Klangweg
Regeneration – Klangweg, eine virtuelle Stadtinstallation
Der international renommierte Komponist und Klangkünstler Hakan Kurşun ist in Hanau geboren und hat einen Lehrstuhl an der Technischen Universität Istanbul inne. Sein Vater war Vertrauensmann bei der Dunlop und seine Mutter Gynäkologin im Klinikum Hanau
Kurşun hat der Brüder-Grimm-Stadt Hanau einen dauerhaften virtuellen „Klangweg“ seiner Kompositionen in der Innenstadt geschenkt, die der Rekonditionierung, Entspannung und Wiederentdeckung dienen sollen. Es handelt sich um sechs speziell für Hanau geschriebene Klanggestalten.
Die einzelnen Stationen sind:
1 - Geburt: Klinikum Hanau – Innenhof; Klanggestalt für Personen, die über alle Generationen und Schichten im Klinikum arbeiten, geboren und behandelt werden.
2 - Traum: Brücke am Tiefgarten – Kinzig; Klanggestalt für Passantinnen und Passanten am Übergang von der Innenstadt zum Stadtteil Lamboy/Tümpelgarten, in dem ein hoher Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund lebt.
3 - Regen: Neustädter Marktplatz – Nationaldenkmal der Brüder Grimm; Klanggestalt im Angesicht von Jacob und Wilhelm Grimm. Die Universalgelehrten sind bekannt für ihre Kinder- und Hausmärchensammlung, die in weiten Teilen auf internationalen Märchenstoffen basiert. Die Brüder haben sich als Mitglieder der Göttinger Sieben gegen den Verfassungsbruch des Königs von Hannover 1837 engagiert, Jacob Grimm war Mitglied der Paulskirchenversammlung in Frankfurt 1848 und setzte sich für demokratische Grundrechte ein.
4 - Kraft: Goodyear (ehem. Dunlop) - Werkstor; Klanggestalt für Menschen, die in der Reifenfabrik arbeiteten und arbeiten. Reifenherstellung hat am Standort Hanau eine lange Tradition. Bereits 1902 wurden hier die ersten Pkw-Reifen der Marke Dunlop produziert. Heute gehört das Werk zum internationalen Goodyear-Konzern. In Hanau tragen aktuell Mitarbeitende aus über 60 Nationen zum Erfolg des Unternehmens bei – ein Beispiel für gelebte Integration.
5 - Erde: Französische Allee - Neustadtplan von Claus Bury; Klanggestalt für Personen mit Migrationshintergrund in Erinnerung an die Gründung der Neustadt Hanau 1597 durch Vertrag von Graf Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg mit calvinistischen Glaubensflüchtlingen aus den spanisch-katholisch besetzten Niederlanden und dem heutigen Belgien. 1605 wurde eine Jüdische Gemeinde privilegiert. Ebenso gedenken und erinnern wir uns der neun Opfer des rassistischen Anschlags vom 19. Februar 2020 in Hanau.
6 - Weite Zeit: Schlossgarten; Klanggestalt für Paul Hindemith. Der in Hanau geborene Komponist und Musiker (1895-1963) wurde unter dem NS-Regime verfolgt. Er war u.a. als Berater des türkischen Kulturministeriums tätig und verfasste Berichte für die Entwicklung des türkischen Musiklebens in den Jahren 1935-1937. Später siedelte er in die USA und später in die Schweiz über. Nach dem Zweiten Weltkrieg Krieg setzte er sich für die positive Wirkung von Musik zu einem friedlichen und gedeihlichen Zusammenleben weltweit ein.
Die Kompositionen von Hakan Kurşun sind an den entsprechenden Stellen via QR-Codes und Google Earth weltweit abrufbar.
Kurşuns Ansatz ist ganzheitlich. Über das Medium Musik und die Verwebung mit seiner persönlichen wie internationalen Geschichte befragt er die Stadtgeschichte Hanaus, die seit Menschengedenken eine Migrationsgeschichte ist. Gleichzeitig beleuchtet und bekräftigt er die demokratischen Werte in unserer vielfältigen Gesellschaft und betont Verantwortungsethik.
Kurşun hat der Brüder-Grimm-Stadt Hanau einen dauerhaften virtuellen „Klangweg“ seiner Kompositionen in der Innenstadt geschenkt, die der Rekonditionierung, Entspannung und Wiederentdeckung dienen sollen. Es handelt sich um sechs speziell für Hanau geschriebene Klanggestalten.
Die einzelnen Stationen sind:
1 - Geburt: Klinikum Hanau – Innenhof; Klanggestalt für Personen, die über alle Generationen und Schichten im Klinikum arbeiten, geboren und behandelt werden.
2 - Traum: Brücke am Tiefgarten – Kinzig; Klanggestalt für Passantinnen und Passanten am Übergang von der Innenstadt zum Stadtteil Lamboy/Tümpelgarten, in dem ein hoher Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund lebt.
3 - Regen: Neustädter Marktplatz – Nationaldenkmal der Brüder Grimm; Klanggestalt im Angesicht von Jacob und Wilhelm Grimm. Die Universalgelehrten sind bekannt für ihre Kinder- und Hausmärchensammlung, die in weiten Teilen auf internationalen Märchenstoffen basiert. Die Brüder haben sich als Mitglieder der Göttinger Sieben gegen den Verfassungsbruch des Königs von Hannover 1837 engagiert, Jacob Grimm war Mitglied der Paulskirchenversammlung in Frankfurt 1848 und setzte sich für demokratische Grundrechte ein.
4 - Kraft: Goodyear (ehem. Dunlop) - Werkstor; Klanggestalt für Menschen, die in der Reifenfabrik arbeiteten und arbeiten. Reifenherstellung hat am Standort Hanau eine lange Tradition. Bereits 1902 wurden hier die ersten Pkw-Reifen der Marke Dunlop produziert. Heute gehört das Werk zum internationalen Goodyear-Konzern. In Hanau tragen aktuell Mitarbeitende aus über 60 Nationen zum Erfolg des Unternehmens bei – ein Beispiel für gelebte Integration.
5 - Erde: Französische Allee - Neustadtplan von Claus Bury; Klanggestalt für Personen mit Migrationshintergrund in Erinnerung an die Gründung der Neustadt Hanau 1597 durch Vertrag von Graf Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg mit calvinistischen Glaubensflüchtlingen aus den spanisch-katholisch besetzten Niederlanden und dem heutigen Belgien. 1605 wurde eine Jüdische Gemeinde privilegiert. Ebenso gedenken und erinnern wir uns der neun Opfer des rassistischen Anschlags vom 19. Februar 2020 in Hanau.
6 - Weite Zeit: Schlossgarten; Klanggestalt für Paul Hindemith. Der in Hanau geborene Komponist und Musiker (1895-1963) wurde unter dem NS-Regime verfolgt. Er war u.a. als Berater des türkischen Kulturministeriums tätig und verfasste Berichte für die Entwicklung des türkischen Musiklebens in den Jahren 1935-1937. Später siedelte er in die USA und später in die Schweiz über. Nach dem Zweiten Weltkrieg Krieg setzte er sich für die positive Wirkung von Musik zu einem friedlichen und gedeihlichen Zusammenleben weltweit ein.
Die Kompositionen von Hakan Kurşun sind an den entsprechenden Stellen via QR-Codes und Google Earth weltweit abrufbar.
Kurşuns Ansatz ist ganzheitlich. Über das Medium Musik und die Verwebung mit seiner persönlichen wie internationalen Geschichte befragt er die Stadtgeschichte Hanaus, die seit Menschengedenken eine Migrationsgeschichte ist. Gleichzeitig beleuchtet und bekräftigt er die demokratischen Werte in unserer vielfältigen Gesellschaft und betont Verantwortungsethik.
Über den Künstler:
Hakan Kurşun wurde 1967 in Hanau geboren. Seine Mutter arbeitete als Gynäkologin im Stadtkrankenhaus (heute Klinikum Hanau), sein Vater hat Jura studiert und war in der Personalabteilung von Dunlop tätig.
Nachdem Bruder Kaan zur Welt kam, zog die Familie 1970 nach Cochem, 1971 nach Hofheim, wo Hakan Kurşun die Steinberg- und Pestalozzischule besuchte. 1981 erfolgte der Umzug nach Istanbul, wo er das Istanbul- und das Yeni Levent-Gymnasium absolvierte. Dort spielte er in den Bands Aqua, Norm und Othergate. Ab 1988 studierte Kurşun Germanistik und Audio Engineering in Wien, wo er die Band Red Hasret mitgründete. 1991 folgte ein Aufenthalt in Warschau als Komponist und Musikproduzent.
Sein erstes Soloalbum "Kaos" erschien 1996. Das Video zu „Bogazin Üstünde“ / Auf dem Bosporus wurde auf internationalen Musikkanälen ausgestrahlt. Das Album gilt als eine der besten Psychedelic-Rock-Aufnahmen in der Türkei. 2004 kam sein zweites Soloalbum „Kütle“ / Masse heraus, das von seinen Hörerinnen und Hörern als zeitloses Werk gelobt wird. Es folgten zahlreiche Kompositionen für bildende Kunst und interdisziplinäre Installationen, u.a. „Pearl Bracelet“ in Istanbul und Amsterdam. 2021 veröffentlichte er „Worte in meiner Hand“.
Kurşun lehrt seit 2005 Musikproduktion am Forschungszentrum für Musik MIAM der Technischen Universität Istanbul. Er ist Mitglied des Akademischen Rates für Sozialwissenschaften der Bilgi Universität und Gründer des Kurşun Spatial Studios für räumlichen Klang. Die Musikkritik beschreibt Hakan Kurşuns Werk als „Meilenstein der türkischen Independent-Musik“.
Weitere Informationen zu dem Künstler finden Sie hier: Hakan Kurşun
Hakan Kurşun wurde 1967 in Hanau geboren. Seine Mutter arbeitete als Gynäkologin im Stadtkrankenhaus (heute Klinikum Hanau), sein Vater hat Jura studiert und war in der Personalabteilung von Dunlop tätig.
Nachdem Bruder Kaan zur Welt kam, zog die Familie 1970 nach Cochem, 1971 nach Hofheim, wo Hakan Kurşun die Steinberg- und Pestalozzischule besuchte. 1981 erfolgte der Umzug nach Istanbul, wo er das Istanbul- und das Yeni Levent-Gymnasium absolvierte. Dort spielte er in den Bands Aqua, Norm und Othergate. Ab 1988 studierte Kurşun Germanistik und Audio Engineering in Wien, wo er die Band Red Hasret mitgründete. 1991 folgte ein Aufenthalt in Warschau als Komponist und Musikproduzent.
Sein erstes Soloalbum "Kaos" erschien 1996. Das Video zu „Bogazin Üstünde“ / Auf dem Bosporus wurde auf internationalen Musikkanälen ausgestrahlt. Das Album gilt als eine der besten Psychedelic-Rock-Aufnahmen in der Türkei. 2004 kam sein zweites Soloalbum „Kütle“ / Masse heraus, das von seinen Hörerinnen und Hörern als zeitloses Werk gelobt wird. Es folgten zahlreiche Kompositionen für bildende Kunst und interdisziplinäre Installationen, u.a. „Pearl Bracelet“ in Istanbul und Amsterdam. 2021 veröffentlichte er „Worte in meiner Hand“.
Kurşun lehrt seit 2005 Musikproduktion am Forschungszentrum für Musik MIAM der Technischen Universität Istanbul. Er ist Mitglied des Akademischen Rates für Sozialwissenschaften der Bilgi Universität und Gründer des Kurşun Spatial Studios für räumlichen Klang. Die Musikkritik beschreibt Hakan Kurşuns Werk als „Meilenstein der türkischen Independent-Musik“.
Weitere Informationen zu dem Künstler finden Sie hier: Hakan Kurşun