, Martin Bieberle und Daniel Freimuth, hatten auch einige Neuigkeiten im Gepäck. Allen voran die Vermietung der ehemals von Porzellan Clemens genutzten Ladenfläche am Marktplatz. „Wir freuen uns überaus, dass wir einen unserer Komplizen dazu begeistern konnten, im Herzen der Stadt einen weiteren Standort zu eröffnen“, sagte Freimuth. Der Angesprochene, Gabriel Kämmerer, konnte sich sogleich über Szenenapplaus freuen. Das von ihm geführte Familienunternehmen „Tuttocafé“ ist auf Kaffeemaschinen spezialisiert und wird am Marktplatz im Frühjahr eine Dependance zum Hauptfirmensitz in Großauheim eröffnen. „Wir wollen dort ein Fachgeschäft eröffnen, das sich – ganz im Sinne unserer mehr als 100-jährigen Firmentradition – mit allen Facetten der Kaffeekultur beschäftigt“, so Kämmerer.
Noch vor ihm werden zwei weitere neue Konzepte die Innenstadt bereichern. Auf der anderen Seite des Neustädter Rathauses, im ehemaligen Märchencafé, laufen die Umbauarbeiten auf Hochtouren: Dort wird mit „Amelies Wohnzimmer“ ein neues Café-Konzept eröffnen, das die HMG erneut aus Frankfurt gewinnen konnte. Zudem kommt Nadine Bergel-Dunkel als neue „Komplizin“ in die Brüder-Grimm-Stadt: Sie zieht mit ihrer Boutique „Stilecht“ in die Rosenstraße und wird dort ab Januar den von der HMG angemieteten Pop-up-Laden nutzen, der bislang das Designer-Label „Ono Koon“ beherbergte.
„Die Maßnahmen aus unserem Stadtentwicklungsprogramm ‚Hanau aufLADEN‘ fruchten“, stellte HMG-Geschäftsführer Freimuth zufrieden fest und verwies dabei auch auf die jüngsten Ergebnisse der Untersuchung der CIMA Beratung und Management GmbH. Das auf die Entwicklung von Innenstädten spezialisierte Unternehmen hat in seiner aktuellen Analyse festgestellt, dass Hanau in den Kernlagen der Innenstadt eine außergewöhnlich niedrige Leerstandsquote habe. „In den Fußgängerzonen beläuft sich diese – Forum Hanau ausgeklammert - auf 2,2 Prozent. Zudem zeigen alle weiteren Indikatoren wie Einzelhandelsumsatz und -zentralität deutlich nach oben“, so Freimuth. Die CIMA sei zu dem Ergebnis gelangt, dass Hanau in Rhein-Main der „Top-Performer“ sei: „Höchster Einwohnerzuwachs, beste Zentralitätsentwicklung, höchste Umsatzsteigerung“, zitierte der HMG-Geschäftsführer aus dem Bericht.
Dass die Aufgaben gleichwohl nicht kleiner werden, verdeutlichte Martin Bieberle. Die bevorstehende Schließung der Kaufhof-Filiale zum 31. Januar werde eine große Herausforderung, so der HMG-Geschäftsführer, der mit einem Team an den künftigen Nutzungen der Großimmobilie am Marktplatz arbeitet. „Die Nachrichten der letzten Wochen mit den Insolvenzen der Signa-Gruppe und der Aachener-Bekleidungskette zeigen nochmal ganz deutlich, dass es die absolut richtige Entscheidung gewesen ist, dass die Stadt Hanau das Kaufhof-Gebäude kauft und selber entwickelt“, so Bieberle. Nur unter städtischer Regie könne im Kaufhof ein „Leuchtturm-Projekt für Hanau“ entstehen, das einen Fingerzeig gebe, wohin sich Innenstädte entwickeln müssten: „Der Handel braucht neue Nachbarn. Und genau das werden wir im Kaufhof umsetzen“, so Bieberle, der zum Beispiel von „sehr fruchtbaren Gesprächen“ mit verschiedenen Bildungseinrichtungen wie der Kathinka-Platzhoff-Stiftung, die im Kaufhof eine MINT-Erlebniswelt für Kinder und Jugendliche etablieren möchte, berichtete.
Bieberle und Freimuth betonten, dass einer der großen Erfolgsfaktoren für das Gelingen der Innenstadtentwicklung in Hanau der Zusammenhalt sei. Innerhalb der Hanauer Politik, in der Verwaltung sowie bei den städtischen Gesellschaften und Eigenbetrieben gebe es einen außergewöhnlichen Konsens, dass eine lebendige Innenstadt von herausragender Bedeutung für die Stadt, ihre Gesellschaft und ihre Außenwirkung sei. „Deshalb gilt der Dank der Hanau Marketing GmbH auch allen Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Teilen der Stadt Hanau, die einen großen Anteil am Erfolg von ‚Hanau aufLADEN‘ haben“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Joachim Stamm.
Großes Interesse an der Zukunft der Kaufhof-Immobilie
Bürgerversammlung im Congress Park Hanau mit Experten und vielen Ideen
Der Kaufhof in Hanau wird bald schließen – und dann? Bei einer Bürgerversammlung informierte die Stadt darüber, welche Pläne sie mit der Immobilie hat und wie sich Interessierte in die Nutzung der Immobilie einbringen können. ...
Mehr als 300 Hanauerinnen und Hanauer waren der Einladung der Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck gefolgt. Im Congress Park Hanau verfolgten sie, was Expertinnen und Experten zur Bedeutung der Immobilie für die Stadtentwicklung sagten, lernten Ideen für die weitere Nutzung kennen und konnten Fragen stellen und Anregungen geben. „Ich freue mich sehr, dass das Interesse unserer Bürgerinnen und Bürger an der Zukunft des Kaufhof-Areals so groß ist“, stellte die Gastgeberin zufrieden fest. Funck weiter: „Die Stimmung bei dieser Bürgerversammlung war sehr positiv, es lag deutlich zu spürender Aufbruch in der Luft und wir haben viel Zustimmung für unsere Pläne erhalten.“
Auch Oberbürgermeister Claus Kaminsky zog ein positives Fazit des Abends und verdeutlichte in seiner Grundsatzrede einmal mehr, dass „es sich Hanau nicht leisten kann, den Kaufhof nicht zu kaufen“. Die Auswirkungen einer leerstehenden Immobilie für die Innenstadt seien fatal, dies würde sich mittelfristig nicht nur in einem Imageverlust für die Stadt, sondern auch mit sinkenden Immobilienwerten und letztlich mit niedrigeren Steuereinnahmen niederschlagen.
Galeria Kaufhof wird die Filiale am Hanauer Marktplatz zum 31. Januar 2024 schließen. Die Stadtverordnetenversammlung hat einstimmig beschlossen, die Immobilie für 25 Millionen Euro kaufen, um längeren Leerstand in dieser prominenten Stadtlage zu vermeiden.
„Viele Städte trauen sich nicht, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen“, sagte Kaminsky. „Es herrscht vielfach eine Misserfolgsängstlichkeit, vor allem dann, wenn eine große Zahl auf dem Papier steht. Hanau hat diese Angst mit dem Stadtumbau und der Konversion abgelegt, und der Erfolg gibt uns Recht.“ Für die Zeit direkt nach dem Kauf bis zur Fertigstellung aller erforderlichen Baumaßnahmen und energetischen Ertüchtigungen ist eine Zwischennutzung geplant. Die Hanau Marketing GmbH (HMG), die auch für das Stadtentwicklungsprogramm Hanau aufLADEN verantwortlich zeichnet, organisiert diesen Prozess. Ein finales Nutzungskonzept wird unter Federführung der BAUprojekt Hanau GmbH im Laufe des Jahres 2024 erarbeitet. Zielsetzung ist, das Gebäude auch weiterhin als starken Frequenzbringer für die Innenstadt zu positionieren.
Bei der Bürgerversammlung im CPH wurden nicht nur die Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen vorgestellt, nach denen die Immobilie in einem guten Zustand ist und nach einer umfassenden Sanierung für weitere 50 bis 100 Jahre genutzt werden könne. Mit Selina Dufek und Thomas Eisermann schilderten zwei ehemalige Kaufhof-Mitarbeiter ihre Erlebnisse. Zudem diskutierten in einer Interviewrunde Erika Schulte (Geschäftsführerin der Hanau Wirtschaftsförderung GmbH), Gotthard Klassert (Optiker und Vorsitzender des IHK-Handelsausschusses), Architekt Rainer Krebs und Stefan Müller-Schleipen von der Initiative „Die Stadtretter“ über die Bedeutung des Kaufhofs für die Innenstadt. Müller-Schleipen, der mit seiner Initiative ähnliche Projekte aus anderen Städten kennt, lobte vor allem das Tempo, das Hanau angeschlagen hat: „Denn unsere Innenstädte haben keine Zeit.“
Beteiligungsmöglichkeit auf Website von Hanau aufLADEN
Die Bürgerinnen und Bürger konnten vor Ort auch ihre Ideen für den künftigen Namen des Kaufhofs sowie die Nutzung abgeben – am häufigsten genannt wurden eine Markthalle, ein Club sowie die Themen Bildung und Kultur. In die Planung für die Nutzung nach dem Kauf können sich alle interessierten Personen auch weiterhin einbringen, sei es mit Ideen oder mit konkreten Nutzungskonzepten nach Art der „Komplizen“ aus dem Programm Hanau aufLADEN. Ideen und Konzepte können Interessierte ab sofort online auf der Website www.hanauaufladen.jetzt/kaufhof einreichen. Zudem können Bürgerinnen und Bürger auf der Website Wünsche und Anregungen für die Nutzung des neuen Kaufhofs abgeben.
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Um über die Entwicklung rund um den Kaufhof zu informieren, hat die HMG einen Newsletter ins Leben gerufen, den HU‘sLetter. Anmelden können sich Interessierte ab sofort über folgenden Link: www.hanauaufladen.jetzt/newsletter. Über Neuigkeiten zum Kaufhof hinaus fasst dieser Newsletter zusammen, was rund um das Stadtentwicklungsprogramm Hanau aufLADEN wichtig ist, von Veranstaltungshinweisen bis zu Terminen von IHK und Branchenverbänden, die vor allem für Gewerbetreibende relevant sind. Ein Fokus liegt zudem auf Informationen zu neuen Fördermöglichkeiten sowie zu Service- und Beratungsangeboten für etablierte Betriebe und Neugründungen.
August-Gaul-Plakette für Dr. Christianne Weber-Stöber
Die August-Gaul-Plakette für außerordentliche Verdienste um das Kulturleben, verlieh Oberbürgermeister Claus Kaminsky, am Donnerstagabend, 30. November 2023, an Dr. Christianne Weber-Stöber, Geschäftsführerin bei der Gesellschaft für Goldschmiedekunst e.V. und Leitung des Deutschen Goldschmiedehauses. ...
Die Verleihung war eine Überraschung für die Geehrte und fand im Rahmen einer Feierstunde mit vielen Gästen statt, die anlässlich der Verabschiedung von Weber-Stöber in den Ruhestand ins Deutsche Goldschmiedehaus gekommen waren.
„Sie haben Bemerkenswertes für die Gesellschaft und das Deutsche Goldschmiedehaus geleistet. Haben sehr Vieles vorangetrieben und realisiert“, sagte Kaminsky in seiner Laudatio. „Sie waren über Jahrzehnte das Gesicht, die Motorin und das kunstwissenschaftliches Rückgrat der beiden Institutionen - seit 1989 bzw. 2006. In unserer schnelllebigen Zeit – lange erfolgreiche, ausgefüllte und sicher erfüllende Jahre!“ Die von Weber-Stöber verantworteten Ausstellungen, Tagungen, Preisverleihungen, Publikationen und Vorträge, die Geschäftsführung wie Hausleitung, ihre Tätigkeiten als Jurorin und Lehrbeauftragte, hätten die Brüder-Grimm-Stadt Hanau als „Stadt des edlen Schmuckes“ lokal, regional, national und international glänzen lassen, beschrieb der Oberbürgermeister.
„Ihre Leistung ist bemerkenswert, herausragend, mit hohem Engagement, Wissen, stets konstruktiv-kritisch, befruchtend, überaus agil, mit Anspruch und Haltung“, sagte Kaminsky. Es sei ihm eine Ehre wie Freude zugleich Weber-Stöber für den Magistrat der Stadt Hanau die August-Gaul-Plakette zu überreichen.
Die Stadt Hanau verleiht die August-Gaul-Plakette nach § 5 der Ehrenordnung vom 16. August 1976, als höchste kulturelle Auszeichnung der Stadt, an Persönlichkeiten oder Institutionen, die sich in kultureller oder künstlerischer Hinsicht außerordentlich verdient gemacht haben. Mit Weber-Stöber sind es 45 Preisträgerinnen und Preisträger.
Hintergrund/Werdegang:
Dr. Christianne Weber-Stöber wurde am 9. Januar 1957 in Karlsruhe geboren. Nach dem Studium der Kunstgeschichte, Baugeschichte und Geschichte an der TH Karlsruhe und der Magisterarbeit über einen Barockmaler wurde sie 1989 über „Schmuck der 1920er und 1930er Jahre in Deutschland“ promoviert. Im gleichen Jahr erfolgte die Berufung zur Geschäftsführerin der Gesellschaft für Goldschmiedekunst e.V. und 2006 zur Leiterin des Deutschen Goldschmiedehauses, das in Trägerschaft der Stadt Hanau steht.
Dr. Weber-Stöber oblag die Förderung zeitgenössischer Gestaltung von Schmuck und Gerät, die Erhaltung traditioneller Gold- und Silberschmiedetechniken, beispielsweise durch Wettbewerbe wie der Silbertriennale und die Verleihung des Ehrenrings der Gesellschaft für Goldschmiedekunst, die Unterstützung und Förderung junger Gold- und Silberschmiedinnen und -schmiede sowie der Aufbau bzw. die Pflege eines Archivs samt Sammlung der Schmuckkunst und Gerätgestaltung des 20. und 21. Jahrhunderts.
In ihrer Dienstzeit als Hausleitung organisierte sie mehrere 100 Ausstellungen, Wettbewerbe, Tagungen und museumspädagogische Angebote. Das Stipendium Hanauer Stadtgoldschmiedin bzw. Hanauer Stadtgoldschmied wurde 2014 eingeführt. Darüber hinaus engagiert sich Dr. Weber-Stöber als Autorin, Jurorin und Gutachterin. Seit 2005 vermittelt sie als Lehrbeauftragte an der Fachhochschule Idar-Oberstein Kunst- und Schmuckgeschichte. Ihr ist zu verdanken, dass die Gesellschaft für Goldschmiedekunst und das Deutsche Goldschmiedehaus heute internationale Strahlkraft besitzen.
Sie ist u. a. Mitglied des Hanauer Gesprächskreises Kultur und wurde 2020 zum „Maître de Secours“ der Interessengemeinschaft Hanauer Altstadt e.V. ernannt, die sie mitgründete und wo sie einige Jahre Schatzmeisterin war.
„Gut ausgebildete Fachkräfte sind unverzichtbar“
Stadt unterstützt Berufsbildungszentrum der Kreishandwerkerschaft mit 12.000 Euro
Der Termin hat schon eine lange Tradition: Seit 1978 unterstützt die Stadt Hanau das Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) der Kreishandwerkerschaft Hanau mit einem jährlichen Zuschuss und fördert damit die überbetriebliche Ausbildung in dieser Einrichtung. Oberbürgermeister Claus Kaminsky hat dieser Tage einen Scheck über 12.000 Euro an Kreishandwerksmeister Martin Gutmann und Geschäftsführerin Nicole Laupus überreicht. ...
Die Bedeutung des BTZ reicht weit über die Stadtgrenzen hinaus. 1978 in Betrieb genommen, wurde die Ausbildungsstätte Anfang der neunziger Jahre in einem zweiten Bauabschnitt wesentlich erweitert und modernisiert. Die Schulungen werden angeboten in den Berufsfeldern Elektroniker, Kfz-Mechatroniker, Anlagenmechaniker, Friseure, Metallbauer, Maler und Lackierer. Im vergangenen Jahr wurden im BTZ Hanau 77 Grundausbildungslehrgänge (1. Ausbildungsjahr) 91 Anpassungslehrgänge (2. - 4. Ausbildungsjahr) durchgeführt. Es wurden insgesamt 1.802 Auszubildende aus dem Altkreis Hanau und dem gesamten Main-Kinzig-Kreis überbetrieblich geschult. Darüber hinaus wurden Meisterkurse im Handwerk angeboten sowie Projekte wie "Handwerk erleben" durchgeführt.
„Mit unserer Unterstützung tragen wir dazu bei, dass dieses erstklassige Angebot auf hohem Niveau erhalten werden kann. Dabei ist es hervorragend investiertes Geld, denn es kommt nicht nur der qualifizierten Ausbildung junger Menschen zugute, sondern sichert auch den Wirtschaftsstandort Hanau“, so der OB und ergänzt: „Gute Fachkräfte sind heutzutage Mangelware, daher nimmt die Aus- und Fortbildung durch das BTZ eine besondere Rolle ein." Die Nachwuchsgeneration festige mit einer fundierten Ausbildung ihre eigenen Chancen für eine erfolgreiche berufliche Zukunft ebenso wie die der Betriebe.
Durch den immer stärker werdenden Einfluss technischer Neuerungen im Handwerk ist die Ausbildungsstätte in den vergangenen Jahren mehr und mehr zu einem Zentrum des Technologietransfers geworden. Nach den Worten von Kreishandwerksmeister Gutmann investiert das BTZ regelmäßig in eine zeitgemäße und modernsten Ansprüchen genügende Ausstattung, um eine intensive und praxisbezogene Schulung zu sicherzustellen. Da ein ausreichend großes Potential an qualifizierten Fachkräften gerade für die kleinen und mittleren Betriebe eine unverzichtbare Existenzgrundlage darstelle, komme der Aus- und Fortbildung durch das BTZ mit seinen sechs Werkstätten und acht Schulungsräumen eine besondere Bedeutung zu. Man sei sehr dankbar, so Gutmann, dass Stadt und Kreis die finanzielle Unterstützung für das BTZ nicht in Frage stellen würden. „Bei einer Kürzung dieser Zuschüsse müssten wir uns einschränken, was wiederum vor allem die Ausbildungsbetriebe treffen würde, die engagiert ausbilden.“
„Menschen wie Sie halten die Vereine am Leben!“
OB Kaminsky überreicht Barbara Müller den Landesehrenbrief
Verdiente Würdigung einer engagierten Mitbürgerin: Im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Hanauer Rathaus, überreichte Oberbürgermeister Claus Kaminsky am Mittwoch, 8. November, den Ehrenbrief des Landes Hessen an Barbara Müller aus Hanau-Mittelbuchen. ...
In seiner Ansprache würdigte der OB Barbara Müller als engagierte Frau, die sich ehrenamtlich seit 2010 als aktives Mitglied im Carnevalverein 1983 Mittelbuchen e. V. (MVC) auf vielfältige Art und Weise einbringt. „Aktiv im Vorstand tätig waren Sie, liebe Frau Müller, von April 2010 bis Mai 2019, zuerst als zweite und ab 2014 erste Vorsitzende bis in die Jahresmitte 2019.“ Trotz ihres Rückzugs aus der aktiven Vorstandsarbeit habe Barbara Müller sich auch in den Jahren danach im Verein weiter vorbildlich engagiert. „Man hat mir berichtet, dass Sie weiterhin das Bühnenbild und die Kostüme mitgestalten und nähen. Sie helfen bei der Organisation von Fremdauftritten, dem Kartenverkauf für Veranstaltungen und bei der Gestaltung vom Programm“, zählte Kaminsky in seiner Laudatio auf. Nebst der Arbeit, die Müller in das Nähen aller Kostüme investierte, stehe sie seit ihrem Rückzug aus dem Vorstand diesem als Ratgeberin zur Seite und sei in den vergangenen zwei Perioden zudem noch als Kassenrevisorin tätig gewesen, wusste Kaminsky zu berichten.
„Die Verleihung des Landesehrenbriefes nehme ich daher zum Anlass, das öffentliche Dankeschön zu überbringen, das ich bei dieser Gelegenheit stellvertretend für alle ausspreche, die von Ihrem Wirken profitieren konnten“, sagte der OB. „Es sind Menschen wie Sie, die durch ihren dauerhaften und verlässlichen ehrenamtlichen Einsatz die Vereine am Laufen und am Leben halten. Leider gibt es immer weniger von Ihrem Schlag, und das macht den Vereinen leider sehr zu schaffen!“
Der Einsatz von Barbara Müller, für den Verein, für die Gesellschaft und die Stadt sei ganz und gar nicht selbstverständlich, so OB Kaminsky: „Danke für die unzähligen Stunden ehrenamtlicher Arbeit, die Sie unserer Stadt schenken! Danke für Ihre Entschlossenheit und Ihre Ausdauer, Ihr Einfühlungsvermögen, für all Ihre Talente und Fähigkeiten, die Sie in Ihre freiwilligen Aufgaben einbringen.“
Auch Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck, die der Übergabe beiwohnte, gratulierte der Geehrten herzlich: "Der Landesehrenbrief ist hoch verdient, ich freue mich sehr für Sie!"
Bildung und Vermittlung eröffnet Kindern neue Welten
Kooperationsvereinbarung zwischen den Städtischen Museen Hanau und Kathinka-Platzhoff-Stiftung
Seit vielen Jahren arbeiten die Stadt Hanau und die Kathinka-Platzhoff-Stiftung in den verschiedensten Projekten erfolgreich zusammen. Nun wurde ein weiterer Baustein der Zusammenarbeit bekräftigt und vertraglich festgehalten: Eine museumspädagogische Fachkraft wird auch in den kommenden vier Jahren dem Museumteam zur Seite stehen und besondere kulturelle Angebote für Kinder in den Städtischen Museen entwickeln. ...
Die Personalkosten für die Vollzeitstelle trägt die Stiftung, Arbeitsplatz und Materialien werden von der Stadt zur Verfügung gestellt. Bei einem Treffen im Hanauer Rathaus unterzeichneten Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri, Geschäftsführer Daniel von Hauff und Christoph Obladen, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, den Kooperationsvertrag.
„Die Kathinka-Platzhoff-Stiftung möchte dazu beitragen, das Erleben von Kindern in den Museen noch besser zu gestalten und ihnen mit Angeboten der Bildung und Vermittlung neue und spannende Welten zu eröffnen und ihr Interesse für Kultur und Geschichte zu wecken“, erläuterte Obladen. „Aus diesem Grund unterstützt die Stiftung die museumspädagogische Arbeit bereits seit vielen Jahren mit zusätzlichen personellen Ressourcen. Mit der vorliegenden Vereinbarung soll die bestehende Kooperation weiterentwickelt werden“, fügte von Hauff hinzu.
„Wir danken Ihnen herzlich im Namen der Städtischen Museen Hanau“, sagte Kaminsky. „Der museumspädagogische Zugang für junge Menschen ist sehr wichtig und die Kathinka-Platzhoff-Stiftung ist uns hier schon seit vielen Jahren an dieser Stelle eine verlässliche Partnerin und Unterstützerin. Es ist gut, diese Unterstützung auch für die kommenden Jahre gesichert zu wissen.“ Auch Bürgermeister Bieri dankte den Vertretern der Stiftung: „Wir sind gerade dabei die gute Zusammenarbeit mit der Kathinka-Platzhoff-Stiftung auf verschiedenen Ebenen zu intensivieren. Dieser Kooperationsvertrag ist stellvertretend für die gelungenen und fruchtbaren Kooperationen, die sich über die Jahre zwischen Stadt und Stiftung entwickelt haben!“
CyrusOne feiert den Spatenstich seines fünften Rechenzentrums in Hanau mit Vertretern der Stadt
CyrusOne, ein weltweit führender Entwickler und Betreiber von Rechenzentren, der sich auf die Bereitstellung hochmoderner digitaler Infrastrukturlösungen spezialisiert hat, hat offiziell den ersten Spatenstich für sein fünftes Rechenzentrum im Rhein-Main-Gebiet (FRA5) gesetzt. Es liegt strategisch günstig in Hanau, 25 Kilometer östlich des Zentrums von Frankfurt, der europäischen Rechenzentrums-Hauptstadt. ...
CyrusOne gab im November 2021 bekannt, seine Präsenz in Deutschland mit dem Erwerb eines Grundstücks in Hanau für den Bau eines hochmodernen Rechenzentrums weiter auszubauen. Die neue Anlage wird aus zwei Gebäuden mit insgesamt 18.000 Quadratmetern technischer Fläche und einer IT-Kapazität von 54 Megawatt bestehen. Sie haucht einem historischen Teil der Stadt, der früher als Industriegebiet genutzt wurde, neues Leben ein.
Durch die enge Zusammenarbeit mit seinen Nachbarn und der Stadt Hanau erhielt CyrusOne im Juli 2023 die Baugenehmigung in einer feierlichen Zeremonie mit Vertretern der Stadt. Diesen Erfolg erlangte das Unternehmen insbesondere aufgrund seiner Fortschritte in Sachen Nachhaltigkeit und der Wiederverwendung hochwertiger Materialien im Zuge des Abrissprozesses.
Carsten Schneider, Managing Director von CyrusOne in Deutschland, hat im Beisein von Vertretern der Stadt und der Industrie den ersten Spatenstich gesetzt. Darunter waren Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Erika Schulte, Wirtschaftsförderin der Stadt Hanau, Staatssekretär Dr. Walter Fischedick in Vertretung von Prof. Dr. Kristina Sinemus, Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, und Peter Pohlschröder, Vize-Vorsitzender der German Data Center Association (GDA).
"Es ist ein großes Privileg für CyrusOne, diesen wichtigen Meilenstein und unsere fortlaufende Entwicklung und Expansion in Deutschland an der Seite von solch namhaften regionalen Vertretern zu feiern", sagte Carsten Schneider, Geschäftsführer von CyrusOne in Deutschland. "Wir sind sehr stolz, wofür diese Entwicklung steht: Nachhaltigkeit und Biodiversität stehen im Mittelpunkt des Designs und des Betriebs des Rechenzentrums. Dies und unser Engagement, die lokale Wirtschaft mit neuen Arbeitsplätzen zu stärken, sowie die Digitalisierung von Hanau werden für CyrusOne in Deutschland weiterhin Priorität haben."
Die hessische Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus teilte mit: "Rechenzentren sind eine besondere Stärke des digitalen Ökosystems in Hessen - sowohl in Bezug auf Umsatz und Beschäftigte als auch in Bezug auf die Kapazitäten. Fast ein Drittel aller deutschen Rechenzentrumskapazitäten befindet sich in Hessen, bei großen Rechenzentren liegt der Anteil sogar bei 50 Prozent. Mit dem Neubau in Hanau trägt CyrusOne zur Stärkung des digitalen Standorts bei und stellt weiterhin eine leistungsfähige und sichere digitale Infrastruktur zur Verfügung. Es ist wichtig, dass das Projekt auch nachhaltig ist, damit die Einsparungen von Energie und Treibhausgasen, die durch digitale Technologien erzielt werden, nicht durch den Energieverbrauch der Digitalisierung selbst kompensiert werden."
"Mit der Niederlassung von CyrusOne setzen wir einen weiteren Baustein unserer Rechenzentrumsstrategie um, mit dem Ziel, unseren Wirtschaftsstandort langfristig noch breiter aufzustellen, insbesondere bezogen auf eine größere Exportunabhängigkeit. Wir begrüßen die Aussicht auf einen nachhaltigen Bau des Rechenzentrums. Zudem gehen wir davon aus, dass CyrusOne seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht wird und seinen Beitrag dazu leisten wird, gemeinsam mit Goodyear und unseren Stadtwerken die Abwärme für den Standort nutzbar zu machen", sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky.
Die moderne Anlage wird sich durch energieeffiziente Betriebsabläufe und Maßnahmen zur Gewährleistung der Nachhaltigkeit auszeichnen, einschließlich des Betriebs mit einem extrem niedrigen PUE-Wert und der vollständigen Versorgung mit erneuerbarer Energie. Das Energiemanagementsystem (EMS) wird ISO50001-konform sein. Die Wärme wird zurückgewonnen und auf dem gesamten Campus wiederverwendet, um wichtige Ressourcen zu erhalten und zu nutzen. Das Rechenzentrum wird mindestens die BREEAM-Zertifizierung "Very Good" erhalten und den ESG-Zielen von CyrusOne und den Zielen des Climate Neutral Data Centre Pact (CNDCP) entsprechen.
Das Gebäude wird über 2.500 Quadratmeter begrünte Wände verfügen, die nicht nur ästhetisch ansprechend sind, sondern auch für eine bessere Luftqualität sorgen, indem sie Schadstoffe filtern, Lärm reduzieren und die Artenvielfalt erhöhen, indem sie Lebensraum für Wildtiere bieten. Dies wird auch die Wärmeregulierung und Feuchtigkeitsregulierung unterstützen und die Energieeffizienz des Gebäudes erhöhen.
Info-Video: CyrusOne FRA5, Hanau (Deutsch) - YouTube
Über CyrusOne
CyrusOne ist ein führender globaler Entwickler und Betreiber von Rechenzentren, der sich auf die Bereitstellung modernster digitaler Infrastrukturlösungen auf der ganzen Welt spezialisiert hat. Mit mehr als 50 leistungsstarken, unternehmenskritischen Einrichtungen weltweit stellt das Unternehmen den kontinuierlichen Betrieb digitaler Infrastrukturen für über 1.000 Kunden sicher, darunter etwa 200 Fortune-1000-Unternehmen.
Die führende globale Plattform von CyrusOne für Hybrid-Cloud- und Multi-Cloud-Implementierungen bietet Kunden Colocation-, Hyperscale- und Build-to-Suit-Umgebungen. Diese verbessern die strategischen Verbindungen ihrer essenziellen Dateninfrastrukturen und unterstützen das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen. Die Rechenzentren von CyrusOne bieten erstklassige Flexibilität, die es den Kunden ermöglicht, zu modernisieren, zu vereinfachen und schnell auf veränderte Anforderungen zu reagieren. Durch die Kombination von außergewöhnlicher Finanzkraft, einer breiten globalen Präsenz und kontinuierlichen Investitionen in wichtige digitale Gateway-Märkte bietet CyrusOne den größten Unternehmen der Welt langfristige Stabilität und strategische Vorteile in großem Umfang. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte cyrusone.com.
Hanauer Parlament beschließt einstimmig den Erwerb der Kaufhof-Immobilie
Bürgerversammlung am 30. Oktober / Naturwissenschaftliche „MINT“-Erlebniseinrichtung für Kinder und Jugendliche geplant
Bundesweit gibt es verschiedene Modelle, wie mit Schließungen von Galeria-Karstadt-Kaufhof-Filialen umgegangen wird. Hessen kleinste Großstadt, Hanau, kauft die Immobilie am Marktplatz. Das beschloss die Hanauer Stadtverordnetenversammlung einstimmig. „Diese klare Entscheidung ist ein mehr als deutliches Zeichen, dass wir in Hanau an die Zukunftsfähigkeit der Innenstädte glauben. Und dass wir sie als Kommune aktiv mitgestalten werden“, sagt Oberbürgermeister Claus Kaminsky. ...
Kaminsky hatte bereits am 13. März, als der Konzern das Ende von mehr als 50 Häusern verkündet hatte – darunter auch das des Kaufhofs in Hanau – die Marschroute ausgegeben: „Eine Brache in der Innenstadt lassen wir nicht zu.“ Die Immobilie schnellstmöglich zu erwerben, war der Plan. Unter Führung des Stadtentwicklers Martin Bieberle arbeitete ein Expertenteam an den Antworten auf Fragen nach Kaufpreis und Finanzierung, Bausubstanz, Statik, Brandschutz, Quartiersentwicklung und weiteren Themen. In den vergangenen Wochen wurden die Ergebnisse verschiedenen städtischen Gremien, auch öffentlich, vorgestellt; sowohl der Magistrat, der Umwelt- und Strukturausschuss sowie der Ortsbeirat Innenstadt empfahlen, dem Kauf der Immobilie (16.000 Quadratmeter Grundfläche, rund 12.000 Quadratmeter Nutzfläche) zuzustimmen.
Anfang der Woche brachte Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri die Vorlage ins Stadtparlament ein: „Über die Nachnutzung der Kaufhof-Immobilie zu diskutieren ist gut – aber bringt leider nichts, wie wir aus Zeiten der Konversion schon wissen: Nur, wem eine Liegenschaft gehört, kann Ideen auch wirklich umsetzen.“ Als eine mögliche Zwischen- oder Nachnutzungsmöglichkeit stellte Bürgermeister Dr. Bieri die Idee eines „MINT“-Zentrums vor, basierend auf der Idee einer Forschungseinrichtung für Schülerinnen und Schüler zur Breiten- und Begabtenförderung. So könnten Kinder und Jugendliche in Begleitung von Expertinnen und Experten spielerisch alters- und interessenbasiert zu den Themen Physik, Chemie, Mathematik, Technik, Informatik, Natur und Biologie entdeckend forschen. Mit der in Hanau ansässigen Kathinka-Platzhoff-Stiftung sind bereits erste Gespräche geführt worden.
Vor der Abstimmung sprachen sich Vertreterinnen und Vertreter der dem Parlament angehörigen Parteien für den Kauf der Immobilie aus, das Votum fiel einstimmig aus. Der Kaufpreis in Höhe von 25 Millionen Euro soll in den Nachtragshaushalt der Stadt eingestellt werden und muss noch vom Regierungspräsidium Südhessen genehmigt werden.
Während sich die städtische Hanau Marketing GmbH, die für das Stadtentwicklungsprogramm „Hanau aufLADEN“ verantwortlich zeichnet, bereits mit möglichen Zwischennutzungen befasst, wird die städtische BAUprojekt Hanau GmbH im kommenden Jahr ein Nachnutzungskonzept in einem strukturierten Verfahren erstellen, zu dem auch die Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern gehört. Eine Bürgerversammlung am 30. Oktober (19 Uhr; Congress Park Hanau), zu der Hanaus Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck eingeladen hat, steht unter dem Motto Kaufhof. Oberbürgermeister Claus Kaminsky wird den Kauf der Immobilie, der „eine große Chance für die Stadtentwicklung“ biete, einordnen. An dem Projekt beteiligte Expertinnen und Experten werden die verschiedenen Facetten der Bedeutung der Immobilie beleuchten. Die Bürgerinnen und Bürger können Nutzungsideen einbringen und Namen für das Gebäude vorschlagen.
Die Hanauer Kaufhof-Filiale wird zum 31. Januar 2024 schließen. Nach einer detaillierten Bestandsaufnahme sowie daraus möglicherweise folgenden Instandsetzungsmaßnahmen soll das Gebäude ab Sommer 2024 für unterschiedlichste Konzepte zwischengenutzt werden. Parallel soll ein langfristiges Nutzungskonzept erarbeitet werden, das voraussichtlich Anfang 2025 vorliegen soll. Auf der Grundlage soll das Gebäude dann grundhaft saniert und umgebaut werden. Diese Arbeiten sollen voraussichtlich 2026 beginnen, mit der Eröffnung des „neuen Kaufhofs“ wird für 2028 geplant.
Die Zukunft der globalen Energieversorgung wird auch in Hanau geplant - Oberbürgermeister Kaminsky und Wirtschaftsförderung besuchen Gauss Fusion
Im Hanauer Hafengebiet wurde im vergangenen Jahr ein neues Unternehmen gegründet, das die globale Energieversorgung revolutionieren will: Gauss Fusion – ein sogenanntes Greentech Venture – plant die Technologieentwicklung und Forschung zur Fusionsenergie so voranzutreiben, dass in weniger als 20 Jahren die ersten Magnetfusionskraftwerke in Europa ans Netz gehen können. ...
Anders als andere Fusions-Unternehmen zeichnet sich Gauss Fusion durch die enge Verzahnung von europäischer Spitzenforschung und Green-Tech-Industrieexpertise aus. Gauss Fusion bietet eine in Europa einzigartige Kombination aus wissenschaftlichem Know-how und industriellem Fachwissen rund um die Fusionsenergie. Mit dieser breiten Wissensbasis will das Fusions-Unternehmen erneuerbare Fusionsenergie mit Hilfe effizienter Strukturen und öffentlich-privaten Partnerschaften mit hoher Geschwindigkeit zur Marktreife bringen.
Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Wirtschaftsförderin Erika Schulte besuchten Gauss Fusion vor kurzem und ließen sich ausführlich über Strategie und Ziele des Unternehmens informieren. Das Fusions-Unternehmen hat seinen Sitz in Hanau, wo Bruker EAS, Weltmarktführer für Supraleiter, auch ansässig ist.
„Bruker EAS im Hanauer Hafen ist eines der fünf Gründungsunternehmen von Gauss Fusion“, erläutert Klaus Schlenga, Geschäftsführer von Bruker EAS und auch Mitglied im „Strategic & Scientific Advisory Board“ (SSAB) von Gauss Fusion. Die weiteren Industriepartner von Gauss Fusion mit umfangreicher Expertise in Fusionstechnologie kommen aus Frankreich, Italien und Spanien. Darüber hinaus kooperiert Gauss Fusion mit den führenden europäischen Forschungsinstituten, wie CERN, Max-Planck-Institut für Plasmaphysik und Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Die besondere Kompetenz von Bruker EAS ist die Herstellung von Supraleitern, die wiederum in starken Elektromagneten stecken und so auch im europäischen Fusionsforschungsreaktor ITER in Marseille verbaut sind. Gemeinsam mit den europäischen Industrieunternehmen, die hinter Gauss Fusion stehen, wolle man die umweltfreundliche Fusion zur Energiegewinnung kommerzialisieren. Dabei spiele die Materialtechnik-Industrie in und um Hanau eine große Rolle. „Viele der Komponenten, die wir zum Bau eines Fusionskraftwerks benötigen, werden hier im „Material Valley“ entwickelt und hergestellt. Dadurch ergeben sich viele wichtige Synergien“, erläutert Schlenga.
„Die Fusionsenergie wird neben den anderen erneuerbaren Energien ein wichtiger Bestandteil der zukünftigen Energieversorgung sein und kann zu einem Gamechanger werden“, ist sich Schlenga sicher. Durch die hohe Energiedichte, die fast unerschöpfliche Verfügbarkeit des Brennstoffs und durch die Abwesenheit von Sicherheitsrisiken biete die Fusionsenergie die Chance, alle Energieprobleme global zu lösen. „Das wäre der größte Wandel im Energiebereich seit der industriellen Revolution. Es gibt zwar noch viele Herausforderungen zu bewältigen, aber wir sind auf einem sehr guten Weg“, schließt Schlenga.
Oberbürgermeister Kaminsky und Erika Schulte verfolgten die Pläne von Gauss Fusion mit großem Interesse: „Es freut mich zu hören, dass in Hanau mit Hochdruck an der europäischen Antwort auf die globale Frage der Energieversorgung der Zukunft gearbeitet wird!“, sagte der OB. „Wir brauchen dringend saubere Energiequellen und Hanau ist durch Gauss Fusion bei der Entwicklung dieser sauberen und gefahrlosen Zukunftstechnologie hier ganz vorne mit dabei!“, so Kaminsky. Die Weiterentwicklung und Kommerzialisierung von Fusionstechnologie sei ohne Zweifel ein ökologischer Segen für die ganze Welt.
https://gauss-fusion.com
Energie durch Magnetfusion
Fusionsenergie kann als „Energie der Zukunft“ entscheidend dazu beitragen, die Energieprobleme auf der Welt zu lösen. Sie gilt als praktisch risikofreie und unerschöpfliche Energiequelle. In einem Fusionskraftwerk verschmelzen Atomkerne verschiedener Wassersstoffarten zu Helium. Dabei wird viel nutzbare Energie frei. Aus nur einem Gramm Brennstoff wird so viel Energie wie mit elf Tonnen Kohle gewonnen. Zudem gibt es kein Sicherheitsrisiko und es entsteht kein radioaktiver Abfall.
Fusion findet ständig im Inneren der Sonne und anderer Sterne statt. Die hohen Temperaturen, die dort herrschen, lassen sich zwar auch auf der Erde erzeugen, aber nicht der starke Druck. Daher wird seit vielen Jahren daran geforscht, wie eine kontrollierte Fusionsenergie auf der Erde realisiert werden kann. Zum Einsatz kommen dafür vor allem zwei Technologieansätze: die Magnetfusion wie sie Gauss Fusion verfolgt und die laserbasierte Fusionsenergie. Bei beiden Ansätzen laufen ähnliche Prozesse ab. Plasma aus den Wasserstoffisotopen Deuterium und Tritium werden so stark aufgeheizt, dass es zur Fusionsenergie kommt. Bei jedem Einzelprozess entstehen ein Heliumkern und ein freies Neutron, das die gewonnene Energie in Form von hoher Geschwindigkeit mitbekommt. Prallt es gegen die Wand des Reaktors, wird es abgebremst. Die Bewegungsenergie wird zu Wärme, wobei sich die Wand erhitzt. Die Wärme kann zur Stromgewinnung verwendet werden.
Bei der Magnetfusion halten starke Magnetfelder das Plasma zusammen, das sich sonst wieder verflüchtigen würde. Und sie verhindern gleichzeitig, dass das Plasma mit der Wand der Anlage in Kontakt kommt. Dadurch würde es wieder zu stark abkühlen und eine Fusionsenergie käme nicht zustande.
Bruker EAS GmbH:
Die Bruker EAS ist bei Supraleitern innovativer Weltmarktführer mit unverwechselbarem Alleinstellungsmerkmal und einzigartiger Vernetzung im Markt. Bruker EAS GmbH produziert als weltweit größte Supraleiterfabrik im Hanauer Hafengebiet jedes Jahr über 100.000 Kilometer hochfeine Hochleistungsdrähte aus den Metallen Niob, Titan, Zinn und Kupfer. Die hochkomplexen Supraleiter aus Hanau retten Leben, denn sie stecken in starken Elektromagneten für Medizintechnik, etwa in Magnetresonanztomographen (MRT) für die Diagnose von Krankheiten oder in hochempfindlichen Kernspinresonanzspektrometern (NMR) für die Forschung an neuen Medikamenten. Auch in Teilchenbeschleunigern (CERN) und zur klimaneutralen Energiegewinnung (Fusionsreaktor, Windkraft mit supraleitenden Magneten) werden sie eingesetzt.
160 Nachwuchskräfte und Praktikantinnen und Praktikanten starten bei der Unternehmung Stadt
160 junge Menschen haben in diesem Jahr ihre Ausbildung oder ein Praktikum in verschiedenen Fachbereichen, Eigenbetrieben und Gesellschaften der Unternehmung Stadt Hanau begonnen: Auszubildende, Studierende sowie Praktikantinnen und Praktikanten der Stadtverwaltung Hanau, der Eigenbetriebe Hanau Infrastruktur Service (HIS) und Hanau Kindertagesbetreuung, der Stadtwerke Hanau GmbH, der Hanau Netz GmbH, der Hanauer Straßenbahn und der Baugesellschaft Hanau GmbH und des Klinikums Hanau. ...
Sie alle waren eingeladen zu einer offiziellen gemeinsamen Begrüßung der Nachwuchskräfte im Kinopolis Hanau. Diese übernahm Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck in Vertretung des kurzfristig erkrankten Oberbürgermeisters Claus Kaminsky.
"Wir haben Sie gemeinsam eingeladen, um Ihnen gleich zu Beginn unsere Grundüberzeugung vor Augen zu führen, dass alle städtischen Beschäftigten Teil eines großen Ganzen sind, unabhängig davon, in welcher Abteilung, Eigenbetrieb oder Gesellschaft sie tätig sind", erläuterte sie bei der Begrüßung. Der Bürgerschaft sei es nämlich egal, in welcher Gesellschaftsform die erwünschte Dienstleistung erbracht werde, so Funck.
"Die Stadt wächst und mit ihr wachsen die Aufgaben", sagte Funck. Die Auszubildenden seien aufgefordert, sich in den kommenden drei Jahren zu engagieren und so viel zu lernen wie möglich, dann würden sich den jungen Leuten beim größten Arbeitgeber Hanaus vielfältige Chancen auftun. "Sie sind der Nachwuchs auf dessen Schultern die Hoffnungen der Unternehmung Stadt ruhen", erinnerte sie.
Die hervorragende Qualität der Ausbildung stellt Markus Henrich, Leiter des Eigenbetriebs Hanau Infrastruktur Service, in den Mittelpunkt seiner kurzen Ansprache. "Bleiben Sie wissbegierig und denken Sie daran, dass es keine dummen Fragen gibt. Es ist nur dumm, nicht zu fragen", empfahl er den Berufsanfängern, jede Gelegenheit zu nutzen, etwas dazuzulernen. Dass die Arbeit auch Spaß machen darf und soll, ist nach den Worten der Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau GmbH, Martina Butz, ebenso wichtig wie die Grundlagen für das künftige Berufsleben. "Bleiben Sie neugierig und offen für neue Erfahrungen, denn diese öffnen Ihnen neue Türen," ergänzte Butz.
Das Schlusswort hatten Ibrahim Inan, Aulona Musa und Magnus Kurzeknabe von der Jugend- und Auszubildendenvertretung, die ihre neuen Kolleginnen und Kollegen ermutigten, sich einzubringen und zu engagieren und sie aufforderten sich stets mit Problemen und Fragen an sie zu wenden.
Nach dem offiziellen Teil der Begrüßung waren alle Auszubildenden des Jahrgangs 2023, eingeladen hier - ausgestattet mit Popcorn und einem Softdrink - den Film "Enkel für Anfänger" anschauen.
„Hoch engagierte Akteure für den Naturschutz“ - OB Kaminsky überreicht den Landesehrenbrief an Günter Peter, Peter Schwarz und Norbert Weber
Verdiente Würdigung dreier engagierter Mitbürger: Im Rahmen der konstituierenden Sitzung des neuen Naturschutzbeirates im Neustädter Rathaus am Dienstag, 10. Oktober 2023 überreichte Oberbürgermeister Claus Kaminsky gleich drei Ehrenbriefe des Landes Hessen an langjährige Mitglieder des Gremiums: Günter Peter, Peter Schwarz und Norbert Weber wurden nach langem ehrenamtlichen Wirken im Naturschutzbeirat von Kaminsky geehrt und verabschiedet. ...
In seiner Ansprache würdigte der OB die drei Männer als „hoch engagierte Akteure für den Naturschutz“, die sich zum Teil seit mehreren Jahrzehnten ehrenamtlich im Beirat und anderen naturverbundenen Organisationen einbringen.
„Günter Peter ist hier an vorderster Stelle zu nennen. Er war mehr als 40 Jahre lang als Vertreter des Wanderverbandes Hessen e.V. (Spessartbund Hanau) ein zuverlässiges Mitglied im Naturschutzbeirat“, berichtete der OB. Peter, der 1993 Stellvertretender Vorsitzender und 2010 dann Erster Vorsitzender des Beirats wurde, habe über vier Jahrzehnte viele Naturschutzthemen eng begleitet und beeinflusst. „Der Geehrte ist zudem ein langjähriges Mitglied der Jury des Jugendumweltpreises und später auch der Jury des Umweltpreises der Stadt Hanau“, wusste Kaminsky zu berichten.
Peter Schwarz sei als Vertreter des Verbandes hessischer Sportfischer im Umweltbeirat aktiv gewesen und dort seit 1987 stellvertretendes Mitglied, seit 1989 Mitglied und seit 2010 stellvertretender Vorsitzender. „Auch er war stets ein zuverlässiges Mitglied im Naturschutzbeirat auf dessen Engagement und Kompetenz wir viele Jahre zählen konnten“, so der OB.
Norbert Weber sei als Vertreter des Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) seit 2009 im Naturschutzbeirat vertreten gewesen. „Er ist langjähriger Vorsitzender des NABU Hanau Steinheim und aktuell Schriftführer beim NABU Kreisverband MKK“, wusste Kaminsky zu berichten. Als Kenner der heimischen Naturschutzarbeit sei Weber sehr gut vernetzt und daher ein zuverlässiger Ansprechpartner für die Untere Naturschutzbehörde, wenn es um naturschutzfachliche Auskünfte gehe. „Sein breites Fachwissen brachte er mit fundierten Beiträgen in den Naturschutzbeirat ein“, lobte der OB.
Der Naturschutzbeirat habe in den vergangenen drei Jahrzenten wichtige Themen aktiv begleitet, teilte Kaminsky mit: „Dazu zählten in den 90er Jahren die Begutachtungen von Naturdenkmalen, Pflegepläne für den Steinheimer Schlossgarten und Schloss Philippsruhe, die Beteiligung bei der Ausweisung geschützter Landschaftsbestandteile in Mittelbuchen und in Steinheim.“ Auch bei der Landesgartenschau im Jahr 2002 habe sich der Naturschutzbeirat auf vielfältige Weise eingebracht. „Seit den 2010er Jahren wurde der Beirat verstärkt auch bei Bebauungsplänen mit einbezogen. Zudem hat sich der Beirat über viele Jahre für den baufreien Erhalt der Mainauen eingesetzt“, führte Kaminsky in seiner Laudatio aus.
"Sie mögen Ihr Engagement für die Gesellschaft und unsere Stadt für selbstverständlich halten", so OB Kaminsky, „doch das ist Ihr Einsatz ganz sicher nicht. „Die Verleihung des Landesehrenbriefes nehme ich daher zum Anlass, das öffentliche Dankeschön zu überbringen, das ich bei dieser Gelegenheit stellvertretend für alle ausspreche, die von Ihrem Wirken profitieren konnten.“
Er dankte den drei Mitgliedern des Naturschutzbeirats dafür, dass sie ihr Bürgersein nicht nur als Katalog von Rechten und Ansprüchen verstehen, sondern auch als Aufforderung gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und sich im Ehrenamt zu engagieren.
Der Naturschutzbeirat der Stadt Hanau ist ein beratendes Gremium von ehrenamtlich tätigen, orts- und sachkundigen Bürgerinnen und Bürgern zur Unterstützung der Unteren Naturschutzbehörde. Der Naturschutzbeirat berät die Untere Naturschutzbehörde um gemeinsam die Interessen des Natur- und Landschaftsschutzes nachhaltig zu vertreten. Der Beirat gibt wichtige Impulse für die kommunale Naturschutzarbeit und wirkt beim Schutz, der Pflege und der Entwicklung der Landschaft mit. Dazu macht er Vorschläge und gibt Anregungen. Der Beirat tritt regelmäßig – mindestens jedoch vierteljährlich - zu Sitzungen zusammen.
„Expo Real“ in München: „Hanau zeigt Mut und geht neue Wege“
„Vor allem in unsicheren Zeiten müssen wir für Stabilität und Verlässlichkeit sorgen. Hanau zeigt Mut und geht neue Wege“, gab Oberbürgermeister Claus Kaminsky die Leitlinien bei der internationalen Fachmesse für Immobilien und Investitionen „Expo Real“ vor. Mehr als 40.000 Besucherinnen und Besucher aus 70 Ländern informierten sich vom 4. bis 6. Oktober in München, führten Gespräche, diskutierten. ...
Mit einer Delegation war die Stadt Hanau auf dem wichtigen Branchentreff am Gemeinschaftstand der Metropolregion FrankfurtRheinMain vertreten. Zwei Podiumsdiskussionen mit Oberbürgermeister Kaminsky drehten sich um das Thema (Innen-)Stadtentwicklung. „Wir haben eine historische Chance, die Zukunft unserer Stadt durch den Kaufhof-Ankauf aktiv mitzugestalten. Diese Entwicklung geht weit über den reinen Erwerb hinaus, wir schaffen im Bestand ein neues innerstädtisches Quartier. Wir müssen jetzt weiter mutig und entschlossen anpacken, denn die Innenstädte befinden sich in einem Schicksalsjahrzehnt. Alle Städte ringen mit den gleichen Themen. Die Transformation und den Klimawandel müssen wir jetzt pragmatisch vor Ort gestalten. Wir haben uns damit richtigerweise frühzeitig auseinandergesetzt und mit dem Stadtentwicklungsprogramm Hanau aufLADEN nachgefragte Antworten. Die Tempohärte unserer Stadtentwicklung erweist sich jetzt als segensreich“, so Kaminsky. Zur Delegation gehörten neben Stadträtin Isabelle Hemsley die Hanau Wirtschaftsförderung GmbH mit Geschäftsführerin Erika Schulte und Prokurist Matthias Mainka sowie die Hanau Marketing GmbH (HMG) mit den Geschäftsführern Martin Bieberle und Daniel Freimuth, die viele Gespräche zur Nachnutzung der Kaufhof-Immobilie in München geführt haben und das bundesweite Interesse als besonders hoch einstufen.
Weitere Messethemen waren unter anderem Energiewende, Baukosten, der anhaltende Ukraine-Krieg, um nur einige Einflussfaktoren zu nennen, die sich aktuell auch auf den deutschen Immobilienmarkt negativ auswirken. Zudem haben Zinsen und Inflation dazu geführt, dass Immobilieninvestoren sich weiterhin in einer Phase der Preisfindung bewegen, Projektstarts verzögern oder vereinzelt sogar ganz absagen müssen. Der Markt sortiert sich neu und diskutierte diese und weitere Entwicklungen auf dem diesjährigen Branchentreff.
Deutlich wurde unter anderem, dass sich insbesondere nachhaltige Investitionen im Bestand immer stärker zum neuen Treiber der Immobilienwirtschaft herauskristallisieren. Matthias Mainka, verantwortlich für den städtischen Messeauftritt, sagt: „Die Messegespräche haben gezeigt, dass Angebot und Nachfrage aktuell schwerlich zusammenfinden. Umso wichtiger ist es, mit Leuchtturmprojekten wie den Rechenzentrums-Ansiedlungen von Data4, CyrusOne und Google weiterhin für Aufmerksamkeit am Markt zu sorgen. Dies gilt auch für die innerstädtischen Maßnahmen, welche bundesweit auf großes Interesse stoßen.“
Gemeinsam stark: Hanau und Main-Kinzig-Kreis legen bei Gesundheitsbehörde weitere Zusammenarbeit fest
Main-Kinzig-Kreis. Zentrale Organisation, stärkere Präsenz in Hanau: Kreis bleibt zuständig für Gesundheit, Hanau bereitet neuem, gemeinsamem „Haus der Gesundheit“ den Weg.
Mit dem Status der Kreisfreiheit vom 1. Januar 2026 an ist für die Stadt Hanau von Gesetzes wegen die Übernahme zahlreicher Aufgaben verbunden, die bisher vom Main-Kinzig-Kreis für seine kreisangehörigen Kommunen erfüllt worden sind. So auch die Aufgabe, eine untere Gesundheitsbehörde, also ein „Gesundheitsamt“ zu betreiben. Nun haben sich Stadt und Kreis darauf verständigt, weiter und dauerhaft unter dem Dach eines vom Main-Kinzig-Kreis betriebenen Gesundheitsamts zusammenzuarbeiten. In Hanau soll allerdings ein zusätzliches „Haus der Gesundheit“ entstehen, in dem das Gesundheitsamt sowohl für die Brüder-Grimm-Stadt als auch die Kreiskommunen im Umland seinen Service analog zum Stammsitz in Gelnhausen vorhalten wird sowie darüber hinaus noch einige Zusatzangebote. ...
Die gemeinsamen Ziele haben Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Stadträtin Isabelle Hemsley für die Stadt Hanau sowie Landrat Thorsten Stolz und Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler für den Main-Kinzig-Kreis gemeinsam mit Mitgliedern der Projektfachgruppe vorgestellt. Sie finden sich zudem festgehalten in einer Absichtserklärung, einem „Letter of Intent“, den beide Gebietskörperschaften unterschrieben haben.
„Für die Zukunft als kreisfreie Stadt haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht. Wir bauen einen zentralen Ort für die Gesundheit in Hanau und erhöhen somit die Servicequalität wie auch die Angebotsquantität in Hanau und der Region. Und wir sind uns einig, dass wir als starke Kooperationspartner das Zukunftsfeld Gesundheit, das sich in einem massiven Wandel befindet, gemeinsam bewirtschaften. Wir hatten von Anfang erklärt, dass wir Kooperationen mit dem Kreis dort eingehen, wo sie sinnvoll sind – hier ist sie hochgradig sinnvoll.“, erklärt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. „Eine gute wohnortnahe medizinische Versorgung, niedrigschwellig, ergänzend: Das soll ein Kennzeichen der Hanauer Lebensqualität bleiben.“
Landrat Thorsten Stolz sieht ein „richtungsweisendes Signal“ aus den Bereichen Gesundheit und Pflege. „Wir haben in und mit der Stadt Hanau eine gute Tradition der Zusammenarbeit bei Gesundheitsthemen. Erinnert sei an die gemeinsamen Projekte während der Impfkampagne gegen Corona, erinnert sei an den Pflegestützpunkt und jüngst die Gesundheitsstelle. Wir knüpfen an diese gute Arbeit an und werden bei der unteren Gesundheitsbehörde organisatorisch nicht getrennte Wege gehen. Gleichwohl werden wir mit dem ‚Haus der Gesundheit‘ in Hanau gemeinsam und somit an einem weiteren Standort Präsenz und Gesicht zeigen“, so Stolz.
Ursprünglich war sowohl von der Stadt Hanau als auch vom Main-Kinzig-Kreis beabsichtigt, für die jeweilige Bevölkerung je eine eigene Behörde herauszubilden und eher im Einzelfall zusammenzuarbeiten. Gerade die zwischenzeitlich erlebte Corona-Pandemie habe jedoch gezeigt, „dass der öffentliche Gesundheitsdienst dann am leistungsfähigsten ist, wenn eine gemeinsame Planung stattfindet, also übergeordnet, aber stets mit genauem Blick für die jeweils lokalen Besonderheiten“, erklärt Gesundheitsdezernentin und Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler. So bietet der Kreis bereits seit einiger Zeit in Räumlichkeiten in Hanau – zur Zeit in der Salzstraße – neben Corona-Impfungen auch Beratungen und Untersuchungen des amtsärztlichen Dienstes, des sozialpsychiatrischen, des zahnärztlichen, des kinder- und jugendärztlichen Dienstes und der Betreuungsbehörde an.
„Vor Ort präsent zu sein und niedrigschwellig Angebote zu machen ist wichtig. Das haben wir in den vergangenen Monaten und Jahren mit unseren befristeten Impf- und Gesundheitsstellen in Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern gesehen. Wir haben sie bewusst als Angebote mit so wenig Hürden wie möglich aufgebaut, das war der Erfolgsfaktor“, erläutert Susanne Simmler. „Wir sind von diesen Standorten aus in Wohnviertel und Quartiere gegangen, haben Obdachlose an ihren Schlafstellen aufgesucht und haben sprachliche und emotionale Barrieren überwunden. Das Gesundheitsamt kommt so seiner Verantwortung für alle Menschen nach, gerade auch für die, bei denen der Arztbesuch aus welchen Gründen auch immer schwierig ist. Das sind gute Erfahrungen aus einer zentralen Koordination und einer dezentral starken Präsenz, auf denen wir aufbauen. Das führen wir nun in und mit der Stadt Hanau auch vor der Kreisfreiheit weiter.“
Auch unter den besonderen Zeichen des Fachkräftemangels im amtsärztlichen Bereich ist es aus Sicht des Main-Kinzig-Kreises wie auch der Stadt Hanau sinnvoll, personelle Ressourcen räumlich und zeitlich gut und bedarfsgerecht geplant einzusetzen. Das gelinge besser, wenn die Planungsfläche beibehalten und nicht aufgeteilt werde, betonen Magistrat und Kreisausschuss. Deshalb wurde bereits seit vielen Monaten in Vorgesprächen zwischen den politisch Verantwortlichen die Strategie eines gemeinsamen, für den Main-Kinzig-Kreis und die Stadt Hanau zuständigen und vom Main-Kinzig-Kreis betriebenen Gesundheitsamts verfolgt, das zudem einen leistungsstarken Standort in Hanau betreibt, der den Bürgerinnen und Bürgern in und um Hanau zur Verfügung steht.
Das entspricht der Vorgehensweise, wie sie für den Rettungsdienst und die integrierte Leitstelle bereits von Beginn der Auskreisungsverhandlungen von der Stadt Hanau und dem Main-Kinzig-Kreis favorisiert und vereinbart wurde. Im Main-Kinzig-Kreis sind die Aufgaben des Gesundheitsamts, des Rettungsdienstes, des Brand- und Katastrophenschutzes und der integrierten Leitstelle seit dem Jahre 2021 im Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr vereint.
Der Hanauer Standort dieses Amts soll dabei räumlich in ein „Haus der Gesundheit“ integriert sein, das über die behördlichen Aufgaben hinaus viele Angebote rund um das Thema Gesundheit und Gesundheitsvorsorge beinhalten soll, wie Stadträtin Isabelle Hemsley erläutert: „Das gemeinsame Ziel der Stadt Hanau wie auch des Main-Kinzig-Kreises ist es, für die Bürgerinnen und Bürger bedarfsgerechte, wohnortnahe und – nicht nur, aber auch – am öffentlichen Gesundheitsdienst orientierte Services und Prozesse für Hanau und das umliegende Kreisgebiet anzubieten. Mit dem gemeinsamen Haus der Gesundheit wollen wir auch in Zukunft getreu dem Motto „Zwei starke Partner für die Region“ agieren.“
Die genannten Ziele haben der Main-Kinzig-Kreis und die Stadt Hanau mit der Unterzeichnung einer gemeinsamen Absichtserklärung untermauert. Dieser „Letter Of Intent“ beinhaltet die Tätigkeit einer Projektgruppe von Fachleuten beider Vertragspartner, die die bereits jetzt erbrachten Leistungen des Gesundheitsamts erweitern und in ein räumlich attraktives, gut erreichbares und sinnvoll vernetztes Gesamtgefüge einbetten. Auf diesem längeren Weg sind Zwischenziele angelegt und sollen in bestimmten Zeitabständen erreicht werden.
Stadt und Kreis liegen im Zeitplan: Ein geeigneter Standort für eine Zwischenlösung für ein „Haus der Gesundheit“ wurde mit dem Triangle-Gebäude in der Willy-Brandt-Straße bereits gefunden. Die Räumlichkeiten sollen in naher Zukunft renoviert und barrierefrei umgestaltet werden, um auch optisch eine moderne und zukunftsfähige Umgebung für das Haus der Gesundheit zu schaffen. Hierfür sind laut Stadt Hanau geringe Umbaumaßnahmen notwendig.
“Bereits der Umzug des Gesundheitsstandorts in das zentral gelegene und gut angebundene Triangle-Gebäude wird für die Bürgerinnen und Bürger, aber auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter viele Vorteile bringen“, erklärt Isabelle Hemsley.
Weiterhin werde für das „Haus der Gesundheit“ innerhalb Hanaus nach einem Standort für die Zukunft gesucht, der allen genannten Anforderungen gerecht wird und über die späteren Grenzen der Stadt Hanau und des Main-Kinzig-Kreises hinaus wegweisend für eine moderne, bürgernahe und erfolgreiche Gesundheitsversorgung sein wird.
Inhaltlich soll das „Haus der Gesundheit“ über die bereits angebotenen Aufgaben hinaus weitere Aufgaben übernehmen und so unter einem Dach viele Dienstleistungen vereinen. „Wir wollen, dass das ‚Haus der Gesundheit‘ ein Vorbild für weitere Projekte wird, räumlich und inhaltlich. Mit dem Triangle-Gebäude bereiten wir diesem Gedanken an geeigneter Stelle den Weg“, so Isabelle Hemsley. In anderen Themenfeldern habe man mit dem Stützpunkt-Gedanken gute Erfahrungen gemacht, bekräftigt auch Susanne Simmler. „Wir wissen aus Bereichen wie der Pflege, dass dezentraler Service und zentrale Koordination keinen Widerspruch bedeuten, sondern im Sinne der Bürgerinnen und Bürger sind. Wichtig ist, dass die Menschen die Beratung und Versorgungsangebote auch in Anspruch nehmen. Da gehören kurze Wege und eine leichte Verfügbarkeit natürlich dazu, seien es der Gesundheitsdienst, der Pflegestützpunkt oder andere Stellen.“
Die gefundenen Lösungen bedeuten ein wichtiges Etappenziel auf dem Weg zu einer künftigen Beratungs- und Versorgungsstruktur im Bereich Gesundheit, wie der Main-Kinzig-Kreis und die Stadt Hanau erklären. Die detaillierte Ausgestaltung der vereinbarten Punkte, etwa der Räumlichkeiten im Haus der Gesundheit und der genauen Serviceangebote oder der Personal- und Organisationsstruktur ab 2026, folge nun in den nächsten Arbeitsrunden der Projektgruppe. Aber wesentliche Pflöcke seien nun eingeschlagen. Und die Überschrift „gemeinsam stark“ stehe im Bereich der Gesundheitsbehörde über den weiteren Schritten.
OB Kaminsky begrüßt 16 neue Auszubildende der Stadt Hanau
Im September 2023 haben elf Auszubildende in vier Ausbildungsberufen ihre Ausbildung bei der Stadt Hanau begonnen. Darunter acht Verwaltungsfachangestellte, ein Gärtner, ein Metallbauer und ein Kfz-Mechatroniker. Anfang Oktober folgen fünf dual Studierende aus den Bereichen „Public Administration“ und „Soziale Arbeit“. ...
Alle 16 Neuzugänge begrüßte Oberbürgermeister Claus Kaminsky persönlich im Hanauer Rathaus und nahm die Gelegenheit wahr, um sich mit den zukünftigen Nachwuchskräfte zu unterhalten und sie besser kennenzulernen: „Sie hätten den Zeitpunkt für den Beginn Ihrer Ausbildung nicht besser wählen können!“, sagte er: „Die Stadt wächst und zudem bewegen wir uns mit großen Schritten Richtung Kreisfreiheit. Dadurch tun sich viele Chancen und spannende neue Arbeitsfelder auf. Sie werden sich bei uns mit Sicherheit nicht langweilen“, versprach er und fügte hinzu: „Es liegt an Ihnen, Ihren Interessen und Ihrem Engagement, ob und wie Sie die Zukunft unserer Stadt aktiv mitgestalten!“
Google eröffnet erstes eigenes Cloud-Rechenzentrum in Deutschland
Google hat heute mit prominenten Gästen aus Wirtschaft und Politik sein erstes eigenes Cloud-Rechenzentrum in Deutschland eröffnet. Das neue Gebäude in Hanau erweitert die Google Cloud-Region Frankfurt/Main, über die Google seit 2017 für eine wachsende Zahl an Kunden in Deutschland Speicher- und Cloud-Dienste unter anderem für Künstliche Intelligenz bereitstellt. Die ersten Kundendaten werden in den kommenden Monaten hier gespeichert. ...
Effiziente Server und ein langfristiger Liefervertrag mit dem Energieversorger ENGIE stellen sicher, dass mindestens 80 Prozent des Energiebedarfs durch CO2-freie Energie (in der Jahresbilanz) abgedeckt werden. Das Rechenzentrum kombiniert luftbasierte Kühlung (“free cooling”) mit hocheffizienten luftgekühlten Kältemaschinen. Dies trägt dazu bei, den Wasserverbrauch zu minimieren und gleichzeitig eine hohe Effizienz bei der Stromnutzung sicherzustellen. Google, EnBW und die Unternehmen Evonik Industries und Umicore, die im benachbarten Industriepark Wolfgang angesiedelt sind, prüfen außerdem, ob die entstehende Abwärme zur Versorgung angrenzender Gebäude genutzt werden kann.
Statement Dr. Volker Wissing: „Germany goes digital: Rechenzentren bilden gemeinsam mit den Telekommunikationsnetzen das Nervensystem der Digitalisierung. Der Markt in Deutschland entwickelt sich erfreulicherweise sehr dynamisch und die Kapazitäten nehmen kontinuierlich zu. In Rechenzentren werden Daten gespeichert, verarbeitet und bereitgestellt. Sie sind notwendige Voraussetzung für alle digitalen Anwendungen und damit auch Treiber für digitale Innovationen. Nicht zuletzt stärkt jedes weitere Rechenzentrum in Deutschland unsere digitale Souveränität. Deshalb freue ich mich, dass mit der Ansiedlung eines Rechenzentrums in Hanau Deutschland als attraktiver Standort für Künstliche Intelligenz und Cloud-Dienste gestärkt wird. Die Bundesregierung investiert in dieser Legislaturperiode insgesamt mehr als 1,6 Milliarden Euro in die Umsetzung des KI-Aktionsplans, allein 2024 sind es fast 500 Millionen Euro. Zudem stärken wir KI-Innovationen „Made in Germany“ mit unserer „Nationalen Initiative zur KI-basierten Transformation in der Datenökonomie“ (NITD), die mein Haus mit 32 Millionen Euro fördert. Wirtschaft, Wissenschaft und Politik müssen an einem Strang ziehen und die digitale Transformation gemeinsam vorantreiben. In Hanau klappt das hervorragend. Ich danke allen Beteiligten für ihr Engagement.“
Statement Claus Kaminsky: „Für Hanau ist das heute ein besonderer Tag: an einem Ort, an dem einmal ein Plutoniumbunker gestanden hat, eröffnet das erste Rechenzentrum, das wir im Rahmen unserer Rechenzentrumsstrategie positioniert haben. Zudem ist es das erste seiner Art in Deutschland, das sich im Eigentum des Betreibers Google befindet. Damit haben wir einen starken
Partner an unserer Seite, der sich in unsere Stadtgesellschaft auf vielfältige Weise einbringt: durch Unterstützung lokaler Einrichtungen sowie dem Ziel, mit der Abwärme das benachbarte Industriegebiet zu versorgen. Damit wird ein wichtiger Beitrag dazu geleistet, unseren Materialtechnikstandort langfristig zu transformieren und wettbewerbsfähig zu halten. Mittelfristig trägt die Gewerbesteuer des Unternehmens natürlich auch zum Ausbau der städtischen Infrastruktur bei.“
Statement Dr. Daniel Holz: „Für Google Deutschland und Google Cloud ist Hanau ein Meilenstein. Mit unserem ersten eigenen Cloud-Rechenzentrum können wir unseren deutschen Kunden künftig noch mehr Servicequalität bieten. Das bedeutet: Datensicherheit und Datensouveränität, maximale Geschwindigkeit, innovative Produkte dank künstlicher Intelligenz sowie Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Für all das steht die Google Cloud und das wird in Zeiten, in denen die Nachfrage nach intelligenten Diensten stetig weiter steigt, immer wichtiger.”
Wirtschaftsfaktor digitale Infrastruktur
Der Neubau in Hanau ist Teil des 2021 vorgestellten Investitionsprogramms von Google über eine Milliarde Euro in digitale Infrastruktur und saubere Energie in Deutschland. Im Rahmen des Programms hat das Unternehmen neben dem Standort Hanau auch eine neue Cloud-Region Berlin-Brandenburg sowie eine langfristige Kooperation zu grüner Energie mit ENGIE ins Leben gerufen. Zwischen 2017 – 2022 hat Google laut einer Studie von Implement Consult durch seine Investitionen bereits zur Schaffung von über 5.200 Arbeitsplätzen in Deutschland beigetragen. Die Jobs entstanden entweder direkt bei Google, bei Zulieferern oder anderen lokalen Unternehmen in der Nähe der Anlagen.
Fokus auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Das neue Cloud-Rechenzentrum in Hanau nutzt modernste Technologie zur Optimierung von Energieeffizienz und Umweltschutz. Im Rahmen der Partnerschaft mit ENGIE garantiert der Energieversorger, dass 80 Prozent oder mehr CO2-freie Energie (Jahresdurchschnitt) für die Infrastruktur von Google in Deutschland bereitgestellt werden. Dazu wird ein Mix aus CO2-freien Quellen, die sich alle in Deutschland befinden, eingesetzt. Im Jahr 2022 konnte Google damit sogar 96 Prozent CO2-freie Energie für seine deutsche Infrastruktur erreichen. Google hat sich zum Ziel gesetzt, seine eigene Infrastruktur bis 2030 zu 100 Prozent durch CO2-freie Energie zu betreiben. Darüber hinaus sind die Rechenzentren von Google 1,5-mal so energieeffizient wie typische Rechenzentren von Unternehmen.
Wasserverbrauch und Kühltechnik
Google verfolgt das Ziel, die Auswirkungen auf Klima und Umwelt nachhaltig zu minimieren. Bei der Kühlung von Rechenzentren werden deshalb verschiedene lokale Faktoren berücksichtigt, insbesondere die Verfügbarkeit von verantwortungsvoll gewonnenem Wasser und CO2-freier Energie. Dazu kombiniert das Hanauer Rechenzentrum luftbasierte Kühlung (“free cooling”) mit hocheffizienten luftgekühlten Kältemaschinen. Dies trägt dazu bei, den Wasserverbrauch zu minimieren und gleichzeitig eine hohe Effizienz bei der Stromnutzung sicherzustellen.
Google, EnBW, Evonik Industries und Umicore prüfen Möglichkeiten zur Nutzung der Abwärme
Gemeinsam mit seinen Partnern EnBW, Evonik Industries und Umicore prüft Google Möglichkeiten, die in der neuen Anlage entstehende Abwärme für die Versorgung angrenzender Gebäude im Industriepark Wolfgang und damit zur Energieeinsparung nutzbar zu machen.
Lokales Engagement
Google wird sich auch in der Region engagieren und soziale Organisationen in Hanau unterstützen. Dazu zählt Lichtblick, die eine Tafel und Unterstützung für benachteiligte Familien bietet. Für sie wird Google den Kauf neuer Geräte finanzieren. Ein zweiter Partner wird die Volkshochschule (VHS) sein, für die Google ein neues Lernzentrum für digitale Kompetenzen unterstützen wird. Der Zuschuss wird für Ausstattung wie Laptops, Smartboards und zugehörige technische Geräte verwendet. Weitere ähnliche Programme sind in Vorbereitung.
Über Google
Google hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Informationen der Welt zu organisieren und sie allgemein zugänglich und nutzbar zu machen. Mit Produkten wie der Google Suche, Maps, Gmail, Chrome, den Pixel Smartphones und Watches oder Plattformen wie YouTube spielt Google eine wichtige Rolle im täglichen Leben von Milliarden von Menschen. In Deutschland ist Google seit 2001 vertreten und beschäftigt mittlerweile mehr als 2.500 Mitarbeitende an den vier Standorten Hamburg, Berlin, München und Frankfurt. Gemeinsam mit lokalen Partnern arbeitet Google Deutschland an zahlreichen Digitalisierungsprojekten, etwa im Bereich Bildung, Handel, Infrastruktur, Klima- oder Datenschutz. Im Google Safety Engineering Center (GSEC) in München entwickelt Google Datenschutz-Anwendungen für die ganze Welt. Und mit Kommunikationslösungen sowie grünen Cloud-Regionen unterstützt Google Unternehmen in Deutschland bei ihrer digitalen Transformation. Google ist eine Tochtergesellschaft von Alphabet Inc.
Faschingsumzug durch die Hanauer Innenstadt fällt 2024 aus - Drei Umzüge in Stadtteilen / Vereine gründen Arbeitsgemeinschaft / Stadt unterstützt „Rathaussturm“
Ernste Mienen bei denen, die für unbeschwerte Fröhlichkeit sorgen: Der Faschingsumzug durch die Innenstadt fällt im kommenden Jahr aus. „Karneval zu organisieren, ist keine städtische Aufgabe. Die Vereine zu unterstützen, allemal – und das werden wir in dieser schwierigen Phase noch intensiver tun“, sagte Oberbürgermeister Claus Kaminsky bei einem Treffen der Hanauer Faschingsvereine. ...
Weil sich der „Hanauer Carnevalszugverein HCV 1954 e.V.“, der den Innenstadt-Umzug über Jahrzehnte organisierte, aufgelöst hat, gab es zwei Treffen von Vertretern der Faschingsvereine und der Stadt. „Ausdrücklich bedanke ich mich für das langjährige Wirken des HCV, der die fünfte Jahreszeit in der Innenstadt bunter gemacht hat“, so Kaminsky. Aufgrund der Vorlaufzeit, den Lindwurm im kommenden Jahr zu organisieren, verständigte man sich bei dem Treffen, diesen Umzug im Jahr 2024 pausieren zu lassen. „Wir haben uns diese gemeinsam getroffene Entscheidung nicht leicht gemacht, aber die Aufgaben für die Organisation des Innenstadt-Umzugs sind so vielfältig, als dass sie die Vereine jetzt nicht stemmen können“, bilanzierte Kaminsky. Zumal die Vereine an ihren eigenen Faschingssitzungen und vielen weiteren Veranstaltungen arbeiten sowie die Karnevalsumzüge durch Steinheim, Klein-Auheim, Tümpelgarten und Großauheim auf die Beine stellen werden.
„Dass die Vereine nun eine Arbeitsgemeinschaft gegründet haben, ist eine sehr gute Entscheidung“, lobte der Oberbürgermeister. Gemeinsam mit Lucas Schobert, Leiter des städtischen Veranstaltungsbüros, dessen Team und Daniel Freimuth, Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH (HMG), sagte er den Vereinen zu, sie bei den Planungen für den Innenstadt-Umzug 2025 zu unterstützen. Die Clubs haben sich verabredet, zeitnah Gespräche mit Gruppen und Vereinen aufzunehmen für eine Wiederbelebung des Zugs 2025 aufzunehmen. Zudem wurde vereinbart, dass der „Rathaussturm“ am 7. Januar 2024 mit einem neuen Konzept aufgewertet werden soll. Hier wird die Stadt mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ebenso wird von der Stadt geprüft, ob man den Karnevalssamstag (10. Februar 2024) in der Innenstadt mit Gastronomie-Kooperationen und musikalischer Begleitung feiern kann. „Fasching ist eine Tradition, die viele Hanauerinnen und Hanauer pflegen. Deren Engagement unterstützen wir gerne, weil sie damit den Menschen in der Brüder-Grimm-Stadt wunderbare Stunden bereiten“, so der Oberbürgermeister. Und auch die Freunde der Umzüge müssten sich nicht allzu sehr grämen. Kaminsky: „2024 heißt das Motto – ab in die Stadtteile. Denn im Tümpelgarten, in Klein-Auheim, Steinheim und Großauheim werden die Vereine wieder für bunte Züge sorgen.“
Stadt Hanau erwirbt Kaufhof-Immobilie
„Eine der besten Adressen in Hanau“ / „Große Chance für Stadtentwicklung“ / Kaufpreis 25 Mio. Euro / Finales Nutzungskonzept wird 2024 erstellt
„Der Kaufhof in Hanau ist nicht nur einfach ein Gebäude, sondern ein geschichtsträchtiges Symbol unserer Innenstadt. Deshalb können und werden wir nicht einfach zuschauen, was mit dem Gebäude nach der geplanten Schließung passiert. Wir nehmen unsere Verantwortung für die Innenstadt wahr, kaufen die Immobilie und werden dort einen Ort schaffen, an dem sich Menschen treffen und an dem sie etwas Besonderes erleben können“, so Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. ...
Der klaren Ansage von Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, die Kaufhof-Immobilie in der Innenstadt zu erwerben, damit „keine Brache in 1A-Lage“ entsteht, folgten am Montag nun die nächsten wichtigen Schritte: Der Magistrat der Stadt Hanau stimmt dem Ankauf in seiner gestrigen Sitzung am Morgen zu, am Abend wurden die detaillierten Untersuchungen und Pläne der Öffentlichkeit im Struktur- und Umweltausschuss vorgestellt. Am kommenden Montag (2. Oktober) wird die entsprechende Nachtragssatzung für den städtischen Haushalt auf den Weg gebracht. Final entscheiden wird die Stadtverordnetenversammlung am 16. Oktober.
1929 wurde der Kaufhof in Hanau als Tietz AG gegründet, im Mai 1957 wurde am jetzigen Standort der Neubau begonnen, am 27. November 1957 eröffnete Kaufhof am Marktplatz. Am 13. März 2023 verkündete der Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzern die Schließung von mehr als 50 Häusern in Deutschland. Darunter auch die Filiale in Hanau. Direkt an dem Tag positionierte sich Hanau. Oberbürgermeister Kaminsky sagte den Beschäftigten zu, ihnen zur Seite zu stehen, traf sich zwei Tage später erstmals mit dem Hanauer Kaufhof-Betriebsrat.
Kaminsky kündigte zudem bereits am 13. März an, den Erwerb der Immobilie voranzutreiben: „Wichtig ist jetzt, dass wir die Verantwortung übernehmen, wir können die Immobilie nicht den freien Marktkräften überlassen. Hier muss die soziale Marktwirtschaft greifen. Der Plan heißt nun, das Haus in der Innenstadt zu übernehmen, ins Eigentum zu kommen.“ Er setzte eine Experten-Runde um Stadtentwickler Martin Bieberle ein, welche die Fragen nach Bausubstanz, Finanzierung, Brandschutz, Statik und weiteren Bausteinen klärte. Die Fachleute aus der Unternehmung Stadt Hanau und externen, teilweise bereits beim Stadtumbau involvierten Spezialisten, bewerteten auch die städtebaulichen Aspekte. Parallel wurden die Vertragsverhandlungen mit dem Eigentümer, dem Immobilienfonds KH Hanau S.C.S. Objektgesellschaft mit Sitz in Luxemburg, vorangetrieben.
„Der Kaufhof war und bleibt eine der besten Adressen der Stadt. Die Immobilie ist mit ihrer zentralen Lage von herausragender Bedeutung für unsere Innenstadt“, so Oberbürgermeister Kaminsky. Die Innenstädte befinden sich, so der OB, im „Schicksalsjahrzehnt“. Online-Boom, Immobilien-Spekulantentum, Kaufzurückhaltung – und nun die Kaufhaus-Krise. „Hanau stemmt sich seit Jahren erfolgreich dieser Abwärtsentwicklung entgegen“, so Kaminsky. Er versteht die Innenstadt als wandelbares Energiezentrum einer selbstbestimmten Stadt, widerstands- und lernfähig. Der Stadtführung war sofort klar, dass ein langanhaltender Leerstand an dieser exponierten Stelle erhebliche Auswirkungen auf die umliegenden Geschäfte und Gastronomien sowie den Wochenmarkt und die gesamte Innenstadt haben würde. Sinkende Frequenzen, Umsatzverluste bis hin zur Verödung von Straßenzügen als Folge von Still- und Leerstand hatte die Expertengruppe bei ihren Recherchen in anderen Städten festgestellt und gestern Abend vorgestellt. „Wir haben einen klaren Kompass für unsere Innenstadt, für unsere Stadt“, so Kaminsky.
Die Untersuchungen ergaben, dass sich das denkmalgeschützte Gebäude statisch in gutem Zustand befindet. Für die Zeit direkt nach dem Kauf ist eine Zwischennutzung geplant: Die Hanau Marketing GmbH (HMG) soll mit innovativen Konzepten dafür sorgen, den Leerstand zu überbrücken. „Um die Frequenz im und rund um das Gebäude zu erhalten, Magnetwirkung zu entfalten und unseren Wochenmarkt zu stärken. Wir werden auch ungewöhnlichen und neuen Ideen die Chance geben, sich auszuprobieren, für Start-ups risikoarme Konditionen ausrufen. Dabei wollen wir testen, ob die Konzepte auch langfristig in unserer Innenstadt funktionieren“, so HMG-Geschäftsführer Martin Bieberle. Die Bandbreite der Ideen reicht von Markthallen-Flair im Erdgeschoss bis hin zu Jugend- und Sportangeboten im Untergeschoss. „Wir wollen einen Ort schaffen, in denen unterschiedliche Nutzerinnen und Nutzer ihre Ideen aus den Bereichen Erleben, Treffen, Sport, Kultur, Bildung anbieten. Damit folgen wir der Logik, die wir beim Stadtentwicklungsprogramm Hanau aufLADEN erfolgreich ausprobieren“, so Bieberle.
Für die Obergeschosse, die aufgrund der problematischen Erschließungsmöglichkeiten für größere (externe) Nutzungen in der Zwischennutzungsphase schwer möglich sind, gibt es verschiedene Optionen. Sie reichen von Räumen für Volkshochschule oder das Zentrum für Demokratie und Vielfalt, das dort Formate und Konzepte während des Umbaus am Kanaltorplatz ausprobieren könnte, bis hin zu Flächen für Sportangebote. Im dritten Obergeschoss könnte die HMG, die nach dem Abriss des „Haus des Handwerks“ am Schlossplatz neue Räume sucht, vorübergehend Büros beziehen. Die Dachterrasse könnte als Gastronomiefläche mit Möglichkeiten für Märkte, Urban Gardening, Kino und City-Beach dienen – als Vorbild dient hier der etablierte Fronhof am Schlossplatz. „Für die Zeit rund um die Schließung planen wir Veranstaltungen, die Lust auf den ‚neuen Kaufhof‘ machen“, so Bieberle.
Ein finales Nutzungskonzept soll unter Federführung der BAUprojekt Hanau GmbH im Laufe des Jahres 2024 erarbeitet werden. „Hierzu wird es ein strukturiertes Verfahren geben, das die Öffentlichkeit ausdrücklich mit einbezieht. Auch die mögliche Einbindung privatwirtschaftlicher Partner werden wir prüfen“, so Martin Bieberle. Nach einer geplanten Kernsanierung kann die Immobilie für viele Jahrzehnte in unterschiedlichen Formen genutzt werden. Die Umbaukosten sind mit etwa 39,5 Millionen Euro veranschlagt. Aus dem Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ liegt – vorbehaltlich des Ankaufs – für die Jahre 2024 und 2025 die Zusage für eine Unterstützung in Höhe von circa 1,1 Millionen Euro vor. Zudem legt das Hessische Wirtschaftsministerium für die sieben in Hessen betroffenen „Galeria-Karstadt-Kaufhof-Kommunen“ einen Sondertopf über drei Millionen auf, Hanau wird sich bewerben.
Die Zielsetzung ist, das Gebäude als starken Frequenzbringer für die Innenstadt zu positionieren. Es soll in seiner Grundform multifunktional organisiert sein, um auf wechselnde Bedürfnisse angepasst werden zu können. Neben der Ertüchtigung der Versorgung und der energetischen Situation, sind die Neuorganisation der Erschließung, vor allem der oberen Stockwerke sowie das Integrieren von Lichthöfen erforderlich.
„Diese hochwertige Innenstadtimmobilie eröffnet uns die Möglichkeit, das Quartier neu zu entwickeln. Das Projekt dient zu einer nachhaltigen Aufwertung des Stadtquartiers. Damit schiebt sich der Wert der Immobilie nach oben“, so Kaminsky. Die Stadt Hanau, so der Beschluss des Magistrats, erwirbt das Gebäude und das Erbbaurecht, das 1965 zwischen Stadt und der damaligen Kaufhof AG auf 99 Jahre vertraglich vereinbart wurde. Das Gebäude hat 16.000 Quadratmeter Gesamtfläche und etwa 11.000 Quadratmeter Nutzfläche. Die Immobilie wird zum 1. Februar 2024 durch die Stadt Hanau zu einem Kaufpreis in Höhe von 25 Millionen Euro erworben, so der Magistratsbeschluss, vorbehaltlich der Genehmigungen der nächsten Woche im Magistrat behandelten Nachtragssatzung sowie des Regierungspräsidiums Darmstadt.
Im Congress Park Hanau hatten Oberbürgermeister Kaminsky, Stadtentwickler Bieberle und das Expertenteam, zu dem unter anderem Rechtsanwalt Dr. Olaf Otting, Rainer Krebs („Der Kaufhof ist hervorragend in die vielfältigen innerstädtischen Nutzungen eingebunden“) für städtebauliche und architektonische Fragen, Thomas Müller (Terramag; „Die Chance zum städtischen Erwerb kann als einmalig betrachtet werden und ist zur Sicherung langfristiger städtebaulicher, kommunalwirtschaftlicher und qualitativer Ziele und Chancen ohne vergleichbare Alternative“), HMG-Geschäftsführer Daniel Freimuth gehören, am gestrigen Montagabend in einer gemeinsamen öffentlichen Sitzung des Struktur- und Umweltausschusses und des Ortsbeirates Innenstadt die Ergebnisse der Untersuchung vorgestellt.
„Es geht um nichts weniger als die Zukunft unserer Stadt“, so Oberbürgermeister Kaminsky, der mit Verweis auf die Erfolge des Stadtumbaus und der Konversion folgerte: „Wir knüpfen an die Tugenden an, sind mutig, entschlossen, erfahren und mit Schlacht-erprobtem Selbstbewusstsein unterwegs.“ Groß-Immobilien stehen für die Transformation von Innenstädten: „Wenn wir jetzt nicht entscheiden, droht langer Leerstand und es folgt in ein paar Jahren die Erkenntnis, dass die Stadt eingreifen muss. Dem werden wir zuvorkommen – so wie man es aus Hanau kennt. Denn jedes Jahr, das wir verstreichen lassen, geht von diesem Quartier eine furchtbar traurige Nachricht aus. Und jedes Jahr, in dem wir arbeiten, Nutzungen ermöglichen und darüber sprechen, geht von diesem Quartier Zuversicht aus. Es macht keinen Sinn, Ideen für eine Liegenschaft zu sammeln, zu erarbeiten, zu diskutieren und zu kommunizieren, die einem nicht gehört.“
Am 31. Januar 2024 schließt der Kaufhof in Hanau. „Das Datum markiert das Ende einer Tradition und den Beginn einer neuen Zeitrechnung für die Innenstadt von Hanau. Wir nehmen die Entwicklung in unsere Hand und gehen mutig voran. Wir nutzen die historische Chance“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky.
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Haus des Jugendrechts eröffnet
Nachfolgend die Rede von Oberbürgermeister Claus Kaminsky anlässlich der Eröffnung des Hauses des Jugendrechts
Es gilt das gesprochene Wort ...
Sehr geehrter Herr Staatsminister Prof Dr. Poseck
Sehr geehrter Herr Landespolizeipräsident Schäfer
Sehr geehrter Herr Polizeipräsident Muth,
ich begrüße in Vertretung des Landrates Herrn Kreisbeigeordneten Ottmann,
Ein Willkommen an die Bundes- und Landtagsabgeordneten,
Für den Magistrat der Stadt Hanau begrüße ich Herrn Bürgermeister Dr. Bieri und Frau Stadträtin Hemsley,
für die Stadtverordneten die Vorsteherin Frau Funck,
sehr geehrte Damen und Herren,
wir übergeben heute das „Haus des Jugendrechts“ seiner Bestimmung. An einem Tag wie diesem ist man geneigt, die alte Volksweisheit „Was lange währt, wird endlich gut“ zu zitieren.
Auch wenn es nicht der „Hanauer Takt“ ist, denn wir sonst an den Tag legen, so gab es, objektiv betrachtet auch eine Reihe von Gründen für diese lange Bauphase. Wir kennen sie alle. Die Corona-Pandemie, Lieferengpässe, explodierende Baupreise, der Fachkräftemangel. Und natürlich gibt es auch einen Grund, der in der speziellen Struktur des Hauses liegt und die Planungen zwangsläufig verlangsamt.
Das Haus wird Nutzer beherbergen, die zwar ein gemeinsames Ziel eint, die aber doch in ihren Kernaufgaben, in ihren Behördenstrukturen und vor allem in ihren Bedürfnissen durchaus unterschiedlich sind. Dass dadurch mehr Diskussion, mehr Planungsarbeit notwendig ist als bei einem Einfamilienhaus liegt auf der Hand.
Und dennoch muss man sagen, dass alle Beteiligten konstruktiv daran mitgewirkt haben, dieses Projekt erfolgreich umzusetzen. Land, Kreis und Stadt, Polizei und Staatsanwaltschaft, die Hilfsorganisationen, Kooperationspartner und Unterstützer wie etwa die Berenbrok-Winterstein-Stiftung und natürlich auch die Baugesellschaft Hanau als Bauträgerin.
Hat sich diese aufwändige Planungs- und Bauarbeit gelohnt, trotz all der Hindernisse, die es zu überwinden galt?
Ich meine ja.
Denn bei allen unterschiedlichen Bedürfnissen eint alle Beteiligten ein gemeinsames Ziel. Nichts Geringeres, als jungen Menschen in der Stadt Hanau und im ganzen Main-Kinzig-Kreis ein Stück guter Zukunft zu ermöglichen. Jugendliche, die auf die schiefe Bahn geraten sind oder drohen, einen falschen Weg zu beschreiten, zur Umkehr zu bewegen.
Das „Haus des Jugendrechtes“ vereint dabei zwei grundsätzliche Anliegen, die nur scheinbar konträr zueinanderstehen. Es geht zum einen um die zeitnahe Sanktionierung strafbaren Verhaltens von Jugendlichen.
Das heißt nicht, dass quasi im Schnellverfahren ge- und verurteilt wird. Die gründliche Ermittlung und Aufklärung muss immer an erster Stelle stehen. Jedes Fehlverhalten ist individuell zu bewerten. Es mag die unterschiedlichsten Ursachen haben. Jugendlicher Übermut, falsche Freunde, das soziale Umfeld ein schwieriges Elternhaus. All diese Umstände zu beachten, ist wichtig. Und deshalb ist es hilfreich, wenn die Zusammenarbeit aller mit diesen Fragen beschäftigten Stellen durch eine Einrichtung wie das Haus des Jugendrechts gefördert wird.
Zeitnahe Sanktionierung heißt aber auch, dass Jugendliche einen klaren Bezug zwischen Tat und Sanktion erleben, weil auch dies ein Teil der Resozialisierung ist. Wer zeitnah erlebt, dass Straftaten nicht vergessen oder gar ungesühnt bleiben, wird sein Handeln überdenken. Auch hier bietet das Haus des Jugendrechtes durch die enger werdende Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Institutionen eine wichtige Voraussetzung.
Der zweite, aber ebenso wichtige Aspekt ist die Prävention. Es ist besser ein Abgleiten von vornherein zu verhindern, als es später zu sanktionieren. Auch hier bietet das Haus des Jugendrechtes den konstruktiven Rahmen für den Austausch von Wissen und Ideen.
Dies ermöglicht die zielgerichtete Umsetzung genereller sowie individuell zugeschnittenen Maßnahmen. Dabei gilt es, auch andere gesellschaftliche Akteure und Programme einzubeziehen und mit im Blick zu haben. Das reicht vom Präventionsrat über das Netzwerk Extremismusprävention bis zu vielen bürgerschaftlichen Initiativen um nur einige zu nennen.
Die Stadt Hanau und der Main-Kinzig-Kreis sind keine Inseln der Friedfertigen. Wir befinden uns in einer Gesellschaft, in der es Gute ebenso gibt wie Böse. Wobei letztere zum Glück eine sehr kleine Minderheit sind.
Stadt und Kreis liegen im - beziehungsweise nahe am - Ballungsraum Rhein-Main. Wo viele Menschen leben, steigt zwangsläufig auch die Zahl derjenigen, die sich nicht an Regeln und Gesetze halten.
Kriminalität einzudämmen und zu bekämpfen, ohne gleichzeitig die Grundwerte eines freien und liberalen Rechtsstaates einzuschränken, ist eine schwierige, aber wichtige Aufgabe. Eine Aufgabe staatlicher Institutionen, aber auch der gesamten Gesellschaft.
Freiheit ist ohne Sicherheit nicht denkbar.
Hier die richtige Balance einzuhalten, ist schwierig, aber unverzichtbar.
Deshalb kommt der Prävention und der Resozialisierung eine besondere Bedeutung zu. Gerade bei Jugendlichen, die ihren Weg erst finden müssen, kann nicht die Strafe, sondern soll die Hilfe zur Umkehr im Mittelpunkt stehen.
Wir müssen klare Grenzen aufzeigen und das Überschreiten dieser Grenzen auch sanktionieren. Aber zugleich müssen wir denen, die diese Grenzen überschritten haben, die helfende Hand zur Rückkehr reichen – je früher, desto besser.
Pestalozzi hat einmal gesagt, zur Erziehung von Kindern bedürfe es nur Liebe und Vorbild. Liebe ist eine individuelle Angelegenheit, Vorbild beschränkt sich jedoch nicht nur auf das Elternhaus, sondern auf die gesamte Gesellschaft.
Und hier spielt der Respekt eine entscheidende Rolle.
Der Respekt vor dem Eigentum des anderen, seiner Unversehrtheit, vor dessen Meinung, dessen Kultur und Identität, vor seinen Grundrechten vor seiner Menschenwürde.
Wir müssen uns als Gesellschaft fragen, ob wir dieser Anforderung immer gerecht werden. Eine Zeit, in der Respekt immer mehr zu schwinden droht, in der Verächtlichmachung, Beleidigung ja Hass und Extremismus immer mehr Raum bekommen, sollte uns zum Nachdenken bewegen. Gerade wir hier in Hanau wissen, wohin Respektlosigkeit, die sich zu Hass entwickelt, führen kann.
Insofern sind wir alle, staatliche Institutionen ebenso wie Organisationen und jeder Einzelne von uns, aufgerufen, Vorbilder zu sein. Zu zeigen, dass der respektvolle und friedfertige Umgang miteinander die bessere und einzige Alternative zu Gesetzlosigkeit und Gewalt ist. Wo es in unserer Macht steht, werden wir diesen Umgang und diesen Respekt fördern und unterstützen. Ich erwähne hier nur als ein Beispiel von vielen das entstehende Zentrum für Demokratie und Vielfalt in Hanau.
Das Haus des Jugendrechtes ist ein wichtiger Baustein für ein friedliches und respektvolles Miteinander.
Es steht nicht am Rand der Stadt, sondern mitten in ihrem Herzen. Auch dies mag ein Symbol dafür sein, dass wir Jugendliche, die gestrauchelt sind, nicht an den Rand der Gesellschaft drängen oder gar ausgrenzen. Vielmehr geht es darum, sie wieder in die Mitte dieser Gesellschaft zurückzuholen.
Dies ist eine schwierige, aber äußerst lohnenswerte Aufgabe.
Ich danke allen Beteiligten, die an der Realisierung dieses Hauses mitgewirkt und alle Herausforderungen erfolgreich bestanden haben.
Und ich wünsche allen, die künftig in diesem Haus tätig sind, bei ihrer so wichtigen Arbeit eine glückliche Hand, Ausdauer und Mut. Auch wenn es manchmal Anlass zum Verzweifeln geben mag: Vergessen sie nie, dass jeder Jugendliche, den sie rechtzeitig vor einem Weg in die Isolation und in die dauerhafte Straffälligkeit bewahrt haben, all den Aufwand und all die Mühe wirklich lohnt.
Ich danke Ihnen.
„Die Zukunft der Stadt mitgestalten!“ - OB Kaminsky gratuliert frisch gebackenen städtischen Nachwuchskräften
Für acht junge Frauen und Männer des Ausbildungsjahrgangs 2020-2023 fand jetzt eine Feierstunde zum Ausbildungsende im Fronhof am Schlossplatz statt. Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Vertreter von Personalamt, Personalrat sowie Ausbilderinnen und Ausbilder gratulierten zum gelungenen Abschluss und beruflichen Einstieg in den verschiedensten Abteilungen. ...
"In den letzten drei Jahren Ihrer Ausbildungszeit haben Sie mehrere große Krisen erlebt, die man sich im Vorfeld nicht hätte ausmalen können!", sagte OB Kaminsky: " Erst das furchtbare Attentat vom 19. Februar 2020, dass unsere Stadt erschüttert hat, dann kam die Corona-Pandemie und stellte die ganze Welt auf den Kopf und schließlich folgte der schreckliche Angriffskrieg der Russen auf die Ukraine und die daraus resultierenden Flüchtlingsströme, die auch in Hanau ankamen und bewältigt werden mussten."
„All das hat Ihre Arbeit bei der Stadt und für die Stadt beeinflusst und wird es auch in Zukunft noch lange beeinflussen. Doch Sie haben diese Herausforderungen gemeistert und große Flexibilität und gezeigt", so der OB." Es sei beeindruckend, dass die Nachwuchskräfte trotz alldem eine so hervorragende Leistung im Rahmen ihre Ausbildung erbracht hätten, so Kaminsky. "Jetzt stehen Ihnen alle Türen offen, denn der Fachkräftemangel existiert in allen Bereichen!" Es sei jedoch wichtig, nicht stehen zu bleiben und sich ständig weiterzubilden und weiter zu lernen. "Es gibt – auch auf Grund der Digitalisierung – eine große Dynamik in der Arbeitswelt und es wird immer eine Herausforderung sein, hier Schritt zu halten", sagte Kaminsky. Bei der Stadt Hanau - der kleinsten Großstadt Hessens - stünden auf Grund der anstehenden Kreisfreiheit zum 1. Januar 2026 viele neue spannende Aufgaben an. "Hier können Sie sich aktiv einbringen und die Zukunft der Stadt mitgestalten!", sagte der Oberbürgermeister.
Ihre Ausbildung abgeschlossen haben die Verwaltungsfachangestellten Thomas Dreipelcher, Jana Haus, Alicia Kumlu und Leoni Schirmer. Studierende für den Bachelor of Arts in Public Administration (Abschluss am 30.09.2023) sind Johanna Horn, Aylin Kaya und Svenja Martius. Rohit Kapoor machte eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker, Fachrichtung Nutzfahrzeuge, die er bereits Anfang des Jahres abschloss.
Alle Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger haben von der Stadt das Angebot zur Weiterbeschäftigung erhalten. "In diesem Jahr schließen wieder hoch qualifizierte und motivierte junge Menschen ihre Ausbildung bei der Stadt ab und wir schätzen uns glücklich, dass wir weiter auf Sie zählen können!", sagte der OB. Er wünschte den neuen Kolleginnen und Kollegen viel Glück für die private und berufliche Zukunft hier bei der Stadt Hanau und bat sie, sich auch weiterhin engagiert um die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger zu kümmern. „Bleiben Sie kritisch und hinterfragen Sie Arbeitsabläufe. Streiten Sie für eine bessere Arbeitswelt!“ forderte der OB sie auf. Im Anschluss überreichte Kaminsky gemeinsam mit Ausbildungsleiterin Nicole Wolf den Berufsanfängern Karten mit Grimmschecks als kleine Präsente.
Das größte Infrastruktur-Bauprojekt in Hanau seit Jahrzehnten
Anfang Oktober dieses Jahres beginnen die Bauarbeiten für eine neue Brücke über das Gleisbett des Hanauer Hauptbahnhofs, die eine Querung zwischen Auheimer Straße und dem Kreisel an der Ehrensäule ermöglicht. Dabei werden zunächst vorbereitende Arbeiten vorgenommen, ehe im Dezember 2024 der tatsächliche Abbruch des ersten von zwei Teilabschnitten der Bestandsbrücke erfolgt. Insgesamt dreieinhalb Jahre wird es dauern, bis das neue Bauwerk fertiggestellt ist. Die neue Brücke wird breiter und höher sein als die Bestandsbrücke und damit dem aktuellen sowie dem zukünftigen Bedarf im Bereich Mobilität Rechnung tragen. ...
Bereits im Jahr 2018 war klar: Die Stadt Hanau benötigt auf lange Sicht einen Ersatzneubau für die Hauptbahnhofbrücke. „Bereits im Jahr 2019 haben wir auf politischer Ebene den Entschluss gefasst, am Hauptbahnhof einen Ersatz zu bauen“, sagt Stadträtin Isabelle Hemsley. Dass ein neues Bauwerk notwendig ist, liegt insbesondere an der Bauweise der Brücke: Die rund 120 Meter lange Straßenüberführung wurde im Entstehungsjahr 1958 mit Spannbeton-Hohlplatten gebaut – zu dieser Zeit eine Seltenheit in Deutschland. Die mangelnde Erfahrung mit diesem Baumaterial führte jedoch dazu, dass teils zu viel Beton in die Hohlräume floss. „Damit wurde die Straßenüberführung schwerer als geplant“, erklärt Markus Henrich, Betriebsleiter des Eigenbetriebs Hanau Infrastruktur Service (HIS). 4525 Tonnen wiegt das aktuelle Bauwerk. Damit und aufgrund weiterer Schäden war sie in den vergangenen Jahren dem rasant gewachsenen Schwerlastverkehr nicht mehr gewachsen. Immer wieder wurden Anpassungen vorgenommen, um Last vom Bauwerk zu nehmen – etwa durch eine einspurige Verkehrsführung. Dennoch: Zu viel Eigengewicht, Abplatzungen an der Unterseite des Überbaus, Korrosion an tragenden Metallteilen und vereinzelt freiliegende Spannglied-Hüllrohre machen einen Brückenneubau unvermeidbar.
Der Bau der neuen Brücke wird für einige Verkehrsteilnehmende spürbare Veränderungen mit sich bringen. Während die Bestandsbrücke über den Verlauf der 120 Meter eine Kurve vollzieht, wird das neue, deutlich höhere Bauwerk geradlinig über die Bahngleise führen. Dadurch entfallen Stützen im Bereich der vorhandenen Gleisanlage – eine wichtige Anforderung der Deutschen Bahn.
Während der Bauzeit müssen Verkehrsteilnehmende einige Einschränkungen hinnehmen. Konkrete Details zu notwendigen Umleitungsstrecken wird die Stadt Hanau rechtzeitig kommunizieren. Vor Juli 2024 ist nicht mit einer Vollsperrung der Strecke zwischen Auheimer Straße und Ehrensäule zu rechnen. Die Fahrtrichtung Steinheim / Westerburgstraße ist von der Auheimer Straße aus kommend während der gesamten Bauphase befahrbar.
Die Bauarbeiten werden auch Auswirkungen auf den Bus- und Individualverkehr haben. Während der Vollsperrung wird der Verkehr umgeleitet. Auch für Bahnfahrende gibt es Änderungen. So wird der Park-and-Ride-Parkplatz P2, der sich zwischen den Gleisen 7 und 101 befindet, während der Bauarbeiten nicht zur Verfügung stehen.
Im Umkreis rund um den Hauptbahnhof gibt es zahlreiche Park-Möglichkeiten, auf welche während der Bauzeit ausgewichen werden kann:
Hanau Hbf P+R-Parkplatz Boschstraße
DB BahnPark Hauptbahnhof Vorplatz P1
DB BahnPark Hauptbahnhof Güterbahnhofstraße P3
DB BahnPark Hauptbahnhof Vorderseite rechts P4
DB BahnPark Hauptbahnhof Vorderseite links P5
Parkplatz Röderseestraße
Parkplatz am Steinheimer Tor Süd
Die Baumaßnahme wird zusätzlich dazu genutzt, auch unterhalb des Bauwerks Veränderungen vorzunehmen. „In den kommenden Jahren wird es einige zusätzliche ÖPNV-Angebote in der Region geben, dazu zählt etwa die Nordmainische S-Bahn oder die Ausbau- und Neubaustrecke Hanau-Gelnhausen-Fulda. Damit einher gehen steigende Anforderungen an unsere Infrastruktur. Diesen Anforderungen begegnen wir zum einen durch den Entfall vieler Stützen im Gleisbereich und zum anderen durch die deutliche Erhöhung des Brückenbauwerks“, so Hemsley abschließend.
Märchenhaft in Hanau: Rapunzel schmückt neuen Turm in der Brüder-Grimm-Stadt
Diese 3D-Illusionsmalerei passt perfekt in die Geburtsstadt der Brüder Grimm: Von dem neuen Aufzugsturm am Gebäude Ameliastraße 5 im Teichwegareal im Hanauer Stadtteil Nordwest lächelt die Märchenfigur Rapunzel. ...
Im Teichwegareal werden zurzeit zehn Mehrfamilienhäuser mit 111 Wohnungen umfangreich modernisiert. Durch Dachgeschossaufstockungen entstehen 13 neue Wohnungen, außerdem wird ein Neubau mit zehn neuen Wohnungen errichtet. Neben den klassischen baulichen Maßnahmen legte die städtische Baugesellschaft Hanau GmbH im Zuge der Modernisierung einen Fokus auf eine moderne Energieversorgung, alternative Mobilitätsangebote und einer attraktiven Gestaltung des Wohnumfelds. Dazu gehört auch die nun enthüllte Fassadenkunst.
„Mehr Farbe in der Stadt steigert die Lebens- und Aufenthaltsqualität. Diese Aufwertungslinie verfolgen wir seit langer Zeit etwa mit der Bemalung der Salzstraße in der Innenstadt, der Fassadengestaltung des Parkhauses Am Forum und dem Haus der Baugesellschaft Hanau GmbH in der Hospitalstraße 23, um nur drei Beispiele zu nennen. Das märchenhafte Motiv in der Ameliastraße reiht sich sehr gut ein“, sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky.
„Eine Animation des Gebäudes mit neu angebautem Aufzugsturm lieferte uns die Inspiration zur Darstellung von Rapunzel. Bei unseren Recherchen stießen wir dann auf die Kunstwerke des 360art-Kreativkünstlers Marco Brzozowski. Schnell entstand die Idee, den Turm als altes Gemäuer darzustellen, aus dem Rapunzel ihr goldenes Haar hinunterlässt – natürlich einschließlich kletterndem Prinzen“, sagt Mirja Dorny, Geschäftsführerin der Baugesellschaft Hanau GmbH, die mit 4.233 Wohnungen zu einer der größten Wohnungsbaugesellschaften im Rhein-Main-Gebiet zählt.
Das Märchen Rapunzel der Brüdern Grimm ist seit Generationen ein fester Bestandteil der Weltliteratur und war zuletzt 2016 im Rahmen der Brüder-Grimm-Festspiele auf der Bühne im Amphitheater. In dem neu gestalteten, fast 15 Meter hohen Aufzugsturm, wird nun die Geschichte in einem Kunstwerk lebendig. „Die 3D-Elemente erwecken das Märchen zum Leben und haben eine beeindruckende visuelle Wirkung. Der Turm wirkt durch helle und dunkle Akzente, als wäre er gemauert – mit Fenstern und emporwachsenden Ranken“, so Mirja Dorny. Tatsächlich muss man mehrmals hinschauen, um zu sehen, dass es sich um eine Malerei handelt.
Der Künstler Marco Brzozowski brachte das Kunstwerk mit dem Titel „Ein Märchen wird wahr“ mit Sprühdosen und Fassadenfarben innerhalb von anderthalb Wochen auf die circa 130 Quadratmeter große Fläche. Marco Brzozowski, der deutschlandweit und in der Schweiz Gebäude gestaltet, berichtet von ersten Reaktionen der Bewohnerinnen und Bewohnern: „Bereits zu Beginn meiner Arbeit kam positive Resonanz. Insbesondere die im Wohnquartier lebenden Kinder waren begeistert und haben die Darstellung des Märchens Rapunzel sofort erkannt.“
Die Baugesellschaft Hanau plant auch deshalb die Fortsetzung der Kunst an Gebäuden. „Passend zur Stadt möchten wir auch Fassaden märchenhaft gestalten. In den nächsten Jahren wird es weitere Projekte geben“, kündigt Mirja Dorny an.
100 Tonnen Müll: Stadt Hanau hat am Kinzigheimer Weg aufgeräumt
Um die Wohnanlage zu sichern: Fast 1.000 Meter Bauzaun gestellt, Türen und Fenster vermauert
Um dem fortschreitenden Verfall der Wohnanlage Kinzigheimer Weg/Annastraße entgegenzutreten und sie vor illegalem Betreten zu sichern, hat die Stadt Hanau gehandelt und kräftig aufgeräumt. „Wir sind nicht Eigentümerin, sehen es aber als unsere Pflicht an, den Menschen dort zu helfen und das sehr schöne Gebiet zu schützen“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky. ...
„Dass die Entrümpelungs- und Aufräumarbeiten dringend nötig waren, beweisen die Zahlen“, sagt Markus Henrich, Betriebsleiter des städtischen Eigenbetriebs Hanau Infrastruktur Service (HIS), der die Arbeiten koordiniert hat. In den vergangenen Wochen haben verschiedene Gesellschaften, Fachabteilungen der Unternehmung Stadt Hanau und externe Fachbetriebe das Ensemble, zu dem dreizehn zwei- bis dreigeschossige Mehrfamilienhäuser gehören, entrümpelt und „Verkehrssicher gemacht“. Die Funkraupe mit Forstmulcher war knapp 20 Stunden im Einsatz, Häcksler und Lkw sechs Tage, fünf Tage lang war der Hubarbeitsbühne vor Ort, für die Baumkontrolle stehen zwei Arbeitstage zu Buche. Insgesamt waren die Landschaftsbauer 336,5 Stunden im Einsatz. „25 von 61 Bäume mussten gefällt werden, weil sie drohten, umzustürzen. Viele Bäume wurden zurückgeschnitten, dazu Gestrüpp rund um die Häuser entfernt“, so Henrich. Die Untere Naturschutzbehörde sowie die Bauaufsicht waren beteiligt, auch Schädlingsbekämpfer.
Bevor die Entrümpelung und später das Vermauern der Eingänge sowie der Fenster im Keller- und Erdgeschoss der unbewohnten Häuser begann, wurden die Häuser von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtpolizei – unterstützt von der Landespolizei – begangenen und freigeben. Die Hanau Netz GmbH hat die Gebäude dann kontrolliert und unter anderem illegale Stromanschlüsse stillgelegt. Insgesamt wurden 101,85 Tonnen Restmüll entsorgt. Henrich: „Das entspricht dem Leergewicht von zwei Airbus A321-Flugzeugen.“ Etwa 50 Elektrogeräte, vom Kühlschrank bis zum Fernsehgerät, wurden entsorgt, auch 20 Autoreifen. Bereits zu Beginn der Aufräumungsarbeiten wurde Bauzaun gestellt, um das illegale Betreten zu verhindern. Abschließend wurden Türen und Fenster von unbewohnten Häusern zugemauert.
Immer weniger Menschen leben in der Wohnanlage, die sich im Eigentum eines mittlerweile insolventen privaten Investors befindet. Die Häuser mit 164 Wohnungen entstanden vor etwa 100 Jahren und liegen zwischen der Bundesstraße 43a und den Bahngleisen. 2015 trat eine Sanierungssatzung in Kraft, um auch in Zukunft Menschen mit geringen und mittleren Einkommen Wohnraum in der unter Denkmalschutz stehenden Wohnanlage zu bieten. Der jetzige Eigentümer hat die verbindliche Sanierung trotz mehrfacherer Aufforderungen nicht durchgeführt. Offensichtlich geriet die Immobilie zum Spekulationsobjekt. Daher hat die Stadt 2017 den preislich deutlich überhöhten Weiterverkauf an eine weitere Immobiliengesellschaft durch die Ausübung des Vorkaufsrechts verhindert und den Erwerb der Immobilie zum Verkehrswert verfügt. Ein dagegen seitens des Eigentümers eingelegtes Rechtsmittel ist bis heute bei der Baulandkammer des Landgerichts Darmstadt anhängig. 2020 meldete die Immobiliengesellschaft Insolvenz an. Das führt zur Unterbrechung des Prozesses. Zurzeit läuft das Insolvenzverfahren.
„Wir haben mit Ansage und geschützt durch einen Bescheid gehandelt und aufgeräumt. Diese Maßnahme wendet Gefahr von den Menschen ab, die dort wohnen und sie hilft auch, die Grundsubstanz der Anlange sanierungsfähig zu halten. Wir sind finanziell in Vorleistung getreten und werden uns das Geld wiederholen“, so Oberbürgermeister Kaminsky.
Zwischenbericht der Wärme- und Klima-Kommission Hanau: „Anspruchsvolle Zeitplanung für kommunale Wärmeplanung steht“
Stadt veröffentlicht erste Erkenntnisse der kommunalen Wärmeplanung bis Ende Februar 2024 / Bürgerinformationsveranstaltung in Vorbereitung
Das Hessische Energiegesetz schreibt vor, dass Kommunen mit mehr als 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ab dem 29. November verpflichtet sind, eine kommunale Wärmeplanung zu entwickeln. Hanau hat bereits im Juli damit begonnen. ...
„Unsere Expertinnen und Spezialisten arbeiten an den Lösungen für die Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen der Stadt, die dann straßen- und stadtteilgenau Aufschluss darüber geben, welche Energieversorgung in Zukunft sinnvoll ist“, so Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, der im Juli die „Wärme- und Klima-Kommission Hanau“ eingesetzt hat und sie mit Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri und Stadträtin Isabelle Hemsley führt. Die Stadtwerke Hanau GmbH und das Amt für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz, die die Federführung in der Kommission haben, haben nun vereinbarungsgemäß über den aktuellen Stand und ihre weiteren Planungen informiert. Zusammen mit Verantwortlichen der Hanau Netz GmbH, der städtischen Eigenbetriebe Hanau Infrastruktur Service (HIS) und Hanau Immobilien- und Baumanagement (IBM), von Stadtplanungsamt, BeteiligungsHolding Hanau GmbH, BauProjekt Hanau GmbH und Baugesellschaft Hanau GmbH wurden in einer außerplanmäßigen Dezernentenrunde die nächsten Schritte vereinbart.
„Die Wärmewende gelingt, wenn möglichst alle Beteiligten mitmachen. Dazu braucht es viele Informationen, die wir nun sammeln, erheben und bewerten“, so Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau. Sie gab einen Einblick in die aktuellen Schritte der Bestandsaufnahme und Potentialanalyse der Kernarbeitsgruppe: Zurzeit wird die vorhandene Wärmeinfrastruktur, einschließlich der Heizsysteme, Wärmenetze und Energiequelle, erfasst. Der Energieverbrauch und die Energieeffizienz in verschiedenen Sektoren, wie Wohngebäuden, bei Gewerbe und Industrie wird analysiert. „Dazu sprechen wir gemeinsam mit der Hanau Wirtschaftsförderung GmbH mit den lokalen Großunternehmen“, so Martina Butz; auch die Baugesellschaft Hanau GmbH und weitere Wohnungsbaugesellschaften werden einbezogen. Die Potenziale für die Nutzung erneuerbarer Energien, wie etwa Solarenergie, Biomasse oder Geothermie, werden identifiziert. „Zudem erstellen wir gemeinsam mit einem externen Partner einen digitalen Zwilling der Stadt“, sagt Martina Butz und führt weiter aus: „Dies alles dient dazu, den zeitlichen Rahmen abzustecken und die Ziele für die kommunale Wärmeplanung zu definieren – etwa die Reduzierung der CO2-Emissionen. Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien oder der Verbesserung der Energieeffizienz – unter Berücksichtigung sozialer, technischer und wirtschaftlicher Aspekte.“
Bereits Ende Februar 2024 will die Wärme- und Klima-Kommission Hanau die ersten Ergebnisse für die kommunale Wärmeplanung vorlegen. Ebenfalls ist dazu eine große Bürgerinformations-Veranstaltung geplant. „Die Bürgerinnen und Bürger haben Fragen zur Wärmewende, auch wegen des neuen Heizungsgesetzes. Die Fragen tragen wir zusammen und werden daraus Antworten und Lösungen erarbeiten. Die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig abzuholen, mitzunehmen, und in den kommunalen Wärmeplan einzubinden, ist uns wichtig“, so Dieter Zuth, Leiter des Amtes für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz.
„Der heutige Werkstattbericht verdeutlicht, dass unsere anspruchsvolle Zeitplanung steht. Wir brauchen Ergebnisse, die umsetzbar sind und verlässliche Informationen, wie die zukünftige Energieversorgung funktioniert und wie viel sie kostet“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky.
Haushaltswaren-Geschäft Lorey eröffnet mit „Lieblingsstücken“
„Es hat 227 Jahre gedauert, bis wir den kurzen Weg von Frankfurt nach Hanau geschafft haben – nun sind wir endlich da“, freut sich Philipp Keller, der in siebter Generation das Haushaltswaren-Traditionsgeschäft Lorey führt. Ab Samstag (16. September, 10 Uhr) ist die Filiale in der Hammerstraße 3 geöffnet. „Ein Gewinn für Hanau“, sagt Oberbürgermeister Claus Kaminsky. ...
„Wir kommen mit ordentlichem Schub für unsere Innenstadt aus der Sommerpause. Die Eröffnung von Lorey zeigt, dass Hanau weiterhin und immer mehr sowohl für neue Geschäftsideen als auch für etablierte Markenhäuser interessant ist. Lorey mit einem Angebot, das sehr gut in unseren Branchenmix passt – unweit der ehemaligen Häuser Sauerwein und Clemens“, so Kaminsky. Der OB hebt die konsequenten Anstrengungen der städtischen Hanau Marketing GmbH (HMG) hervor, die seit 2019 mit dem Stadtentwicklungsprogramm „Hanau aufLADEN“ neue Ladenkonzepte in die Stadt holt, sich um Bestandshandel und -Gastronomie kümmert und eine Reihe Aktivitäten auflegt, um die Aufenthaltsqualität weiter zu steigern.
Vor einem halben Jahr hatte die städtische BAUprojekt Hanau GmbH die gegenüberliegenden Immobilien in der Hammerstraße 2 und 3 gekauft. „Eine der Säulen von Hanau aufLADEN ist, dass wir mit dem Kauf von Immobilien Spekulantentum unterbinden und mutiges Handeln fördern“, so der OB. Susanne Schmitz, Headhunterin für neue Ladenkonzepte bei der HMG, und HMG-City-Manager Nobert Schalinsky hatten Philipp Keller angesprochen, der betont: „Hanau besitzt den Mut, auch außergewöhnliche Wege zu gehen.“ Konkret heißt das: Keller hat einen umsatzbezogenen Pop-up-Mietvertrag unterschrieben – mit der klaren Botschaft, sich dauerhaft in Hanau ansiedeln zu wollen. Ermöglicht wird dieser Weg auch dank der Fördergelder aus dem Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“.
Für zunächst zwei Jahre wird Lorey auf etwa 300 Quadratmetern eine Mischung aus hochwertigen Wohnaccessoires und umfangreichen Küchenutensilien anbieten und damit eine Sortimentslücke in Hanaus Zentrum schließen. „Dabei stehen Qualität und Funktionalität über allem, denn nur solche Artikel sind nachhaltig und damit gut für unsere Umwelt. Lorey bietet nur sorgfältig kuratierte Produkte an. Produkte, die Lorey liebt, anzubieten. Produkte, die die Kunden lieben werden. Produkte, die so praktisch, wie nützlich, wie besonders sind – daher auch der Werbeslogan ‚Lorey – nur Lieblingsstücke‘“, so Philipp Keller. Trendartikel für die Küche und für ein dekoratives Zuhause, Geschenkideen und saisonale Artikel wie zum Beispiel für die Weihnachtszeit gehören zum Sortiment.
Das Verkaufsteam der Lorey-Filiale in der Hammerstraße besteht zunächst aus fünf Verkäuferinnen, „die aufgrund der Geschäftsschließungen von S. Oliver und Kaufhof ihren Arbeitsplatz verloren hatten und nun hochmotiviert bei Lorey eine neue berufliche Karriere starten. Sie kennen die Hanauerinnen und Hanauer sowie die viele Kundinnen und Kunden, die auch von weiter her in Hessens kleinste Großstadt kommen“, so Keller. „Für die Hanauerinnen, Hanauer und Gäste unserer Stadt sind wir ein attraktiver Einkaufsort. Und Wirtschaftstreibende weit über die Stadtgrenzen hinaus, bewerten die Brüder-Grimm-Stadt positiv“, so Oberbürgermeister Kaminsky, der dabei auch auf die „überaus erfreulichen Nachrichten“ aus dem Forum Hanau verweist: Im Einkaufscenter, das gerade seinen achten Geburtstag feiern konnte, wird in wenigen Wochen eine große Filiale von Intersport eröffnen Zudem wurde gerade bekannt, dass das Forum mit der renommierten Restaurant-Kette L’Osteria einen weiteren Ankermieter gewinnen konnte, der im Frühjahr 2024 in der ehemaligen Vapiano-Fläche eröffnen wird. Der Oberbürgermeister führt dies auf das Stadtentwicklungsprogramm „Hanau aufLADEN“, insbesondere aber auch auf das rasante Einwohnerwachstum der Stadt zurück. Kaminsky: „Wir haben immer gesagt, dass uns der Sprung über die 100.000-Einwohner-Marke bei der Ansiedlung renommierter Marken helfen wird, denn eine Großstadt hat mehr Zugkraft.“
Neue Leitung für die Gesellschaft für Goldschmiedekunst e.V. und das Deutsche Goldschmiedehaus Hanau
Malte Guttek übernimmt zum 1. Januar 2024
Er übernimmt zum neuen Jahr die Geschäftsführung der Gesellschaft für Goldschmiedekunst e.V. und die Leitung des Deutschen Goldschmiedehauses Hanau. Hartwig Rohde, Präsident der Gesellschaft für Goldschmiedekunst, Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Mitglied des Präsidiums der Gesellschaft, und Martin Hoppe, Fachbereichsleiter Kultur, Stadtidentität und Internationale Beziehungen der Stadt Hanau, trafen den 34jährigen Kunsthistoriker aus Köln zu einem ersten Arbeitstreffen. ...
Nach seinem Studium der Kunstgeschichte und Christlichen Archäologie in Bonn und Rom, promoviert Guttek über den Bildhauer Heinz Breloh. Im Rahmen der Aufarbeitung des Nachlasses von Breloh beschäftigt sich Guttek derzeit mit der Vorbereitung einer großen Retrospektive zum Werk des Künstlers in Neumünster 2024. Nach einem wissenschaftlichen Volontariat am Kolumba-Kunstmuseum des Erzbistums Köln arbeitet Guttek als freier Kurator für verschiedene Ausstellungsprojekte. Schwerpunkt ist die Auseinandersetzung mit Objekten der angewandten Kunst. Unter anderem kuratierte er im vergangenen Jahr eine Ausstellung der Keramikerin Young-Jae Lee in Köln.
„Ich bin überzeugt, dass die Gesellschaft für Goldschmiedekunst, die für die Stadt Hanau den Betrieb des Deutschen Goldschmiedehaus gewährleistet, einen versierten Wissenschaftler und Praktiker ausgewählt hat“, sagte Oberbürgermeister Claus Kaminsky. „Ich bin zuversichtlich, dass er die Bedeutung des Goldschmiedehauses für die Stadt, die Region, national aber auch international weiter profilieren, wie auch spannende Ausstellungen und damit noch mehr interessiertes Publikum nach Hanau holen wird.“
„Die Gesellschaft für Goldschmiedekunst freut sich, dass das gut bestellte Haus in die Hände eines jungen Wissenschaftlers kommt, der der angewandten Kunst und somit auch der Schmuck- und Gerätgestaltung zugewandt ist und sich mit neuen Ideen zur weiteren Digitalisierung und Vernetzung der Mitglieder und Fortführung des Programms im Deutschen Goldschmiedehaus im Kontext mit anderen Museen einsetzt“, sagte Hartwig Rohde.
Guttek tritt die Nachfolge von Dr. Christianne Weber-Stöber an, die seit 1989 die Geschäfte der Gesellschaft für Goldschmiedekunst führte und seit 2006 auch das Deutsche Goldschmiedehaus leitete. Sie tritt zum Jahresende in den Ruhestand und arbeitet ihren Nachfolger ab 1. Oktober in seine neue Funktion ein.
„Es ist mir eine spannende Herausforderung, die Leitung der Gesellschaft für Goldschmiedekunst und des Deutschen Goldschmiedehauses zu übernehmen“, sagte Guttek. Den Aufgaben sehe er mit großer Begeisterung entgegen. „Dabei freue ich mich, in den kommenden Monaten insbesondere die Renovierung der oberen Etagen des Hauses am Altstädter Markt weiter vorzubereiten und die Sammlung des Hauses kennenzulernen. Es ist mir ein Anliegen, das Deutsche Goldschmiedehaus national wie international weiter zu vernetzen sowie neue Denk- und Möglichkeitsräume in Hanau zu öffnen.“
Kaufhof-Entscheidung fällt im Oktober
Hanauer Experten-Team bereitet Vorlage für Stadtverordnetenversammlung vor / Öffentliche Projektvorstellung am 25. September / Bundesbauministerium fördert Hanau / Hessens Wirtschaftsministerium unterstützt Kaufhof-Standorte
Der Kaufvertrag ist endverhandelt, der Zustand des Gebäudes ist durchleuchtet, die ersten Ideen für die Zukunft liegen vor: Die Stadt Hanau ist auf dem Weg, die Kaufhof-Immobilie am Marktplatz zu kaufen, weitere Schritte vorangekommen. „Ich werde den Hanauer Stadtverordneten in der Sitzung am 16. Oktober empfehlen, den Kauf zu beschließen“, sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. ...
Anfang der Woche hatte er sich zusammen mit Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri, Stadträtin Isabelle Hemsley sowie weiteren Vertreterinnen und Vertretern aus der Hanauer Politik und den involvierten städtischen Gesellschaften über den aktuellen Stand informieren lassen. Ein Expertenteam unter der Leitung von Stadtentwickler Martin Bieberle präsentierte die umfangreichen Erkenntnisse der Untersuchungen und Gespräche sowie Zeitpläne und erste Ideen für die künftige Nutzung des markanten und geschichtsträchtigen Gebäudes, das der Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzern zum 31. Januar 2024 verlassen wird.
„Die Kaufhof-Immobilie mit ihrer zentralen Lage am Marktplatz ist für unsere Innenstadt von herausragender Bedeutung. Abzuwarten und tatenlos zuzusehen, was mit der Immobilie passiert, ist für uns keine Option. Jedes Jahr, das wir verstreichen lassen, geht von diesem Quartier eine furchtbar traurige Nachricht aus. Jedes Jahr, in dem wir arbeiten, kommunizieren, Nutzungen ermöglichen, geht von diesem Quartier Zuversicht aus. Deshalb wollen wir jetzt Nägel mit Köpfen machen. Wir wollen die Chance ergreifen, die Immobilie und damit das gesamte Quartier selber gestalten zu können“, erklärt der Oberbürgermeister. Dass Hanau derartige Herausforderungen stemmen könne, habe die Stadt mit dem Innenstadt-Umbau und der Konversion bewiesen. Kaminsky: „Wir haben Erfahrungen mit Projekten solcher Größenordnung. Und wir haben das Selbstvertrauen. Es ist immer klüger, das eigene Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.“
Direkt nach der Verkündung des Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzerns am 13. März, mehr als 50 Filialen in Deutschland zu schließen – darunter auch die in Hanau –, hatte Oberbürgermeister Kaminsky zwei Linien deutlich gemacht: Die Mitarbeitenden zu unterstützen und das Haus in der Innenstadt zu übernehmen, um einen langen Leerstand zu vermeiden. „An meiner Einschätzung hat sich nichts geändert. Es geht um die Zukunft unserer Stadt“, so der OB.
In den vergangenen Wochen hat ein Expertenteam um Hanaus Stadtentwickler Martin Bieberle, das er aus Fachleuten der Unternehmung Stadt Hanau und externen, teilweise bereits beim Stadtumbau involvierten Spezialisten, zusammengesetzt hat, mit verschiedenen Aspekten beschäftigt. „Die Ergebnisse unserer Untersuchungen diskutieren wir nun in Gremien und stellen es in der öffentlichen Sitzung des Struktur- und Umweltausschusses am 25. September vor“, so Bieberle. Für den 30. Oktober ist zudem eine Bürgerversammlung geplant. Neben finanziellen und architektonischen Fragen hat das Gremium auch die städtebauliche Relevanz sowie die möglichen Nutzungen des 1957 erbauten Hauses am Marktplatz beleuchtet und Antworten erarbeitet. Die herausragende Bedeutung für die Innenstadt ist dabei von allen Seiten unterstrichen worden. Eine weitere wichtige Erkenntnis: Die Substanz des Gebäudes ist so gut, „dass es für 50 bis 100 Jahre erhalten bleiben kann und nach den erforderlichen Sanierungen und Umbauten wandelbar genug sein wird, den nachfolgenden Generationen alle Nutzungsoptionen zu ermöglichen“, so der Oberbürgermeister.
Klar ist aber auch: Nach dem geplanten Ankauf wird es grundlegende Erneuerungen geben müssen. Um unterschiedliche, voneinander unabhängige Nutzungen auf den Etagen zu ermöglichen, muss die Erschließung neu strukturiert werden, in die Mitte des Gebäudes könnten Lichthöfe gebrochen werden. „Dieser Umbau wird Zeit erfordern. Und eine sorgfältige Planung“, erläutert der Oberbürgermeister. Ziel sei es dennoch, „dass wir rasch das Haus bespielen. Dies wird vorläufig sein, und wir werden diese Zwischennutzungs-Zeit nutzen, um in ein strukturiertes Verfahren zu einer nachhaltigen Transformation zu kommen. Tempohart – wie man es von uns kennt - und das Tempo dort rausnehmend, wo wir es tun sollten. Es geht darum, uns langfristig aufzustellen. Überdeutlich ist, dass es hier um eine Quartiersentwicklung geht. Diese hochwertige Innenstadtimmobilie denken wir als Motor für die nachhaltige Aufwertung der Innenstadt.“
Bei der Stadtentwicklung helfen auch Förderungen. Bereits vor zwei Jahren hat das „Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen“ das Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) aufgelegt. Von 2022 bis 2025 sollen pro Kommune maximal fünf Millionen Euro für die Revitalisierung der Innenstädte bereitgestellt werden. Hanau bekam den Zuschlag mit einem Fördervolumen in Höhe von 3,75 Millionen Euro für das Stadtentwicklungsprogram „Hanau aufLADEN“.
Als die Kaufhof-Schließungen bekannt wurden, hat das Ministerium schnell entschieden, den ZIZ-geförderten Kommunen nachträglich eine Aufstockung bis zur Maximalförderung von 5 Millionen Euro zu ermöglichen. Die Stadt Hanau beantragte auf dieser Grundlage weitere Fördermittel in Höhe von 1,1 Millionen Euro – und bekam nun die Zusage über die komplette Summe.
„Ich danke dem Ministerium und insbesondere Staatsministerin Klara Geywitz für die rasche Reaktion in Sachen Kaufhof. Wir hatten sehr schnell nach der Schließungsnachricht direkten Kontakt. Die Unterstützung ist wichtig und richtig, denn die Kommunen allein werden die Transformation der Innenstädte im Allgemeinen und der Kaufhof-Immobilien im Speziellen nicht stemmen können“, so Kaminsky.
Die zusätzlichen Fördermittel stehen – vorbehaltlich der Ankaufentscheidung – in den Jahren 2023 und 2024 zur Verfügung und sollen hauptsächlich für die Projektentwicklung, mit der die Stadt ihre Tochter BAUprojekt Hanau GmbH beauftragen will, sowie die Zwischennutzung, für die die Hanau Marketing GmbH verantwortlich zeichnen soll, verwendet werden. Für den Kaufpreis sowie die Sanierung können die Mittel des Bundes hingegen nicht verwendet werden.
Mit den Fördermitteln aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“, bei dem der langjährige städtische Partner Nassauische Heimstätte zielführend unterstützt, wurden durch die Hanau Marketing GmbH bereits viele Innenstadt-Projekte auf den Weg gebracht. Dazu zählen etwa die Rettung des Traditionsstandortes für Spielwaren in der Hanauer Innenstadt, die Ansiedlung des Haushaltswaren-Traditionsgeschäftes „Lorey“ in der Hammerstraße, das am 16. September öffnet, die vielbeachtete Gestaltung der Salzstraße, die Kampagnen „Hanau macht Lust“ sowie die Gastronomie-Kampagne „LOKALhelden“, die Implementierung eines City-Mangers und der Headhunterin für neue Ladenkonzepte sowie die gerade gestartete Beratungsoffensive und den neuen Hanauer Online-Marktplatz „eBay – Deine Stadt“. Weiterhin ist geplant, die Fördermittel für weitere Pop-up-Stores und die noch für dieses Jahr geplante Eröffnung des Innenstadt-Servicecenters zu verwenden.
„Generell sind wir froh darüber, dass die Bedeutung der Innenstädte inzwischen auch bei Bund und Land erkannt wird und, dass erhebliche Fördermittel zur Verfügung gestellt werden. Wir haben gezeigt, wie man diese schnell und zielgerichtet auf die Straße bringen kann. Hanau zeichnet das Machen aus – und angesichts der vielfältigen Herausforderungen für die Innenstädte ist Tempo gefragt“, so Kaminsky. Wichtig sei, dass die Förderprogramme für die Innenstädte verstetigt werden und es nicht bei Einmal-Aktionen bleibe. „Innenstädte zu erhalten, ist eine Daueraufgabe, deshalb braucht es auch langfristige Unterstützung“, so Kaminsky, der gemeinsam mit Offenbachs Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke und Limburgs Bürgermeister Dr. Marius Hahn auch einen Brief an den Hessischen Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir mit der Bitte um Unterstützung geschrieben hatte. Anfang der Woche fand deshalb nun ein gemeinsamer Termin in Wiesbaden statt. Ergebnis: Das Land legt ein Förderprogramm in Höhe von drei Millionen Euro auf, das von den sieben hessischen Städten in Anspruch genommen werden kann, die von Standortschließungen durch den Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzern betroffen sind; neben Limburg, Offenbach und Hanau sind dies Wiesbaden, Darmstadt, Frankfurt und Viernheim. „Wir sind sehr froh darüber, dass es auch vom Land Hessen weitere Mittel geben wird“, zeigt sich Hanaus OB mit dem Gespräch zufrieden.
„In Hanau funktioniert das mutige Miteinander“ Neue Geschäfte eröffnen in der Innenstadt / „Hanau aufLADEN“-Komplizen unterstützen sich
„Es ist das Schicksals-Jahrzehnt für unsere Innenstädte. Wer sich wie wir innovativ, intensiv und individuell den Herausforderungen stellt, hat eine sehr große Chance auf Steigerung der Aufenthaltsqualität und Belebung der Innenstadt. Und in Hanau nehmen wir sehr deutlich einen weiteren positiven Effekt wahr: Unsere gewonnenen Komplizen unterstützen sich gegenseitig“, sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky anlässlich der jüngsten Eröffnungen von Geschäften in der Brüder-Grimm-Stadt. ...
„Hanau wird bei Bürgerschaft, Gastronomie und Handel immer beliebter“, so der OB. Seit mehr als zehn Jahren betreibt Anita Olszewska-Grimm mit ihrem Mann Klaus Grimm in Aschaffenburg und Seligenstadt Modegeschäfte. Als sie von Susanne Schmitz eine Einladung nach Hanau erhielt, um sich Ladengeschäfte anzuschauen, war sie zunächst skeptisch.
Schmitz, als Headhunterin für neue Ladenkonzepte bei der Hanau Marketing GmbH (HMG) wirksamer Teil des bundesweit beachteten Stadtentwicklungsprogramms Hanau aufLADEN, erläuterte ihr, wie sie durch kontinuierliche Neuansiedlung ungewöhnlicher Konzepte immer weniger Raum für Leerstand und Eintönigkeit in der Innenstadt zulasse.
Anita Olszewska-Grimms Eindruck nach dem gemeinsamen Rundgang durch die Hanauer Innenstadt: „Die Überraschung war groß, Hanau neu zu erleben. Vieles hat sich zum Positiven verändert: schöne Geschäfte, saubere und interessante Ecken zum Verweilen. Herzliche Menschen, die an tollen Events der Stadt Hanau teilnehmen. Das Leben pulsiert in Hanau.“
Nicht nur die Hanauer Vielfalt war der Grund, dass nun die Boutique „Anita“ in der Nürnberger Straße 37 erschwingliche, lebendige Damenmode nach dem Motto „Gutes muss nicht teuer sein“ anbietet. „Ein zweiter, wichtiger Grund sind die positiven Verhandlungen mit der Hauseigentümerfamilie gewesen“, so Susanne Schmitz. Denn das Ladenlokal stand leer, als Anita Olszewska-Grimm es besichtigte. Zwischen Dezember und Ostern hatte sich an dem Standort ein Spielzeuggeschäft ausprobiert und zog weiter.
Dem daraufhin gefassten Plan der Hausbesitzerin, einen langfristigen Mietvertrag mit einem Bäcker einzugehen, bereiteten den angrenzenden Betreibern aufgrund der vielen bereits bestehenden Bäcker Sorge. Die Vermieterin hatte ein offenes Ohr sowohl für die Überlegungen der Nachbarn als auch der strategischen Quartiers-Entwicklung der HMG. Als sich dann die Haubesitzerin und Olszewska-Grimm kennenlernten, wurde die Zusammenarbeit besiegelt. „Anita passt mit ihrer farbenfrohen Mode hervorragend nach Hanau“, so Susanne Schmitz.
„Dass Geschäftsideen aus den verschiedensten Gründen nicht verstetigt werden können, kommt immer mal wieder vor“, so HMG-Geschäftsführer Daniel Freimuth, „aber Hanau ist mittlerweile weit über die Grenzen der Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main als attraktiver Einkaufs- und Erlebnisstandort bekannt. Viele Geschäftsleute aus Handel und Gastronomie interessieren sich für unsere Stadt, Hanau ist ‚in‘“. Dies belege neben der Neu-Eröffnung der Boutique „Anita“ auch die Ansiedlung des Pop-up-Stores „No. 8“ in der Lindenstraße 8. Mit „BOHO Upcycling-Design“ und „BLOMSKOL 3D-Druck-Interieur“ hat die Hanau Marketing GmbH hier zwei weitere außergewöhnliche Geschäftskonzepte im Rahmen ihres Stadtentwicklungsprogramms „Hanau aufLADEN“ vermietet. In der Nürnberger Straße 29 ist das „B’Vina Café“ neu, in der Salzstraße 23 das Restaurant „Am Markt“. Oberbürgermeister Kaminsky begrüßte die Inhaberinnen und -Inhaber persönlich in ihren Geschäften.
„Zur Innenstadtbelebung gehört auch, dass sich die Menschen gerne in unserer Stadt aufhalten. Immer wieder binden wir dazu vor allem regionale Künstlerinnen und Künstler ein“; so Freimuth. So wurde vergangene Woche aus der Salzstraße ein Kunstwerk, Kreative aus dem Rhein-Main-Gebiet gestalteten das Straßenpflaster in bunten Farben mit graphischen Hanau-Motiven. Übergangsweise eröffnete zudem im ehemaligen „Porzellan Clemens wohnen & genießen“ Am Markt 14, neben dem Neustädter Rathaus, eine Fläche, auf der Hanauer Malerinnen und Künstler ihre Werke zeigen. Kennengelernt haben sich viele von ihnen im „KunstKaufLADEN Tacheles“, der nun privatwirtschaftlich im Atelier „Werkraum“ in der Salzstraße 20 weitergeführt wird.
Vorkaufsrechtsatzung statt Spekulantentum
Bereits 2019 hatte die Hanau Marketing GmbH das Programm Hanau aufLADEN entwickelt, das auch mit Fördermitteln vom Land Hessen und dem Bundesbauministerium unterstützt wird Eine tragende Säule ist die Vorkaufsrechtssatzung. „Immobilien sind der Schlüssel zum Erfolg“, so Oberbürgermeister Kaminsky. Um Fehlentwicklungen auf dem Immobilienmarkt frühzeitig entgegenzuwirken, beschloss die Stadtverordnetenversammlung im Dezember 2019 die Vorkaufsrechtssatzung. Mit dem Ziel, den Dialog mit Immobilien-Eigentümerinnen und Eigentümern zu verstärken. Als größte Erfolge sind der Verbleib eines Spielwarengeschäftes am Traditionsstandort Rosen-/Ecke Salzstraße zu werten – hier bieten seit annährend 180 Jahren Händler Spielzeuge an, auf „Brachmann“ folgte im vergangenen Herbst „Glücks Spielzeugkiste“. Hier war der Hausbesitzer im Wissen um die Satzung auf die Stadt zugegangen. Ebenso wie die Erbengemeinschaft, mit der der Ankauf einer zweiten Immobilie in der Hammerstraße gelang. Im September eröffnet das Frankfurter Traditionsgeschäft „Lorey“ eine Filiale für Haushaltswaren in der Hammerstraße 3.
„Mut zieht Mutige an, ist eine der Wahrheiten, die für Hanau gilt“, bewertet Oberbürgermeister Kaminsky den steten Zuzug von neuen Handel- und Gastronomie-Partnern in der Brüder-Grimm-Stadt. „Unser ‚Werkzeugkasten‘ ist mit unterstützenden Maßnahmen gut gefüllt. Mit Kontakten zu Ämtern und Behörden, Hilfestellungen bei Flächen und Förderungen, Schaufenster- und Online-Workshops stehen wir dabei nicht nur neuen Händlerinnen, Händlern und Gastronomen zur Seite, sondern auch denen, die schon lange Zeit in der Brüder-Grimm-Stadt dafür sorgen, dass die Menschen hier ‚genießen und erleben‘ können.“
„Alle, die mit Können und Kreativität, Herzblut und Mut, Überzeugung und Freude für ihr Hanau und ihr Geschäft in Hanau im besten Sinne ‚gemeinsame Sache machen‘, nennen wir Komplizen. Wer sich in der Beschreibung wiederfindet, kann Komplize werden, ein Bewerbungsformular gibt es nicht – aber viele gute Beispiele. Wir schaffen durch regelmäßige Veranstaltungen die Möglichkeit, dass sich unsere Komplizen kennenlernen und gemeinsam gute Sachen für Hanau auf die Beine stellen“, so Freimuth. So zog etwa „LEROY’s Kulinarisches & Schönes“ aus einem Pop-up-Store als Dauer-Shop-in-Shop ins Modehaus Müller-Ditschler, in der Lindenstraße organisierte Annika Borisov, Inhaberin des „Little Finnland“, mit weiteren Geschäftsleuten und Nachbarn das Johannisfest, in der Rosenstraße gibt es wieder das Straßenfest, weil nun neue Komplizen mit anpacken.
„Neue Geschäfte wie die Boutique ‚Anita‘ und die Bemalung der Salzstraße bringen im wahrsten Sinne frische Farbe nach Hanau. Und die steht sinnbildlich für das gute Miteinander und die Idee, unsere Innenstadt für die Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste positiv aufzuladen,“ so Oberbürgermeister Kaminsky.
Bau des Umspannwerks auf dem Gelände der Großauheim-Kaserne startet: Stärkung des Hanauer Netzes für Versorgungssicherheit und Beitrag zur Energiewende
Hanau. Auf dem Gelände der ehemaligen Großauheim-Kaserne hat die Hanau Netz GmbH, Tochtergesellschaft der Stadtwerke Hanau GmbH, mit dem Bau eines neuen Umspannwerks begonnen. Damit entsteht ein unverzichtbarer Knotenpunkt, um das geplante Großrechenzentrum an das Hanauer Stromnetz anzuschließen. ...
Gleichzeitig wird so eine Verbindung zwischen Rechenzentrum, dem ebenfalls im Bau befindlichen neuen Gemeinschaftskraftwerk der Stadtwerke Hanau und Mainova sowie dem geplanten Freiflächen-Photovoltaik-Park (PV-Park) geschaffen. Nicht zuletzt wird das neue Umspannwerk ein bedeutender Baustein für den weiteren Netzausbau und die Netzstabilität in Hanau sein.
„Mit dem Bau des Umspannwerks starten wir das mit Abstand größte Infrastrukturprojekt in der Geschichte unseres Unternehmens. Wir setzen viele Großmaßnahmen für die Anbindung unserer Kunden um und tragen mit zahlreichen Projekten zur Gestaltung der Energiewende bei. Aber dies ist eines unserer absoluten Leuchtturmprojekte, mit dem wir die Versorgungssicherheit in unserer Stadt auf ein ganz neues Level heben“, erklärt Hanau Netz-Geschäftsführer Adrián Szabó. Denn um den Betrieb der künftigen Server, Speichersysteme und Kühlungsinfrastruktur sicherzustellen, muss eine elektrische Leistung von 180 Megawatt bereitgestellt werden. Zum Vergleich: Die heutige Anschlusskapazität summiert sich im gesamten Netzgebiet auf 100 Megawatt, verteilt auf drei Umspannwerke. In Großauheim entsteht nun das vierte – mit einer größeren Anschlussleistung als alle drei bestehenden zusammengenommen.
Das Umspannwerk wird aus einer 110-Kilovolt (kV)-Schaltanlage, fünf 110/20-kV-Transformatoren mit einer Leistung von 50/63 Megavoltampere und einem Betriebsgebäude mit einer 20-kV-Schaltanlage bestehen. Hanau Netz investiert dafür einen mittleren achtstelligen Betrag.
Eine wichtige Investition in Hanaus Zukunft, wie Claus Kaminsky, Oberbürgermeister von Hanau und Aufsichtsratsvorsitzender der Hanau Netz, betont: „Mit diesem zukunftsweisenden Großprojekt stärken wir den Wirtschaftsstandort Hanau und erhöhen gleichzeitig die Versorgungssicherheit. Denn das neue Umspannwerk wird es auch ermöglichen, die großen Energiemengen, die in unserer wachsenden Stadt fließen, effektiver zu steuern“. Kaminsky bezieht sich damit auf eine zirka fünf Kilometer lange Verbindungstrasse zum Umspannwerk Ost im Kinzigheimer Weg, die gleichzeitig gebaut wird. Über diese können künftig bei Bedarf rund 30 Megawatt Strom über die Stadt verteilt werden.
Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau, sieht in dem Großprojekt daneben auch einen wichtigen Baustein für die Energie- und Wärmewende: „Der Bau des Umspannwerks bildet in Verbindung mit dem Gemeinschaftskraftwerk zur autarken und energieeffizienten Wärmeversorgung in der Zeit nach Staudinger und mit dem angrenzenden PV-Park eine moderne und ökologisch sinnvolle Symbiose. In dieser Konstellation gelingt es uns, einen weiteren wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität 2040 zu leisten“.
Zusätzlich zu dem bestehenden Netz wird auch der Stadtteil Großauheim an das Umspannwerk angebunden. Dazu werden umfangreiche Arbeiten auch im öffentlichen Bereich der Depotstraße/Waldsiedlung aufgenommen. „So schaffen wir nochmals höhere Redundanzen für die Versorgung der Stadt und erhalten mehr Flexibilität, um auf künftige Entwicklungen zu reagieren“, so Hanau Netz-Geschäftsführer Adrián Szabó abschließend.
Zeitlicher Rahmen
Die Planungen für das Bauvorhaben wurden 2022 von der Fachabteilung aufgenommen. Der Baubeginn startet nun im August, bis Ende 2024 ist die Fertigstellung vorgesehen. Verzögerungen zeichnen sich aktuell bei der Anbindung des Umspannwerks an das deutsche Übertragungsnetz ab, die von Avacon Netz und Tennet realisiert wird. Diese könnte tendenziell erst 2026 erfolgen.
Geballte Unterstützung für Handel und Gastronomie: Hanau Marketing GmbH startet Beratungsoffensive
Hanau. Der Einzelhandel steht aktuell vor großen Herausforderungen, erfolgreiches Wirtschaften wird immer schwieriger. Gleichzeitig ist der Einzelhandel der Schlüssel zu einer attraktiven, lebendigen Innenstadt. Um Betriebe aus dem Einzelhandel, der Gastronomie und der Dienstleistungs-Branche aktiv zu unterstützen, hat die Hanau Marketing GmbH (HMG) jetzt als Teil ihres Stadtentwicklungsprogramms „Hanau aufLADEN“ eine Beratungsoffensive ins Leben gerufen. ...
„Wir lassen den Einzelhandel in stürmischen Zeiten nicht alleine und wollen ihm dabei helfen, sich fit zu machen für die Zukunft“, sagt Joachim Stamm, Aufsichtsratsvorsitzender der HMG. „Wir brauchen die Vielfalt an Läden und Gastronomie und werden alles daransetzen, bestehende Konzepte zu erhalten. Mit der Beratungsoffensive stehen wir Handel und Gastronomie mit umsetzungsstarker Unterstützung zur Seite.“
Das neue Programm, das mit Mitteln aus dem Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen finanziert wird, erstreckt sich von einer Beratung zu konkreten verkaufsfördernden Maßnahmen über die Analyse der Schaufenster- und Ladengestaltung bis hin zur Überprüfung der Online-Auftritte – alles verbunden mit konkreten Verbesserungsvorschlägen. Hinzu kommt ein umfangreiches Workshop-Programm mit Expertinnen und Experten.
Ziel der Beratungsoffensive ist es, Hanaus Einzelhändlern konkrete, erprobte und neue „Werkzeuge" an die Hand zu geben, um bestehende Erfolge zu festigen und sich bietende Möglichkeiten zu erkennen und auszuschöpfen. In Store-Checks und 1:1-Beratungen werden Stärken und Schwächen herausgearbeitet, um anschließend individuell angepasste Maßnahmen für stabile Erfolge anzugehen. Die Botschaft ist laut HMG-Geschäftsführer Daniel Freimuth klar: „Wir kümmern uns mit ‚Hanau aufLADEN‘ nicht nur um die Ansiedlung neuer Konzepte, sondern wollen den Bestand stärken und bei der Weiterentwicklung unterstützen.“
Den Store-Check, eine Analyse des Ist-Zustandes eines Geschäfts, bietet die HMG gemeinsam mit der CIMA Beratung und Management GmbH an. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Stadtentwicklung und besonders auf den Einzelhandel. Nachdem die CIMA-Experten den Online-Auftritts eines Betriebs vorab geprüft haben, nehmen sie die Fassaden- und Schaufenstergestaltung, die Warenpräsentation und das Sortiment unter die Lupe. Im Anschluss besprechen sie mögliche Optimierungsansätze.
Um dann auf der Grundlage der CIMA-Analyse „ins Tun“ zu kommen, hat die HMG weitere Fachleute gewinnen können, die in ihren jeweiligen Spezialgebieten dann in einer 1:1-Beratung sehr konkret mit dem Unternehmen an der Optimierung arbeiten. Die Gestalterin und Expertin für Warenpräsentation Karin Wahl ist spezialisiert auf Schaufenstergestaltung und Warenpräsentation. Die Interior-Designerin Sanaz Ghorbani liefert Inspiration und Praxisbeispiele für eine gelungene Ladengestaltung. Für eine Verbesserung der digitalen Sichtbarkeit steht Daniel Löber von der Hanauer Werbeagentur Innovationsraum zur Verfügung. Mit den vielen Facetten des Themas Nachhaltigkeit im Handel kennt sich Lukas Glöckner von der „Lust auf besser leben GmbH“ bestens aus. Mike Aßmann, Berater für Persönlichkeits- und Mitarbeiterentwicklung, bietet einen zweitägigen Intensiv-Workshop „Mitarbeiter- und Verkaufsschulung“ an. Für die Gastronomie hat die HMG die Agentur F&B Heroes ins Boot geholt; sie prüft in Einzelberatungen die Zukunftsfähigkeit von Gastronomiebetrieben und gibt strategische Empfehlungen.
Die 1:1-Beratungen sind für Mitglieder des Hanau Marketing Vereins (HMV) kostenfrei, Nicht-Mitglieder zahlen 99 Euro pro Modul. Der 1:1-Beratung in den Fachthemen wird in der Regel der Store-Check der CIMA vorgeschaltet, der ebenfalls für HMV-Mitglieder kostenfrei ist und für Nicht-Mitglieder 99 Euro kostet. Anmeldungen sind über die Homepage www.hanauaufladen.jetzt möglich. Dort finden sich auch alle Informationen zur Beratungsoffensive sowie zu Termine und Infos zu den offenen Workshops, zu denen sich alle Interessierten anmelden können und zu denen auch weitere Expertinnen und Experten eingeladen werden. So wird es zum offiziellen Start der Beratungsoffensive am Dienstag, 12. September, in Kooperation mit dem Handelsverband Hessen einen Vortrag zum brandaktuellen Thema „Künstliche Intelligenz im Handel“ geben. Die Teilnahme an den Workshops ist kostenfrei.
HINTERGRUND:
Hanau aufLADEN ist das Stadtentwicklungsprogramm der Stadt Hanau, das die Innenstadt und die Stadtteilzentren als Energiezentren und Mittelpunkte des öffentlichen Lebens erhalten soll. Es umfasst unter anderem eine Vorkaufsrechtsatzung, um Einfluss auf den Immobilienmarkt nehmen zu können, diverse Förderprogramme, die die Ansiedlung von Jung-Unternehmen und Start-ups unterstützen, und eine leidenschaftliche „Komplizenschaft“, die Menschen, die den Standort voranbringen wollen, in einem kreativen Netzwerk bündelt. Unter der Regie der Hanau Marketing GmbH (HMG) unterstützt Hanau aufLADEN die Akteure mit konkreten und unbürokratischen Maßnahmen. Ziel des Programms ist es, Leerstand zu füllen, den Besatz aufzuwerten, neue Funktionen für die Innenstadt zu definieren und zu ermöglichen sowie die Aufenthaltsqualität zu steigern. Das Spektrum reicht von Pop-up-Räumen zu risikoarmen Mietkonditionen über individuelle Beratung und finanzielle Förderung bis hin zu frequenzsteigernden Veranstaltungen. Unterstützt wird Hanau aufLADEN mit Fördermitteln des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen („Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“) sowie des Landes Hessen („Zukunft Innenstadt“). Das Programm ist von der Initiative „Stadtimpulse“ als bundesweites Best-practice-Beispiel ausgezeichnet worden und wird unter anderem unterstützt von der IHK, Haus und Grund sowie der Initiative „Die Stadtretter“. Weitere Infos gibt es unter www.hanauaufladen.jetzt.
Kunstwerk in Hanau geht um die Welt: 1000 Stunden Straßencomic
Hanau. „Das ist ein weiterer wunderbarer Mosaikstein bei unserer Innenstadtbelebung“, lobt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky das gerade fertiggestellte Kunstwerk auf 208 Metern in der Salzstraße am zentral gelegenen Marktplatz. Die Idee der Hanau Marketing GmbH (HMG) hatten in den vergangenen Tagen mehr als 20 Künstlerinnen und Künstler umgesetzt. ...
„Die Innenstadt verstehen wir als Energiezentrum, als Ort, an dem sich Menschen treffen. Zum Einkaufen, Genießen und Erleben. Dazu gehört, dass man sich im öffentlichen Raum gerne aufhält“, sagt Martin Bieberle, Geschäftsführer der HMG, die 2019 das Stadtentwicklungsprogramm Hanau aufLADEN aufsetzte. Dank vieler unbürokratisch umgesetzter Ideen ist das Programm bundesweit beachtet. „Es gibt großes Interesse aus der ganzen Republik, wir bekommen regelmäßig Besuch verschiedener Gruppen“, so Bieberle. In der Brüder-Grimm-Stadt zeigen die HMG-Mitarbeitenden angesiedelte Pop-up-Stores, von denen mittlerweile viele zu Dauermietern in der Innenstadt geworden sind, erklären Urban Gardening, berichten – auch auf Vorträgen in vielen Städten und auf Kongressen – von dem intensiven Dialog mit Immobilieneigentümerinnen und -eigentümern, der durch die Hanauer Vorkaufsrechtsatzung „enorm positiven Schub“ bekommen hat, so Bieberle.
„Für die wenigsten Ideen, die wir in Hanau umsetzen, gibt es ein Vorbild; aber einen klaren Kompass, das Schicksal in die eigene Hand zu nehmen, um die Lebens- und Aufenthaltsqualität in unserer Innenstadt zu steigern“, so OB Kaminsky. Auch für das jüngste Projekt – die Bemalung der Salzstraße – gibt es keine Blaupause. „Es ist ein einmaliges Kunstwerk. So etwas gibt es weder in New York noch in Mailand noch in Tokio, so etwas finden die Menschen nur in der Innenstadt von Hanau“, kommentierte Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri, als er bei der Erschaffung des Kunstwerks selbst zur Malerroller griff. „Ein solches Projekt kann nur funktionieren, wenn alle Bereiche zusammenwirken, damit so etwas Tolles wie dieses Kunstwerk, entstehen kann“, freut sich auch Stadträtin Isabelle Hemsley. Neben der federführenden Hanau Marketing GmbH waren dies etwa das Ordnungsamt und der städtische Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS).
1000 Stunden Arbeit stecken in dem Kunstprojekt: „In Absprache mit HMG und der Stadt haben wir das Motiv entworfen“, erklärt Florian Joeckel von der Frankfurter Agentur guilty76 street guerilla. Er ist vielen Millionen Fans des Radklassikers „Tour de France“ durch seine Straßenmalereien auf der Strecke bekannt. Gemeinsam mit Amin Baghi von der ebenfalls in Frankfurt ansässigen Agentur „esistfreitag“ sowie Michaela Kessler und Achim Richter von „desres design studio“ hat er „HANAU – a modern street art comic strip. a playground. the hanau urban intervention” kreiert. So nennen die Kreativkünstler das Werk, das in der Formsprache grafisch und abstrakt ist. Die Inhalte haben sie auf Hanau zugeschnitten, den Schriftzug der Stadt sowie die Farben des Stadtwappens gemalt, dazu Elemente aus der Welt der Brüder Grimm aufs Straßenpflaster gebannt. Ein König wird durch seine dreieckige Krone symbolisiert, Schnee von Frau Holle rieselt aus einem Fenster, man sieht einen zackigen Drachen mit spitzen Zähnen. „Da darf man nicht bescheiden sein: Es ist wirklich etwas Besonderes für die Stadt Hanau. Ich habe schon viel gemacht, aber so etwas noch nie“, sagt Joeckel. „Viele, viele Städte haben sich seit dem Start der Aktion schon nach dem Projekt erkundigt – nicht nur aus Deutschland“, so Amin Baghi, der ergänzt: „Besonders wichtig und schön ist, dass die Hanauerinnen und Hanauer, Passanten und vor allem Ladenbesitzerinnen und Ladenbesitzer in der Salzstraße superpositiv auf das Projekt reagiert haben.“ Etwa 500 Liter Farbe und Versiegelung haben die Kreativen für das Werk eingesetzt, das mit Mitteln aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ gefördert worden ist.
„Hanau aufLADEN ist wesentlich mehr als das Bemühen um Handel und Gastronomie. Die Innenstadt von heute und morgen braucht Aufenthaltsqualität und aufmerksamkeitsstarke Aktionen. Darauf zahlt das Kunstprojekt mitten in der Stadt ein. Es ist mehr als Blickfang und Farbtupfer. Die visuelle Ausgestaltung des öffentlichen Raumes auf so einzigartige Weise, wird Nachahmerinnen und Nachahmer finden“, urteilt Hanaus Oberbürgermeister. Mindestens ein Jahr, so Florian Joeckel, wird die Straßenkunst auf dem Pflaster halten. „Hanau ist seit jeher eine Stadt mit einem großen Kunst- und Kultur-Angebot – davon zeugen unsere vielbesuchten Museen, die mehr als 1000 Veranstaltungen im Jahr und der Transfer, Kunst auch im öffentlichen Raum zu zeigen, wie wir es im vergangenen Jahr beispielsweise schon bei der großflächigen Gestaltung der Parkhaus-Fassade am Frankfurter Tor gezeigt haben. Mitten in der Innenstadt nun über ein Werk gehen zu können, ist sicher außergewöhnlich. Nun kann jeder sagen: ‚Ich stehe auf Kunst‘“, so Oberbürgermeister Kaminsky.
HINTERGRUND:
Hanau aufLADEN ist das Stadtentwicklungsprogramm der Stadt Hanau, das die Innenstadt und die Stadtteilzentren als Energiezentren und Mittelpunkte des öffentlichen Lebens erhalten soll. Es umfasst unter anderem eine Vorkaufsrechtsatzung, um Einfluss auf den Immobilienmarkt nehmen zu können, diverse Förderprogramme, die die Ansiedlung von Jung-Unternehmen und Start-ups unterstützen, und eine leidenschaftliche „Komplizenschaft“, die Menschen, die den Standort voranbringen wollen, in einem kreativen Netzwerk bündelt. Unter der Regie der Hanau Marketing GmbH (HMG) unterstützt Hanau aufLADEN die Akteure mit konkreten und unbürokratischen Maßnahmen. Ziel des Programms ist es, Leerstand zu füllen, den Besatz aufzuwerten, neue Funktionen für die Innenstadt zu definieren und zu ermöglichen sowie die Aufenthaltsqualität zu steigern. Das Spektrum reicht von Pop-up-Räumen zu risikoarmen Mietkonditionen über individuelle Beratung und finanzielle Förderung bis hin zu frequenzsteigernden Veranstaltungen. Unterstützt wird Hanau aufLADEN mit Fördermitteln des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen („Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“) sowie des Landes Hessen („Zukunft Innenstadt“). Das Programm ist von der Initiative „Stadtimpulse“ als bundesweites Best-practice-Beispiel ausgezeichnet worden und wird unter anderem unterstützt von der IHK, Haus und Grund sowie der Initiative „Die Stadtretter“. Weitere Infos gibt es unter www.hanauaufladen.jetzt.
Anna Baar erhält Brüder Grimm-Preis für Literatur der Stadt Hanau 2023
Preisverleihung findet im November im Kulturforum Hanau statt
Hanau. Mit dem Brüder Grimm-Preis für Literatur der Stadt Hanau 2023 wird die Autorin Anna Baar für ihr Buch „Divân mit Schonbezug" ausgezeichnet. Es ist ein Band mit „Geschichten über das Fremde und gleichzeitig Schöne, über das Heranwachsen zwischen den Kulturen, Heimat und Sehnsucht“, heißt es in der Beschreibung des Verlags Wallstein. ...
Die Jury mit Prof. Dr. Heiner Boehncke (Literaturprofessor), Valerie Fritsch (vorangegangene Preisträgerin), John Kannamkulam (Politikwissenschaftler), Beate Tröger (Literaturkritikerin FAZ) votierte Anfang Juli 2023 - nach eingehender Diskussion der eingereichten Veröffentlichungen - einstimmig für das Werk. Prof. Dr. Ernst Osterkamp (Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung) reichte einen Buchvorschlag ein, konnte an Abstimmung jedoch nicht teilnehmen.
Der Magistrat bestätigte in seiner letzten Sitzung den Jury-Entscheid zur Verleihung des Preises, der mit 10.000 Euro dotiert ist. Die öffentliche Preisverleihung durch Oberbürgermeister Claus Kaminsky wird am Freitag, 24. November 2023, um 20 Uhr in einem feierlichen Festakt im Kulturforum Hanau erfolgen.
Die in „Divân mit Schonbezug“ versammelten Erzählungen und Fortschreibungen politischer Reden und Essays aus vergangenen Jahren zeigen Anna Baar als Forschungsreisende zwischen ihren Welten, deren Besucherführungen in den eigenen Erzählkosmos eher verwegenen Roadtrips gleichen als beschaulichen Sightseeing-Touren. Selbst in zwei Kulturen aufgewachsen erkennt sie die Entschleierung des unter den „Schonbezügen" der Idyllen Verborgenen als zwingende Grundbedingung für ein friedliches und gerechtes Miteinander. Einmal wütend, dann wieder zärtlich und heiter schreibt sie gegen die eigene Sprachlosigkeit an und erzählt in witzigen Anekdoten von der Skurrilität des Seins.
Zur Autorin:
Anna Baar, geb. 1973 in Zagreb (ehem. Jugoslawien). Kindheit und Jugend in Wien, Klagenfurt und auf der dalmatinischen Insel Brac. Ihr Debütroman „Die Farbe des Granatapfels" stand drei Monate auf der ORF-Bestenliste, ihr neuester Roman „Nil" auf der Shortlist des österreichischen Buchpreises 2021. Für den Roman „Als ob sie träumend gingen" wurde sie mit dem Theodor-Körner-Preis ausgezeichnet. Anna Baar lebt in Klagenfurt und Wien.
Hintergrund:
Der Brüder-Grimm-Preis der Stadt Hanau ist in erster Linie ein Literaturpreis für ein herausragendes Werk in deutscher Sprache aus dem Gebiet der Prosa, Lyrik oder Dramatik (einschließlich Kinder-und Jugendliteratur) und wird alle drei Jahre vergeben. Dem wissenschaftlichen Anliegen Jacob und Wilhelm Grimms entsprechend kann aber auch ein herausragendes Werk in deutscher Sprache, das sich außerdem durch hohe sprachliche Qualität und Verständlichkeit auszeichnen muss, aus dem Gebiet der Sprachforschung oder der Volkskunde prämiert werden.
Der Preis dient gleichermaßen der Auszeichnung wie der Förderung. Prämiert wird ein in den beiden vorangegangenen Kalenderjahren bei einem deutschen oder außerdeutschen Verlag erschienenes Werk.
CyrusOne baut am Rechenzentrumsstandort Hanau
Technologie und Nachhaltigkeit vereint im neuesten deutschen Rechenzentrum von CyrusOne
Hanau. CyrusOne, ein führender globaler Entwickler und Betreiber von Rechenzentren, der sich auf die Bereitstellung modernster digitaler Infrastrukturlösungen spezialisiert hat, bestätigte die Pläne für den Bau seines nächsten deutschen Rechenzentrums namens FRA5 in Hanau. Jetzt wurde die Baugenehmigung offiziell von Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky übergeben. ...
Hanau ist ein strategisch wichtiger Standort für dieses bevorstehende Bauvorhaben, da es nur 25 Kilometer weit vom deutschen Rechenzentrumshauptstadt Frankfurt liegt. Der Campus in Hanau wird zwei Gebäude mit insgesamt 18.000 Quadratmeter technischer Fläche umfassen und eine IT-Kapazität von 54 Megawatt bieten. Dadurch wird ein historischer Teil der Stadt, in dem sich früher ein Industriegebiet befand, mit neuem Leben erfüllt.
In Anlehnung an das bestehende Portfolio von CyrusOne in Frankfurt und darüber hinaus in ganz Europa werden Nachhaltigkeit und biologische Vielfalt eine zentrale Rolle in dem Datacenter spielen. Die moderne Anlage wird sich durch energieeffiziente Betriebsabläufe und Maßnahmen zur Sicherung der Nachhaltigkeit auszeichnen. So wird sie mit einem PUE-Wert von 1,27 betrieben und vollständig mit erneuerbarem Strom versorgt. Das Energiemanagementsystem (EMS) wird der Norm ISO50001 entsprechen. Mit einem geschlossenen Wasserkühlkreislauf und der Rückgewinnung und Wiederverwendung von Abwärme auf dem gesamten Campus werden wichtige Ressourcen geschont und genutzt. Das Rechenzentrum wird die BREEAM-Zertifizierung "Very Good" erhalten und sich an den ESG-Zielen von CyrusOne und den Zielen des Climate Neutral Data Centre Pact (CNDCP) orientieren.
Das Gebäude wird über 2.500 Quadratmeter begrünte Wände verfügen, die nicht nur ästhetisch ansprechend sind, sondern auch für eine bessere Luftqualität sorgen, indem sie Schadstoffe filtern. Die Artenvielfalt wird ebenfalls erhöht, indem sie Lebensraum für Wildtiere bietet. Zusätzlich reduziert sich auch Lärm. Darüber hinaus werden auch die Wärme- und Feuchtigkeitsregulierung unterstützt und die Energieeffizienz des Gebäudes verbessert.
Durch die Zusammenarbeit mit einem lokalen Abbruch- und Recyclingunternehmen in Hanau konnte CyrusOne außerdem 94 Prozent des gesamten Abbruchmaterials wiederverwerten, ohne es auf einer Deponie entsorgen zu müssen. Alle 18 Materialien, darunter Holz-, Mauerwerks-, Beton-, Glas-, Asphalt- und Dämmungsabfälle, werden vor Ort sortiert und an Verarbeitungsbetriebe in Frankfurt und in ganz Deutschland geliefert. Schätzungsweise 33.119 Tonnen Material wurden für die Wiederverwendung aufbereitet, und etwa 19 Kubikmeter Holzbalken wurden geborgen und für die Außenbeschilderung und Sitzgelegenheiten wiederverwendet.
„Wir haben die digitale Transformation als Chance identifiziert und nun mit CyrusOne einen weiteren starken Partner, der Hanau auf der europäischen Rechenzentrums-Landkarte noch präsenter macht“, freut sich Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Er betont: „Wir haben früh erkannt, dass uns die Ansiedlung von Rechenzentren dabei hilft, die Zukunft unserer Stadt nachhaltig wirtschaftlich erfolgreich aufzustellen, um Wohlfahrt und Wohlstand für die Bürgerinnen und Bürger langfristig zu gewährleisten. Dabei agieren wir mit neuen Partnerinnen und Partner ebenso vertrauensvoll auf Augenhöhe, wie wir es mit Traditionsunternehmen am Standort Hanau seit Jahren tun. Zudem konnte durch diese Nachnutzung die freiwerdenden Goodyear-Industriefläche neu geordnet werden. So wurde es dem Hanauer Traditionsunternehmen ermöglicht, in der Brüder-Grimm-Stadt in neue Geschäftsfelder zu investieren und den Standort zukunftssicher aufzustellen.“
„Die Ansiedlung des Rechenzentrums von CyrusOne in Hanau ist ein weiterer Meilenstein im Rahmen der Umsetzung unserer zukunftsgerichteten Wirtschaftsstrategie unseren erfolgreichen Standort exportunabhängiger zu machen. Nachhaltigkeit ist dabei enorm wichtig, und dabei spielt die Abwärmenutzung von Rechenzentren eine zentrale Rolle. CyrusOne ist hierzu bereits intensiv in Gesprächen mit unseren Stadtwerken und der Hanau Netz GmbH“, so Hanaus Wirtschaftsförderin Erika Schulte.
„Wir freuen uns, mit der Stadt Hanau einen engagierten und visionären Partner gefunden zu haben, um den Bau unseres fünften Rechenzentrums in der Region umzusetzen“, erklärt Matt Pullen, Executive Vice President and Managing Director für Europa. „Es ist uns ein Anliegen, zusammen mit der Stadt Hanau einen Rechenzentrumcampus zu bauen, der nicht nur die Wirtschaft fördert, sondern auch wertvolle natürliche Ressourcen schont und Chancen für die Menschen in der Region mit sich bringt.“
Die Bauarbeiten werden voraussichtlich im September dieses Jahres beginnen, begleitet von einer traditionellen Spatenstichzeremonie. Das erste Gebäude wird im ersten Quartal 2025 betriebsbereit sein.
Mit mehr als 50 Hochleistungs-Rechenzentren auf der ganzen Welt bietet CyrusOne seinen Kunden die Möglichkeit, ihr eigenes IT-Wachstum weiter voranzutreiben und dabei ihren Zielen in Bezug auf Individualität und Skalierbarkeit treu zu bleiben. Das europäische Portfolio des Unternehmens umfasst über 270 MW IT-Kapazität in Frankfurt, London, Amsterdam, Madrid, Paris und Dublin, einschließlich aller in Betrieb befindlichen Rechenzentren und aktiven Entwicklungen.
Über CyrusOne
CyrusOne ist ein führender globaler Entwickler und Betreiber von Rechenzentren, der sich auf die Bereitstellung modernster digitaler Infrastrukturlösungen auf der ganzen Welt spezialisiert hat. Mit mehr als 50 leistungsstarken, unternehmenskritischen Einrichtungen weltweit stellt das Unternehmen den kontinuierlichen Betrieb digitaler Infrastrukturen für fast 800 Kunden sicher, darunter etwa 200 Fortune-1000-Unternehmen.
Die führende globale Plattform von CyrusOne für Hybrid-Cloud- und Multi-Cloud-Implementierungen bietet Kunden Colocation-, Hyperscale- und Build-to-Suit-Umgebungen. Diese verbessern die strategischen Verbindungen ihrer essenziellen Dateninfrastrukturen und unterstützen das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen. Die Rechenzentren von CyrusOne bieten erstklassige Flexibilität, die es den Kunden ermöglicht, zu modernisieren, zu vereinfachen und schnell auf veränderte Anforderungen zu reagieren. Durch die Kombination von außergewöhnlicher Finanzkraft, einer breiten globalen Präsenz und kontinuierlichen Investitionen in wichtige digitale Gateway-Märkte bietet CyrusOne den größten Unternehmen der Welt langfristige Stabilität und strategische Vorteile in großem Umfang. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte cyrusone.com.
Bau des Gemeinschaftskraftwerks Hanau für künftige Fernwärmeversorgung der Stadt startet
Hanau. Auf dem Gelände der ehemaligen Großauheim-Kaserne in Hanau hat der Bau eines hocheffizienten Blockheizkraftwerks (BHKW) begonnen.
Das Gemeinschaftskraftwerk (GKH) der Stadtwerke Hanau und Mainova gewährleistet die künftige Versorgung der Stadt mit umweltschonender Fernwärme. Nach dem frühen Kohleausstieg in Hanau ersetzt es den Steinkohleblock 5 des Kraftwerks Staudinger. Die Inbetriebnahme soll in der Winterperiode 2024/25 erfolgen. Zusammen mit Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky stellten Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau, sowie die Mainova-Vorstände Dr. Constantin H. Alsheimer und Martin Giehl, das Projekt heute vor. ...
Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Hanau ist, sagte: „Das Gemeinschaftskraftwerk der Stadtwerke Hanau und Mainova stellt eine zukunftsweisende Lösung für die umweltschonende Versorgung unserer Stadt mit Fernwärme für mehr als 19.000 Haushalte und Industriebetriebe dar. Denn dass wir unsere Bürgerinnen und Bürger auch langfristig zuverlässig mit Wärme versorgen können, hat für uns absolute Priorität. Doch das neue BHKW punktet auch in Sachen Klimaschutz: So spart es im Vergleich zur bisherigen Wärmeversorgung aus dem Steinkohlekraftwerk Staudinger rund 40 Prozent CO2 im Jahr. Ein Quantensprung für die Erreichung unseres Ziels, Hanau bis 2040 in die Klimaneutralität zu führen.“
Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau, betonte: „Das Vertragsende bot Hanau die Chance zur Neuausrichtung der Fernwärmeversorgung und den Kohleausstieg in Hanau. Mit dem Gemeinschaftskraftwerk zusammen mit Mainova haben wir gemeinsam eine kurzfristig umsetzbare Lösung erarbeitet, die eine sichere Versorgung der Kundinnen und Kunden mit Wärme weiterhin gewährleistet. Damit haben wir die Wärmeversorgung in Hanau in der Hand und können die Dekarbonisierung der Wärmenetze selbst steuern. Dass wir auf unsere Bestandsnetze zugreifen und diese ausbauen können, ermöglicht es uns, die Versorgung in Hanau zu diversifizieren: Die Nutzung von Abwärme und strombasierter Wärme sowie eine Umstellung auf grüne Gase – sobald verfügbar – können wir eigenständig lenken.“
Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG, ergänzte: „Das Gemeinschaftskraftwerk ist ein weiterer Meilenstein unserer erfolgreichen Partnerschaft mit den Stadtwerken Hanau für eine nachhaltige Energieversorgung der Stadt. Für die Energiewende im Wärmemarkt kommt der Fernwärme eine Schlüsselrolle zu. Denn sie eignet sich hervorragend zur Dekarbonisierung. Durch die geplante Abwärmenutzung des in unmittelbarer Nähe entstehenden Rechenzentrums reduzieren wir neben der CO2-Ersparnis im Vergleich zu der Versorgung aus dem Kraftwerk Staudinger noch einmal zusätzliche Emissionen.“
Mainova-Vorstand Martin Giehl führte aus: „Die hochmodernen Gasmotoren des Gemeinschaftskraftwerks Hanau werden grundsätzlich in der Lage sein, abhängig von der künftigen Verfügbarkeit, bis zu 100 Prozent Wasserstoff einzusetzen. Das schnell regulierbare Gaskraftwerk ist darüber hinaus ein wichtiger Baustein der Energiewende, denn es gleicht das zunehmend volatile Stromaufkommen aus Wind- und Sonnenenergie flexibel aus. Somit leistet diese BHKW-Anlage einen wertvollen Beitrag zu Versorgungssicherheit und Klimaschutz.“
Das GKH besteht aus drei wasserstofffähigen Gasmotoren mit einer thermischen sowie einer elektrischen Gesamtleistung von jeweils 30 Megawatt zur gleichzeitigen Erzeugung von Wärme und Strom mittels hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung. Zum Bau und Betrieb des gemeinsamen Kraftwerks wurde 2021 die Gemeinschaftskraftwerk Hanau GmbH & Co. KG gegründet, an der Mainova zu 50,1 Prozent sowie die Stadtwerke Hanau zu 49,9 Prozent beteiligt sind.
Technische Daten
Das GKH besteht aus:
3 BHKW à ca. 10 MW Leistung = ca. 30 MWel/th
2 Heißwasserkesseln mit je 8 MW Leistung (als Reserve)
2 Pufferspeicher (Druckwärmespeicher), ca. 40 MWth
3 Fernwärmepumpen
Über die Fernwärme in Hanau
Das 72 Kilometer lange Hanauer Fernwärmenetz versorgt Haushalte und Unternehmen über rund 1.300 Anschlüsse mit rund 160 Gigawattstunden (GWh) Wärme im Jahr. Fernwärme entsteht durch das besonders umweltschonende Verfahren der Kraft-Wärme-Kopplung. Dabei werden Wärme und Strom parallel erzeugt. Konventionelle Kraftwerke erzielen einen Wirkungsgrad von etwa 40 Prozent, damit gehen 60 Prozent des Energieträgers ungenutzt verloren. Bei der Kraft-Wärme-Kopplung hingegen wird der Energieträger zu mehr als 80 Prozent genutzt. Dadurch werden klimaschädliche CO2-Emissionen deutlich reduziert.
Zustimmung zu wegweisender Entscheidung
OB Kaminsky dankt Kreisausschuss und Kreistag des Main-Kinzig-Kreises
„Mit Ihrer Zustimmung zum Grenzänderungsvertrag haben wir wieder ein wichtiges Etappenziel auf unserem gemeinsamen Weg zur Kreisfreiheit der Stadt Hanau erreicht“, bedankt sich Oberbürgermeister Claus Kaminsky bei Landrat Thorsten Stolz, Erster Kreisbeigeordneten Susanne Simmler und Kreisbeigeordnetem Winfried Ottmann sowie den Mitgliedern des Kreisausschusses für deren Votum, das am Freitagmorgen auch von der Mehrheit des Kreistages bestätigt wurde. ...
Mit 55 Stimmen von 73 wurde dort das umfangreiche Vertragswerk gebilligt, das eine wesentliche Voraussetzung ist, um den nächsten Schritt des durchaus ambitionierten Zeitplans zu ermöglichen.
„Damit hat sich die bisherige konstruktive Zusammenarbeit und die intensive Vorarbeit der vergangenen Monate zur Klärung aller offenen Fragen ausgezahlt“, freut sich Hanaus OB, dass es in der Mehrheit des Kreistages keine Widerstände mehr gegen den Hanauer Weg in die Autonomie gibt.
Hanaus OB ist davon überzeugt, dass alle Menschen – auch die im Kreistag vertretenen – die heute mit einer gewissen Skepsis auf die Kreisfreiheit Hanaus blicken, eines nicht allzu fernen Tages feststellen werden, dass mit dieser Entscheidung die östliche Rhein-Main-Region mit zwei starken, unabhängigen und zugleich partnerschaftlichen Stimmen ihre Interessen vertreten wird.
Gleichzeitig betont er einmal mehr, dass der Wunsch nach Eigenständigkeit keine Entscheidung gegen einen gemeinsamen Weg mit dem Kreis sei. „Wo immer es in der Vergangenheit bereits gute Kooperationen gegeben hat, werden wir diese, sofern es sinnvoll ist, natürlich fortsetzen“, so der Hanauer OB.
Mit der Zustimmung im Kreistag kann jetzt das Gesetzgebungsverfahren im Hessischen Landtag starten, an dessen Ende die Kreisfreiheit Hanaus stehen wird. Denn die Landesregierung hatte von Anfang signalisiert, dass eine Einigung zwischen Stadt und Kreis Voraussetzung für den weiteren Prozess ist, dass man aber keine weiteren Hürden aufbauen will. So wurde im März 2020 bei der Neufassung der Hessischen Gemeindeordnung eine ausdrückliche Ausnahmeregel bezüglich der angestrebten Kreisfreiheit der Brüder-Grimm-Stadt aufgenommen. Danach müssen künftig Städte zur Erlangung der Kreisfreiheit mindestens 100.000 Einwohner haben, die Stadt Hanau war davon jedoch explizit ausgenommen worden, da sie das Verfahren bereits 2018 auf den Weg gebracht hatte. „Inzwischen liegen wir mit rund 104.000 Einwohnerinnen und Einwohnern auch über der Grenze, doch das war 2020 in dieser Deutlichkeit noch nicht absehbar.“ Dass man in Wiesbaden ganz offensichtlich den Bestrebungen der Stadt keine Steine in den Weg legen wollte, lasse darauf hoffen, dass das jetzt notwendige Gesetzgebungsverfahren zügig beginnen werde, um den anvisierten Termin der Kreisfreiheit zum 1. Januar 2026 halten zu können.
Bürgerplakette der Stadt Hanau für ‚Lego-Oma‘ Rita Ebel
Stadt würdigt langjährigen Einsatz für Barrierefreiheit
Fast jeder kennt die bunten Rampen aus Legosteinen, die überall im Hanauer Stadtbild präsent sind. Sie liegen vor Geschäften, die eine Stufe im Eingangsbereich haben, und erleichtern Menschen, die im Rollstuhl sitzen, einen Rollator nutzen oder auch einen Kinderwagen schieben, den Zugang. Gebaut wurden die auffälligen Rampen von Rita Ebel – auch bekannt als Lego-Oma – und ihrem Team von freiwilligen Helfern. Träger des Projekts ‚Lego Oma‘ ist seit Oktober 2021 die AWO, Stadtverband Hanau e.V. ...
Für ihren außergewöhnlichen Einsatz für die Barriere-Freiheit in Hanau, ehrte die Stadt Hanau Rita Ebel am Montag, 10. Juli, mit der Bürgerplakette. Oberbürgermeister Claus Kaminsky übergab die Plakette im Rahmen einer kleinen Feierstunde mit geladenen Gästen im Rathaus just am 66. Geburtstag der ‚Lego-Oma‘, die mit ihrem jugendlichen und energetischen Auftreten, so gar nicht dem gängigen Klischee einer ‚Oma‘ entspricht. „Die Stadt Hanau ehrt mit der Bürgerplakette Bürgerinnen und Bürger, die sich durch außergewöhnliches und vorbildliches Engagement in besonderem Maße für die Brüder-Grimm-Stadt und ihre Bürgerschaft einsetzen“, erläuterte Kaminsky, und fuhr fort: „Sie, liebe Frau Ebel, haben sich diese Auszeichnung durch Ihr überaus aktives und verdienstvolles Wirken redlich verdient!“
Rita Ebel, geboren 1957, ist seit einem Autounfall im Jahre 1994 querschnittsgelähmt. Die vormals sehr sportliche Frau und leidenschaftliche Tänzerin, nahm ihr Schicksal an und hat ihre Fröhlichkeit nicht verloren. 2019 wurde sie durch eine Fachzeitschrift für Querschnittsgelähmte inspiriert, in der eine Lego-Rampe abgebildet war. Sie setzte sich mit der Bielefelder Rampenbauerin in Verbindung und perfektionierte die Bauanleitung. Mehr als 100 Rampen hat Ebel – mit Unterstützung ihres Teams von Ehrenamtlichen – in den vergangenen vier Jahren angefertigt. Die ein- und zweispurigen Rampen liegen vor Läden, Cafés, Stadtbüros und Versicherungsagenturen. Hanau hat inzwischen 28 Rampen. Die Bauanleitung für die Rampen ließ Ebel in neun Sprachen übersetzen und hat sie inzwischen mehr als 800mal in die ganze Welt verschickt.
Für Rita Ebel sei der Bau der Rampen eine Herzensangelegenheit, berichtete Kaminsky, denn „Inklusion funktioniert nicht ohne Barrierefreiheit. Denn wo Orte, Räume oder Kommunikationsmittel nicht barrierefrei sind, bleibt Teilhabe am kulturellen und politischen Leben, an der Arbeitswelt und in der Freizeit verwehrt“, sagte der Oberbürgermeister. „All das weiß Rita Ebel auch durch persönliche Erfahrung, die sie als Mensch im Rollstuhl machen musste“, so der OB. Durch ihre kreative Lösung mit den Lego-Rampen habe Ebel vielen Menschen in Hanau, Deutschland und darüber hinaus, die Teilhabe und den Zugang zu zahlreichen Angeboten ermöglicht.
Die von Ebel verwendeten Legosteine sind alle gespendet. Für eine Rampe werden in einer Arbeitszeit von circa 30 Stunden rund 16 bis 18 Kilogramm Legosteine verbaut, die sorgfältig miteinander verklebt werden, um Stabilität zu gewährleisten. Die Legorampen werden nach Fertigstellung an die Geschäfte verschenkt. „Dies alles leisten Rita Ebel und ihr inzwischen siebenköpfiges Team ehrenamtlich und unentgeltlich in ihrer Freizeit“, betonte Kaminsky.
Auch die Medien sind inzwischen auf die Rita Ebel und ihre Legorampen aufmerksam gewonnen: Zahlreiche deutsche Fernsehsender, Zeitschriften und Zeitungen berichteten und in über 50 Ländern erschienen Online-Reportagen über die Aktionen der Lego-Oma. Außerdem ist die Lego-Oma Rita Ebel in dem von der UNESCO mit Unterstützung der Mahatma-Gandhi-Stiftung erschienenen Buches "Kindness Matters" unter 50 Personen aus aller Welt mit einem Bericht vertreten. Ihr Instagram-Auftritt hat inzwischen mehr als 10.000 Follower.
„Wir werden solange Rampen bauen wie wir Steine aus der Bevölkerung gespendet bekommen. Und der schöne Nebeneffekt ist, dass wir Menschen die sich bisher keine Gedanken über Barrierefreiheit gemacht haben, durch unsere bunten fröhlichen Hingucker für das Thema sensibilisieren“, sagte Ebel, die sich über die Auszeichnung durch die Bürgerplakette sehr freute.
„Kollektive Unverantwortlichkeit: Bund und Land nehmen ungeordnetes Kliniksterben in Kauf“
Stadt Hanau sichert 13 Millionen Euro mit „Finanz-Operation“ zu / Oberbürgermeister Kaminsky: „Wir stellen uns diesem politischen Dauer-Fiasko entgegen“
Seit Monaten ringen Bundesgesundheitsminister und die Bundesländer um eine Krankenhausreform. „Das einzige Ergebnis ist, dass es kein Ergebnis gibt. Bund und Länder bringen nichts zustande, außer ihren Streit zu kultivieren, während die Verunsicherung bei den Beschäftigten in den Kliniken und bei den Patienten wächst. Das ist kollektive Unverantwortlichkeit“, sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, der für das Hanauer Haus Unterstützung der Stadt zusagt. ...
„Die Krankenhäuser zu entökonomisieren, das heißt mehr über Vorhaltespauschalen und weniger über Fallpauschalen zu finanzieren, ist richtig. Damit würde auch unser Haus ein gutes Stück von einem bisweilen irrationalen wirtschaftlichen Druck befreit. Was die Krankenhäuser in Deutschland und eben auch jetzt in Hanau brauchen, ist eine Soforthilfe, die uns weiter unsere täglichen Herausforderungen meistern und finanzieren lässt. Es müsste doch möglich sein, jenseits der Diskussionen über das ein oder andere, sich darauf – wenn man schon so viel Zeit braucht – kurzfristig zu verständigen“, so Kaminsky, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Klinikum Hanau GmbH ist, eine von zwanzig Gesellschaften der städtischen BeteiligungsHolding Hanau GmbH (BHG).
„Mitunter stellt sich vor Ort der Eindruck ein, dass dieses unorganisierte Kliniksterben politisch gewollte sein könnte. Die ohnehin unter chronischer Unterfinanzierung leidenden Kommunen haben mit der Finanzierung von Kitas, Schulen, dem öffentlichen Personennahverkehr, den Bädern und vielem anderen mehr, schon genügend finanzielle Herausforderungen zu bewältigen. Die kommunale Finanzausstattung ist weder für die Rettung noch für die Dauerfinanzierung von Kliniken gebaut“, sagt Kaminsky. Verschärft wird die Lage seit Monaten durch steigende Preise – etwa für Medikamente, Medizintechnik, Personal, Lebensmittel, Energie – und den Kräfte- und Fachkräftemangel.
„Aus Berlin und Wiesbaden kommen keine politischen Signale, wir stecken in einer abstrusen Situation“, mahnt Kaminsky. Das Problem ist nicht lokal, bundesweit stehen Krankenhäuser vor massiven finanziellen Problemen. So hat etwa die Stadt Frankfurt in der vergangenen Woche eine Unterstützung in Höhe von 47 Millionen Euro für das Klinikum Höchst beschlossen.
„Der hauptamtliche Magistrat ist sich einig, dass wir dieses Fiasko, das wir nicht selbst verursacht haben, überstehen werden. Wir lassen nicht zu, dass unser Klinikum verschwindet“, so Oberbürgermeister Kaminsky, der sich am Wochenende zu einer Klausur mit dem neuem Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri, der neuen Stadträtin Isabelle Hemsley und BHG-Geschäftsführer Markus Menzen zurückgezogen hatte. „Der Kurs ist klar: Unser Klinikum bleibt“, gibt Kaminsky die gemeinsame Linie wieder.
„Wir haben vereinbart, dem Klinikum die notwendige Liquidität tagesgenau bis zu 13 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen“, sagt Kaminsky. Diese Vereinbarung gelte zunächst bis zum 30. Juni 2024. „Wir gehen davon aus, dass dann endlich Entscheidungen vorliegen, die uns auch in Hanau in die Lage versetzen, die Zukunft verlässlich anpacken zu lassen“, so der Oberbürgermeister.
Ausdrücklich loben Kaminsky, Bieri, Hemsley und Menzen die 2000 Beschäftigen des Klinikum Hanau: „Für die jährlich mehr als 90.000 Patienten wird hier Hervorragendes geleistet.“ Kaminsky abschließend: „Die Stadt Hanau nimmt ihre Aufgabe, Daseinsvorsorge und Gemeinwohl zu gewährleisten, ernst und wahr. Die Rolle, die Bund und Land spielen, ist unverantwortlich.“
Auheimer Mainbrücke ab sofort gesperrt: „Sicherheit hat oberste Priorität“
Bei Brückenhauptprüfung Schäden festgestellt / Hanauer Straßenverkehrsbehörde schildert Umleitungen für Rad- und Fußverkehr zwischen Großauheim und Klein-Auheim aus
Die 1882 erbaute, denkmalgeschützte Auheimer Brücke, die die Hanauer Stadtteile Großauheim und Klein-Auheim verbindet, ist ab sofort für den Rad- und Fußverkehr gesperrt. „Diese Sofortmaßnahme haben wir ergriffen, als wir über das Ergebnis der turnusmäßigen Brückenprüfung informiert worden sind“, sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. ...
„Die Sicherheit der Menschen, die die Mainbrücke, welche die Stadtteile Großauheim und Klein-Auheim verbindet, nutzen, hat oberste Priorität. Zur Sperrung gibt es keine Alternative.
Über die Umleitungsmöglichkeiten informieren wir die Bürgerinnen und Bürger auf verschiedenen Kanälen, ebenso haben wir die Wasser- und Schifffahrtsbehörde und unseren Hanauer Hafen sofort informiert. Der Verkehr auf dem Main ist nicht gefährdet“, so Stadträtin Isabelle Hemsley. Turnusmäßig alle drei Jahre werden die Ingenieurbauwerke in Hanau geprüft, abwechselnd gibt es einfache und umfassende Prüfungen. „Bei der aktuellen Brückenhauptprüfung,“ so Markus Henrich, Leiter des städtischen Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service, „stellte das von uns beauftragte Ingenieurbüro fest, dass erhebliche Schäden bestehen.“ Der schriftliche Prüfbericht liegt noch nicht vor. Ein zweites Gutachten wurde umgehend in Auftrag gegeben: „Um eine objektbezogene Schadensanalyse zu bekommen, haben wir einen Tragwerkplaner hinzugezogen“, so Henrich.
Das Haupttragwerk der 243 Meter langen Brücke, die den Main und die angrenzenden Überflutungsgebiete überqueren, besteht aus Stahl, die Fachwerkkonstruktion ist genietet, Fahrbahnplatte und Kappe sind aus Stahlbeton hergestellt. Die Fuß- und Radwegbrücke besteht aus fünf Feldern á 46 Metern. Parallel zu dieser Brücke verläuft eine Bahnbrücke, die nicht betroffen ist. Bereits vor drei Jahren wurden Schäden festgestellt, wie etwa starke Betonabplatzungen, durchgefeuchtete Betonteile, Kiesnester und Hohlstellen. Undichte Fugen im Asphalt und im Bereich der Entwässerungsrohre, die auf einen hohen Chloridgehalt schließen lässt, der korrosionsgefährdend ist, wurde 2012 festgestellt. Seit 1988 ist die ursprüngliche Straßenbrücke aufgrund geringer zulässiger Lasten nur noch für den Rad- und Fußverkehr zugelassen.
„Als Umleitungen über den Main stehen die Limesbrücke und die Hellentalbrücke zur Verfügung“, so Stadträtin Hemsley, die auch auf das Angebot der Hanauer Straßenbahn GmbH (HSB) hinweist, den „Mainer“, den Shuttle, der den öffentlichen Nahverkehr unterstützt.
Hanau Marketing GmbH stellt sich für die Zukunft neu auf
BeteiligungsHolding Hanau GmbH übernimmt die gesamten Anteile / Daniel Freimuth rückt in die Geschäftsführung auf
Die für das City- und Standortmarketing 2004 gegründete Hanau Marketing GmbH (HMG) wird zur 100-prozentigen Tochter der BeteiligungsHolding Hanau GmbH (BHG) und erweitert ihre Geschäftsführung.
Dass die BHG die restlichen 51 Prozent der Geschäftsanteile übernimmt, beschloss am heutigen Montag der Magistrat der Stadt Hanau auf Empfehlung des Aufsichtsrates der HMG und der vorbehaltlichen Zustimmungen der anstehenden Gesellschafterversammlungen der BHG und der HMG. Die neue Geschäftsführung bilden Martin Bieberle und Daniel Freimuth. ...
Die BeteiligungsHolding Hanau GmbH, Mutter der 20 städtischen Gesellschaften in der Brüder-Grimm-Stadt, hält bisher 49 Prozent der Anteile an der HMG und übernimmt die restlichen 51 Prozent vom Handelsverband Hessen-Süd e.V.. „Um Synergieeffekte im Konzern der BeteiligungsHolding Hanau zu erzielen und interne Prozesse zu optimieren sowie die Vergabefähigkeit innerhalb der Unternehmung Stadt Hanau zu gewährleisten, sollte die Gesellschaft zu 100 Prozent der BHG gehören“, erläutert BHG-Geschäftsführer Markus Menzen. Der Handelsverband stimmte diesem Vorgehen zu, wird seine Expertise aber weiterhin im Aufsichtsrat und in der Projektarbeit einbringen. Der Kaufpreis entspricht dem Buchwert der Anteile in Höhe von rund 14.000 Euro. Der Handelsverband stellt die Summe der HMG für zukünftige Projektförderungen zur Verfügung.
„Die Hanau Marketing GmbH stärkt durch die konsequente Umsetzung auch außergewöhnlicher Ideen seit annähernd 20 Jahren die Aufenthaltsqualität in der Stadt Hanau. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter prägen in enger Abstimmung mit allen Bereichen der Unternehmung Stadt Hanau sowie Komplizinnen und Komplizen aus Handel und Gastronomie, Wirtschaft und Bürgerschaft das Stadtbild für die Bürgerinnen und Bürger. Die HMG entwickelt das positive Bild unserer Stadt in Hessen und weit darüber hinaus“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky.
Seit mehr als sechs Jahren arbeitet Daniel Freimuth bei der Hanau Marketing GmbH, seit Oktober 2019 in Führungsfunktion als operativer Leiter. Zum 1. Juli 2023 hat ihn der HMG-Aufsichtsrat in die Geschäftsführung berufen, die er künftig gemeinsam mit dem bisherigen Geschäftsführer Martin Bieberle übernimmt. „Dass wir Daniel Freimuth nun als neuen, zweiten Geschäftsführer für die Hanau Marketing GmbH gewinnen können, freut mich sehr. Mit großer Expertise und enormem Herzblut für seine längst zur Heimat gewordenen Stadt Hanau, bringt sich Daniel Freimuth für die Stadt ein, hat immer den Blick für neue Ideen und setzt sich mit großer Durchsetzungskraft für die Belange der in und für unsere Stadt handelnden Menschen ein“, so der OB, der vor allem das bundesweit beachtete Stadtentwicklungsprogramm „Hanau aufLADEN“ herausstellt.
Der in Bremen geborene Daniel Freimuth (46) arbeitete in Norddeutschland als Journalist und war zwischen 1999 und 2015 für den Hanauer Anzeiger tätig, zuletzt als Redaktionsleiter, bevor der Vater zweier in Hanau geborener Kinder, zunächst als Flüchtlingskoordinator, zur Stadt Hanau wechselte. „Den großen Stadtumbau ab 2008 habe ich noch als Journalist und Bürger beobachtet und begleitet. Jetzt aktiv an der Zukunft der Stadt mitwirken zu können, ist großartig“, sagt Freimuth. Unter seiner Regie hat sich die HMG in den letzten Jahren von der reinen Stadtmarketing- hin zu einer Stadtentwicklungsgesellschaft gewandelt. „Transformation ist eines der ganz großen Themen unserer Zeit. Die Welt verändert sich rasant. Darauf für Hanau passende Antworten zu finden und zu entwickeln, ist eine Aufgabe, der ich mich mit großer Freude stelle“, so der 46-Jährige, der sich für das große Vertrauen der verantwortlichen Akteure bedankt. Gleichzeitig betont er: „Die Erfolge und das bundesweite Renommee, das wir mit ‚Hanau aufLADEN‘ erlangt haben, ist ein Gemeinschaftswerk. Ohne die fantastischen Kolleginnen und Kollegen der HMG sowie die Unterstützung der anderen städtischen Einheiten wäre das alles nicht möglich gewesen.“
„In der Riege der Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer unserer Gesellschaften ist Daniel Freimuth neu. In Hanau ist er aber seit Jahren fest verwurzelt. Durch sein Engagement und sein starkes Netzwerk ist er ein wichtiger und sehr guter Komplize für unsere Stadt“, freut sich Markus Menzen auf die noch intensivere Zusammenarbeit.
Zudem hat der Aufsichtsrat der HMG in gleicher Sitzung Martin Bieberlezum Vorsitzenden der Geschäftsführung bestellt wurde. Martin Bieberle hat seit der Gründung der HMG 2004 als Geschäftsführer die Gesellschaft zu einer wichtigen Säule für den Standort entwickelt und verantwortet bundesweit beachtete Stadtmarketingmaßnahmen maßgeblich. Das Ziel, Hanau für Bürgerinnen, Bürger, Gäste und Gewerbetreibende nachhaltig attraktiver zu gestalten, ist unter Bieberles Führung durch verschiedene Aktionen und das Zusammenführen unterschiedlicher Akteure geprägt. Als Meilensteine stehen der große Stadtumbau („Wettbewerblicher Dialog“), die Konzeptionierung und Umsetzung der Kampagne „Hanau erleben“, das Programm „Hanau aufLADEN“ sowie etwa der seit 2006 gemeinsam mit dem Hessischen Industrie- und Handelskammertag e.V. und dem Handelsverband Hessen-Süd e.V. durchgeführten Hessischen Stadtmarketingtag für das Wirken der HMG. „Mit Blick auf die anspruchsvollen weiteren Funktionen von Martin Bieberle im Kontext Stadtentwicklung ist die Erweiterung der Geschäftsführung auch ein wichtiger Schritt, das aktuelle Tempo und die Qualität sowie die Innovationsfähigkeit der HMG weiter auszubauen. Diese wohlüberlegten und gemeinsam vorbereiteten Personalien beweisen, dass wir nicht nur auf eine erfolgreiche Vergangenheit zurückblicken, sondern den Kompass Richtung Zukunft gestellt haben. Die mit dem Handelsverband Hessen in großer Einmütigkeit getroffene Entscheidung, die Geschäftsanteile komplett in der BHG zu vereinen, ist ebenfalls ein starkes Signal“, so Joachim Stamm, Aufsichtsratsvorsitzender der Hanau Marketing GmbH: „Die HMG ist eine wichtige Säule für die Entwicklung unserer Stadt, sie ist und bleibt in guten Händen.“
Auszeichnung für „Hanau erleben“ - „German Brand Award“ für Kommunikationskanäle
„Über Social-Media-Kanäle mit den Bürgerinnen und Bürgern zu kommunizieren, ist für Städte inzwischen unerlässlich. Wir arbeiten hier seit Jahren sehr eng mit der Hanauer Agentur ‚digitalnaturals*‘ von Lutz Hanus zusammen. Und wir freuen uns sehr, dass diese hervorragende Zusammenarbeit nun auch von fachkundigen Experten anerkannt und ausgezeichnet wird“, sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Die Stadt Hanau und ‚digitalnaturals*‘ sind in der vergangenen Woche für ihre kreative Zusammenarbeit bei der Entwicklung einer erfolgreichen Markenstrategie und der effektiven Nutzung sozialer Medien mit dem renommierten „German Brand Award“ in Berlin ausgezeichnet worden – gemeinsam mit Unternehmen wie BMW, Bosch, Krombacher oder Eintracht Frankfurt. ...
Mit dem „German Brand Award“ werden jährlich Unternehmen und Institutionen für ihre Markenkommunikation und -führung ausgezeichnet. Die verantwortliche Stiftung „German Brand Institute“ wurde gemeinsam vom Rat für Formgebung und der GMK-Markenberatung ins Leben gerufen, über die Preisvergabe entscheidet eine hochkarätig besetzte Jury. Für die Stadt Hanau war es bereits eine Auszeichnung, von der Jury für diesen Preis nominiert worden zu sein – üblicherweise melden sich die Unternehmen für den Wettbewerb an. Lutz Hanus, Gründer und Inhaber von „digitalnaturals*“, konnte in Berlin nun aber auch noch eine Urkunde in Empfang nehmen, als „Winner - Brand Communication – Social Media" in der Kategorie „Excellence in Brand Strategy and Creation“.
Nominiert worden war die Marke „Hanau erleben“, mit der die Stadt Hanau seit Jahren auf vielen Social-Media-Kanälen kommuniziert, und die von Lutz Hanus und seinem Team betreut werden. Der Jury besonders aufgefallen war „Hanau erleben“ in der Corona-Krise. Sie zeigte sich angetan von der Aufklärungsarbeit, die in den Jahren 2020 und 2021 geleistet wurde, honorierte aber vor allem, dass die Stadt Hanau in dieser Zeit eigene Formate und Aktionen kreiert hat, die den Menschen in den Zeiten des Lockdowns Kurzweil gebracht hätten. Vor allem die Aktionen unter dem Titel „Hanau Daheim“ - Live-Konzerte, Kurse oder Stadtführungen, die gestreamt wurden – trugen zu einem neuen Verständnis der Marke „Hanau erleben“ bei, was nun mit dem „German Brand Award“ gewürdigt wurde.
„Hanau erleben“ war aus jenen Kanälen hervorgegangen, mit denen die Stadt Hanau unter dem Titel „Hanau baut um“ Anfang der 2010er-Jahre umfassend über den Innenstadtumbau informiert hatte. „Schon damals stand uns Lutz Hanus mit seinen Ideen und seinem Engagement zur Seite“, blickt der Oberbürgermeister auf die Anfänge der Zusammenarbeit mit „digitalnaturals*“ zurück. Aus „Hanau baut um“ wurde „Hanau neu erleben“, später dann „Hanau erleben“. Die Marke der Stadt Hanau ist bei Facebook, Instagram, Youtube und seit kurzem auch bei TikTok zu finden. Annähernd 50.000 Menschen folgen den Kanälen insgesamt, die Reichweiten der Beiträge liegen bei weit über 3,5 erreichte Personen Millionen pro Jahr. „Das ist allerbeste Standortwerbung für Hanau“, meint Kaminsky.
digitalnaturals* wurde 2011 in Hanau gegründet. Die Agentur ist auf digitale Kommunikation spezialisiert, angefangen bei der Strategie bis hin zur Content Creation, hat seit 2022 ein eigenes Podcast-Studio samt dazugehörigem Podcast und betreut mit seinem derzeit achtköpfigen Team verschiedenste Kunden aus der DACH-Region. Geschäftsführer Lutz Hanus freut sich über die langjährige Zusammenarbeit mit der Stadt Hanau und sagt: „Wir sind stolz darauf, Teil dieser erfolgreichen Partnerschaft zu sein. Die Stadt Hanau hat uns die Möglichkeit gegeben, unsere Expertise in der Markenstrategie und -kommunikation einzubringen, um ihre Botschaften erfolgreich zu vermitteln. Diese Auszeichnung ist eine Anerkennung für die gemeinsame Arbeit und das Vertrauen, das uns entgegengebracht wurde. Vor allem ist es natürlich auch eine besondere Auszeichnung und Anerkennung der hervorragenden Arbeit meiner Kolleginnen und Kollegen, für die ich mich von Herzen bedanken möchte.“
Frankfurter Traditionsgeschäft Lorey kommt nach Hanau
„So ein Traditionshaus ist ein großer Gewinn für Hanau“, freut sich Oberbürgermeister Claus Kaminsky über die neueste Geschäftsansiedlung in der Hanauer Innenstadt. In die vor kurzem durch die städtische Bauprojekt Hanau GmbH erworbene Immobilie in der Hammerstraße 3 zieht das Frankfurter Haushaltswarengeschäft Lorey ein. ...
In der siebten Generation führt Philipp Keller als Geschäftsführer das vor 227 Jahren in Frankfurt gegründete Traditionsgeschäft Lorey. „Ich war lange Zeit nicht in Hanau, die Stadt hat sich in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt. Sie hat Hessens schönsten Wochenmarkt und mit Hanau aufLADEN ein starkes Stadtentwicklungsprogramm“, sagt Keller. Begeistert sei er vor allem von dem Komplizen-Gedanken, der hier gelebt werde. Jeder helfe in Hanau jedem und versuche, den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt und der Umgebung etwas zu bieten. Keller: „Ich hoffe, dass das die Menschen in der Region honorieren. Die Hanauer Innenstadt dient nicht nur dem Einkauf, sondern ist auch ein ‚Dritter Ort‘, die Menschen halten sich hier gerne auf, treffen sich.“
Die Ansiedlung von Lorey ist ein weiteres Ergebnis des Stadtentwicklungsprogramms „Hanau aufLADEN“, das unter Regie der Hanau Marketing GmbH Ende 2019 gestartet wurde und inzwischen bundesweit Beachtung und Anerkennung erfährt. „Durch Online-Boom, Immobilien-Spekulantentum, Pandemie und auch die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine sind die Innenstädte gehörig unter Druck. Für Hanau war und ist schon seit dem großen Stadtumbau klar, dass wir Handeln wollen und müssen“, so Stadtentwickler Martin Bieberle, der gleichzeitig Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH und der Bauprojekt Hanau GmbH ist.
Eine Säule von „Hanau aufLADEN“ ist die Ansiedlung von neuen Geschäften über das Pop-up-Programm; mit Susanne Schmitz als „Headhunterin für neue Ladenkonzepte“ und Norbert Schalinsky als City-Manager als Dreh- und Angelpunkt. „Susanne Schmitz und Norbert Schalinsky haben mich angesprochen und mir diesen tollen Laden in der Hammerstraße vorgestellt, die Stadt gezeigt und die Entwicklung vorgestellt“, berichtet Philipp Keller, der im Frankfurter Shoppingcenter „My Zeil“ sein Stammhaus betreibt. Beide hätten in überzeugender Art und Weise um ihn und sein Unternehmen geworben. Keller: „Da leistet Hanau wirklich Außergewöhnliches. Und Hanau besitzt den Mut, auch ungewöhnliche Wege zu gehen.“
Keller spielt damit auf die Konditionen seines Pop-up-Mietvertrags an. Er habe sich immer umsatzbezogene Mieten gewünscht, aber nicht daran geglaubt, dass der Markt schon so weit sei – bis Susanne Schmitz und Hanau auf ihn zukamen. Die Hanau Marketing GmbH, die im Rahmen ihres Pop-up-Modells für die Fläche in der Hammerstraße als Vermieterin agieren wird, setzt seit Jahren auf möglichst risikoarme Konditionen für Unternehmen, die neu nach Hanau kommen oder sich erstmals im stationären Handel ausprobieren wollen. Sie nutzt dafür Mittel aus dem Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ des Bundesbauministeriums. „Diese helfen uns ganz maßgeblich dabei, solche tollen Konzepte wie Lorey nach Hanau zu holen“, erklärt Bieberle.
Im März hatte die Bauprojekt Hanau GmbH die gegenüberliegenden Immobilien Hammerstraße 2 und 3, die zentral in der Innenstadt liegen, erworben. „Zum vorausschauenden Handeln für unsere Innenstadt gehört auch der Ankauf von Liegenschaften“, so Oberbürgermeister Kaminsky: „Der Kauf dient dazu, Spekulationen zu unterbinden, Vermögen für die Stadt und kommende Generation aufzubauen und uns eine Einflussmöglichkeit auf die Nutzungen zu sichern. Ohne diese hätten wir das Traditionsunternehmen Lorey wohl nicht für Hanau gewinnen können.“ In den jeweiligen Dachgeschossen der Häuser an der Hammerstraße können Wohnungen für Studierende der „Brüder Grimm Berufsakademie“ (BGBA, „University of Cooperative Education“) zur Verfügung gestellt werden. Ebenfalls entstehen können dort innerstädtische Schulungsräume für die Volkshochschule (VHS Hanau); neben Maßnahmen zur Arbeitsmarktförderung sollen dort Deutsch- und Integrationskurse angeboten werden. Die Erdgeschoss-Flächen in der Hammerstraße 2 sind vermietet, in der Hammerstraße 3 war bis Samstag das Bekleidungsgeschäft „s.Oliver“ beheimatet. „Es ist in Zeiten wie diesen keineswegs selbstverständlich, dass wir für diese fast 400 Quadratmeter große Fläche nun unmittelbar einen Nachnutzer gefunden haben“, so Bieberle. Philipp Keller und sein Team gestalten die Fläche nun um, die Eröffnung ist noch in diesem Jahr für Anfang Oktober geplant.
Philipp Keller will Mitarbeiterinnen des s.Oliver-Geschäfts übernehmen, auch mit Fachpersonal vom Kaufhof spricht er derzeit. „Das ist genau das, was wir unter Komplizenschaft verstehen“, lobt der Oberbürgermeister.
„Der Zusammenhalt bei Handel und Gastronomie und vielen weiteren privaten Komplizen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Unternehmung Stadt Hanau ist vorbildlich. Alle eint das Ziel, attraktive Angebote in unserer Stadt zu machen. Dass Mut Mutige anzieht und sich Handeln lohnt, ist durch diese Neu-Ansiedlung erneut unter Beweis gestellt“, so Kaminsky.
Mit Lorey wird – unweit des ehemaligen Hanauer Traditionsgeschäftes Sauerwein – eine Versorgung mit Haushaltswaren in der Hanauer Innenstadt sichergestellt. „Das Traditionshaus Lorey ist geprägt durch seine Erfahrung und seine Leidenschaft für alle Produkte rund um Tisch, Küche und Wohnen Wir verkaufen nur Lieblingsstücke. Ausschließlich die jeweils besten Produkte in ihren jeweiligen Kategorien schaffen es ins Sortiment, um unseren Kundinnen und Kunden ein erstklassiges, überzeugendes Angebot mit sehr guter Fachberatung zu bieten. Den Schwerpunkt legen wir in Hanau auf Haushaltswaren, also alles, was mit Küche zu tun hat, von Pfannen über Messer bis Backformen.“, erklärt Keller. Zudem wird Lorey in Hanau auch Gläser, Teller, Bestecke und trendige Wohnaccessoires, die sich bestens zum Verschenken eigen, anbieten. Der stationäre Einzelhandel lade heutzutage zum Entdecken und Stöbern ein und er biete eine persönliche Beratung. Das könne das Internet nicht.
„Unsere Innenstadt wird durch diesen neuen Komplizen enorm bereichert. Lorey schließt nach der Geschäftsaufgabe von Porzellan Clemens am Marktplatz in Hanau eine Lücke. Auch die Aufgabe des Kaufhof-Standorts am Marktplatz Ende Januar 2024 wird anderen und neuen Geschäften in der Brüder-Grimm-Stadt Chancen ermöglichen. Diese neue Ansiedlung zeigt, wie attraktiv der Standort Hanau ist“, betont Joachim Stamm, Aufsichtsratsvorsitzender der Hanau Marketing GmbH.
200 Euro für Kultur: Der KulturPass für 18jährige ist da!
Der KulturPass ist gestartet. Der KulturPass ist ein Angebot der Bundesregierung für alle, die 2023 ihren 18. Geburtstag feiern. Sie können mit einem Budget von 200 Euro auf kulturelle Entdeckungstour gehen. Die App steht jetzt zum Download bereit. ...
Konkret heißt das: Alle zwischen dem 1. Januar und 31. Dezember 2005 Geborenen, unabhängig von ihrer Nationalität (ca. 750.000 junge Menschen), erhalten mit der KulturPass-App ein virtuelles Budget von 200 Euro, das sie für vielfältige lokale Kulturangebote, z.B. für Eintrittskarten, Bücher, CDs, Platten einsetzen können.
„Ich freue mich sehr, dass die Bundesregierung sich zur Einführung eines bundesweiten KulturPasses für 18-Jährige entschieden hat, denn kulturelle Teilhabe ist für junge Menschen sehr wichtig. Sie übernimmt eine Schlüsselrolle in den Bereichen Bildung und soziales Miteinander“, kommentiert Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Aus diesem Grund habe die Stadt Hanau bereits im letzten Sommer ein deutliches Signal für mehr kulturelle Bildung für die jüngere Generation gesetzt und beschlossen, Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre freien Eintritt in die Städtischen Museen zu gewähren. Der Kulturpass setze nun an dieser Stelle an und ermögliche 18-Jährigen den Besuch von Konzerten, Kino-, Museums- und Theaterbesuche oder den Kauf von Büchern, Platten und Musikinstrumenten“.
Der OB weist darauf hin, dass über die KulturPass-App auch zahlreiche Veranstaltungen der Stadt Hanau (beispielsweise im Amphitheater von Schloss Philippsruhe über Anbieter EVENTIM.de) buchbar sind. „Ich hoffe die jungen Erwachsenen in Hanau nutzen diese Chance und nehmen das Angebot der Bundesregierung an“, so Kaminsky.
Zur Teilnahme können sich alle Kulturbetriebe sowie Buch- und Musikgeschäfte auf der Kulturpass-Plattform registrieren und so ein Teil des Projekts werden. „Ich würde mich freuen, wenn möglichst viele entsprechende Anbieter das Angebot nutzen. Davon profitieren dann nicht nur die 18jährigen, sondern auch die Kulturbetriebe und Geschäfte selbst“, so der OB abschließend.
Info:
Der KulturPass ist eine App, die ab sofort für iOS und Android zum Download bereitsteht und ein Kultur-Budget von 200 Euro bereitstellt. Er richtet sich an alle Jugendlichen mit Wohnsitz in Deutschland, die 2023 18 Jahre alt werden (Jahrgang 2005), unabhängig von ihrer Nationalität.
Um den KulturPass - und die PIN zu erhalten, wird ein elektronischer Personalausweis (Online-Ausweis), eine eID-Karte (für EU-BürgerInnen) oder ein elektronischer Aufenthaltstitel falls, die 18-jährige Person aus einem Drittstaat kommt, benötigt. Damit kann man sich dann direkt in der App registrieren und das Budget von 200 Euro freischalten. Informationen dazu, wie das genau funktioniert, gibt es auf www.kulturpass.de.
Um die Online-Funktion für den jeweiligen Ausweis nutzen zu können, sollten 18-Jährige entweder vom Bürgeramt oder von der Ausländerbehörde eine PIN erhalten haben. Weitere Informationen hierzu gibt es auf www.personalausweisportal.de.
Wer sich beim KulturPass registriert hat, kann das Budget über die KulturPass-App innerhalb von zwei Jahren einlösen. Das Ticket oder den ausgewählten Artikel kann man vor Ort bei den Kulturanbietern abholen.
„Das Bürgerbegehren wird zurückgewiesen“ - OB Kaminsky: Gesetzliche Voraussetzungen sind nicht erfüllt
„Das Bürgerbegehren erfüllt aufgrund des unzureichenden Kostendeckungsvorschlages und der unzutreffenden Begründung die Voraussetzungen des § 8b Hessische Gemeindeordnung (HGO) nicht.“ Zu diesem unmissverständlichen Ergebnis ist der Hanauer Magistrat in seiner Sitzung am Montag gekommen und empfiehlt deshalb auch der Stadtverordnetenversammlung, die am 19. Juni über die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens "Hanau braucht das Grimm-Haus" zu entscheiden hat, dieses als unzulässig zurückzuweisen. ...
Wie Oberbürgermeister Claus Kaminsky erläutert, stützt sich das Gremium dabei auf die Bewertung der städtischen Rechtsabteilung und ein darüber hinaus angefertigtes Rechtsgutachten des Hessischen Städtetags. „Ich halte das Ansinnen des Vereins aber auch unabhängig von der rechtlichen Zulässigkeit unter finanzpolitischen und städtebaulichen Gesichtspunkten für falsch,“ macht der OB deutlich, dass er die in dem Bürgerbegehren formulierte Forderung nach einem historisierenden Gebäude in der Langstraße grundsätzlich ablehnt, und macht darauf aufmerksam, dass das Geburtshaus der Brüder Grimm gar nicht dort zu finden, sondern am Paradeplatz / Freiheitsplatz beheimatet war. In der Langstraße habe das Wohnhaus der Grimms und Geburtshaus von Ludwig Emil Grimm 1790 gestanden.
„Es erschließt sich mir nicht, warum wir in der Innenstadt ein weiteres Grimm-Museum bauen und dann auch betreiben sollen, nachdem wir im Schloss Philippsruhe nach langjährigen Konzeptentwicklungen das sehr erfolgreich laufende GrimmsMärchenReich realisiert haben“, so Kaminsky. Dort werde im ersten Raum über Leben und Werk der Familie Grimms informiert und im weiteren dann in dem außergewöhnlichen Mitmachmuseum zum sinnhaften Erleben der Grimm´schen Märchenwelt eingeladen.
Am 10. Februar 2023 war beim Magistrat das Bürgerbegehren „Hanau braucht das Grimm-Haus“ eingereicht worden. Dabei zielt die Forderung auf den Wiederaufbau und einen museumsartigen Betrieb des Brüder-Grimm Wohnhauses in der Langstraße 56 in Hanau. Die Stadt hat für diese Fläche ganz andere Pläne. Dort entsteht in den nächsten Wochen Aufenthalts- und Verweilbereich, der eine Ruhezone in der Hektik der Innenstadt bilden soll. Sitzmöbel und Grün werden durch kleine Spielmöglichkeiten für Kinder ergänzt. Zur Hinführung werden auch sogenannte Parkletts (Sitzmöbel mit Grünelementen) in den alten Parkbuchten entlang der Langstraße installiert. In einem ersten Schritt ist bereits eine öffentliche, barrierefrei zugängliche WC-Anlage errichtet worden, die demnächst in Betrieb gehen wird.
Ob die Frage „Hanau braucht ein Grimm-Haus“ der Hanauer Bürgerschaft zur Entscheidung vorgelegt werden darf, entscheidet die Stadtverordnetenversammlung anhand eindeutiger Kriterien, die in der HGO geregelt sind. Allerdings sehen sowohl die städtische Rechtsabteilung als auch ein Rechtsgutachten des Hessischen Städtetages die gesetzlichen Voraussetzungen für das Bürgerbegehren in zwei wichtigen Punkten nur teilweise erfüllt und damit als nicht zulässig.
Zum einen muss die Begründung eines Bürgerbegehrens die Unterzeichnenden über den Sachverhalt und die Argumente der Initiatoren aufklären und genaue Informationen darüber geben, worüber abgestimmt werden soll. In der vorliegenden Begründung wird jedoch die Behauptung aufgestellt, dass sich das Grimm-Haus städtebaulich in die bestehende Häuserzeile einfügt, was aus Sicht der Stadtplanung nicht der Fall ist. Danach würde sich ein historisierender Neubau des Wohnhauses eben nicht sinnvoll in die benachbarte Nachkriegsbebauung integrieren, sondern als isolierter Fremdkörper wirken. Darüber hinaus enthält die Begründung auch unzutreffende Angaben über die unvollständige Errichtung der Häuserzeile in typisch Neustädter Bauart, da in der Innenstadt keine Reste historischer Bebauung vorhanden sind. „Das bedeutet, dass entscheidungserhebliche Tatsachen unzutreffend wiedergegeben werden“, fasst Hanaus OB Kaminsky zusammen.
Daneben weist auch der für die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens erforderliche Kostendeckungsvorschlag erhebliche Mängel auf. „Der Kostendeckungsvorschlag soll den Menschen in der Stadt die finanzielle Tragweite und Konsequenzen der vorgeschlagenen Maßnahme verdeutlichen“, so der OB und ergänzt: „Da ein Bürgerentscheid die gleiche bindende Wirkung wie die eines Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung hat und nur eingeschränkt abänderbar ist, muss der Kostendeckungsvorschlag den Bürgerinnen und Bürgern die wirtschaftlichen Auswirkungen auf das Gemeindevermögen klarmachen.“ Der vorliegende Kostendeckungsvorschlag lege jedoch keine ausreichende Finanzierung für das Projekt dar und enthalte lediglich ungenaue Angaben zu Förderprogrammen und Folgekosten. „Beispielsweise sprechen die Initiatoren von möglichen Umschichtungen im Kulturetat und verschweigen, dass solche Verschiebungen von Geldern immer zulasten bestehender Projekte gehen müssen.“
Die Baukosten für das Grimm-Haus werden in dem Antrag auf 660.000 Euro geschätzt, hinzu kommen 340.000 Euro für ein Nebengebäude, insgesamt also 1.000.000 Euro. Es wird vorgeschlagen, bis zu 500.000 Euro durch Zuschüsse aus dem Förderprogramm „Lebendige Zentren“ oder einem ähnlichen Städtebauförderungsprogramm zu beantragen, was in dieser Form für einen Kostendeckungsvorschlag jedoch nicht konkret genug ist. Auch für die verbleibenden Investitionskosten wird lediglich eine langfristige Finanzierung aus dem Investitionshaushalt des Produktbereichs Kultur und Wissenschaft vorgeschlagen, ohne dabei genaue Angaben zu den betroffenen Positionen zu machen. Es wird auch auf weitere Förderprogramme verwiesen, ohne jedoch konkrete Informationen über die Bewilligung und Höhe der Mittel zu liefern. „Die ungenauen Angaben im Kostendeckungsvorschlag erfüllen nicht die Anforderungen an eine transparente und realistische Darstellung der Finanzierungsmöglichkeiten und sind daher nicht ausreichend“, unterstreicht der OB, dass aufgrund dieser gravierenden Mängel das Bürgerbegehren nicht die rechtlichen Voraussetzungen gemäß § 8b HGO erfüllt und aus Sicht des Magistrats als unzulässig abzulehnen ist.
Wir werden rasch entscheiden und handeln
Oberbürgermeister Kaminsky will städtischen Gremien den Kauf der Kaufhof-Immobilie vorschlagen / Entscheidung nach der Sommerpause im September diesen Jahres
Hinter verschlossenen Türen laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Der Galeria-Kaufhof-Karstadt-Konzern hatte am 13. März verkündet, mehrere Kaufhäuser in Deutschland zu schließen, für die Kaufhof-Filiale soll am 31. Januar 2024 Schluss sein.
Sofort hatte sich Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky klar positioniert: „Der Plan der Stadt Hanau heißt nun, das Haus in der Innenstadt zu übernehmen, ins Eigentum zu kommen. Einen langen Leerstand können und werden wir an dieser Stelle nicht akzeptieren.“ In den vergangenen Wochen hatte sich ein in Hanau bewährtes Experten-Team unter Führung von Stadtentwickler Martin Bieberle intensiv mit allen relevanten Themen auseinandergesetzt und in dieser Woche die Stadtspitze informiert. „Mit gewohnter Seriosität und Hanauer Tempohärte, einer gesunden Mischung aus Fachleuten der Unternehmung Stadt Hanau sowie externen Spezialisten, die nicht nur unsere Stadt sehr gut kennen, sind wir große Schritte weiter und grundsätzlich entscheidungsreif“, so Kaminsky. ...
Geprüft wurde unter anderem der technische Status des Gebäudes. Die gute Nachricht ist, dass die denkmalgeschützte Immobilie, die ab 1957 gebaut und am 27. November 1957 eröffnet wurde, grundsätzlich sanierungsfähig ist. Statik und Brandschutz, als harte Faktoren, werden als „in Ordnung“ bewertet, grundsätzlicher Sanierungsbedarf bestehe, insbesondere unter energetischen Gesichtspunkten. Die Fachgruppe kommt zu der Bewertung, dass die Immobilie am Marktplatz von ihrer Grundstruktur und offenen Gestaltung nach einer Sanierung Optionen für unterschiedlichste Nutzungen bietet. Von Büro bis Wohnen, Gastronomie bis Fitnessstudio, Gesundheitszentrum und anderen gewerbliche Nutzungen. Das Erdgeschoss soll, so die Empfehlung, auf jeden Fall für frequenzorientierte Nutzungen zur Verfügung stehen, etwa Handel. Das Untergeschoss mit seiner direkten Anbindung an die Tiefgarage „Am Markt“ sei ebenfalls multifunktional nutzbar, von Club über weitere Kulturangebote bis hin zum Supermarkt und einer möglichen Erweiterung der Tiefgarage wäre es auf vielfältige Weise nutzbar. „Wir werden alles erwägen. Diese Immobilie kann alles“, so Oberbürgermeister Kaminsky.
Rainer Krebs, der im Auftrag der Stadt das Kompetenzteam bei städtebaulichen und architektonischen Themen begleitet, vergleicht die Kaufhof-Immobile von ihrer Transformationsfähigkeit mit der „Berliner Altbauwohnung“. Er folgert, dass mit dem Gebäude alles möglich sei, dass es für die kommenden 100 Jahre an die jeweils sich verändernden Anforderungen anpassbar sei.
Neben architektonischen Fragen wurden durch Rechtsanwalt Dr. Olaf Otting die juristischen Themen aufbereitet. „Die Stadt Hanau hat durch das Vorkaufsrecht und die Möglichkeiten des besonderen Städtebaurechts grundsätzlich eine starke Position für ein Abwehrspiel. Niemand kann ohne unser Zutun kaufen oder die Immobilie mit von der Stadt nicht gewollten Nutzungen füllen“, so der Oberbürgermeister. „Unser Ziel ist natürlich eine zeitnahe Entwicklung der Immobilie.“
Aufgrund vieler verschiedener Einflüsse – von boomendem Online-Handel über Corona bis hin zu Preisanstiegen für Energie und inflationsbedingter Kaufzurückhaltung – sind viele Innenstädte unter Druck. „Wir stecken mitten im Schicksalsjahr der Innenstädte“, so der OB. Hanau hat in den vergangenen Jahren durch konsequente und stetige Anstrengungen – vom Stadtumbau bis zum Stadtentwicklungsprogramm Hanau aufLADEN bundesweit beachtete Erfolge vorzuweisen. „Dies war nur möglich, weil wir mit breitem politischem Konsens und natürlich auch viel Aufwand immer mutig und innovativ gehandelt haben. Mut zieht Mutige an – diese Formel greift in Hanau“, so Kaminsky. Die weitere Perspektive der Kaufhof-Immobilie, die mit 16.000 Quadratmetern Bruttogrundfläche nach dem „Forum Hanau“ die zweitgrößte Immobile in der Innenstadt ist, ist in diesem Kontext von strategischer Bedeutung. „Ein langer Leerstand würde unsere Anstrengungen konterkarieren. Umgekehrt bietet das Kaufhof-Gebäude die historische Chance, das Ringen um eine lebenswerte Innenstadt nachhaltig zu befördern“, so Kaminsky.
Das Fachteam beschäftigte sich in den vergangenen Wochen ebenfalls mit anderen Städten, insbesondere mit Standorten, die Kaufhäuser des Essener Galeria-Konzerns hatten oder noch haben. Die Entwicklungen in anderen Städten zeigen, dass Leerstand von Schlüsselimmobilien im Herzen der Stadt das gesamte Umfeld kaum mehr rückholbar nach unten ziehe. Das kann man auch in anderen Städten quer durch die Republik sehen. „In Bremen beispielsweise ist in vormals gut frequentierten innerstädtischen Einkaufspassagen erheblicher Leerstand zu beobachten. Auch der vor Jahren noch florierende Wochenmarkt nur noch ein Schatten seiner selbst“, so Daniel Freimuth, operative Leitung der Hanau Marketing GmbH. Die Gruppe setzte und setzt sich mit aktuellen Angeboten von privaten Anbietern auseinander, die in anderen Städten Immobilien des Galeria-Konzerns übernehmen oder übernehmen wollen. Dabei fällt kein Konzept auf, das nicht zu einem Ergebnis führt, dass das Problem auch langfristig löst. Studien, unter anderem des Bundeswirtschaftsministeriums, zeigen auf, dass ohne städtisches Zutun die Liegenschaften zehn Jahre und mehr leer standen oder minder genutzt wurden. Der Druck wachse so an, dass am Ende doch erworben werden muss.
„Wir sind entschlossen, die Chance für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung zu nutzen und für die nächsten Generationen eine lebenswerte Innenstadt zu gestalten“, so Kaminsky. Die möglichen Nachnutzungen sollen multifunktional sein, das Füllen von 11.000 Quadratmetern Fläche mit reinem Handel funktioniert heute nicht mehr. Mischungen aus Handel, Gastro, Gewerbe, Kultur und öffentlichen Nutzungen sind die Regel, so die Bewertung.
Eine weitere Bewertungsgrundlage ist die finanzielle. „Alles im Leben hat seinen Preis. Folglich haben wir uns intensiv, mit Unterstützung unter anderem von Thomas Müller, Terramag, mit einem möglichen Kaufpreis plus der anstehenden Sanierungskosten und möglicher Finanzierungen der Immobilie beschäftigt“, so Martin Bieberle. Der in Rede stehende Kaufpreis könne unter Berücksichtigung möglicher, einzupreisender Fördermittel, etwa für die energetische Sanierung, für die Stadt beziehungsweise für eine städtische Gesellschaft plausibilisiert werden.
Auswertungen von Kaufpreisen anderer Warenhaus-Immobilien zeigen auf, dass auf der einen Seite in den vergangenen Jahren über große Paketverkäufe an internationale Investoren überhöhte Preise realisiert wurden und gleichzeitig die aktuelle Marktlage einen zeitnahen Erwerb einer einzelnen Immobilie durch einen seriösen Investor unwahrscheinlich erscheinen lässt, bewertet das Fachteam. Die Herausforderung ist nun, mit dem Eigentümer einen zeitnahen Einzelverkauf der Immobilie an die Stadt zu erreichen und dies zu einem Kaufpreis, der wirtschaftlich vertretbar ist. Den bisherigen Verhandlungsstand macht Kaminsky zuversichtlich, dass dies erreichbar ist.
„Unser Ziel ist, die Immobilie zu erwerben und dann in einem strukturierten Verfahren mit privaten Partnern die Immobilie zu entwickeln. Sei es als Mieter und Nutzer oder als Mitinvestoren. Der wettbewerbliche Dialog und die bisherige Konversionsentwicklung, etwa im Pioneer Park, sind hier die Blaupause. Daneben prüfen wir nun weiter, welche aktuellen und zukünftigen städtischen Nutzungen hier funktional und wirtschaftlich sinnvoll platzierbar wären. Wir werden rasch entscheiden und handeln“, so Kaminsky abschließend.
Tag der Städtebauförderung 2023: Hanau präsentiert attraktives Programm im sanierten Neustädter Rathaus
„Wir im Quartier“ – so lautet das Motto des Tags der Städtebauförderung 2023. Kommunen in ganz Deutschland werden am Samstag, 13. Mai, mit interessanten Programmen auf all jene Projekte aufmerksam machen, die mit Mittel aus der Städtebauförderung umgesetzt wurden. Auch die Stadt Hanau beteiligt sich in diesem Jahr wieder und wird dabei das nach jahrelangen umfangreichen Sanierungsarbeiten 2022 wieder eröffnete Neustädter Rathaus ins Zentrum des Geschehens rücken. ...
„Das Rathaus ist dabei ein prominentes Beispiel für Maßnahmen, die mit Hilfe der Städtebauförderungen umgesetzt werden konnten“, betont Oberbürgermeister Claus Kaminsky. So war das Neustädter Rathaus seit dem Wiederaufbau im Jahr 1964 die zentrale Wirkstätte der Hanauer Demokratie. Aufgrund gravierender baulicher Mängel musste in 2012 jedoch eine Nutzungseinschränkung für die Obergeschosse ausgesprochen werden. Damit war diese Funktion nicht mehr gegeben und über Jahre hinweg mussten die Stadtverordneten/ Fraktionen andere Räumlichkeiten nutzen. „Eine solche Sanierung ist immer mit hohen Kosten verbunden. Häufig waren andere Themen in der Stadt dringlicher und wichtiger, also wurde das Neustädter Rathaus immer wieder hintenangestellt“, so Kaminsky weiter. Erst 2018 beschloss die Stadtverordnetenversammlung die Sanierung und es dauerte bis September 2022, ehe die Arbeiten abgeschlossen werden konnten.
In diesen vier Jahren galt es, diverse, teilweise erhebliche bauliche Herausforderungen zu bewältigen. Jetzt erstrahlt das Wahrzeichen mit seiner historischen Fassade außen und innen in neuem Glanz und bietet mit der nun erzielten Barrierefreiheit allen Menschen die Möglichkeit zur Teilhabe. „Die Sanierungskosten beliefen sich am Ende auf rund elf Millionen Euro, wobei rund zwei Millionen Euro durch Fördermittel des Landes Hessen aus dem Städtebauförderprogramm Aktive Kernbereiche in Hessen abgedeckt wurden“, sagt der Oberbürgermeister. Darüber hinaus gab es objektbezogene Zuschüsse des Landesdenkmalamts für die Restaurierung des Balkongeländers sowie der Stiftung der Sparkasse Hanau für das Glockenspiel.
Nun also liegt der Fokus des diesjährigen Tags der Städtebauförderung auf dem Neustädter Rathaus. Neben den vielen Informationen zum Rathaus selbst, werden auch noch einmal weiteren Maßnahmen in der Innenstadt gezeigt, die ohne die Städtebaufördermittel nur schwerlich denkbar wären. Zudem findet im neu gestalteten Foyer auch eine Kunstausstellung statt: Anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens zeigt die Gemeinschaft Steinheimer Kunstschaffender aktuelle Werke ihrer Künstlerinnen und Künstler sowie eine Rückschau auf ihre 50-jährige Historie. Eine solche Ausstellung sollte bereits im Jahr 2021 stattfinden, dies war jedoch aufgrund von Einschränkungen durch die Corona-Pandemie nicht möglich.
Im Elisabeth-Selbert-Saal des Rathauses finden sich fortlaufende Multimediapräsentationen. Unter dem Titel „Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft. Zuversicht“ wird eine Tafel-Ausstellung und Bilderschau zur Renovierung und Wiedereinweihung des Neustädter Rathauses angeboten. In einer zweiten Präsentation mit dem Titel „Die lokale Demokratie“ wird kurzweilig erklärt, wie Hanauerinnen und Hanauer Einfluss auf die Politik für ihre Stadt nehmen können.
Im 1. Obergeschoss des Rathauses informiert die BAUprojekt Hanau GmbH über die verschiedenen Städtebauförderprojekte in Hanau und wird dabei insbesondere auch ein Fokus auf das Projekt der Sanierung des Neustädter Rathauses legen. Jeweils um 10, 12, 14 und 16 Uhr können interessierte Bürgerinnen und Bürger an einer Führung durch das gesamte Rathaus teilnehmen. Dabei werden Geschichte, Bedeutung und Renovierung des Gebäudes in den Blick genommen. Der Treffpunkt für diese Führungen ist im Foyer.
Als weitere besondere Aktivität des Tages gibt es um 11 Uhr einen Rundgang durch die Hanauer Innenstadt. Mit dem Fokus „City-Konjunktur-Programm“, welches im Rahmen der „Aktive Kernbereiche“ in Hanau in Gang gesetzt wurde, erhalten Teilnehmende einen Eindruck davon, welche Projekte und Maßnahmen dank dieser Förderung in der Innenstadt umgesetzt wurden und welche weiteren Projekte noch in Planung sind. Interessierte für diese Führung treffen sich vor dem Neustädter Rathaus.
Das Bund- Land Förderprogramm “Aktive Kernbereiche“ unterstützt die Kommunen dabei, städtebaulich erforderliche Aufgaben in Angriff zu nehmen und umzusetzen. Ziel ist es, insbesondere die Innenstädte nachhaltig und lebenswert zu gestalten und deren Attraktivität zu erhalten bzw. zu steigern. Gefördert werden unter anderem Projekte im Bereich Barrierefreiheit, Umgestaltung des öffentlichen Raums, Fassadengestaltung, Begrünungen, Sanierung von Schaufensteranlagen sowie Themen wie Klimaschutz, Digitalisierung oder Strukturveränderungen in Handel und Gewerbe. Der Tag der Städtebauförderung soll diese Projekte vor Ort erlebbar machen und gleichzeitig über Planungen und Erfolge informieren.
Baustelle an der Römerstraße: Tiefgarage Marktplatz ist weiterhin geöffnet
Am Dienstag begannen die Arbeiten anlässlich der umfassenden Neugestaltung der Römerstraße in der Hanauer Innenstadt. Damit einher geht auch eine veränderte Verkehrsführung, da während des ersten Bauabschnitts im Bereich zwischen Lindenstraße und Steinheimer Straße gearbeitet wird. Die Tiefgarage am Marktplatz steht auch weiterhin für Verkehrsteilnehmende zur Verfügung. ...
Um zur Tiefgarage zu gelangen, müssen Autofahrende entsprechend die ausgeschilderten Umleitungen nutzen. Von der Straße Am Steinheimer Tor aus kommend führt diese Umleitung zunächst über die Friedrich-Ebert-Anlage, anschließend über die Stresemannstraße, die Schützenstraße und die Kölnische Straße, ehe am Ende die Zufahrt an der Nürnberger Straße erreicht wird. Aus der Fahrtrichtung Kurt-Blaum-Platz hingegen führt die Umleitung zunächst über die Nürnberger Straße, anschließend über Gärtnerstraße, Schützenstraße und Kölnische Straße, an deren Ende wieder die Nürnberger Straße und damit auch die Zufahrt zur Tiefgarage erreicht wird.
Zeitgleich weist die Stadt Hanau darauf hin, dass im umliegenden Stadtgebiet auch alternative und attraktive Parkangebote zur Verfügung stehen. Die Tiefgarage Forum beispielsweise liegt zu Fuß nur 350 Meter entfernt vom Marktplatz. Dieselbe Distanz ist vom Parkhaus Nürnberger Straße sowie dem Parkhaus Am Forum zurückzulegen. Überdies sind auch die Parkhäuser Kinopolis und Kinopolis 2 nahe am Marktplatz sowie der Fußgängerzone gelegen. Zwischen 600 und 700 Meter Fußweg sind von dort aus zurückzulegen, ehe die Straße Am Markt erreicht wird.
Mehr Sicherheit, mehr Grün - Am 11. April beginnt der erste Bauabschnitt zur Umgestaltung der Römerstraße
Eine umfassende Neugestaltung der Römerstraße im Innenstadtgebiet steht kurz bevor. Nachdem die Ausschreibung für Ausführungsplanung und Bauüberwachung bereits im Oktober 2021 weitgehend abgeschlossen war, beginnt am 11. April der erste von drei Bauabschnitten. Mit einer Fertigstellung des dritten und letzten Bauabschnitts ist Ende Februar 2024 zu rechnen. ...
Neben einer Erneuerung der Fahrbahnoberfläche wird die Römerstraße um einige Elemente erweitert. So ist beispielsweise zwischen Steinheimer Straße und der Einfahrt zur Marktplatz-Tiefgarage eine Busspur vorgesehen, die in der Mitte der Fahrbahn liegt. Außerdem werden an der Marktplatz-Südseite vier versenkbare Poller installiert, ähnlich denen, die bereits in der Langstraße existieren. „Damit soll das illegale Befahren der Fußgängerzone auf der Achse Marktplatz Südseite – Nürnberger Straße unterbunden werden“, führt Stadtrat Thomas Morlock aus.
Der erste Bauabschnitt beginnt am 11. April und wird voraussichtlich Ende Juli abgeschlossen sein. Dabei wird zunächst im Bereich zwischen Lindenstraße und Steinheimer Straße gearbeitet. Der darauffolgende zweite Bauabschnitt zwischen Steinheimer Straße und Heumarkt, bei dem auch auf Höhe der Paradiesgasse die vier versenkbaren Poller eingebaut werden, soll laut Planung bis Ende Oktober andauern. In einem finalen dritten Bauabschnitt werden die Straßenausbauarbeiten im Bereich zwischen dem Kanaltorplatz und der Glockenstraße ausgeführt. Ende Februar 2024 sollen dann alle Arbeiten abgeschlossen sein.
Die grundhafte Erneuerung wird deshalb notwendig, da die Römerstraße verschiedene Defizite aufweist und sich in einem schlechten Zustand befindet. „Die Fahrbahn ist stark mitgenommen aufgrund jahrzehntelanger Belastung, nicht zuletzt auch durch den Busverkehr“, erklärt Stadtrat Thomas Morlock. Entsprechend besteht Handlungsbedarf für die Stadt Hanau.
Daher hat sich die Stadt Hanau letztlich nicht für eine reine Sanierung der Fahrbahn entschieden. Stattdessen hat der Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS) auf Basis des beschlossenen Mobilitätsbildes und in Absprache mit dem Ortsbeirat Innenstadt sowie dem Struktur- und Umweltausschuss eine umfassende Neugestaltung ausgearbeitet. Die Planung für die Römerstraße sieht insbesondere mehr Platz für den Bus-, Fuß- und Radverkehr vor. Doch noch ein weiteres Detail der rund 2,2 Millionen Euro teuren Erneuerungs- und Umbaumaßnahme ist bemerkenswert: „Zwischen Fischerstraße und Marktplatz ist künftig mehr Straßengrün statt -grau zu erwarten. So werden insgesamt 25 neue Bäume im Straßenprofil gepflanzt. Wir wollen allen Verkehrsträgern gerecht werden und insbesondere den Umweltverbund aus Fuß- und Radverkehr sowie den ÖPNV stärken“, erklärt Morlock.
Die Planung sieht vor, dass Fußgängerinnen und Fußgänger die Römerstraße im Bereich des Marktplatzes künftig besser queren können. Im Abschnitt zwischen Fischerstraße und Heumarkt werden die Flächen zugunsten des Fußverkehrs neu aufgeteilt. Auch die Führung des Radverkehrs wurde in der Planung überarbeitet: Zwischen Fischer- und Glockenstraße sollen die vorhandenen sechs Parkplätze auf der Südseite verschwinden. Dadurch verringert sich die Unfallgefahr für den Radverkehr deutlich, da sogenannte Dooring-Unfälle vermieden werden. Dabei handelt es sich um Kollisionen, bei denen Radfahrende mit unachtsam geöffneten Autotüren zusammenprallen.
Zudem wird durch mehr Breite Platz für eine zusätzliche Baumreihe in der Fahrbahnmitte gewonnen. An den Kreuzungen mit der Glockenstraße und dem Heumarkt sowie mit der Steinheimer Straße entstehen zusätzlich Querungshilfen für den Fußverkehr.
Die Gestaltung orientiert sich dabei an der Nürnberger Straße. „Dort wurden sogenannte linienhafte Querungshilfen in Form eines Mittelstreifens angebracht. Dies hat sich in der Praxis bewährt und wurde zudem in Fachkreisen sehr wohlwollend aufgenommen", sagt HIS-Leiter Markus Henrich. Zwischen der Steinheimer Straße und der Einfahrt zur Marktplatz-Tiefgarage soll diese Mittelspur vor allem dem Busverkehr vorbehalten bleiben. Auch Radfahrende dürfen den Streifen in West-Ost-Richtung nutzen. „Dadurch erhoffen wir uns an dieser Stelle ein zügigeres Durchkommen für den ÖPNV. Auch ist davon auszugehen, dass Radfahrende an Markttagen nicht durch die Warteschlange vor der Tiefgarageneinfahrt behindert werden“, schließt Morlock ab.
Während der Bauzeit wird es mitunter notwendig sein, alternative Routen und Haltestellen für die Buslinien 5, 10 und 12 einzurichten (siehe Planänderung der Hanauer Straßenbahn GmbH, HSB, unten).
Während der gesamten Bauzeit wird die Befahrbarkeit der Tiefgarage Am Markt gewährleistet sein. Entsprechende Umleitungstrecken zur Erschließung werden jeweils vor Ort ausgewiesen. Vom Osten kommend führt die Umleitung über die Gärtnerstraße und Schützenstraße in die Kölnische Straße und weiter am Markt entlang zur Tiefgarage. Vom Südwesten kommend führt die Umleitung von der Friedrich-Ebert-Anlage über die Stresemannstraße weiter in die Schützenstraße, Kölnische Straße und weiter bis zum Marktplatz.
Ausgenommen ist die Zeit der Neugestaltung des Zufahrtsbereiches mittels Betonpflaster, was ungefähr eine Woche in Anspruch nehmen wird und voraussichtlich im September sein wird.
Alles Informationen im Detail: www.hanau.de/aktuelles/umbauroemerstrasse/index.html
Bauarbeiten in der Römerstraße: HSB ändert Linienführung ab 11. April
Ab Dienstag, 11.04.2023 wird die Römerstraße für mehrere Monate wegen Bauarbeiten gesperrt. Daher müssen die Linien 5, 10 und 12 der Hanau Straßenbahn GmbH (HSB) umgeleitet werden und es entfallen Haltestellen.
Die Linie 5 wird über Steinheimer Tor und Friedrich-Ebert-Anlage umgeleitet. Die Haltestellen „Heumarkt“, „Marktplatz“ und „Leimenstraße“ müssen entfallen. Auf der Umleitungsstrecke werden die Halte „Steinheimer Tor/Kino“ und „Friedrich-Ebert-Anlage“ bedient. Für Fahrgäste aus Kesselstadt/Weststadt bestehen am Westbahnhof Umsteigemöglichkeiten zu den Linien 4, 12 und MKK-23 zum Busbahnhof Freiheitsplatz. Alternativ kann die Linie 10 genutzt werden, die von Kesselstadt aus weiterhin direkt zum Freiheitsplatz fährt.
Die Linien 10 und 12 werden über die Nussallee umgeleitet. Die Haltestellen „Heumarkt“ und „Marktplatz“ können nicht bedient werden. Alternativ werden die Haltestellen „Nussallee“ und „Hospitalstraße“ angefahren.
Am Westbahnhof halten die Linien 5 und 10 in Fahrtrichtung Kesselstadt am Bussteig F, die Linie 12 nach Steinheim am Bussteig E (jeweils an der Postcarré-Seite), die Linie 5 zum Hauptbahnhof hält am Bussteig C, die Linien 10 und 12 in Fahrtrichtung Freiheitsplatz am Steig D (jeweils an der Grünanlage).
Alle Informationen finden Sie auch auf www.hsb.de
Sportliches Angebot für Kinder und Jugendliche an den Brückentagen - Hanauer Sportvereine THC, TGH, TVK und HSG stellen Sportarten vor
An den beiden schulfreien Brückentagen, am 19. Mai und 9. Juni 2023, bieten Hanauer Sportvereine wieder ein Betreuungsangebot für Kindern und Jugendliche im Alter von 6 bis 14 Jahren an. Von 8.30 bis 16 Uhr können die Schülerinnen und Schüler viele unterschiedliche Sportarten kennen lernen.
Foto: von links nach rechts: Imran Uyar (TGH), Hannes Geist (HSG), Natascha Rohde (Lokales Bündnis für Familie Hanau), Gabriele Stenger (THC), Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Henrik Statz (THC), Cornelia Gasche (Kommunale Frauenbeauftragte/ Geschäftsführung Lokales Bündnis für Familie Hanau) ...
Das Besondere in diesem Jahr: Die vier beteiligten Hanauer Sportvereine, der 1. Hanauer Tennis- und Hockeyclub (THC), die Turngemeinde 1837 Hanau a. V. (TGH), der Turnverein Kesselstadt (TVK) und die Handballsportgemeinschaft Hanau (HSG) veranstalten die beiden Tage jeweils gemeinsam in der Main-Kinzig-Halle, in der Eberhardstraße in Hanau. Der Eigenbeitrag je Kind liegt bei 15 Euro, darin inbegriffen sind Getränke, Snacks und ein Mittagessen. Mit einem Geschwisterkind zahlt man nur 27 Euro und das dritte Geschwisterkind ist kostenfrei.
Finanziell und ideell wird das Angebot vom Lokalen Bündnis für Familien in Hanau unterstützt. Die dort zusammen geschlossenen Betriebe und Organisationen bewerben das stadtweite Angebot auch in ihrer Belegschaft und fördern es durch einen finanziellen Beitrag. „Mit diesem gemeinsamen Angebot,“ so Oberbürgermeister Claus Kaminsky in seinem Dank an die Vereine und deren Teams, „machen sie dem Label „SportVerein(t)“ alle Ehre. Es ist schön, dass die Kooperation zwischen den Sportvereinen und dem Hanauer Familienbündnis seit Jahren so gut klappt und jährlich ein kleines aber feines Angebot an Familien in Hanau eröffnet werden kann, deren Kinder an den Brückentagen, wegen der Berufstätigkeit der Eltern, eine Betreuung benötigen.“
„In vielen Betrieben, aber vor allem auch in den Krankenhäusern, den Altenhilfeeinrichtungen, im Einzelhandel und unseren eigenen Kindertagesstätten arbeiten Mütter und Väter, die den Dienst auch an diesen Tagen sicherstellen müssen,“ berichtet die Hanauer Frauenbeauftragte Cornelia Gasche. „Hanau hat für diese Tage ein vielfältiges Angebot, der Sporttag von THC, TGH, TVK und HSG ist eine tolle Ergänzung,“ unterstreicht Natascha Rohde, die stellvertretend für das Lokale Bündnis für Familien ein herzliches Dankeschön überbrachte. „Wir leisten hierzu gerne einen finanziellen Beitrag,“ so Rohde.
Da auch die Kosten der Vereine nicht stehen geblieben sind, ist diese erstmalige gemeinsame Veranstaltung auch für die Vereine ein Pilot-Projekt mit einem Format für die Zukunft und einem klaren gemeinsamen Mehrwert. „Wir haben uns schon länger überlegt, wie wir die Marke „SportVerein(t)“ weiter profilieren können“, unterstreicht Imran Uyar, der Assistent des Präsidenten der TGH, Rüdiger Arlt, der damals Initiator dieser Idee für den Hanauer Sport war.
„Hier haben wir nun ein gutes Beispiel, was für uns zu SportVerein(t) dazu gehört,“ betont Hannes Geist, Geschäftsführer der HSG und Erfolgstrainer des Handballmeisters in der 3. Liga 2022/2023, der die zündende Idee für dieses erstmals gemeinsame Angebot an einem Standort hatte.
Henrik Statz, Leiter Öffentlichkeitsarbeit, und Gabriele Stenger, Abteilungsleiterin Tennis, beim Tennis- und Hockey-Club, sind dafür ebenfalls sehr dankbar und unterstützen das gemeinsame Brückentagangebot aus Überzeugung: „Auch wir als THC, können in der Main-Kinzig-Halle unsere Sportarten Tennis und Hockeysport vorstellen und haben damit im Fall von schlechtem Wetter keine Probleme, anders als auf unserer eigenen Außenanlage, hier müssten wir dann kurzfristig in die Halle ausweichen.“ Anette Müller-Mickler, die Vorsitzende des TV Kesselstadt, ist sicher, dass es viele begeisterte Eltern und hoffentlich noch mehr begeisterte Kinder und Jugendliche geben wird, die mit diesem Angebot angesprochen werden können. „Das gemeinsame Modell eröffnet den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, an einem Tag ganz unterschiedliche Sportarten kennen zu lernen,“ sind sich alle Beteiligten einig.
Anmeldungen sind ganz einfach digital möglich, jeweils je Kind und je Brückentag getrennt. Auf den Seiten der Vereine und auf SocialMedia wird das Angebot bekannt gemacht. Mitzubringen sind Hallen-Turnschuhe, geeignete Sportkleidung, auch zum Wechseln und auch ein Handtuch, falls es dann doch mal schweißtreibend werden sollte. Die Platzzahl ist begrenzt.
Hier der Link zur Online-Anmeldung https://forms.office.com/r/Rd08x6tUTP
Segensreiches Wirken für die Stadt Hanau - 175. Geburtstag des Hanauer Ehrenbürgers Fritz Canthal
Am 9. April 1848, vor 175 Jahren, wurde Fritz Canthal geboren. An das segensreiche Wirken des Ehrenbürgers der Stadt Hanau erinnern Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck und Oberbürgermeister Claus Kaminsky: „Er war eine ganz große Konstante der Hanauer Kommunalpolitik, Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte.“ ...
Friedrich Canthal wurde 1848 in der Schlossstraße geboren, übernahm 1863 die Spirituosenfirma seiner Eltern und baute sie zu einem der bedeutendsten Unternehmen in Südwestdeutschland aus. Canthal engagierte sich von 1876 in der Handwerkskammer und war 1891-1918 deren Präsident, von 1898 bis 1908 Stadtverordnetenvorsteher und danach bis 1916 Mitglied des Provinziallandtags.
Er förderte unter anderem den Bau des Mainhafens und die Zeichenakademie. Bereits 1904 erhielt er von Kaiser Wilhelm II. den Titel Kommerzienrat, 1918 den des Geheimen Kommerzienrats und 1916 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Hanau. Canthal war der erste jüdische Bürger der Brüder-Grimm-Stadt, der eine solch anerkannte berufliche wie gesellschaftliche Stellung erreichte. Er starb 1922 und wurde auf dem Hanauer Hauptfriedhof beigesetzt. Die Canthalstraße im Hafengebiet trägt seinen Namen.
In der 2021 neu eingerichteten Abteilung Moderne Zeiten im Historischen Museum Hanau Schloss Philippsruhe, die den Zeitraum 1848 bis 1946 zum Thema hat, erinnern gleich zwei Schlüsselexponate an ihn: Ein lebensgroßes Ölporträt von Friedrich Prölßs 1908 und eine silberne Schreibzeugkassette, die mit Deckelreliefs aus Elfenbein maßgeblich von Zeichen-Akademieprofessor Hugo Leven gestaltet und dem Geehrten 1911 anlässlich seines 20-jährigen IHK-Jubiläums als Präsident überreicht wurde. „Beide herausragend bedeutenden Stücke wurden den städtischen Museen dankenswerterweise von den Erben geschenkt und halten die Erinnerung an den bedeutenden Hanauer in der Dauerausstellung des Schlosses wach“, so Martin Hoppe, Fachbereichsleiter Kultur der Stadt Hanau. In der digitalen Reihe „Objekt der Woche“ auf www.museen-hanau.de wurde Fritz Canthal bereits zweimal mit den Nummern 31 und 136 gewürdigt.
Hanau feiert das Erbe der Brüder Grimm Märchenaktionswochen, Rahmenprogramm und Gala-Konzert begleiten 39. Festspiel-Saison
Hanau feiert in diesem Jahr das Erbe der Brüder Grimm mit einem besonders umfangreichen Programm. Die märchenhafte Saison, die sonst mit der ersten Premiere der Brüder Grimm Festspiele beginnt, startet in diesem Jahr schon zwei Wochen früher. Vom 1. bis 22. Mai sorgen Märchenaktionswochen in der gesamten Hanauer Innenstadt für magische Momente. Ihr krönender Abschluss ist die Brüder-Grimm-Konzert-Gala als gemeinsamer Event der Festspiele und der Neuen Philharmonie Frankfurt. ...
Oberbürgermeister Claus Kaminsky erinnerte bei der Vorstellung des Begleitprogramms daran, dass 2023 die erste Spielzeit ohne Einschränkungen durch die Pandemie ist und deshalb von vielen mit erwartungsvoller Ungeduld herbeigesehnt wird. „Dass diese Vorfreude nicht nur bei uns und den Akteuren der Festspiele sehr groß ist, sondern auch das Publikum dem Start der 39. Saison entgegenfiebert, zeigen nicht zuletzt die guten Vorverkaufszahlen. Inzwischen haben wir schon mehr als 30.000 Karten verkauft und liegen damit auf etwa dem Niveau von 2019 – eine höchst erfreuliche Entwicklung.“
Doch die Wartezeit bis zum Start der Festspiele wird erstmals von den „Hanauer Märchenwochen“ verkürzt. Vom 1. bis zum 22. Mai wird überall in der Stadt ein umfangreiches Programm für Groß und Klein geboten. Vom 2. bis 6. Mai sind zahlreiche Kindertheater-Aufführungen im Neustädter Rathaus zu sehen. Am 6. Mai findet ein märchenhafter Aktionstag in der ganzen Hanauer Innenstadt statt, mit Stelzenläufer und Figuren der Brüder Grimm, Mal- und Bastelaktionen im KunstKaufLADEN Tacheles sowie verschiedenen Aktionen im Einzelhandel.
Die Märchen werden jedoch nicht nur in der Innenstadt gefeiert, sondern auch online: Vom 2. bis 14. Mai findet erstmals eine “Scavenger Hunt“ statt, bei der die Teilnehmenden online und in der Stadt eine Schnitzeljagd absolvieren und viele märchenhafte Aufgaben lösen können. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen so die Stadt Hanau und die Märchentradition der Brüder Grimm völlig neu kennen und haben die Chance, tolle Preise zu gewinnen. Etwa hundert Aufgaben stehen bereit, um sowohl online als auch offline gemeistert zu werden. Die Bandbreite ist so vielseitig wie das Thema selbst. Das Ensemble der Festspiele wird sicherlich eine der Aufgaben besonders genießen, bei der es darum geht, einen märchenhaften Kuchen zu backen und ihn bei den Festspielen abzugeben. Die Schauspielerinnen und Schauspieler werden den Kuchen probieren und bewerten. Auch das Forum Hanau ist als Sponsor beteiligt und belohnt erfolgreich gelöste Aufgaben mit kleinen Sofortpreisen. Am Ende erhält das siegreiche Team der Schnitzeljagd ein attraktives Incentive-Paket der Festspiele als Preis.
Mehr Informationen über die Hanauer Märchenwoche sind auf der Webseite von Hanau Erleben zu finden: https://www.hanau-erleben.de/tourismus.de/ausgehen/155239/index.html
Brüder-Grimm-Gala-Konzert
Krönender Abschluss der Märchen-Aktionswochen ist ein Brüder-Grimm-Gala-Konzert am Montag, 22. Mai im Amphitheater, bei dem die Brüder Grimm Festspiele auf die Neue Frankfurter Philharmonie treffen. Wie Dirk Eisermann, Geschäftsführer des Orchesters, erläutert, wurde dieses Konzert dank der Unterstützung durch die Initiative Musik, Neustart Kultur und dem Bundeskulturministerium möglich. „Gemeinsam werden hier die zwei kulturellen Leuchttürme der Stadt ein exklusives Abendprogramm mit Musical- und Festspielhits und symphonischer Musik darbieten“, verspricht er und unterstreicht, dass auf diese Weise ein gelungener Bogen zwischen Festspielen und Konzertsommer im Amphitheater geschlagen wird.
Für den Hanauer OB dokumentiert die Tatsache, dass es den Organisatoren gelungen ist, den bekannten Sänger Laith Al-Deen für die Moderation zu verpflichten, eindrucksvoll, dass sich das Publikum auf eine hochkarätige Veranstaltung freuen darf, die ihresgleichen sucht. „Es wäre schön, wenn sich daraus eine neue Tradition entwickeln würde“, verbindet Kaminsky seinen Dank an Eisermann für dessen Initiative mit der Hoffnung, dass es nicht bei einer einmaligen Veranstaltung bleibt.
Wie Eisermann zum Programm ausführte, haben Jens Troester, künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Orchesters und Frank Lorenz Engel, Intendant der Festspiele, eine unterhaltsame Auswahl zusammengestellt, in dem Highlights aus der aktuellen Produktion und aus vergangenen Spielzeiten ebenso zu hören sind wie tolle klassische Orchesterwerke.
Auch Frank-Lorenz Engel ist von der Zusammenarbeit begeistert: „Mich freut es ungeheuer, dass die Solisten der Festspiele zusammen mit der Neuen Philharmonie Frankfurt musizieren und so eine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Orchester entsteht.“
Vom Vorspiel zu “Hänsel und Gretel“ aus Engelbert Humperdincks gleichnamiger Oper oder dem “Blumenwalzer“ aus Peter Tschaikowskys berühmtem Nussknacker-Ballett geht die Reise über Disneys schwungvolle “Beauty and the Beast“- Ouvertüre und Klassikern wie “Cabaret“ und “Les Miserables“ hin zu den Hits aus den Produktionen der Festspiele – “Vom Fischer und seiner Frau“, “Das tapfere Schneiderlein“ oder “Brüderchen und Schwesterchen“, und einen großen Medley aus dem brandneuen Musical “Aschenputtel“.
Mit von der Partie sind folgende Solisten aus dem Ensemble der Brüder Grimm Festspiele: Barbara Bach, Sophia Euskirchen, Myriam Akhoundov, Kevin Arand und Soufjan Ibrahim. Das Ganze wird moderiert von Laith Al-Deen, der dem Hanauer Konzertsommer seit Jahren eng verbunden ist, und der auch eigene Songs singen wird, darunter “Bilder von Dir“ und “Dein Lied“. Die Neue Philharmonie Frankfurt spielt alle Songs in exklusiv für diese Gala entstandenen Arrangements für Sinfonieorchester und Band. (Tickets & Infos: www.shooter.de)
Abwechslungsreiches Programm der Brüder Grimm Festspiele
Die märchenhaften Aktivitäten enden jedoch nicht am 22. Mai. Die Brüder Grimm Festspiele beleben bis zum 30. Juli das Amphitheater mit Aufführungen von “Aschenputtel“, “Hase und Igel“, “Hans im Glück“ und “Tartuffe“.
Am 12. Mai 2023 eröffnen die Festspiele mit dem Musical “Aschenputtel“ unter der Regie von Bart De Clerq. Der renommierte Choreograf präsentiert eine Neuinszenierung der 2014 uraufgeführten Produktion mit Live-Musik und einer komplett neuen Besetzung und Choreographie.
Am 3. Juni 2023 wird das Familienstück mit Musik “Hase und Igel“ Premiere feiern. Der stellvertretende künstlerische Leiter der Festspiele, Jan Radermacher, hat den Stoff des Märchens völlig neu interpretiert und aktualisiert. Die zentrale Thematik dieser Fassung ist die Herausforderung, wie man sich selbst treu bleiben kann, während man gleichzeitig seine Schwächen und Stärken akzeptiert.
Das dritte Märchen der Saison ist “Hans im Glück“, das am 10. Juni 2023 uraufgeführt wird. Die Regie führt Nina Pichler und das Buch stammt von Stephan Lack. Das Stück erzählt die Geschichte des Müllersjungen Hans und dessen Reise, bei der er lernt, dass wahres Glück nicht von materiellen Dingen abhängt.
In der Reihe "Grimm Zeitgenossen" wird dieses Jahr Molières “Tartuffe“ aufgeführt, in der Regie von Intendant Frank-Lorenz Engel. In der Komödie gibt Tartuffe sich als spiritistischer Guru, der es geschafft hat, den naiven Familienvater Orgon um den Finger zu wickeln und Orgons Frau und Vermögen begehrt.
In der Wallonischen Ruine in der Hanauer Innenstadt wird in der Reihe “Junge Talente“ die Inszenierung “Das kunstseidene Mädchen“ in der Regie von Leonie Rebentisch wiederaufgenommen.
Außerdem bieten die Festspiele in diesem Jahr ein umfangreiches Rahmenprogramm an. Einerseits gibt es die bekannte und beliebte Formate “Einblicke auf die Probenbühne“ am 3. Mai im Kulturforum Hanau und die Benefizveranstaltung “Open Stage“ am 3. Juli im Amphitheater. Außerdem bieten die Festspiele im Rahmenprogramm zwei Konzerte und einen Kabarettabend an, sowie auch den beliebte Vortrag “Einblicke hinter die Dornenhecke“ statt am 25. Juni und die Lesung “Kalle Komet“ für Kinder ab 4 Jahren mit Autorin Susanne Glanzner an.
Festspiele setzen weiter auf Inklusion
Die Brüder Grimm Festspiele haben seit 2018 ein inklusives Angebot auf ihrem Spielplan. Letztes Jahr boten sie als erste Festspiele in Deutschland eine Vorstellung mit Audiodeskription für Menschen mit Sehbehinderung an. Dabei wird das Bühnengeschehen unmittelbar beschrieben, damit die Handlung live erlebbar ist. Blinde und Sehbehinderte können sowohl das hörbare Geschehen auf der Bühne als auch die Sprecher-Kommentare verfolgen, die per Funkverbindung und Kopfhörer übermittelt werden.
Das Angebot wurde in der letzten Spielzeit gut angenommen und wird weiterhin angeboten. Am Sonntag, den 9. Juli um 14 Uhr wird das Stück "Hans im Glück" mit Simultanübersetzung in Gebärdensprache aufgeführt. Am Sonntag, den 23. Juli um 14 Uhr können Blinde und Sehbehinderte "Hans im Glück" mit Audiodeskription im Amphitheater erleben.
Das inklusive Angebot wird durch eine Förderung der Aktion Mensch und großzügiger Spende des Tankstellenbetreibers MTV Förster und des Logistikunternehmens Gebrüder Thomaidis ermöglicht.
Karten für alle Vorstellungen der Brüder Grimm Festspiele sind online bei Frankfurt Ticket, im Hanau Laden sowie bei anderen Vorverkaufsstellen erhältlich. Weitere Informationen und der detaillierte Spielplan sind auf www.festspiele-hanau.de verfügbar.
Begegnung steht im Fokus Stadt Hanau sucht Freiwillige für das „Host Town“-Projekt anlässlich der Special Olympics
Inklusion zu leben gelingt in Begegnungen zwischen Menschen. Das Host Town-Programm von Special Olympics bietet dafür viele Gelegenheiten. Die Stadt Hanau ist vom 12. bis 15. Juni Gastgeberin für eine Delegation aus Macau, die an den Weltspielen für Sportlerinnen und Sportler mit geistiger und mehrfacher Behinderung vom 17. bis 25. Juni in Berlin teilnimmt. ...
„Das Komitee der Special Olympics hat uns Macau zugeteilt und wir freuen uns schon darauf, die Delegation im Juni in Hanau begrüßen zu dürfen. Wir wollen den 65 Gästen eine unvergessliche Zeit in Hanau bescheren. Dafür wünschen wir uns Unterstützung durch Freiwillige, die Lust auf interkulturelle Begegnungen haben“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky
„Werden Sie Volunteers“, ruft Oberbürgermeister Kaminsky Menschen ab 16 Jahren zum Mitmachen auf. „Seid dabei, wenn wir der Delegation Stadt, Land, Natur und Kultur zeigen.“ Auf dem Programm stehen unter anderem ein Ausflug in den Wildpark Alte Fasanerie sowie der Besuch einer Aufführung der Brüder-Grimm-Festspiele. Im Fokus stehen Begegnungen mit den Menschen aus Hanau und dem Main-Kinzig-Kreis, mit dem die Stadt kooperiert. Mit einer großen Abschlussparty wird der Besuch aus Fernost enden.
„Inklusion und Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen, verstehen wir als einen Auftrag an uns alle“, betont der Oberbürgermeister. „Durch das Host Town-Programm können wir dies einer breiten Öffentlichkeit näherbringen.“ Dass Menschen aus der ganzen Welt nach Berlin kommen und sich vorher deutschlandweit in Kommunen und Landkreisen auf die Spiele einstimmen, zeige den Stellenwert des Host Town-Programms von Special Olympics.
Special Olympics ist die weltweit größte, vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) offiziell anerkannte Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Ziel von Special Olympics ist die sportliche Betätigung von Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung auf der Basis aktueller Entwicklungen der UN-Behindertenrechtskonvention und der Idee und Philosophie der Special Olympics-Bewegung zu fördern. Hierzu zählt vor allem die Verbesserung der Zugangs- und Wahlmöglichkeiten zur Teilhabe an Sportangeboten und dadurch am gesellschaftlichen Leben. In diesem Jahr findet die Veranstaltung erstmals in Deutschland statt.
Wer die Special Olympics-Mannschaft aus Macau in Hanau zusammen mit dem Organisationsteam des Amts für Demokratie, Vielfalt und Sport begleiten möchte, muss keine besonderen Sprachkenntnisse mitbringen. „Wichtig ist uns Offenheit für andere Menschen“, sagt Amtsleiter Andreas Jäger. „Kommunikation funktioniert auch mit Händen und Füßen.“ Die freiwilligen Helferinnen und Helfer sollten neben der Motivation für die Aufgabe auch die Bereitschaft mitbringen, an einer Einführungsveranstaltung vor den Einsatztagen teilzunehmen. Interessierte können sich bis Freitag, 28. April, mit ihren Kontaktdaten per E-Mail an sport@hanau.de wenden. Nähere Informationen zu den Special Olympics und dem Host Town Programm finden Sie auch auf www.hanau.de unter dem Suchbegriff: Special Olympics.
Kaufhof-Angestellte bedanken sich bei Hanauern Stadt geht „ungewöhnliche strategische Partnerschaft mit Beschäftigen von Kaufhof“ ein / Erstes Gespräch von Hanauer Kaufhof-Betriebsrat mit Oberbürgermeister Kaminsky
„Von der Hanauer Bevölkerung wird uns, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Kaufhof, viel Wertschätzung entgegengebracht. Für die Welle der Sympathie und Solidarität bedanken wir uns von Herzen“, brachten es die sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hanauer Kaufhof-Filiale am Mittwochabend im Rathaus auf den Punkt. ...
Die Betriebsrats-Mitglieder waren der Gesprächs-Einladung von Oberbürgermeister Claus Kaminsky gefolgt. Am Montagnachmittag hatte der Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzern die Schließung von bundesweit 52 Warenhäusern bekanntgegeben, der Kaufhof in Hanau schließt demnach am 31. Januar 2024.
„Wie können wir den Kaufhof-Beschäftigen helfen? Das ist die Überschrift für die ungewöhnliche strategische Partnerschaft zwischen Stadt und den Kaufhof-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, so Oberbürgermeister Kaminsky. In einer ersten Stellungnahme hatte der OB am Montagnachmittag die „Solidarität der Stadt und städtischen Organe“ zugesagt. „Dass unser Traditionshaus am Marktplatz schließt, ist und bleibt eine Horrornachricht. Trauer und Wut leiten uns nicht, unser Ansporn ist, dass sich die Beschäftigten nicht auf eine lange Arbeitslosigkeit einstellen. Dass die Hanauerinnen und Hanauer den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in dieser schweren Zeit Trost spenden, Hoffnung signalisieren und konkrete Angebote machen, erfüllt mich mit Stolz. Hanau steht zusammen “, ordnet der OB ein. Bereits in den ersten Stunden und Tagen nach Bekanntwerden der Schließung hatten sich beim Oberbürgermeister direkt und über soziale Medien Unternehmen mit freien Stellen gemeldet.
„Wir prüfen nun konkret, wo wir zwischen Hanauer Unternehmen und den Kaufhof-Beschäftigen vermitteln können, etwa über das Komplizen-Netzwerk unserer Stadtentwicklungsprogramms Hanau aufLADEN. Dazu prüfen wir, wo wir als Stadt Job-Angebote machen können, in Verwaltung, Eigenbetrieben und städtischen Gesellschaften“, sagte Kaminsky den Kaufhof-Mitarbeitern im Rathaus. Der Oberbürgermeister und Martin Bieberle, Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH, berichteten dem Betriebsrat, dass die Stadt den Erwerb der Immobilie anstrebt. Dabei gelte ein ambitionierter Zeitplan, „denn die Stadt wird alles unternehmen, um einen längerfristigen Leerstand zu verhindern“, so der OB. Schon im Mai sollen die Planungen so weit fortgeschritten sein, dass die städtischen Gremien entscheidungsreife Vorlagen bekommen.
Die Betriebsratsmitglieder bedankten sich im Gespräch: „Wir sind als Beschäftige eine große Familie, die nun auseinandergerissen wird. Mit Überzeugung können wir sagen, dass wir an anderen Stellen mit großem Engagement arbeiten werden, wir wissen, dass Menschen mit Herzblut gesucht werden. Wir halten hier zusammen, seit Bekanntwerden hat sich niemand krankgemeldet“, so die Kaufhof-Mitarbeitenden, die betonten: „Bei uns arbeiten auch viele junge Menschen und viele, die nicht nur Einzelhandels-Kompetenzen haben.“
Die Runde vereinbarte weitere Gespräche in den nächsten Wochen. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kaufhof und ich sind mit der klaren Verabredung auseinandergegangenen, dass wir im engen Kontakt bleiben“, so der OB abschließend.
Horrornachricht für die Angestellten – große Aufgabe für die Stadt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky positioniert sich nach angekündigter Schließung des Kaufhofs zum 31. Januar 2024
„Die nach langem Bangen verkündete Schließung des Galeria-Kaufhauses in Hanau trifft uns hart. Vor allem für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist das eine Horrornachricht“, sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Der Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzern hat am Montag angekündigt, mehr als 50 seiner bisherigen Filialen schließen zu wollen; darunter auch jene am Marktplatz in Hanau. ...
In dieser sollen zum 31. Januar 2024 die Lichter ausgehen. Kaminsky spricht von einer „großen Aufgabe“, die Hanau nun zu bewältigen habe: „Aber Hanau ist bekannt dafür, dass wir den Kopf nicht in den Sand stecken und uns auch großen Herausforderungen selbstbewusst stellen.“ Die Stadt strebt an, schnellstmöglich in den Besitz der Immobilie zu kommen. Entsprechende Gespräche mit der Eigentümergesellschaft liefen bereits, so der OB.
Seine Gedanken gelten im Moment aber in erster Linie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die nach monatelanger Hängepartie nun die traurige Gewissheit hätten, dass ihr Arbeitsplatz wegfällt. „Ihnen gilt die Solidarität der Stadt und der städtischen Organe. Ich stehe im Kontakt zum Betriebsrat. Und wir werden jetzt zeitnah weitere Gespräche führen und unsere Hilfe anbieten“, so der Oberbürgermeister: „Meine klare Botschaft an die Beschäftigten: Wir lassen Sie nicht alleine!“ Er sei seit Bekanntwerden der Galeria-Schieflage im Gespräch mit dem Betriebsrat und habe auch mehrfach versucht, mit der Konzernleitung in Essen ins Gespräch zu kommen. Kaminsky: „Unser Gesprächsangebot ist in der Chefetage allerdings ungehört verhallt. Weder den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern noch der Stadt Hanau wurde Wertschätzung entgegengebracht, es fand keinerlei Austausch statt. Dieses vordemokratische Gebaren des Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzerns und ihrer Eigentümer, der SIGNA-Holding, ist inakzeptabel, auch gegenüber allen anderen Kommunen, die nun von Schließungen betroffen sind.“
Dessen ungeachtet habe die Stadt Hanau aber selbstverständlich bereits ihre Hausaufgaben gemacht, hinter den Kulissen liefen die Überlegungen für die Nachnutzung des Gebäudes bereits seit Wochen. „Der Plan der Stadt Hanau heißt nun, das Haus in der Innenstadt zu übernehmen, ins Eigentum zu kommen. Der Eigentümer der Immobilie und der Betreiber des Warenhauses sind rechtlich und wirtschaftlich völlig unterschiedliche Einheiten. Wir stehen in Kontakt zum Eigentümer der Immobilie. Denn wir sehen es als unsere Pflicht an, für die weitere Entwicklung unserer Innenstadt aktiv und vorausschauend zu agieren“, unterstreicht der Oberbürgermeister. Priorität habe für die Stadt nun, so schnell wie möglich Verfügungsgewalt über die Immobilie zu bekommen. Kaminsky: „Auf keinen Fall wollen wir eine lange Hängepartie zu Lasten der Entwicklungschancen unserer Stadt zulassen. Wir prüfen folglich auch den Erwerb über eine städtische Gesellschaft mit privaten Partnern oder gegebenenfalls auch allein.“
Dass Überlegungen wie diese nicht utopisch sind, verdeutlichen Beispiele aus anderen Kommunen – so hat zum Beispiel die Hansestadt Lübeck vor wenigen Wochen eine ehemalige Karstadt-Sports-Fläche angekauft. „Wir haben mit unserem Stadtentwicklungsprogramm ‚Hanau aufLADEN‘, das bundesweit als Vorbild gelobt wird, zudem bereits mehrfach unter Beweis gestellt, dass wir mutig und offen für neue Ideen sind“, erklärt Martin Bieberle, Stadtentwickler und Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH. Er verweist hier unter anderem auf die Causa „Spielwaren Brachmann“: Auch hier hat die Stadt über eine ihrer Tochtergesellschaften eine strategisch wichtige Innenstadtimmobilie erworben und konnte mit weiteren intelligenten Instrumenten so die mehr als 170-jährige Tradition des Spielwarenverkaufs an der Stelle erhalten. „Wir haben mit unserer Vorkaufsrechtsatzung und den anderen Bausteinen von ‚Hanau aufLADEN‘ in den letzten Monaten bereits mehrfach gezeigt, dass die Stadt Hanau handlungsfähig und willens ist, im Sinne der Stadtgesellschaft zu gestalten.“
Das Kaufhof-Gebäude sei eine der wichtigsten und größten Flächen in der Innenstadt und von hoher strategischer Bedeutung. Und der Kaufhof hat eine lange Tradition, wodurch die weitere Entwicklung auch für das Stadtgefühl von immenser Bedeutung sei, so Bieberle. Die historische Bedeutung der Architektur komme auch darin zum Ausdruck, dass das Gebäude wegen seiner besonderen Fassade unter Denkmalschutz steht.
Der mögliche Erwerb der Immobilie bedeutet nicht, dass die Stadt darin selbst Einzelhandel betreiben wird. „Wir haben bereits Ideen gesammelt, wie so eine Fläche künftig genutzt werden könnte. Beispiele aus anderen Städten geben uns da gute Hinweise“, erklärt Bieberle. Mit den Erfolgen des Stadtentwicklungsprogramms „Hanau aufLADEN“ habe die Stadt gezeigt, dass sie in der Lage sei, mit „unserem vielfältigen privatwirtschaftlichen Netzwerk kreative und gute Lösungen zu finden“, so Bieberle weiter. Diese würden sicherlich immer auch Handel in dieser 1A-Lage beinhalten. „Darüber hinaus gibt es für eine Stadt auf Wachstumskurs auch viele öffentliche Bedarfe, die dort ebenfalls im Herzen unserer Stadt ihren Platz finden könnten. Wichtig ist jetzt, dass wir als Stadt Hanau die Verantwortung übernehmen, dass keine Brache in 1A-Lage entsteht. Langfristiger Leerstand an dieser exponierten Stelle in der Innenstadt würde eine bleierne Wirkung mit sich bringen – und die werden wir verhindern“, bekräftigt der Oberbürgermeister: „Einen langen Leerstand können und werden wir an dieser Stelle nicht akzeptieren.“
Vor 15 Jahren hatte Hanau eine vergleichbare Herausforderung zu lösen, als das Karstadt-Kaufhaus am Freiheitsplatz aufgegeben wurde – knapp 80 Jahre hatte dort ein Warenhaus gestanden. „Die folgenden Monate des Leerstands haben gezeigt, dass sie das Einkaufserlebnis in einer Innenstadt massiv beeinträchtigen“, blickt Kaminsky zurück. Damals hatte sich HBB nach Abschluss des Wettbewerblichen Dialogs dazu entschieden, die Fläche zu erwerben und in das Forum Hanau zu integrieren. „Wir wollen und werden verhindern, dass die erreichten Erfolge unserer Innenstadtentwicklung durch das Gebaren des Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzerns in Gefahr geraten. Wir müssen jetzt handeln, und wir werden jetzt handeln. Denn es ist uns wichtig, was in unserer Stadt passiert – und die historische Chance, zu gestalten, nehmen wir wahr“, erklärt der Oberbürgermeister abschließend.
„Anreize schaffen für den Nachwuchs“ - Ehrenbürger Rudi Völler und Stadt Hanau fördern den Jugendfußball in der Stadt mit 6.600 Euro
Dem Amateur- und Jugendfußball fehlt der Nachwuchs. Eine Erkenntnis, die für viele Städten in Deutschland und eben auch für Hanau gilt. Hanaus Ehrenbürger Rudi Völler ist davon überzeugt, dass es in modernen Zeiten notwendig ist, neue Anreize zu schaffen, um junge Menschen für den Sport zu begeistern. Gemeinsam mit der Stadt Hanau spendete er daher im Zuge der Preisverleihung „HANAUER Sportler des Jahres 2022“ des Hanauer Anzeiger 6.600 Euro an elf Fußballvereine der Stadt. ...
Die Geldsumme stammt aus dem Geburtstagsgeschenk, das die Stadt Hanau ihrem Ehrenbürger zu dessen 60. Geburtstag machte: Für jedes Lebensjahr erhielt Völler einen Hundert-Euro-Schein. Die insgesamt 6.000 Euro sollten anschließend einem wohltätigen Zweck zukommen. Völler entschied sich dazu, die Summe seiner Geburtsstadt zukommen zu lassen und entsprechend den Hanauer Fußballvereinen zuzuführen. Da es sich um elf Vereine handelt, hatte die Stadt Hanau den Geldbetrag noch einmal um 600 Euro aufgestockt, damit alle Vereine denselben Betrag erhalten. „Rudi Völler ist in seiner neuen Funktion als DFB-Direktor der Fußballnationalmannschaft eine verbindende Säule des deutschen Fußballs. Er vergisst nie, woher er kommt und er hat ein Herz für den Nachwuchs – wir freuen uns als Stadt Hanau, dass er unser Geburtstagsgeschenk so wertvoll einsetzt. Es bräuchte mehr Rudi Völlers – aber es gibt eben nur ein‘ Rudi Völler“, sagt Oberbürgermeister Claus Kaminsky.
Das Geld erhielten: FC Mittelbuchen, FC Alemannia Klein-Auheim 1916 e.V., Hanauer Sportclub 1960 e.V., FC Rot-Weiß Großauheim 1975 e.V., Sportverein Wolfgang 1930 e.V., FC Türk Gücü 1979 e.V., VFR Kesselstadt 1925 e.V., FC Hanau 93, Hilalspor Hanau Rasensportverein, Sportverein 1910 Germania Steinheim e.V. und VFB Großauheim.
„Im Breiten- und im Profisport fehlt es an jungen, talentierten und engagierten Menschen, die auch in Zukunft die Fahne für ihre Vereine und Clubs hochhalten. Um diese Situation nachhaltig zu ändern, muss man junge Menschen animieren und wieder stärker vom Mannschaftssport überzeugen. Dafür gibt es sicherlich nicht den einen Weg, der überall funktioniert. Die Spende an die Hanauer Fußballvereine soll aber zumindest ein wenig darin unterstützen, Trainingszeiten, Sonderprogramme oder auch Trikots zu finanzieren“, so Rudi Völler.
Es geht um Zusammenhalt und Respekt
Sehr geehrte Frau Stadtverordnetenvorsteherin,
werte Kolleginnen und Kollegen,
meine Damen und Herren,
vor zwei Wochen haben wir auf zahlreichen Veranstaltungen des schrecklichen Attentats vom 19. Februar 2020 gedacht. Viele Bürgerinnen und Bürger der Stadt haben die Möglichkeit wahrgenommen, an die Opfer dieses rassistischen Anschlages zu erinnern. Und sie haben damit ein klares Bekenntnis für ein friedliches Miteinander, für Toleranz sowie gegen Hass und Rassismus abgelegt.
Im Nachgang zum Gedenktag hat es einige Diskussionen gegeben wegen mancher Vorwürfe, die Einzelne und Vertreter von Initiativen öffentlich gegen die Stadt, die Stadtgesellschaft sowie verschiedene Institutionen erhoben haben. Vorwürfe, etwa die eines angeblichen strukturellen Rassismus, die viele unserer Bürgerinnen und Bürger –als ungerechtfertigt und überzogen empfunden haben. Ich sehe dies genauso und sage deshalb hier in aller Deutlichkeit: Ich weise die pauschalen Vorwürfe eines strukturellen Rassismus in unserer Stadt und einer intoleranten Gesellschaft entschieden zurück! ...
Mir ist sehr daran gelegen, einen Streit in der Stadtgesellschaft zu vermeiden und deutlich zu machen, wo wir stehen und für was wir stehen. Schuldzuweisungen und Pauschalurteile werden dem Andenken an die Opfer nicht gerecht und helfen auch nicht, ein friedliches Miteinander in dieser Stadt zu befördern.
Kritik an Andersdenkenden, Kritik an staatlichen und kommunalen Stellen ist zulässig. Der offene Diskurs ist das Lebenselixier unserer Gesellschaft. Selbst wenn Kritik objektiv unbegründet ist. Das hält unsere Demokratie nicht nur aus; das ist ein Wesensmerkmal unserer Demokratie.
Nicht tolerabel ist Kritik aber dann, wenn sie in Schmähungen, Beleidigungen und Verleumdungen ausartet. Wenn sie den Andern diskriminiert und herabsetzt. Wenn sie die Würde des Anderen verletzt.
Wer für sich selbst Mitmenschlichkeit und Respekt einfordert – zu Recht einfordert – der muss diese Mitmenschlichkeit und diesen Respekt auch gegenüber anderen walten lassen.
Wir in Hanau wissen, welche Folgen Hass und Rassismus haben können.
In wenigen Tagen werden wir der Zerstörung unserer Stadt am 19. März 1945 und der Opfer des Krieges gedenken.
Auch wenn der 19. März und der 19. Februar nicht vergleichbar sind, so haben sie doch die gleichen Wurzeln. Es ist der Hass, der zu Leid und Elend führt. Wir Hanauer und Hanauerinnen haben die Lehren aus unserer Geschichte gezogen und Tausende beweisen hier jeden Tag, das ein friedliches Miteinander unterschiedlichster Menschen möglich ist.
Ja, es gibt auch bei uns - wie überall im Land, wie überall auf diesem Globus – Fälle von Rassismus, Alltagsrassismus und Diskriminierung. Dem müssen wir uns entgegenstellen. Aber diese Fälle berechtigen nicht dazu, eine komplette Gesellschaft pauschal zu verurteilen und so ebenfalls zu diskriminieren. Das führt nicht zu einem besseren Verständnis untereinander, sondern schadet im Gegenteil einem friedlichen Miteinander. Insofern haben diejenigen und die Teile der Angehörigen, die den Gedenktag zu Schmähungen und Beleidigungen missbraucht haben, diesem Miteinander mehr geschadet als genutzt.
Ich will aber auch ausdrücklich an dieser Stelle nochmals betonen, dass ich all denen widerspreche, die sagen „es muss jetzt auch mal gut sein“.
Gegenüber den Angehörigen und ihrer Trauer ist dies eine Anmaßung und für unsere Gesellschaft im Allgemeinen und unsere Stadtgesellschaft im Besonderen wäre es schlichtweg falsch.
Der 19. Februar muss neben dem Gedenken an die Ermordeten ein dauerhafter Tag der Reflexion, der Prüfung, der Selbstvergewisserung sein.
Wir müssen uns vergewissern, wie weit wir in der Bekämpfung von Rassismus, Extremismus, ja in der Bekämpfung der Feinde unserer Werte und unserer Verfassung gekommen sind.
Meine Damen und Herren,
in Hanau hat es nach dem 19. Februar 2020 zahlreiche Initiativen und Aktionen gegeben, die dieses Miteinander, den Zusammenhalt befördern sollen. Das sind keine Eintagsfliegen, sondern nachhaltige Maßnahmen, von denen Ihre Entscheidung zur Schaffung eines Zentrums für Demokratie und Vielfalt nur ein Beispiel von vielen ist.
Ausdrücklich erwähne ich in diesem Zusammenhang auch die Schulen unserer Stadt, die sich vorbildlich dieses Themas angenommen haben – auch schon vor dem 19. Februar.
Unsere Schulen vermitteln nicht nur puren Lehrstoff, sondern sie vermitteln auch die Grundwerte unserer Gesellschaft, den Geist unseres Grundgesetzes, dessen Kern die Menschenrechte sind.
Natürlich kann man unterschiedlicher Meinung sein, ob eine Schule den Infostand einer Initiative, die aus dem 19. Februar entstanden ist, genehmigen soll oder nicht. Der berühmte „Beutelsbacher Konsens“ aus den 70er Jahren fordert dazu auf, Schüler in die Lage zu versetzen, „politische Situationen und Interessenlagen zu analysieren“ und auch kontroverse Positionen zu beachten. Aber bewerten und entscheiden müssen die Schulen nun einmal selbst, wie sie diesen Konsens umsetzen.
Man kann die Entscheidung der Karl-Rehbein-Schule für falsch halten, der „Bildungsinitiative Fervat Unvar“ im Gegensatz zu vielen anderen Schulen den Infostand nicht zu genehmigen.
Aber daraus abzuleiten, die Karl-Rehbein-Schule hänge rassistischem Gedankengut nach, ist inakzeptabel und deshalb weise ich dies entschieden zurück.
Gerade die Karl-Rehbein-Schule engagiert sich seit Jahren im sozialen Bereich, hat viele internationale Kontakte und Partnerschaften geknüpft und ihren Schülerinnen und Schülern so den Respekt vor anderen Menschen und Kulturen in vorbildlicher Weise vermittelt.
Serpil Unvar hat in ihrem offenen Brief den Wunsch geäußert, diese Kontroverse mit der KRS auszuräumen und wieder aufeinander zuzugehen. Ich unterstütze dies ausdrücklich.
Ich habe unseren ehemaligen Stadtverordnetenvorsteher Jürgen Scheuermann, den ich als Mann des Ausgleichs und des Zusammenführens kennengelernt habe, um die Moderation solcher Gespräche gebeten. Ich bin sehr dankbar, dass er sich gestern telefonisch bei mir dazu bereit erklärt hat. Offene Gespräche und konstruktive Diskussionen sind immer noch das beste Mittel, Kontroversen zu lösen.
Meine Damen und Herren,
zur Demokratie gehört aber auch, dass sich manche Kontroversen nicht lösen lassen und am Ende eine demokratische Entscheidung steht, die von allen respektiert werden muss. Einer dieser Punkte ist der Standort für das Mahnmal zum Gedenken an die Opfer des Attentats.
Auch dies war Thema bei den Gedenkveranstaltungen und ebenfalls verbunden mit massiven Vorwürfen gegen diejenigen, die den Marktplatz als Standort ablehnen.
Es ist das gute demokratische und zu respektierende Recht von Angehörigen und Bürgerinnen und Bürgern, den Marktplatz als den richtigen Standort für das Mahnmal anzusehen.
Es ist aber auch das gute demokratische und ebenfalls zu respektierende Recht einer – wie ich es empfinde: großen Mehrheit der Stadtgesellschaft, der Stadtverordnetenversammlung als obersten Organ unserer Kommunalverfassung, des Magistrats, aber auch von mir persönlich, den Marktplatz als ungeeignet anzusehen.
Dem Zusammenhalt in einer freiheitlichen Demokratie dient nur, wer die Toleranz aufbringt, die andere Auffassung zu respektieren. Toleranz heißt im Übrigen, die Auffassung der Andersdenkenden zu ertragen.
Diese Ablehnung des Marktplatzes als Standort für das Mahnmal hat nichts mit Rassismus zu tun oder dem vermeintlichen Wunsch, das Attentat aus dem Stadtgedächtnis zu verbannen.
Es gibt nicht nur viele sachliche und fachliche Gründe, die gegen den Marktplatz sprechen. Es ist auch der Wunsch der überwiegenden Mehrheit unserer Bürgerinnen und Bürger, den Marktplatz als zentralen Platz den Brüdern Grimm vorzubehalten.
Sie stehen für die Hoffnung, dass am Ende das Gute siegt, sie stehen für den Mut gegenüber Autokraten und für das Recht aller Menschen, ein Leben in Freiheit zu führen. Und deshalb steht ihr Denkmal auch als Solitär im Herzen unserer Stadt.
Ich habe - wie viele andere - für den Standort des Mahnmals an einem neu gestalteten Kanaltorplatz plädiert, vor dem entstehenden Zentrum für Demokratie und Vielfalt. Hier, direkt am Weg, den der Attentäter zwischen den beiden Tatorten zurückgelegt hat, erinnert das Mahnmal nicht nur an die Opfer.
Es erinnert zugleich auch diejenigen, die im Zentrum arbeiten oder Veranstaltungen besuchen, stets daran, weshalb sie sich hier engagieren und weshalb ihr Engagement so wichtig für unser Land ist.
In diesem Zusammenhang weise ich auch noch auf eine in den vergangenen Tagen erneut verbreitete Behauptung hin:
Ich habe nie versprochen, dass das Mahnmal auf dem Marktplatz aufgestellt werden kann.
Und auch wenn auch ich gerade Zielscheibe von heftiger Kritik, ja bisweilen Schmähkritik von einigen Angehörigen war – oder gerade deshalb - fühle ich mich aufgefordert, um Milde für derlei Äußerungen zu bitten.
Lassen Sie mich zwei Anmerkungen dazu machen:
1. Der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der damalige Ministerpräsident Bouffier und ich haben am Abend des 20. Februar 2020 im persönlichen Gespräch und Miteinander die grenzenlose Trauer und die Fassungslosigkeit der Angehörigen erlebt. Das dieses Erlebnis für mich bei allen nüchtern und sachlich vorzunehmenden Abwägungen und Beurteilungen eine Rolle spielt, wird man verstehen.
2. Keiner der Angehörigen wurde auf diese öffentliche Rolle, die ihnen durch die rassistische Mordtat zugewiesen wurde, vorbereitet. Es ist deshalb angebracht, nicht jede Äußerung persönlich zu nehmen. Wo erforderlich, muss man sie klarstellen. Grundsätzlich gilt es auch weiterhin, die Hand zu reichen.
Nur dieses Verständnis, liebe Kolleginnen und Kollegen fördert den Zusammenhalt.
Manche Beobachtung bei der Gedenkveranstaltung, aber auch was mir von der Demonstration vermittelt wurde, bringt mich dazu, Folgendes zu sagen:
Aus diesem Verständnis und aus Sorge um den Zusammenhalt, erwächst auch meine Mahnung an die Angehörigen:
lassen Sie sich nicht von Kräften instrumentalisieren, die eine ganz eigene Agenda verfolgen, die nicht mit den Werten unseres Grundgesetzes im Einklang steht.
Um es ganz klar zu sagen: wir wollen und müssen an den Schwächen unserer Demokratie, unserer staatlichen Institutionen und Behörden arbeiten. Wir wollen aber keinen anderen Staat.
Es ist der freiheitlichste und demokratischste, den wir jemals in Deutschland hatten.
Ich bitte darüber hinaus eindringlich alle, sich nicht von denen verführen zu lassen, die ein falsches Bild von unserem Land und unserer Stadt zeichnen. Folgen Sie nicht denen - aus welcher politischen Ecke sie auch immer kommen mögen - die letztlich nur Hass und Zwietracht säen, um ihre eigene politische Agenda zu befördern.
Hanau ist eine Heimat für alle Menschen, die guten Willens sind. Egal wo sie herkommen, welchen Glauben sie haben, wer ihre Eltern sind. Es ist unsere Heimat. Und wir werden sie auch in Zukunft gegen die verteidigen, die uns spalten, die Hass sähen wollen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
unsere Stadt wird nur eine gute Zukunft haben, wenn die Menschen, die in unserer Brüder-Grimm-Stadt zu Hause sind, friedlich und respektvoll zusammenleben.
Dazu brauchen wir den Zusammenhalt aller Gutwilligen. Und ich weiß, dass dieser Zusammenhalt kein frommer Wunsch ist, sondern täglich an vielen Stellen und bei vielen Begegnungen in unserer Stadt gelebt wird.
Der 19. Februar 2023.
In den vergangenen Tagen bin ich oft auf den Faschingssonntag angesprochen worden. Es ist in diesem Jahr der 19. Februar. Es ist das Datum des schlimmsten Tages, den Hanau in Friedenszeiten erlebt hat.
Kann, darf, soll man an diesem Tag Fasching feiern? ...
Ich persönlich werde am Faschingssamstag am Innenstadtumzug teilnehmen, am Sonntag werde ich an den verschiedenen Veranstaltungen im Rahmen des Gedenkens an die Opfer des 19. Februar 2020 teilnehmen. Ein Wechsel zwischen Terminen des Gedenkens und Faschingsumzügen würde mich zugegebenermaßen emotional überfordern, deshalb nehme ich am Sonntag an keiner Faschingsveranstaltung teil. Doch als Stadt ermöglichen wir – und ich sage „ausdrücklich“ –, dass es in den Stadtteilen Lamboy-Tümpelgarten, Steinheim und Klein-Auheim am Faschingssonntag die traditionellen Umzüge geben wird.
Fasching ist ein hohes Kulturgut, das für fröhliches und buntes Feiern steht – und auch für Botschaften. Aus Hanau teile ich dazu mit Ihnen zwei aktuelle Begebenheiten: Das Motto des Faschingsumzuges am Samstag, dem 18. Februar, lautet „Stärker. Bunter. Hanau.“ Es signalisiert neben dem Zusammengehörigkeitsgefühl auch das Wissen um die gelebte Vielfalt, für die unsere Stadt steht. Und: für den Innenstadt-Zug am Samstag haben wir die Route geändert – sie führt nicht am Heumarkt, dem ersten Tatort vom 19. Februar 2020 vorbei. Ein „fröhliches Helau“ hielte ich dort für völlig unangebracht.
Weiterhin ist mir das das Zeichen der Karnevalisten beim sogenannten „Rathaussturm“ am vergangenen Wochenende positiv aufgefallen: Es wurde ohne die in der Zeit vor Corona üblichen Donner-, Böller- und Salutschüsse begangen, stattdessen wurden Hupen und Trillerpfeifen eingesetzt. Ein akustisches und sinnbildliches Zeichen vor allem für die vielen aus der Ukraine geflüchteten Menschen, die nach Hanau gekommen sind – und auch ein friedvolles Zeichen, wie ich finde. Den „Faschingsrummel“ wird es sicher an dem Wochenende nicht auf dem Marktplatz geben, bisher ist er auch noch nicht beantragt. Genehmigen würde ich ihn für den Freiheitsplatz, allerdings mit Ausnahme des Sonntags. Diese Bilder passen nicht zusammen.
Menschen tragen Trauer und Gedenken in sich, Freude und Frohsinn – und ich bin mir sicher, dass dies auch für die Gesellschaft im Allgemeinen und unsere Stadtgesellschaft im Besonderen gilt.
Dass wir im Jahr 2020 keinen Fasching in Hanau gefeiert und kurzfristig die Züge abgesagt haben, ordne ich heute noch als richtig ein. Über die Umzüge in diesem Jahr habe ich bereits im Oktober mit den Angehörigen der Opfer gesprochen. Es gab gemischte Reaktionen, aber keine einhellige Empörung. Auch mit den Faschingsvereinen habe ich mich abgestimmt. Ich denke, dass wir eine Balance finden müssen und können zwischen dem würdigen Gedenken an die Getöteten und der Freude am Leben. Dazu gehört auch, dass die Umzüge in den Stadtteilen am Sonntag erst starten, wenn die Gedenkveranstaltung auf dem Marktplatz beendet ist.
Am 19. Februar 2023 werden wir Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov, den Opfern des rassistischen Anschlags, gedenken. In kleinem Kreis in aller Stille auf dem Hauptfriedhof und am Vormittag auf dem Marktplatz mit der Hanauer Stadtgesellschaft.
Freude und Unbeschwertheit, Trauer und Erinnerung liegen nah beieinander und wir tragen sie in uns. „Hanau steht zusammen“ gilt heute umso mehr in der vielfältigen Brüder-Grimm-Stadt.
Alles dafür tun, dass Notunterkünfte in Hallen enden
Grundlage für Ende der Hallenbelegung: Vereinbarung zwischen Stadt Hanau und Kreis über Nutzung von Underwood-Kasernenfläche schafft zusätzliche Notunterkunftsplätze
Für die Schulen und Vereine in Birstein, Hanau-Mittelbuchen, Langenselbold und Wächtersbach ist das Ergebnis der geplanten Kooperation zwischen dem Main-Kinzig-Kreis und der Stadt Hanau eine gute Nachricht:
Durch eine Vereinbarung zwischen Kreis und der Brüder-Grimm-Stadt zum Kasernengelände Underwood sollen die Turn- und Mehrzweckhallen möglichst bald nicht mehr für die Unterbringung von Asylsuchenden und Geflüchteten herangezogen werden. Das sieht auch die Unterbringungsstrategie des Main-Kinzig-Kreises vor. ...
„Seit März mussten viele hundert Schülerinnen und Schüler auf andere Hallen ausweichen, ebenso Dutzende Vereine. Jetzt sind wir so weit, dass wir auch zeitlich klare Perspektiven geben können, wann dieser Zustand endet“, erklärt Landrat Thorsten Stolz. „Die Hallen können spätestens im Frühjahr wieder so genutzt werden wie vor dem russischen Angriffskrieg.“ Oberbürgermeister Claus Kaminsky ergänzt: „Stadt und Kreis haben gemeinsam einen Weg erarbeitet, wie wir das Gelände der Underwood-Kaserne bestmöglich nutzen können. Gleichzeitig werden wir damit unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht und tragen den berechtigten Anliegen von Schulen und Vereinen Rechnung. So wird beispielswiese die belegte Mehrzweckhalle in Hanau-Mittelbuchen wieder frei, was mich für die Vereinslandschaft dort freut. Wir wissen alle, dass eine Mehrzweckhalle wie in Mittelbuchen der zentrale Treffpunkt für Kultur, Feiern und die ehrenamtliche Arbeit ist.“
Möglich wird der kurzfristige Ausstieg aus den Turnhallen-Unterkünften zum einen, weil der Kreis mit Unterstützung von Städten und Gemeinden seit Monaten an anderen Stellen Unterkünfte aufbaut beziehungsweise schon betreibt. Zum anderen wird dies dadurch beschleunigt, dass auf einem angemieteten Grundstück der Hanauer Underwood-Kaserne bis Ende Februar 2023 Notunterkünfte entstehen können. Damit wird der Kreis zwischen Dezember und Ende Februar ähnlich viele Plätze zur Erstunterkunft und -betreuung neu geschaffen haben, wie sie in den derzeit belegten Hallen noch genutzt werden.
„Wir haben in den Notunterkünften in den drei Schulturnhallen und in der Halle in Mittelbuchen Schlafplätze für zirka 500 Menschen. In den neuen Unterkünften in Underwood und den Notunterkünften in Gelnhausen und Bad Soden-Salmünster werden wir diese Gesamtzahl in Kürze ebenfalls erreichen. Damit können wir die Hallen zurückbauen und den Schulen und Vereinen ein Stück Normalität zurückgeben“, so Landrat Thorsten Stolz. „Was wir also bereits unternehmen und insbesondere auf Underwood fortsetzen, wirkt sich direkt auf die Hallen-Öffnungen in Birstein, Hanau-Mittelbuchen, Langenselbold und Wächtersbach aus.“
„Große und tragende Einrichtungen vorbereitet und aufgebaut“
Susanne Simmler, Erste Kreisbeigeordnete und zuständige Dezernentin, hat die Unterbringungsstrategie des Kreises in den vergangenen Monaten an die veränderte Fluchtdynamik angepasst und den Aufbau neuer Unterkünfte koordiniert. „Für die Ehrenamtlichen, für die Vereine, für die Sportmannschaften hätten wir den Notunterkunftsbetrieb in den Turnhallen gerne schon früher beendet, weil dies für alle Seiten eigentlich keine gute Möglichkeit der Unterbringung bietet. Das war aber aufgrund des aktuellen Flucht- und Zuweisungsgeschehens des Landes Hessen in den vergangenen Wochen nicht möglich. Wo es geht, hat der Main-Kinzig-Kreis den Aufbau von Alternativstandorten vom Umfang her vergrößert und von der Umsetzung her beschleunigt“, so Simmler.
Die kommunale Ebene, also Landkreis und Kommunen, haben nun nach Einschätzung von Susanne Simmler mehrere große und tragende Einrichtungen im Kreisgebiet vorbereitet und aufgebaut. „Dadurch können wir fürs Frühjahr den Rückbau der Turnhallen-Unterkünfte wieder forcieren. Oberste Priorität hat, die Menschen gut und sicher unterzubringen. Aber klar ist auch: Die Aufgabe und die wechselnde Dynamik bringen die Landkreise und die Kommunen im Moment an ihre Grenzen“, sagt die Erste Kreisbeigeordnete und erneuert die Forderung des Main-Kinzig-Kreises an die Bundes- und Landesregierung, selbst mehr zu tun für eine Milderung der Situation für die kommunale Familie.
Unterstützung erhält die Erste Kreisbeigeordnete dabei von Oberbürgermeister Claus Kaminsky. „Der Landkreis, die Städte und Gemeinden und insbesondere wir in Hanau bekennen uns zu unserer Verpflichtung nach dem Grundgesetz. Dafür erwarten wir aber deutlich mehr Unterstützung insbesondere durch das Land Hessen, sowohl inhaltlich als auch finanziell“, macht der Oberbürgermeister deutlich.
Der Main-Kinzig-Kreis setzt bereits an der Kreisrealschule in Gelnhausen auf eine Notunterkunfts-Lösung mittels Leichtbauhalle. Zwei weitere solcher Hallen sollen in Kürze auf dem Gelände der Hanauer Underwood-Kaserne aufgebaut werden. Der Kreisausschuss hat sich am Dienstag (20.12.) mit einem entsprechenden Antrag befasst und diesen beschlossen. Demnach mietet der Main-Kinzig-Kreis zwei Leichtbauhallen von der städtischen BAUprojekt Hanau GmbH an. Sie sollen für ein Jahr – mit der Option zur Verlängerung – rund 300 Menschen eine erste Unterkunft bieten. Die Betreuung der Liegenschaft übernimmt ebenfalls die BAUprojekt Hanau in Zusammenarbeit mit einem Dienstleister. Senden die politischen Gremien sowohl im Kreis als auch in der Stadt grünes Licht und halten die beteiligten Firmen ihren veranschlagten Zeitrahmen ein, sollen die Hallen bis Ende Februar stehen.
Oberbürgermeister Claus Kaminsky sieht in dem Vorhaben einen richtungsweisenden Schritt für das Kasernengelände. „Hanau hat im Bestand von Underwood eine Reihe von Gebäuden, die wir als Stadt für die Unterbringung von uns zugewiesenen Geflüchteten nutzen werden. Das ist für das nächste Jahr auch unser Ziel. Dafür brauchen wir aber ordentlich Vorlaufzeit, denn die Mannschaftsunterkünfte müssen erst mit einigem Aufwand bezugsfähig gemacht und baulich angepasst werden“, erklärt der Oberbürgermeister. Die Vorbereitung der Underwood-Kasernengebäude für ein dauerhaftes Wohnen von Geflüchteten wird im kommenden Jahr somit parallel laufen zum Betrieb der Notunterkunft.
Das Gelände der ehemaligen Underwood-Kaserne in Hanau-Großauheim befindet sich im Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima). Auf Beschluss des Flüchtlingsgipfels zwischen Bund und Ländern im Oktober dieses Jahres wurde die Fläche zur Unterbringung von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern seitens der Bima an die BAUprojekt Hanau vermietet. Die Stadt Hanau wird über die BAUprojekt GmbH die auf dem Kasernengelände befindlichen Mannschaftsunterkünfte sanieren. Mittelfristig sollen dort die durch den Main-Kinzig-Kreis zugewiesenen Geflüchteten und Asylbewerberinnen und Asylbewerber einziehen. Da formal nur die Stadt Hanau Underwood nutzen kann, tritt der Main-Kinzig-Kreis mit der BAUprojekt Hanau GmbH in eine Mietpartnerschaft ein.
In konstruktiven Gesprächen zwischen dem Main-Kinzig-Kreis und der Stadt Hanau hatten beide Seiten in den vergangenen Wochen die Möglichkeit geprüft worden, auf einer Freifläche des Kasernengeländes von Underwood Gemeinschaftsunterkünfte in Form von Leichtbauhallen für die Belegung durch den Main-Kinzig-Kreis zu errichten und zu betreiben. Dies mündete, vor dem Hintergrund der rechtlichen Rahmenbedingungen, in nun gefundenen Kooperationslösung.
Landrat Thorsten Stolz richtet Worte des Dankes an die Brüder-Grimm-Stadt. „Landkreis und Stadt Hanau stehen in dieser sehr herausfordernden Situation zusammen und machen sehr deutlich: Wir sind als Kommunalpolitiker bereit, gemeinsam die Lage zu meistern. Die Zusammenarbeit funktioniert herausragend gut, das zeigt auch die Lösung für eine größere Notunterkunft“, so Stolz.
Auch Mittelbuchener Halle soll wieder freiwerden
Der Schuldezernent des Main-Kinzig-Kreises, Winfried Ottmann, skizziert das weitere Vorgehen: Wenn die Hallen nicht mehr belegt seien, erfolge im ersten Schritt der Rückbau, also der Abbau der Kabinen und das Wegräumen und Einlagern des Equipments, vor allem der Betten. Im zweiten Schritt würden notwendige Reparaturen durch den Main-Kinzig-Kreis beauftragt, um die Hallen in den Ursprungszustand zurückzuversetzen. Wie umfangreich diese Reparaturen würden, werde sich bei der Begutachtung der Räumlichkeiten zeigen, die im kommenden Jahr stattfinden. In Birstein schließt sich nach dem Rückbau eine umfassende Sanierung an, die ohnehin vorgesehen war.
Bürgermeister Axel Weiss-Thiel freut sich für die Mittelbuchener Vereinslandschaft. „Die Stadt und der Kreis haben zwar jetzt über mehrere Monate bei der Suche nach Übergangslösungen geholfen und Erleichterungen geschaffen, wo es ging. Aber nichts geht über das angestammte Domizil. Diese Perspektive ist daher ungemein wichtig“, so Weiss-Thiel.
Im Jahr 2022 sind bisher über 9.000 Asylsuchende und Geflüchtete in den Main-Kinzig-Kreis gekommen (2021: 772 Personen). Rund 7.600 befinden sich immer noch im Kreisgebiet. Mit bis zu 160 Menschen pro Woche nimmt der Main-Kinzig-Kreis derzeit hessenweit, in absoluter Zahl, die meisten Geflüchteten auf. Wie viele das Land Hessen dem Main-Kinzig-Kreis im ersten Quartal des neuen Jahres wöchentlich zuteilen wird, hat die Landesregierung bisher nicht bekanntgegeben. Der Main-Kinzig-Kreis und seine Städte und Gemeinden stellen sich auf eine ähnliche Größenordnung wie im laufenden Jahr ein und dafür werden derzeit die Vorbereitungen getroffen.
„Die Gesamtzahl der aufgenommenen Personen zeigt mehr als deutlich die große Kraftanstrengung für die kommunale Ebene“, erklärt Landrat Thorsten Stolz. „Meinen Appell richte ich daher im Namen aller hauptamtlichen Kräfte an die Bürgerinnen und Bürger: Haben Sie bitte Verständnis und Geduld in dieser Situation, die sich weder der Landkreis noch die Kommunen ausgesucht haben.“
"Hanau fordert von Ihnen persönlich klare Zeichen"
In einem offenen Brief fordert Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky heute Miguel Müllenbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der GALERIA Karstadt Kaufhof GmbH, auf, Klarheit zu schaffen, wie es um die Zukunft der Galeria-Filiale in Hanau steht. ...
Sehr geehrter Herr Müllenbach,
heute, vier Tage vor Heiligabend, wende ich mich mit dem dringenden Appell direkt an Sie: Im Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Galeria-Filiale im Herzen der Hanauer Innenstadt, im Namen der Bürgerinnen und Bürger, im Namen der Brüder-Grimm-Stadt und ganz persönlich fordere ich Sie auf, noch in dieser Woche Klarheit zu schaffen, wie es um die Zukunft unseres Warenhauses steht, für das Sie Verantwortung tragen.
Ein klares Zeichen gebe ich Ihnen aus Hanau: Krise können wir. Nicht nur theoretisch, sondern sehr praktisch.
Dass die Innenstädte in Deutschland mitten im Schicksalsjahrzehnt stecken, bildet das fatale Fundament, nicht nur für unsere Stadt. Online-Boom, Immobilien-Spekulantentum, Pandemie, seit Februar der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, der mindestens die Energiekrise mit sich bringt. Hanau verarbeitet zudem gemeinsam mit der Stadtgesellschaft das rassistische Attentat vom 19. Februar 2020. Die Ausgangssituation ist alles andere als einfach – aber wir in Hanau stellen uns. Unsere Haltung dabei ist, optimistisch, mutig, kraftvoll und offen anzupacken. Diese Transparenz, sehr geehrter Herr Müllenbach, vermisse ich von Ihnen.
Wir in Hanau wissen, dass die Innenstadt seit Jahrhunderten eine Marktplatz-Funktion hat. Die Agora ändert sich immer wieder in Aussehen und Ausprägung, gleich ist, dass Menschen sich treffen. Um zu handeln, zu erleben, zu genießen, zu leben, zu arbeiten. Gleich ist, dass nur Menschen für Veränderungen sorgen können. Mit dem großen Stadtumbau haben wir unserer Innenstadt ein neues Gesicht gegeben, der vielbesprochenen Aufenthaltsqualität Orte und Inhalte gegeben – und kurz vor Beginn der Pandemie, im Herbst 2019, die nächste Weiche auf „Zukunft Hanau“ gestellt. Gemeinsam mit Komplizen aus Handel und Gastronomie, mit Bürgerinnen und Bürgern haben wir unter Federführung unserer städtischen Hanau Marketing GmbH das mittlerweile in Deutschland vielbeachtete, gelobte und mit Millionenbeträgen von Bund und Land Hessen geförderte Stadtentwicklungsprogramm „Hanau aufLADEN“ aufgesetzt und ausgerollt. Und tun es noch.
Die Aufgabe, den Einkaufs- und Erlebnisort Innenstadt mit Emotionen weiter attraktiv zu halten, bleibt im Schicksalsjahrzehnt eine Herkulesaufgabe, die nur gemeinsam zu stemmen ist. Dafür müssen wir im Gespräch bleiben, ins Gespräch kommen. Das tun wir mit bestehenden Partnerinnen und neuen Partnern. Der Laden-Leerstand in Hanau geht gegen Null, mutige Händlerinnen und Händler bieten neue Konzepte an, bei unseren Pop-Up-Stores ist Musik drin – die Menschen danken es mit dem Besuch und Einkauf in der Hanauer Innenstadt – auch in Ihrer Galeria-Filiale, die als Ankerpunkt direkt am Marktplatz seit Jahrzehnten beheimatet ist, für Frequenz sorgt und von der neuen Frequenz partizipiert.
Wir arbeiten mit Ihrer örtlichen Geschäftsleitung sehr eng und vertrauensvoll zusammen. Denn wir wissen: Ein Kaufhaus funktioniert ohne vitale und agile Stadt nicht. Wir sind so selbstbewusst, festzuhalten: Hanau ist nicht irgendein Standort in Ihrem Konzern. In Hanau haben und hätten Sie die Chance, gemeinsam mit der Stadt, gemeinsamen mit den Akteuren der Innenstadt und gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Galeria zu zeigen, wie das Kaufhaus der Zukunft funktioniert.
Wir reden nicht nur, wir handeln. Sehr geehrter Herr Müllenbach, von Ihnen haben die Menschen, die seit vielen Jahren treu an Ihrem Standort Hanau arbeiten, noch nichts gehört. Es sind Existenzfragen, die für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht geklärt sind. Wird 2022 zum traurigsten Weihnachtsfest für sie? Die Wünsche fürs neue Jahr Luftblasen? Vier Tage vor Weihnachten bitten wir Sie, Ihre Intransparenz, die die Nerven der Betroffenen zum Zerreißen spannt, aufzugeben. Dass Weihnachtsgeschäft „mitzunehmen“ und danach die Schließung zu verkünden, wäre der traurige Höhepunkt der andauernden Hängepartie. So weit darf es nicht kommen.
Ich fordere von Ihnen Klarheit – und gehe gerne in Vorleistung: Hanau steht zum Hause Galeria-Karstadt-Kaufhof. Wir stehen solidarisch zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ich biete Ihnen an, direkt und sofort mit Ihnen ins Gespräch zu gehen, wie wir Sie als Stadt Hanau unterstützen können, Ihr und unser Kaufhaus in der Hanauer Innenstadt zu erhalten. Denn ich bin sicher, dass das Kaufhaus in seiner Grundausprägung eine wichtige Ankerfunktion im sicheren Hafen Hanau hat.
Im Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Galeria Hanau und im Namen der Stadt Hanau stehe zu einem Gespräch mit Ihnen bereit.
Mit freundlichen Grüßen
Claus Kaminsky
Weihnachtsgruß und ein gutes neues Jahr
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
das ereignisreiche Jahr 2022 neigt sich dem Ende zu, wir sehnen uns alle nach ein paar Tagen rund um den Weihnachtsbaum. Um innehalten zu können und uns zu besinnen. Leider werden wir die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine mit ins neue Jahr nehmen. Und auch Corona nötigt uns weiterhin besonnenes Handeln ab. Aber es gibt gerade für uns in Hanau bei der Rückschau auf 2022 auch viele positive Momente, die uns gütig zurück- und optimistisch nach vorne blicken lassen. ...
Die Weltkulisse stellt uns zurzeit vor besondere Aufgaben. Diese sind längst nicht mehr weit weg, sondern wirken sich direkt auf unsere Lebenswirklichkeit aus. Den Kopf in den Sand stecken ist nicht die Art für uns Hanauerinnen und Hanauer damit umzugehen. Mutig und optimistisch, mit kühlem Kopf und klarem Kompass – das passt zum Hanauer Weg.
Was wir in Hanau anpacken, und zum Besseren ändern können, gehen wir an. Ganz aktuell gilt mein persönlicher Dank denen, die anderen zur Seite stehen, die weniger haben oder sogar alles verloren haben. Ja, Sparen ist das Gebot der Stunde – aber eben auch Teilen und gemeinschaftliches Handeln.
Auch das konkrete Kümmern um unsere Innenstadt mit dem bundesweit beachteten Stadtentwicklungsprogramm „Hanau aufLADEN“ macht Mut. Dabei geht es nicht nur darum, neuen „Komplizinnen und Komplizen“ Räume für ihr Tun anzubieten, sondern frische Konzepte für ein zukunftsfähiges Miteinander anzubieten und gemeinsam zu entwickeln.
Auch in diesem Jahr werden zu Weihnachten in Hanau wieder Lichter leuchten. Sie stehen für Hoffnung, Harmonie und Herzenswärme. Daran sparen wir nicht, auch wenn wir die Weihnachtsbeleuchtung in diesem Jahr an weniger Tagen und ausschließlich in den Abendstunden glänzen lassen. Sie stehen symbolisch für das, was ich Ihnen wünsche: besinnliche Stunden mit Ihren Liebsten, in denen wir uns darüber freuen, was wir haben. Aber auch eine Zeit, in der wir an die denken, denen es zurzeit nicht gut geht.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben in diesen außergewöhnlichen Zeiten ein besinnliches, friedvolles und hoffnungsvolles Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr.
Herzliche Grüße
Claus Kaminsky
Oberbürgermeister der Brüder-Grimm-Stadt Hanau
„Es ist uns Ehre und Ansporn gleichermaßen“ - Rahmenvertrag für Special Olympics Landesspiele 2025 unterzeichnet
„Inklusion ist für Hanau ein definiertes Leuchtturm-Projekt der Stadtentwicklung. Ich freue mich daher schon sehr auf die Ausrichtung der Special Olympics Landesspiele, für die wir 2025 Gastgeber sein dürfen“, macht Oberbürgermeister Claus Kaminsky deutlich, dass dies Ehre und Ansporn gleichermaßen ist. „Gleichzeitig ist es auch eine Bestätigung dafür, dass wir in Sachen Inklusion grundsätzlich auf dem richtigen Weg sind.“ ...
Für gleich zwei inklusive Sportprogramme hatte sich die Stadt Hanau im vergangenen Jahr erfolgreich beworben. Zum einen wird die Stadt eine sogenannte „Host Town“, also eine inklusive Gastgeberstadt für die Special Olympics in Berlin 2023. Zum anderen hat die Brüder-Grimm-Stadt den Zuschlag als Austragungsort für die Landesspiele 2025 bekommen. Dieser Tage unterzeichneten Oberbürgermeister Claus Kaminsky und die Präsidentin von Special Olympics Hessen, Sylvia Ruppel, sowie der Vizepräsident Mark Behrend den Rahmenvertrag für die Ausrichtung. Besonders erfreulich nach den Worten von Ruppel war dabei die Tatsache, dass auch der Athletenrat als Gremium von Special Olympics Hessen an diesem Moment im Elisabeth-Selbert-Saal im Neustädter Rathaus teilhaben konnte.
OB Kaminsky versprach, dass sich die Stadt als guter Gastgeber präsentieren werde. Einen ersten Eindruck habe er sich bei den letzten Landesspielen in Darmstadt verschaffen können. „Aus sportlicher und auch aus gesellschaftlicher Sicht ist das eine tolle Chance für Hanau. Insbesondere auch für den Sport-Nachwuchs in den Hanauer Vereinen und Schulen wird solch eine Veranstaltung in der Stadt eine großartige Erfahrung sein.“
Wie er weiter erklärte, ist die Stadt hochmotiviert, weithin sichtbare Signale zu senden, welche Bedeutung das Thema Inklusion hat. „Wir wissen, dass es, um das Ziel von Inklusion im Sport zu verwirklichen, spannende Ideen, Herzblut, Förderung und die Vernetzung relevanter Akteure braucht.“ Indem sich in Hanau alle dafür engagieren, gemeinsam tolle Landesspiele für alle zu bieten, setze die Stadt ein wichtiges Zeichen für gelebte Inklusion. „Damit tragen wir auch dazu bei, das Bewusstsein in unserer Gesellschaft für Menschen mit Beeinträchtigungen zu stärken.“
Bei Special Olympics handelt es sich um die weltweit größte, vom Internationalen Olympischen Komitee offiziell anerkannte Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung. Dass die Landesspiele in Darmstadt nun erst im Mai 2022 ausgetragen werden konnten, ist darauf zurückzuführen, dass der ursprünglich anberaumte Wettbewerbszeitraum coronabedingt verschoben werden musste. In diesem Jahr traten rund 400 Athletinnen und Athleten unter anderem in den Disziplinen Basketball, Badminton, Fußball, Leichtathletik und Schwimmen gegeneinander an.
2025 werden die Landesspiele dann in Hanau stattfinden. In der Vorbereitung wird das Amt für Demokratie, Vielfalt und Sport in enger Absprache mit dem Verein Special Olympics Deutschland in Hessen im ersten Schritt die Sportstätten auswählen, die sich für die Wettkämpfe am besten eignen. Größe und Ausprägung der jeweiligen Hallen und Sportplätze bestimmen am Ende, welche Disziplinen für die Athletinnen und Athleten angeboten werden können.
Blitz-Vermietung als bundesweite Premiere Hanau aufLADEN: Neue Komplizin eröffnet mit Spielwaren aus Manufakturen / Ansiedlungsplattform LeAn greift erstmals
„Diese Geschichte ist so gut, die kann man sich gar nicht besser ausdenken“, freut sich Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky über die schnelle Vermietung einer kurzzeitig leerstehenden Ladenfläche in der Innenstadt.
Kaminsky führt sie auf zwei Effekte zurück: Zum einen auf das im Rahmen des Stadtentwicklungs-Programms Hanau aufLADEN initiierte Komplizen-Netzwerk, in dem sich kreative Menschen vereinen, die die Brüder-Grimm-Stadt voranbringen wollen, und zum anderen auf die im Rahmen des bundesweiten Pilotprojekts „Stadtlabore für Deutschland“ neu entwickelte Datenbank LeAn. Mit dem Instrumentarium ist nun eine Blitz-Vermietung mit deutschlandweitem Pilotcharakter gelungen, in deren Rahmen an der Nürnberger Straße der neue Spielwaren-Laden „Wünsch Dir was“ von Armara Yeromian eröffnet hat. ...
„Die Innenstädte stehen mitten in einem Schicksalsjahrzehnt. Boomender Online-Handel, Inflation, Pandemie, Immobilien-Spekulanten und Energiekrise sind Faktoren, unter denen Innenstädte leiden. Wir stemmen und stellen uns in Hanau mit anderen und neuen Instrumenten wie etwa der Vorkaufsrechtsatzung dagegen“, erläutert Hanaus Oberbürgermeister. Dazu passt: Die Stadt Hanau ist eine von bundesweit 14 Modellstädten, die am vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ unter Regie des IFH KÖLN teilnehmen. Dort ist mit LeAn eine innovative Plattform entstanden, die Leerstand verhindern und die Ansiedlung neuer Betriebe professionalisieren soll. „LeAn ist die perfekte Ergänzung für den Instrumentenkasten von Hanau aufLADEN, in dem sich viele Bausteine zur Attraktivierung unserer Innenstadt befinden“, so Kaminsky. Die neue Vermietung ist der erste Erfolg, der bundesweit mit der neuen Ansiedlungsplattform erzielt worden ist.
Die jüngste Erfolgsgeschichte von Hanau aufLADEN ist dabei eine Blitz-Vermietung – im wahrsten Sinne des Wortes. Gerade mal eine Woche lagen zwischen Erstkontakt, Besichtigung, Gespräch mit dem bisherigen Ladenbetreiber, Mietvertrag und der Eröffnung. Neu in der Innenstadt, konkret in der Nürnberger Straße 37, befindet sich nun das Geschäft „Wünsch Dir was“. Hier vertreibt Besitzerin Armara Yeromian besondere Spielwaren, die in Manufakturen hergestellt werden und „nachhaltig und pädagogisch besonders wertvoll sowie langlebig sind“. Yeromian ist seit 2006 in der Spielzeugbranche, führt die erste von nun zwei „Wünsch Dir was“-Filialen in Bad Homburg. „Dort habe ich von Hanau aufLADEN gehört. Dass in Hanau ein besonders vitales Netzwerk aus agilen Menschen nicht nur überlegt, sondern direkt anpackt, hat mich sofort begeistert, als ich davon in der Zeitung gelesen habe.“
Über Petra Leroy, die mit „LEROYS’s Kulinarisches & Schönes“ im Modehaus Müller-Ditschler ebenfalls Komplizin des Stadtentwicklungs-Programms ist, bekam Yeromian Kontakt zur Hanau Marketing GmbH (HMG), die unter anderem mit dem Programm Hanau aufLADEN das City- und Standortmarketing für Bürgerinnen und Bürger, Besucherinnen und Besucher sowie Gewerbetreibende neugestaltet. HMG-„Headhunterin“ Susanne Schmitz und City-Manager Norbert Schalinksy nahmen sich Armara Yeromian an und zeigten ihr die Stadt. Anschließend luden sie sie spontan zum Komplizentreffen anlässlich der Eröffnung des Wintergold-Weihnachtsmarkts in die Kanzlei ein. „Ich habe dort mit anderen Händlerinnen und Händlern sowie Gastronominnen und Gastronomen gesprochen – also mit den Komplizen. Der enorme Entdecker- und Macher-Geist war dort mehr als spürbar. In Hanau wird das Wohl der Stadt nicht irgendwem überlassen, sondern gemeinsam angepackt“, so Yeromian.
Am nächsten Tag wurden die Anforderungen der Bad Homburgerin an ihre potenzielle neue Ladenfläche in LeAn, das erst wenige Tage zuvor offiziell vorgestellt worden war, eingegeben. Auf der digitalen Plattform, die unter Regie des IFH KÖLN von den bundesweit 14 Kommunen in monatelanger Detailarbeit entwickelt wurde, werden leerstehende Ladenlokale mit den Bedürfnissen potenzieller Mieter abgeglichen – im Fall von Yeromian passten Flächen- und Standortanforderungen sofort. Für LeAn, das umgangssprachlich auch „Immobilien-Tinder“ getauft wurde, ist das eine Premiere: Die Plattform, die künftig von allen Kommunen in Deutschland genutzt werden kann, feiert seine erste Ansiedlung in der Brüder-Grimm-Stadt Hanau.
Nach dem „Match“ ging es für Armara Yeromian dann Schlag auf Schlag. Am Montag das Gespräch mit dem bisherigen Mieter der Fläche, Dienstag die Unterschrift unter den Mietvertrag, Mittwoch der Einzug, Freitag die Eröffnung. „Ein leerstehendes Geschäft vom ersten Gespräch bis zur Eröffnung innerhalb von nur einer Woche zu vermieten, ist gerade in dieser Zeit atemberaubend schnell“, resümiert Kaminsky: „Mit Armara Yeromian hat unser Stadtentwicklungs-Programm eine neue Komplizin gewonnen, von der wir uns in Sachen Umsetzungsgeschwindigkeit noch eine Scheibe abschneiden können.“
Weitere Informationen: www.stadtlabore-deutschland.de www.hanauaufladen.jetzt
Hintergrund zur neuen Plattform: LeAn ist das Werkzeug für Kommunen zur Gestaltung von vitalen Innenstädten und Zentren. Als datenschutzkonforme Webanwendung ermöglicht die Plattform digitales Leerstands- und vorausschauendes Ansiedlungsmanagement – unter Federführung der Kommune und mit Beteiligung aller Nutzergruppen. Mithilfe von LeAn werden Immobilien und Nachnutzungskonzepte passgenau gematcht und eine nachhaltige Quartiersaufwertung sichergestellt. Entstanden im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Projekts „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ mit einer Laufzeit bis Dezember 2022 liefert LeAn die datenbasierte Grundlage für einen Dialog auf Augenhöhe aller Innenstadtakteurinnen und Akteuren und standardisierte Prozesse für eine zukunftsgewandte Gestaltung vitaler Zentren. Zu den beteiligten Modellstädten der „Stadtlabore für Deutschland“ zählen: Bremen, Erfurt, Hanau, Karlsruhe, Köln, Langenfeld, Leipzig, Lübeck, Lüneburg, Mönchengladbach, Nürnberg, Rostock, Saarbrücken und Würzburg.
Die Wilhelmsbader Sommernacht zieht an den Main
„Mit den Mainwiesen unterhalb von Schloss Philippsruhe haben wir einen perfekten neuen Standort gefunden, um die Sommernacht auch zukünftig in einem angemessenen Ambiente durchführen zu können,“ ist Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky sicher, dass sich der besondere Charme der beliebten Veranstaltung auch in der veränderten Umgebung entfalten wird. „Es wird anders, aber es wird genauso schön,“ macht er deutlich, dass der Wechsel letzten Endes unumgänglich war, um den einzigartigen Landschaftspark in Wilhelmsbad zu schützen. „Wenn wir es auf den Punkt bringen, ist der Wechsel des Standorts der „Sommernacht“ letztlich den für uns alle spürbaren klimatischen Veränderungen geschuldet.“ Aber ohne Zweifel werde die Neue Philharmonie Frankfurt die Vorteile des künftigen Areals voll ausschöpfen, um den besonderen Zauber des Konzerts auch in der Nachbarschaft zu Schloss und Main zu wecken. Und auch ein weiterer charakteristischer Aspekt der Sommernacht ist nach den Worten von Kaminsky unverändert: „Der Eintritt bleibt frei.“ ...
Die unmittelbar an den Schlosspark angrenzenden Mainwiesen sind nach Ansicht aller Beteiligter in vielerlei Hinsicht hervorragend geeignet, quasi die Nachfolge des Staatsparks anzutreten. Nicht nur, dass der dort vorhandene Baumbestand entlang des Radweges in einem erheblich besseren Vitalitätszustand ist, gibt es bereits einen guten Erfahrungsschatz für die Fläche, da hier auch seit 1988 das Hanauer Bürgerfest stattfindet. Das bedeutet, dass sowohl die nötige Infrastruktur als auch eine bewährte Logistik bereits vorhanden sind. Für das Publikum bedeutet der neue Standort, dass die Bühne, anders als in Wilhelmsbad, ohne Sichtbehinderung von allen Plätzen aus zu sehen ist. „Damit das auch so bleibt, sind mitgebrachte Pavillons nur entlang der Baumreihe am Mainufer zugelassen“, erläutert Bernd Michel vom Veranstaltungsbüro der Stadt Hanau, der die Pläne für die neue „Hanauer Sommernacht“ maßgeblich mitgestaltet hat.
Dass die Nachricht vom Umzug der traditionsreichen Wilhelmsbader Sommernacht an den Main sicher von einer gewissen Skepsis begleitet werde, könne er nachvollziehen. Doch alle Beteiligten waren sich einig, dass ein Fortführen unter den bisherigen Bedingungen keine Option war. Wie der OB ausführte, mussten nach den heißen, wasserarmen Sommern im Staatspark Wilhelmsbad in den letzten beiden Jahren rund 300, vor allem alte Bäume gefällt werden.
Neben den klimatischen Umständen, die besorgniserregende Bedingungen für den Park mit sich bringen, trägt jedoch auch die Sommernacht mit rund 7.000 bis 8.000 Besucherinnen und Besuchern zu einer unerwünschten Verdichtung des Bodens bei, die dazu führt, dass Regenwasser nicht mehr Boden versickert, sondern oberflächlich abläuft. „Selbst das Aufstellen von rund 1.000 Metern Absperrgitter hat es nicht geschafft, das gefährdete Wurzelwerk nachhaltig zu schützen, weil zu viele Menschen sich trotz der Hinweise in diesen Bereichen niedergelassen hatten.“
Nachdem geklärt war, dass die Wilhelmsbader Sommernacht ein neues Domizil benötigt, ist die Stadt gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service auf die Suche gegangen. Dabei wurde nach den Worten von OB Kaminsky auch der Schlosspark von Philippsruhe in Betracht gezogen. Nach einem Ortstermin musste „die durchaus charmante Idee“ wieder verworfen werden, denn auch der Schlosspark präsentiert sich in einem ähnlichen Stress-Zustand. „Die gesamte Vegetation im Park hat durch die extrem heißen und trocknen Sommer der vergangenen Jahre erheblichen Schaden genommen. Die parkprägenden alten Bäume zeigen einen erheblichen Vitalitätsverlust, was auch zum Absterben von bisher 91 Altbäumen geführt hat.“ Daneben sei auch hier bei den verbleibenden Bäumen eine erhöhte Totholzbildung zu beobachten. Die Stadt als Veranstalter eines solchen Großereignisses, wie es die Sommernacht dank gleichbleibendes Beliebtheit beim Publikum sei, trage darüber hinaus nicht nur Verantwortung für die Parkanlagen, sondern müsse auch den Schutz der Besucherinnen und Besucher im Blick behalten. „Von herabfallenden Ästen kranker Bäume kann ein unkalkulierbares Risiko ausgehen,“ zählt Kaminsky ein weiteres Argument gegen den Schlosspark auf.
Einen festen neuen Platz hat die Hanauer Sommernacht auch im Kalender gefunden: sie wird künftig immer am 1. Samstag im August stattfinden. „Die Verschiebung um eine Woche sorgt dafür, dass es keine Überschneidungen mit den Brüder Grimm Festspielen geben wird und das Amphitheater damit als Backstage-Raum für die Neue Philharmonie Frankfurt zur Verfügung steht“, begründet Bernd Michel das neue Datum. Das bedeutet, dass die Sommernacht am 5. August 2023 ihre Premiere auf dem neuen Gelände feiern wird. Unter dem Motto „SCHNELLER HÖHER HEITER!“ präsentiert das Orchester beeindruckende Rock-Rekorde. Das neue „sportliche“ Klassik-Crossover-Programm der Neuen Philharmonie Frankfurt bringt viele große bekannte und großartige Rock-Titel mit packender Klassik auf die Bühne am Main.
Auch wenn der Eintritt zur großen Abschlussverstaltung des Kultoursommers frei bleibt, wird es doch auch am Main den Service für jene Fans geben, die es gern ein wenig bequemer und komfortabler hätten: für eine Reservierungsgebühr in Höhe von 15 bis 19 Euro steht ein Stuhl im Bereich unmittelbar vor der Bühne bereit. Reservierungen sind vom 2. Dezember an unter www.frankfurt-ticket.de oder direkt im Hanau Laden möglich.
„Zentrum für Demokratie und Vielfalt“ ist „Nationales Projekt des Städtebaus“
„Zentrum für Demokratie und Vielfalt“ ist „Nationales Projekt des Städtebaus“
Bundesbauministerin Geywitz übergibt Förderurkunde an Oberbürgermeister Kaminsky
Mit 75 Millionen Euro aus Bundesmitteln werden 18 „Vordenker“-Projekte in Deutschland gefördert. Aus 79 Bewerbungen wurde auch das „Zentrum für Demokratie und Vielfalt“ ausgewählt, die Förderurkunde als „Nationales Projekt des Städtebaus 2022“ mit dem Bescheid über 3,4 Millionen Euro übergab Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, nun in Berlin an Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. „Niemals vergessen wir in Hanau den 19. Februar 2020. Die Verteidigung unserer Demokratie nehmen wir hier in die Hand, geben Menschen und Ideen Raum und Räume, um sich um die wahren Werte, um Zusammenhalt und unsere friedliche Zukunft aktiv einzusetzen. Über die Förderung freue ich mich für meine Heimatstadt sehr“, so Kaminsky. ...
„Nicht erst die Corona-Pandemie zeigt uns, wie wichtig es ist, unsere Städte resilient und widerstandsfähig zu machen. Dazu gehören städtebaulich und baukulturell bedeutsame Ensembles und Gebäude, aber auch neue soziale Infrastrukturen und öffentliche Räume als Orte der Begegnung, des gemeinsamen Erlebens und des Zusammenseins. Gerade bei den Nationalen Projekten des Städtebaus werden Flächen und Bestandsgebäude so aufgewertet, dass in und mit ihnen neues gesellschaftliches Zusammenleben entstehen kann und neue Impulse für die Stadtgesellschaft gesetzt werden“, so Ministerin Geywitz. Seit 2014 wurden insgesamt 211 Projekte in das Programm aufgenommen und mit Bundesmitteln in Höhe von rund 670 Millionen Euro unterstützt. Eine Jury aus Fachjurorinnen und -juroren sowie Mitgliedern des Deutschen Bundestags, unter Vorsitz des Parlamentarischen Staatssekretärs Sören Bartol, hat die aktuelle Projektauswahl getroffen.
Ganz besonders hob Ministerin Geywitz Hanau hervor: „Mit dem Zentrum für Demokratie und Vielfalt in Hanau will man an die grausamen, rechtsextremen Morde im Jahr 2020 erinnern. Nicht Bitterkeit und Angst sollen die Stadt prägen, sondern Gemeinschaft und Hoffnung.“ Bei dem rassistischen Anschlag wurden am Abend des 19. Februar 2020 Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kenan Kurtovic, Vili Viorel Paun, Fatih Saracoglu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov ermordet.
Andreas Jäger, Leiter des Amtes für Demokratie, Vielfalt und Sport, ordnet ein: „Das Zentrum für Demokratie und Vielfalt soll ein politisches Zeichen für die Demokratie, des Zusammenhalts und gegen gesellschaftliche Spaltung sein. Vor allem soll es Platz bieten für Austausch, Beratung, Bildung, Dienstleistung und Vernetzung. Miteinander zu reden ist besser als übereinander.“ Das Zentrum wird am Kanaltorplatz Ecke Herrnstraße entstehen, zurzeit ist dort noch eine Corona-Impfstelle untergebracht. „Durch die Förderung durch den Bund haben wir jetzt auch konzeptionell neue Möglichkeiten. Deswegen werden wir den angefangenen Prozess neu aufstellen. Ein breiter Beteiligungsprozess ist dafür entscheidend. Es wird sicher eine große Herausforderung, alle Interessierten Gruppen, Institutionen und Bürgerinnen und Bürger einzubinden und zu beteiligen, ist aber für die Qualität und die Akzeptanz des Hauses alternativlos.“ Und Jäger weiter: „Auf dem Weg begleiten uns viele Partner sehr eng – an dieser Stelle bedanke ich mich ausdrücklich für die Zusammenarbeit mit der ,Projektstadt’ der Nassauischen Heimstätte, die uns bei dem Förderantrag exzellent unterstützt hat."
Zur Urkundenübergabe wurden Kaminsky und Jäger vom Hanauer Bundestagsabgeordneten Lennard Oehl (SPD) begleitet: „Wir haben es geschafft, dass das Zentrum für Demokratie und Vielfalt als Zeichen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit vom Bund und auf Empfehlung einer unabhängigen Jury in die Förderung aufgenommen wird. Schon in meiner ersten Bundestagsrede habe ich mich dafür ausgesprochen, dass dieses Projekt als Antwort auf den furchtbaren rechtsextremen Anschlag in Hanau 2020 auch mit Bundesmitteln gefördert werden muss. Es freut mich, dass dieser Einsatz sich ausgezahlt hat, und ich werde die Umsetzung des Projektes weiter mit hohem Interesse verfolgen.“
In den vergangenen Monaten war es um die Pläne des Zentrums ruhiger geworden. „Wir verfolgen unsere Ziele nicht immer sofort öffentlich. Klar ist und bleibt, dass in Hanau kein Platz für Rassismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit ist“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky abschließend: „Wir stehen gemeinsam für Respekt, Toleranz und die Stärkung unserer Demokratie ein. Das ist eine Jahrhundertaufgabe.“
„Deutschland und ihre Heimatstadt Hanau fantastisch vertreten!“
„Deutschland und ihre Heimatstadt Hanau fantastisch vertreten!“
OB Kaminsky gratuliert Fußballerin Loreen Bender zum „Goldenen Schuh“
Die 17-jährige Hanauerin Loreen Bender wurde jüngst in Indien von der Fifa mit dem „Goldenen Schuh“ als beste WM-Torschützenkönigin in einer U-17-Nationalmannschaft ausgezeichnet. Oberbürgermeister Claus Kaminsky gratuliert herzlich zu der großartigen Leistung der Otto-Hahn-Schülerin. ...
„Fußball Weltmeisterschaft, Indien, 10.200 Zuschauer, WM-Halbfinale gegen Spanien… Nein, das ist kein Traum, sondern für Sie vor einigen Tagen Realität gewesen“, schreibt der OB. Trotz des unglücklich verlorenen Spiels um den 3. Platz können Bender und ihre Teamkameradinnen unglaublich stolz auf ihre Leistung sein, so der OB und betont: „Sie haben nicht nur Deutschland, sondern auch Ihre Heimatstadt Hanau fantastisch vertreten! Mit Fug und Recht kann man behaupten, dass Sie mit Ihren vier Toren maßgeblich dazu beigetragen haben, dass das Team das Halbfinale überhaupt erst erreichen konnte (…) eine unglaubliche Leistung, zu der ich Ihnen herzlich gratuliere!“
Es freue ihn zudem umso mehr, dass Bender zudem bei seinem Lieblingsverein Eintracht Frankfurt die Fußballschuhe schnüre“, schrieb Kaminsky und wünscht der jungen Sportlerin „eine verletzungsfreie Zukunft“, denn dann stehe einer großen Karriere sicherlich nichts mehr im Wege. „Ich werde diese jedenfalls genau verfolgen“, verspricht der OB.
Weihnachtsmarkt mit neuen Attraktionen
Weihnachtsmarkt mit neuen Attraktionen
Erstmals doppelstöckiges Karussell auf dem Marktplatz – Marie-Luise Marjan eröffnet Rathaus-Adventskalender – Viele weitere märchenhafte Erlebnisse
Der Hanauer Weihnachtsmarkt, der am Montag, 21. November, eröffnet und bis einschließlich Donnerstag, 22. Dezember, laufen wird, wartet in diesem Jahr mit einem Novum auf: „Erstmals wird inmitten des Budenzaubers auf dem Marktplatz ein doppelstöckiges Karussell als besondere Attraktion aufgebaut“, kündigt Oberbürgermeister Claus Kaminsky an. Er freut sich außerdem, dass nach abgeschlossener Umbauphase des Neustädter Rathauses hinter den 24 Fenstern des historischen Gebäudes wieder Hessens größter Adventskalender erstrahlen wird und im Erdgeschoss der Künstlerweihnachtsmarkt stattfinden kann. ...
„Mit dem Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz und vielen weiteren Veranstaltungen wird Hanau wieder eine besondere und besinnliche Atmosphäre in der Vorweihnachtszeit bieten, sie aber angesichts der vielfältigen Krisen mit Augenmaß ausgestalten“, sagt der Oberbürgermeister. Zum Augenmaß gehört für Kaminsky, die ohnehin schon sparsame, weil im Vorjahr komplett auf energieeffiziente LED-Technik umgestellte Beleuchtung mit Märchenmotiven in diesem Jahr auf den Zeitraum von 16 bis 22 Uhr zu beschränken und bereits am 6. Januar wieder abzubauen. Auf eine Eisbahn werde die Stadt, wie von ihm schon angekündigt, angesichts der Energiekrise verzichten. „Wir wollen nach den zwei schweren Corona-Jahren und im Angesicht der aktuellen Krisen aber soweit es geht ein Stück weit Normalität ermöglichen, deshalb haben wir uns für maßvolle Einschränkungen entschieden“, ordnet Kaminsky das Festhalten an einem stimmungsvollen Ambiente ein. Unterstützt wird das (vor-)weihnachtliche Programm von der Sparkasse Hanau und den Stadtwerken Hanau.
Der Weihnachtsmarkt wird am Montag, 21. November, eröffnet und täglich bis einschließlich Donnerstag, 22. Dezember, von 11 bis 21 Uhr zum Budenzauber einladen – Corona-Beschränkungen wie im vergangenen Jahr sind zunächst nicht vorgesehen, die Stadt ist aber darauf vorbereitet, auf mögliche Auflagen auch kurzfristig reagieren zu können. Auf der Weihnachtsmarktbühne gibt es an allen Tagen Auftritte von zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern, von Bands, Musikvereinen und Chören.
Ebenfalls vom 21. November bis zum 22. Dezember findet im neu gestalteten Foyer des Neustädter Rathauses wieder der Künstlerweihnachtsmarkt statt. Montags bis freitags haben die Stände von 13 bis 20 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 20 Uhr geöffnet.
Der Wochenmarkt zieht zum Aufbau des Weihnachtsmarktes bereits am Samstag, 12. November, ans Forum Hanau auf den Freiheitsplatz und wird dann nach Weihnachten ab Mittwoch, 28. Dezember, wieder auf den Marktplatz zurückkehren.
Zum 25-jährigen Bestehen des Rathaus-Adventskalenders stellt die Brüder-Grimm-Stadt das Thema Festspiele in den Mittelpunkt. Der Adventskalender zeigt in diesem Jahr Motivkunstwerke zu den drei Hauptstücken der bevorstehenden Brüder-Grimm-Festspiel-Saison, nämlich aus den Märchen „Hase & Igel“, „Hans im Glück“ und „Aschenputtel“. Zur Öffnung des ersten Fensters im Rathaus-Adventskalender wird am Donnerstag, 1. Dezember, 18 Uhr, Hanaus Märchenbotschafterin Marie-Luise Marjan ebenso wie Festspielintendant Franz Lorenz Engel zu Gast sein.
Die Besucherinnen und Besucher der Innenstadt dürfen sich neben dem Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz auch wieder auf die im Vorjahr erfolgreich in der Altstadt erprobte Veranstaltung „Wintergold“ freuen. Im Fronhof heißt es an den verlängerten Adventswochenenden vom 24. November bis 22. Dezember donnerstags bis sonntags und darüber hinaus wieder: Kunst, Musik und Genuss. An mehreren Ständen werden Kunsthandwerk und Leckereien angeboten, dazu gibt es ein umfangreiches Live-Musik-Angebot im Fronhof und der dort beheimateten Pop-up-Gastronomie „Wirtschaft im Hof“. Die Öffnungszeiten sind donnerstags und freitags von 15 bis 21 Uhr, samstags von 11 bis 21 Uhr und sonntags von 11 bis 19 Uhr. Ein Novum ist das Winter-Open-Air-Kino im Hof, das an drei Mittwochabenden mit Klassikern des Musikfilms für After-Work-Unterhaltung beim „3. Hanauer Frischluft-Festival“ sorgen wird. Gezeigt werden „Elvis“ (30. November, 19 Uhr), die Musikdoku „Stop making sense – Talking Heads“ (7. Dezember, 19 Uhr) und „Bohemian Rhapsody“ (14. Dezember, 19 Uhr). Zum Abschluss des Winter-Kinos und von „Wintergold“ gibt es dann am Donnerstag, 22. Dezember, als „Closing Special“ „Die Feuerzangenbowle“ (21 Uhr).
Darüber hinaus ist für das Wochenende von Freitag, 16. Dezember, bis einschließlich Sonntag, 18. Dezember, in Zusammenarbeit mit Hanauer Gastronomen auch auf dem Altstädter Markt vor dem Deutschen Goldschmiedehaus eine vorweihnachtliche Veranstaltung geplant.
Auch in den Hanauer Stadtteilen wird es an allen Adventswochenenden wieder kleine, aber feine Weihnachtsmärkte geben – und am RadWerk in Klein-Auheim eine Premiere, die sich am „Wintergold“ im Fronhof orientiert. Vom 9. bis 12. Dezember findet dort der erste „Drahtesel-Lounge“-Adventsmarkt auf dem Gelände der „Kulturstätte am Main“, Gutenbergstraße 7, statt. Über 15 Stände mit Kunsthandwerk, künstlerischen Produkten und Speisen bieten dort über drei Tage Produkte und Köstlichkeiten an. Für ein attraktives Rahmenprogramm für Groß und Klein ist, unter anderem auch mit Live-Musik und einer Nikolausparty gesorgt. Geöffnet ist am Freitag von 16 bis 21 Uhr sowie am Samstag und Sonntag von 12 bis 22 Uhr.
Den Auftakt der traditionellen Stadtteilweihnachtsmärkte macht am ersten Adventswochenende von Freitagabend, 25. November, bis Sonntag, 27. November, im Schlosshof der Weihnachtsmarkt in Steinheim. Zudem findet am Sonntag, 27. November, ab 14 Uhr der Weihnachtsmarkt im Tümpelgarten statt. Im Staatspark Hanau-Wilhelmsbad wird von einem privaten Veranstalter von Freitag bis Sonntag, 2. bis 4. Dezember, täglich von 11 bis 21 Uhr zur „Wilhelmsbader Weihnacht“ geladen. Am Sonntag, 11. Dezember, lädt von 13 bis 20 Uhr die Interessengemeinschaft Großauheimer Vereine und Verbände zum Großauheimer Weihnachtsmarkt auf dem Hans-Gruber-Platz ein. Der Weihnachtsmarkt im kleinsten Stadtteil Mittelbuchen öffnet dann am Samstag, 17. Dezember, von 16 bis 22 Uhr zwischen Dorfplatz und Obertor seine Pforten.
In der Vorweihnachtszeit haben die Hanau Marketing GmbH (HMG) und die im Hanau Marketing Verein (HMV) zusammengeschlossenen Handelstreibenden, Dienstleistungs- und Gastronomiebetriebe zudem wieder zahlreiche Aktionen vorbereitet. So wird am Freitag und Samstag, 25. und 26. November, zur Schnäppchenjagd beim Black-Weekend-Shopping eingeladen. Und wer sich beim passenden Geschenk für die Lieben nicht recht entscheiden kann, dem empfehlen HMG und HMV den neuen Grimmscheck (www.grimmscheck-hanau.de), den stadtweit einlösbaren Einkaufsgutschein.
Erster hessischer Zukunftskongress: 15 Millionen Euro Fördergeld in Hanau vergeben
Erster hessischer Zukunftskongress: 15 Millionen Euro Fördergeld in Hanau vergeben
Bürgerpark Weststadt und Klima-Pioneer-Quartier mit einer Million Euro gefördert
„Die Stadt der Zukunft ist grün und lebenswert“ lautete das Motto des ersten „Zukunftskongresses Hessen“, der in Hanau stattgefunden hat. In Vorträgen und einer Podiumsdiskussion standen Klimaschutz und nachhaltige Stadtentwicklung im Fokus. Dazu bot das Land Hessen in Kooperation mit der städtischen BAUprojekt Hanau GmbH und der Hanau Marketing GmbH Exkursionen und eine Abschlussveranstaltung in der „Wirtschaft im Fronhof“ am Schlossplatz gegenüber des Tagungsortes Congress Park Hanau an. „Dass Hanau als Auftaktort für den Zukunftskongress vom Land Hessen gewählt worden ist und Menschen aus dem ganzen Land bei und mit uns über Stadtentwicklung diskutieren und sich unsere Ideen und Umsetzungen des Stadtentwicklungsprogramms Hanau aufLADEN sowie des Pioneer Parks anschauen und diskutieren, freut uns sehr“, ordnet Oberbürgermeister Claus Kaminsky ein. ...
In diesem Jahr fördert das Land Hessen erstmals mit dem „Klimakontingent“ „vorbildliche Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen“, so Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir in Hanau. 15 Millionen Euro aus Bund-Länder-Mitteln innerhalb des Städtebauförderungsprogrammes „Lebendige Zentren“ wurden im Rahmen des Kongresses an 23 hessische Städte und Gemeinden vergeben, 28 Maßnahmen werden gefördert. Al-Wazir übergab Kaminsky die Förderurkunde für die „Klimaanpassung im Grünen Bogen“ im Klima-Pioneer-Quartier in Höhe von 372.000 Euro, um die Grün- und Freiraumgestaltung etwa durch Pflanzung klimaresilienter Bäume und Versickerungsmulden sowie heller Wegdecken, um die Rückstrahlung zu senken, zu bezuschussen. Für die barrierearme Gestaltung und Begrünung sowie Beschattung im Bürgerpark in der Weststadt wurden weitere 640.000 Euro Fördergeld übergeben. Tarek Al-Wazir betonte, dass Städte und Gemeinden mit der „klimagerechten Umgestaltung von Freiflächen sowie der Begrünung und Energieeffizienz viel für ihre Attraktivität und Lebensqualität tun“ können: „Dabei werden wir die Kommunen auch weiterhin unterstützen.“
Zu den 270 Gästen des Zukunftskongresses zählten vor allem Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sowie Stadtentwicklern und Stadtentwicklerinnen aus ganz Hessen. Im Anschluss an Vorträge und Podiumsdiskussion nutzen viele von ihnen die Chance, an den drei angebotenen Themen-Exkursionen teilzunehmen: In Bruchköbel wurde das Programm „Stadtplatzgrün“, bei dem eine neue grüne Mitte entstanden ist, gezeigt. Im Pioneer Park gab es unter anderem Vorträge zum städtebaulichen Strukturkonzept, zur Grünflächenentwicklung und zur Kita, und bei einem Rundgang durch die Hanauer Innenstadt wurden die innovativen Konzepte des Programms Hanau aufLADEN vorgestellt. „Wir glauben an unsere Leute hier vor Ort und stehen ihnen zur Seite. Ich bin überzeugt, dass wir selbst mit Haltung und Überzeugung unsere Stadt weiterentwickeln können“, so Kaminsky abschließend, der das Land Hessen für das Förderprogramm lobte: „Zukunftsfähigkeit braucht Komplizen und Mut.“
„So etwas darf nie wieder passieren!“ - Nach brutalem Angriff auf Stadtpolizisten große Solidarität aus Bürgerschaft und Politik
„So etwas darf nie wieder passieren!“
Nach brutalem Angriff auf Stadtpolizisten große Solidarität aus Bürgerschaft und Politik
Vor wenigen Wochen sorgte ein brutaler Angriff auf einen Hanauer Stadtpolizisten für Entsetzten in der gesamten Stadtgesellschaft. Der 37-jährige Mann, der ausnahmsweise allein in seinem Dienstwagen unterwegs war, wurde in der Hanauer Innenstadt aus dem Wagen gelockt und dann beschimpft, beleidigt und zusammengeschlagen. Die Verletzungen waren so schwer, der Stadtpolizist ins Krankenhaus eingeliefert wurde und dort mehrere Tage bleiben musste. Polizeiliche Ermittlungen gegen drei Verdächtige laufen seither. ...
Oberbürgermeister Claus Kaminsky zeigte sich beim Treffen mit den Hanauer Stadtpolizistinnen und Stadtpolizisten, Stadtrat Thomas Morlock und dem Leiter des Ordnungsamts, Thorsten Wünschmann, bestürzt und geschockt über den schrecklichen Vorfall: „Das ist absolut inakzeptabel und darf in unserer Stadt nie wieder passieren!“, bekräftige er und sicherte den Mitarbeitenden der Stadtpolizei seine volle Unterstützung zu. Gemeinsam mit Ordnungsamtsleiter Wünschmann habe man neue Maßnahmen beschlossen, die zukünftig für eine bessere Sicherheit der Stadtpolizisten sorgen sollen, berichtete Kaminsky: „Die Kolleginnen und Kollegen sollen keine Streifengänge mehr alleine erledigen und Einsatzbezogen nur noch mindestens als Doppelstreife eingesetzt werden“, kündigte er an. In absehbarer Zeit würden den Stadtpolizisten zudem auch Diensthunde zur Seite gestellt, die ebenfalls zum Schutz dienen sollen.
Kaminsky dankte den Bürgerinnen und Bürgern, die nach dem schockierenden Vorfall, auf verschiedenen Wegen ihre Anteilnahme und Bestürzung kundgetan und ihre Solidarität gegenüber dem verletzten Stadtpolizisten zum Ausdruck gebracht haben: „Die Kolleginnen und Kollegen der Stadtpolizei und ich wissen Ihre Unterstützung und Solidarität sehr zu schätzen. Es ist wichtig, dass viele zivilisierte und friedliebende Menschen ihre Stimme erheben und den brutalen Übergriff verurteilen. Wir werden nicht zulassen, dass einige wenige gewaltbereite Individuen den Frieden in unserer Stadt stören!“
9. Stadtgoldschmiedin Isabelle Enders trägt sich ins Goldene Buch ein
9. Stadtgoldschmiedin Isabelle Enders trägt sich ins Goldene Buch ein
Die 9. Hanauer Stadtgoldschmiedin Isabelle Enders (*1979) aus Nürnberg nimmt in diesen Tagen die Gelegenheit wahr, ihren Aufenthalt in Hanau an der Staatlichen Zeichenakademie fortzusetzen. Die Künstlerin freut sich über die Möglichkeit, 20 Jahre nach ihrer eigenen Ausbildung zur Silberschmiedin Einblick in andere Techniken zu bekommen und wieder lernen zu dürfen. Sie will sich auch intensiv mit der Literatur beschäftigen, die die einmalige Fachbibliothek der Schule zu bieten hat. Im Juli leitete Enders für Schülerinnen und Schüler der Zeichenakademie einen Workshop unter dem Motto „food function“, es ging um die Erforschung neuer Nahrungsmittel und den Entwurf eines (Ess-) Bestecks oder Geräts, das speziell für ein neues Nahrungsmittel geeignet sein sollte. ...
Im Rahmen Ihres Aufenthaltes durfte die Stadtgoldschmiedin sich nun in Anwesenheit von Oberbürgermeister Claus Kaminsky und der Geschäftsführerin der Gesellschaft für Goldschmiedekunst, Dr. Christianne Weber-Stöber, ins Goldene Buch der Stadt Hanau eingetragen. Diese Ehre wurde regelmäßig allen Stadtgoldschmiedinnen und –goldschmieden zu Teil. Leider war es bislang nicht möglich diesen historischen Akt wie üblich im Rahmen der Ausstellungseröffnung zu begehen, da die Ausstellung aufgrund der Pandemie verschoben werden musste. Um nun nicht noch länger zu warten, wurde der Eintrag nun im gerade erst frisch renovierten Magistratssitzungszimmer des Neustädter Rathauses vorgenommen.
Isabelle Enders arbeitet seit 2015 als freischaffende Künstlerin und Lehrbeauftragte an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, bereits über zwanzig Jahre ist sie mit ihren Arbeiten in nationalen und internationalen Ausstellungsprojekten präsent. In diesem Winter wird es in der Zeichenakademie noch einen öffentlichen Vortrag der 9. Stadtgoldschmiedin geben.
Ihre zweite Einzelausstellung wird Isabelle Enders im März/April 2023 in der Kunstgalerie Fürth zeigen, 2024 ist eine Ausstellung im Deutschen Goldschmiedehaus Hanau geplant.
Für ihre ausgefallenen Ideen zum Thema Produktgestaltung wurde Isabelle Enders unter anderem mit dem Bayerischen Staatspreis (2013), dem Danner Preis (2014) und dem Grassipreis (2018) ausgezeichnet. Die Hanauer Stadtgoldschmiedin hat sich als gelernte Silberschmiedin dem funktionalen Gerät verschrieben, ihre ganz besondere Vorliebe gilt der Pfeffer- und Salzmühle, einem klassischen Alltagsgerät, das sie gerne auch als Kunstobjekt im Einsatz sieht. Sie möchte dem Thema Essen und Trinken mit neuen Ritualen begegnen.
„Ein wunderbares Ergebnis“ - Brüder Grimm Festspiele gewinnen in 2 Kategorien des Musical Preises
„Ein wunderbares Ergebnis“
Brüder Grimm Festspiele gewinnen in 2 Kategorien des Musical Preises
Strahlende Gesichter in Hamburg beim Deutschen Musical Theater Preis 2022: Sowohl in der Kategorie „Bestes Kostüm- und Maskenbild“ als auch in der Kategorie „Beste Darstellerin in einer Nebenrolle“ konnten sich die Brüder Grimm Festspiele gegen die beachtliche Konkurrenz aus dem gesamten deutschsprachigen Raum durchsetzen. Erstmals seit fünf Jahren ist den Hanauern damit wieder der Sprung aufs Siegertreppchen gelungen. ...
Anke Küper, Kerstin Laackmann und Wiebke Quenzel knüpfen mit dieser Auszeichnung gleich in ihrem ersten Jahr als Team an die früheren Erfolge von Kostümbildnerin Ulla Röhrs an. Die drei erhielten die begehrte Trophäe für ihre Entwürfe für das Muscical „Drosselbart!“ einzuheimsen. Kira Primke, die im Stück „Brüderchen und Schwesterchen“ als Mutter brillierte, gewann in der Kategorie „Beste Nebendarstellerin“.
„Das ist ein wunderbares Ergebnis“, freut sich Intendant Frank-Lorenz Engel, der die Preisverleihung persönlich vor Ort verfolgte. „Ich bin unglaublich glücklich, dass die Arbeit der Brüder Grimm Festspiele wieder einmal so umfassend gewürdigt wurde.“ Es sei für Anke Küper, Kerstin Laackmann und Wiebke Quenzel ein besonderer Ansporn und Herausforderung für die Zukunft zugleich, schon in ihrem ersten Jahr solch ein Ausrufezeichen setzen zu können. Als sehr zugewandt und freundschaftlich hat der Intendant den besonderen Dank von Kira Primke an ihre ebenfalls nominierte Theatertochter und Konkurrentin Johanna Haas bezeichnet. „Kira betonte, dass die eigene Leistung nur volle Kraft entfalten kann, wenn das Gegenüber seinen Teil dazu beiträgt.“
„Schon die Tatsache, dass wir wieder in sieben Kategorien und mit zwei Stücken nominiert waren, unterstreicht eindrucksvoll die beachtliche Qualität und das Niveau der Inszenierungen, die meist als Uraufführungen für Furore sorgen“, unterstreicht Oberbürgermeister Claus Kaminsky, dass die Festspiele jedes Jahr aufs Neue eine enorme Strahlkraft weit in die Region entwickeln. „Wir können uns kaum besseren Botschafter für uns als Brüder-Grimm-Stadt wünschen als die Schauspielerinnen und Schauspieler, die während jeder neuen Spielzeit die Märchenwelt auf der Bühne lebendig werden lassen und dabei aufzeigen, dass die überlieferten Wahrheiten bis heute Bestand haben.“
Beim diesjährigen Musical Theater Preis war das Musical „Drosselbart!“ in den fünf Kategorien Beste Regie (Christoph Drewitz), Beste Liedtexte (Peter Lund), Beste Komposition (Wolfgang Böhmer), Bestes musikalisches Arrangement (Wolfgang Böhmer) sowie Bestes Kostüm- und Maskenbild nominiert. Geschafft hatte es darüber hinaus auch das Stück „Brüderchen und Schwesterchen“, das mit der zweifachen Nominierung für die Kategorie „Beste Nebendarstellerin“ zwei Konkurrentinnen aus dem gleichen Ensemble stellte.
Einen herzlichen Glückwünsch übermittelte Intendant Frank-Lorenz Engel an Bart Le Clerq, der seit vielen Jahren auch zum Ensemble der Festspiele gehört. Der Choreograph konnte sich in diesem Jahr mit seiner für die Freilichtspiele Tecklenburg (Der Besuch der alten Dame) in der Kategorie „Beste Choreographie“ durchsetzen.
Der Deutsche Musical Theater Preis wird seit 2014 verliehen. Ziel des Preises ist es, herausragende künstlerische Leistungen im Genre Musical zu würdigen und diesen eine größere öffentliche Aufmerksamkeit zu geben. Die Deutsche Musical Akademie lobt diesen Preis für die Musicalbranche jährlich aus. Es handelt sich um den einzigen Musical-Preis im deutschsprachigen Raum, der von Musicalprofis an Musicalprofis verliehen wird.
Die Musicals der Brüder Grimm Festspiele werden nicht nur regelmäßig für den Preis nominiert, sondern konnten ihn in der Vergangenheit auch schon mehrfach gewinnen: 2016 für das beste Kostüm- und Maskenbild („Rapunzel“/Ulla Röhrs und Wiebke Quenzel), sowie 2017 für die besten Liedtexte („Vom Fischer und seiner Frau“/Kevin Schroeder) und die beste Darstellerin in einer Hauptrolle („Vom Fischer und seiner Frau“/Anna Montanaro).
„Hanau unverwechselbarer gestalten“
„Hanau unverwechselbarer gestalten“
Zwei vom Land geförderte öffentliche Kunstwerke vollendet
Kunst in der Innenstadt und Kunst am Bau erfüllen wichtige Funktionen in einer Innenstadt. Erstmals hat das Land Hessen in diesem Jahr den Gestaltungs-Wettbewerb „Alles nur Fassade?“ ausgeschrieben. Zwei der drei Förderungen gingen an Projekte in Hanau. Beide Werke sind nun vollendet und die Gerüste abgebaut: Die Blicke auf das bunte Parkhaus „Am Forum“ und die in Schwarz-Weiß gehaltene Wand an der Hospitalstraße sind frei. ...
„Innenstadtbelebung ist mehr, als neue Einkaufserlebnisse zu schaffen. Die Kundinnen und Kunden wollen sich in der Innenstadt auch wohlfühlen. Deshalb ist es uns ein wichtiges Anliegen, Freiräume und Plätze aufzuwerten“, sagte Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, als Ende Juli im Rahmen des Stadtentwicklungsprogramms „Hanau aufLADEN“ 60.000 Euro Förderung von den hessischen Ministern für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, und Wirtschaft, Tarek Al-Wazir, übergeben wurden. Nach gut sieben Wochen ist die Fassade des 1972/73 erbauten Parkhauses „Am Forum“ (506 Parkplätze; 24 Stunden geöffnet) frei. „Schon der Entwurf des Hanauer Künstlers Engin Dogan hat uns überzeugt. Das Kunstwerk ist jetzt in ganzer Pracht zu sehen – und es macht große Freude“, so Markus Henrich, Geschäftsführer der städtischen Parkhaus Hanau GmbH.
Engin Dogan, der das Parkhaus-Kunstwerk mit mehr als 1.000 Sprühdosen und teils selbstgebauten Werkzeugen erschuf: „Es ist auf jeden Fall der farbenfroheste Ort, den man zurzeit in Hanau finden kann. Die Basis meines Schaffens ist die Linie an sich. Ich zeige grafische Formen auf dem Parkhaus.“ Benannt hat der Mural-Künstler sein Werk „Qualitäts-Kontrast“ und sagt: „Es ist der Farbkreis mal zwei, weil ich es möglichst farbenfroh möchte. Es löst einfach das Positivste im menschlichen Gehirn aus.“ „Es ist ein Blickfang, ein Hingucker im wahrsten Sinne des Wortes. Wir wollen die Stadt unverwechselbarer machen, attraktiver und origineller. Wir bringen Grün und Natur in die Stadt und auch Farbe. Das ist hier beispielhaft gelungen“, ordnet Stadtrat Thomas Morlock ein.
Mit 40.000 Euro wurde die Parkhaus-Gestaltung vom Land Hessen gefördert, 20.000 Euro Preisgeld gab es für die Fassade des Gebäudes in der Hospitalstraße, ins Rennen geschickt von der städtischen Baugesellschaft Hanau GmbH, die mit 4.200 Wohnungen zu den größten Wohnungsbaugesellschaften im Rhein-Main-Gebiet zählt. Baugesellschaft-Geschäftsführerin Mirja Dorny über das von der Hamburger Künstlerin Larissa Bertonasco produzierte Werk mit dem Namen „Communicationnation“: „Ich freue mich, dass sie sich für unsere Fläche entschieden hat. Ihr Werk passt hervorragend zu unserer Stadt.“ Stadtrat Morlock abschließend: „Beide Kunstwerke sind Bereicherungen für Hanau.“
„Herausragend und wegweisend für zukünftige Kitas“
„Herausragend und wegweisend für zukünftige Kitas“
Kita Pioneer in Wolfgang mit vielen Gästen feierlich eröffnet
Die ersten 20 Kinder sind bereits vor wenigen Tagen in die neue Kita Pioneer am Alfred-Nobel Bogen in Wolfgang eingezogen. 120 weitere Kinder sollen im Laufe der Zeit noch folgen. Die insgesamt achtgruppige Kindertagesstätte wird zukünftig Kinder im Alter von null bis sechs Jahren beherbergen und zum Frühjahr 2023 zusätzlich noch eine Waldgruppe eröffnen. ...
Zur feierlichen Eröffnung mit Schlüsselübergabe am Freitag, 7. Oktober, sprach Oberbürgermeister Claus Kaminsky zu zahlreichen Gästen aus Politik und Gesellschaft. Diese waren gekommen, um das zukunftsweisende Kita-Projekt in Augenschein zu nehmen, das jetzt - nach fast genau zwei Jahren Bauzeit - vollendet wurde.
„In die Bildung von Kindern zu investieren ist wichtig und richtig. Es kann aber nicht nur unsere Aufgabe hier vor Ort sein, sondern muss als eine nationale Zukunftsausgabe verstanden werden, denn die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und eine verlässliche Betreuung für unsere Kinder sind unabdingbar für den Wohlstand unseres Landes“, betonte Kaminsky. Eine gute frühkindliche Bildung lege die entscheidenden Grundlagen für einen erfolgreichen Lebensweg. Frühe Bildung sei somit ein Schlüssel zur Chancengerechtigkeit.
Die Kita Pioneer, Hanaus 31ste Kindertagesstätte, sei gleich aus mehreren Gründen „herausragend und wegweisend“, fuhr der OB fort: Da sei zum einen die außergewöhnliche Architektur des Büros Behnisch Architekten aus Stuttgart, die sofort ins Auge falle und den Kindern und Betreuungspersonen vielfältige Möglichkeiten biete; des Weiteren die Lage im wegweisenden Wohngebiet der Zukunft „Pioneer Park Hanau“ die Konzeption, die sich dem ausgewiesenen Klima-Pionier-Quartier und der Nähe des Waldes anpasse sowie das pädagogische Konzept mit seinem Fokus auf Sprache, digitale Medien und Umwelt. „Hervorzuheben ist zudem, dass der Primärenergiebedarf des Gebäudes die Vorgaben der zurzeit gültigen Energieeinsparverordnung um 13 Prozent unterschreitet!“, betont Kaminsky. Da sowohl der Strom über die HEMG als auch die Nahwärme über das Blockheizkraftwerk des Pionierwerks Hanau CO2-neutral gestellt seien, lägen die CO2- Emissionen für das neue Gebäude zudem bei null.
Bezüglich der Kosten für die neue Kita teilte der OB mit: „Der Bau von Kita und Außenanlage wurde im Juni 2020 ursprünglich mit Kosten von 5,6 Millionen Euro veranschlagt. Auf Grund der leider seit einiger Zeit astronomisch steigenden Preise für Baumaterial und Dienstleistungen ist derzeit absehbar, dass die Gesamtkosten am Ende bei voraussichtlich rund 6.400.000 Euro liegen werden.“ Die Baumaßnahme werde jedoch großzügig mit Mitteln aus dem Förderprogramm „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier“ von Bund und dem Land Hessen mit insgesamt 3.974.800 Euro gefördert. „Wir sind sehr dankbar für diese beachtliche Unterstützung, die es möglich gemacht hat, eine wegweisende Konzeption zu realisieren, die dem innovativen Geist des Quartiers angemessen ist.“ Die Beantragung dieser Einzelmaßnahme war möglich, da sich die neue Kita innerhalb des Fördergebiets „Klima-Pionier-Quartier“ im Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ befindet“, erläuterte Kaminsky.
Bürgermeister Weiss-Thiel gab einen Einblick in die konzeptionelle Ausrichtung in der neuen Einrichtung: „Wir haben von Anfang an konsequent den Ansatz eines „inklusiven Zentrums für Bildung und Betreuung von 0-10 Jahren verfolgt: Schon in der Entwicklungsplanung für das Quartier wurden Kita, künftige Grundschule und Sporthalle auf einem Areal verortet und in der baulichen Umsetzung als eine Einheit betrachtet.“ Die Wissenschaft habe eindeutig belegt, dass in der Entwicklungsphase von Geburt bis zum Ende der Grundschulzeit die wichtigsten Grundlagen für den späteren Bildungs- und Berufserfolg gelegt werden. Deshalb sollten Erziehungs- und Bildungsansätze vielfältig, anregend, aufeinander abgestimmt und die Übergänge von der Kita in die Grundschule mit Ganztagsbetreuung möglichst fließend sein. „Die baulichen Voraussetzungen für die künftige inklusive Zusammenarbeit von Kita und Ganztags-Grundschule werden an dieser Stelle vorbildlich gelegt“, so der Bürgermeister.
In der Kita Pioneer sollen vor allem sprachliche Kompetenzen und pädagogische Inhalte zur kulturellen Vielfalt auf der Grundlage eines gemeinsamen Wertekataloges vermittelt werden“ Auch der Medienkompetenz durch die bewusste Nutzung digitaler Medien im Kita-Alltag wird ein besonderer Stellenwert zugewiesen. Weiterer Schwerpunkt der inhaltlichen Ausrichtung ist die Natur- und Umweltpädagogik. Gartenbau, Walderfahrung, eventuell auch mit tiergestützter Pädagogik, sollen die Sinneserfahrungen der Kinder anregen und fördern. "In der Einrichtung soll Kindern eine Erfahrungswelt angeboten werden, die die eigene Lernmotivation durch vielfältiges Erleben unterstützt und so kleine ‚Pioniere‘ bei ihrem Start in die Gesellschaft begleitet", meinte der Bürgermeister in Anlehnung an den Standort "Pioneer Park Hanau". Die Kita sei eine der ersten fest etablierten städtischen Einrichtungen in diesem Gebiet und sehe sich vor allem in ihrer Vernetzung mit vielen Akteuren im Stadtteil in einer besonderen Verantwortung“, so Weiss-Thiel.
„Wir haben hier – auch dank der beträchtlichen Fördermittel von Land und Bund - wirklich etwas ganz Besonderes geschaffen, dasnicht nur der Ausrichtung des modernen Quartiers Pioneer Park Hanau Rechnung trägt, sondern auch für zukünftige Kita-Neubauten und deren Gestaltung in Hanau wegweisend sein wird“, sind sich Oberbürgermeister Kaminsky und Bürgermeister Weiss-Thiel einig. Sie dankten den vielen beteiligten Parteien für ihren Einsatz – allen voran dem Eigenbetrieb Hanau Kindertagesbetreuung für die Konzeption und dem Eigenbetrieb Hanau-Immobilien und Baumanagement für die professionelle Projektleitung und Umsetzung.
Beim gemeinsamen Gang durch die Kindertagesstätte konnten sich die Gäste von der besonderen Architektur der Kita Pioneer selbst überzeugen: Das zweigeschossige klimaneutrale Gebäude - nach dem Entwurf von Behnisch Architekten aus Stuttgart - besticht in der Fassade durch vertikale Lärchenholz-Lamellen, auskragende Decken, trapezförmige Terrassen und Dächer, die zukünftig begrünt werden sollen. „Der Entwurf, bestehend aus einzelnen in sich verschachtelnden organischen Baukörpern mit dazwischenliegenden Balkonen und Terrassen, ist inspiriert von der unmittelbaren Nähe zum Wald auch bei der Material- und Farbauswahl", erläutert Sibylle Jesgarz, vom Eigenbetrieb Hanau Immobilien- und Baumanagement (IBM), der als Bauherr agierte und für die Projektleitung zuständig war.
Das Erdgeschoss wird erschlossen über einen offenen großzügigen Eingangs- und Empfangsbereich mit angrenzendem Mehrzweckraum. Mit dem Aufzug kann das Obergeschoss barrierefrei erreicht werden. Die auf beiden Stockwerken befindlichen Gruppenräume für Kinder ermöglichen nicht nur einen direkten Ausgang nach außen, sondern auch einen schönen Ausblick ins Grüne. Die Waldgruppe im östlichen Bereich des Gebäudes verfügt über eine separate Außentreppe mit direktem Zugang zu Garten und Wald.
Im Obergeschoss sind trapezförmige Terrassen als Außenspielfläche angeordnet, die sowohl direkt vom Flurbereich als auch von den Gruppenräumen zugänglich sind. Mittels zweier Außentreppen wird über die Terrassen ein direkter Zugang zum Garten geschaffen, der auch den Fluchtweg der einzelnen Gruppen bildet. Auch das Zusammenspiel mit der gerade entstehenden Grundschule samt Einfeldturnhalle bietet zukünftig eine optimale Betreuung für Kinder von 0-10 Jahre für das neue Stadtquartier.
Unter der Leitung von Brigitte Allmannsdörfer und ihrer Stellvertreterin Laura Schulz werden 19 Mitarbeitende an der Kita tätig sein. Der Aufbau einer neuen Kita in einem neuentstehenden Wohngebiet mit Strahlkraft über die Stadtgrenzen hinaus hat großes Interesse hervorgerufen. Sowohl intern wie auch extern gibt es Fachkräfte, die sich voller Engagement dieser Aufgabe stellen. In den nächsten Wochen kommen weitere Erzieherinnen und Erzieher hinzu.“Es gehen nach wie vor Bewerbungen für diesen Standort ein“, berichtet Astrid Weiermann, Leiterin des Eigenbetriebs Hanau Kindertagesbetreuung. „Das Gebäude ist Garant für gute Rahmenbedingungen bei der Betreuungsqualität, weil sie kleinere Gruppengrößen und gezielte Förderung ermöglichen“, erklärt Weiermann abschließend.
Aktuell sind keine Betreuungsplätze in der Kita Pioneer mehr frei. Die Planungen sind bereits bis Mitte 2023 abgeschlossen. Eine Voranmeldung für das darauffolgende Kitajahr muss über das Kita Portal Hanau unter kita-portal.hanau.de erfolgen.
Das Hessische Statistische Landesamt bestätigt: Hanau ist Hessens kleinste Großstadt!
Das Hessische Statistische Landesamt bestätigt: Hanau ist Hessens kleinste Großstadt!
Bereits Anfang Juni hatten Zahlen des Kommunalen Gebietsrechenzentrums darauf hingewiesen, nun hat es das Hessische Statistische Landesamt (HSL) noch einmal bestätigt: Hanau hat offiziell die Marke der 100.000 Einwohner geknackt. Damit bewahrheitet sich zugleich der Status der Brüder-Grimm-Stadt: Nachdem Hanau zunächst Hessens größte Kleinstadt war, ist die Kommune nun Hessens kleineste Großstadt. ...
Die Zeit des Spekulierens und der Rechenspiele ist damit vorbei. „Zuletzt lagen noch die Stichzahlen des 31. Dezember 2021 vor, laut denen das HSL uns eine Einwohnerzahl von 98.502 Personen bescheinigte. Nun liegen auf Basis des aktuellen Zensus neue Daten vor. Hier bestätigt das HSL, was wir bereits aus den bei uns gelisteten Einwohnermeldezahlen entnehmen konnten: Wir haben die magische Grenze von 100.000 Hanauerinnen und Hanauern überschritten“, freut sich Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Als Bevölkerungszahl für die Stadt gibt das HSL 100.307 Menschen an.
Die Entwicklung zeigt auf, dass Hanau schon vor etlichen Jahren die richtigen Entscheidungen getroffen und einen positiv wahrgenommenen Stadtumbau in die Wege geleitet hat. „Die Verschönerung der Innenstadt, moderne und bedarfsgerechte Baugebiete sowie die Bewältigung der Konversionsaufgaben waren wichtige Faktoren, um unsere Stadt noch attraktiver zu machen. Der Zuzug zeigt uns, dass wir hier genau auf dem richtigen Weg sind und Hanau eine äußerst lebens- und liebenswerte Kommune ist“, betont Kaminsky. „Mein Dank gilt allen, die dazu beigetragen haben, den Weg von Hessens größter Kleinstadt hin zu Hessens kleinster Großstadt zu gehen. Zu nennen sind allen voran die ehrenamtlich Tätigen in Ortsbeirat, Stadtverordnetenversammlung und Magistrat, die mit ihren politischen Entscheidungen den Weg geebnet haben. Danke sage ich aber auch allen Vereinen, Einrichtungen und Unternehmen, die uns auf diesem Weg unterstützt haben. Und nicht zuletzt bedanke ich mich bei allen Einwohnerinnen und Einwohnern, sowohl denen, die schon lange hier leben, als auch denen, die wir neu in unserer Mitte begrüßen durften.“
Für die Hanauerinnen und Hanauer werden sich durch den Schritt in Richtung Großstadt nur wenige Veränderungen ergeben. Wesentlich spürbarer ist hingegen der positive Effekt auf Hanau als Wirtschaftsstandort: „In der überregionalen Wahrnehmung rücken wir immer mehr in den Fokus von ansiedlungswilligen Unternehmen. Dies wird letztlich auch für die Bürgerinnen und Bürger viele positive Aspekte mit sich bringen, auf dem Arbeitsmarkt aber auch für den Wareneinkauf“, betont der OB. So investieren viele Filialisten im Einzelhandel ausschließlich in Kommunen mit über 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern.
Auch mit Blick auf die weitere Entwicklung von Kommunen ist die deutlich erhöhte Bevölkerungszahl ein positiver Fingerzeig: „Regionen, in denen Städte und Gemeinden schrumpfen, spüren dies immer auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Dort schrumpft in der Regel gleichzeitig auch das Angebot an Arbeitsplätzen, Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten. Entsprechend tragen wir aktiv dazu bei, eine solche Entwicklung zu verhindern“, sagt Kaminsky.
Stadt Hanau und Main-Kinzig-Kreis verhandeln Bedingungen der Kreisfreiheit Hanaus
Weg zur gleichberechtigten Partnerschaft vorbereitet
Wichtige Voraussetzung für Hanaus Kreisfreiheit geschaffen - Zufriedenheit über einvernehmliche Lösung
Der Main-Kinzig-Kreis und die Stadt Hanau haben in diesen Tagen einen entscheidenden Schritt zur Auskreisung und damit zur Kreisfreiheit der Brüder-Grimm-Stadt gemacht. Wie Landrat Thorsten Stolz und Oberbürgermeister Claus Kaminsky in einer gemeinsamen Pressekonferenz am Mittwoch (22. Juni) mitteilten, sind alle wesentlichen Punkte für die vertragliche Einigung geklärt und können in den kommenden Wochen und Monaten zur endgültigen Beschlussfassung in die jeweiligen Parlamente auf den Weg gebracht werden.
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Die Verhandlungskommission hatte in den vergangenen Monaten nach der coronabedingten Zwangspause die letzten offenen Themen mit besonderem Einsatz behandelt und die Optionen einer einvernehmlichen und rechtskonformen Lösung intensiv erörtert. Dabei ging es vornehmlich um die Bereiche der Abfallentsorgung, die Regelung zu Fragen der Personalwirtschaft sowie die Zukunftssicherung der kreiseigenen Gesellschaft für Arbeit, Qualifizierung und Ausbildung (AQA). Hier konnten sich beide Seiten auf die Höhe der erforderlichen Ausgleichszahlungen, fortgesetzte Kooperationen sowie die entsprechenden Laufzeiten verbindlich verständigen.
„Es ist uns gelungen, für die sensiblen und komplexen Fragen ehrliche und verlässliche Antworten zu finden. Damit haben wir gezeigt, was zwei gleichberechtigte Partner im konstruktiven Dialog erreichen können. Vor allem wurde für bislang offene Themen die erforderliche Klarheit und Verbindlichkeit geschaffen“, zeigen sich Landrat Thorsten Stolz und Oberbürgermeister Claus Kaminsky mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Gemeinsam danken sie den Mitgliedern der Verhandlungskommission, den beteiligten Fachleuten aus beiden Verwaltungen sowie der Unterstützung aus dem Regierungspräsidium und dem Hessischen Innenministerium. Dort gab es Anfang Mai ein gemeinsames Gespräch, bei dem wesentliche Meilensteine festgelegt und rechtliche Einschätzungen geklärt werden konnten.
Vertragliche Einigung als Voraussetzung für angestrebte Grenzänderung
Auf dieser Basis sei auch der Fahrplan für die kommenden dreieinhalb Jahre aus Sicht der Stadt sowie des Landkreises festgeschrieben und der neue Status als kreisfreie Stadt für Hanau zum 1. Januar 2026 in verbindliche Nähe gerückt. Die Hessische Landesregierung hatte die vertragliche Einigung der beiden Partner Main-Kinzig-Kreis und Stadt Hanau als zentrale Voraussetzung formuliert, um die angestrebte Grenzänderung überhaupt vollziehen zu können.
„Mit unserem Anspruch, künftig als völlig eigenständige und kreisfreie Stadt agieren zu können, haben wir ein bisher in Hessen nicht erprobtes Verfahren angestoßen“, macht Oberbürgermeister Claus Kaminsky deutlich. Für diesen Prozess gab es keine Blaupause und kein Patenrezept, schildert er die Rahmenbedingungen. „Wir sind im Sommer 2018 auf die Zielgerade eingebogen und haben trotz zum Teil schwieriger Umstände, wie etwa die Corona-Pandemie die nötige Ausdauer bewiesen“, sagt Kaminsky.
Trotz unterschiedlicher Ausgangspositionen sei der Main-Kinzig-Kreis dabei ein verlässlicher und konstruktiver Verhandlungspartner gewesen. Gemeinsam habe man sich darauf verständigt, dass dieses Anliegen der Stadt Hanau eine faire Chance verdient und für die weiterhin gute Entwicklung der Region ein wichtiger Impuls sein kann. Dieser gemeinsame Geist finde sich auch in den jetzt getroffenen Regelungen zur künftigen Aufgabenverteilung.
„Wir streben die Kreisfreiheit nicht nur an, weil wir es wollen. Wir streben sie vor allem an, weil wir es können und weil wir es deshalb sollen. Das entspricht dem Grundgesetz und der Hessischen Gemeindeordnung, nach der die Kommunen alle Dinge, die sie selbst regeln können, auch vor Ort selbst regeln sollen“, so Claus Kaminsky. Und der Hanauer Oberbürgermeister blickt dabei zuversichtlich nach vorn: „Zwei ist mehr als eins. Künftig werden zwei kräftige Stimmen die Interessen des östlichen Rhein-Main-Gebietes im Ballungsraum und im Land vertreten.“
„Es ging hier nicht um eine Trennung um jeden Preis, sondern um eine neue Form des partnerschaftlichen Miteinanders zum Wohl der hier lebenden Menschen. Seitens des Kreises wurden die Verhandlungen dahingehend geführt, dass eine Auskreisung der Stadt Hanau nicht zum Nachteil der anderen 28 Städte und Gemeinden erfolgt“, beschreibt Landrat Thorsten Stolz den erzielten Konsens. Auch wenn der Main-Kinzig-Kreis durch diesen Schritt auf dem Papier kleiner werde, so sei das lediglich ein statistischer Wert. Für die Wirtschaftskraft, das Leistungsvermögen und die Attraktivität der Region sieht der Landrat eine ganz andere Tendenz: „Wir gehen ab dem Jahr 2026 auf zwei Wegen in die gleiche Richtung. Hanau übernimmt für sich und seine Bürgerinnen und Bürger mehr Verantwortung, und das wird der Stadt gut gelingen. Der Main-Kinzig-Kreis bleibt weiterhin der starke und verlässliche Partner der rund 323.000 Menschen in den 28 Städten und Gemeinden, der er seit fast 50 Jahren ist.“
„Ein klares Bekenntnis, dass wir für die Region gemeinsam eintreten.“
Zudem sieht Landrat Thorsten Stolz den Main-Kinzig-Kreis auch künftig an der Seite der Stadt Hanau: „Unsere Wege werden sich davor wie danach natürlich auch kreuzen. Wo wir uns gegenseitig unterstützen und in gemeinsamer Sache auftreten können, werden wir das tun. So wie wir dies beispielsweise bei der Zusammenarbeit im wichtigen Bereich der Schulen unter Beweis stellen“ Mit dem Ergebnis der „zum Teil herausfordernden Gespräche“ zeigt er sich absolut zufrieden. „Von der Einigung geht das Bekenntnis aus, dass wir für die Region gemeinsam eintreten. Für die weiteren Städte und Gemeinden haben wir zudem klare Vereinbarungen festgehalten: Keine Belastungen durch die Auskreisung und mehr statt weniger Bürgernähe“, fasst er das Resultat zusammen.
Ein erstes Ergebnis der neuen Partnerschaft ist ein gemeinsamer Zukunftsfonds, der in den kommenden Jahren wegweisende Projekte fördern und finanzieren soll. Der Main-Kinzig-Kreis und die Stadt Hanau werden dafür mittelfristig mehrere Millionen Euro zur Verfügung stellen, kündigen Landrat Thorsten Stolz und Oberbürgermeister Claus Kaminsky an. Im Vordergrund stehen dabei die Förderung der Transformation der Wirtschafts- und Arbeitswelt sowie Investitionen in erneuerbare Energien sowie weitere Maßnahmen im Sinne des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit. „Das werden die Schwerpunkte sein unseres gemeinsamen Zukunftsfonds, mit dem wir zusätzliche Impulse in der Region setzen“, kündigen Landrat und Oberbürgermeister an.
Doch zunächst geht es mit hoher Priorität darum, die getroffenen Regelungen mit allen Details in das finale Vertragswerk zu setzen. Dieses Papier soll bereits Ende des Monats (Juni) vorliegen, erforderliche Anlagen werden teilweise nachgereicht. Die Unterlagen gehen dann zur Vorprüfung an das Regierungspräsidium Darmstadt und zum Innenministerium in Wiesbaden. Der abgestimmte Vertrag soll dann voraussichtlich im Dezember im Kreistag und in der Stadtverordnetenversammlung behandelt werden. Nach entsprechender Beschlussfassung kann schließlich ab Mitte kommenden Jahres das Gesetzgebungsverfahren in Wiesbaden eingeleitet werden. Voraussichtlich 2025 wird dann die Übertragung der ersten Aufgaben an die Stadt Hanau beginnen, so dass zum 1. Januar 2026 der neue Status einer kreisfreien Stadt für Hanau wirksam wird.
„Dieser straffe Zeitplan und die enge Abstimmung der weiteren Schritte sind ein klares Signal, dass die Neuordnung nun bald Realität wird“, blicken Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Landrat Thorsten Stolz voraus. Auch wenn für alle Beteiligten noch einige Aufgaben zu erledigen sind, so ist das gemeinsame Ziel nun klar definiert. Zudem sei deutlich geworden, dass sich die Anstrengungen der vergangenen Monate gelohnt haben.
Stadt will Bildungscampus im Pioneer Park Hanau kaufen
Stadt will Bildungscampus im Pioneer Park Hanau kaufen
Neuer Raum für Weiterbildung, Integration, Zusammenkunft, Kommunikation und Freizeit
Der geplante Bildungscampus auf dem Gelände des Pioneer Park Hanau soll städtisches Eigentum werden. Dies besagt eine Vorlage an die Stadtverordnetenversammlung, der der Magistrat der Stadt Hanau in seiner letzten Sitzung zustimmte. Die Stadtverordnetenversammlung wird am 13. Juni 2022 abschließend über das Vorhaben entscheiden.
Wie Oberbürgermeister Claus Kaminsky in der letzten Magistratssitzung erläuterte, verfolgt die Stadt Hanau seit 2017 das Ziel, im Pioneer Park Hanau einen Bildungscampus zu errichten. Die Umsetzung soll bis 2026 erfolgen. Hier soll der neue Standort der Brüder Grimm Berufsakademie Hanau (BGBA) entstehen. Zudem wird in dem Gebäude eine Dependance der Volkshochschule Hanau (VHS) sowie ein Quartierstreff, ein „Dritter Ort“ beheimatet sein.
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„Der neue Bildungscampus im Pioneer Park Hanau wird eine absolute Vorzeigeadresse in Hanau!“, versicherte der OB. Der Bildungscampus solle ein zentraler Ort für Lehre, Weiterbildung, Integration, Zusammenkunft, Kommunikation und Freizeit werden. Er bestehe aus Funktions- und Schulungsräumen sowie Räumen für Ausstellungen und Vorträge. Aufenthaltsqualität innerhalb und außerhalb des Gebäudes solle geschaffen werden und Raum für Begegnung und Austausch im Quartier und im Stadtteil Wolfgang entstehen.
"Insbesondere in Bezug auf die Brüder Grimm Berufsakademie ist der Bildungscampus ein sehr wichtiger strategischer Vorwärtsschritt", erklärte Kaminsky. „Die Wettbewerbssituation auf dem Studienmarkt hat sich deutlich verschärft. Ein eigener Campus für die BGBA ist unerlässlich um weiter wahrnehmbar und attraktiv für Studieninteressierte zu sein und zu bleiben!“
Der Bildungscampus ist eine Maßnahme, die mit Mitteln des Städtebauförderprogramms „Nachhaltige Erneuerung“ im „Klima-Pionier-Quartier“ umgesetzt werden soll. Geplant ist, dass die Stadt Hanau den „Bruder 3“ aus dem historischen Gebäudeensemble der fünf westlichen Brüder mit einem Grundstück von rund 5050 Quadratmetern zu einem Kaufpreis von 250.000 Euro von der LEG Hessen-Hanau GmbH erwirbt und für die genannten Nutzungen herrichtet. Zu den Kosten erläuterte Martin Bieberle, Chef der Stadtentwicklung: „Für den Erwerb des Bildungscampus hat der Fördermittelgeber bereits förderfähige Gesamtkosten von 260.000 Euro bewilligt.“ Ebenso sei die Notwendigkeit einer Modernisierung und Instandsetzung des Bruders 3 für die zukünftige Nutzung als Bildungscampus vom Fördermittelgeber grundsätzlich anerkannt. Hierfür wurden bereits Fördermittel für Gesamtkosten von 7,8 Millionen Euro bewilligt. Nachdem sich im Laufe des Jahres 2021 die Nutzungen und die hierfür erforderlichen Umbaumaßnahmen konkretisierten, habe die Stadt Hanau mit dem Förderantrag 2022 weitere Kosten von 7,2 Millionen Euro zur Förderung angemeldet, der Zuwendungsbescheid werde im Herbst 2022 erwartet, so Bieberle. „Die Kosten für die Sanierung und den energetischen Umbau des Gebäudes und der klimaangepassten Anlage des Außengeländes von zur Zeit geschätzt circa 16 Millionen Euro werden somit zu rund zwei Drittel durch Fördermittel von Bund und Land getragen.“
Der Hauptnutzer des Bildungscampus, die Brüder Grimm Berufsakademie, bietet mit ihren ausbildungsintegrierten dualen Studiengängen Produktgestaltung, Designmanagement sowie und Innovationsmanagement und Marketing ein deutschlandweit einzigartiges Konzept. Sie ist aktuell noch in den Räumlichkeiten der Staatlichen Zeichenakademie Hanau untergebracht und bildet rund 100 Studierende aus. „Damit bleibt die BGBA weit hinter ihren Möglichkeiten zurück“, erklärte Geschäftsführerin Elke Hohmann. Eine weitere Entwicklung sei am aktuellen Standort jedoch aufgrund mehrerer Faktoren nicht möglich: „Zum einen wird die BGBA durch die räumliche Situation kaum wahrgenommen, was einen mangelnden Bekanntheitsgrad zur Folge hat und ihre Wettbewerbssituation beeinträchtigt. Zum anderen sind geringe Entfaltungsmöglichkeiten, mangelnde räumliche Kapazitäten und institutionelle Einschränkungen - bedingt durch das Untermieterverhältnis an einer Schule - begrenzende Faktoren und hemmen ebenfalls eine nachhaltige und erfolgreiche Weiterentwicklung der Akademie“, erläuterte Hohmann. Der für das Jahr 2026 angestrebte Umzug auf den Bildungscampus Pioneer Park sei für die weitere positive Entwicklung der Berufsakademie daher elementar. Die strategische Kooperation mit der Staatlichen Zeichenakademie bleibe auch in der Zukunft ein elementarer Bestandteil des Studiengangkonzepts der BGBA, betont Hohmann.
Zusätzlich soll im Pioneer Park Hanau eine Dependance der Volkshochschule Hanau (VHS) als kommunale Dienstleistungseinrichtung für Weiterbildung und Qualifizierung eingerichtet werden, damit diese ihr Angebot weiter ausbauen kann. „Insbesondere notwendig wird das durch den Zuzug von rund 5.000 Menschen allein auf dem Areal der ehemaligen Pioneer Kaserne aber auch durch die Entwicklungen in den ehemaligen Konversionsgebieten in Hanau-Wolfgang, die inzwischen zu den neuen Wohngebieten Lehrhöfer Park und Argonner Park geworden sind und dadurch bereits zu beträchtlichen Bevölkerungszuwächsen geführt haben“, erläuterte Kaminsky. Darüber hinaus solle in räumlicher Nähe zu „Sportsfield" für die dort lebenden Geflüchteten ein entsprechendes Angebot etabliert werden. „Volksbildung auch als wichtiger Bestandteil einer sich stark verändernden Gesellschaft, muss als kommunale Aufgabe einen Platz und einen Ort dort haben, wo die Menschen leben und direkt miteinander in Kontakt kommen“, bekräftigte der OB.
Auch aus diesem Grund soll neben den beiden Bildungseinrichtungen im Bildungscampus ein Quartierstreff als „Dritter Ort" entstehen, der neben dem „Ersten Ort" (Arbeitsstätte/ Schule) und dem „Zweiten Ort" (Familienleben) als Treffpunkt für die nachbarschaftliche Gemeinschaft genutzt werden kann. „Das Ziel besteht darin, einen kommunalen Kommunikations-, Kultur- und Lernort zu schaffen, an dem kulturelle und soziale Teilhabe gemeinwohlorientiert, generationenübergreifend und ohne jedwede Hürden möglich gemacht wird“, so Kaminsky. Dieser Treffpunkt solle barrierefrei zugänglich und für alle Bürgerinnen und Bürger nutzbar sein.
Im Außenbereich des „Bruders 3" ist nach jetzigem Planungsstand unter anderem eine Aktionsfläche in Form eines Amphitheaters vorgesehen, weiß der OB zu berichten. Sie biete nicht nur Raum für kleine Veranstaltungen, Aufführungen und Konzerte, sondern diene gleichzeitig als Lichthof und weiterer Zugang ins Gartengeschoss zum Quartierstreff, dem „Dritten Ort". Die Außenflächen sollen von allen Einrichtungen gemeinsam genutzt werden können und ein Lern-, Treff- und Kommunikationsort mit hoher Aufenthaltsqualität sein. „Die Gestaltung der Grünflächen wird die Erholungsbedarfe der Menschen ebenso berücksichtigen wie die Aspekte der Klimaanpassung. Hinzu kommen Flächen zum Parken, eine kleine Ladestation für E-Autos und E-Bikes, großzügige Fahrradabstellplätze mit Gründächern sowie eine gute Wegeführung in und mit der Umgebung“, erklärte Kaminsky. Der Außenbereich sie zudem für gelegentliche gastronomische Nutzungen im Kontext Campus und selbstorganisierte Campus- und Quartiersfeste geeignet.
Synergieeffekte mit den Entwicklungen im unmittelbaren Umfeld seien zu erwarten, berichtete der OB: Dazu zähle insbesondere der im „Bruder 5" ansässige Makerspace ,,PioneerMakers“, der Start-ups und Menschen ein Forum für neue Lebens und Arbeitskonzepte bietet. „PioneerMakers" offeriere neben der Möglichkeit des Co-Workings auch ein New Work-Trainingsgelände für Teams aus Unternehmen und funktioniere als Testumgebung für neue Geschäftsideen und Arbeitskonzepte. „Die räumliche Konzentration dieser innovativen Lern- und Arbeitsumgebungen ist ein sehr guter Nährboden, um neues Wissen generieren und transferieren zu können“, so Kaminsky.
In räumlicher Nähe zum Bildungscampus soll in der ehemaligen Kantine der US Army, dem denkmalgeschützten „Kasino", ein Ort für betreutes Wohnen entstehen. „Das Angebot im Bildungscampus ermöglicht es den Seniorinnen und Senioren ohne große Umstände und lange Wege am sozialen Leben teilzunehmen. Gleichzeitig bildet diese Nutzergruppe auch Potential für erweiterte Angebote der VHS und darüber hinaus für generationenübergreifende Aktionen, gegenseitige Bereicherung und Erfahrungsaustausch für alle Menschen im Quartier“, erläuterte Kaminsky
Die Bewohnerinnen und Bewohner im östlichen Teil von Sportsfield Housing leben in Wohnungen, die nach dem Abzug der US-Army zur Unterbringung von Geflüchteten genutzt werden und nur durch die Aschaffenburger Straße räumlich vom Pioneer Park getrennt sind. „Auch sie werden von den Entwicklungen im Bildungscampus profitieren“, ist sich der OB sicher. Der Quartierstreff als „Dritter Ort" werde einen wesentlichen Beitrag zur sozialen und kulturellen Integration leisten. Aufgrund des angespannten Wohnungsmarkts in der Region sowie der weiterhin zu erwartenden Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sei absehbar, dass diese Wohnungen auf Sportsfield Housing perspektivisch noch über Jahre zur Unterbringung von Geflüchteten genutzt werden müssen. „Es ist unsere erklärte Absicht, die Bedürfnisse der dort lebenden Menschen bei den im Stadtteil Wolfgang und auf Pioneer entstehenden sozialen Einrichtungen zu berücksichtigen“, so der OB.
Im westlichen Teil von Sportsfield, dem Gelände der ehemaligen Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen, wird ein Aus- und Fortbildungsstandort der Zollverwaltung Einzug halten. Mittelfristig werden hier rund 300 junge Menschen lernen und arbeiten. Auch die Einrichtung von Unterkünften ist in diesem Zusammenhang vorgesehen. Auch hier sind Synergieeffekte mit dem Bildungscampus zu erwarten.
„Der Bildungscampus im Pioneer Park Hanau wird unsere Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger um auf vielfältige Art und Weise bereichern und ist ein großer Schritt in die richtige Richtung“, so Kaminsky abschließend.
Ausstellung "Three Doors" kommt nach Hanau
Ausstellung "Three Doors" kommt nach Hanau
Vom 03.06. - 11.09-2022 ist die Ausstellung "Three Doors" in den Räumen des Frankfurter Kunstvereins zu sehen.
In der Ausstellung werden drei neue Arbeiten von Forensic Architecture/Forensis präsentiert, die rassistisch motivierte Vorfälle in Deutschland untersuchen. In jedem der drei Fälle wird eine Tür zu einem Sinnbild für die anhaltende und alarmierende Verwicklung staatlicher Behörden in rassistische Gewalt.
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Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf dem rassistischen Attentats des 19. Februar in Hanau
Ich habe deshalb mit der Leiterin des Frankfurter Kunstvereins und Kuratorin der Ausstellung Franziska Nori besprochen, dass wir die Ausstellung anschließend auch nach Hanau holen.
Die Hanauerinnen und Hanauer sollen sich ein eigenes Bild von den Ergebnissen, zu denen Forensic Architecture/Forensis gekommen ist, machen können.
Ich persönlich werde mir die Ausstellung nächste Woche in Frankfurt ansehen.
Mehr zur Ausstellung erfahren Sie unter: https://www.fkv.de/…/three-doors-forensic-architecture-ini…/
Hessische Landesspiele von Special Olympics kommen 2025 nach Hanau
OB Kaminsky erhielt die offizielle Fahne / Während der World Games 2023 ist Hanau Gastgeber für Macau
Für gleich zwei inklusive Sportprogramme hat sich die Stadt Hanau im Spätsommer 2021 erfolgreich beworben. Zum einen wird die Stadt eine sogenannte „Host Town“, also eine inklusive Gastgeberstadt für die Special Olympics in Berlin 2023, zum anderen Austragungsort für die Landesspiele 2025 sein. Bei der Abschlussveranstaltung der diesjährigen Landesspiele in Darmstadt nahm Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky die Fahne der Landesspiele entgegen. Diese wird traditionell immer zu Beginn der Sportveranstaltung gehisst und zum Abschluss an die nächste, ausrichtende Stadt übergeben.
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„Auch wenn ich erst heute die Chance hatte, mir die Veranstaltung vor Ort anzusehen, muss ich dennoch sagen, dass ich beeindruckt bin – von der Leistung aller Athletinnen und Athleten, von der guten Organisation hier vor Ort und natürlich von dem Ehrgeiz und der Euphorie aller Beteiligter“, sagte Oberbürgermeister Claus Kaminsky bei der Fahnenübergabe.
Bei Special Olympics handelt es sich um die weltweit größte, vom Internationalen Olympischen Komitee offiziell anerkannte Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung. Dass die Landesspiele in Darmstadt nun erst im Mai 2022 ausgetragen werden konnten, ist darauf zurückzuführen, dass der ursprünglich anberaumte Wettkampfzeitraum coronabedingt verschoben werden musste. In diesem Jahr traten rund 400 Athletinnen und Athleten unter anderem in den Disziplinen Basketball, Badminton, Fußball, Leichtathletik und Schwimmen gegeneinander an.
2025 werden die Landesspiele dann in Hanau stattfinden. In der Vorbereitung wird das Amt für Demokratie, Vielfalt und Sport in enger Absprache mit dem Verein Special Olympics Deutschland in Hessen im ersten Schritt die Sportstätten auswählen, die sich für die Wettkämpfe am besten eignen. Gerade Größe und Ausprägung der jeweiligen Hallen und Sportplätze bestimmen am Ende, welche Disziplinen für die Athletinnen und Athleten angeboten werden können.
In seiner Rede betonte Kaminsky, wie hoch die gesellschaftliche Bedeutung des Olympischen Eids einzuschätzen ist, den die Sportler zu Beginn leisteten. „Ihr Leitsatz lautet: „Ich will gewinnen, doch wenn ich nicht gewinnen kann, will ich mutig mein Bestes geben.“ Ich bin der Meinung, dass dieser Eid auf alle Ebenen des täglichen Lebens übertragen werden kann – und dass sich viele Menschen hiervon eine Scheibe abschneiden könnten. Unsere Gesellschaft würde immens davon profitieren, wenn wir alle täglich immer unser Bestes geben.“
Während bis zur Ausrichtung der Landesspiele in Hanau noch etwas Zeit bleibt, ist die Stadt Hanau bereits im kommenden Jahr Teil eines besonderen, inklusiven Sportevents. Als Host Town empfängt die Stadt mehr als 70 Sportlerinnen und Sportler der Gastdelegation Macau. Die Sonderverwaltungszone der Volksrepublik China liegt etwa 50 Kilometer westlich von Hongkong. Im Vorfeld der weltweiten Special Olympics in Berlin werden die internationalen Gäste vom 12. bis 15. Juni 2023 in Hanau zu Gast sein.
Das Host-Town-Programm soll den Athletinnen und Athleten die Möglichkeit zum interkulturellen Austausch ermöglichen. Neben Training und sportlichen Aktivitäten wird ihnen daher auch der Austausch mit den Menschen vor Ort, ein kulturelles Rahmenprogramm sowie die Teilnahme an verschiedenen Freizeitaktivitäten ermöglicht. Der Main-Kinzig-Kreis wird als Kooperationspartner auftreten und die Stadt Hanau bei der Gestaltung des Programms tatkräftig unterstützen.
Insgesamt nehmen 190 Delegationen aus der ganzen Welt an den Special Olympics und dem damit verbundenen Host-Town-Programm teil, das von 216 Host Towns ausgerichtet wird. Somit ist die Stadt Hanau Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik. Für die Stadt Hanau ist es eine Ehre, an beiden Projekten teilnehmen zu können, wie Kaminsky betonte.
Stadtbibliothek Hanau erhält den Hessischen Bibliothekspreis 2022 - Ausgezeichnet als „Dritter Ort“ von hoher Qualität
Der Hessische Bibliothekspreis 2022 geht an die Stadtbibliothek Hanau. Oberbürgermeister Claus Kaminsky nahm die Mitteilung während des Hessischen Bibliothekstages am 9. Mai 2022, der unter dem Motto des „Aufbruch in die Veränderung“ – Bibliotheken als Orte der Zukunft“ stand, virtuell entgegen. Ausgezeichnet wurde die Stadtbibliothek insbesondere für ihre Qualität als „Dritter Ort“. „Dritte Orte“ sind niedrigschwellige und identitätsstiftende Treffpunkte für die Mitglieder einer lokalen Community neben dem Zuhause („Erster Ort“) und dem „Arbeitsplatz“ („Zweiter Ort“). ...
Neben dem Dank für die Auszeichnung würdigte Kaminsky das gesamte Team des Kulturforums samt Leiterin Beate Schwartz-Simon, ohne deren immensen Einsatz der Erfolg der Bibliothek insgesamt und die hohe Auszeichnung nicht möglich wäre. „Mit dem Kulturforum Hanau wollten wir einen zentralen Ort des Wissens, Lernens, der Kreativität und des Austauschs in Hanau schaffen, an dem Menschen sich gerne aufhalten. Ich denke das ist uns gelungen. Unsere Stadtbibliothek und das gesamte Kulturforum sind zukunftsweisend und werden von den Menschen sehr gut angenommen“, so der OB. Die Stadtbibliothek habe ihre Arbeit und ihre Angebote mit dem Umzug in das Kulturforum Hanau konzeptionell neu ausgerichtet und den Transformationsprozess zum sogenannten „Dritten Ort“ bereits sehr erfolgreich beschritten, sagte Kaminsky.
„Auch für das Team der Stadtbibliothek Hanau war die Neuausrichtung zum Dritten Ort ein Lern‐ und Entwicklungsprozess, denn das Managen von Raum und Aktivitäten erfordert andere Kompetenzen als das Managen von Bibliotheksbeständen“, so deren Leiterin Beate Schwartz-Simon. Martin Hoppe, Fachbereichsleiter Kultur, ergänzt: „Die Besucher‐ und Nutzungszahlen der Stadtbibliothek zeigen eindrucksvoll, dass die Bibliothek ein zentraler Ort der Hanauer Stadtgesellschaft geworden ist. Rund 440.000 Besucherinnen und Besucher im Jahr zählte die Stadtbibliothek vor der Corona-Pandemie.“
Veranstalter des Bibliothekstages ist der Landesverband Hessen im Deutschen Bibliotheksverband (dbv). Die Auszeichnung wird seit 1998 von der Sparkassen‐Kulturstiftung Hessen‐Thüringen gemeinsam mit dem Landesverband Hessen im dbv für innovative Bibliotheksarbeit in öffentlichen Bibliotheken verliehen.
Am Samstag, 14. Mai 2022, wird der 24. Hessische Bibliothekspreis , der mit 10.000 Euro dotiert ist, durch Matthias Haupt, Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, und Sylvia Beiser, Landesverband Hessen im Deutschen Bibliotheksverband im Kulturforum übergeben.
Hintergrund:
Bibliotheken schaffen Wissen, indem sie Informationen und Menschen verbinden – sie sind Orte der Kommunikation, der Vernetzung und der Kreativität. Der amerikanische Soziologe Ray Oldenburg bezeichnet solche Orte als „Dritte Orte“, da sie neben dem Zuhause („Erster Ort“) und dem „Arbeitsplatz“ („Zweiter Ort“) niedrigschwellige und identitätsstiftende Treffpunkte für die Mitglieder einer lokalen Community sind.
„Bibliotheken sind schon lange keine reinen „Ausleihstationen“ mehr, sondern entwickeln sich zu Orten mit einem breiten Informations‐ und Bildungsangebot und einer hohen Aufenthaltsqualität“, betonte der Landrat des Kreises Bergstraße und Vorsitzender des Landesverbandes Hessen im deutschen Bibliotheksverband, Christian Engelhardt, anlässlich des Hessischen Bibliothekstages. „Deshalb erleben Bibliotheken seit vielen Jahren einen Transformationsprozess.“
Digitale Medien, Dienste und Kompetenzen seien aus dem Serviceangebot wissenschaftlicher und öffentlicher Bibliotheken nicht mehr wegzudenken, aber auch Auftrag und Selbstverständnis der Bibliotheken haben sich verändert. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen dabei die unterschiedlichen Menschen, die die Bibliothek und ihre Angebote benutzen. Die Bibliothek versteht sich als offener, neutraler, zentral gelegener Ort ohne Konsumzwang, der gemeinsam mit unterschiedlichen kulturellen Akteuren und der Stadtgesellschaft Medien‐ und Veranstaltungsangebote sowie Lern‐, Kommunikations‐ und Kreativräume entwickelt und anbietet.
Heiko Hünnerkopf gewinnt Wettbewerb zum Mahnmal 19. Februar
Die Opferangehörigen vom 19. Februar 2020 und die Fraktionsvorsitzenden der in der Hanauer Stadtverordnetenversammlung vertretenen Parteien kamen dieser Tage zur Entscheidungssitzung über das geplante Mahnmal zusammen. Unter Leitung von Oberbürgermeister Claus Kaminsky wurde nach eingehender Diskussion einstimmig das Modell von Heiko Hünnerkopf als Gewinner des Wettbewerbs gekürt. Der Künstler aus Wertheim schlägt ein aus Stahl gearbeitetes Halbrund mit den Namen der Opfer des rassistischen Anschlags vor (siehe Abbildung). Susanne Lorenz aus Berlin erlangte den 2. Platz. Es gab insgesamt 118 zum Teil internationale Einreichungen. ...
Über den Standort wurde noch keine Einigkeit erzielt. Favorisieren die Familien den Standort Marktplatz, wollen die Vertretungen aus Magistrat und Stadtverordnetenversammlung die Alternativvorschläge Freiheitsplatz und Kanaltorplatz weiter in Diskussion behalten. Am Kanaltorplatz wird das Zentrum für Demokratie und Vielfalt entstehen. Oberbürgermeister Claus Kaminsky informierte, dass für die Einrichtung des Zentrums und die Neugestaltung des Straßenumfeldes erhebliche Bundesmittel beantragt wurden. Entsprechende Visualisierungen, wie sich das Denkmal dort einpassen könnte, sollten abgewartet werden.
Aus dem Kreis der Angehörigen wurde betont, dass, wenn der Markplatz als Standort nicht mehrheitsfähig sei, das Mahnmal besser nicht realisiert werden sollte. Die politischen Vertreter warben dafür, dass das Mahnmal bei den Angehörigen sowie den Bürgerinnen und Bürgern Anklang finden muss. Eine Ablehnung des Mahnmals durch die Stadtgesellschaft, so einhellige Meinung aller Beteiligten, müsse vermieden werden.
Beschluss im Magistrat: Plangebiet für Freiflächen-Photovoltaikanlage in Großauheim leicht abgeändert
„Das ist ein großer Schritt zur Versorgung mit klimaschonender Energie, der wir mit der Freiflächen-Photovoltaikanlage auf dem Gelände der Großauheim-Kaserne näherkommen.“ So ordnet Oberbürgermeister Claus Kaminsky den ergänzenden Aufstellungs-, Entwurfs- und Offenlagebeschluss zur entsprechenden Bauleitplanung ein. Der Magistrat hat der Vorlage des Stadtplanungsamts bereits zugestimmt, weitere Gremien inklusive der Stadtverordnetenversammlung befassen sich noch damit. Die Ergänzung ist nötig geworden, weil auf dem insgesamt 9,2 Hektar großen Plangebiet eine Gasabriegelungsstation mit einer Fläche von rund 0,15 Hektar zu bauen ist, welche zur Sicherstellung und Regelung der Versorgung der benachbarten Gebiete mit Erdgas benötigt wird. ...
Davon nicht beeinträchtigt ist die Größe der rund 7 Hektar messenden Photovoltaik (PV)-Anlage. „Sie wird rund 7,5 Megawatt Leistung erzeugen können. Damit lassen sich beispielsweise mehr als 2000 Haushalte in Hanau mit Strom aus Sonnenkraft versorgen“, erläutert Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau.
Die Stadtwerke und das Unternehmen AHS Solar aus Biebergemünd werden die Fläche zunächst über 20 Jahre pachten, wobei eine Verlängerung auf 30 Jahre möglich ist. Eigentümerin des Geländes des Vorhaben- und Erschließungsplans ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA).
Die gewonnene Energie der PV-Module wird in noch zu errichtende Trafostationen geleitet. Die Trafostationen werden entlang der Grundstücksgrenze aufgestellt und mit dem Netz der Hanau Netz GmbH verbunden.
Die Solarmodule sollen auf einer Unterkonstruktion befestigt werden. „Damit ist der tatsächliche Flächenversiegelungsgrad relativ gering“, betont OB Kaminsky. Um den Eingriff in den Naturhaushalt so weit wie möglich zu mindern, sei im Laufe der Planung auch die Zahl der zu erhaltenden Bäume auf rund 50 erhöht worden; insgesamt stehen rund 118 Bäume auf dem Gelände.
„Mit der Unteren Wasserschutzbehörde wurde gemeinsam eine tragfähige Lösung erarbeitet, die eine Installation der Solarmodule im Wasserschutzgebiet ermöglicht und dauerhaft das Grundwasservorkommen sichert“, führt der Oberbürgermeister weiter aus. Im Süden des Planbereichs bleibe ein „großzügiger Grünstreifen“ erhalten, der dem Erhalt von Vegetation und dem Tierschutz dienen und Lebensraum für Eidechsen und Vögel sichern soll.
Zum weiteren Planungsablauf erklärt Kaminsky, dass der Durchführungsvertrag mit Stadtwerken und AHS Solar in einem Entwurf vorliege. Darin werden über den Bebauungsplan hinausgehende Inhalte des Vorhabens geregelt, dass beispielsweise der Umsetzungszeitraum beginnend mit dem künftigen Stellen des Bauantrags und dem Fertigstellungstermin rund vier Jahre umfassen darf. Weitere Details sind darin geregelt wie zum Umsetzen artenschutzrechtlicher Maßnahmen, zum Bodendenkmalschutz und zur ökologischen Baubegleitung geregelt; ebenso Vertragsstrafen, falls sich der Bau verzögert oder Unterlassungen seitens des Vorhabenträgers entstünden.
Die Erschließung des Plangebiets erfolgt über die Adalbert-Eisenhuth-Straße und Teilflächen des Bebauungsplanes für das künftig benachbarte Rechenzentrum P3, das nördlich der PV-Anlage im Freien liegen wird. Sie herzustellen, hat die Stadt Hanau mit den Betreibern des Rechenzentrums abgesichert.
Die Firma AHS Solar hat in Hanau und Umgebung bereits zahlreiche öffentliche und private Solar-Projekte umgesetzt. Dazu zählen PV-Module auf den Dächern der August-Schärttner-Halle und der Hohen Landesschule.
„Ein echter Gewinn für Hanau“ Marie-Luise Marjan wieder Märchenbotschafterin der Brüder-Grimm-Stadt
Marie-Luise Marjan, eine der bekanntesten Schauspielerinnen Deutschlands, wird auch in diesem Jahr wieder als „Märchenbotschafterin“ die Brüder-Grimm-Stadt Hanau repräsentieren. Gerade in so bewegenden und erschütternden Zeiten wie diesen könnten Märchen ein Zeichen der Hoffnung setzen, so die Schauspielerin erfreut über ihre Aufgabe. ...
„Wir freuen uns riesig, dass Marie-Luise Marjan wieder unsere Märchenbotschafterin ist“, kommentiert Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Die Schauspielerin habe sich durch ihre offene, unkomplizierte und den Menschen zugewandte Art sofort die Herzen der Hanauerinnen und Hanauer erobert. Zudem engagiere sie sich in vielen Hilfsprojekten für Kinder, so als Unicef-Botschafterin und beim Kinderhilfswerk Plan international. „Marie-Luise Marjan ist ein echter Gewinn für Hanau“, so der Oberbürgermeister.
Marjan hat bereits in den vergangenen Jahren als „Märchenbotschafterin“ die Stadt, in der die weltberühmten Märchensammler und Sprachforscher Jacob und Wilhelm Grimm geboren wurden, bei verschiedenen Anlässen vertreten. „Ich freue mich besonders, dass auch die Brüder Grimm Festspiele nach dem pandemiebedingten Ausfall und den Einschränkungen im vergangenen Jahr wieder im gewohnten Rahmen stattfinden“, so Marjan. Gerade in diesen Zeiten, in denen die schrecklichen Bilder aus der Ukraine die Menschen bewegen, sei es wichtig, an eine andere, eine bessere Welt zu erinnern. „Märchen vermitteln Werte und geben uns die Hoffnung, dass am Ende das Gute siegt“, so das Credo der Schauspielerin, die vor allem als „Mutter Beimer“ in der TV-Dauerserie „Lindenstraße“ bundesweit bekannt wurde.
Sie freue sich auf die Eröffnung der Festspiele mit dem Musical „Drosselbart!“ am 13. Mai. Auf dem Programm der Festspiele, die bis zum 31. Juli stattfinden, stehen außerdem die Geschichte von „Brüderchen und Schwesterchen“, als internationales Märchen „Aladin und die Wunderlampe“, in der Klassikreihe der „Sommernachtstraum“ sowie in der Reihe „Junge Talente“ das Stück „Das kunstseidene Mädchen“. Hinzu kommen verschiedene Veranstaltungen im Rahmenprogramm, darunter Theater-Workshops für Kinder.
Marjan, die als Theaterschauspielerin auf verschiedenen Bühnen und in Filmen mit bekannten Regisseuren wie Wolfgang Petersen, Rainer Werner Fassbinder und Claus Peymann gearbeitet hat, freut sich insbesondere auf die verschiedenen Inszenierungen. Bei den Inszenierungen der Brüder Grimm Festspiele handelt es sich immer um „Uraufführungen“, da die Originaltexte neu interpretiert und die Drehbücher extra für die Festspiele geschrieben werden. „Die Ideen der oftmals jungen Autoren, das tolle Ensemble, das beeindruckende Bühnenbild im Hanauer Amphitheater und vor allem auch die fantasievollen Kostüme begeistern mich immer wieder aufs Neue“, so Marjan. Durch die Neu-Interpretationen und die vielen beeindruckenden Details seien die Festspiele nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei Erwachsenen so beliebt, wie die Besucherzahlen und das gemischte Publikum quer durch alle Altersklassen immer wieder zeigen, meint die Schauspielerin.
Marie-Luise Marjan wird die „Märchenstadt“ nicht nur bei den Festspielen, sondern auch bei anderen Gelegenheiten repräsentieren. So ist eine Lesung anlässlich der Eröffnung des diesjährigen Weihnachtsmarktes geplant. Dabei wird auch nach Jahren der Sanierung das historische Rathaus erstmals wieder zu einem der größten Adventskalender Deutschlands umgestaltet. „Hanau tut viel, um das Andenken an seine größten Söhne zu ehren“, lobt Marjan und erinnert unter anderem an den künstlerischen „Märchenpfad“, der durch die Stadt führt, und an „GrimmsMärchenReich“, das erste Märchen-Mitmachmuseum für Kinder.
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Hintergrund:
Mit den Brüder Grimm Festspielen ehrt die Stadt Hanau die deutschen Märchensammler und Sprachforscher Jacob und Wilhelm Grimm, die in Hanau geboren wurden. Jedes Jahr locken die preisgekrönten Festspiele rund 80.000 Besucher an. In diesem Jahr finden die Festspiele im Hanauer Amphitheater vom 13. Mai bis 31. Juli statt. Aufgeführt werden „Drosselbart!“ (Musical/Premiere am 13. Mai), „Aladin und die Wunderlampe“ (Premiere am 21. Mai), „Brüderchen und Schwesterchen“ (Premiere am 4. Juni), sowie das Klassikstück „Ein Sommernachtstraum“ (Premiere am 11. Juni). In der Reihe „Junge Talente“ wird das Stück „Das kunstseidene Mädchen“ gegeben (Premiere am 15. Juli). Traditionell finden die Aufführungen dieser Reihe jeweils in der Ruine der Niederländisch-Wallonischen Kirche statt. Weitere Informationen über die Brüder Grimm Festspiele gibt es unter www.festspiele-hanau.de im Internet. Tickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie im Internet unter www.frankfurt-ticket.de oder auch unter der Telefonnummer 069 / 13 40 400.
Bund öffnet Sportsfield Housing für Geflüchtete
Das ging wirklich schnell: Vor wenigen Tagen hatten Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky und die Erste Kreisbeigeordnete des
Main-Kinzig-Kreises, Susanne Simmler, den Bund gebeten, seinen leerstehenden Teil von Sportsfield Housing an der Aschaffenburger Straße
für Ukraine-Flüchtlinge zu öffnen. Jetzt liegt ein entsprechender Überlassungsvertrag der zuständigen Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
(BIMA) vor. Damit können Stadt und Kreis kurzfristig auch in diesen Gebäuden der ehemaligen Wohnanlage der US-Army an der Aschaffenburger Straße Kriegsflüchtlinge unterbringen. ...
Bekanntlich nutzte und nutzt die Stadt mehrere Gebäude zur Aufnahme von Geflüchteten aus verschiedenen Krisengebieten. Die andere Hälfte steht
leer, nachdem das Land die dort 2015 eingerichtete Erstaufnahme im Jahr 2019 geschlossen hatte. Die sieben zusätzlichen Mehrfamilienhäuser mit
einer Gesamtnutzfläche von mehr als 15.000 Quadratmetern stehen nunmehr der Stadt und dem Main-Kinzig-Kreis zur Verfügung. „Wir sind
dankbar, dass die zuständige Bundesanstalt hier sehr schnell entschieden hat,“ so Claus Kaminsky. Dies sei eine große Hilfe für die Unterbringung der Menschen, die vor dem Krieg flüchten, erklärt Susanne Simmler in einer gemeinsamen Pressemitteilung von Stadt und Kreis.
In den letzten Tagen war auch in Stadt und Kreis die Zahl der Geflüchteten stetig angestiegen. Die sofort aktivierten Unterbringungsmöglichkeiten sind jedoch endlich. So hat die Stadt Hanau freie Kapazitäten in ihrer Erstaufnahmeeinrichtung sowie bei der Baugesellschaft genutzt. Der Main-Kinzig-Kreis hat unter anderem das Jugendzentrum Ronneburg zur Verfügung gestellt, Hotel-Kapazitäten genutzt und richtet derzeit die erste Turnhalle in Birstein für eine Erstaufnahme ein. In Hanau soll kurzfristig die Mehrzweckhalle Mittelbuchen als Aufnahmestelle genutzt werden.
Außerdem haben Stadt und Kreis kurzfristig Kontakt- und Informationsstellen und über die Hilfsorganisationen zentrale Sammelstellen für Hilfsgüter
eingerichtet.
„Die Menschen, die vor dem schrecklichen Krieg fliehen, brauchen jetzt unsere konkrete Hilfe“, unterstreicht Susanne Simmler. Dafür würden der
Kreis sowie die Städte und Gemeinden alles aktivieren, was möglich sei. Beeindruckend sei zudem die großartige und breite Unterstützung der
Bürgerinnen und Bürger, aus Unternehmen, Organisationen und Institutionen, aus Handel, Handwerk und Gewerbe sowie den Vereinen.
Inzwischen sind bereits mehrere Konvois mit Hilfsgütern aus dem Kreisgebiet Richtung Ukraine abgegangen, oftmals organisiert von privaten Initiativen.
Dies zeige die große Solidarität mit den Menschen, die in der Ukraine unter dem Terror von Putins Truppen leiden und auch mit den Geflüchteten, die hier Schutz suchen.
Die Überlassung des leerstehenden Teils von Sportfields Housing durch die BIMA sei ein wichtiger Baustein für die akzeptable Unterbringung der
Geflüchteten, so Claus Kaminsky. Die offizielle Schlüsselübergabe an die Stadt soll in den nächsten Tagen erfolgen, berichtet Hanaus Oberbürgermeister. Bereits im Vorfeld hatte die BIMA der Stadt eine Begehung der Anlage ermöglicht. Man arbeite jetzt mit Hochdruck daran, die
Gebäude bewohnbar zu machen, berichtet dazu Sven Holzschuh, Leiter der Koordinierungsstelle Ukraine-Flüchtlinge. Strom, Gas und Wasser müssen wieder angeschlossen werden, baulicher Zustand und zum Beispiel der Brandschutz überprüft werden. Hier sei man bereits in engem Kontakt mit den Stadtwerken Hanau und zuständigen Handwerkern, so Holzschuh.
Genaue Zahlen kann man noch nicht nennen, aber die Stadt geht davon aus, dass bis zu 700 Geflüchtete in diesem Teil von Sportsfield Housing
untergebracht werden können. Das hänge auch von der Größe der ankommenden Familien ab. Ein entscheidender Vorteil sei aber die räumliche Nähe zur städtischen Erstaufnahme-Einrichtung, wo die entsprechende behördliche Infrastruktur vorhanden sei und auch Fragen wie Kinderbetreuung, ärztliche Versorgung und andere Dinge geregelt werden können. Die Stadt hat hier auch allgemeine Sprechstunden mit Dolmetschern eingerichtet.
Die Stadt weist in diesem Zusammenhang noch auf die Registrierungsmöglichkeit hin. Diese wird auch Geflüchteten empfohlen, die privat Unterkunft gefunden haben. Zwar gibt es wegen des besonderen Status´ der Menschen aus der Ukraine keine Pflicht, allerdings ermöglicht die offizielle Registrierung unter anderem den Zugang zu staatlicher Unterstützung und medizinischer Versorgung. Die Meldung kann formlos bei der Ausländerbehörde der Stadt Hanau unter Angabe der Daten aus den biometrischen Pässen oder Ausweisen erfolgen, zum Beispiel unter auslaenderbehörde@hanau.de per Mail. Der Main-Kinzig-Kreis bietet Informationen gebündelt auf seiner Internetseite unter www.mkk.de an, ebenso wie die Stadt auf der wieder aktivierten Homepage www.hanau-engagiert.de
Neue Heimstatt für 200 Geflüchtete Oberbürgermeister informiert sich vor Ort in der Mehrzweckhalle Mittelbuchen
Die Stadt Hanau hat in dieser Woche zusätzliche Plätze für rund 200 Geflüchtete aus der Ukraine zur Verfügung gestellt. Dazu hat die Stadt dem Main-Kinzig-Kreis die Mehrzweckhalle Mittelbuchen überlassen. Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky informierte sich jetzt vor Ort über die Einrichtung und lobte den schnellen und professionellen Einsatz der Organisation. ...
Mit der Ausrichtung und dem Betrieb der Unterkunft hat der Main-Kinzig-Kreis einen ehemaligen Hanauer und seine Firma beauftragt: Khosrau „Rocky“ Musleh, früher bekannter Gastronom und Eventveranstalter in der Region, hat mit seiner neu gegründeten Firma „planet care“ parallel auch die Flüchtlings-Unterkunft des Kreises in Birstein eingerichtet. Der Unternehmer hatte nach dem Gastronomie-Lockdown erfolgreich zahlreiche Corona-Testzentren im Bundesgebiet aufgebaut und hilft nun mit seiner Firma „planet care“ Kommunen in Krisensituationen bei der Unterbringung von Geflüchteten. Musleh weiß aus eigener Erfahrung, was Flüchtlinge am meisten brauchen. „Wir wollen jetzt das anbieten, was es vor 25 Jahren so noch nicht gab, als unsere Familie aus Afghanistan nach Deutschland flüchtete“, so Musleh über seine Motivation.
Die mehrfach aufgestellte Forderung von Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, die Kriegsflüchtlinge müssten in der Stadt menschenwürdig untergebracht werden, sollen auch in der Mehrzweckhalle erfüllt werden – soweit es die Umstände eben erlauben. So wurden mit Trennwänden insgesamt 50 Wohnbereiche erstellt, die den Familien eine gewisse Privatsphäre ermöglichen. Alle Bereiche sind vollmöbliert, mit Stromanschlüssen versehen und mit allem Notwendigen ausgestattet. Musleh nutzt dabei sein bundesweites Netzwerk und hat hier viel Unterstützung erfahren. Bei der Einrichtung der Räume half ein großes Messebauunternehmen. Großspenden eines Elektrounternehmens in Form von Föns und elektrischen Zahnbürsten gehören ebenso dazu, wie Spielzeug für die oftmals traumatisierten Kinder. Eingerichtet wurden zudem Kinderspielecken, Wickelräume, ein Waschraum mit Waschmaschine und Trockner. Catering, Pflanzen und Lesecken gehören ebenfalls zur Ausstattung und vor allem ein W-LAN-Netz, dass für die Kommunikation mit den Daheimgebliebenen, vor allem den kämpfenden Männern und Vätern, besonders wichtig ist.
Geplant wird zudem ein hoher Personalaufwand, berichtete Musleh dem Oberbürgermeister. Zwei Unterkunftsleitungen stehen zur Verfügung, Sicherheitskräfte, Sozialarbeiter und Kinderbetreuer, Hauswirtschaftshilfen und geschulte Mitarbeiter aus seinem Unternehmen für die Hygienestation samt Testzentrum und Maskenausgabe. Zudem versuche er mit den Nachbarn und Hilfsorganisationen Kontakt aufzunehmen, um ein ehrenamtliches Netzwerk aufzubauen, dass vor allem für die Kinder zum Beispiel sportliche Angebote organisiert und ihnen hilft, die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten.
Zwar wohne er nicht mehr in Hanau, habe aber weiterhin enge Verbindungen in die Stadt und besonders auch nach Mittelbuchen, wo sein Sohn den Kindergarten besucht hat, so Musleh. Ein Mitarbeiter habe sein Engagement mit dem Satz „Einmal Hanauer, immer Hanauer!“ kommentiert, und das stimme wohl auch, so der Unternehmer schmunzelnd.
Oberbürgermeister Claus Kaminsky zeigte sich beeindruckt von der Professionalität und der Effizienz, mit der die Unterkunft innerhalb kürzester Zeit eingerichtet wurde. Hanau habe eine große und lange Tradition bei der Aufnahme von Flüchtlingen, so Kaminsky, und werde seinem Anspruch auch hier gerecht. Es werde weiterhin großer Anstrengungen bedürfen, um den Menschen zu helfen, die vor dem Terror in ihrer Heimat fliehen. „Aber wir werden uns mit aller Kraft für diejenigen einsetzen, die unserer Hilfe bedürfen“, so der OB abschließend.
Kreis und Stadt Hanau bekräftigen Solidarität mit Ukraine und bereiten Hilfe für Geflüchtete vor
Kreisspitze und Stadt Hanau verurteilen russischen Angriffskrieg und bereiten konkrete Unterstützung durch Wohnraum vor / Solidaritätskundgebung geplant
PM des Main-Kinzig-Kreis. – Mit großer Bestürzung, Fassungslosigkeit und Sorge haben Kreisspitze und Stadt Hanau auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine reagiert. In einer gemeinsamen Stellungnahme verurteilen Landrat Thorsten Stolz, Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler, Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann sowie Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Bürgermeister Axel Weiss-Thiel und Stadtrat Thomas Morlock den vom russischen Machthaber Putin befohlenen Überfall auf die Ukraine und bekräftigen ihre Anteilnahme und Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung. Stadt und Kreis bereiten neben der konkreten Unterstützung für geflüchtete Menschen aus der Ukraine auch eine Solidaritätskundgebung vor. Über den genauen Termin und auch darüber, wie Bürgerinnen und Bürger Unterbringungsmöglichkeiten melden können, wird zeitnah informiert. ...
„Der Main-Kinzig-Kreis und die Stadt Hanau verurteilen die Invasion Russlands auf die Ukraine aufs Schärfste. Dieser klare Völkerrechtsbruch bringt Tod und großes Leid über die Menschen. Deshalb ist es für uns im Main-Kinzig-Kreis eine Selbstverständlichkeit, dass wir das Land Hessen bei der Aufnahme von Menschen unterstützen, die durch den russischen Überfall zur Flucht gezwungen werden“, erklären Landrat Thorsten Stolz und Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky in einer gemeinsamen Erklärung.
Ein aktives, militärisches Einschreiten der NATO und der Europäischen Union seien keine Optionen, denn das würde die Welt an den Rand eines Weltkrieg führen mit unabsehbaren Folgen. Gleichwohl müsse jetzt alles dafür getan werden, um harte und wirkungsvolle Sanktionen auf den Weg zu bringen, die Russland als Aggressor schmerzhaft treffen und zur Rückkehr an den Verhandlungstisch zwingen. Vor allem gehe es hier auch um finanzielle Sanktionen, die das direkte Umfeld des russischen Präsidenten und die Kreise treffen, die ihn und seine Politik stützen. „Das gilt auch dann, wenn uns diese Sanktionen in Europa oder in Deutschland selbst an der ein und anderen Stelle härter treffen und auch wehtun werden“, erklären Thorsten Stolz und Claus Kaminsky. „Die Menschen im Main-Kinzig-Kreis müssen sich darauf einstellen, dass sie die Auswirkungen dieses ungerechtfertigten Krieges auch hierzulande deutlich zu spüren bekommen“, betonen Claus Kaminsky und Thorsten Stolz.
„Nach dem ersten Schock über den Einfall russischer Truppen in der Ukraine heißt es nun, sich auf das zu konzentrieren, was uns hier im Main-Kinzig-Kreis an Unterstützung möglich ist. Das heißt, wir richten uns auf die Ankunft von Menschen ein, die auf der Flucht vor Krieg und Zerstörung ihre Familien und Freunde, all ihr Hab und Gut zurücklassen mussten, die nicht wissen, ob sie diese Menschen jemals wiedersehen werden. Das ist jetzt unsere dringlichste Aufgabe“, erklären Landrat Stolz und Oberbürgermeister Kaminsky. „Die ersten Vorbereitungen hierfür sind bereits angelaufen, Stadt und Kreis stehen seit Freitag in engem Kontakt, um so schnell es geht, Wohnraum und andere dringend benötigte Hilfsgüter für die Unterbringung zur Verfügung stellen zu können“, erklärt Thorsten Stolz. „Allein mit Solidaritätsbekundungen ist es nicht getan, deshalb wird die Stadt Hanau gemeinsam mit dem Main-Kinzig-Kreis die nächsten Schritte vorantreiben, um den flüchtenden Menschen eine sichere Unterkunft anbieten zu können. Wir werden deshalb zentral Wohnungsangebote und Unterbringungsmöglichkeiten sammeln“, unterstreicht Claus Kaminsky.
Thorsten Stolz, Susanne Simmler, Winfried Ottmann sowie Claus Kaminsky, Axel Weiss-Thiel und Thomas Morlock verurteilen das Mittel eines Krieges zur Lösung von Konflikten im 21. Jahrhundert aufs Schärfste: „Frieden ist das, was die Menschen in der Ukraine, in Europa und auf der ganzen Welt brauchen. Daran gilt es mit aller Kraft festzuhalten. Deshalb erklären wir uns solidarisch mit der Ukraine, die entgegen der Behauptungen aus dem Kreml diesen Krieg nicht provoziert hat. Die russische Invasion ist nicht nur ein Angriff auf ein direktes Nachbarland, in dem Familie und Freunde leben, sondern sie ist auch ein direkter Angriff auf die Demokratie, die Wahrheit und die Freiheit.“
Aufbruch in eine neue Service-Ära: BürgerservicePLUS+ startet am 1. März
Die Tage, in denen man noch im „Amt“ Schlange stehen musste, um Unterlagen zu beantragen sind zum Glück vorbei. Viele Anliegen können Bürgerinnen und Bürger inzwischen online oder auch telefonisch erledigen. Für alle anderen gibt es eine Terminvergabe, die die Wartezeit vor Ort auf ein Minimum reduziert.
Mit dem neuen BürgerservicePLUS+ erweitert die Stadt Hanau ab dem 1. März 2022 ihr Servicekonzept für Menschen, die hilfebedürftig oder mobilitätseingeschränkt sind und/oder keinen Zugang zu digitalen Medien haben und setzt sich damit an die Spitze derartiger Angebote für Bürgerinnen und Bürger in Deutschland. „Wir bieten mit dem BürgerservicePLUS+ ein bedarfsgerechtes Hilfsangebot mit individuellen unbürokratischen Lösungen. Zusammen mit dem zentralen Bürgerservice vor Ort und der Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen wird es den Hanauer Bürgerservice effizient und effektiv voranbringen und das Servicekonzept auf lange Sicht ergänzen“, erläutert Oberbürgermeister Claus Kaminsky. ...
Durch die Pandemie und den daraus folgenden Lockdowns seien die vier Stadtteilbüros seit nunmehr zwei Jahren geschlossen. „Wir haben unsere Kräfte zusammengezogen und im neuen modernen Bürgerservice am Kurt-Blaum-Platz 8 in der Innenstadt zentralisiert. Zum Glück hatten wir den Prozess der Digitalisierung schon lange vorher eingeleitet, sodass der Aufbruch in diese neue Service-Ära dadurch deutlich erleichtert wurde“, so der OB. Es mache keinen Sinn diese Entwicklung wieder rückgängig zu machen und eine Wiedereröffnung der Stadtteilbüros anzustreben. „Perspektivisch ist ein zentrales ‚Digitales Rathaus‘ das Ziel, das allen Menschen rund um die Uhr Zugang zu unseren Dienstleistungen bietet. Hier sind wir auf einem sehr guten Weg und ergänzen unser Online-Angebot ständig“, erläutert Kaminsky, „klar ist aber auch, dass wir die Menschen, die mit den digitalen Medien nicht vertraut oder nicht mobil sind nicht im Stich lassen – ob in den Stadtteilen oder der Kernstadt. Genau an diese Menschen richtet sich unser neuer BürgerservicePLUS+, der in allen Situationen unbürokratische und individuell maßgeschneiderte Hilfe leistet.
Wie Stadtrat Thomas Morlock, in dessen Zuständigkeitsbereich der Bürgerservice in Hanau fällt, erläutert, sind die BürgerservicePLUS+-Mitarbeitenden unter einer eigenen Service-Nummer und E-Mail zu erreichen. „Sie sind geschult, für alle hilfebedürftigen Menschen, die ein Anliegen haben, zufriedenstellende Lösungen zu finden: Wer sich online nicht zurechtfindet, erhält Unterstützung per Telefon oder Unterlagen per E-Mail. Wer keinen Computer oder Internetzugang hat, der bekommt Unterlagen per Post mit frankiertem Rückantwort-Umschlag. Wer persönlich vorsprechen muss – beispielsweise bei der Beantragung von Ausweispapieren – und nicht mobil ist oder keine Unterstützung hat, der bekommt ein Taxi geschickt. Notfalls bringen wir - oder Mitarbeitende der Hilfezentrale - Ausweispapiere, für die wir eine Unterschrift benötigen, sogar persönlich vorbei“, zählt er auf. Zu den weiteren Service-Angeboten zählten auch kurzfristige Sondertermine - auch außerhalb der regulären Servicezeiten – sodass sich der Gang zum Bürgerservice eventuell auch mit einem anderen Termin in der Innenstadt oder dem Terminkalender einer Begleitperson abstimmen ließe. „Wir kommen den Bürgerinnen und Bürgern hier auf allen möglichen Wegen entgegen und versuchen sie zu unterstützen so gut es geht, um ihnen die Erledigung ihres Anliegens zu erleichtern“, fasst Stadtrat Morlock zusammen.
Manuela Pfirrmann, stellvertretende Leiterin des Bürgerservice, stellte das neue Konzept BürgerservicePLUS+ jüngst im Seniorenbeirat der Stadt Hanau vor, wo es ebenfalls sehr positiv aufgenommen wurde: „Das ist auch für ältere Menschen in Hanau und den Stadtteilen eine sehr gute Perspektive“, war man sich im Seniorenrat einig.
„Die Welt verändert sich und wird digitaler und zentraler. Das macht Vieles leichter, doch insbesondere für die ältere Generation ist dieser Prozess manchmal schwierig zu bewältigen“, stellt Oberbürgermeister Kaminsky fest und verspricht: „Wir lassen niemanden zurück und verlieren niemanden aus den Augen! Der Bürgerservice ist für alle da. Diese Botschaft verkünden wir mit unserem neue Angebot BürgerservicePLUS+ laut und deutlich!“, so der OB abschließend.
Wer kann BürgerservicePLUS+ nutzen?
Das Angebot richtet sich an alle Hanauer Bürgerinnen und Bürger aus dem gesamten Stadtgebiet
Erreichbarkeit
Kontaktaufnahme für Beratung und konkrete Absprachen:
E-Mail: buergerserviceplus@hanau.de
Telefon: 06181 67660-2035
Erreichbarkeit: Montag bis Freitag von 9:00 – 13:00 Uhr (ausgenommen Feiertage)
Unter www.hanau-digital.de oder www.hanau.de sind alle Antragsformulare, oder Informationen und Online-Services bereitgestellt.
Anschrift
Bürgerservice Hanau
Kurt-Blaum-Platz 8
63450 Hanau
Stadt übernimmt das Traditionshaus Brachmann BauPro erwirbt Gebäude, HMG führt Spielwaren-Laden fort – „Stadtwicklungsprogramm ‚Hanau aufLADEN‘ wirkt“
Die Stadt Hanau will die erfolgserprobten Instrumente ihres Stadtentwicklungsprogramms „Hanau aufLADEN“ anwenden, um das ansonsten drohende Aus für das Traditionsgeschäft Spielwaren Brachmann zu verhindern. Hintergrund ist, dass die Inhaber keinen Nachfolger finden konnten und die Immobilie zum Verkauf anbieten wollten. Für das Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke Rosen-/Salzstraße sollen Leerstand und ungewollte Nutzung abgewendet, eine nachhaltige Entwicklung im Sinne der Stadt eingeleitet, die Kündigung der betroffenen Mitarbeiter vermieden und eine Tradition fortgeführt werden, kündigt Oberbürgermeister Claus Kaminsky an. Es ist geplant, den Gebäudekomplex über die städtische BauProjekt GmbH zu erwerben und das seit 176 Jahren bestehende Geschäft samt Personal und Waren durch die Hanau Marketing GmbH (HMG) zu übernehmen, um es von ihr mit einem neuen Konzept weiter zu betreiben. Die Stadtverordnetenversammlung muss der dafür erforderlichen Bürgschaft zum Immobilienerwerb durch die BauProjekt noch zustimmen, der Magistrat hat bereits zugestimmt. ...
„Wir stehen in besonderer Verantwortung, nicht nur eine zukunftsfähige Innenstadt für morgen zu gestalten, sondern auch dafür, Spekulantentum abzuwenden“, betont Kaminsky, der die Mechanismen des Stadtentwicklungsprogramms „Hanau aufLADEN“ auch in diesem Fall „bestens und rechtzeitig greifen“ sieht. Dabei gehe es auch darum, ein Stück „Hanauer Kulturgut“ mit dem über 175 Jahre bestehenden Spielwarenladen an dieser prominenten Lage in der Innenstadt zu erhalten, sagt der Oberbürgermeister. „Nahezu jedes Kind und jeder Erwachsene in Hanau kennt dieses Traditionsgeschäft, das genauso wie das Hessische Puppenmuseum mit der Stadt verwachsen ist, und das dort aufgrund seiner langen Geschichte ganze Vitrinen mit kulturhistorischen Spielzeugen füllen könnte.“
Ausgelöst durch die Vorkaufsrechtssatzung, einem wesentlichen Instrument des Stadtentwicklungsprogramms, das die Stadt Hanau Ende 2019 erlassen hat, war der Immobilieneigentümer proaktiv in Verhandlungen mit der Stadt eingetreten. „Ein großartiges Beispiel, welche Wirkungen das Vorkaufsrecht hat, schon bevor es überhaupt ausgeübt wird. Unser Ziel war und ist es, über dieses Instrument frühzeitig in den Dialog mit Verkäufern und Käufern zu kommen, um gemeinsam Zukunftsideen zu finden. Das hat bei der Immobilie Brachmann ganz herausragend funktioniert“, sagt Kaminsky, der der Familie Lülow für „die vorbildliche Vorgehensweise im Sinne der Entwicklung unserer Innenstadt“ dankt. Kaminsky: „Damit beweist Edgar Lülow einmal mehr, dass ihm Hanau und die Innenstadt sehr am Herzen liegen – eine Eigenschaft, die ihn schon als Vorsitzender der einstigen Citywerbung, Initiator des Hanau Marketing Vereins und als langjähriger Sprecher des Einzelhandelsverbands ausgezeichnet hat.“
Mit dem bundesweit beachteten und prämierten Stadtentwicklungsprogramm „Hanau aufLADEN“ steuert Hanau angesichts wachsender Probleme für den stationären Einzelhandel allgemeinen Trading-down-Effekten entgegen. Neben der zunehmenden Konkurrenz durch große Online-Anbieter gibt es für viele inhabergeführte Geschäfte das zusätzliche Problem, keine Nachfolger zu finden. Wenn sie ausbleiben, droht den betroffenen Lagen Leerstand oder angesichts steigender Immobilienpreise eine Nachnutzung, die nicht im Sinne einer lebendigen und nachhaltigen Einkaufsstadt sind. Durch Anmietung oder Kauf entsprechender Einzelhandelsimmobilien seitens der Stadt soll im Rahmen des umfassenden Programms ein insgesamt attraktiver Mix aus inhabergeführtem Handel und Filialisten, aus Gastronomie, kulturellen Veranstaltungen, Märkten und neuen Konzepten wie Pop-up-Läden geschaffen beziehungsweise erhalten werden.
„Die Immobilien sind dabei der Schlüssel zur Stadtentwicklung, denn überlassen wir sie allein dem Markt, treten Entwicklungen entgegen unserer städtebaulichen Ziele ein, und dem Spekulantentum werden Tür und Tor geöffnet“, erläutert Kaminsky. Er betont ausdrücklich, dass die Stadt mit dem Erwerb der Brachmann-Immobilie kein finanzielles Abenteuer eingeht: „Die Kostenkalkulation zeigt, dass bei einer Gegenüberstellung der Finanzierungskosten zu den Bestandsmieten ein Liquiditätsüberschuss erzielt wird.“ Es handele sich also um „eine Win-Win-Situation“, bei der Leerstand vermieden, Spekulation unterbunden und ein traditionsreiches Angebot in der Stadt erhalten und erneuert werde, stellt der Oberbürgermeister fest. Gleichwohl werde es sicherlich nicht der Regelfall sein können, dass sich eine städtische Gesellschaft als Einzelhändler betätige.
Marina und Edgar Lülow, Geschäftsführer und Inhaber der Heinrich Brachmann GmbH, werden den Spielzeugladen noch bis Ende Juni betreiben. Geplant ist, dass die Hanau Marketing GmbH die Namensrechte und damit die Firmierung Spielwaren Brachmann übernimmt, ab 1. Juli das 300 Quadratmeter große Ladengeschäft bei der städtischen Baupro GmbH anmietet und unter neuem Konzept weiter betreibt. Dafür wird die HMG einen Storemanager einsetzen und auch Personal der Heinrich Brachmann GmbH übernehmen. „Uns kommt dabei die Erfahrung mit dem äußerst erfolgreichen KunstKaufLADEN Tacheles zugute, der - als bislang einziger von der Hanau Marketing GmbH selbst betriebener Laden - einen echten Akzent zur Innenstadtbelebung gesetzt hat“, sagt HMG-Geschäftsführer Martin Bieberle. Ziel sei es, durch moderne Konzepte und Ideen das Geschäft anzukurbeln und dabei die große Tradition von Brachmann aufzugreifen und zu erhalten. Das Spielwaren-Geschäft soll auf die heutigen Anforderungen der Kunden ausgerichtet und die Marke damit zukunftsfähig gemacht werden.
Das Traditionshaus ist im Jahr 1846 von der Familie Brachmann in Hanau gegründet worden und bringt seitdem mit seinem Spielwaren-Angebot ganze Generationen von Kinderaugen zum Leuchten. Das Gebäude an der Rosenstraße war wie der überwiegende Teil der Stadt beim Bombenangriff vom 19. März 1945 zerstört worden. Sieben Jahre nach dem 1954 abgeschlossenen Wiederaufbau verkaufte Gertrud Brachmann, die letzte Inhaberin der Familie in fünfter Generation, das Geschäft. Von den damaligen Erwerbern Gisela und Karl Huster übernahm 1992 das Ehepaar Marina und Edgar Lülow den Spielwarenladen. „Jetzt sind wir auch ins Rentenalter gekommen. Angesichts der Corona-Auswirkungen und verschärfter Bankenrichtlinien bei Firmenübernahmen war es nicht möglich, einen Nachfolger zu finden. Deshalb sind wir froh, dass wir mit der Stadt eine Lösung gefunden haben, dass das Traditionshaus Brachmann weiterbestehen kann“, freuen sich Marina und Edgar Lülow, die Spielwaren Brachmann Ende Juni an die HMG übergeben werden.
Inklusion als Leuchtturm-Projekt der Stadtentwicklung - Hanau wird Host Town im Gastgeberprogramm der Special Olympics World Games 2023
Hanaus Engagement in Sachen Inklusion wird belohnt: Die Brüder-Grimm-Stadt wurde zur Host Town, also zur inklusiven Gastgeberstadt, bei den Sommerspielen der Special Olympics World Games 2023 ernannt. Das Organisationskomitee der größten inklusiven Sportveranstaltung der Welt, die dann in Berlin stattfinden wird, hat Hanau als eine von 216 deutschen Kommunen ausgewählt, die die Teams aus den teilnehmenden Nationen mit einem großen Willkommensprogramm in Deutschland empfangen werden. „Inklusion ist für Hanau ein definiertes Leuchtturm-Projekt der Stadtentwicklung. Ich freue mich daher sehr, dass unsere Bewerbung um die Teilnahme am Host-Town-Programm der Special Olympics erfolgreich war“, stellt Oberbürgermeister Claus Kaminsky fest. „Das ist eine sehr große Ehre. Zugleich ist es die Bestätigung dafür, dass wir in Sachen Inklusion auf dem richtigen Weg sind.“ ...
Das Organisationskomitee hat seine Entscheidung für Hanau als Gastgeberstadt heute bei einer öffentlichen, virtuellen Veranstaltung bekanntgegeben. „Das Komitee hat uns wissen lassen, dass wir eine der besten Bewerbungen eingereicht haben. Dieses positive Feedback macht uns natürlich stolz und zeigt uns gleichzeitig, dass wir die Aufgabe ‚Inklusion im Sport‘ offensichtlich gut verstanden haben“, erklärt Hanaus Sportamtsleiter Andreas Jäger. Als Host Town wird Hanau vom 12.06.2023 bis 15.06.2023 die Sportlerinnen und Sportler einer Gastdelegation mit einem großen Sport- und Kulturprogramm willkommen heißen. Anfang Mai 2022 wird bekannt gegeben, aus welchem Land die Delegation anreisen wird. Bis dahin finden noch Gespräche zwischen dem Organisationskomitee und den Host Towns statt, um für alle Nationen den bestmöglichen Gastgeber zu finden.
„Sehr dankbar sind wir, dass uns der Main-Kinzig-Kreis dabei unterstützen wird. Mit dem Kreis als Kooperationspartner war es uns auch möglich, auf die Anfrage des Organisationskomitees die Zahl der zu beherbergenden Delegationsmitglieder von 30 auf 80 zu erhöhen“, berichtet Jäger. Auch Oberbürgermeister Kaminsky freut sich über die Unterstützung vom Main-Kinzig-Kreis: „Gemeinsam setzen wir ein wichtiges Zeichen für gelebte Inklusion und tragen dazu bei, anlässlich eines großen Sport- und Kulturereignisses das Bewusstsein in unserer Gesellschaft für Menschen mit Beeinträchtigungen zu stärken.“
Für Kaminsky ist die Ernennung auch der Startschuss für weitere Vorhaben, mit denen Hanau Inklusion stärken wird. „Wir legen jetzt mit dem Aufbau eines Netzwerks los und werden es mit Hochdruck kontinuierlich intensivieren“, so der OB. „Der Ernennung zur Host Town folgt hoffentlich zeitnah die Bestätigung, dass Hanau Ausrichterstadt für die Special Olympics Hessen 2025 wird.“
Das Host Town Program der Special Olympics World Games Berlin 2023
216 Host Towns, 216 kommunale Projekte werden eine offene, vielfältige Gesellschaft prägen. Das größte kommunale Inklusionsprojekt in der Geschichte der Bundesrepublik stiftet ein neues Miteinander und öffnet den Raum für Begegnungen weit über die Special Olympics World Games Berlin 2023 (17. bis 25. Juni 2023) hinaus.
Mit den Special Olympics World Games Berlin 2023, dem weltweit größten inklusiven Sportevent, wird Inklusion (be-)greifbarer. Menschen mit geistiger Behinderung werden sichtbar, Begegnungen einfacher, Austausch selbstverständlicher. Im Berliner Olympiastadion, auf dem Alexanderplatz – und dank des Programms auch bundesweit in den 216 Host Towns.
Die Host Towns bereiten den Empfang für die internationalen Delegationen. Über vier Tage, vom 12. und 15. Juni 2023, sind sie Gastgeber für die Athletinnen und Athleten und deren Angehörige vor Beginn der Wettbewerbe in Berlin. Die Delegationen lernen Land und Leute kennen. Aus der Nähe erfahren sie die regionalen Besonderheiten und Einzigartigkeiten in allen Bundesländern. So werden die Kommunen- Städte, Landkreise und Gemeinden- das Bild Deutschlands in der Welt formen. Inklusion wird zur Inspiration – 216 Host Towns sind in Vielfältigkeit vereint.
„Das Programm ist ein Baustein der Special Olympics World Games Berlin 2023 für eine nachhaltig inklusive Gesellschaft. Umso größer ist unsere Freude über die riesige Resonanz, die es bundesweit in Städten, Gemeinden und Landkreisen gefunden hat“, sagt Christiane Krajewski, Präsidentin von Special Olympics Deutschland (SOD). „Das Programm zielt auf die Etablierung inklusiver Strukturen und auf selbstbestimmte Teilhabe vor Ort. Damit ist es Ausdruck unserer ganzheitlichen Strategie, über den Sport hinaus die Lebenswelten von Menschen mit geistiger Behinderung und deren Wahrnehmung in der Gesellschaft im Blick zu haben. Die 216 Host Towns gehen mit dem Programm einen großen Schritt in Richtung Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und senden einen starken Impuls für eine bundesweite Bewusstseinsbildung.“
„Ein großartiger Tag für unsere Stadt“ Hanau siegt im Kampf gegen neues atomares Zwischenlager
„Das ist ein großartiger Tag für die zukünftige Entwicklung unserer Stadt“, kommentiert Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky die heutige Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig zugunsten der Stadt Hanau und gegen die Firma Orano NCS GmbH (ehemals Daher Nuclear Technologies (DNT) GmbH), die als Nachfolge-Unternehmen von Nuclear Cargo Service (NCS) im Technologiepark Wolfgang ein weiteres Zwischenlager für radioaktive Abfälle errichten will. Die Stadt Hanau hat die dafür notwendige Baugenehmigung bisher mit dem Hinweis auf die Unverträglichkeit mit der städtebaulichen Ordnung und Entwicklungsperspektive versagt. ...
Das Unternehmen bemüht sich seither, die Baugenehmigung auf juristischem Weg zu erstreiten. Nachdem im Februar 2018 das Verwaltungsgericht Frankfurt der Klage stattgegeben hatte, konnte sich die Stadt beim Verwaltungsgerichtshof in Kassel im Februar 2020 mit ihrer Argumentation durchsetzen. Der Bundesverwaltungsgerichtshof schloss sich am Dienstag (25.1.) der vorinstanzlichen Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs an und wies die Revision ab. „"Unsere Rechtsauffassung wurde mit dieser Entscheidung in vollem Umfang bestätigt," freut sich Hanaus OB, dass die juristische Auseinandersetzung nun endlich ein Ende hat.
Im Mittelpunkt des langjährigen Rechtsstreits, der mit der Entscheidung des BVG zu Ende geht, steht die Forderung des Unternehmens nach einer Baugenehmigung für ein weiteres atomares Zwischenlager im Technologiepark Wolfgang. Bereits in den Jahren zwischen 2005 und 2009 hatte das DNT-Vorgängerunternehmen NCS versucht, auf juristischem Wege zu erstreiten, eine Lagermöglichkeit für radioaktive Abfälle aus dem gesamten Bundesgebiet bauen zu dürfen. Im Mai 2009 hatte schließlich das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig abschließend zugunsten der Stadt Hanau entschieden.
2011 wurde erneut ein Bauantrag für das angestrebte atomare Zwischenlager gestellt, den die Stadt wieder ablehnte. Dabei bezog man sich auf die Unverträglichkeit der Pläne mit der städtebaulichen Ordnung und Entwicklungsperspektive. Nachdem im Februar 2018 das Verwaltungsgericht Frankfurt in erster Instanz zunächst der Klage des Unternehmens stattgegeben hatte, konnte sich die Stadt in der Berufungsverhandlung vor dem Verwaltungsgerichtshof mit ihrer Argumentation durchsetzen, wonach das Zwischenlager für radioaktive Abfälle aus dem gesamten Bundesgebiet der Festsetzung des Gewerbegebietes widerspricht. Wegen der grundsätzlichen Bedeutung der Rechtsfrage hatte der VGH jedoch gleichzeitig die Revision beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig zugelassen. DNT hat daraufhin die Möglichkeit genutzt, Rechtsmittel einzulegen.
„Unser Ziel war und ist es, unsere Bedeutung als High-Tech-Standort im Rhein-Main-Gebiet auszubauen“, freut sich Hanaus OB jetzt darüber, dass die Gefahr für die weitere positive Entwicklung des Stadtteils gebannt ist und erinnert daran, dass dieser Erfolg „viele Mütter und Väter hat, deren Einsatz es zu würdigen gilt.“ Allen voran sei hier Elmar Diez zu danken, der sich bereits in dem ersten Verfahren mit viel Engagement und Sachkenntnis eingebracht habe. Daneben gelte sein ausdrücklicher Dank allen Beteiligten innerhalb und außerhalb der Stadtverwaltung, die dazu beigetragen haben, dass dieses juristische Tauziehen ein gutes Ende genommen habe. „Angefangen beim Technologiepark über den Industriepark bis hin zu den Konversionsflächen, die bedeutenden Unternehmen der Materialwirtschaft Expansions- und Ansiedlungsmöglichkeiten geboten haben, ist uns der angestrebte Imagewandel in den letzten Jahren erfolgreich geglückt und wir können jetzt diesen Kurs weitergehen“, so Kaminsky und ergänzt: „Dieser Sieg löst bei mir das gleiche Gefühl aus, wie 2018 das 3:1 von Mijat Gaćinović im Pokal-Endspiel Eintracht Frankfurt gegen Bayern München – beides zeigt, dass man auch als David gegen Goliath gewinnen kann.“
„Jede und jeder kann Gesicht zeigen“ - OB Kaminsky wirbt in Bürgerschaft und Politik für Zustimmung
Unter dem Titel „Wir zeigen Gesicht für Offenheit, Respekt und Solidarität“ steht eine Erklärung, die von einem breiten Bündnis aus Politik und Zivilgesellschaft getragen wird. Die Unterzeichnenden warnen darin vor einer Verharmlosung der auch im Main-Kinzig-Kreis zunehmend zu beobachtenden sogenannten „Spaziergänge“ und rufen zu einer kritischen Distanz gegenüber den nichtangemeldeten Demonstrationen und Aufmärschen sowie gegenüber der Querdenkerbewegung auf. Oberbürgermeister Claus Kaminsky, der gemeinsam den politisch Verantwortlichen des Kreises und der kreisangehörigen Kommunen zu den Erstunterzeichnern der Erklärung gehört, wirbt jetzt in der Hanauer Bürgerschaft dafür, die Erklärung digital ebenfalls zu unterschreiben. „Jede und jeder kann so eindrucksvoll dokumentieren, dass es sich bei den demokratiefeindlichen Akteuren um eine Minderheit handelt.“ ...
Wie der OB erläutert, wird deutschlandweit vermehrt zu sogenannten „Spaziergängen“ aufgerufen, um sich unangemeldet zu versammeln und gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren. Die daran teilnehmenden Menschen geben dabei vor, mit guten Absichten und im Sinne des Freiheitsgedankens zu agieren, missachten dabei jedoch eklatant das Grundgesetz und das Versammlungsrecht. Was vordergründig als harmlose Kritik an der Corona-Politik deklariert wird, führe zudem vielerorts zu gewalttätigen Übergriffen, verbalen Attacken und sonstigen Angriffen vor allem gegenüber Ordnungskräften. „Wir unterstellen den Teilnehmenden an den sogenannten ‚Spaziergängen‘ nicht pauschal rechtswidrige oder verletzende Absichten, doch wer sich dieser Gruppe anschließt, solidarisiert sich mit der verbalen und körperlichen Gewalt, die nachweislich in diesem Umfeld propagiert wird,“ macht Hanaus OB deutlich, warum es so wichtig ist, jetzt nicht länger tatenlos zuzuschauen. Aus diesem Grund wird auf seine Initiative hin am Montag im Magistrat eine Vorlage behandelt, die dem Gremium ebenso wie der Hanauer Stadtverordnetenversammlung die Gelegenheit gibt, der Erklärung geschlossen zuzustimmen.
Denn vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung, die auch vor Hanau und dem Main-Kinzig-Kreis nicht Halt macht, ist es nach Kaminsky Überzeugung zwingend notwendig, jetzt die verantwortlichen Personen, die demokratisch-rechtstaatlich handeln und in Bezug auf Corona-Themen wissenschaftlich fundiert entscheiden, zu unterstützen. Gleichzeitig soll ein Zeichen der Solidarität mit allen Privatpersonen und Initiativen in der Region gesetzt werden, die sich gegen die demokratiefeindlichen Bestrebungen richten.
Die Erklärung im Wortlaut ist hier zu finden: https://www.mkk.de/aktuelles/themen_1/erklerung_offenheit/erklaerung.html
Direkt zur Unterzeichnung geht es hier: https://www.mkk.de/aktuelles/themen_1/erklerung_offenheit/erklaerung_offenheit_1.html
Eine Vergewaltigung ist kein Grund, sich zu schämen
„Gehen Sie zum Arzt – und nicht zum Alltag über“, so die Botschaft einer öffentlichen Plakataktion für von Vergewaltigung betroffene Menschen, die in den nächsten Tagen im Main-Kinzig-Kreis und der Stadt Hanau beginnt. Ziel der Plakataktion, die vom Hessischen Sozialministerium in Kooperation mit dem Frauennotruf Frankfurt finanziert wird, ist es, Betroffene niedrigschwellig aufmerksam zu machen und zu ermutigen, Hilfe in der Notlage anzunehmen. ...
Die meisten Vergewaltigungen werden nicht angezeigt. Es ist traurige Realität, dass Opfer aus Angst vor einer Anzeige häufig keine notwendige medizinische Versorgung und psychologische Nachbetreuung suchen, da sie das traumatische Ereignis für sich behalten. „Wir stellen die medizinische Versorgung und Unterstützung zur Bewältigung der Tat in den Vordergrund“, erklären Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler und Oberbürgermeister Claus Kaminsky. „Jede und jeder soll sich ernst genommen fühlen, und zwar in der individuellen Lage, auf Wunsch anonym, ohne Angst vor einer zwingenden Anzeige.“ Dafür sind die örtlichen Krankenhäuser – die Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen, das Klinikum Hanau und das St. Vincenz Krankenhaus Hanau rund um die Uhr erste Anlaufstelle.
„Das Projekt ,Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung‘ existiert bereits erfolgreich seit 2015 in unserer Region, dank der Beratungsstelle Frauennotruf in Frankfurt. Dort hat das Projekt seine Wurzeln und wir durften von den Erfahrungen profitieren sowie die Materialien übernehmen“, erläutern Simmler und Kaminsky.
Sexuelle Übergriffe durch Partner, Bekanntschaften oder im Familienumfeld erschweren vielen Frauen in besonderem Maße, sich anderen anzuvertrauen. Nicht selten wird gerade hier die Situation verharmlost oder falsch eingeschätzt. Ungefähr 90 Prozent der Täter kommen aus dem direkten Umfeld der Betroffenen.
Die Einschätzung, dass es sich tatsächlich um eine „Vergewaltigung“ handelt, wird von den Opfern nicht immer als solche wahrgenommen, so die Erfahrungen der Fachleute in Beratungsstellen. Nach Übergriffen mit K.O.-Tropfen wissen manche Frauen gar nicht, ob eine Vergewaltigung stattgefunden hat. Auch hier sollten sie immer an die entsprechende vertrauliche Spurensicherung und Möglichkeit, sich ärztlich versorgen zu lassen denken.
„Vertraulich“ bedeutet: Eine Anzeige erfolgt nicht, weder durch ein Krankenhaus, noch durch eine Praxis oder die Polizei. Darüber entscheidet ganz allein die betroffene Person, auch zu einem späteren Zeitpunkt. Im Vordergrund stehen eine sofortige sensible medizinische Versorgung, auf Wunsch auch anonym, das Angebot einer vorsorglichen Beweissicherung und der Zugang zu örtlichen Beratungsstellen für die weitere psychologische Begleitung. Somit besteht für Betroffene die Möglichkeit, ganz in Ruhe über weitere Schritte zu entscheiden, erläutern Grit Ciani und Cornelia Gasche, die Koordinatorinnen des Referates für Frauenfragen und Chancengleichheit beim Main-Kinzig-Kreis und des Frauenbüros der Stadt Hanau.
Besonders in der gegenwärtig angespannten Lage durch die Corona-Pandemie sei anzunehmen, dass Opfer größere Scheu haben, eine Notaufnahme aufzusuchen, was aber unbegründet ist. Die zentralen Notaufnahmen, Pflegekräfte und gynäkologischen Fachabteilungen sind gut geschult.
Die Informationskampagne auf großen Plakatwänden im öffentlichen Raum soll das Thema in den nächsten Wochen erneut in den Blick rücken. Bereits im Sommer dieses Jahres gab es eine solche Kampagne in Bussen des öffentlichen Nahverkehrs.
Nähere Informationen und Tipps für betroffene Frauen und Männer, Angehörige und Fachkräfte gibt es unter www.soforthilfe-nach-vergewaltigung.de
Fragen rund um das Projekt beantworten:
Das Referat für Frauenfragen und Chancengleichheit, www.mkk.de
Telefon (06051) 8512316 frauenbuero@mkk.de
Das Frauenbüro Hanau www.hanau.de
Telefon (06181) 295-467 frauenbuero@hanau.de
An folgende Kliniken können sich Betroffene wenden:
Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen
Organisationsbüro Telefon (06051) 87 2353 oder auf Station B 3.1: Telefon (06051) 872383 Danach in der Ambulanz der Frauenklinik melden bzw. nach 17 Uhr und am Wochenende in der Station B3.1, beides im Gebäude B, 3. Stock
Klinikum Hanau
Gynäkologischen Ambulanz, Telefon (06181) 296-2632 Dort ist auch abends/nachts und am Wochenende durch die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe eine vollständige gynäkologische Notfallversorgung gewährleistet.
St. Vinzenz Krankenhaus
Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr und Freitag von 8 bis 13 Uhr können sich die Frauen im Sekretariat Gynäkologie, Telefon (06181) 272-371 melden oder zu allen anderen Zeiten über die Zentrale Notaufnahme, Telefon (06181) 272-340 oder -315 Kontakt aufnehmen.
Rechenzentrumsprojekt auf Großauheim-Kaserne nimmt Gestalt an - Magistrat stimmt Bebauungsplan für Gewerbegebiet in Großauheim zu
Der Magistrat der Stadt Hanau stimmte kürzlich dem Bebauungsplan für das „Gewerbegebiet Großauheim-Kaserne“ zu. Die Stadtverordnetenversammlung wird am 13. Dezember final über die Vorlage entscheiden.
Wie Oberbürgermeister Claus Kaminsky erläuterte, soll auf einer Fläche von rund 24 Hektar auf dem Gelände der ehemaligen Großauheim-Kaserne ein Gewerbegebiet festgesetzt werden. Vorgesehen sei dort die Errichtung von mehreren Rechenzentrumsgebäuden, sowie eines Umspannwerks für deren Stromversorgung. ...
„Die Stadtwerke und Mainova werden auf einer Teilfläche ein Blockheizkraftwerk errichten. Nach Auslauf der Verträge mit Uniper/ Kraftwerk Staudinger 2024 wird die Fernwärmeversorgung der Stadt dort modern und klimafreundlich bereitgestellt“, erläuterte der OB. Südlich angrenzend werde auf einer Teilfläche des Kasernengeländes parallel ein weiterer Plan für eine Freiflächenphotovoltaikanlage aufgestellt, doch dieser stehe jetzt noch nicht zur Beschlussfassung an, so Kaminsky. Durch die ortsnahe Erzeugung von Wärme und Strom entstehe die Möglichkeit von Synergieeffekten, beispielsweise durch die mögliche Einspeisung des geernteten Solarstroms in die Energieversorgung der Rechenzentren.
„Rechenzentren sind eine erforderliche Infrastruktur der Daseinsvorsorge, um die rasch fortschreitende Digitalisierung von Wirtschaft, Arbeitswelt, Mobilität und Bildungswesen zu ermöglichen“, betonte Kaminsky. "Die Stadt Hanau ist Teil einer Region, in der aufgrund der Nähe zum in Frankfurt beheimateten Internetknoten DE-CIX eine besondere Standortgunst für die räumliche Konzentration von Rechenzentren besteht. Wenn die Stadt auf ihrer eigenen Gemarkung sich gegen ein solches Großprojekt wenden würde, so entstünden in Kommunen im näheren Umfeld zahlreiche Anlagen, deren Auswirkungen auf Hanau ausstrahlen", erläuterte der Oberbürgermeister. Die Stadt wäre von Wirkungen betroffen und könnten keinerlei Einfluss darauf nehmen und das auch noch ohne an den oben dargestellten Chancen zu partizipieren. „Daher haben wir städtischerseits ein Konzept für das gesamte Stadtgebiet hinsichtlich der Eignung für die Ansiedlung von Rechenzentren erarbeitet, das von der Stadtverordnetenversammlung am 8. November 2021 beschlossen wurde“, erinnerte der OB. Aufgrund der städtebaulichen Zielsetzungen, der eingeschränkten Eignung des Gebiets für verkehrserzeugende Nutzungen sowie der Realisierbarkeit der Stromversorgung sei das Plangebiet ganz klar einer von drei für Rechenzentren geeigneten und mittelfristig im Stadtgebiet realisierbaren Standorten.
„Die für die Großauheim-Kaserne vorgesehene Nutzung hat eine Dimension, die selbst im europäischen Kontext beachtlich ist“, betonte Kaminsky. Für den Standort Großauheim-Kaserne plant der Projektentwickler P3 Gebäude für die Ansiedlung von Rechenzentren mit einer Anschlussleistung im Endausbau von 180 MW (https://www.p3parks.com/de). Dies entspricht etwa der doppelten Jahresleistung der Stadt Hanau inklusive der Großindustrie der letzten Jahre. Diese Dimension ist in der bundesweiten Gesamtschau der Entwicklung von Rechenzentren als Großprojekt ("Hyperscale Data Center") einzustufen.
Die Stadt Hanau hat mit dem Investor messbare Nachhaltigkeits- und Klimaschutzziele und ein regelmäßiges Monitoring für das Projekt im städtebaulichen Vertrag verankert. „Der partnerschaftlich ausgehandelte Vertragsentwurf ist richtungsweisen und hat nach Meinung von Branchenkennern Modellcharakter“, hob der Oberbürgermeister hervor.
„Wir machen damit auch einen ersten Aufschlag, um mit benachbarten Kommunen und regionalen Institutionen über gemeinsam abgestimmte Leitlinien und Qualitätsanforderungen für zukünftige Ansiedlungen von Rechenzentren im Rhein-Main-Gebiet zu diskutieren", betonte Kaminsky. "Insbesondere die Frage der Stromversorgung, der Beanspruchung von Ressourcen wie Fläche und Trinkwasser sowie die Emissionen, die nicht vor Gemeindegrenzen haltmachen, zeigten, dass es sich bei der Standortnachfrage von Rechenzentren mindestens um ein Thema mit einer regionalen Dimension handele, erklärte der OB.
„Rechenzentren bieten für Hanau große Chancen, sind aber auch mit Herausforderungen verbunden – wir sind der Überzeugung, dass es uns mit diesem Bebauungsplan und insbesondre dem städtebaulichen Vertrag gelungen ist, diese in Einklang zu bringen und im Interesse aller zu gestalten!“, so Kaminsky abschließend.
Bereits im Mai hatten sich die städtischen Gremien mit der Planung auseinandergesetzt und die Offenlage des Planentwurfs beschlossen. Vom 09.06.2021 bis zum 16.07.2021 fand die öffentliche Auslegung sowie die Beteiligung der Behörden statt. Stellungnahmen zum Planentwurf gab es in erster Linie von anderen Behörden zu verkehrlichen Themen oder zu Boden- und Grundwasserverunreinigungen. Alle darin aufgeworfenen Fragen konnten zügig geklärt werden. Aus der Öffentlichkeit gab es eine einzige Anregung, die sich auf die Gestaltung und das Erscheinungsbild der zukünftigen Gebäude bezog.
Eine geringfügige Abänderung der Planzeichnung war noch erforderlich, um für eventuelle zukünftige Ausbaupläne der Deutschen Bahn vorsorglich einen schmalen Geländestreifen entlang der Gleisanlagen als Fläche für Bahnbetriebszwecke zu kennzeichnen. Die von dieser Änderung berührten Fachstellen haben in einer zweiten beschränkten Offenlage dem Plan zugestimmt, sodass er nun von den Stadtverordneten als Satzung beschlossen werden kann.
„Klaus Remer Foyer“ im Congress Park Hanau feierlich eingeweiht - Benannt nach früherem Kulturdezernenten und Kulturbeauftragten
Zum fünften Todestag des früheren Hanauer Kulturdezernenten und ehrenamtlichen Kulturbeauftragten der Stadt, Klaus Remer (27.6.1939 - 25.11.2016), wurde das Südfoyer im Congress Park Hanau in „Klaus Remer Foyer“ umbenannt. ...
„Kultur in all ihren Facetten ist in Hanau untrennbar mit dem Namen Klaus Remer verbunden. Er hat sich mehr als 30 Jahre für ein reichhaltiges kulturelles Leben in unserer Stadt engagiert. Mit der Umwidmung des Südfoyers im Congress Park Hanau würdigen wir das Engagement dieses großartigen Hanauers und rücken sein vielfältiges Wirken zum Wohle seiner Heimatstadt in die öffentliche Wahrnehmung“, erklärte Oberbürgermeister Claus Kaminsky anlässlich der Umbenennung im kleinen, Corona-bedingt, nichtöffentlichen Rahmen.
Anschließend enthüllte er eine Stele mit Remers Portrait und Informationen zu seinem Wirken in Hanau.
Das Südfoyer, in dem seit 2004 die wechselnden Ausstellungen der Reihe „Kunst im CPH“ zu sehen sind, sei – so der OB - geradezu prädestiniert den Namen des Kulturförderers Remer zu tragen. Der Name Remer sei darüber hinaus von Anbeginn mit dem CPH verknüpft. „Auch Remers Initiative ist die Gründung des Fördervereins ‚Hanauer Theater- und Kulturzentrum‘ zu verdanken“, führte Kaminsky aus. Klaus Remer war darüber hinaus dem CPH ab 2011 als Mitglied des Kuratoriums für die künstlerische Gestaltung des Hauses verbunden.
Ausführliche Informationen zum vielfältigen Wirken Remers finden sich ab sofort auf der Website cphhanau.de, wo Klaus Remer als einer der Namensgeber der Räume im Congress Park Hanau geführt wird.
Übergabe Baugenehmigung für Gewerbepark von HubOne Auf dem ehemaligen Goodyear-Firmengelände entsteht ein zukunftsweisendes Projekt
Die HubOne Real Estate GmbH, eine Gesellschaft der Unternehmensgruppe Fäth, hat einen Teilbereich des Firmengeländes von Goodyear in Hanau erworben. Hier plant das Unternehmen einen zukunftsweisenden Gewerbepark zu errichten. Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Wirtschaftsförderin Erika Schulte übergaben vor Ort die Baugenehmigung für das ehrgeizige Projekt. ...
„Das Konzept ist derzeit einzigartig“, so Firmengründer Frank Fäth: „Der Gewerbepark wird – unter anderem durch Solarzellen - mehr Energie produzieren als verbrauchen. Er wird eine DGNB Gold-Zertifizierung erhalten. Planung, Betrieb und Drittnutzung sind nachhaltig und ganzheitlich. Selbst nach Nutzungsende des Parks ist ein nachhaltiges Recycling schon eingeplant.“ Heiko Sattler, Geschäftsführer von HubOne, ergänzt: „Neben den umweltfreundlichen Aspekten wie emissionsfreie Energieerzeugung und eine Infrastruktur für E-Mobilität sind für uns höchstmögliche Flexibilität der Nutzung, Gestaltung der Fläche und Architektur der Gebäude wichtig. Wir orientieren uns bei der Designintelligenz an Tesla und Apple.“
Der erste Bauabschnitt des Gewerbeparks mit circa 12.600 Quadratmetern wird im ersten Quartal 2023 stehen. „Der erste Mieter mit 8.000 Quadratmetern hat schon unterschrieben: Der Getränkelieferant ‚Flaschenpost‘ zieht ein“, berichtet Geschäftsführer Sattler. Bei der Suche nach Nutzern sei den Projektentwicklern von HubOne wichtig, dass hier vor allem viele Arbeitsplätze statt reine Lagerkapazität geschaffen werden. „Wenn alles nach Plan läuft, werden im Jahr 2023 rund 300 Menschen im Park einen neuen Arbeitsplatz in Voll- oder Teilzeit haben“, verspricht Sattler. Für ein bis zwei weitere Gewerbeansiedlungen sei derzeit noch Platz.
„Das sind sehr erfreuliche Aussichten für Hanau und die Region“, sagte Oberbürgermeister Kaminsky. „Arbeitsplätze sind immer herzlich willkommen und ein finanziell gut aufgestelltes Dienstleistungsunternehmen wie Flaschenpost natürlich auch. Von der schnellen Getränkelieferung bis zur Wohnungstür können in Zukunft Bürgerinnen und Bürger in der ganzen Region profitieren!“. Beeindruckt zeigte sich Kaminsky zudem über die nachhaltige Planung und angestrebte DGNB Gold-Zertifizierung des Gewerbeparks. „Das hört sich wirklich sehr zukunftsweisend an. Es freut mich, dass Sie hier mit gutem Beispiel vorangehen.“
Die Projektentwickler haben bereits zahlreiche erfolgreiche Gewerbeparks in der Region gebaut, zum Beispiel in Steinheim, Büttelborn und Neu-Isenburg, die allesamt neue Maßstäbe gesetzt haben. „Wir wissen aus Erfahrung, dass Projekte wie der Gewerbepark in Hanau gerade für Kommunen eine Herausforderung sind. Darum möchten wir uns für die exzellente Zusammenarbeit mit der Stadt Hanau bedanken. Unsere Vorstellung, einen Gewerbepark zu schaffen, der seiner Zeit voraus ist, stieß von Anfang an auf offene Ohren. Unser Dank gilt unserem Nachbarn Goodyear, der Stadt Hanau – hier insbesondere dem Bauamt, dem Umweltamt und der Wirtschaftsförderung – sowie dem Regierungspräsidium Darmstadt“, so Frank Fäth.
Auch Goodyear sieht die Entwicklung sehr positiv. Der Reifenhersteller verkaufte die bereits seit längerer Zeit nicht mehr genutzten Grundstücke im Rahmen der Weiterentwicklung des Nutzungskonzeptes für das Firmengelände am Standort Hanau. Der Verkauf war zudem Teil eines bereits vor zwei Jahren angekündigten, langfristig angelegten Investitions- und Maßnahmenplanes, der die Modernisierung und Neustrukturierung des Goodyear-Produktionsstandortes in Hanau zum Ziel hat. „In den vergangenen beiden Jahren haben wir erfolgreich in die automatisierte Produktion von Premium-Reifen investiert und auch zahlreiche Veränderungen am Layout des Werkes vorgenommen. Diese Maßnahmen haben zu erheblichen Effizienzsteigerungen und damit zur Verbesserung unserer Wettbewerbsfähigkeit geführt“, so Marco Schmidt, Produktionsdirektor des Goodyear-Werkes in Hanau. „Der Verkauf der von uns nicht produktiv genutzten Flächen wird hier einen weiteren positiven Beitrag leisten“, so Schmidt weiter. Daher freue man sich, mit HubOne einen Käufer gefunden zu haben, der die Grundstücke nunmehr auch wieder einer gewerblichen Nutzung zuführen werde.
„Erheblicher Schub für Hanaus Innenstadt“ Bund fördert Stadtentwicklung mit 3,75 Millionen Euro
„Das ist eine klare Bestätigung für unser konzentriertes Handeln für unsere Stadt, das ist ein Schub für unsere Innenstadt, ein Schub für Hanau“, freut sich Oberbürgermeister Claus Kaminsky über die jetzt zugesagte Förderung aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“: „Unsere Stadt bekommt bis zu 3,75 Millionen Euro, um das Stadtentwicklungsprogramm Hanau aufLADEN fortzuführen. Diese Summe wird uns dabei helfen, bereits laufende Maßnahmen und Projekte zu verstetigen und die Herausforderungen einer zukunftsfähigen Stadtentwicklung zu anzupacken.“ ...
Das Programm des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) fördert bundesweit Projektvorschläge für innovative Konzepte und Handlungsstrategien, die eine Innenstadt resilienter gegen Krisen machen und dazu beitragen soll, den anhaltenden Strukturwandel vor allem im Einzelhandel aufzuhalten. Die Brüder-Grimm-Stadt hat unter Federführung der Hanau Marketing GmbH dafür bereits 2019 das Programm „Hanau aufLADEN“ gestartet. Das für Hanau avisierte Fördervolumen sei „außergewöhnlich hoch“, stellt Kaminsky fest. Maximal fünf Millionen Euro konnten an Zuschüssen beantragt werden, nur eine Handvoll der insgesamt 238 geförderten Kommunen bekomme mehr Fördergeld als Hanau. „Wir spielen dabei in einer Liga mit Hamburg, Leipzig oder Frankfurt“, freut sich Kaminsky.
Wie geht es mit den Innenstädten nach der Corona-Krise weiter? Der auch pandemiebedingt boomende Online-Handels sowie bestehende und drohende Ladenleerstände erschweren es, landauf landab Innenstädte sowohl für Gewerbetreibende als auch Besucherinnen und Besucher attraktiv zu halten. „Eine zukunftsfähige Stadtentwicklung kommt niemals zum Stillstand“, stellt Kaminsky fest. „Wir müssen uns den Trends in den Innenstädten entschlossen entgegenstellen. Der Innenstadtumbau, das Förderprogramm Aktive Kerne und städtische Programme wie ‚Hanau aufLADEN‘ haben unsere Stadt bereits in außergewöhnlicher Weise weiterentwickelt und gestärkt.“ Die zugesagte Fördersumme bringe Hanau nun enorm weiter dabei, neue, wichtige Impulse zu setzen und weitere Komplizen zu gewinnen, die von Hanau überzeugt seien. Kaminsky. „Wir bieten ihnen dazu den Rahmen. Dass wir die Förderung bekommen, stärkt unsere Überzeugung, auf dem richtigen Weg zu sein. Unsere bisher bewiesene Tatkraft können wir jetzt mit den nötigen finanziellen Mitteln beherzt weiter an den Tag legen.“
Mit den bis zu 3,75 Millionen Euro will die Stadt zentrale Vorhaben und Maßnahmen verstetigen beziehungsweise neue anstoßen. Das erfolgreiche Konzept der Pop-up-Stores und -Gastronomien soll ausgeweitet und gefestigt werden. „Weitere Pop-up-Läden werden das Angebot in der Innenstadt bereichern, Leerstände revitalisieren und neue Möglichkeiten für Existenzgründerinnen und -gründer entfalten“, erklärt der OB. Auch der über den KunstKaufLADEN Tacheles überaus erfolgreich verlaufene Test, dass die Stadt an strategisch wichtigen Stellen selber die Betreiberschaft eines Ladengeschäfts übernimmt, könne nun – bei Bedarf - ausgebaut werden. Geplant ist zudem die Einrichtung eines Kompetenzzentrums für Handel, Immobilien und Digitalisierung als zentrale Anlaufstelle für die Innenstadtentwicklung mit einem breiten Beratungsspektrum und vielfältigen neuartigen Unterstützungsangeboten.
Um proaktiv auf abzusehende größere Leerstände reagieren zu können, soll auch in eine Machbarkeitsstudie zum möglichen Erwerb von großen Immobilien und zur Entwicklung von Nachnutzungspotentialen Geld fließen. Gutachten und Erhebungen sollen Erwartungshaltungen ermitteln und Entscheidungen auf fundierte Füße stellen. Darüber hinaus sollen Belebungsmaßnahmen und Kampagnen für die Innenstadt ausgebaut werden, auch das Förderprogramm „Newcomer-Starterhilfe“ soll fortgeführt werden. Auch in bauliche Maßnahmen könne nun gezielt investiert werden, um den öffentlichen Raum attraktiver machen: „So wie wir es mit modularen Möblierungen im Fronhof und neuen Lichtkonzepten in der Altstadt schon probiert haben“, so Kaminsky.
„Zusammen mit den Fördergeldern, die wir bereits vom Land Hessen zugesagt bekommen haben, verfügen wir nun über eine sehr gute Basis, um die Hanauer Innenstadt weiterzuentwickeln“, stellt der Oberbürgermeister fest, verdeutlicht aber zugleich: „Diese Fördermaßnahmen dürfen nicht nur einmalig erfolgen, sie müssen verstetigt werden. Die Innenstädte stehen vor einem Schicksals-Jahrzehnt, das europäische Kulturgut ist in akuter Gefahr. Die Kommunen alleine werden sie nicht retten können.“
Eine erhebliche Beeinträchtigung unserer Entwicklungschancen“ Stadt Hanau wehrt sich gegen neues atomares Zwischenlager
Die juristische Auseinandersetzung zwischen der Stadt Hanau und der Firma Daher Nuclear Technologies (DNT) GmbH als Nachfolge-Unternehmen von Nuclear Cargo Service (NCS) geht in die nächste Runde. Das Bundesverwaltungsgericht hat die mündliche Verhandlung für den 25. Januar 2022 terminiert. "Nachdem unsere Rechtsauffassung vom Verwaltungsgerichtshof bereits in vollem Umfang bestätigt worden ist, hoffen wir darauf, dass wir auch dieses Mal in höchster Instanz obsiegen", erinnert Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, dass sich die Stadt bereits einmal erfolgreich gegen die Pläne von DNT zur Wehr setzen konnte.
...
Im Mittelpunkt des langjährigen Rechtsstreits steht die Forderung des Unternehmens nach einer Baugenehmigung für ein weiteres atomares Zwischenlager im Technologiepark Wolfgang. Bereits in den Jahren zwischen 2005 und 2009 hatte das DNT-Vorgängerunternehmen NCS versucht, auf juristischem Wege zu erstreiten, eine Lagermöglichkeit für radioaktive Abfälle aus dem gesamten Bundesgebiet bauen zu dürfen. Im Mai 2009 hatte schließlich das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig abschließend zugunsten der Stadt Hanau entschieden.
2011 wurde erneut ein Bauantrag für das angestrebte atomare Zwischenlager gestellt, den die Stadt wieder ablehnte. Dabei bezog man sich auf die Unverträglichkeit der Pläne mit der städtebaulichen Ordnung und Entwicklungsperspektive. Nachdem im Februar 2018 das Verwaltungsgericht Frankfurt in erster Instanz zunächst der Klage des Unternehmens stattgegeben hatte, konnte sich die Stadt in der Berufungsverhandlung vor dem Verwaltungsgerichtshof mit ihrer Argumentation durchsetzen, wonach das Zwischenlager für radioaktive Abfälle aus dem gesamten Bundesgebiet der Festsetzung des Gewerbegebietes widerspricht. Wegen der grundsätzlichen Bedeutung der Rechtsfrage hatte der VGH jedoch gleichzeitig die Revision beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig zugelassen. DNT hat daraufhin die Möglichkeit genutzt, Rechtsmittel einzulegen.
"Unser Ziel war und bleibt es, unsere Bedeutung als High-Tech-Standort im Rhein-Main-Gebiet auszubauen", sieht Hanaus OB eine Gefahr für die positive Entwicklung des gesamten Stadtteils, sollten die Pläne von DNT doch realisiert werden. Angefangen beim Technologiepark über den Industriepark bis hin zu den Konversionsflächen, die bedeutenden Unternehmen der Materialwirtschaft Expansions- und Ansiedlungsmöglichkeiten geboten haben, sei der angestrebte Imagewandel in den letzten Jahren offensichtlich geglückt, so Kaminsky und ergänzt: "Die Errichtung eines Zwischenlagers für radioaktive Abfälle an dieser Stelle wäre eine erhebliche Beeinträchtigung unserer weiteren Entwicklungschancen. Auch der VGH hat schon ausgeführt, dass das Zwischenlager für radioaktive Abfälle gebietsunverträglich ist und seine Ansiedlung den Gebietscharakter gefährdet."
Sehr geehrter Herr Dr. Boll,
mit fassungslosem Entsetzen haben wir die Berichterstattung in der BILD Zeitung zu Ihrem jüngsten Filmprojekt über das Attentat in Hanau aufgenommen. Wir alle – die Familien der Opfer, der Magistrat sowie die Stadtverordnetenvorsteherin und die Fraktionen – fordern Sie mit Nachdruck auf, die Vorbereitungen sofort einzustellen und auf die Dreharbeiten zur Realisierung dieses Films zu verzichten. Die pseudodokumentarische Ausrichtung kann nicht davon ablenken, dass es Ihnen hier allein darum geht, einen persönlichen Nutzen aus der öffentlichen Aufmerksamkeit zu ziehen, die das schreckliche Attentat in unserer Stadt nach wie vor erhält. Unter dem Deckmäntelchen der Aufklärung und Kunst nutzen Sie das unbeschreibliche Leid der Opfer und ihrer Angehörigen, um Ihren Wunsch nach Publicity und die blutrünstige Sensationsgier Ihres Publikums zu befriedigen.
Das Attentat des 19. Februars 2020 hat viele Wunden gerissen – in den betroffenen Familien, in der ganzen Stadtgesellschaft. Die Stadt ist seither nicht mehr dieselbe und wir alle tun unser Bestes, um die Ereignisse angemessen zu verarbeiten. Es übersteigt unsere Vorstellungskraft, welche Geisteshaltung notwendig ist, um den gewaltsamen Tod von neun Mitmenschen in einer Art und Weise filmisch umzusetzen, die nach Ihren eigenen Worten zu hart für die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten ist. Die Unverfrorenheit Ihres Vorgehens zeigt sich auch darin, dass Sie im Vorfeld keinen Kontakt zu den betroffenen Familien gesucht haben. Diese haben von Ihren Plänen ebenso wie die Opfervereine und wir aus der Presse erfahren. Die dabei veröffentlichten Szenenbilder sind für die Angehörigen der Ermordeten unerträglich und verunglimpfen die Toten mit einer kaum zu überbietenden Respektlosigkeit. Wir appellieren noch einmal alle gemeinsam an Sie, den dringenden Wunsch der Angehörigen anzuerkennen und auf die sensationslüsterne filmische Aufarbeitung des Attentats zu verzichten.
Sollten Sie sich über das große Entsetzen und die Trauer der Familien hinwegsetzen und den Film dennoch drehen, so fordern wir Sie dringend auf, die Persönlichkeitsrechte der Angehörigen, deren Pietätsempfinden und die fortwirkende Menschenwürde der Verstorbenen zu beachten. Andernfalls werden wir umgehend Strafanzeige erstatten und Unterlassungsklage erheben.
Gleiches gilt für unwahre Tatsachenbehauptungen: In der Presse werden Sie mit den Worten „Das Ordnungsamt Hanau versagte jahrelang“ zitiert. Da die Stadt Hanau nicht zuständige Waffenbehörde ist, fordern wir Sie auf, diese Aussage zu unterlassen. Auch hier müssen Sie sonst mit juristischen Schritten rechnen.
Sehr geehrter Herr Dr. Boll, seien Sie versichert: Wir werden gemeinsam alle Hebel in Bewegung setzen, um dieser Verzerrung der schrecklichen Ereignisse vom 19. Februar 2020 entgegenzutreten.
Hochachtungsvoll
Claus Kaminsky
Oberbürgermeister
Beate Funck
Stadtverordnetenvorsteherin
W.-Axel Weiss-Thiel
Bürgermeister
Thomas Morlock
Stadtrat
Für die Parteien in der Stadtverordnetenversammlung
Dr. Max Bieri
SPD-Fraktion
Isabelle Hemsley
CDU-Fraktion
Stefan Weiß
Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen
Bert-Rüdiger Förster
Fraktion Die Republikaner
Oliver Rehbein
Fraktion Bürger für Hanau
Holger B. Vogt
FDP-Fraktion
Robert Erkan
Fraktionslos
Die Familien der Opfer
Gültekin, Gürbüz, Hashemi, Kierpacz, Kurtović, Păun, Saraçoğlu, Unvar, Velkov
das rassistische Attentat des 19. Februar 2020 hat Hanau nachhaltig geprägt. Das Schicksal der neun Menschen, die dem rassistischen Anschlag zum Opfer gefallen sind, wird auf alle Zeiten im kollektiven Gedächtnis der Stadtgesellschaft verankert bleiben. Wir alle müssen mit der Erinnerung an diesen dunkelsten Tag in der Geschichte Hanaus in Friedenszeiten weiterleben.
Wir werden den Tag und diese Gräueltaten niemals vergessen. Der 19. Februar wird als Gedenktag uns und die Stadtgesellschaft fortan immer daran erinnern, dass die Hanauerinnen und Hanauer für ein friedliches Miteinander zusammenstehen. Die stadtweite Trauerbeflaggung wird ein unübersehbares Zeichen dafür sein, dass wir in unserem Gedenken an der Seite der Angehörigen stehen.
Zum ersten Jahrestag des Anschlags werden Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und Hanaus Ehrenbürger Rudi Völler gemeinsam mit den Angehörigen und mir in einer Gedenkfeier des Landes Hessen und der Stadt Hanau, die im Congress Park Hanau stattfindet, an die neun Opfer der Tat erinnern.
Die Pandemie prägt leider die Rahmung des Gedenktages. Die Corona-Auflagen unterbinden manches, was denkbar und wünschenswert gewesen wäre. Dennoch finden eine Vielzahl von Aktivitäten statt, mit denen die Hanauer Stadtgesellschaft den Opfern des rassistischen Attentats gedenkt und zeigt, dass wir eine weltoffene Stadt sind.
Als Stadt werden wir am ersten Jahrestag des Attentats auf der Internetseite www.hanau-steht-zusammen.de ein Digitales Denkmal eröffnen. Zum Gedenken an die Opfer, die keine Fremden waren. Und als Mahnung, dass so eine Tat nie wieder geschehen darf. Daneben liefert die Internetseite viele Anregungen, sich mit dem Anschlag auseinanderzusetzen. Nachrufe zu den Opfern sind dort ebenso zu lesen wie Interviews, in denen Familienangehörige ihre Empfindungen und Einschätzungen schildern. Das Kondolenzbuch zeigt auf bewegende Weise, dass die Tat Menschen auf der ganzen Welt erschüttert hat. Die Seite bietet Raum zum Erinnern und Nachvorneschauen, zum stillen Gedenken und setzt gleichzeitig ein Ausrufezeichen dafür, wie die Stadt gegen Rassismus und Extremismus sowie für Demokratie und Vielfalt kämpft.
Ich lade Sie ein, sich einzureihen in das gemeinsame Gedenken: aus dem CPH überträgt der Hessische Rundfunk ab 17.45 Uhr. Auf der Internetseite www.hanau-steht-zusammen.de gibt es eine Sondersendung, die bereits um 17.30 Uhr beginnt.
Mit einem Glockenläuten der Hanauer Kirchen um 19.02 Uhr werden die Menschen unserer Stadt aufgerufen, innezuhalten und sich der stadtweiten Gedenkminute anzuschließen.
Lassen Sie uns gemeinsam gedenken und die Erinnerung wachhalten.
Ihr Claus Kaminsky
Was für ein Weihnachtsfest, was für ein Jahr! Die Stadt Hanau, unsere Stadt, war und ist doppelt herausgefordert. Neben dem Ausbruch der Pandemie steht das Entsetzen und die Trauer über den Terroranschlag vom 19. Februar. Beides wird uns auch weit über den Jahreswechsel hinaus bewegen.
Aber ich bin mir sicher: Wir werden diese Herausforderungen bestehen, weil der Satz „Hanau steht zusammen“ nicht einfach nur ein Wunsch, sondern gelebte Realität ist. Wir werden Tendenzen zum Hass oder Versuchen zu spalten keinen Raum geben. Wir werden bestehende Brücken stärken. Und aus den Steinen, die man uns in den Weg legt, werden wir neue Brücken bauen. Dass die Hanauerinnen und Hanauer die Kraft dazu haben, hat sich gerade auch in diesem Krisenjahr gezeigt - mit vielen privaten Initiativen oder auch durch den städtischen Beschluss zur Schaffung eines „Zentrums für Demokratie und Vielfalt“.
Und wir werden auch im neuen Jahr kraftvoll alle anderen Aufgaben weiter angehen. Die Herausforderungen, die sich ökonomisch, ökologisch, sozial, kulturell und in Fragen der inneren Sicherheit stellen, sind immens. Hier gilt schon jetzt mein Dank allen, die an der Bewältigung in 2021 mitarbeiten. Und ein besonderer Dank gilt denen, die besonders gefordert waren und sind, für die ich stellvertretend Sicherheitskräfte und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheits- und Pflegewesens nenne.
Das vor uns liegende Weihnachtsfest wird anders sein als das, was wir bisher gekannt haben. Wir werden auf manches verzichten müssen. Aber wir haben im Vergleich zu anderen Menschen auf der Welt immer noch sehr viel. Wir sollten die in diesem Jahr besonders stille Zeit nützen, um nicht an das zu denken, was wir nicht haben, sondern uns über das freuen, was uns bleibt. Frieden, trotz manchem Hass. Freiheit, trotz vorübergehender Beschränkungen. Eine Gemeinschaft, die bei aller Individualität immer noch zur Solidarität, zum Miteinander fähig ist.
Vor allem eint die Hoffnung, dass es uns gelingen wird, alle Herausforderungen zu bestehen. Hoffnung ist schließlich auch eine Kernbotschaft der Weihnachtstage.
Solange uns die Menschlichkeit miteinander verbindet, ist egal, was uns trennt. Ich finde dieser Satz von Ernst Ferstl trifft es gut.
Ich wünsche Ihnen trotz dieser ungewöhnlichen Zeiten ein besinnliches, hoffnungsvolles und friedliches Weihnachtsfest sowie ein gutes, ein besseres neues Jahr.
Ihr
Claus Kaminsky
Zur Videobotschaft
Der Entscheidertalk ist ein Format, das Peter Nickel entwickelt hat und das regelmäßig auf RheinMain TV gesendet wird. OB Kaminsky war am 19. Juli zu Gast.
Die Firma Daher Nuclear Technologies (DNT) GmbH als Nachfolge-Unternehmen von Nuclear Cargo Service (NCS) hat keinen Anspruch auf die geforderte Baugenehmigung für ein weiteres atomares Zwischenlager im Technologiepark Wolfgang.
Die Richter des VGH haben mit ihrer Entscheidung das entgegengesetzte Urteil des Verwaltungsgerichts Frankfurt von Februar 2018 aufgehoben und die Klage des Unternehmens abgewiesen.
Bisher haben wir die Baugenehmigung für das geplante Zwischenlager für radioaktive Abfälle mit dem Hinweis auf die Unverträglichkeit mit der städtebaulichen Ordnung und Entwicklungsperspektive versagt. Das Unternehmen bemühte sich seither, die Baugenehmigung auf juristischem Weg zu erstreiten.
Nachdem im Februar 2018 das Verwaltungsgericht Frankfurt bereits der Klage stattgegeben hatte, konnten wir uns nun in der Berufungsverhandlung vor dem Verwaltungsgerichtshof mit den vorgebrachten Argumentationen durchsetzen.
Das Verwaltungsgericht Frankfurt bewertete den Sachverhalt im Februar 2018 anders und hatte ausgeführt, dass es ein Zwischenlager für radioaktive Abfälle trotz der Festsetzungen des Bebauungsplans für zulässig und in einem Gewerbegebiet für verträglich hält.
Dass der VGH zu einer anderen Einschätzung und Bewertung gekommen ist, dürfte auch eine gewisse Erleichterung bei bisher nicht betroffenen Kommunen führen. Dass in einem Gewerbegebiet, in dem nach Paragraph 8 Baunutzungsverordnung vorwiegend nicht erheblich belästigende Gewerbebetriebe zulässig sind, keine Zwischenlager für radioaktive Abfälle errichtet werden dürften, ist eine grundsätzliche Entscheidung, die alle Kommunen in Deutschland betrifft. Vor allem vor dem Hintergrund, dass in den nächsten Jahren weitere Kernkraftwerke stillgelegt werden und in erheblichem Umfang radioaktive Abfälle anfallen.
Ich danke allen, die mit großen Engagement das Verfahren begleitet und so den Erfolg des heutigen Tages erst möglich gemacht haben.
Allerdings können wir heute noch nicht aufatmen, denn der VGH hat wegen der grundsätzlichen Bedeutung der Rechtsfrage die Revision beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig bereits zugelassen. Es bleibt also abzuwarten, ob DNT Rechtsmittel gegen die Entscheidung des VGH einlegen wird.
Der Innenausschuss beschäftigte sich mit dem Gesetzentwurf zur Änderung der HGO, der unter anderem erstmals klare Kriterien für die Anerkennung einer Stadt als "kreisfreie Stadt" und "Sonderstatus – Stadt" festgeschrieben werden. Unter anderem sieht der Entwurf vor, dass künftig Städte mit mehr als 100 000 Einwohnern auf Antrag durch Gesetz zur kreisfreien Stadt erklärt werden können.
Hanau hat sich als erste Stadt Hessens bereits 2018 auf den Weg in die Kreisfreiheit gemacht.
Die Novelle der HGO dokumentiert eindrucksvoll, dass die Stadt Hanau einen zukunftsorientierten Kurs eingeschlagen hat.
Da am 1. April 2021 die neue Wahlzeit beginnen wird, hatten wir ursprünglich diesen Termin als Abschluss des Auskreisungs-Prozesses gewählt. Hanauer Wahlberechtigte hätten dann auch einen Kreistag nicht mehr mitwählen müssen. Es hat sich zwischenzeitlich aber herausgestellt, dass eine Jahresregelung in vielen Bereichen sinnvoller und zweckmäßiger ist. Deshalb streben wir die Kreisfreiheit nunmehr zum 01.01.2022 an.
In meinen Ausführungen habe ich deutlich gemacht, dass ich die Neuregelung ausdrücklich begrüße, da sie für die Zukunft Rechtssicherheit schafft. Allerdings kann dies nur für Verfahren gelten, die nach Inkrafttreten des Gesetzes auf den Weg gebracht werden.
Die Stadt Hanau hat ihren Weg zur Kreisfreiheit bereits durch Beschluss und Antragstellung vom 20. August 2018 begonnen, so dass die neue gesetzliche Regelung auf Hanau keine Anwendung finden kann. Nach der damaligen und heutigen Rechtslage ist der Status einer kreisfreien Stadt nicht an eine bestimmte Einwohnerzahl geknüpft, sondern an das öffentliche Wohl und den verfassungsrechtlichen Anspruch aus Artikel 28 Abs. 2 Grundgesetz und Artikel 137 Hessische Verfassung.
Ungeachtet dessen wird die Brüder-Grimm-Stadt wohl noch im Jahr 2020 die Einwohnerzahl von 100.000 überschreiten. Nach einer von uns in Auftrag gegebenen Prognose wird sich Hanaus Einwohnerzahl bis zum Jahr 2035 bis auf 114.000 erhöhen. Schon heute weist das städtische Melderegister zum 31. Januar diesen Jahres 98.858 Einwohner aus. Dies stellt gegenüber Januar 2010 einen Zuwachs von 10.910 Einwohnern dar. Uns ist bewusst, dass die maßgeblichen Zahlen des Hessischen Statistischen Landesamtes (HSL) davon abweichen. Doch wir werden in absehbarer Zeit auch nach den Zahlen des HSL die 100.000-Einwohner-Marke überschreiten. Ich bin der Meinung, dass die Differenz zwischen Melderegister und HSL deshalb auf den laufenden Prozess keinen Einfluss haben kann.
Ich habe im Innenausschuss daran erinnert, dass der partei-, fraktions- und gremienübergreifende Antrag auf Auskreisung im August 2018 einstimmig ohne Gegenstimmen von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurde. Noch am gleichen Tag ist dieser Beschluss dem hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier übersandt worden, mit der Bitte, ein Gesetz zur Auskreisung der Stadt Hanau zu veranlassen. Das daraufhin von der Landesregierung geforderte Konzept zur Kreisfreiheit wurde zeitnah erstellt. Darin hat die Stadt ihre Leistungsfähigkeit nachgewiesen und nachvollziehbar dargestellt, wie sie zusätzliche Aufgaben wahrnehmen wird.
Der Entwurf eines Auseinandersetzungsvertrages wurde erstellt und dem Kreis im Oktober 2019 übersandt. Im November hat schließlich auch der Kreistag des Main-Kinzig-Kreises beschlossen, Verhandlungen mit Hanau zur Auskreisung zu führen. Nach einem ersten Treffen der Verhandlungskommission werde jetzt auf Arbeitsebene nach Lösungen für offene Fragen in Sachen Personal, Finanzen, Gesundheit, aber auch mit Blick auf das künftige Zusammenarbeiten gesucht. An dieser Stelle danke ich ausdrücklich Landrat Thorsten Stolz stellvertretend für allen seitens des Main-Kinzig-Kreises Beteiligten für die - unter Wahrung der jeweiligen Interessen - konstruktive Zusammenarbeit und das Engagement. Am Ende des Prozesses werden sich zwei gleichberechtigte Gebietskörperschaften gemeinsam mit starker Stimme im Osten des Rhein-Main-Gebiets für die Interessen der Bürgerinnen und Bürger einsetzen. Ich bin überzeugt davon, dass der eingeschlagene Weg auch für den Main-Kinzig-Kreis Vorteile bringen und am Ende die gesamte Region von dieser epochalen Entscheidung profitieren wird.
Wie der OB weiter erläutert, ist es Hanau in den letzten Jahren gelungen, die Innenstadt zu stärken und einem Abzug von Kaufkraft entgegenzuwirken. Angefangen beim Wettbewerblichen Dialog mit der Entwicklung des Forums und dem City-Konjunkturprogramm über die Neugestaltung der wichtigsten öffentlichen Plätze bis hin zu laufenden Sanierung des Neustädter Rathauses und der Konzeptvergabe für das Schlossplatz-Areal hat die Stadt wichtige Impulse gegeben. Durch den Einsatz von zeitgemäßen Instrumenten zur Innenentwicklung, die über die vergangenen 18 Jahre zu einer stetigen Verbesserung der Lebens-, Wohn- und Einkaufssituation im Innenstadtbereich Hanaus geführt haben, ist eine nachhaltige Aufwertung des Zentrums gelungen.
"Auf diesen unbestrittenen Erfolgen dürfen und wollen wir uns aber nicht ausruhen", bringt es Martin Bieberle, Leiter des Fachbereichs Stadtplanung und gleichzeitig Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH, auf den Punkt. Rein am maximalen Verkaufserlös orientierte Immobilienverkäufe, die nicht nur dem Hanauer Einzelhandel das Überleben erschweren, führen nach seinen Worten dazu, dass sich in Teilen der Innenstadt bereits erste gegenläufige Tendenzen abzeichnen. "Diese Effekte bringen den typischen Rückgang des Angebotes mit zunehmenden Leerständen inklusive ausbleibender Kundschaft mit sich. "Wir werden in der Innenstadt höhere Bedeutung auf Handels- und auch Gastronomie-Konzepte legen müssen, die im Sinne einer Nachvermietung eine strategische Bedeutung für die Stadt haben. Hier wollen wir alle Möglichkeiten ausschöpfen, die das Baurecht bietet", sagt Bieberle.
Den unerwünschten Entwicklungen will die Stadt jetzt aktiv entgegentreten, indem sie für den Innenstadtbereich städtebauliche Maßnahmen anstößt, um Gewerbe- und Einzelhandel zu unterstützen. "Wir wollen alles daransetzen, die Erfolge und Fortschritte der letzten Jahre, die unter anderem durch der Förderprogramme Aktive Kerne (Hanau Innenstadt) und Soziale Stadt (Hanau Südliche Innenstadt, Freigerichtviertel) geschaffen wurden, langfristig und nachhaltig zu sichern," so Bieberle.
Die Brüder-Grimm-Stadt nutzt für diese neue Strategie die Möglichkeiten, die das Baugesetzbuch (BauGB) bietet, um eine geordnete städtebauliche Entwicklung zu steuern und zu sichern. Kurzfristig soll unter der Federführung der stadteigenen Bauprojekt Hanau GmbH geprüft werden, für welche Teilbereiche der Innenstadt welche konkreten Instrumente zielführend sind. Im Rahmen einer dafür notwendigen Voruntersuchung sollen die sozialen, strukturellen und städtebaulichen Verhältnisse sowie die Zusammenhänge und Ziele dokumentiert werden. Als Ergebnis dieser Untersuchungen werden Vorschläge für konkrete städtebauliche Maßnahmen für die Innenstadt wie die Aufstellung qualifizierter Bebauungspläne, Erhaltungs- oder Sanierungssatzungen stehen. Folgt die Stadtverordnetenversammlung dem Beschluss des Magistrats, wird die Bauprojekt diese städtebauliche Voruntersuchung bis zum 31. Dezember 2020 abschließen.
Zur Sicherung künftiger städtebaulicher Maßnahmen ist zweiter wesentlicher Baustein schon jetzt die Abwendung negativer Entwicklungen der Nutzer- und Eigentümerstruktur, die den Zielen der künftigen Maßnahmen zuwiderlaufen würde. "So können wir uns Handlungsspielräume schaffen, um schneller auf die Problemlagen zu reagieren," erläutert OB Kaminsky den Hintergrund für zwei Satzungen, die der Stadt künftig im Gebiet der Innenstadt und für das "Urbane Gebiet Altstadt Hanau" ein Vorkaufsrecht sichern sollen. "Das Baugesetzbuch (BauGB) räumt Kommunen in Gebieten, in denen sie städtebauliche Maßnahmen in Betracht ziehen, dass Recht ein, per Satzung zur Sicherung einer geordneten städtebaulichen Entwicklung ein Vorkaufsrecht festzuschreiben." Dabei ist die wesentliche Zielsetzung immer die Sicherung der Versorgungsfunktion und Weiterentwicklung der Stadtmitte.
Die Stadt Hanau sieht nach den Worten des OB für die vorgestellten Vorkaufsrechtssatzungen eine dringende Notwendigkeit, weil die aktuelle Entwicklung zeigt, dass durch Grundstückstransaktionen in der Innenstadt und daraus resultierende Nutzungsänderungen die Umsetzung der städtebaulichen Ziele gefährdet werden könnten. "Im Einzelfall wollen wir durch die Ausübung unseres Vorkaufsrechts eine Änderung der Eigentümerstruktur unterbinden, um so eine weitere städtebaulich problematische Verwendung innerstädtischer Immobilien zu verhindern.
Der Beschluss der Vorkaufsrechtssatzung ist ein Teil eines ganzen Maßnahmenbündels, welches die Hanau Marketing GmbH zur Zeit mit Vertretern des Einzelhandels, des Hanau Marketing Vereins, der IHK, Haus und Grund und weiteren Akteuren erarbeitet und diskutiert. Dieses Bündel beschäftigt sich auch mit der Frage, wie zukünftig gute Einzelhandelskonzepte im Bestand erhalten und neue Konzepte angesiedelt werden können. Das Gesamtpaket soll Anfang des nächsten Jahres im Struktur- und Umweltausschuss ausführlich vorgestellt werden.
Auch wenn die Stadt die Wertungen des Gutachtens zur angestrebten Auskreisung Hanaus in einigen Punkten nicht teile, wolle man sich nicht in Details verzetteln, sondern darauf konzentrieren, die offenen Fragen zu klären. „Ich habe dem Landrat heute unseren Entwurf für einen Auseinandersetzungsvertrag zukommen lassen, in dem wir zu allen Punkten, angefangen von der Finanzierung der Hessenkasse und den Rekultivierungskosten der Deponien über die Pensionsverpflichtungen bis hin zur Zukunft der Mitarbeiterschaft von AQA konkret ausgearbeitete Vorschläge unterbreiten.“ Auf dieser Basis sollen nach dem Willen von Hanaus OB jetzt die Gespräche geführt werden. Er sei sich aber sicher, so Kaminsky weiter, dass mit den von Hanau vorgelegten Lösungsvorschlägen die Bedenken im Kreis ausgeräumt werden können. „Wir sind dem Main-Kinzig-Kreis in hohem Maße entgegengekommen“, beschreibt er den Grundtenor des Vertrags, ohne weiter ins Details zu gehen.
Der OB und seine Magistratskollegen sind zuversichtlich, dass auf Basis des Auseinander-setzungsvertrags und den darin getroffenen Regelungen in Kürze auch die notwendigen politischen Entscheidungen gefällt werden können, damit der Kreisfreiheit nichts mehr im Wege steht. „Wir hoffen, dass dann auch die Landesregierung schnell nachzieht und auf der Basis der Verständigung vor Ort das Gesetzgebungsverfahren zügig auf den Weg bringt.“
Schließlich werde die von Hanau angestrebte Kreisfreiheit auch Vorteile für den Main-Kinzig-Kreis bringen. „Eine schärfere Profilierung des Kreises einerseits und die klare Positionierung einer kreisfreien Stadt Hanau auf der anderen Seite werden dazu führen, dass künftig zwei starke Stimmen im Osten der Rhein-Main-Region für die Interessen der Bürgerinnen und Bürger zu hören sein werden,“ ist OB Kaminsky zuversichtlich, dass am Ende die gesamte Region von zwei gleichberechtigten und starken Gebietskörperschaften profitieren wird.
Oberbürgermeister Claus Kaminsky sieht in dem seit rund einem Jahr währenden Verfahren einen "deutlichen Beleg für die intensive fachliche wie inhaltliche Auseinandersetzung". Die Entwürfe von der Bietergemeinschaft Baugesellschaft/Terramag, KCI und 3W hätten es verdient, sie bis ins Detail auszuleuchten. Alle Drei hätten sich auch dank der öffentlichen Debatte beim Bürgerwochenende im vorigen März "deutlich weiterentwickelt".
Die Konzeptvergabe fußt auf den Grundgedanken des Wettbewerblichen Dialogs und des Innenstadtumbaus im Verkauf der letzten Jahre. Dazu gehöre die Erkenntnis, dass Hanau mit seiner Abfolge von fünf Plätzen vom Areal am Kanzleigebäude bis zu dem derzeit im Umbau befindlichen an der Wallonisch-Niederländischen Kirche über einen "städtebaulich besonderen Schatz" verfüge, so Kaminsky weiter. Den gelte es gebührend zu pflegen. Die Stadtverordneten hätten mit ihrem Beschluss vom Juni 2018 der Konzeptvergabe bewusst den Vorrang vor einem Bieterverfahrung für die Gestaltung der Schlossplatz-Westseite. Denn es gehe nicht darum, den Höchstpreis beim Grundstücksverkauf zu erzielen. Vielmehr seien von Anfang an Kriterien für den Zuschlagsvorschlag vorgegeben gewesen. Unter den Bewertungskriterien, welche die Bieter zu beachten haben, wiegt das Nutzungskonzept mit 30 Prozent, städtebauliches Konzept und Architekturkonzept/Denkmalschutz mit je 15 Prozent sowie mit je fünf Prozent für Freiflächenkonzept, Verkehrskonzept und Mobilität, Ökologie und Klimaschutz, zehn Prozent für den Realisierungszeitraum und 15 Prozent für die Vertragsstruktur. Bei der Beratung über städtebauliche Gewichtung und Architektur unterstützte der Hanauer Architekt Rainer Krebs die Stadt. Er und Stadtentwickler Martin Bieberle sagte, dass für die Beurteilung des Schlossplatzes die Zäsur der Kriegszerstörung 1945 entscheidend sei und nicht der städtebauliche und architektonische Zustand zuvor. Mittlerweile sei die Hanauer Altstadt als Ensemble denkmalgeschützt. Mit dem 2003 eröffneten Congress Park Hanau habe sich der östliche Schlossplatz "modern weiterentwickelt", nun gehe es auf der Westseite entsprechend weiter.
Als "leitende Idee" bei der Konzeptvergabe stellt Oberbürgermeister Kaminsky die Mischung aus Wohnen, Arbeiten und kultureller Nutzung in den Vordergrund. Das sei der Bietergemeinschaft Baugesellschaft/Terramag "besonders überzeugend gelungen" mit Wohnungen, dem neuen geplanten Dienstsitz des Planungsbüros, Ausschöpfen von Wohnraum und der Tanzschule Berné als "Frequenzringer für den Schlossplatz". Die beiden Mitbewerber KCI und 3W hätten ebenfalls gute Entwürfe geliefert, wobei 3W die Debatte über ein nötiges neues Hotel in Hanau wieder auf die Agenda gebracht habe. "Aber der Feind des Guten ist das Bessere", bewertet der OB den Ausschlag für Baugesellschaft und Terramag. Die Stadtverordnetenvorlage sieht einen jährlichen Erbbauzins für das 1497 Quadratmeter messende städtische Grundstück des Kanzleigebäudes von 19.800 Euro vor. Das insgesamt 2352 Quadratmeer große Areal des Hauses des Handwerks will die Stadt für 470.000 Euro verkaufen und hat dafür zuvor die Bewertung des Gutachterausschusses für den Main-Kinzig-Kreis eingeholt.
Die Vorlage steht am 2. September auf der Tagesordnung des Magistrats und am 5. September auf einer gemeinsamen Sitzung von Ortsbeirat Innenstadt sowie Struktur- und Umweltausschuss, ehe die Stadtverordneten am 23. September entscheiden. OB Kaminsky freut sich nun über den weiteren öffentlichen Diskurs über dieses Stück Stadtentwicklung. Nun gehe es um den "letzten großen Baustein des Stadtumbaus, der die Altstadt weiter aufwertet". Dafür sorgten neben der Umgestaltung auf der Schlossplatz-Westseite auch das Haus des Jugendrechts mit Gastronomie auf der Südseite und das Umwidmen der Graf-Philipp-Ludwig-Straße dort als Fußgängerzone bis zum Altstädter Markt.
Hanau strebt Änderung im Baurecht an, um neuen Wohnraum zu schaffen
Bezahlbarer Wohnraum werden in der Metropolregion Frankfurt Rhein-Main immer knapper. Mieten und Immobilienpreise steigen stetig an.
Auf dem Gelände der ehemaligen Sportsfield Housing Area im Hanauer Stadtteil Wolfgang stehen 22 guterhaltene Wohnblocks mit rund 400 Wohneinheiten, die jahrzehntelang als Unterkünfte für US-Soldaten und ihre Familien dienten. In den vergangenen Jahren wurden sie zudem teilweise als Flüchtlingsunterkünfte genutzt. Sie befinden sich aktuell im Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA).
Mit der Nutzung der vorhandenen Wohnungen könnte kurzfristig das Angebot an bezahlbarem Wohnraum in Hanau deutlich erhöht werden. Doch dem stehen rechtliche Hindernisse entgegen, die mit der Nähe zum Industriebetrieb Goodyear Dunlop GmbH zu tun haben. Die Ausweisung eines Wohngebietes ist hier nach geltendem Baurechte derzeit nicht möglich, da es Lärm- und Geruchsimmissionen seitens des angrenzenden Betriebs geben könnte, die die zulässigen Werte überschreiten.
Gleichwohl hat die Stadt Hanau vor kurzem ihren Erstzugriff auf das Areal erklärt und damit ihren Willen bekundet, dass Areal zu entwickeln. „Es kann nicht sein, dass wir bei all der Wohnungsknappheit gut erhaltene Wohngebäude abreißen müssen!“, sagt Oberbürgermeister Claus Kaminsky und fordert eine tabulose Inventur der bau- und immissionsschutzrechtlichen Regelwerke. „Wir brauchen mehr Planungshoheit. Die Städte im Ballungsraum müssen in der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt selbst entscheiden können, an welchen Stellen eine Wohngebietsentwicklung als sinnvoll erachtet wird!“, so Kaminsky.
In einer vielbeachteten Pressekonferenz auf dem Sportsfield-Gelände präsentierte OB Kaminsky mehrere Thesen, die als Anregung für eine Änderung des Baurechts dienen sollen. Unterstützt wurde er dabei von Martin Bieberle, Fachbereichsleiter Planen, Bauen & Umwelt, Dr. Michael Denkel und Dipl.-Ing. Lutz Krämer-Heid von Albert Speer und Partner (AS+P) und Dr. Olaf Otting, Fachanwalt für Verwaltungsrecht bei Allen & Overy LLP.
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