Hochbruch bei Hausen

Das NSG Hochbruch bei Hausen liegt nur ca. zu 1/3 auf Hanauer Gemarkung

Das NSG Hochbruch bei Hausen liegt nur ca. zu 1/3 auf Hanauer Gemarkung

90% des Schutzgebietes bestehen aus Wald und Resten einer Bruchlandschaft.
Das Gebiet befindet sich östlich von Hausen in einer leichten Senke auf der höchstgelegenen linksmainischen Terrasse des nördlichen Maintales. Der Boden besteht hauptsächlich aus alluvialen Sanden, die von Lettschichten durchsetzt oder unterlagert sind. In den gefällearmen Bereichen ist es zu Ablagerungen von Torfen gekommen.

Von der Gesamtfläche des Hochbruchs nehmen die Wiesen ca. 10 % der Fläche ein, der Rest besteht aus Wald (vorwiegend Kiefern-, aber auch Schwarzerlenwälder). Von den Waldflächen sind ca. 20% als Grenzwirtschaftswald ausgewiesen.

Größe: ca. 110 ha

TK-Nr. 5919 Seligenstadt, Main-Kinzig-Kreis, Stadt Hanau, Gemarkung Klein-Auheim und Kreis Offenbach, Gemarkung Hausen.
Schutzziel im Naturschutzgebiet "Hochbruch von Hausen" ist die Erhaltung der Relikte der ehemals dort vorhandenen Bruchlandschaft.
Märzenbecher

Märzenbecher

Leucojum vernum (Märzenbecher), Thelypteris palustris (Sumpflappfarn), Cirosa alpina (Gebirgs-Hexenkraut), Comarum palustre (Sumpf-Blutauge), Epilobium palustre (Sumpf-Weidenröschen), Menyanthes trifoliata (Fieberklee), Hottonia palustris (Sumpf-Wasserfeder), Scutellaria minor (Kleines Helmkraut), Malva moschata (Moschus-Malve), Phragmites australis (Schilf), Osmunda regalis (Königsfarn), Viola palustris (Sumpf-Veilchen), Hydrocotyle vulgaris (Wassernabel), Scutellaria galericulata (Sumpf-Helmkraut), Stellaria palustris (Sumpf-Sternmiere), Oenanthe peucedanifolia (Haarstrangblättrige Wasserfenchel), Dactylorhiza maculata (Geflecktes Knabenkraut), Dactylorhiza majalis (Breitblättriges Knabenkraut).
Es liegt kein zoologisches Gutachten vor.
NSG Hochbruch bei Hausen im Spätwinter

NSG Hochbruch bei Hausen im Spätwinter

1749 wurde mit Anlage des Schwarzbaches als Entwässerungsgraben zum ersten Mal in den Wasserhaushalt des Bruchs eingegriffen. Jedoch hatte dieser wie auch weitere Gräben, die später angelegt wurden, nur eine gering entwässernde Wirkung auf das Gebiet. Noch in den sechziger Jahren war das heutige NSG nach stärkeren Niederschlägen zeitweise überflutet. Seit 1967 die etwa ein Kilometer südöstlich gelegene Grundwassergewinnungsanlage ihre Fördermenge drastisch erhöht hat, ist der Grundwasserspiegel im NSG innerhalb von drei Jahren stellenweise um einen Meter gefallen.
Ein weiteres Problem bildet der Schwarzbach und ein Abfluss am Rand der Westwiese, die zusätzlich das vorhandene Wasser aus dem Gebiet abführen. Besonders deutlich wird der sinkende Grundwasserstand an den über Flur aufragenden Erlen-Stelzwurzeln.
Abgesehen von den hydrologischen Problemen ist das NSG im Ballungsraum einem hohen Erholungsdruck ausgesetzt.
1995 wurden vier Grabensperrungen vorgenommen, um das Wasser länger auf der Fläche zu halten. 1996 wurden zwei Amphibientümpel im Gebiet angelegt.
Die Jagd ist laut VO erlaubt und zur Zeit verpachtet. Die forstwirtschaftliche Nutzung ist laut VO erlaubt. In dem Gebiet existieren zwei Grundwassermeßstellen, die vom "Zweckverband Wasserversorgung Stadt und Kreis Offenbach" eingerichtet wurden.
Das NSG bestand ursprünglich nur aus dem Naturdenkmal "Hochbruch an der Tannenmühle".
09.12.1977, StAnz. d. Landes Hessen 3/1978, S.175; geändert 01.06.1989, StAnz. für das Land Hessen 28/1989, S. 1484
  • Hess. Forstamt Bad Soden-Salmünster 1981: Mittelfristiger Pflegeplan für das Naturschutzgebiet "Hochbruch von Hausen", gültig von 1981-1991
  • M. Pieke: Über die Waldvegetation und Flora des Naturschutzgebietes "Hochbruch von Hausen"
  • M. Ernst 1979: Pflegeplan für das Wiesengelände des Naturschutzgebietes "Hochbruch von Hausen"
  • Prof. G. Große-Brauckmann 1978: Das Naturschutzgebiet "Hochbruch von Hausen", unter Bezugnahme auf den Werkvertrag vom 28.1.1978 abgegebene Stellungnahme
  • D. Popp 1977: Gutachten über die Schutzwürdigkeit des geplanten Naturschutzgebietes "Hochbruch", Heppenheim
  • FEA Gießen 1991: Forsteinrichtungswerk Stadtwald Hanau, Revier 7