Kommunale Wärmeplanung

Informationen zu der Planung der Wärme und Klimakommission

Stadtplanungsamt Stadt Hanau
Kommunale Wärmeplanung: „Gemeinsam in eine treibhausgasneutrale Zukunft“
 
Die Stadt Hanau hat sich das Ziel gesetzt bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu werden. Der Bereich Wärme spielt dabei eine entscheidende Rolle, da er ein Drittel der Treibhausgasemissionen der Stadt Hanau ausmacht. Die kommunale Wärmeplanung ist ein wichtiger strategischer Prozess der Stadt Hanau, der die Voraussetzung zur Umsetzung der Wärme- und Energiewende auf kommunaler Ebene bildet. Die Wärmeplanung ist ein wichtiger Bestandteil bei der Entwicklung einer klimafreundlichen Wärmeversorgung.
 
Gemäß Wärmeplanungsgesetz müssen Städte mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern bis zum 30. Juni 2026 einen kommunalen Wärmeplan erstellen.
 
Der Prozess der Wärmewende umfasst die Organisation und die Koordination der Dekarbonisierung der Energieversorgung im Sinne eines stufenweisen Ausstiegs aus der Versorgung mit den fossilen Energieträgern Kohle, Erdöl und Gas. Gleichzeitig wird die Erhöhung der Energieeffizienz zur Senkung des Energieverbrauchs erforderlich. Hanau hat bereits 2023 mit der kommunalen Wärmeplanung begonnen und wird die nächsten Schritte und erste Erkenntnisse vorstellen. Über die genauen Daten und Orte der Informationsveranstaltungen informieren wir frühzeitig.
 
Zurzeit wird die vorhandene Wärmeinfrastruktur, einschließlich der Heizsysteme, Wärmenetze und Energiequelle, erfasst. Der Energieverbrauch und die Energieeffizienz in verschiedenen Sektoren, wie Wohngebäuden, bei Gewerbe und Industrie wird analysiert. Die Potenziale für die Nutzung erneuerbarer Energien, wie etwa Solarenergie, Biomasse oder Geothermie, werden identifiziert.
 
Schlussendlich geht es darum, festzustellen, in welchen Bereichen und mit welchen (leitungsgebundenen) Energieträgern (Fernwärme, Strom und Gas) die Hanauerinnen und Hanauer versorgt werden können. Also auch, in welchen Quartieren können die Wärmenetze entwickelt und angeboten werden.

Häufige Fragen und Antworten:

Obwohl Kommunen mit mehr als 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern nach dem Hessischen Energiegesetz erst, ab dem 29. November 2023 verpflichtet waren, eine kommunale Wärmeplanung zu entwickeln, hat Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky bereits am 17. Juli 2023 die „Wärme- und Klima-Kommission Hanau“ gegründet.
„Bei der Hanauer Wärme- und Klimaplanung setzen wir auf Ergebnisse, die auch wirklich umsetzbar sind. Mit welchen Energien werden wir die Stadt versorgen, wie funktioniert das verlässlich und was kostet es – für die Fragen der Energiewende und zum Klimaschutz vor unserer Haustür haben wir als Stadt die politische Verpflichtung und die Vorbildfunktion. Wir werden vor Ablauf der gesetzlichen Frist der Stadtverordnetenversammlung eine verlässliche Planung zur Verabschiedung vorlegen“, sagt der OB.
Der Kommission gehören an: Neben dem hauptamtlichen Magistrat um OB Kaminsky, Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri und Stadträtin Isabelle Hemsley sind das Martina Butz (Stadtwerke Hanau GmbH), Adrian Szabo (Hanau Netz GmbH) und Dieter Zuth (Amt für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz) sowie Verantwortliche aus den städtischen Eigenbetrieben Hanau Infrastruktur Service (HIS) und Hanau Immobilien- und Baumanagement (IBM), des Stadtplanungsamts, BeteiligungsHolding Hanau GmbH, BauProjekt Hanau GmbH und Baugesellschaft Hanau GmbH.
 
Die kommunale Wärmeplanung umfasst die Entwicklung von Strategien und Konzepten zur Erreichung einer klimaneutralen Wärmeversorgung für die Stadt Hanau. Dabei greift die Kommune auf die vorhandenen Daten zu, beauftragt gegebenenfalls zusätzliche Studien, sucht externe Fachexperten- und Expertinnen auf und integriert relevante Akteursgruppen in den Entscheidungsprozess. Das Ergebnis der Wärmeplanung entwickelt Empfehlung für die zukünftige Energieversorgung. Es ist zu entscheiden, in welchen Quartieren mit welchen Energieträgern die Energieversorgung gewährleistet werden kann. Die Umsetzung muss dann von den lokalen Energieversorgungsunternehmen gewährleistet werden.
Deutschland hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 die Treibhausgasemissionen so zu mindern, dass Netto-Treibhausgasneutralität erreicht wird. Die Stadt Hanau hat beschlossen bis 2040 klimaneutral zu werden. Die Wärmeversorgung spielt dabei eine entscheidende Rolle, da sie mehr als die Hälfte des Endenergieverbrauchs in Deutschland ausmacht und maßgeblich zu den Treibhausgasemissionen des Landes beiträgt. Im Gebäudesektor erfolgt die Wärmeerzeugung immer noch hauptsächlich aus fossilen Brennstoffen wie Öl und Erdgas, was zu erheblichen Treibhausgasemissionen führt und Deutschland stark von anderen Ländern abhängig macht.
Ein Wechsel zu nachhaltigeren Energiequellen im Wärmesektor ist somit unerlässlich, um für zukünftige Herausforderungen gerüstet zu sein und Planungs- sowie Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Die kommunale Wärmeplanung ist ein maßgeblicher Initiator der Wärmewende und spielt eine bedeutende Rolle bei der Erreichung kommunaler Klimaziele. In Hanau verursacht die Wärme noch vor Strom und Verkehr den größten Anteil an Treibhausgasemissionen (Stand: 2018). Durch die schrittweise Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien und die Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden können erhebliche Mengen an Treibhausgasen eingespart werden. Somit trägt der Gebäudesektor entscheidend zur Erreichung der Klimaschutzziele bei.
Die Wärmeplanung zielt darauf ab, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie die Wärmeversorgung bis 2040 auf erneuerbare Energien umgestellt werden kann und wo Energieeffizienzmaßnahmen sinnvoll umgesetzt werden können. Dadurch soll die Wärmeversorgung zuverlässig, kostengünstig und unabhängig von fossilen Rohstoffen gestaltet werden. Auf diese Weise trägt sie maßgeblich zur Erreichung der Klimaziele bei und reduziert den ökologischen Fußabdruck der Stadt Hanau erheblich.
Darüber hinaus strebt die kommunale Wärmeplanung an, mehr Planungs- und Investitionssicherheit zu schaffen. Dies ist für Kommunen, Industrie und Gewerbe, Wohnungsbaugesellschaften sowie Hauseigentümerinnen und -eigentümer von entscheidender Bedeutung, um fundierte Entscheidungen für eine kosteneffiziente und umweltgerechte Wärmeversorgung treffen zu können. Gleichzeitig ist es auch im Interesse von Mieterinnen und Mietern, Informationen darüber zu erhalten, mit welcher Energie ihre Wohnung in Zukunft beheizt werden soll.
Die Stadt Hanau ist laut der Novellierung des Hessischen Energiegesetzes (HEG) vom 29. November 2022 und Wärmeplanungsgesetz des Bundes vom 01. Januar 2024 gesetzlich zur Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung verpflichtet. Diese muss bis 30.01.2026 vorgelegt werden.
  • Art und Maß der bestehenden Bebauung
  • geplante Neubauten, Quartiere und Rückbau
  • Eigentümerstrukturen der Gebäude
  • aktueller Wärmeverbrauch, Wärmeerzeuger und Energieträger
  • nutzbare Wärmequellen
  • bestehende Wärmenetze
  • aktuelle Energieeffizienz der Gebäude, Sanierungspotenzial und Sanierungsraten
  • Topografie
(Quelle: Stadt Stuttgart)
Die rechtlichen und politischen Voraussetzungen variieren je nach Bundesland und Kommune. Auf Bundesebene sind insbesondere das Bundes‐Klimaschutzgesetz, das Wärmeplanungsgesetz (WPG) und das Gebäude‐Energie‐Gesetz (GEG) („Heizungsgesetz“) von besonderer Bedeutung. Hinzu kommen landesspezifische Bestimmungen, wie das Hessische Energiegesetz (HEG), das Hessische Klimaschutzgesetz (HKlimaG) und die Hessische Bauordnung. Laut Novellierung des HEG vom 29. November 2022 ist die Stadt Hanau zur Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung gesetzlich verpflichtet. Diese wurde nun durch die Verpflichtung gemäß Wärmeplanungsgesetz des Bundes ergänzt.
Ämter und Eigenbetriebe der Kommune, Wohnbaugenossenschaften, Energieversorger, Unternehmen und Institutionen, externe Fachleute, Vereine, Bürgerinnen und Bürger sowie weitere Stakeholder.
(Quelle: Stadt Stuttgart)
Die Errichtung von Wärme- und Stromnetzen und die Bereitstellung der dazugehörigen Wärmeerzeuger werden voraussichtlich von Energieversorgungsunternehmen wie den Stadtwerken Hanau übernommen. Die individuelle Versorgung der Gebäude obliegt hingegen den jeweiligen Eigentümerinnen und Eigentümern.
Zur Unterstützung für die persönlichen Maßnahmen werden Beratungsangebote gegeben.  Es stehen durch die Stadt Hanau ein kostenloses monatliches Angebot zur Energieberatung zur Verfügung (mehr Informationen hier). Im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung werden zusätzliche Unterstützungsbedarfe identifiziert und geprüft, welche weiteren Angebote zur Verfügung gestellt werden können.
Die Umsetzung der Wärmewende und des sich in Erstellung befindenden Wärmeplans ist keine rein technische Aufgabe, sondern eine gesellschaftliche Aufgabe, die das Engagement aller Menschen erfordert. Weitere Informationen dazu werden in Kürze hier verfügbar sein.
Darüber hinaus werden regelmäßige Werkstattberichte über den Fortschritt der kommunalen Wärmeplanung in Hanau veröffentlicht. Aktuelle und weitergehende Informationen zur kommunalen Wärmeplanung werden zudem auf den Websites der Stadt Hanau und der Stadtwerke Hanau zugänglich gemacht.
Die kommunale Wärmeplanung besteht laut Hessischen Energiegesetz (HEG) § 13 aus den folgenden drei Schritten:
  1. Systematische und qualifizierte Bestandsanalyse (Aktueller Wärmebedarf, Treibhausgasemissionen, Baubestand und vorhandene Netze)
  2. Potenzialanalyse im Wärmebereich innerhalb und außerhalb der Gebäude (Identifikation möglicher Energieeinsparungen und potentieller erneuerbarer Wärmequellen in den Quartieren)
  3. Ein klimaneutrales Zielszenario für das Jahr 2045 mit Zwischenzielen für das Jahr 2030 (Kombination aus Bestand und Potenzial zu einer bedarfsgerechten Wärmeversorgung einzelner Quartiere)
Gemäß Wärmeplanungsgesetz des Bundes müssen Kommunen mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ihre Wärmepläne bis zum 30. Juni 2026 vorlegen. Das gilt auch für die Stadt Hanau.
Bis zum Ende des ersten Quartals 2024 soll die Bestandsanalyse abgeschlossen sein, und erste Analysen werden öffentlich gemacht.
Für das zweite Quartal 2024 ist die Fertigstellung der Analyse- und Planungsphase der kommunalen Wärmeplanung geplant.

Nach Abschluss dieser Schritte werden wir zusätzliche, detaillierte Informationen veröffentlichen.
Wenn Sie bereits vorher besser informiert werden möchten und Fragen zur kommunalen Wärmeplanung haben, besuchen Sie gerne unsere geplanten Veranstaltungen. Über die genauen Daten und Orte der Informationsveranstaltungen informieren wir frühzeitig. Für mehr Informationen schreiben Sie uns unter klima@hanau.de.  

Die kommunale Wärmeplanung hat für uns höchste Priorität, braucht jedoch aufgrund des Umfangs sowohl in der Analyse als auch Planung Zeit, da wir sorgfältig vorgehen müssen, um ein zuverlässiges Ergebnis für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Hanau zu gewährleisten.
Eine Übersicht über das bisherige Fernwärmenetz der Stadtwerke Hanau erhalten Sie zudem in der aktuellen Netzkarte.
Die ersten umfassenden Informationen werden im Laufe des zweiten Quartals in Form eines Werkstattberichts veröffentlicht. Anschließend wird die Stadt Hanau Informations- und Bürgerbeteiligungsveranstaltungen in den Stadtteilen Hanaus durchführen.

Über die genauen Daten und Orte der Informationsveranstaltungen informieren wir frühzeitig.
Nähere Informationen werden zu gegebener Zeit hier auf der Website der Stadt Hanau veröffentlicht.
Durch die Erarbeitung der kommunalen Wärmeplanung entstehen keine rechtlich bindenden Verpflichtungen für Eigentümerinnen und Eigentümer. Die kommunale Wärmeplanung veranschaulicht aber die verschiedenen Möglichkeiten zur Gestaltung der Wärmewende, die für Eigentümerinnen und Eigentümer bestehen.
Die Alternativen zur Wärmeerzeugung ohne fossile Brennstoffe, die vom Bund im Rahmen des Wärmeplanungsgesetzes aufgeführt werden (§ 3 Absatz 14 Wärmeplanungsgesetz), umfassen beispielsweise Geothermie, Umweltwärme, Abwasserwärme, Solarthermie, Biomasse, grünes Methan, grünen Wasserstoff, Strom aus erneuerbaren Energien sowie unvermeidbare Abwärmequellen wie sie beispielsweise aus Industrieprozessen, Abwasser und Rechenzentren entstehen.

Erneuerbare Energien, darunter Erdwärme, Umweltwärme, Solarthermie, Abwasserwärme und Biomasse (s.a. § 3 Absatz 14 Wärmeplanungsgesetz), spielen eine zentrale Rolle in der kommunalen Wärmeplanung. Sie stellen eine umweltfreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen dar und tragen somit zur Verringerung der Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor bei. Die zukünftigen Verpflichtungen der Anteile erneuerbarer Energien sind im Wärmeplanungsgesetz und dem novellierten Gebäudeenergiegesetz ab dem 01. Januar 2024 geregelt.
In Hanau existieren verschiedene Energiequellen aus erneuerbaren Energien, wie z.B.:
-          Industrielle Abwärme  
-          Umweltwärme
-          Geothermie
-          Solarthermie
-          Abwasserwärme
Das neue Gemeinschaftskraftwerk der Stadtwerke Hanau und Mainova auf dem ehemaligen US-Kasernengelände in Groß-Auheim, welches die Fernwärmeversorgung nach dem Kohleausstieg sicherstellt, ist bereits jetzt schon Wasserstoff fähig. Zusätzlich wird derzeit daran geplant mittels einer Großwärmepumpe die Abwärme aus dem benachbarten Rechenzentrum nutzbar zu machen und in das städtische Fernwärmenetz einzuspeisen. Insgesamt kann durch den Umstieg auf das neue Kraftwerk rund 40 % CO2 eingespart werden und rechnerisch 50.000 Einwohnerinnen und Einwohner mit Fernwärme in Hanau erreicht werden. Die Verfügbarkeit und mögliche Nutzung weiterer Wärmequellen wird im Rahmen der Potenzialanalyse der kommunalen Wärmeplanung ermittelt. Genauere Informationen können zum Ende der zweiten Jahreshälfte 2024 geben werden.
Es werden gebäudescharfe Energieverbrauchsdaten der leitungsgebundenen Energieträger über die Energieversorger und aus eigenen kommunalen Daten gesammelt und analysiert. Die Daten werden vor der Veröffentlichung zu Baublöcken und Quartieren zusammengeführt, um Rückschlüsse auf einzelne Gebäude zu verhindern.
(Quelle: Stadt Stuttgart)
Momentan ist das Fernwärmenetz der Stadtwerke Hanau in folgenden Stadtteilen teilweise verfügbar:
  • Großauheim
  • Kesselstadt
  • Stadtkern (Innenstadt)
  • Lamboy
Liegt ihr Grundstück in direkter Nähe des Fernwärmenetzes, spricht prinzipiell nichts gegen einen Anschluss. Im Rahmen eines kostenlosen und unverbindlichen Annahmetermins, werden die jeweiligen Gegebenheiten und Möglichkeiten zum Anschluss geprüft. 

Liegt ihr Grundstück weiter von unserem Netz entfernt, empfehlen wir Ihnen den Abschluss der kommunalen Wärmeplanung im Laufe der kommunalen Wärmeplanung abzuwarten. Über die genauen Daten und Orte der Informationsveranstaltungen informieren wir frühzeitig. Anschließend können wir detaillierte Informationen zur geplanten Erweiterung des Fernwärmenetzes veröffentlichen. Sollte ihr Grundstück außerhalb der Stadtteile mit Fernwärme-Verfügbarkeit liegen, gibt es eventuell die Möglichkeit an einem Nahwärmenetz angeschlossen zu werden.

Alle weiteren Informationen zur Fernwärme in Hanau finden Sie unter: Stadtwerke-Hanau/Wärmeplanung

Pressemitteilungen

06.05.2024 Hanau treibt „Kommunale Wärmeplanung“ voran

Gesetzlich sind Kommunen verpflichtet, bis zum 30. Juni 2026 eine „Kommunale Wärmeplanung“ vorzulegen. Der Magistrat ist nun durch den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung mit der Durchführung der Wärmeplanung beauftragt. Auf diesen Weg hat sich Hanau bereits im vergangenen Sommer gemacht, Oberbürgermeister Claus Kaminsky hat die „Wärme- und Klima-Kommission Hanau“ eingesetzt, die er gemeinsam mit Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri und Stadträtin Isabelle Hemsley führt.
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Die Wärmeversorgung macht in Deutschland etwa 50 Prozent des gesamten Energieverbrauchs aus und verursacht einen Großteil des CO2-Ausstoßes. Rund 80 Prozent der Wärmenachfrage wird derzeit durch den Einsatz von fossilen Brennstoffen wie Gas und Öl gedeckt. Die strategische und systematische Planung der Wärmeversorgung zur Umstellung auf erneuerbare Energien ist somit ein entscheidender Hebel zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Bereits im Herbst 2019 hat Hanau beschlossen, im Jahr 2040 klimaneutral zu werden – fünf Jahre vor dem Bund. Die Aufstellung des Wärmeplans gilt als wegweisendes Instrument zur Erreichung der Energie- und Klimaziele und bildet die entscheidende strategisch-planerische Grundlage.
"In Hanau wurde bereits früh ein Fernwärmenetz aufgebaut, in rund 20 Prozent der Gebäude wird Fernwärme genutzt, damit liegen wir deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Eine weitere wichtige Säule für eine klimaneutrale Wärmeversorgung ist zudem unsere Rechenzentrumsstrategie, die künftig die Nutzung industrieller Abwärme vorsieht", so Oberbürgermeister Kaminsky.
Zur kommunalen Wärmeplanung gehört die Entwicklung und Bewertung verschiedener Szenarien für die zukünftige Wärmeversorgung, die neben technischen und wirtschaftlichen auch soziale Auswirkungen berücksichtigt. Die Durchführung unterteilt sich in mehrere Schritte, die in Hanau von der Wärme- und Klima-Kommission bereits begonnen worden sind. Die Kernarbeitsgruppe wird von Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau GmbH und Dieter Zuth, Leiter des Amtes für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz geführt. Der Kommission gehören zudem Verantwortliche der Hanau Netz GmbH, der städtischen Eigenbetriebe Hanau Infrastruktur Service (HIS) und Hanau Immobilien- und Baumanagement (IBM), von Stadtplanungsamt, BeteiligungsHolding Hanau GmbH, BauProjekt Hanau GmbH und Baugesellschaft Hanau GmbH an. Zu den ersten Schritten zählt die Bestandsaufnahme, bei der festgestellt wird, wie viel Energie benötigt wird. In einer ersten Potenzialanalyse hat die Kommission herausgestellt, dass der Wärmebedarf in Hanau bis zu etwa 60 Prozent durch Wärmenetze und 40 Prozent durch Einzellösung gedeckt wird. "Nun wird erarbeitet, welche Formen der Wärmeversorgung für Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Industrie möglich sind und an welchen Stellen mit welchen Energien in Zukunft die Versorgung verlässlich gewährleistet werden kann", so Martina Butz und Dieter Zuth.
"Die kommunale Wärmeplanung ist nicht nur ökologisch zu bewerten, sondern muss auch ökonomisch verträglich sein. Allein für den Aufbau der Wärmenetze muss die Stadt 920 Millionen Euro aufbringen. Hier braucht es eine Finanzierungsstrategie, die ohne eine verlässliche Beteiligung des Bundes nicht möglich ist. Auch die Fragen nach etwa Material- und Personalbeschaffung gelten nicht nur für Hanau, sondern bundesweit. Die technischen Anforderungen aus der kommunalen Wärmeplanung wird die Stadt leiste, aber die Finanzierung ist ein wesentlicher Knackpunkt", so Kaminsky.

23.02.2024„Kommunale Wärmeplanung muss aus ökologischer und ökonomischer Sicht bewertet werden“

Erste Erkenntnisse der Wärme- und Klima-Kommission Hanau
 
Das Hessische Energiegesetz schreibt Kommunen ab 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern vor, bis 30. Juni 2026 eine kommunale Wärmeplanung zu entwickeln. Bereits im vergangenen November fiel der Startschuss in Hanau; die Stadt hatte dazu schon im Juli die „Wärme- und Klima-Kommission Hanau“ ins Leben gerufen. „Schon jetzt ist klar, dass der Bund nicht nur in Hanau nachbessern muss: Bundesweit wird mehr Geld gebraucht und sicher auch mehr Zeit“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky. "Die Ausgangssituation für eine klimaneutrale Wärmeversorgung ist in Hanau grundsätzlich gut. Wir haben schon früh ein Fernwärmenetz aufgebaut, welches sich über viele Kilometer durch große Teile der Stadt zieht. Darauf können wir aufbauen. Ein wichtiger Baustein für eine klimaneutrale Wärmeversorgung ist beispielsweise unsere Rechenzentrumsstrategie, die künftig die Nutzung industrieller Abwärme vorsieht", erklärte Oberbürgermeister Claus Kaminsky in einer außerordentlichen Dezernentenrunde. ...
Die Stadt Hanau hat beschlossen, bis zum Jahr 2040 – und damit fünf Jahre vor dem vom Bund geforderten Datum – klimaneutral zu werden. "Dieses Ziel zu erreichen, unterliegt großen Herausforderungen", so Kaminsky weiter. "Neben einer verlässlichen rechtlichen Rahmensetzung gibt es ganz handfeste ökonomische Gegebenheiten, die zu berücksichtigen sind. Um beispielsweise neue Leitungen zu legen, braucht man Handwerkerinnen und Handwerker, Material, Vergabeverfahren sind anzustoßen und Genehmigungen einzuholen, sowie eine langfristige Finanzierungsstrategie und eine klare Förderkulisse."
Kaminsky hatte im vergangenen Juli die Kommission eingesetzt, die er gemeinsam mit dem hauptamtlichen Magistrat, Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri und Stadträtin Isabelle Hemsley, führt. Die Kernarbeitsgruppe wird von Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau GmbH und Dieter Zuth, Leiter des Amtes für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz geführt. Der Kommission gehören weiterhin Verantwortliche der Hanau Netz GmbH, der städtischen Eigenbetriebe Hanau Infrastruktur Service (HIS) und Hanau Immobilien- und Baumanagement (IBM), von Stadtplanungsamt, BeteiligungsHolding Hanau GmbH, BauProjekt Hanau GmbH und Baugesellschaft Hanau GmbH an, die am 21. Februar in einer außerplanmäßigen Dezernentenrunde über den aktuellen Stand und die nächsten Schritte informierten.
Nach der Phase der Bestandsaufnahme und der Potenzialanalyse zeichnen sich nun erste Lösungswege über die Möglichkeiten der zukünftigen Wärmeversorgung ab. "Im nächsten Schritt erarbeiten unsere Experten Lösungen für die Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Industrie, wo mit welchen Energien unsere Stadt zukünftig optimal und verlässlich versorgt werden kann", so Kaminsky.
Die Bestandsaufnahme der vorhandenen Infrastruktur von Hanau zeigt, wie viel Energie – abhängig von Verbrauchsdaten und Gebäudequalitäten – benötigt wird. In der Potenzialanalyse wird aufgezeigt, wie zukünftig Wärmeversorgung aussehen könnte. "Unsere Potenzialanalyse hat ergeben, dass der Wärmebedarf zu etwa 60 Prozent durch Wärmenetze und 40 Prozent durch Einzellösungen gedeckt werden kann. Hanau hat aufgrund des vorhandenen Abwärmepotenzials gute Voraussetzungen für eine klimaneutrale Wärmeversorgung", so Martina Butz. Das Fernwärmenetz in Hanau hat aktuell eine Länge von 72 Kilometern mit 1.353 Anschlüssen, die um 50 Kilometer und weiteren 4.631 Anschlüssen in den kommenden Jahren erweitert werden können. "Die Wärmewende bietet die Chance für die Unabhängigkeit von Energieimporten und für lokale Wertschöpfung", so Dieter Zuth, der nun gemeinsam mit Stadtwerke-Chefin Butz weitere Fragen und mögliche Antworten zusammentragen wird.
"Wie wir die Stadt mit Energie versorgen und was das konkret für die Bürgerinnen und Bürger bedeutet, wird nun weiter erarbeitet, dazu zählen sicher auch Gespräche über die Grenzen Hanaus hinaus. Das eng abgestimmte Zusammenwirken unserer Stadtwerke mit dem Amt für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz bei dieser Aufgabenstellung, die aus mehreren und unterschiedlichen Sichtweisen komplex ist, ist besonders wichtig", so Oberbürgermeister Kaminsky über die Arbeit der Kernarbeitsgruppe.
Pressekontakt: Dominik Kuhn, Telefon 06181/ 18000 – 820

15.09.2023 „Anspruchsvolle Zeitplanung für kommunale Wärmeplanung steht“

Stadt veröffentlicht erste Erkenntnisse der kommunalen Wärmeplanung bis Ende Februar 2024 / Bürgerinformationsveranstaltung in Vorbereitung

Das Hessische Energiegesetz schreibt vor, dass Kommunen mit mehr als 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ab dem 29. November verpflichtet sind, eine kommunale Wärmeplanung zu entwickeln. Hanau hat bereits im Juli damit begonnen.
„Unsere Expertinnen und Spezialisten arbeiten an den Lösungen für die Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen der Stadt, die dann straßen- und stadtteilgenau Aufschluss darüber geben, welche Energieversorgung in Zukunft sinnvoll ist“, so Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, der im Juli die „Wärme- und Klima-Kommission Hanau“ eingesetzt hat und sie mit Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri und Stadträtin Isabelle Hemsley führt. ...
Die Stadtwerke Hanau GmbH und das Amt für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz, die die Federführung in der Kommission haben, haben nun vereinbarungsgemäß über den aktuellen Stand und ihre weiteren Planungen informiert. Zusammen mit Verantwortlichen der Hanau Netz GmbH, der städtischen Eigenbetriebe Hanau Infrastruktur Service (HIS) und Hanau Immobilien- und Baumanagement (IBM), von Stadtplanungsamt, BeteiligungsHolding Hanau GmbH, BauProjekt Hanau GmbH und Baugesellschaft Hanau GmbH wurden in einer außerplanmäßigen Dezernentenrunde die nächsten Schritte vereinbart.
„Die Wärmewende gelingt, wenn möglichst alle Beteiligten mitmachen. Dazu braucht es viele Informationen, die wir nun sammeln, erheben und bewerten“, so Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau. Sie gab einen Einblick in die aktuellen Schritte der Bestandsaufnahme und Potentialanalyse der Kernarbeitsgruppe: Zurzeit wird die vorhandene Wärmeinfrastruktur, einschließlich der Heizsysteme, Wärmenetze und Energiequelle, erfasst. Der Energieverbrauch und die Energieeffizienz in verschiedenen Sektoren, wie Wohngebäuden, bei Gewerbe und Industrie wird analysiert. „Dazu sprechen wir gemeinsam mit der Hanau Wirtschaftsförderung GmbH mit den lokalen Großunternehmen“, so Martina Butz; auch die Baugesellschaft Hanau GmbH und weitere Wohnungsbaugesellschaften werden einbezogen. Die Potenziale für die Nutzung erneuerbarer Energien, wie etwa Solarenergie, Biomasse oder Geothermie, werden identifiziert. „Zudem erstellen wir gemeinsam mit einem externen Partner einen digitalen Zwilling der Stadt“, sagt Martina Butz und führt weiter aus: „Dies alles dient dazu, den zeitlichen Rahmen abzustecken und die Ziele für die kommunale Wärmeplanung zu definieren – etwa die Reduzierung der CO2-Emissionen. Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien oder der Verbesserung der Energieeffizienz – unter Berücksichtigung sozialer, technischer und wirtschaftlicher Aspekte.“
Bereits Ende Februar 2024 will die Wärme- und Klima-Kommission Hanau die ersten Ergebnisse für die kommunale Wärmeplanung vorlegen. Ebenfalls ist dazu eine große Bürgerinformations-Veranstaltung geplant. „Die Bürgerinnen und Bürger haben Fragen zur Wärmewende, auch wegen des neuen Heizungsgesetzes. Die Fragen tragen wir zusammen und werden daraus Antworten und Lösungen erarbeiten. Die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig abzuholen, mitzunehmen, und in den kommunalen Wärmeplan einzubinden, ist uns wichtig“, so Dieter Zuth, Leiter des Amtes für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz.
„Der heutige Werkstattbericht verdeutlicht, dass unsere anspruchsvolle Zeitplanung steht. Wir brauchen Ergebnisse, die umsetzbar sind und verlässliche Informationen, wie die zukünftige Energieversorgung funktioniert und wie viel sie kostet“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky.

17.07.2023 Stadt gründet „Wärme- und Klima-Kommission Hanau“

Erster Entwurf für kommunale Wärmeplanung im Februar 2024 / Stadtwerke Hanau führt Kommission in enger Abstimmung mit Amt für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz

„Bei der Hanauer Wärme- und Klimaplanung setzen wir auf Ergebnisse, die auch wirklich umsetzbar sind. Mit welchen Energien werden wir die Stadt versorgen, wie funktioniert das verlässlich und was kostet es – für die Fragen der Energiewende und zum Klimaschutz vor unserer Haustür haben wir als Stadt die politische Verpflichtung und die Vorbildfunktion. Wir werden vor Ablauf der gesetzlichen Frist der Stadtverordnetenversammlung eine verlässliche Planung zur Verabschiedung vorlegen“, sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky.
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Nach dem Hessischen Energiegesetz sind Kommunen mit mehr als 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern verpflichtet, ab dem 29. November 2023 eine kommunale Wärmeplanung zu entwickeln. Am heutigen Montag wurde im Rathaus die „Wärme- und Klima-Kommission Hanau“ gegründet. Neben dem hauptamtlichen Magistrat um Oberbürgermeister Kaminsky und Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri sowie Stadträtin Isabelle Hemsley, gehören der Kommission Martina Butz (Stadtwerke Hanau GmbH), Adrian Szabo (Hanau Netz GmbH) und Dieter Zuth (Amt für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz) an sowie Verantwortliche aus den städtischen Eigenbetrieben Hanau Infrastruktur Service (HIS) und Hanau Immobilien- und Baumanagement (IBM), des Stadtplanungsamts, BeteiligungsHolding Hanau GmbH, BauProjekt Hanau GmbH und Baugesellschaft Hanau GmbH.
„Wir wissen sehr viel über die Wärmeversorgung in Hanau. Dass die Stadt klimaneutral wird, ist beschlossen und nichts Neues. Jetzt geht es etwa darum, festzustellen, wie wir Wärmenetze in der Stadt vergrößern können, in welchen Quartieren und Straßen welche Energie genutzt werden kann. Um zu Ergebnissen zu gelangen, die auch wirtschaftlich tragfähig sind, gilt es nun, viele Informationen zusammenzutragen und zu bewerten“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführerin Martina Butz. „Ziel ist es auch, den Bürgerinnen und Bürgern die Unsicherheit zu nehmen“, so Dieter Zuth, Leiter des Umwelt-, Natur- und Klimaschutzamtes.
„In den vergangenen Jahren ist ein gutes Stück Vorarbeit geleistet worden. Jetzt sind die Querverbindungen herzustellen. Klar ist, dass es ohne Landes- und Bundeszuschüsse nicht zu realisieren sein wird“, so der Oberbürgermeister. Ende September tagt die Wärme- und Klima-Kommission Hanau wieder. „Bereits Ende Februar 2024 werden wir einen ersten Entwurf für die kommunale Wärmeplanung vorlegen, der dann im Sinne des Gesetzes weiterentwickelt und fortlaufend aktualisiert wird“, so Kaminsky.