Der Umbau
Der Umbau: Erwartete und unerwartete Überraschungen
Die Sanierung des historischen Rathauses der Stadt Hanau war für den Eigenbetrieb Hanau Immobilien- und Baumanagement keine alltägliche Baumaßnahme. Das denkmalgeschützte Gebäude hielt bis zur Fertigstellung einige Überraschungen für alle am Bau beteiligten parat.
Am Ende hat die vierjährige Sanierung rund 11 Millionen Euro gekostet, wobei ein nicht unerheblicher Teil – knapp 2 Millionen € - durch Fördermittel des Landes Hessen Aktive Kerne und dem Landesdenkmalamt beigesteuert werden konnte. Darüber hinaus investierte die Stadt Hanau 775.000 Euro in den Innenraum, genauer gesagt Möbel und Medientechnik.
Nach der Nutzungseinschränkung der Obergeschosse im Jahr 2012 aufgrund brandschutztechnischer Mängel, beschloss 2016 die Stadtverordnetenversammlung eine Neukonzeption für das Rathaus zu entwickeln. Neben der Überarbeitung des Brandschutzes einschließlich Fluchtwegeführung, sollte die Barrierefreiheit hergestellt und die statische Ertüchtigung des Bestands geprüft werden.
Durch die verschiedenen Bauphasen der Nachkriegszeit gab es einige Überraschungen, mit denen es umzugehen galt. Bereits vor dem Umbau 1962 durch den renommierten Architekten Prof. Theo Pabst aus Darmstadt wurden nach dem Krieg neue Rippendecken in das Gebäude eingebracht. Da diese bei dem damaligen Umbau erneut statisch verändert wurden, war eine Tragfähigkeit nach heutigen Standards nicht mehr gewährleistet. Während im Erdgeschoss und 2. Obergeschoss die vorhandenen Decken durch zusätzliche Brettstapeldecken von unten ertüchtigt werden konnten, wurde die Decke über dem 1. Obergeschoss Stadtverordneten-sitzungssaal komplett abgebrochen und durch eine neue Holzdecke ersetzt. Eine nicht ganz leichte Aufgabe, die ca. 8 m langen und über 1m breiten Holzelemente mittels einem Kran und einer speziell angefertigten Hebebühne durch die vorhandenen Fensteröffnungen zu fädeln.
Am Ende konnte durch diese statische Maßnahme erreicht werden, dass alle Geschosse auch in Zukunft uneingeschränkt genutzt werden können.
Die zukünftige Nutzung des Rathauses beinhaltet im Erdgeschoss ein großes Foyer für Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen vielfältigster Art. Erstmals seit dem Krieg ist das Untergeschoss des Rathauses über eine Treppe vom Erdgeschoss erschlossen, so dass hier die Sanitäranlagen für Besucher sowie Lager – und Technikräume untergebracht werden konnten. Über eine 2-läufige Treppe gelangt man vom EG in das 1. Obergeschoss, in dem sich das Herzstück des Rathauses befindet: der Stadtverordnetensitzungssaal. Im parlamentarischen Halbrund angeordnet, wurde die ursprüngliche Sitzanordnung um 180 Grad gedreht.
Der „Himmel“ über den Stadtverordneten bildet sowohl optisch als auch technisch ein Highlight in der neuen Klimatechnik des Hauses. Belüftung, Heizung und Kühlung wurden nach modernsten technischen und energetischen Erkenntnissen modernisiert. Über den Köpfen der Stadtverordneten wird künftig eine leicht spiegelnde Aluminiumdecke für ausgeglichene Temperaturen sorgen und dafür, dass sich trotz hitziger Debatten die Lage nicht zu sehr aufheizt.
Im 2. Obergeschoss befindet sich das Magistratsitzungszimmer, Besprechungsräume und Fraktionsbüros. Ein großes Besprechungszimmer sowie weitere Fraktionsbüros sind im Dachgeschoss angeordnet.
Um die Anforderungen des Brandschutzes zu gewährleisten, musste das alte offen gestaltete Treppenhaus, durch ein in sich abgeschlossenes Treppenhaus ersetzt werden, dass auch das Untergeschoss erschließt. Hierfür waren aufwendige Eingriffe in das historische Tonnengewölbe notwendig, um die Deckendurchbrüche umzusetzen.
Dabei wurde eine sehr schöne Entdeckung gemacht: Der Teil einer Treppe, die noch aus den Anfangsjahren des Rathauses von 1725/1733 stammt. Dieses historische Zeugnis war beim Wiederaufbau nach dem Krieg einfach verschüttet geblieben und lässt sich jetzt – frisch herausgeputzt – in der Kellerebene bestaunen. Das Treppenhaus wurde zusätzlich mit einer Druckspüllüftung versehen. Im Brandfall wird so der Rauch mittels Überdruck aus dem Treppenhaus über das Dach abgeführt.
Ein Punkt, der vielen Stadtverordneten und Bürgern am Herzen lag, konnte auch realisiert werden: Das Neustädter Rathaus ist endlich barrierefrei. Rollstuhlfahrer und alle in der Mobilität eingeschränkte Besucherinnen und Besucher können jetzt mit Hilfe des neuen Aufzugs alle Geschosse erreichen. Auch die Errichtung barrierefreier Sanitäranlagen und der Einbau von motorisch gesteuerten Zugangstüren im Eingang sowie im Treppenhaus zu den einzelnen Geschossen, dient der uneingeschränkter Nutzung.
Nicht nur innen, sondern auch außen wurde das Rathaus mit Fassade und Dach komplett saniert. Dabei wurde darauf geachtet, die historische Sandsteinfassade möglichst originalgetreu wiederherzustellen. Allerdings fällt eine Veränderung sofort ins Auge: die neuen Holzfenster. Das Gesicht des Rathauses wird nunmehr wieder durch die Sprossenfenster geprägt, die zwar historisch aussehen aber natürlich modernsten energetischen Erfordernissen entsprechen. Den großen Adventskalender, der nach der Sanierung erstmals wieder erstrahlen wird, werden die Sprossen allerdings nicht beeinträchtigen: Hier werden Vorsatzrahmen inkl. LED-Beleuchtung in die Sandsteingewände eingesetzt, so dass sich das Rathaus wieder zur Weihnachtszeit in Hessens größten Adventskalender verwandeln kann.
Frisch aufpoliert wurde auch das Balkongitter mit seinem historischen Wappen und Verzierungen, wie vergoldeten Pinienzapfen.
Das Dach erhielt eine Neueindeckung aus Schiefer. Und endlich erklingt vom sanierten Turm des Rathauses auch wieder das Glockenspiel, das während der Bauarbeiten ausgelagert war und nun frisch renoviert wieder zu hören ist.
Über all dem thront Hanaus Wappentier, der stolze Schwan, dessen Gold jetzt wieder in der Sonne glänzt und der sich nach seiner Restaurierung wieder im Winde drehen kann. Gemeinsam mit der Stadtpatronin Hanoviae, die frisch herausgeputzt vom Wappen des Balkons auf das Treiben der Stadt blickt, symbolisiert er bei aller Veränderung und Erneuerung die Tradition und Stabilität der jahrhundertealten Geschichte Hanaus. Einer Stadt, die durch Höhen und Tiefen gegangen ist, aber immer wieder nach vorn geblickt und die Herausforderungen gemeistert hat. Auch dafür steht das Neustädter Rathaus, dass nun wieder in neuem alten Glanz erstrahlt und allen Bürgerinnen und Bürgern offensteht.
Die Sanierung des historischen Rathauses der Stadt Hanau war für den Eigenbetrieb Hanau Immobilien- und Baumanagement keine alltägliche Baumaßnahme. Das denkmalgeschützte Gebäude hielt bis zur Fertigstellung einige Überraschungen für alle am Bau beteiligten parat.
Am Ende hat die vierjährige Sanierung rund 11 Millionen Euro gekostet, wobei ein nicht unerheblicher Teil – knapp 2 Millionen € - durch Fördermittel des Landes Hessen Aktive Kerne und dem Landesdenkmalamt beigesteuert werden konnte. Darüber hinaus investierte die Stadt Hanau 775.000 Euro in den Innenraum, genauer gesagt Möbel und Medientechnik.
Nach der Nutzungseinschränkung der Obergeschosse im Jahr 2012 aufgrund brandschutztechnischer Mängel, beschloss 2016 die Stadtverordnetenversammlung eine Neukonzeption für das Rathaus zu entwickeln. Neben der Überarbeitung des Brandschutzes einschließlich Fluchtwegeführung, sollte die Barrierefreiheit hergestellt und die statische Ertüchtigung des Bestands geprüft werden.
Durch die verschiedenen Bauphasen der Nachkriegszeit gab es einige Überraschungen, mit denen es umzugehen galt. Bereits vor dem Umbau 1962 durch den renommierten Architekten Prof. Theo Pabst aus Darmstadt wurden nach dem Krieg neue Rippendecken in das Gebäude eingebracht. Da diese bei dem damaligen Umbau erneut statisch verändert wurden, war eine Tragfähigkeit nach heutigen Standards nicht mehr gewährleistet. Während im Erdgeschoss und 2. Obergeschoss die vorhandenen Decken durch zusätzliche Brettstapeldecken von unten ertüchtigt werden konnten, wurde die Decke über dem 1. Obergeschoss Stadtverordneten-sitzungssaal komplett abgebrochen und durch eine neue Holzdecke ersetzt. Eine nicht ganz leichte Aufgabe, die ca. 8 m langen und über 1m breiten Holzelemente mittels einem Kran und einer speziell angefertigten Hebebühne durch die vorhandenen Fensteröffnungen zu fädeln.
Am Ende konnte durch diese statische Maßnahme erreicht werden, dass alle Geschosse auch in Zukunft uneingeschränkt genutzt werden können.
Die zukünftige Nutzung des Rathauses beinhaltet im Erdgeschoss ein großes Foyer für Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen vielfältigster Art. Erstmals seit dem Krieg ist das Untergeschoss des Rathauses über eine Treppe vom Erdgeschoss erschlossen, so dass hier die Sanitäranlagen für Besucher sowie Lager – und Technikräume untergebracht werden konnten. Über eine 2-läufige Treppe gelangt man vom EG in das 1. Obergeschoss, in dem sich das Herzstück des Rathauses befindet: der Stadtverordnetensitzungssaal. Im parlamentarischen Halbrund angeordnet, wurde die ursprüngliche Sitzanordnung um 180 Grad gedreht.
Der „Himmel“ über den Stadtverordneten bildet sowohl optisch als auch technisch ein Highlight in der neuen Klimatechnik des Hauses. Belüftung, Heizung und Kühlung wurden nach modernsten technischen und energetischen Erkenntnissen modernisiert. Über den Köpfen der Stadtverordneten wird künftig eine leicht spiegelnde Aluminiumdecke für ausgeglichene Temperaturen sorgen und dafür, dass sich trotz hitziger Debatten die Lage nicht zu sehr aufheizt.
Im 2. Obergeschoss befindet sich das Magistratsitzungszimmer, Besprechungsräume und Fraktionsbüros. Ein großes Besprechungszimmer sowie weitere Fraktionsbüros sind im Dachgeschoss angeordnet.
Um die Anforderungen des Brandschutzes zu gewährleisten, musste das alte offen gestaltete Treppenhaus, durch ein in sich abgeschlossenes Treppenhaus ersetzt werden, dass auch das Untergeschoss erschließt. Hierfür waren aufwendige Eingriffe in das historische Tonnengewölbe notwendig, um die Deckendurchbrüche umzusetzen.
Dabei wurde eine sehr schöne Entdeckung gemacht: Der Teil einer Treppe, die noch aus den Anfangsjahren des Rathauses von 1725/1733 stammt. Dieses historische Zeugnis war beim Wiederaufbau nach dem Krieg einfach verschüttet geblieben und lässt sich jetzt – frisch herausgeputzt – in der Kellerebene bestaunen. Das Treppenhaus wurde zusätzlich mit einer Druckspüllüftung versehen. Im Brandfall wird so der Rauch mittels Überdruck aus dem Treppenhaus über das Dach abgeführt.
Ein Punkt, der vielen Stadtverordneten und Bürgern am Herzen lag, konnte auch realisiert werden: Das Neustädter Rathaus ist endlich barrierefrei. Rollstuhlfahrer und alle in der Mobilität eingeschränkte Besucherinnen und Besucher können jetzt mit Hilfe des neuen Aufzugs alle Geschosse erreichen. Auch die Errichtung barrierefreier Sanitäranlagen und der Einbau von motorisch gesteuerten Zugangstüren im Eingang sowie im Treppenhaus zu den einzelnen Geschossen, dient der uneingeschränkter Nutzung.
Nicht nur innen, sondern auch außen wurde das Rathaus mit Fassade und Dach komplett saniert. Dabei wurde darauf geachtet, die historische Sandsteinfassade möglichst originalgetreu wiederherzustellen. Allerdings fällt eine Veränderung sofort ins Auge: die neuen Holzfenster. Das Gesicht des Rathauses wird nunmehr wieder durch die Sprossenfenster geprägt, die zwar historisch aussehen aber natürlich modernsten energetischen Erfordernissen entsprechen. Den großen Adventskalender, der nach der Sanierung erstmals wieder erstrahlen wird, werden die Sprossen allerdings nicht beeinträchtigen: Hier werden Vorsatzrahmen inkl. LED-Beleuchtung in die Sandsteingewände eingesetzt, so dass sich das Rathaus wieder zur Weihnachtszeit in Hessens größten Adventskalender verwandeln kann.
Frisch aufpoliert wurde auch das Balkongitter mit seinem historischen Wappen und Verzierungen, wie vergoldeten Pinienzapfen.
Das Dach erhielt eine Neueindeckung aus Schiefer. Und endlich erklingt vom sanierten Turm des Rathauses auch wieder das Glockenspiel, das während der Bauarbeiten ausgelagert war und nun frisch renoviert wieder zu hören ist.
Über all dem thront Hanaus Wappentier, der stolze Schwan, dessen Gold jetzt wieder in der Sonne glänzt und der sich nach seiner Restaurierung wieder im Winde drehen kann. Gemeinsam mit der Stadtpatronin Hanoviae, die frisch herausgeputzt vom Wappen des Balkons auf das Treiben der Stadt blickt, symbolisiert er bei aller Veränderung und Erneuerung die Tradition und Stabilität der jahrhundertealten Geschichte Hanaus. Einer Stadt, die durch Höhen und Tiefen gegangen ist, aber immer wieder nach vorn geblickt und die Herausforderungen gemeistert hat. Auch dafür steht das Neustädter Rathaus, dass nun wieder in neuem alten Glanz erstrahlt und allen Bürgerinnen und Bürgern offensteht.