Kesselstadt
Das ehemalige Bauern- und Fischerdorf Kesselstadt, direkt am Main gelegen, hat eine Einwohnerzahl von 11.023. Kesselstadt wurde 1907 nach Hanau eingemeindet. Schloss Philippsruhe, das Olof-Palme-Haus und das alte römische Castellbad sind nur ein Teil der vielen alten und modernen Sehenswürdigkeiten, die Kesselstadt zu bieten hat. Der historische Altstadtkern mit vielen Fachwerkhäusern gewährt Blicke in die Vergangenheit.
Nur zwei Kilometer vom Hanauer Stadtschloss entfernt, ließ Graf Philipp Reinhard von Hanau-Lichtenberg im Jahre 1701 am Mainufer von Kesselstadt den Grundstein für Schloss Philippsruhe legen.
Nur zwei Kilometer vom Hanauer Stadtschloss entfernt, ließ Graf Philipp Reinhard von Hanau-Lichtenberg im Jahre 1701 am Mainufer von Kesselstadt den Grundstein für Schloss Philippsruhe legen. Nach seinem Tod 1712 vollendete sein Bruder Johann Reinhard den Bau und die Anlage des Parks als barockes Ensemble. Um einen Ehrenhof gruppieren sich die zweigeschossigen Gebäudeteile der Wohntrakte. Seitliche, nur eingeschossige Flügelbauten unterstreichen die Dominanz des Mittelbaues. Die auf dem Haupttrakt lastende Kuppel wurde erst 1875-80 zusammen mit dem heutigen Haupttreppenhaus und dem vorgelagerten Säulenportal hinzugefügt und markiert deutlich den Baustil des Umbaus, den Historismus. Den Park von Schloss Philippsruhe schmücken Skulpturen von herausragenden deutschen Bildhauern der Gegenwart.
Der prächtige Bau von Schloss Philippsruhe beherbergt die qualitativ hochwertigen historischen Sammlungen der Stadt Hanau und des Hanauer Geschichtsvereins 1844 e.V. Dem Historischen Museum Hanau Schloss Philippsruhe steht das gesamte Hauptgebäude zur Verfügung. Fünf Hauptabteilungen zeigen Ausstellungen zum 20. Jahrhundert, zur Gründerzeit und Industrialisierung, zur Romantik und zum Vormärz und zur Revolution von 1848, sowie zum 17. und 18. Jahrhundert. Malerei und Kunsthandwerk und die Dokumentation der berühmten Hanauer, der Brüder Jacob, Wilhelm und Ludwig Emil Grimm sowie von Paul Hindemith, bilden Schwerpunkte der Präsentation.
Mit der Galerie stehen Räume für Wechselausstellungen zur Verfügung, die weit über die Region Beachtung finden. Als eigenständiges Museum schließt sich das Hanauer Papiertheatermuseum an. Ein Museums-Café mit Terrasse rundet einen lohnenden Museumsbesuch ab.
Kesselstadt ist mehr als Schloss Philippsruhe. Der Stadtteil liegt westlich der Kinzigmündung auf einem weitgehend hochwasserfreien Geländerücken, etwas mehr als einen Kilometer westlich der Innenstadt. Erstmals 1059 als Chezsilstat erwähnt, leitet der Ort seinen Namen von einem großen römischen Kastell her, dessen Wehrmauern wohl noch einige Jahrhunderte nach ihrer Errichtung die mittelalterliche Siedlung umgaben.
Älteste Siedlungsspuren im Ortsbereich stammen aus der Zeit der Kelten (um 400 v. Chr.). Die Römer errichteten hier ein halbes Jahrtausend später eines der größten Steinkastelle Obergermaniens rechts des Rheins. Wann und zu welchem Zweck diese Anlage erbaut wurde, ist uns bisher nicht bekannt. Nur soviel scheint sicher: Sie ist wohl niemals fertig gestellt worden. Strategische Überlegungen der römischen Militärführung, die uns heute nicht mehr nachvollziehbar sind, scheinen schon während des Baus der Anlage dazu geführt zu haben, dass man die Planungen wieder änderte und das erst teilweise fertig gestellte Kastell aufgab.
Auf dem „Salisberg“, einer Erhebung nordöstlich des alten Ortskernes, bestand jedoch über mehr als einhundert Jahre eine florierende römische Zivilsiedlung. Zwar wurde auch hier zunächst eine römische Militäreinheit stationiert, doch ist deren Kastell schon bald wieder aufgegeben worden. Die inzwischen entstandene Zivilsiedlung nahm aber bis zu ihrer Zerstörung im 3. Jahrhundert einen ungeahnten Aufschwung. Ausgrabungen des Hanauer Geschichtsvereins in den letzten Jahren haben nicht nur zur Entdeckung eines bedeutenden römischen Münzschatzes geführt, sondern auch die weitreichenden Handelsbeziehungen der Einwohner dieser Siedlung bis nach Afrika und Indien aufgezeigt.
Kürzlich stellte sich heraus, dass schon in karolingischer Zeit (älteste Keramikfunde stammen aus dem 8. Jh. n. Chr.) im alten Ortskern ein Hofgut erbaut wurde. Von diesem frühen Kesselstadt kennen wir bisher freilich nur vereinzelte Reste von Holzfachwerkbauten und eine Weberwerkstatt (ein sog. Grubenhaus) aus der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts.
Der Ort tritt erst Jahrhunderte später aus dem Dunkeln der Geschichte hervor. Erzbischof Luitpold von Mainz erhielt 1059 aus dem Besitz von König Heinrich dem IV. neben anderen Besitztümern große Teile der Gemarkung Kesselstadt geschenkt. Rund einhundert Jahre nach diesem Ereignis finden wir das Mainzer Mariengredenstift als Eigentümer eines größeren Grundbesitzes in Kesselstadt. Es besaß vier größere Herrenhöfe, vier „freie“ Wirtschaftsgüter und sechs abhängige Bauernstellen. Diese knappen Angaben umschreiben eine der typischen landwirtschaftlichen Betriebsgemeinschaften des Mittelalters, eine Villikation.
Spätestens in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, wahrscheinlich aber schon früher, ist eine Familie nachweisbar, die sich nach Kesselstadt nannte und dort wohl auch ihren Stammsitz hatte. Die Familienmitglieder gehörten damals dem niederen Adel an und dürften zumindest in Kesselstadt über einigen Güterbesitz verfügt haben. Als Symbol adliger Herrschaft und Lebensweise haben sie in Kesselstadt einen – wahrscheinlich befestigten – Herrensitz (eine Burg) besessen, der wohl in Zusammenhang mit der hochmittelalterlichen Sicherungs- und Territorialpolitik entstanden ist und möglicherweise zur Überwachung der strategisch bedeutsamen Kesselstädter Mainfurt angelegt wurde. Die gräfliche Familie von Kesselstadt existiert noch heute und ist insbesondere im Moselgebiet reich begütert.
Die älteste Kirche dürfte noch vor der Jahrtausendwende auf dem frühmittelalterlichen Hofgut entstanden sein; archäologisch konnte 1985 eine rechteckig gemauerte Saalkirche mit einer halbkreisförmigen Apsis ausgegraben werden. Erstmal wurden im Jahre 1275 ein Pfarrer und seine Kirche erwähnt. 1353 ausdrücklich als Pfarrkirche bezeichnet (Filialkirche war bis 1720 Dörnigheim), gehörte die der hl. Katharina geweihte Kirche bis zur Reformation der Diözese des Erzbistums Mainz an. Mit der Einsetzung von Pfarrer Konrad Cless im Jahre 1554 wurde die Reformation eingeführt.
Auf dem Friedhof an der 1470/71 durch einen gotischen und 1902/04 durch einen neugotischen Bau ersetzten Kirche wurde bis 1839 bestattet, dann war er zu klein geworden und musste an den nahe gelegenen Salisweg verlegt werden.
Die Ausgrabung und anthropologische Untersuchungen mittelalterlicher Skelettreste erlauben einen Überblick über die ehemaligen Bewohner von Kesselstadt. Nicht unerwartet stellt man eine sehr hohe Kindersterblichkeit und eine wesentlich geringere Lebenserwartung als heute fest. Dies gilt insbesondere für die Frauen, von denen nur eine einzige über 60 Jahre alt wurde. Im Gegensatz dazu wurden 13 der untersuchten männlichen Bewohner Kesselstadts über 60 Jahre alt. Erstaunlich ist die überdurchschnittliche Körpergröße der erwachsenen Bevölkerung, die sich nur wenig von den heute üblichen Werten unterscheidet. Für diese im Rahmen des Erwarteten abweichenden Ergebnisse werden vorwiegend ernährungsspezifische Gründe verantwortlich gewesen sein, die vor allem in einer eiweißhaltigen Nahrungsmittelversorgung (Fisch) zu suchen sein dürften.
Der Platz unterhalb der heutigen Friedenskirche wurde im Mittelalter als Lindenrain bezeichnet; hier fanden unter anderem auch die Gerichtssitzungen statt. Am Mainufer östlich der Kirche wurden die Waren und Handelsgüter entladen oder verschifft, welche die Grafschaft Hanau erreichten oder verließen. Kesselstadt entwickelte sich nach dem Dreißigjährigen Krieg, in dem es teilweise zerstört wurde, zunehmend als Wohnsitzgemeinde Hanauer Adeliger und Beamte sowie des höfischen Personals der Hanauer Schlösser. Daneben gab es bäuerliche und handwerkliche Familienbetriebe und Fischer, welche vor allem die herrschaftlichen Häuser belieferten.
Auf der Gemarkung Kesselstadt ließ Graf Philipp Reinhard von Hanau-Lichtenberg 1713 eine große Fasanerie anlegen. Ab 1777 entstand unter Erbprinz Wilhelm IX. von Hessen-Kassel eine Badeanlage. Schnurgerade Straßen verbanden die Kuranlage (Pappelallee, heute Burgallee) und die Fasanerie (Kastanienallee) mit dem Schloss Philippsruhe, das seinerzeit wieder durch eine erst 1768 fertig gestellte repräsentative Straße, die Philippsruher Allee, mit der Neustadt verbunden wurde.
Am 1. April 1907 wurde Kesselstadt nach Hanau eingemeindet. Die Auswirkungen des letzten Weltkrieges zogen den Stadtteil glücklicherweise nur geringfügig in Mitleidenschaft. In den 1960er- und 1970er-Jahren entstand westlich der Burgallee eine der charakteristischen Trabantensiedlungen jener Zeit, die „Weststadt“. Die damit verbundene Planung, den alten Ortskern von Kesselstadt einer vierspurigen Straße zu opfern, wurde nach einhelligen Protesten der betroffenen Bevölkerung glücklicherweise verhindert. Allerdings wurden auch in Kesselstadt viele wichtige Bauwerke abgebrochen, wie etwa die alte Hellerbrücke, die Brauerei Kaiser, die Badeanstalt, der 1857 erbaute „Krebseturm“ und zahlreiche Gebäude im Ortsbereich, deren unnötiger Verlust heute als besonders schmerzlich empfunden wird.
Heute zählt Kesselstadt etwa 12.000 Einwohner und hat sich zu einer typischen Wohnsitzgemeinde am Rande Hanaus entwickelt.
Nur zwei Kilometer vom Hanauer Stadtschloss entfernt, ließ Graf Philipp Reinhard von Hanau-Lichtenberg im Jahre 1701 am Mainufer von Kesselstadt den Grundstein für Schloss Philippsruhe legen. Nach seinem Tod 1712 vollendete sein Bruder Johann Reinhard den Bau und die Anlage des Parks als barockes Ensemble. Um einen Ehrenhof gruppieren sich die zweigeschossigen Gebäudeteile der Wohntrakte. Seitliche, nur eingeschossige Flügelbauten unterstreichen die Dominanz des Mittelbaues. Die auf dem Haupttrakt lastende Kuppel wurde erst 1875-80 zusammen mit dem heutigen Haupttreppenhaus und dem vorgelagerten Säulenportal hinzugefügt und markiert deutlich den Baustil des Umbaus, den Historismus. Den Park von Schloss Philippsruhe schmücken Skulpturen von herausragenden deutschen Bildhauern der Gegenwart.
Der prächtige Bau von Schloss Philippsruhe beherbergt die qualitativ hochwertigen historischen Sammlungen der Stadt Hanau und des Hanauer Geschichtsvereins 1844 e.V. Dem Historischen Museum Hanau Schloss Philippsruhe steht das gesamte Hauptgebäude zur Verfügung. Fünf Hauptabteilungen zeigen Ausstellungen zum 20. Jahrhundert, zur Gründerzeit und Industrialisierung, zur Romantik und zum Vormärz und zur Revolution von 1848, sowie zum 17. und 18. Jahrhundert. Malerei und Kunsthandwerk und die Dokumentation der berühmten Hanauer, der Brüder Jacob, Wilhelm und Ludwig Emil Grimm sowie von Paul Hindemith, bilden Schwerpunkte der Präsentation.
Mit der Galerie stehen Räume für Wechselausstellungen zur Verfügung, die weit über die Region Beachtung finden. Als eigenständiges Museum schließt sich das Hanauer Papiertheatermuseum an. Ein Museums-Café mit Terrasse rundet einen lohnenden Museumsbesuch ab.
Kesselstadt ist mehr als Schloss Philippsruhe. Der Stadtteil liegt westlich der Kinzigmündung auf einem weitgehend hochwasserfreien Geländerücken, etwas mehr als einen Kilometer westlich der Innenstadt. Erstmals 1059 als Chezsilstat erwähnt, leitet der Ort seinen Namen von einem großen römischen Kastell her, dessen Wehrmauern wohl noch einige Jahrhunderte nach ihrer Errichtung die mittelalterliche Siedlung umgaben.
Älteste Siedlungsspuren im Ortsbereich stammen aus der Zeit der Kelten (um 400 v. Chr.). Die Römer errichteten hier ein halbes Jahrtausend später eines der größten Steinkastelle Obergermaniens rechts des Rheins. Wann und zu welchem Zweck diese Anlage erbaut wurde, ist uns bisher nicht bekannt. Nur soviel scheint sicher: Sie ist wohl niemals fertig gestellt worden. Strategische Überlegungen der römischen Militärführung, die uns heute nicht mehr nachvollziehbar sind, scheinen schon während des Baus der Anlage dazu geführt zu haben, dass man die Planungen wieder änderte und das erst teilweise fertig gestellte Kastell aufgab.
Auf dem „Salisberg“, einer Erhebung nordöstlich des alten Ortskernes, bestand jedoch über mehr als einhundert Jahre eine florierende römische Zivilsiedlung. Zwar wurde auch hier zunächst eine römische Militäreinheit stationiert, doch ist deren Kastell schon bald wieder aufgegeben worden. Die inzwischen entstandene Zivilsiedlung nahm aber bis zu ihrer Zerstörung im 3. Jahrhundert einen ungeahnten Aufschwung. Ausgrabungen des Hanauer Geschichtsvereins in den letzten Jahren haben nicht nur zur Entdeckung eines bedeutenden römischen Münzschatzes geführt, sondern auch die weitreichenden Handelsbeziehungen der Einwohner dieser Siedlung bis nach Afrika und Indien aufgezeigt.
Kürzlich stellte sich heraus, dass schon in karolingischer Zeit (älteste Keramikfunde stammen aus dem 8. Jh. n. Chr.) im alten Ortskern ein Hofgut erbaut wurde. Von diesem frühen Kesselstadt kennen wir bisher freilich nur vereinzelte Reste von Holzfachwerkbauten und eine Weberwerkstatt (ein sog. Grubenhaus) aus der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts.
Der Ort tritt erst Jahrhunderte später aus dem Dunkeln der Geschichte hervor. Erzbischof Luitpold von Mainz erhielt 1059 aus dem Besitz von König Heinrich dem IV. neben anderen Besitztümern große Teile der Gemarkung Kesselstadt geschenkt. Rund einhundert Jahre nach diesem Ereignis finden wir das Mainzer Mariengredenstift als Eigentümer eines größeren Grundbesitzes in Kesselstadt. Es besaß vier größere Herrenhöfe, vier „freie“ Wirtschaftsgüter und sechs abhängige Bauernstellen. Diese knappen Angaben umschreiben eine der typischen landwirtschaftlichen Betriebsgemeinschaften des Mittelalters, eine Villikation.
Spätestens in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, wahrscheinlich aber schon früher, ist eine Familie nachweisbar, die sich nach Kesselstadt nannte und dort wohl auch ihren Stammsitz hatte. Die Familienmitglieder gehörten damals dem niederen Adel an und dürften zumindest in Kesselstadt über einigen Güterbesitz verfügt haben. Als Symbol adliger Herrschaft und Lebensweise haben sie in Kesselstadt einen – wahrscheinlich befestigten – Herrensitz (eine Burg) besessen, der wohl in Zusammenhang mit der hochmittelalterlichen Sicherungs- und Territorialpolitik entstanden ist und möglicherweise zur Überwachung der strategisch bedeutsamen Kesselstädter Mainfurt angelegt wurde. Die gräfliche Familie von Kesselstadt existiert noch heute und ist insbesondere im Moselgebiet reich begütert.
Die älteste Kirche dürfte noch vor der Jahrtausendwende auf dem frühmittelalterlichen Hofgut entstanden sein; archäologisch konnte 1985 eine rechteckig gemauerte Saalkirche mit einer halbkreisförmigen Apsis ausgegraben werden. Erstmal wurden im Jahre 1275 ein Pfarrer und seine Kirche erwähnt. 1353 ausdrücklich als Pfarrkirche bezeichnet (Filialkirche war bis 1720 Dörnigheim), gehörte die der hl. Katharina geweihte Kirche bis zur Reformation der Diözese des Erzbistums Mainz an. Mit der Einsetzung von Pfarrer Konrad Cless im Jahre 1554 wurde die Reformation eingeführt.
Auf dem Friedhof an der 1470/71 durch einen gotischen und 1902/04 durch einen neugotischen Bau ersetzten Kirche wurde bis 1839 bestattet, dann war er zu klein geworden und musste an den nahe gelegenen Salisweg verlegt werden.
Die Ausgrabung und anthropologische Untersuchungen mittelalterlicher Skelettreste erlauben einen Überblick über die ehemaligen Bewohner von Kesselstadt. Nicht unerwartet stellt man eine sehr hohe Kindersterblichkeit und eine wesentlich geringere Lebenserwartung als heute fest. Dies gilt insbesondere für die Frauen, von denen nur eine einzige über 60 Jahre alt wurde. Im Gegensatz dazu wurden 13 der untersuchten männlichen Bewohner Kesselstadts über 60 Jahre alt. Erstaunlich ist die überdurchschnittliche Körpergröße der erwachsenen Bevölkerung, die sich nur wenig von den heute üblichen Werten unterscheidet. Für diese im Rahmen des Erwarteten abweichenden Ergebnisse werden vorwiegend ernährungsspezifische Gründe verantwortlich gewesen sein, die vor allem in einer eiweißhaltigen Nahrungsmittelversorgung (Fisch) zu suchen sein dürften.
Der Platz unterhalb der heutigen Friedenskirche wurde im Mittelalter als Lindenrain bezeichnet; hier fanden unter anderem auch die Gerichtssitzungen statt. Am Mainufer östlich der Kirche wurden die Waren und Handelsgüter entladen oder verschifft, welche die Grafschaft Hanau erreichten oder verließen. Kesselstadt entwickelte sich nach dem Dreißigjährigen Krieg, in dem es teilweise zerstört wurde, zunehmend als Wohnsitzgemeinde Hanauer Adeliger und Beamte sowie des höfischen Personals der Hanauer Schlösser. Daneben gab es bäuerliche und handwerkliche Familienbetriebe und Fischer, welche vor allem die herrschaftlichen Häuser belieferten.
Auf der Gemarkung Kesselstadt ließ Graf Philipp Reinhard von Hanau-Lichtenberg 1713 eine große Fasanerie anlegen. Ab 1777 entstand unter Erbprinz Wilhelm IX. von Hessen-Kassel eine Badeanlage. Schnurgerade Straßen verbanden die Kuranlage (Pappelallee, heute Burgallee) und die Fasanerie (Kastanienallee) mit dem Schloss Philippsruhe, das seinerzeit wieder durch eine erst 1768 fertig gestellte repräsentative Straße, die Philippsruher Allee, mit der Neustadt verbunden wurde.
Am 1. April 1907 wurde Kesselstadt nach Hanau eingemeindet. Die Auswirkungen des letzten Weltkrieges zogen den Stadtteil glücklicherweise nur geringfügig in Mitleidenschaft. In den 1960er- und 1970er-Jahren entstand westlich der Burgallee eine der charakteristischen Trabantensiedlungen jener Zeit, die „Weststadt“. Die damit verbundene Planung, den alten Ortskern von Kesselstadt einer vierspurigen Straße zu opfern, wurde nach einhelligen Protesten der betroffenen Bevölkerung glücklicherweise verhindert. Allerdings wurden auch in Kesselstadt viele wichtige Bauwerke abgebrochen, wie etwa die alte Hellerbrücke, die Brauerei Kaiser, die Badeanstalt, der 1857 erbaute „Krebseturm“ und zahlreiche Gebäude im Ortsbereich, deren unnötiger Verlust heute als besonders schmerzlich empfunden wird.
Heute zählt Kesselstadt etwa 12.000 Einwohner und hat sich zu einer typischen Wohnsitzgemeinde am Rande Hanaus entwickelt.
Kesselstadt feierte zweimal: 2007 - 2009
"100 Jahre Hanau-Kesselstadt" 2007
"950 Jahre Ersterwähnung Kesselstadt" 2009
Kesselstadt feierte: In 2007 wurde die 100-jährige Wiederkehr der Eingemeindung nach Hanau begangen, 2009 stand die Ersterwähnung Kesselstadts vor 950 Jahren (1059) auf der Agenda.
Eine Reihe von Kesselstädter Bürgern erabeitete zusammen mit der Stadt Hanau in mehr als vier Jahren in Arbeitsgruppen und öffentlichen Veranstaltungen ein ansprechendes Programm. Federführend war eine 16-köpfige Lenkungsgruppe. Viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer standen darüber hinaus bereit.
"100 Jahre Hanau-Kesselstadt" 2007
"950 Jahre Ersterwähnung Kesselstadt" 2009
Kesselstadt feierte: In 2007 wurde die 100-jährige Wiederkehr der Eingemeindung nach Hanau begangen, 2009 stand die Ersterwähnung Kesselstadts vor 950 Jahren (1059) auf der Agenda.
Eine Reihe von Kesselstädter Bürgern erabeitete zusammen mit der Stadt Hanau in mehr als vier Jahren in Arbeitsgruppen und öffentlichen Veranstaltungen ein ansprechendes Programm. Federführend war eine 16-köpfige Lenkungsgruppe. Viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer standen darüber hinaus bereit.