Stadtklima

Die Häufung von Gebäuden und versiegelten Flächen in Städten sorgt dafür, dass diese sich besonders im Sommer deutlich stärker erwärmen als ihr unmittelbares Umland. Da Beton, Glas und Stahl Wärme gut speichern können, kühlen sich Städte in Sommernächten wiederum auch nicht so stark aus. Dies wird als "Urbaner Hitzeinseleffekt" bezeichnet.

Neues Stadtklimagutachten für Hanau
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Klimamessstation am Heinrich-Fischer-Bad

Um eine nachhaltige, klimaverträgliche und der Gesundheit dienende Stadt- und Umweltentwicklung zu gewährleisten, will die Stadt Hanau den aktuellen und zu erwartenden klimatischen Veränderungen mit der Erstellung eines neuen Klimagutachtens frühzeitig begegnen. Das alte stammt aus dem Jahr 1992 und muss dringend aktualisiert werden. Am Projekt beteiligt sind das Amt für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz, das Stadtplanungsamt sowie der externe Partner GEO-NET Umweltconsulting GmbH. Im Rahmen einer stadtklimatischen Untersuchung soll das Klimagutachten unter anderem hitzebelastete Stadtquartiere in Hanau und Frischluftbahnen, die kühle, saubere Luft aus dem Umland in die Stadt transportieren, identifizieren. Dies geschieht zum einen für das gegenwärtige Klima, zum anderen für zwei, vom Klimawandel unterschiedlich stark beeinflusste Zukünfte. Daraus lassen sich dann Anpassungsmaßnahmen an die Folgen des Klimawandels ableiten, die für die zukünftige Stadtentwicklung wichtig sind. Für die Erstellung des Klimagutachtens werden Computermodellierungen genutzt, welche im Sommer 2022 mit einer stadtweiten Messkampagne ergänzt wurden. Insgesamt vier Klimamessstationen haben dabei die Lufttemperatur, die relative Luftfeuchtigkeit sowie die Windgeschwindigkeit und -richtung gemessen.

Erste Zwischenergebnisse des Klimagutachtens wurden bereits der Öffentlichkeit vorgestellt. Diese sowie allgemeine Informationen zum Thema "Stadtklima" - mit Fokus auf Hanau - finden Sie auf der rechten Seite verlinkt!

Die Endergebnisse werden an dieser Stelle im Laufe des Jahres 2024 veröffentlicht.
Digitaler Klima-Spaziergang durch Hanaus Innenstadt
Schwammstadt

Schaubild einer Schwammstadt

Wir starten unseren Klima-Spaziergang an der Römerstraße. Dort lernen wir, was eine Schwammstadt ist und welche Maßnahmen davon bei den Umbauarbeiten der Römerstraße umgesetzt wurden.
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Selbst an einem nur wenig sonnigen und mäßig warmen Tag liegt die Oberflächentemperatur des Marktplatzes bei rund 28°C (links). Nur wenige Meter entfernt in einer durch Gebäude und Bäume beschatteten Straße ist die Oberflächentemperatur deutlich niedriger (rechts).

Weiter geht es zum Marktplatz. Durch die großflächige Versiegelung und das wenige Grün heizt sich der Platz im Sommer stark auf. Das zeigen auch unsere Temperaturmessungen vor Ort.
Klima-Spaziergang
Am Freiheitsplatz können wir uns bei den Wasserfontänen abkühlen und unseren Durst beim dortigen Trinkwasserbrunnen stillen. Weitere Themen an diesem Halt sind Refill, die "Coole Map" sowie die Möglichkeiten und Chancen von "mobilem Stadtgrün" auf stark versiegelten Stadtplätzen.
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Auf ehemals tristen Parkplätzen wächst jetzt Obst und Gemüse.

Nach dem Spaziergang durch die Altstadt kommen wir im Fronhof an. Dort erhalten wir Informationen über die Umgestaltung von einem ehemaligen Parkplatz zu einer grünen Oase mit Urban Gardening.
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Die Oberflächentemperatur im Schlossgarten (rechts) liegt mehr als 10°C niedriger als am Marktplatz - an wirklich heißen Tagen ist dieser Temperaturunterschied noch deutlich ausgeprägter.

Der Abschluss unseres Klima-Spaziergangs findet im Schlossgarten statt. Auch dort werden wie zuvor schon am Marktplatz die Luft- und Oberflächentemperaturen gemessen und mit den Ergebnissen des neuen Hanauer Klimagutachtens verglichen. Es ist eindeutig: Der Schlossgarten ist eine grüne, kühle Naherholungsoase - nicht nur an heißen Tagen. Die Grünflächen und großen, alten Bäume sorgen für Temperaturen, die im deutlichen Gegensatz zu jenen an innerstädtischen Plätzen stehen.

Vor dem Hintergrund immer heißer werdender Sommer aufgrund der Klimakrise ist es daher unerlässlich den Stadtraum auch außerhalb von Parks viel mehr zu begrünen und zu beschatten - Baumpflanzungen, mobiles Stadtgrün, Gebäudebegrünungen werden dann auch in Zukunft dafür sorgen, dass wir uns gut und gerne in unserer Stadt aufhalten werden.
Die nächsten Klima-Spaziergänge werden im Sommer 2025 stattfinden.

Wir informieren Sie an dieser Stelle, wenn es soweit ist.