Hessens kleinste Großstadt
- Ich bin HanauHanau ist Hessens kleinste Großstadt
Neubürger Fionn Berger ist der 100.000 EinwohnerHanau hat es geschafft: Die Brüder-Grimm-Stadt ist nicht länger Hessens größte Kleinstadt, sondern hat am 9. September 2021 die entscheidende Einwohnerzahl erreicht, um einen Schritt weiter zu gehen. Nach Angaben des Kommunalen Gebietsrechenzentrums leben seit diesem Tag 100.000 Menschen in der Stadt und machen Hanau damit zu Hessens kleinster Großstadt.
„Dieser neue Status ist uns nicht in den Schoß gefallen, sondern Ergebnis unseres Wirkens in vergangenen Tagen, die geprägt waren von Mut zur Veränderung und Gestaltungswillen“, erinnert Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky daran, dass letztlich die wegweisende Entscheidung für den Stadtumbau und die Bewältigung der Konversionsaufgaben die Grundlage geschaffen haben für das Wachstum, das am Ende den angestrebten Schritt zur Großstadt gebracht hat.
Alle Informationen zur Kreisfreiheit finden Sie hier!
„Dieser neue Status ist uns nicht in den Schoß gefallen, sondern Ergebnis unseres Wirkens in vergangenen Tagen, die geprägt waren von Mut zur Veränderung und Gestaltungswillen“, erinnert Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky daran, dass letztlich die wegweisende Entscheidung für den Stadtumbau und die Bewältigung der Konversionsaufgaben die Grundlage geschaffen haben für das Wachstum, das am Ende den angestrebten Schritt zur Großstadt gebracht hat.
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Kaminsky nutzte den Abend seiner Amtseinführung, um die Nachricht öffentlich bekannt zu geben: „Unser 100.000 Einwohner hat auch einen Namen: Es ist Fionn Berger aus Steinheim.“ Der kleine Junge hatte am 9. September im St. Vinzenz-Krankenhaus das Licht der Welt erblickt. Damit erfüllte er die bereits im vergangenen Jahr gemachten Vorgaben des OB. Dieser hatte mit Blick auf die Schwierigkeit, die eine einzelne Person zu bestimmen, welche für das Erreichen der Zahlengrenze verantwortlich ist, bereits damals festgelegt, dass alle Hanauer Babys, die am fraglichen Tag geboren werden, zur 100.000. Einwohnerin oder zum 100.000 Einwohner gekürt werden. „Da an diesem Tag keine weiteren Geburten von Hanauerinnen und Hanauern registriert wurden, darf Fionn sich als einziger rühmen, seinen Heimatort zur Großstadt gemacht zu haben“, so der OB.
Dabei sind die Veränderungen für die künftigen Großstadtbürgerinnen und –bürger überschaubar. Lediglich für die Feuerwehr ergibt sich mit dem Erreichen der 100.000 zwingend die Neustrukturierung als Berufsfeuerwehr. Dieser Prozess ist jedoch vorausschauend bereits längst auf den Weg gebracht worden. Der Status Berufsfeuerwehr ist seit Januar dieses Jahres erlangt worden; der offizielle Gründungsakt fiel zeitlich fast exakt mit dem Erreichen des Großstadt-Status zusammen und erfolgte am vergangenen Samstag.
Wichtiger ist diese positive Entwicklung für Hanau als Wirtschaftsstandort, da die Stadt künftig im überregionalen Monitoring deutlich sichtbarer wird und stärker in den Fokus für ansiedlungswillige Unternehmen rückt.
Auch mit Blick auf den Einzelhandel ergibt sich die positive Implikation, dass einige der besonders beliebten Filialisten ausschließlich in Kommunen über 100.000 Einwohner investieren. Mit einem neuem Imagefilm, der schon vor zwei Jahren bei der Firma erdmann & erdmann medien GmbH des Hanauer Filmemachers Kolja Erdmann beauftragt wurde und der am Montag im Rahmen der Amtseinführung des OB erstmals öffentlich präsentiert wurde, will Hanau seine Bemühungen im Bestreben, neue Unternehmen anzuwerben, intensivieren. Hanau präsentiert sich in dem rund zweiminütigen Clip, in der sich die Stadt in Ich-Erzähl-Form darstellt, als weltoffen, modern, bunt und innovativ – und als Stadt, die in schweren Stunden wie dem 19. Februar zusammensteht. „Der großartige Film drückt aber auch unser neues Selbstbewusstsein aus – wir können stolz sein auf unsere Stadt und die Menschen, die hier leben“, lobt Kaminsky.
Während sich für die Großstadt Hanau also vor allem eine Imagegewinn ergibt, werden die Veränderungen, die sich mit der angestrebten Kreisfreiheit ergeben, sehr viel weitreichender sein. Dabei ist es kein Muss, dass eine Großstadt kreisfrei wird. Bei der Gebietsreform 1974 wurden allerdings alle Städte, die die mindestens 100.000 Einwohner hatten, kreisfrei. Dahinter steht der Gedanke, dass für die Unabhängigkeit vom Landkreis maßgeblich ist, ob eine Stadt die dann an sie fallenden Aufgaben sowohl organisatorisch, personell als auch finanziell erfüllen kann, also hinreichend leistungsfähig ist.
Als Sonderstatusstadt hat Hanau bereits heute einige der Aufgaben in eigener Hand, die üblicherweise beim Landkreis angesiedelt sind, beispielsweise die Schulträgerschaft. Auch die Übernahme der Zulassungsstelle zum 1. Januar 2021 erfolgte bereits mit Blick auf die Kreisfreiheit, deren Umsetzung jetzt möglichst zeitnah angestrebt wird.
Übrigens wird Hanau in naher Zukunft noch einmal offiziell die 100.000-Einwohnergrenze überschreiten, denn nach den Zahlen des Hessischen Statistischen Landesamtes, die auf den Erhebungen des Zensus‘ basieren, leben aktuell nur 97.137 (Stand 31.12.2020) Menschen in Hanau. Das Kommunale Gebietsrechenzentrum erfasst dagegen die täglichen Veränderungen durch Zuzug und Wegzug sowie durch Geburt und Tod, deshalb hat sich die Stadt entschieden, sich auf diese Zahlen zu beziehen.