Steinheim am Main

Steinheim
Hanaus südwestlichster Stadtteil entwickelte sich aus einem nördlichen fränkischen Besiedlungskern bei der St.-Nikolaus-Kirche (dem ehemaligen Dorf Steinheim, Klein-Steinheim) und einem südlichen auf dem Basaltplateau mit der Burg der Herren von Eppstein (der ehemaligen Stadt Steinheim, Groß-Steinheim). Bekannt für seine Fachwerkhäuser und die gepflegte Gastronomie Landschaft ist die Altstadt von Steinheim. Hier wird auch gut und gerne gefeiert, sei es beim tradtionellen Johannisfeuer, oder beim Apfelweinfest.
Hanaus südwestlichster Stadtteil entwickelte sich aus einem nördlichen fränkischen Besiedlungskern bei der St.-Nikolaus-Kirche (dem ehemaligen Dorf Steinheim, Klein-Steinheim) und einem südlichen auf dem Basaltplateau mit der Burg der Herren von Eppstein (der ehemaligen Stadt Steinheim, Groß-Steinheim)
Aber eigentlich reicht die Geschichte Steinheims viel weiter zurück. Bereits Jäger und Sammler kamen vor über 12.000 Jahren (Altsteinzeit) nach Steinheim, da der Main gute Möglichkeiten für den Fischfang, aber auch zum Erlegen tränkender Tiere, bot. Die Jäger und Sammlerinnen waren Nomaden; Siedlungen auf der Steinheimer Gemarkung gibt es seit der Jungsteinzeit, damals vor 7.500 Jahren wurden die Menschen seßhaft. Auch hier wird der Main ein wichtiger Grund zur Ansiedlung gewesen sein, denn die nun zur bäuerlichen Lebensweise übergegangenen Menschen hätten nicht weit entfernt viel bessere Ackerböden aufsuchen können.

Den ersten nachweisbaren Kontakt mit Hanau hatte Steinheim in römischer Zeit, als eine Brücke an der Mainspitze über den Main führte. Die dazugehörige Straße verlief vom römischen Kastell auf dem Salisberg (heute Kesselstadt) über den Main, vorbei an einer kleinen Ansiedlung auf Steinheimer Seite Richtung römisches Dieburg.
Wie die römischen, so stammen auch die meisten vorgeschichtlichen und nachrömischen Funde und Siedlungsspuren aus Niedersteinheim. Erst mit dem Bau der Burg auf der Basaltkuppe über dem Main tritt Obersteinheim stärker in den Vordergrund. Die Burg, deren Bau um 1200 begonnen wurde, und 1222 erstmals in einer Urkunde erwähnt ist, war für die Herren von Eppstein das Machtzentrum im Amt Steinheim.
Alte Pfarrkiche St. Johann Baptist (ehemalige Gedächtniskirche) am Kardinal-Volk-Platz
1320 erhielten die Herren von Eppstein von König Ludwig IV. die Stadtrechte für Steinheim. Die Anwohner wurden damit zu freien Bürgern, die Siedlung um die Burg durfte befestigt werden und in Streitfragen konnte die Frankfurter Gerichtsbarkeit in Anspruch genommen werden. Es entstand die Altstadt, die bis heute zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland zu einem Besuch anlockt. Zur wirtschaftlichen Stärkung der Stadt erhielten die Herren von Eppstein außerdem bald das Zollrecht, das Münzprägerecht sowie die Erlaubnis Juden anzusiedeln.

Älter als die Stadt war das Dorf Steinheim. Es bestand aus Häusern und Höfen, die sich um die katholische Pfarrkirche St. Nikolaus in der Kirchstraße gruppierten. Die Pfarrei in Klein-Steinheim blieb bis in das 15. Jahrhundert auch zuständig für Groß-Steinheim. Erst dann ließ der Kurfürst und Erzbischof von Mainz in der Altstadt eine eigene Kirche bauen. Es entstand die Stadtpfarrkirche St. Johann Baptist in der Nähe des Obertores. Der zinnengekrönte Turm diente ursprünglich Verteidigungszwecken, zusammen mit dem ebenso unverwechselbaren Bergfried mit seinen fünf spitzen Turmhelmen, der die Nordflanke schützte.

Während des Mittelalters kam es immer wieder zum Streit zwischen dem deutschen König und dem Papst in Rom. In den Fehden und Kriegen zwischen König und Papst, bzw. stellvertretend den rheinischen Kurfürsten, waren die Herren von Hanau und Eppstein Gegner, denn Hanau hatte sich dem König und Eppstein der Kirche angeschlossen. 1301 kam es sogar zur Zerstörung der Burg Steinheim durch Ulrich I. von Hanau.
Die Ehrenbürgerwürde ist die höchste Auszeichnung, die Städte und Gemeinden Bürgerinnen und Bürgern verleihen können, die sich in herausragender Weise um das Wohl oder Ansehen der Kommune verdient gemacht haben.

Die ersten Ehrenbürgerwürden, die die einst selbstständige
Stadt Großsteinheim (Stadtrechtsverleihung 1320, Zusammenschluss von Groß- und Klein-Steinheim 1938) verliehen hat, wurden 1911 anlässlich der Einweihung des Friedensdenkmals dessen Stifter Louis Meyer-Gerngroß und Bildhauer Professor Georg Busch zuteil.

1917 erhielt Peter Josef Imgram die Auszeichnung für sein 40-jähriges Wirken im Großsteinheimer Gemeinderat. 1929 wurde der in den USA lebende Adam Josef Imgram geehrt. Er hatte die Großsteinheimer Nothilfe in den Jahren 1922 und 1923 mit insgesamt 260.000 Mark unterstützt.

1974 wurde Steinheim im Zuge der Gemeindegebiets- und Verwaltungsreform nach Hanau eingemeindet. Ehrenbürgerschaften vergibt seitdem die Stadtverordnetenversammlung der Gesamtstadt Hanau.  Hier geht es zur Übersicht aller Ehrenbürger der Stadt: Persönlichkeiten
Über die Verwaltung von Klein-Steinheim bestehen seit etwa 1430 namentliche Unterlagen. Aus ihnen ergibt sich, dass die Gemeinde von zwei Schultheißen geführt wurde: Einem Abtsschultheißen, der vom Abt des Klosters Seligenstadt ernannt wurde und dessen Interesse zu vertreten hatte.
Und einem Amtsschultheißen, der vom kurfürstlichen Amt Steinheim bestimmt war und die Anordnungen der kurfürstlichen Regierung in Mainz ausführte. Erst ab 1826 führten alle Schultheißen die Bezeichnung Bürgermeister.

Der erste bekannte Schultheiß war Henne (Johann) Keyser. Er lebte um 1430 und unterzeichnete mit sieben Schöffen das „Weistum von Nieder-Steinheim“. Ihm folgten:
  • Philipp Götz (1513-1535)
  • E. Keyser (ab 1535)
  • Adam Götz (um 1576)
  • Heimburger (um 1601)
  • Johann Knösel (um 1609)
  • Johann Adam Kaiser (1782-1836)
  • Peter Kaiser (1836-1851)
  • Peter Winter (1851-1856)
  • Martin Pförtner (1856-1866)
  • Paul Stahl (1868-1885)
  • Philipp Kaiser (1886-1892)

Im „Dritten Reich“ wurden die Bürgermeister nicht frei gewählt, sondern vom NS-Regime eingesetzt: Werner Stohmann (1904-2001, Mai bis Dezember 1933) und Karl Rüttinger (Dezember 1933 bis März 1938).
Als mit Wirkung vom 1. April 1938 Groß- und Klein-Steinheim durch Erlass des „Reichsstatthalters“ zur „Stadt Steinheim“ vereinigt wurden, avancierte der seitherige Klein-Steinheimer Bürgermeister Karl Rüttinger (1894-1960) zum Bürgermeister der „Gesamtstadt“.
Schultheißen und Bürgermeister von Großsteinheim

Die Stadt Großsteinheim wurde bis zum Ende des 18. Jahrhunderts von zwei Schultheißen (später mit der Bezeichnung Bürgermeister) gemeinsam verwaltet, die sich die allgemeine Verwaltung und das Rechnungswesen aufteilten. Sie wurden jährlich gewählt und bedurften der Bestätigung des kurfürstlichen Kellers.

Als erster namentlich erwähnter Amtsträger ist ein gewisser Johannsen um 1520 bekannt. Er verwaltete den Stadtschlüssel und ließ am 19. Juli 1520
Albrecht Dürer auf seiner Reise in die Niederlande spät abends in die Stadt.
  • Heinrich Curth und Johann Drumm übergaben 1631 Schwedenkönig Gustav II. Adolf im Dreißigjährigen Krieg die Stadtschlüssel. Ihnen folgten:
  • Christian Gumbrecht und Gregorius Eyles (um 1704)
  • Johann Anton Steinhäuser und Johannes Dieterich (um 1745)
  • Heinrich Winter (vor 1756)
  • Erwin Bauer (seit 1756)
  • Johann Konrad Leimbach (um 1796)
  • Grunell (um 1802)
  • Adam Jäger (1806-1816)
  • (?) Busch und Josef Kaiser (1816-1826)
  • Jakob Armbruster (1826-1842)

Im „Dritten Reich“ wurde der Bürgermeister nicht frei gewählt, sondern vom NS-Regime eingesetzt: Von 1933 bis 1937 amtierte Peter Goetz (1886-1958).
Als mit Wirkung vom 1. April 1938 Groß- und Klein-Steinheim durch Erlass des „Reichsstatthalters“ zur „Stadt Steinheim“ vereinigt wurden, avancierte der seitherige Klein-Steinheimer Bürgermeister Karl Rüttinger (1894-1960) zum Bürgermeister der Gesamtstadt.
Bürgermeister und Ortsvorsteher von Steinheim (seit 1945)

Nach dem Zusammenbruch des „Dritten Reiches“ und der Befreiung durch die US-Army setzte die Militärregierung Ende März 1945 Karl Martin Rachor als kommissarischen Bürgermeister ein. Er wurde am 23. März 1946 durch Kommunalwahlen bestätigt und blieb bis 1948 im Amt. Ihm folgten:
  • Otto Struwe (1948-1954)
  • Georg Royer (1954-1966)
  • Willibald Sommer (1966-1972)
  • Ferdinand Jung (1972-1974)

Im Zuge der Hessischen Gebiets- und Verwaltungsreform wurde Steinheim zum 1. Juli 1974 nach Hanau eingemeindet. Seitdem existieren Ortsbeiräte unter Vorsitz der Ortsvorsteherin / des Ortsvorstehers:
  • Anton Spahn (1974-1975)
  • Dr. Wolfgang Sibenhorn (1975-1985)
  • Heinz Seidel (1985)
  • Fritz Eberhard (1985-1993)
  • Jürgen Sticher (1993-2009)
  • Klaus Romeis (seit 2009)

Weitere Informationen finden Sie hier: Ortsbeiräte
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