Das Glockenspiel

Glockenturn

Das Glockenspiel: Alte und neue Töne
 
Seit 1755 erklingen über den Dächern der Hanauer Innenstadt die Melodien des Rathaus-Glockenspiels. Jacob Michael aus Darmstadt hat die insgesamt 18 Glocken eingebaut. Eigens für die Anlage wurde dem 1733 eröffneten Rathaus ein Uhren- und Glockenturm aufgesetzt, den Conrad Frey realisiert hat. Nach der Zerstörung des Rathauses in der Bombennacht des 19. März 1945 mussten die Hanauer auf die vertrauten Melodien verzichten. Auch während der aktuellen Sanierungszeit war das Glockenspiel zum Schutz vor Staub und Baumaßnahmen ausgelagert und wurde komplett saniert. Unterstützt hat diese Maßnahme die Stiftung der Sparkasse Hanau, die mit einer großzügigen Spende dafür gesorgt hat, dass auch weiterhin den Bürgerinnen und Bürgern melodisch der Lauf der Zeit verkündet wird.

Wurden früher vor allem alte Volksweisen gespielt, erklingen seit 1985 zusätzlich auch Melodien des in Hanau geborenen berühmten Komponisten des 20. Jahrhunderts Paul Hindemith (1895 – 1963). So gesellen sich zu den teils mehrere hundert Jahre alten Tönen auch Melodien aus neuerer Zeit. Aber ob alt oder nicht so alt: Das Glockenspiel vom Rathausturm gehört zur Stadt wie das Nationaldenkmal der Brüder Grimm, die nunmehr wieder wie alle Bürgerinnen und Bürger täglich die Melodien genießen können. Die Glocken werden übrigens ab sofort durch modernste Elektroniksteuerungen erklingen. Zum guten Ton Hanaus gehört das tägliche Glockenspiel aus dem Uhrtürmchen des Neustädter Rathauses
 
10 Uhr: „Die güldene Sonne“. Kirchenlied aus dem ev. Gesangbuch, Text: Philipp von Zesen, Melodie: Johann Georg Ahle, 1666.
12 Uhr: „Wer sich die Musik erkiest“. Kanon, Melodie: Paul Hindemith, 1928, Text Martin Luther
16 Uhr: „Historisches Menuett“. Als Melodiekomposition eines unbekannten Komponisten in den Unterlagen des historischen Glockenspiels enthalten.
18 Uhr: „Guten Abend, gut‘ Nacht“. Volksliedmelodie.